Fokus Edelmetall. Gold Zurück zu alten Höhen. 28. Januar 2015

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1 Fokus Edelmetall 28. Januar Gold Zurück zu alten Höhen 2. EUR/USD Schwach, schwächer, Euro 3. Silber Im Sog von Gold erholt sich auch der Silberkurs 4. Palladium Der niedrige Ölpreis als Unterstützung Gold Zurück zu alten Höhen Das neue Jahr ist noch keinen Monat alt und trotzdem wurden die Finanzmärkte schon von zahlreichen Paukenschlägen überrascht. Der Ölpreis im freien Fall, die Schweiz koppelt den Franken vom Euro ab, die EZB flutet den Markt mit Geld und Griechenland wählt noch sein politisches Establishment ab. Was sich liest wie ein Jahresrückblick ereignete sich tatsächlich in den ersten Tagen des Jahres. Der Profiteur war immer der selbe: der Goldpreis! Selbst im Rekordjahr 2011 war der Kursanstieg nicht annähernd so steil wie in diesen Januartagen. Lag der Kurs zum Jahresende noch bei etwa 31,70 EUR/g hatten wir in den letzten Tagen gar Kurse von über 37,00 EUR/g. Erstmals überhaupt wieder seit dem Kursrutsch im Frühjahr Zwar legte auch die Feinunze in USD signifikant zu, der größte Kurstreiber war jedoch eindeutig der schwächelnde Euro.

2 Völlig unerwartet für viele Marktteilnehmer kam am die Nachricht, dass die Schweizer Notenbank künftig den Franken nicht mehr künstlich abschwächt. Über drei Jahre war die Währung an den Euro gekoppelt, der Kurs lag stabil bei 1,2000 EUR/CHF. Dies gelang durch den Kauf von Euros in Milliardenhöhe. Wegen der Erwartung, die Europäische Zentralbank könnte den EUR weiter abwerten, entschlossen sich die Eidgenossen Ihre Währung zu entkoppeln. Die Folge war, dass der Franken im Vergleich zum Euro rund zwanzig Prozent aufwertete. Für heftige Turbulenzen sorgte der Franken Valerie Potapova - Fotolia Die Folge war, wie so oft wenn die Finanzmärkte überrascht werden, eine Flucht in den sicheren Hafen Gold. Die großen Goldfonds erlebten an den Folgetagen Zuflüsse von nahezu zwei Prozent, die stärksten seit etwa fünf Jahren. Damals auf dem Höhepunkt der Finanzkrise. Gerade in der Schweiz gab es eine enorme physische Nachfrage, da der Goldpreis in Landeswährung von über 40,00 CHF/g innerhalb weniger Minuten auf unter 34,00 CHF/g fiel. Aktuell scheint es, als hätte sich das Währungspaar bei einer EUR/CHF-Parität eingependelt. Es bleibt jedoch abzuwarten wie die Schweizer Wirtschaft den starken Franken verkraftet. Besonders die exportabhängige Uhrenindustrie, aber auch die großen Edelmetallscheideanstaltenstehen vor großen Herausforderungen und es bleibt abzuwarten wem es gelingt diese zu meistern.

3 Am vergangenen Sonntag kam es in Griechenland zur Abwahl des griechischen Politestablishments. Der neue Präsident Alexis Tsiprasgewann die Wahl deutlich. Man sollte meinen der Sieg der Linken sollte dem Gold nochmals einen Kursschub geben. Das Gegenteil war allerdings der Fall, es scheint als sei der Wahlsieg längst eingepreist. Viele Investoren nahmen Gewinne mit, getreu der Börsenweisheit buytherumor, sell thenews. Nachdem die Regierungsbildung innerhalb eines Tages abgeschlossen war, werden die nächsten Wochen mit Spannung zu beobachten sein. Kann Tsiprasannähernd seine Wahlversprechen einhalten oder gar Allianzen mit anderen südeuropäischen Krisenländern schmieden? Wie werden die Industrienationen unter der Führung von Angela Merkel agieren? Eines ist jedoch klar, sollte der griechische Präsident erfolgreich an seinen Plänen arbeiten, erfährt der Goldpreis zusätzliche Unterstützung. Der schwindende Glaube an den Euro in seiner derzeitigen Form, würde viele Anleger in den Goldmarkt treiben. Generell kann man behaupten, dass die kommenden Wochen äußerst spannend für die Edelmetallmärkte bleiben sollten. Ob geopolitische Krisen in Russland und Syrien, islamischer Terror in Europa oder währungspolitische Themen wie zuletzt bei den Währungspaaren EUR/USD und EUR/CHF gesehen, dies alles führt zu Verunsicherung bei den Marktteilnehmern. Wie in der Vergangenheit gelernt profitiert daraus in der Regel das Gold. Da wir in den letzten Wochen wie erwähnt einen steilen Kursanstieg zu verzeichnen hatten, rechnen wir kurzfristig eher mit einer Konsolidierung auf diesem Niveau als mit weiteren Höhenflügen. Aufgrund der Nervosität des Marktes sollte dies jedoch mit einer höheren Volatilität als im vergangen Jahr geschehen EUR/USD - Schwach, schwächer, Euro Wie eingangs bereits erwähnt profitiert der hohe Goldpreis in EUR/g zu großen Teilen von den Schwächen des Euros. Dieser fiel von 1,2100 EUR/USD zu Jahresbeginn zeitweise bis unter 1,1200 EUR/USD. Als EZB-Chef Mario Draghiin der vergangenen Woche verkündete, in den nächsten sechzehn Monaten Anleihen für etwa 1,1 Billionen ( ,00) EUR aufzukaufen, geriet die Gemeinschaftswährung erneut unter Druck. Der Markt erwartete zwar bereits im Vorfeld ein Rückkaufprogramm, jedoch nicht in diesem historischen Ausmaß. Draghiverkündete, er werde kaufen, bis die Inflation steigt. Gerade wir Deutschen müssen hier umdenken, waren wir nach dem Krieg doch stets bedacht eine stabile Währung zu haben und haben stets die Südeuropäer belächelt, wenn diese die Wirtschaftsprobleme mit der Druckerpresse gelöst haben. Sollte sich der schwache Ölpreis kurzfristig jedoch wieder aufraffen und man druckt weiter gnadenlos Geld, besteht durchaus die Gefahr aus deflationären Tendenzen in inflationäre zu geraten.

