Antworten zu den Fragen aus dem Buch
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- Edwina Kaufer
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Transkript
1 Wertorientiertes Finanzmanagement Wilhelm Schmeisser, Peter P. Eckstein, Ralf Hafner, Gerfried Hannemann, Jörg K. Stengel Antworten zu den Fragen aus dem Buch
2 Wertorientiertes Finanzmanagement 2 1. Wilhelm Schmeisser und Dora Höhne Von der Traditionellen Finanzierungslehre zum Wertorientierten Finanzmanagement Fragen und Antworten zu Kapitel 1 Nennen, beschreiben und grenzen Sie die fünf Finanzierungstheorien voneinander ab? #### Skizzieren und beschreiben Sie die Aspekte eines wertorientierten Finanzmanagements. #### Warum gehen Überlegungen des strategischen Managements in das wertorientierte Finanzmanagement und in das Portfoliomanagement eines Industriebetriebes ein? ####
3 Wertorientiertes Finanzmanagement 3 3. Ralf Hafner Unternehmensbewertung Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.2 Discounted Cashflow-Methode (DCF-Methode) Grenzen Sie Enterprise-DCF-Methode und Equity-DCF-Methode voneinander ab. Enterprise Value = Equity Value plus Nettoverschuldung (zinstragende Verbindlichkeiten minus liquide Mittel). Die Enterprise-DCF-Methode ermittelt den Enterprise Value (Gesamtunternehmenswert) durch Diskontierung der freien Cashflows vor Finanzierungskosten mit den Kapitalkosten (WACC). Die Equity-DCF-Methode ermittelt den Equity Value (Eigenkapitalwert) durch Diskontierung der freien Cashflows nach Finanzierungskosten und nach Veränderung der zinstragenden Verbindlichkeiten mit den Eigenkapitalkosten. Ein Unternehmen hat einen Eigenkapitalwert von 10, zinstragende Verbindlichkeiten von 20 und liquide Mittel von 2. Wie hoch ist der Enterprise Value? 28 = 10 + (20 2) Beschreiben Sie die beiden gängigen Verfahren zur Berechnung des Terminal Value. Bei der Perpetuity Growth Method wird unterstellt, dass der freie Cashflow im letzten Jahr der Detailplanungsphase mit einer konstanten Rate (ewig) weiter wächst. Der Terminal Value ergibt sich als Barwert dieser ewig wachsenden Rente. Bei der Multiplikatorenmethode wird der Terminal Value als Multiplikator auf das EBITDA oder EBIT oder andere Kenngrößen zum Ende des Detailplanungszeitraums berechnet. Die Herleitung des Multiplikators erfolgt dabei in der Regel auf der Grundlage der Bewertung vergleichbarer Unternehmen (Marktmultiplikatoren). Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.3 Comparable Companies Analysis Worin besteht der Vorteil von EBITDA-Multiplikatoren gegenüber EBIT-Multiplikatoren? Abschreibungen haben keinen Einfluss auf die Höhe des Multiplikators. Unternehmen mit unterschiedlicher Abschreibungspolitik und unterschiedlichem Abschreibungszyklus können sinnvoller miteinander verglichen werden. Inwiefern geht die Profitabilität eines Unternehmens in dessen Umsatz-Multiplikator ein? Der Umsatzmultiplikator ist definiert als Enterprise Value geteilt durch den Umsatz. Der Nenner, also der Enterprise Value, lässt sich auch schreiben als freier Cashflow geteilt durch WACC (gegebenenfalls minus g). Und in den freien Cashflow wiederum geht die Profitabilität ein (EBIAT mal (1 Reinvestitionsrate)). Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.4 Precedent Transactions Analysis Führen Multiplikatorenbewertungen auf der Grundlage von abgeschlossenen Transaktionen tendenziell eher zu höheren oder zu niedrigeren Werten als Bewertungen auf der Grundlage von vergleichbaren börsennotierten Unternehmen? Begründen Sie bitte Ihre Antwort. Zu tendenziell höheren Bewertungen, da sie im Gegensatz zu den Börsenkursen eine Kontrollprämie und/oder einen Aufschlag für Synergien enthalten (können). Im Rahmen einer Recherche zu vergleichbaren Transaktionen stoßen Sie auf Daten über den Verkauf eines Anteils von 5 % an einem vergleichbaren Unternehmen. Wie verfahren Sie damit? Da es sich nicht um eine Mehrheitsübernahme handelt, sind im gezahlten Kaufpreis vermutlich weder eine Kontrollprämie noch ein Zuschlag für Synergien enthalten. Die Information hat also eine
