FINNLAND - KUOPIO. September Art des Praktikums: Einsatzland / Einsatzort: Gesundheitsprofil des Landes / der Region:

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1 FINNLAND - KUOPIO September 2012 Art des Praktikums: Famulaturaustausch über die AMSA Einsatzland / Einsatzort: Land Stadt Amtssprache Finnland Kuopio (Region Savo) Finnisch, Schwedisch Empfohlene Impfungen wie in Österreich, also keine zusätzlichen vorgeschrieben ; allerdings wird für die Famulatur ein MRSA-Negativitätsnachweis verlangt! MRSA - Test zum Beispiel am Institut für Hygiene erhältlich oder aber auch bei jedem Hausarzt. Gesundheitsprofil des Landes / der Region: Das Gesundheitssystem entspricht größtenteils dem in Österreich, sodass das Patientenprofil häufig ebenfalls geprägt ist von den sogenannten Wohlstandserkrankungen wie Adipositas, Diabetes Mellitus, Hypertonie, KHK etc. Im Gegensatz zu uns verlangen die Krankenhäuser einen MRSA- Negativitätsnachweis, bevor man arbeiten kann, sodass es zu wesentlich weniger Infektionen mit Problemkeimen kommt und auch der Einsatz von Antibiotika strenger gehandhabt wird. Die periphere Versorgung in Finnland findet weniger in einzelnen niedergelassenen Praxen statt, sondern in sog. Health-Care-Centern, wo mehrere Ärzte aus verschiedenen Fachdisziplinen arbeiten und den Großteil der Patientenversorgung ausmachen

2 Ausbildungsstätte: Ich war am University Hospital of Kuopio (seit 2010 zugehörig zur University of Eastern Finland) in der Abteilung Radiologie untergebracht. Aufgrund der Tatsache, dass ich kein Finnisch spreche dachte ich mir, dass es ratsam ist ein Fach zu wählen, was nicht so viel Patientenkontakt hat, was sich als klug herausstellte. Der Großteil der Ärzte dort spricht gut Englisch, sodass es kaum zu Verständigungsproblemen kam. Wenn man vorher etwas Zeit hat und sich ein bisschen die Basisvokabeln in Finnisch aneignet, ist es natürlich perfekt und sie freuen sich sehr, wenn man versucht, deren Sprache anzuwenden(auch wenn es nur Kitos (= Danke) oder Hei Hei (=Tschüss) ist, was definitiv zu den leichteren Vokabeln gehört!). Dadurch kann man eventuell gleich zu Beginn etwas das Eis brechen, da manche Ärzte doch eher zurückhaltend/schüchtern waren. Teilweise sprechen auch Patienten sehr gut Englisch und freuen sich über die ein oder andere Ablenkung, aber davon kann man natürlich nicht ausgehen. Mitbringen von zu Hause muss man eigentlich nur ein paar Schuhe für das Krankenhaus, da die Kleidung gestellt wird. Je nach Station sind vllt. Stethoskop etc. sinnvoll. Arbeit und Ausbildung: Die Sekretärin der Radiologie hat mich vom ersten Tag an sehr herzlich betreut - sie ist wirklich die gute Seele des Hauses!!! Es gab eine Art Rotationsplan, sodass ich jede Woche etwas anderes sehen konnte - jedoch war der nicht fix und eigentlich konnte ich immer dahin gehen, was mich gerade interessierte. Das ist der Grundsatz dort gewesen in erster Linie war es wichtig, Studenten zu motivieren in Eigenverantwortung zu studieren und die Ärzte erwarteten nicht, dass man Arbeit für Sie erledigte. Die erste Woche war ich in der Notaufnahme, darauf die Woche bei allgemeinen CT s und Sonos, wo ich auch selbst Ultraschalls durchführen durfte (je nach Patient). Die dritte Woche ging ich in die Kinderradiologie, wo ich mich besonders nett aufgenommen fühlte und mir sehr gerne spannende Fälle gezeigt wurden. Die letzten Tage verbrachte ich dann in der Mammographie und bei MRT s - je nachdem, wo gerade mehr los war. Insgesamt war die Atmosphäre sehr gut im Krankenhaus - es herrschte nicht so eine große Hierarchie und man konnte durchweg jegliche Fragen stellen. Was ich besonders gut fand war, dass man jederzeit auch selbst am Computer sich ins PACS-Sytem einloggen konnte und dort gab es spezielle Demos für Studenten, sodass man reale Fälle anschauen und beurteilen konnte. Am besten zusammen mit einem finnischen Studenten, sodass er dann übersetzten kann ;) Des Weiteren kann man auch die Bibliothek nutzen zwischendurch, da einige Bücher in Englisch sind und zudem auch Computer zur Verfügung stehen. (Man muss allerdings immer täglich nach einem neuen Passwort für Gäste fragen es - 2 -