4 Die EZB drehte den Geldhahn weit auf! K.-U. Häßler - Fotolia Die Analysten der großen Bankhäuser erwarten kurzfristig eine weitere Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro. Es bleibt jedoch abzuwarten wie die amerikanische Notenbank auf die Aufwertung des Euros reagieren wird. Diese hatte angekündigt im Laufe des Jahres den Leitzins zu erhöhen. Ein ohnehin starker US-Dollar könnte durch diesen Schritt jedoch weiter aufgewertet werden und die Exporte somit ungemein verteuern, was nicht gerade förderlich für die Konjunktur wäre. Sollte dieser Schritt abgesagt oder verschoben werden, würde der Euro profitieren. Allein durch die Aussicht auf höhere Zinsen flossen in den zurückliegenden Monaten etliche Milliarden aus dem Euro in den Greenback. Silber - Im Sog von Gold erholt sich auch der Silberkurs Im Sog von Gold konnte sich auch der Silberpreis von seinen Tiefstständen im Herbst letzten Jahres erholen. Erstmals seit etlichen Monaten konnte nun auch die Marke von 500 EUR/kg überschritten werden. Der weitere Verlauf wird wie in den letzten Monaten stark vom Kursverlauf des großen Bruder Gold abhängig sein. Nicht zu vergessen ist allerdings, wie in zurückliegenden Veröffentlichungen bereits erwähnt, dass es im laufenden Jahr zu Überkapazitäten kommen wird. Silber als Beimetallwird in immer größeren Mengen gefördert, die Nachfrage kann hier nicht Schritt halten. Wir halten die aktuellen Kurse für eine faire Bewertung des Feinsilbers und sehen das kurzbis mittelfristige Kurspotenzial deshalb eher begrenzt. Sollte der Goldpreis jedoch in Richtung 40 EUR/g laufen würde auch der Silberpreis mitgezogen, auch ohne substanzielle Marktereignisse.

5 Palladium - Der niedrige Ölpreis als Unterstützung Im Gegensatz zu den anderen Edelmetallen ging es für Palladium zu Jahresbeginn gen Süden. Durch den starken Kursrutsch bei den Industriemetallen geriet auch Palladium unter Druck. Erst in der letzten Woche konnte sich der Preis wieder erholen, profitierend von einem niedrigen Ölpreis, welcher das Autofahren für viele erst wieder bezahlbar macht. Auch die erneute Zuspitzung der Ukrainekrise unterstützt das Metall aktuell, da Russland als wichtigster Exporteur immer mehr als Unsicherheitsfaktor angesehen wird. Für Palladium sind wir weiterhin sehr optimistisch, in den nächsten Wochen könnten hier durchaus neue Höhen erklommen werden. Torsten Schlindwein Aktuelle Edelmetallpreise 2. London Fixing 27. Januar 2015 Gold: Silber: Platin: 36,45 EUR/g 509,34 EUR/kg 35,78 EUR/g Palladium: 22,06 EUR/g Disclaimer: Verantwortlich für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist die C.HAFNER GmbH & Co. KG, Pforzheim. Die in Fokus Edelmetall veröffentlichten Meinungen und Marktinformationen beruhen auf Einschätzungen von C. HAFNER GmbH & Co. KG zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Informationen und Einschätzungen stellen keinerlei Form der Beratung und Empfehlung dar, Prognosen und Erwartungen unterliegen den üblichen Markrisiken und die tatsächlichen Ergebnisse können erheblich von den Annahmen und Erwartungen abweichen. C. HAFNER GmbH & Co. KG ist nicht verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder die Leser anderweitig zu informieren, wenn sich eine in Fokus Edelmetalle enthaltene Annahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder nicht mehr zutreffend ist. Weder C. HAFNER GmbH & Co. KG noch Ihre Geschäftsleitungsorgane und Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden oder Verlustedie aus der Verwendung dieses Dokuments entstehen. Dieses Dokument ist ausschließlich für die Information des Empfängers. Eine Vervielfältigung ist weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch C. HAFNER GmbH & Co. KG erlaubt. Verantwortlich nach 55 Abs.2 RStV: Dr. Philipp Reisert