4 Wertorientiertes Finanzmanagement 4 andere Qualität als ein gezahlter Kaufpreis für eine vollständige Übernahme eines Unternehmens. Gleichwohl kann sie als Indikator dienen. Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.5 Weitere Bewertungsverfahren Wie unterscheiden sich APV-Verfahren und Enterprise-DCF-Methode? Das APV-Verfahren ist eine Variante der Enterprise-DCF-Methode. Dabei wird in einem ersten Schritt der Enterprise Value unter der Annahme ermittelt, dass das zu bewertende Unternehmen schuldenfrei ist. In einem zweiten Schritt wird dann der Barwert des Tax Shields, also der Vorteil der Fremdfinanzierung, separat ermittelt. Grenzen Sie Ertragswertverfahren und Equity-DCF-Verfahren voneinander ab. Beide Verfahren ermitteln direkt den Wert des Eigenkapitals. Insofern sind sie deckungsgleich. Unterschiede gab es historisch bedingt (Ertragswertverfahren in Deutschland vorherrschend, Equity- DCF-Methode international bekannt) in der Ermittlung des Risikozuschlags zum risikolosen Zins. International war hier schon immer ein Rückgriff auf das CAPM zu beobachten. Dies hat sich in Deutschland erst später durchgesetzt. Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.6 Ausgewählte Einzelaspekte Worin besteht der grundlegende Unterschied zwischen der Treasury-Stock-Methode und den Optionspreismodellen bei der Ermittlung des Wertes von Aktienoptionen? Die Treasury-Stock-Methode betrachtet nur Optionen, die im Geld sind, und unterstellt eine sofortige Ausübung. Die Optionspreismodelle erlauben es, die Laufzeit der Option ins Kalkül einzubeziehen. Diskutieren Sie die Behandlung überschüssiger liquider Mittel bei der Enterprise-DCF-Methode und er Equity-DCF-Methode. Die Enterprise-DCF-Methode setzt auf dem EBIT auf, berücksichtigt demzufolge weder Zinsaufwendungen noch Zinserträge. Die überschüssigen liquiden Mittel werden separat bewertet und dem Enterprise Value hinzugerechnet (das Ergebnis wird Firm Value genannt). Die Equity-DCF-Methode setzt auf dem Jahresüberschuss auf, also dem Ergebnis nach Zinsaufwendungen (kein Problem), aber auch nach Zinserträgen. Werden diese nicht korrigiert, so werden sie mit den Eigenkapitalkosten und damit in aller Regel nicht risikoadäquat diskontiert. Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.7 Das Spannungsfeld zwischen Auftraggebern, Bewertern, Zielsetzungen von und Spielräumen bei Unternehmensbewertungen Sie vermuten, dass Ihnen mittels einer Unternehmensbewertung ein möglichst hoher Unternehmenswert vorgerechnet werden soll. Was analysieren Sie zuerst? Wir würden uns zuerst mit der Prognose der künftigen Umsätze auseinandersetzen, da die Top Line den größten Einfluss auf den Unternehmenswert hat. Die Wachstumsrate beim Terminal Value sollte auch früh Beachtung finden. Sie haben anlässlich des geplanten Verkaufs eines Unternehmens fünf M&A-Berater/Investmentbanken zu einem Pitch (Wettbewerb um das Verkaufsmandat) eingeladen. Glauben Sie, dass die von den Beratern präsentierten Bewertungen konservativ oder eher ehrgeizig sind? Da die Berater alle ein Interesse daran haben, den Auftrag zu erhalten, werden sie alle versuchen, Sie davon zu überzeugen, dass sie das Beste für Sie herausholen werden. Im Grundsatz sollten Sie davon ausgehen, dass die Ihnen vorgerechneten Unternehmenswerte eher am oberen Ende einer realistischen Bandbreite liegen werden.
