Verbrauch an Nahrungsmitteln je Kopf und Jahr in Deutschland
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- Benedikt Gehrig
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1 Verbrauch an Nahrungsmitteln je Kopf und Jahr in Deutschland Die Auswertung der Daten von der BLE und BMELV über Nahrungsmittel-Verbrauch pflanzlicher und tierischer Herkunft von 1950 bis 2011 zeigt folgende Entwicklung: die Deutschen haben Ihre Ernährungsgewohnheiten verändert, sie essen weniger Kartoffeln, Fett und Fleisch aber dafür mehr Obst, Gemüse, Käse und Fisch. Die erhobenen Daten von 1950 bis 1989 betreffen das frühere Bundesgebiet, ab 1990 gelten sie für Gesamtdeutschland. Die Angaben sind dargelegt je Kopf und Jahr. Für folgende Erzeugnisse wurden die Daten erhoben: a) Pflanzliche Erzeugnisse: Getreideerzeugnisse Reis Hülsenfrüchte Kartoffeln Zucker, Glukose, Isoglukose, Honig, Kakao Gemüse Obst Pflanzliche Öle und Fette b) Tierische Erzeugnisse: Fleisch und Fleischerzeugnisse Fische und Fischerzeugnisse Milch und Micherzeugnisse Eier und Eiererzeugnisse Tierische Fette
2 Pflanzliche Erzeugnisse Getreideerzeugnisse 1950 war der Konsum an Getreideerzeugnissen mit 100 kg ziemlich hoch. Dies nahm kontinuierlich ab und hatte seinen niedrigsten Wert mit 67,8 kg im Jahr Ab 1989 war beim Verbrauch ein Stagnation um durchschnittlich 75 kg festzustellen. Seit 2006 ist wiederum ein Anstieg zu verzeichnen betrug der Konsum an Getreideerzeugnissen mit 96,5 kg fast so viel wie Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Getreidearten war unterschiedlich. Die wichtigste Getreideart ist Weizen. Während sein Verbrauch 1950 mit 61,8 kg sehr hoch war, hatte es 1970 mit 46,5 kg seinen niedrigsten Wert und ist seitdem mit unterschiedlich großen Schwankungen wieder gestiegen und hatte 2011 mit 70,9 kg den höchsten Anteil. Bei Roggen ist seit 1950 (35,1 kg) eine kontinuierliche Abnahme an Verbrauch festzustellen, 2011 betrug er 8,8 kg. Erzeugnisse aus andere Getreidearten waren von 1950 bis 1980 mit ca. 3 kg recht gering und stagnierend. Zwischen 1985 und 2000 lagen die Werte stabil um 6 kg wurde die 10 kg Marke überschritten und seitdem ist der Wert stetig steigend betrug der Anteil mit 16,8 kg fast doppelt so viel wie beim Roggen. Der Reisverbrauch schwankte von 1950 bis 1985 zwischen 1,5 und 2,7 kg. Ab 2000 war ein Anstieg von 4,0 auf 5,4 kg zu verzeichnen. Kartoffeln 1950 war die Hauptquelle der Deutschen für Kohlenhydrate die Kartoffel mit 186 kg. Damit lag der Wert fast doppelt so hoch wie bei Getreide. Danach hat der Verbrauch stark abgenommen bis 1989 mit 71,5 kg. Nach der Wiedervereinigung nahm der Kartoffelkonsum wieder kurzfristig zu, danach tendenziell wieder abzunehmen lag der Verbrauch mit 57 kg um fast 47 kg hinter dem von Getreide. Hülsenfrüchte Der Konsum an Hülsenfrüchten schwankte über die Jahre zwischen 0,4 und 1,7 kg. Zucker Die Schwankungen beim Zuckerverbrauch sind nicht ausgeprägt. Von 1950 bis 1985 war von 28,1 kg auf 36,7 kg eine leichte Zunahme zu sehen. Seit 1985 schwankt der Verbrauch zwischen 30 und 35 kg. Hervorzuheben ist der Verbrauch an Isoglukose, er hat stetig zugenommen von 1,5 kg im Jahr 1960 bis auf 9,3 kg im Jahr Der Honigverzehr ist über die Jahre mit rund 1 kg relativ stabil geblieben.