3 ist aber kein großer Aufwand und die netten Damen, die dort arbeiten, helfen einem gerne weiter) Nun zu den Arbeitszeiten es gab eigentlich keine fixen! Ich kam meist so gegen 8-9Uhr und es hing davon ab wie viel los war am Tag, ging ich gegen Uhr. An manchen Tagen fanden von 8-9Uhr Meetings statt(die natürlich in Finnisch abgehalten wurden), sodass es sinnlos war, daran teilzunehmen. Generell war es kein Problem auch mal früher zu gehen oder später zu kommen. Man hat keine richtigen Verpflichtungen es heißt mehr eigenverantwortliches Arbeiten. Wohnen und Essen: Ich wohnte mit zwei anderen Austauschstudenten (aus der Slowakei und Jordanien) zusammen in einem Studentenapartment einer finnischen Studentin. Es war recht eng: 4 Personen + Katze in 2 Zimmern untergebracht - aber für einen Monat war es in Ordnung und da wir uns gut verstanden haben und eh meist unterwegs waren, ist es kein großes Problem gewesen. Die Lage der Wohnung war außerdem ideal - sehr nah zum Zentrum sowie der morgendliche Weg zum Krankenhaus umfasste 25 Minuten zu Fuß. Das Mittagessen im Krankenhaus war meist wirklich sehr gut es gab reichlich Auswahl(vegetarisch oder mit Fleisch) und immer sehr viel Salat, Obst und diverse Brote zusätzlich. Außerdem konnte man sich immer Kaffee und Tee, Mineral, Milch etc. umsonst nehmen. Besonders angenehm war auch, dass wirklich immer Zeit war zum Mittagessen und man in Ruhe mit den Ärzten oder anderen Studenten zusammen sitzen konnte. Die Öffnungszeiten der Cafeteria waren von 10:30-14:00,wobei die meisten dort recht früh um ca. 11 Uhr essen gehen und wenn man also seine Ruhe haben möchte und nicht im überfüllten Speisesaal zwischen den anderen sitzen möchte sollte man sich eher gegen 13Uhr oder so auf den Weg machen. Zudem organisierte die Sekretärin eine Dinner-Box aus der Küche, die man sich abholen konnte mit Salat, Brot, Joghurt sehr praktisch, da die Preise für Nahrungsmittel in Finnland teilweise doch höher sind. Finanzielles: AMSA-Kosten Flug (Düsseldorf-Helsinki und Retour): 99 (Lufthansa) Zug (Helsinki-Kuopio):ca. 30 (mit Studenten - Discount) ohne ca. 60 für den Studenten - Discount wird eine spezielle Karte benötigt (ISIC etc. nicht ausreichend!): einfach 1 Passfoto mitbringen und vor Ort in Kuopio erhältst du eine Bestätigung der Uni, dass du hier studierst die Karte ausstellen lassen kostet am Bahnhof 8 und gilt für ein Jahr Die weiteren Ausgaben hängen stark davon ab, wie viel man in der Freizeit unternimmt. Die Preise fürs Essen, Ausgehen, Busfahrten(die ich aber kein - 3 -

4 einziges Mal genutzt habe, da zu Fuß die wichtigsten Dinge sehr gut zu erreichen sind- besonders bei dem gutem Wetter!) sind teilweise um einiges höher als in Österreich. Es gibt aber immer auch spezielle Angebote für Studenten und Rabattaktionen, sodass man durchaus recht günstig dort leben kann. Internetadressen/Bücher: (Unterkunft in Helsinki) Lonely Planet Finland/Scandinavia Freier Teil: Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem Aufenthalt in Kuopio und würde es gerne wiederholen!! Ich kann auch besonders den September empfehlen(auch wenn es mal mehr regnet und es etwas kühler ist), da dann in Finnland das Semester wieder angefangen hat und viele Studenten da sind. Zudem gibt es auch vom dortigen Erasmus-Programm einige Dinge, an denen man teilnehmen kann(boots-touren, organisierte Trips in die Umgebung etc. ). Besonders gefallen hat mir natürlich einfach die wunderbare Landschaft Finnlands!!! Auf jeden Fall kann ich empfehlen, genug Zeit einzuplanen vorher oder nachher zum reisen wenn es geht und die Wochenenden gut nutzen. Einen Abstecher nach Lappland oder die umliegenden Städte/Dörfer ist ebenfalls sehenswert. Und wenn man mit dem Flugzeug anreist meist über Helsinkidort auf jeden Fall auch 2-3 Tage einplanen, um zu verweilen! Fotos: Ein paar Impressionen aus Kuopio - 4 -

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6 und aus Helsinki: - 6 -