5 Wertorientiertes Finanzmanagement 5 Lernfragen und Antworten zu Kapitel 3 Abschnitt 3.8 Wert und Preis ein kurzer Exkurs in die Theorie der Unternehmensbewertung Was versteht man unter einem Entscheidungswert? Unter einem Entscheidungswert versteht man einen Grenzpreis. Für einen potenziellen Käufer ist es der Preis, den er maximal zahlen sollte. Für einen potenziellen Verkäufer der Preis, den er mindestens fordern muss. Für beide: Um sich nicht schlechter zu stellen als bei der nächst besten Alternative. Entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre. Gibt es einen objektiven Unternehmenswert? Die Antwort zu dieser Frage hängt davon ab, welcher Denkrichtung Sie sich anschließen wollen. Sehen Sie ein Unternehmen als ein financial asset, dessen Bestimmung es ist, in der Zukunft freie Cashflows zu generieren, die von einem unvoreingenommenen Bewerter vorurteilsfrei genau so richtig ermittelt werden können wie seine Kapitalkosten, dann werden Sie eher mit ja antworten. Sehen Sie dagegen den Prozess der Bewertung als Zuordnung einer Geldgröße zu einem Unternehmen durch jemanden (ein Subjekt), dann wird Ihre Antwort nein lauten.
6 Wertorientiertes Finanzmanagement 6 4. Simon Ohlmeier und Wilhelm Schmeisser Quantitative Bewertung von Synergiepotenzialen im Rahmen der Unternehmensbewertung auf Basis von Merger and Acquisition-Transaktionen Aufgaben/Fragen und Antworten zu Kapitel 4 Offen
7 Wertorientiertes Finanzmanagement 7 6. Gerfried Hannemann Wert-/Erlössicherung im Exportgeschäft mit Devisenforwards Aufgaben und Antworten zu Kapitel 6: Handhabung von Devisentermingeschäften im Außenhandel [1] Sie sollen für Ihr Unternehmen 10 Mio. USD gegen EUR kaufen und fragen bei drei Banken an. Diese quotieren Ihnen folgende EUR/USD Kurse: Bank A 1,3825-1,3835 Bank B 1,3798-1,3808 Bank C 1,3830-1,3840 Fragen 1.) Bei welcher Bank wechseln Sie die USD ein? 2.) Wieviel Euro müssen Sie aufwenden? 1.) Die o.g. Notierungen bedeuten Mengenkurse des EUR gegenüber dem USD. Sie verkaufen Euro gegen Dollar an eine Bank. Diese ist Preisgeber, Sie sind damit Preisnehmer. Der Ankauf erfolgt zum Geldkurs der Bank, also ist für Sie der höchste Wert, nämlich 1,3830 USD für einen (von der Bank hereingenommenen) EUR der beste Preis. 2.) Der EUR-Betrag errechnet sich als Quotient von USD und 1,3830 = EUR. [2] Ihre Firma liefert Ware nach Canada für CAD (Währung der Zahlung) mit einer Zahlungsfrist von 60 Tagen. Die Lieferung läuft in der Regie Ihres Unternehmens (also auf Ihre Kosten und Gefahr) bis zum Empfänger in der kanadischen Provinz Sie sind der Meinung, die Ausgabe für ein Geschäft zur Absicherung gegen das Wechselkursrisiko könnte gespart werden. Frage Welche Sachverhalte sollten deshalb vor Geschäftsabschluss analysiert werden, um für ein solches Vorgehen eine gewisse Sicherheit zu erlangen? Folgende Fakten müssen gesammelt und bewertet werden: a) Sind alle Kosten, die bei der Produktion, Lagerung, Versandverpackung sowie der ausfuhr- und zollrechtlichen Versandbehandlung anfallen, in tatsächlicher Höhe kalkuliert worden? Wurden auch die Refinanzierungskosten für den 60-Tage-Kredit erfasst? Mit anderen Worten: Liegt ein exakt berechneter Sebstkostenpreis auf der Lieferbasis EXW (Ex Works) vor? b) Welche Transport- und Versicherungskosten fallen für die gesamte Strecke an? Wie hoch sind bei der Einfuhr die Zollkosten, Steuersätze (Importumsatzsteuer usw.), sonstige Einfuhrnebenabgaben? Wie hoch sind also die Kosten insgesamt gemäß der zur Anwendung kommenden Lieferbasis DDP (Delivered / Duty Paid)? c) Welchen Preis wird der Kunde maximal voraussichtlich akzeptieren? Wieviel Prozent Gewinn können also aufgeschlagen werden? d) Welche Schwankungen zeigte der Kurs in den unmittelbar zurückliegenden 60 Tagen? Dabei kann z.b. die tägliche oder die wöchentliche durchschnittliche Abweichung (Aufwertung oder Abwertung des CAD) von einem Durchschnittskurs einer längeren Periode (bspw. der letzten 12 Monate) betrachtet werden. Wenn eine Abwertungstendenz erkennbar wird oder kurzzeitige Abwertungsausschläge vorliegen, die prozentual die Gewinnmarge des Geschäftes übersteigen, wäre eine Wechselkursabsicherung ernsthaft zu erwägen.