3 Kakao wiederum zeigt einen leichten aber stetigen Anstieg von 1,5 kg (1950) auf 3,3kg (2011). Gemüse Extremer Anstieg ist beim Gemüseverbrauch festzustellen betrug er 50 kg und 2011 lag der Wert mit 97 kg fast doppelt so hoch. Obst Ähnlich wie bei Gemüse verhält es sich bei Obst war der Wert 50 kg, 2011 lag er bei 110 kg. Damit hat sich der Verbrauch mehr als verdoppelt. Dabei ist die größte Veränderung bei Südfrüchten festzustellen. Während deren Verbrauch 1950 mit 7,8 kg relativ gering war, betrug er 2010 mit 48 kg fast die Hälfte am Gesamtobst-Verbrauch. Fast unveränderlich ist über die Jahre mit 1,5 kg der Trockenobstverbrauch. Schalenfrüchte Unter Schalenfrüchte sind diverse Nüsse zusammengefasst. Für sie gibt es verlässliche Werte erst ab Diese zeigen einen leichten aber kontinuierlichen Anstieg von 2 kg (1965) auf 3,7 kg (2011). Tierische Erzeugnisse 1950 war der Verbrauch an Fleisch mit 37 kg pro Kopf und Jahr relativ gering. Dieser ist im Laufe der Jahre rasant gestiegen. Schon 1980 hatte er sich im Vergleich zu 1950 fast verdoppelt. Zwischen 1980 und 1990 ist der Wert konstant hoch bei 100 kg geblieben. Allerdings ist seit 1995 beim Fleischverzehr ein geringe, aber stetige Abnahme festzustellen lag der Verbrauch bei 89,2 kg. Rind und Schwein Es ist festzustellen, dass der Verbrauch an Rind- und Kalbfleisch über den Beobachtungszeitraum zwischen 12 und 24 kg variierte. Beim Schweinefleisch ist eine rasante Entwicklung zu beobachten. Hier lag der Verbrauch 1950 bei 19,4 kg und 2011 bei 54 kg. Wobei die Höchstwerte zwischen 1985 und 1990 mit jeweils 60,1 kg lagen. Seit 1995 ist die Entwicklung leicht rückläufig.
4 Geflügel Stark zugenommen hat auch der Geflügelfleischverzehr. Mit 18,9 kg Verbrauch im Jahr 2011 ist das eine mehr als 1500 % Steigerung gegenüber 1950 mit 1,2 kg. Allerdings stagnieren die Werte seit 1980 bei 18 kg. Innereien Weitere Auffälligkeiten zeigen die Verbrauchswerte für Innereien betrug deren Verbrauch 1,2 kg. Ab 1960 bis 1980 lagen die Werte mit durchschnittlich 5 kg relativ hoch. Von 1995 bis 2000 war ein leichter Rückgang ersichtlich. Seit 2005 hat der Verbrauchsanteil dramatisch abgenommen, 2011 betrug er nur noch 0,6 kg. Schaf, Ziege, Wild und Pferd Zu vernachlässigen ist der Verbrauch von Schaf- und Ziegenfleisch sowie Wildfleisch. Über die gesamte Zeit pendelte der Verbrauch zwischen 0,5 kg und 1,5 kg. Der Pferdefleischverbrauch war in den meisten Erhebungsjahren mit etwa 0,1 kg sehr gering. Ausreißer war das Jahr 1995 mit 4,5 kg. Fisch Außer einem Ausreißer im Jahr 1960 mit 6,9 kg lag der Fischverbrauch zwischen 1950 bis 1985 immer über 10 kg. Von 1990 bis 2011 stieg er wieder und lag zwischen 13,7 bis 15,8 kg. Milch und Milcherzeugnisse Der Anteil an Frischmilcherzeugnissen war mit über 110 kg im Jahr 1950 und 1960 sehr hoch. Ab 1965 sind diese Werte zurückgegangen. Seitdem variieren diese von Jahr zu Jahr zwischen 85 und 94 kg. Extremen Anstieg zeigt der Käse. Während 1950 der Anteil nur 3,9 kg betrug, lag der Wert mit 23 kg im Jahr 2011 sehr hoch. Hierbei ist zu beachten, dass bis 1965 die Daten nur für Quark vorlagen. Ein Drittel des Käsekonsums entfällt auf Frischkäse. Im Jahre 1965 hatte die Kondensmilch mit 8,1 kg ihren höchsten Anteil. Danach ist die Entwicklung leicht rückläufig, 2011 betrug sie nur noch 2,6 kg. Sehr auffällig ist die Entwicklung von Ziegenmilch: 1950 lag sie bei 9,3 kg, ab 1965 unter 1kg, seit 1975 durchgehend unter 0,5kg. Mit 1-2 kg ist der Verbrauch sowohl bei Voll- als auch bei Magermilchpulver ziemlich gering.
5 Bei Sahne liegen erst ab 1965 Daten vor betrug der Sahneverbrauch 2,8 kg, bis zum Jahr 2000 ist der Verbrauch auf 7,8 kg gestiegen, seitdem leicht rückläufig. Eier und Eiererzeugnisse 1950 betrug der Eierverbrauch 136 Stück im Jahr, bis 1985 nahm dies kontinuierlich auf 285 Eier zu. Seit 1990 ist der Verbrauch rückläufig, 2011 betrug er 212 Stück im Jahr. Öle und Fette Während der Fett- bzw. Ölverbrauch gesamt gesehen rückläufig ist, aber immer noch 20 kg (2011) beträgt, hat es innerhalb der Fette Verschiebungen gegeben. Ein Drittel des Verbrauchs entfällt auf Butter. Während der Margarinenanteil von 9 kg (1950) auf 4,9 kg (2011) um fast 50 % zurückgegangen ist, ist der Konsum an Speiseölen stark gestiegen,von 1,8kg (1950) über 7 kg (1990) auf 11,2 kg (2011). Gering rückläufig ist der Verbrauch von Speisefetten.
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