Jorina Nette
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- Helmut Bösch
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Jorina Nette
2 Hintergründe der Untersuchung Zugrundeliegende Theorien & Hypothesen Studiendesign & Durchführung Ergebnisse Einschränkungen Lösungswege Jorina Nette
3 Steigende Anforderungen im beruflichen Kontext bzgl. sozialer Kompetenzen Hohe Anzahl psychischer bzw. psychosomatischer Krankheitsbilder, z.b. Burnout Self-Monitoring Theorie: Wahrnehmung sozialer Situationen und Reaktionen auf diese Erhebung der Auswirkung von Self- Monitoring an berufstätiger Stichprobe Johnston & McGregor, 2005 Bauer, 2015 Poppelreuter & Mierke, 2012 Laux & Renner,
4 Selbst-Beobachtung, Regulierung und Kontrolle in sozialen Interaktionen Verhaltenskontrolle anhand situativer Hinweisreize Unterteilung in akquisitive & protektive Selbstüberwachung Laux & Renner, 2002 Mark Snyder,
5 Aktives Streben nach sozialen Gewinnen 2 Subskalen: 1. Wahrnehmungssensibilität 2. Selbstdarstellungskompetenz Positiver Zshg. mit Selbstwertgefühl, Extraversion, Anpassungsfähigkeit & Active Coping Laux & Renner, 2002 Miller et al., 1991 Wilmot et al.,
6 Vermeidung von soz. Ablehnung & Missbilligung 2 Subskalen: 1. Protektiver sozialer Vergleich 2. Protektive Variabilität Positiver Zshg. mit sozialer Angst, Pessismismus & behavioural disengagement Negativer Zshg. mit Selbstwertgefühl, Extraversion & Stabilität Laux & Renner, 2002 Miller et al., 1991 Wilmot et al., 2015 Polak und Prokop (1989) 6
7 Selbstregulatives System zur Zielerreichung Grundannahme: Angenehmes erreichen, unangenehmes vermeiden 2 Strategien: 1. Promotionsstrategien 2. Präventionsstrategien Je nach regulatorischem Fokus unterschiedl. Empfänglichkeit für bestimmte Arten v. Informationen Präferenz fokuskompatibler Inhalte Chronischer & situativer Fokus Higgins, 1997 Werth & Förster,
8 Konzentration auf das Erreichen von Zielen, Idealen & Gewinnen Entwicklung & Fortschritt Bedürfnis nach Selbstverwirklichung & positiven Konsequenzen Erhöhte Sensibilität ggü. An- oder Abwesenheit positiver Ergebnisse Higgins, Werth & Förster, 2007 Lanaj, Chang & Johnson,
9 Fokus auf Erfüllung von Pflichten & Verantwortungen Bedürfnis nach Sicherheit & Geborgenheit Vermeiden von Verlusten Erhöhte Sensibilität ggü. An- oder Abwesenheit negativer Ergebnisse Higgins, Werth & Förster, 2007 Lanaj, Chang & Johnson,
10 1. Führt akquisitive Selbstüberwachung eher zu einer Orientierung am Promotionsfokus? 2. Geht protektive Selbstüberwachung mit einer Präventionsorientierung einher? 10
11 Durch die Arbeit bedingte Regulation v. (dargestellten) Emotionen Nur erwünschte Emotionen ggü. Kunden & Kollegen darstellen Ziel: Steigerung d. Effektivität soz. Interaktionen Deep acting vs. Surface acting Hochschild, 1983 Grandey,
12 Modifizierung dargestellter Emotionen, ohne Veränderung empfundener Emotionen Positive Zusammenhänge mit beeinträchtigtem Affekt, Burnout & körperlichen Beschwerden Negative Zusammenhänge mit Arbeitszufriedenheit & Organisationsbindung Hochschild, 1983 Grandey, 2000 Holman et al.,
13 Veränderung wahrgenommener Emotionen, sodass diese mit erwünschten Emotionen übereinstimmen Weniger mit negativen Auswirkungen auf das Befinden assoziiert: Verbesserte Arbeitsleistung & affektive Befindlichkeit bei Anwendung v. Deep Acting Hochschild, 1983 Grandey, 2000 Scott & Barnes,
14 1. Bevorzugen akquisitive Selbstüberwacher Deep Acting ggü. Surface Acting? 2. Wird Surface Acting eher von protektiven Selbstüberwachern ausgeführt? 14