8 Wertorientiertes Finanzmanagement 8 e) Man muss sich bei einer solchen Vorgehensweise bei der Risikoabwägung darüber im klaren sein, dass nur die in den Kurswerten an der Oberfläche erkennbaren Veränderungen quantifiziert werden, ohne dass die fundamentalen wirtschaftlichen Daten oder politische Ursachen analysiert werden. Hinweis: Wenn Sie sich zu den internationale Transportklauseln noch kurz informieren wollen, so lesen Sie unter dem Stichwort INCOTERMS z.b. unter nach. [3] Wenn Sie eine Crossrate berechnen sollen, wie gehen Sie vor? Durchdenken Sie das Problem anhand des nachfolgenden Zahlenbeispiels für die Berechnung der Crossrate EUR/ CHF, entnommen aus Der Devisenkassamarkt Finance Trainer Skriptum für ACI Dealing und Operations Certificate und ACI Diploma. In Zusammenarbeit mit den ACI- Organisationen. Deutschland..., S ( TOOLS.../0101_spot.pdf / aufgerufen ). Es heißt dort: Die Vehikelwährung (USD) ist bei dem einen Währungspaar die quotierte Währung, bei dem anderen die Gegenwährung (also USD über Kreuz ). EUR/USD: 1, USD/CHF: 1, Sie suchen den EUR/CHF-Kurs. Da EUR die quotierte Währung und CHF die Gegenwährung der Cross-Rate sein sollen, können Sie die Quotierungen unverändert lassen. EUR/CHF Geld Multiplikation der Geldseiten: 1,1500 x 1,4980 = 1,7227 EUR/CHF Brief Multiplikation der Briefseiten: 1,1510 x 1,4985 = 1,7248 Wenn eine Bank einen solchen Kurs quotiert, so kauft sie 1 EUR gegen 1,7227 CHF und verkauft 1 EUR gegen 1,7248 CHF. Fragen 1.) Welche Schritte sind (gedanklich) zur Ermittlung einer Crossrate EUR/CHF zu machen? 2.) Warum werden die Geldseite und die Briefseite dieser gesuchten Crossrate so wie oben angegeben berechnet? 1.) Erklärung der Berechnung der Geldseite der Crossrate EUR/CHF: - Es sollen CHF verkauft und EUR dafür angeschafft werden. - Im ersten Schritt werden USD gegen CHF angekauft, zum Geld-Kurs von 1,4980 CHF/ 1 USD - Im zweiten Schritt werden EUR mit USD gekauft bei einem Geld-Kurs von 1,1500 USD für 1 EUR. - Damit wird 1 EUR gegen so viel CHF herausgegeben, wie 1,1500 USD entsprechen, also (1,4980 CHF/1 USD x 1,1500 USD) = 1,7227 CHF 2.) Erklärung der Berechnung der Briefseite der Crossrate EUR/CHF: - Es sollen CHF gegen EUR gekauft werden. - Erster Schritt: es erfolgt ein Verkauf von EUR bei Kauf von USD zum Brief-Kurs von 1 EUR= 1,1510 USD. - Zweiter Schritt: Verkauf von USD bei Ankauf von CHF zum Brief-Kurs von 1 USD= 1,4985 CHF. - Damit wird 1 EUR gegen so viel CHF herausgegeben, wie 1,1500 USD entsprechen, also (1,4985 CHF/1 USD x 1,1510 USD) = 1,7248 CHF. Bitte beachten Sie, dass die jeweils bei Kursangaben zuerst genannte, quotierte Währung (wie EUR oder USD) mit dem Geldkurs gegen Herausgabe einer anderen Währung gekauft und mit dem Briefkurs verkauft wird.
9 Wertorientiertes Finanzmanagement 9 [4] Die Nutzung eines Forward zwecks Hedging bietet Chancen (Verlust-Vermeidung) und enthält Risiken (Gewinn-Entgang). Machen Sie das anhand des folgenden Beispiels transparent: Ein Exporteur praktiziert Hedging mit einer short forward position in einem Devisen- Forward. Darin verpflichtet er sich, in 90 Tagen GBP gegen EUR zu einem Wechselkurs von 1,2268 je 1GBP (Mittelkurs) zu verkaufen. Frage Welchen Gewinn oder Verlust macht er, wenn am Ende der Laufzeit der Wechselkurs (spot rate) bei Szenario 1 1,25 EUR je 1 GBP bzw. Szenario 2 1,20 EUR je 1 GBP? - Wenn Sie unterstellen, dass die Vereinbarung mit einer englischen Bank getroffen wurde, so rechnen Sie wie folgt: = EUR als gesicherten Ertrag des Exportgeschäftes. - Bei 1,2500 als Tageskurs würden sich EUR erlösen lassen, bei 1,2000 wären es EUR. - Resultate: Szenario 1: Sie bedauern, dass Ihnen ca EUR an möglichem Erlös entgangen sind. Szenario 2: Sie freuen sich darüber, dass Sie mit Hilfe der Absicherung in Höhe von EUR besser abgeschnitten haben. - Wenn Sie die Devisentransaktion mit einer deutschen Bank vereinbart hätten, wäre Ihnen der Kurs anders gestellt worden, nämlich: 1 EUR = 1 / 1,2268 = 0,8151 GBP. Sie müßten auch die Szenario-Kurse umrechnen und die GBP durch die neuen Werte dividieren. [5] Daten in Verbindung von Export- und Forward-Geschäft (Devisenkurs-Absicherung): - Ausgangslage Die X-AG [in der Schweiz - d.verfasser] liefert Ende April nach Holland und fakturiert EUR , zahlbar in 3 Monaten. Die EUR werden der Bank auf Termin verkauft.. - Buchungen mit Absicherung Abschluss des Terminkontraktes, Valuta , Terminkurs 1,60 keine Buchung Verkauf auf Kredit, Fakturawert EUR Debitoren EUR/Warenertrag ,00 1 EUR = 1,60 CHF EUR = CHF Euro-Banküberweisung des holländischen Kunden und Erfüllung des Terminkontraktes Bank/Debitoren EUR ,00 - Buchungen ohne Absicherung (Buchkurs: 1,62, Tageskurs 31.07: 1,59) Verkauf auf Kredit, Fakturawert EUR Debitoren EUR/Warenertrag , Euro-Banküberweisung Bank/Debitoren EUR ,00 Warenertrag (oder Kursdifferenz)/Debitoren EUR 1.875,00
10 Wertorientiertes Finanzmanagement 10 (Zahweh - Winterthur, Switzerland - Educational Service ZF_ACC4_Controlling.doc Derivative Finanzinstrumente Devisentermingeschäft/Forward (Absicherung), S. 4 abgerufen ) Frage Was bedeuten die einzelnen Datensätze? - Der Terminkontrakt ist am gegenüber der Bank zu erfüllen, Zug-um-Zug-Geschäft, vorher keine Kontobewegung. - Der Vertrag mit dem Importeur in den Niederlanden ist rechtskräftig am , Rechnungsstellung, Verbuchung der Forderung über EUR und Umrechnung in CHF mit Terminkurs. - Eingang der EUR (31.07.) bei der Bank des Exporteurs, Forward wird erfüllt, Gutschrift über CHF. - Die restlichen Buchungen (ohne Absicherungen) reflektieren zwei Szenarien: 1. Wie wäre das Ergebnis in CHF mit dem Kassakurs vom (siehe Buchkurs ) ausgefallen? 