15 Zustand rezeptiver Aufmerksamkeit Offene, nicht wertende Auseinandersetzung mit aktuellen Geschehnissen & Erlebnissen Reine Registration innerer Erlebnisse wie Emotionen, Gedanken o. Handlungsimpulse Keine Analyse, Evaluation o. Reflektion Situative (state) vs. dispositionelle (trait) Achtsamkeit Brown, Ryan & Cresswell, 2007 Hülsheger, Alberts, Feinholdt & Lang,
16 Positive Auswirkungen auf psychische Gesundheit Durchbrechen automatischer Gedanken- & Verhaltensmuster effektivere Verhaltens- & Emotionsregulation Achtsamkeit ermöglicht objektivere Betrachtungsweise akkuratere Bewertungen Masicampo & Baumeister, 2007 Kiken & Shook, 2011 Hülsheger, Alberts, Feinholdt & Lang,
17 Negative Beziehung zu Depression, Angst & Stress Positive Beziehung zu Selbstwertgefühl, Optimismus & Gesundheit Masicampo & Baumeister, 2007 Brown & Ryan,
18 1. Geht akquisitive Selbstüberwachung mit mehr Achtsamkeit einher? 2. Beeinträchtigt protektives SM Menschen in ihrer Achtsamkeit/Wahrnehmung? 18
19 Anhaltende Reaktion auf chronische arbeitsbezogene Stressoren Arbeitsanforderungen belasten Ressourcen & gehen darüber hinaus 3 Dimensionen: 1. Erschöpfung 2. Zynismus / Depersonalisation 3. Reduzierte pers. Leistungsfähigkeit Maslach, Schaufeli & Leiter,
20 Erschöpfung & Zynismus durch Überlastung & soz. Konflikte Reduzierte pers. Leistungsfähigkeit durch Mangel an Ressourcen Neg. Zusammenhang mit Arbeitszufriedenheit & soz. Unterstützung (insb. durch Vorgesetzte) Maslach, Schaufeli & Leiter,
21 Höhere Absentismuswerte, (Intention zur) Kündigung Verminderte Effizienz & Engagement Depressionen, Ängstlichkeit, vermindertes Selbstwertgefühl Stärkerer Einfluss v. situativen Variablen wichtigster demografischer Einflussfaktor ist Alter Maslach, Schaufeli & Leiter,
22 1. Schützt akquisitives Self-Monitoring vor Burnout? 2. Begünstigt protektives Self-Monitoring Burnout? 22
23 Online Fragebogenstudie Berufstätige u.a. Auszubildende & Studierende im Praktikum o. mit Nebentätigkeit N = 162 Altersdurchschnitt Jahre 23
24 Geschlecht Männlich 30,2% Weiblich 66,7% Keine Angabe 3,1% Status Studenten 54,9% Arbeitnehmer Duale Studierende 3,1% 24
25 Protektiver soz. Vergleich eher bei jungen Leuten evt. legen jüngere Menschen mehr Wert auf das von anderen gewünschte VH / mit zunehmender Erfahrung Orientierung an eigenem VH einfacher Akquisitive Selbstüberwacher bevorzugen Promotionsorientierung durch angemessenes VH positives Erreichen 25
26 Protektive Selbstüberwacher neigen zu Präventionsorientierung Vermeidung soz. Sanktionen Aber: Protektive Selbstüberwacher verfolgen auch Promotionsstrategien evt. durch situative Einflüsse? Protektives SM führt eher zu Surface Acting als akquisitives 26
27 Höhere Ausprägung v. Achtsamkeit bei akquisitiven Selbstüberwachern niedrige bei protektiven Akquisitive Selbstüberwachung hängt negativ mit Burnout zusammen intensivere Auseinandersetzung mit neuen Inhalten & Möglichkeiten Active Coping = effektivere Problemlösestrategien? 27
28 Höhere Werte auf Burnoutskala für protektive Selbstüberwacher Probleme in soz. Interaktionen können zu geringerer soz. Unterstützung führen 28
29 Stichprobe nicht übertragbar auf Grundgesamtheit der Berufstätigen o. Studenten Geschlechteranteile nicht repräsentativ Wenige Probanden arbeiten Vollzeit Auswirkungen auf Burnout Einmalbefragung spiegelt nur aktuelles Befinden wieder 29
30 Situative Einflüsse in online Studien schwer kontrollierbar Systematische Verzerrungen bspw. sozial erwünschtes Antworten Eigenbeurteilung nicht objektiv 30