2. Wie sieht es mit dem Tageskurs vom aus? [6] Um den arbitragefreien, fairen Terminkurs für Forwards zu berechnen, benötigt ein Devisenhändler eines Kreditinstitutes die aktuellen Zinswerte der ihn interessierenden Währungen. Er kann aber genauso gut mit den Barwertfaktoren für die Abzinsung arbeiten. Er findet folgende Werte für EUR und USD in aktuellen Veröffentlichungen: Laufzeit (in Jahren) 0,9804 0,9518 0,9151 0,9852 0,9612 0,9286 Der Kassakurs liegt in der Mengennotierung bei 1,25 EUR/USD, d.h. 1,25 Dollar für einen Euro. Das entspricht in der Preisnotierung 0,80 USD/EUR. Frage Wie muss der Händler rechnen, um den Terminkurs für 1 bzw. 2 Jahre zu ermitteln? Zur Beurteilung der Faktoren, wenn keine Tabelle verfügbar ist, kann man folgende Faustregel verwenden: die größere Zahl bedeutet eine kleinere Verzinsung, im Beispiel ist der EUR also in den drei Jahren höher verzinst als der USD, sein Terminkurs (Preisnotierung) wird mit einem Deport gebildet (weniger Dollar für den Euro als Kassa). Der USD dagegen erhält bei Kursbestimmung als Mengenkurs einen Report (mehr Euro für einen Dollar als der Kassakurs lautet). - Die Zinssätze lauten für 1 und 2 Jahre: EUR 2,5 bzw. 3,0 %, USD 2,0 bzw. 2,5 %. - Mit Hilfe der Barwertfaktoren gerechnet, ergeben sich folgende Terminkurse: Laufzeit 1 Jahr Terminkurs (Preisnotierung) = 0,80 0,9852 / 0,9804 = 0,80 1,0049 = 0,8039 USD / EUR Swapsatz = 0,0039 (Report) Terminkurs (Mengennotierung) = 1 / 0,8039 = 1,2439 EUR / USD Swapsatz = - 0,0061 (Deport) Laufzeit 2 Jahre Terminkurs (Preisnotierung) = 0,80 0,9612 / 0,9518 = 0,80 1,0099 = 0,8079 Swap-Satz = 0,0079 (Report) Terminkurs (Mengennotierung) = 1 / 0,8079 = 1,2378 Swapsatz = - 0,0122 (Deport)
11 Wertorientiertes Finanzmanagement 11 Für eine 3-jährige Laufzeit lauten die Terminkurse 0,8118 USD / EUR bzw. 1,2318 EUR / USD. (vgl. Kruse, S. a.a.o., S.133) (S.a. auf S. ######??? des Manuskripts.) [7] Ein deutscher Exporteur ist unsicher, ob sein langjähriger Käufer in Brasilien tatsächlich nach 3 Monaten, wie vereinbart, zahlen wird. Angesichts des schwachen Wirtschaftswachstums im Käuferland rechnet er mit einer gewissen Überziehung des Zahlungsziels, also schlimmstenfalls weiteren 30 Tagen. Deshalb will er die Forderung in USD mit einem Time Option Forward /Forward mit Laufzeitoption absichern. Die Bank nennt folgende Daten: Time Option bei Abschlägen auf Termin: EUR/USD Spot: 1, Monate Swap: Monate Swap: Fragen 1. Welcher Kurs ergibt sich für einen Exporteur bei einer Time Option von 3 auf 4 Monate? 2. Was wäre der Kurs für einen Importeur, der mit bis zu 4 Wochen Lieferverzug rechnet und 90 Tage Zahlungsziel hat? 3. Wieviel verdient die Bank, wenn es bei beiden Geschäften um 1 Mio. EUR geht? 4. Welchen Kurs würde ein Importeur zahlen, der am 90. Tag Dollar kaufen muss? Wie viel steht er sich mit einem Fixed Contract preislich besser? 1. Die Terminkurse lauten nach Subtraktion der Swapsätze: Geldkurs Briefkurs 3 Monate 1,2005 1, Monate 1,1988 1,1995 Die Bank verkauft dem Exporteur Euro und berechnet dabei das Maximum an Dollar für 1 Euro = 1, 2012 (Briefkurs 3. Monat). 2. Die Bank kauft von einem Importeur Euro an gegen Dollar, die sie liefert. Das geschieht zum niedrigsten Kurs, also zu 1,1988 Dollar für 1 Euro (Geldkurs 4. Monat). 3. Die Bank nimmt für 1 Mio. EUR 1,2012 Mio. USD ein und gibt für 1Mio. EUR 1,1988 Mio. USD heraus, Differenz = USD. 4. Die Bank kauft Euro gegen Dollar zum Geldkurs = 1,2005 USD für 1 EUR. Wenn für 1 Mio. EUR gekauft wird, ergibt das 1,2005 Mio. USD. Die Differenz zum Optional Contract beträgt USD (siehe unter 3.). [8] Ein Unternehmen in Österreich hat durch Exporterlöse auf dem Fremdwährungskonto hohe Beträge in USD angesammelt, es braucht für die nächsten Monate mehr Liquidität in EUR, zugleich werden in etwas über 6 Monaten 10 Mio. USD für Verbindlichkeiten in Übersee benötigt. Der Finanzmanager hält einen Devisen-Swap für sinnvoll. Fragen 1. Welche Daten sollte die Bank angeben? 2. Wie lautet der 6-Monats-Terminkurs? 3. Welche Transaktionen sind durchzuführen? 1. Benötigt werden der Kassakurs und der 6-MonatsSwap. Die Bank quotiert: EUR/USD Spot: 1, Monats-Swap EUR/USD: 62,05-61,65
12 Wertorientiertes Finanzmanagement Es interessiert die Geldnotierung, weil in 180 Tagen die Bank Euro ankaufen wird gegen Herausgabe von Dollar. Der Terminkurs (Geld) ergibt sich wie folgt: 1,1548-0, = 1, (Hinweis: Wenn der Geld-Swapsatz größer als der Brief-Swapsatz ist, hat die Devise, also der USD, einen Deport infolge höherer Verzinsung der eigenen Währung Euro. 3. Die erste Transaktion erfolgt sofort: Es werden 10 Mio. Euro gekauft, die Bank verkauft zu 1,1552 Dollar, insgesamt sind 11, Dollar auszugeben. Die zweite Transaktion folgt nach 6 Monaten. Da werden der Bank 10 Mio. Euro angeboten, die Bank kauft zu 1, Dollar je Euro, zahlt also insgesamt Dollar aus (vgl. Devisenswaps, FINANCE TRAINER International / S. 32 /abgerufen ). [9] Daten in Verbindung mit Fremdwährungsanlage und Devisenswap (Kassakauf/Terminverkauf; Absicherungsgeschäft) - Ausgangslage Die X AG legt ,00 CHF über 3 Monate an in einer Treuhandanlage in USD, Zinssatz 7 %. Bei der Bank tätigt sie den Kassakauf und sichert das Währungsrisiko mit einem Termingeschäft ab. - Buchungen Kassakauf USD ,00, Kurs 1,20 Bank USD/Bank ,00 [CHF - der Verfasser] Treuhandanlage bei der Kreditbank, Luxembourg Kapital USD ,00 Zins 7 % USD 6.125,00 Rückzahlung USD ,00 Kurzfristige Finanzanlagen USD/Bank USD ,00 (à 1,19) inanzaufwand/bank USD 3.500,00 (Kursverlust = Absicherungskosten) Terminverkauf USD ,00, Valuta , Kurs 1,19 keine Buchung Rückzahlung Treuhandanlage Bank USD/Kurzfristige Finanzanlagen , Erfüllung Terminkontrakt Bank/Bank USD ,75 Bank USD/Finanzertrag 7.288,75 (6.125 à 1,19) (Zahweh - Winterthur, Switzerland - Educational Service ZF_ACC4_Controlling.doc Derivative Finanzinstrumente Devisentermingeschäft/Forward (Absicherung), S. 5 abgerufen ) Fragen a) Was bedeutet eine Treuhandanlage bei einer Bank in der Schweiz? b) Wie interpretieren Sie die einzelnen Datensätze? a) Treuhandanlage: Informieren Sie sich bitte selbst im Internet zur Kategorie Treuhandanlage: Die Besonderheit besteht darin, dass man Geld eine Bank anvertraut, die es in ihrem Namen bei ausländischen Banken in der gewünschten Fremdwährung anlegt. b) Datensätze 1. Die X AG kauft per für Franken den Betrag von Dollar, Kurs 1,20.
13 Wertorientiertes Finanzmanagement Die USD werden am für 3 Monate angelegt, - Zinssatz für 3 Monate = 7%/4 = 1,75%, - das ergibt USD 6.125, - das ergibt einen Rückzahlbetrag von = USD, - die Kurssicherung (durch Forward) erfolgt zu 1,19 USD/CHF, - der angelegte Betrag von CHF ( = USD) verringert sich auf CHF - das bedeutet Verlust aus Kursänderung (in Verbindung mit Absicherung) von3.500 CHF - damit deckt die Bank ihre Aufwendungen /Absicherungskosten. 3. Ebenfalls per werden die Daten des Terminverkaufs (Dollar gegen Franken, Valuta , Kurs 1,19) fixiert. 4. Am wird die Treuhandanlage in CHF in Höhe des aktuellen Betrags von CHF zurückgezahlt. 5. Zugleich wird der Terminkontrakt erfüllt: zum Terminkurs von 1,19 werden gezahlt: Anlagebetrag CHF plus Zinsen (6.125 USD x 1,19 = ) 7.288,75 CHF = 423,788,75 CHF
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