31 Erhöhte Sensibilisierung ggü. Selbstüberwachung und den Folgen (vorzugsweise in früheren Semestern) Situatives Setting an Universitäten Durch Studienberatung Studenten in passende Studiengänge bringen, zum Ausprobieren (bsp. Schnupper-Tage) und Wechsel animieren 31
32 Achtsamkeitsschulungen zum Wahrnehmen von Problemen, wiederkehrenden Verhaltens- & Gedankenmustern Aufklärung über Ressourcen Durch Offenheit & Toleranz verdeutlichen, dass Anpassung nicht das einzige Mittel ist, Vielfalt unterstützen 32
33 Quelle: pixabay.com 33
34 Bauer, J. (2015). Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Rechtliche Rahmenbedingungen. Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 66, Brown & Ryan, 2003 Brown, K. W., Ryan, R. M. & Creswell, J. D. (2007). Mindfulness: Theoretical foundations and evidence for its salutary effects. Psychological Inquiry, 18, Grandey, 2000 Higgins, E. T. (1997). Beyond pleasure and pain. American Psychologist, 52, Hochschild, A. R. (1983). The managed heart: commercialization of human feeling. Berkley: University of California Press. Holman, D., Martinez-Iñigo, D. & Totterdell, P. (2008). Emotional labour and employee well-being: An integrative review. In N. M. Ashkanasy & C. L. Cooper (Eds.). Research companion to emotion in organizations (S ). Northampton, MA, US: Edward Elgar Publishing. Hülsheger, U. R., Alberts, H. J., Feinholdt, A. & Lang, J. W. (2013). Benefits of mindfulness at Work: The role of mindfulness in emotion regulation, emotional exhaustion, and job satisfaction. Journal of Applied Psychology, 98, Johnston, S. & McGregor, H. (2005). Recognizing and supporting a scholarship of practice: soft skills are hard. Asia-Pacific Journal of Cooperative Education, 6 (1), 1-6. Kiken, L. G. & Shook, N. J. (2011) Looking up: Mindfulness increases positive judgments and reduces negativity bias. Social Psychological and Personality Science, 2, Lanaj, K., Chang, C.-H., Johnson, R. E. (2012). Regulatory focus and work-related outcomes: A review and meta-analysis. Psychological Bulletin, 138, Laux, L. & Renner, K.-H. (2002). Self-monitoring und Authentizität: Die verkannten Selbstdarsteller. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 23, Masicampo, E. J. & Baumeister, R. F. (2007). Relating mindfulness and self-regulatory processes. Psychological Inquiry, 18, Maslach, C., Schaufeli, W. B. & Leiter, M. P. (2001). Job Burnout. Annual Review of Psychology, 52, Miller, M. L., Omens, R. S. & Delvadia, R. (1991). Dimensions of social competence: Personality and coping style correlates. Personality and Individual Differences, 12, Polak, R. L. & Prokop, C. K. (1989). Defensive pessimism: A protective self-monitoring strategy? Journal of Social Behavior and Personality, 4, Poppelreuter, S. & Mierke, K. (2012). Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Ursachen Auswirkungen Handlungsmöglichkeiten. Berlin: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. Scott, B. A. & Barnes, C. M. (2011). A multilevel field investigation of emotional labor, affect, work withdrawal, and gender. Academy of Management Journal, 54, Snyder, M. (1974). Self-monitoring of expressive behavior. Journal of Personality and Social Psychology, 30, Werth, L. & Förster, J. (2007). Regulatorischer Fokus. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 38, Wilmot, M. P., DeYoung, C. G., Stillwell, D. & Kosinski, M. (2015) Self-Monitoring and the Metatraits. Journal of Personality. doi: /jopy
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