Das Preisbildungsverhalten
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- Andrea Koenig
- vor 6 Jahren
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1 Das Preisbildungsverhalten bei Bio-Molkereiprodukten Preiselastizitäten im Naturkosteinzelhandel: Preisgestaltung in risikobehafteten Wertschöpfungsketten: Innovative Ansätze für ein faire Preisfindung in der ökologischen Milchwirtschaft Förderkennzeichen: 08OE
2 Agenda: 1. Zielsetzung der Untersuchung 2. Schätzung der Elastizitäten 3. Ergebnisse und Interpretation 4. Theoretische Einordnung 5. Fazit Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 2
3 Fragestellung: g I. Gibt es preispolitische p Spielräume im Naturkosteinzelhandel? II. Wo gibt es Unterschiede im Verbraucherverhalten? zwischen: Produktkategorien, Geschäftstypen und über die Zeit? III. Welche Schlussfolgerungen können abgeleitet werden? Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 3
4 Wie wurden die Elastizitäten geschätzt? Bio-Vista Daten (bereinigt) 583 Produkte ausgewählt nach Kategorien Produkt wurde separat geschätzt Fix-Effekt-Modell Panel Vorteil: Hohe Anzahl an Beobachtung durch Verwendung von Tagesdaten hohe statistische Genauigkeit? - aber keine zusätzlichen Informationen Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 4
5 Fix-Effekt-Modell: Anzahl verkaufter Produkte Produktpreis Absatz in der Kategorie Erweiterungen: z.b. Einfluss von Zeit auf Preiseffekt gewichteter Durchschnittspreis uc ttspes Quartal/Wochentags Trend Konstante in der Kategorie Dummy Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 5
6 Wie sind die Elastizitäten im Überblick? Milchprodukte Kategorie Preiselastizitäten Umsatz*** Umsatz gesamt in Millionen Butter % Joghurt Natur % 3.0 Käse % 12.5 Molke Buttermilch % 1.2 Quark % 3.9 Sahne % Trinkmilch % 12.5 *** Anteil am Umsatz der durch signifikante Produkte abgebildet wird Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 6
7 Ergebnisse: Alle signifikanten Schätzer haben das erwartete negative Vorzeichen Die Ergebnisse liegen im erwarteten Bereich Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 7
8 Vergleich mit anderen Studien! Glaser/ Jonas/ Fair Organic Schröck Thompson Roosen Pricing (2010) (2000) (2008) (2010) Zeit Land USA D D D Konv. Herstellerm. Konv. Handelsm. Bio Herstellerm. Bio Handelsm ** -0.96* -0.62*** -0.66** -1.01* -0.58*** -0.11*** * -0.10*** -0.95*** Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 8
9 Mögliche Gründe für die großen Unterschiede? Methodisch-statistische Gründe Beobachtung mit der Preiserhöhungsphase Nicht aggregiert Verschiebungseffekt zuwischen den Produkten Keine Nachfragemodell sondern Absatz in Läden Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 9
10 In welchen Kategorien sind die Elastizitäten am niedrigsten und der Umsatz relativ hoch? - Wo sind Preiserhöhungen am profitabelsten?- Umsatz und Elastizitäten Käse Ti Trinkmilch il Umsatzanteil in % 30% 25% 20% Butter 15% Sahne 10% Naturjoghurt Quark 5% Molke/Buttermilch 0% -1,5-1,3-1,1-0,9-0,7-0,5 Elastizitäten Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 10
11 Bei welchen Kategorien besteht Erhöhungsspielraum? Sinnvoll: Produkte, die relativ geringe Elastizitäten haben und gleichzeitig auch hohe Umsatzbedeutung Weniger sinnvoll: Produkte, die prägend für das Preisimage sind - mit Preisankerfunktion - mit hoher h Preiskenntnis i z.b. Reaktion auf eine Preissteigerung bei Milchfett Sahne im Verhältnis zu Butter verteuern z.b. Produkte mit niedrigem Involvement - Quark Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 11
12 Elastizitäten ität bei Trinkmilch il -0,75 Frischmilch Flasche Haltbar -0,8-0,85-0,9-0,95-1 Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 12
13 Gibt es Unterschiede zwischen innerhalb der Kategorie Trinkmilch? il These: Flaschenkäufer sind am Preisunempfindlichsten Insgesamt sind Elastizitäten bei Trinkmilch niedrig Erklärungsansätze: Flaschenkäufer gehören eher zur Kerngruppe der Biokäufer? Trotz zu erwartender höherer Preiskenntnis i ist die Elastizität ität nicht erhöht - Käufer sind teils durch die Diskussion sensibilisiert und akzeptieren höher Preis? Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 13
14 In kleineren Läden ist die Nachfrage unelastischer - Größere Spielräume für Preiserhöhungen- Elastizitäten ität bei Ladengrößen Butter Joghurt Natur Käse Molke - Buttermilch Quark Sahne Trinkmilch 0-0,2-0,4-0,6-0,8 < 200m² > 200m² -1-1,2-1,4-1,6-1,8 Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 14
15 Gibt es Unterschiede zwischen kleinen Naturkostfachgeschäften und Biosupermärkten? These: Käufer in kleineren Läden sind nicht so preissensibel! Erklärungsansatz: Größerer Anteil an Intensivkäufern, bei denn der Preis eher untergeordnet ist? Schlussfolgerung: Geeignet für ein Fairnesskonzept? Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 15
16 Unterschiede bei Elastizitäten ität zwischen Marken -Keine wesentlichen Unterschiede zwischen Handelsmarken und Herstellermarken- Elastizität von Marken dennree Sobbeke Berchtesg. Land OMA Andechser Natur Schrozberg bioladen Weissenhorn 0-0,2-0,4-0,6 06-0,8-1 -1,2-1,4 Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 16
17 a1 Wie hat sich die Preisempfindlichkeit it in den letzten t Jahren entwickelt? 0-0,5 Elastizität über die Jahre a2-1 -1,5-2 -2,5 25 Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 17
18 Folie 17 a1 aspille; a2 Vielleicht lieber weglassen wg. Widerspruch zur nächsten Folie???? aspille;
19 Einfluss der Preisentwicklung i auf die Preisempfindlichkeit? Elastizität 0-0,2-0,4-0,6-0,8-1 -1,2-1,4-1,6-1,8-2 Ausgangsphase Preiserhöhungsphase Hochpreisphase Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 18
20 Ist die Preisempfindlichkeit it eine konstante t Größe über den Untersuchungszeitraum? Ergebnis: Nein, sie unterliegt Veränderungen! Erklärungsansätze: Einfluss der allgemeinen wirtschaftlichen Lage? Einfluss von Diskussionen in der Öffentlichkeit Milchstreik? Wechselwirkung mit der Entwicklung im konventionellen Bereich Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 19
21 An welchem Wochentag bietet sich eine Preisaktion an? Elastizität 0,0 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag -0,2-0,4-0,6 06-0,8-1,0-1,2 Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 20
22 An welchem Wochentag ist die Wirkung von Angeboten am höchsten? These: Preisaktionen sind am Ende der Woche am erfolgreichsten. Erklärungsansatz: Größerer Anteil an Gelegenheitskäufern, die auf Angebote reagieren? Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 21
23 Elastische und unelastische Nachfrage? Elastizität sagt, wie Nachfrage auf Preisänderungen reagiert bei einer Preiserhöhung Elastisch wenn: ɛ < -1 Absatz sinkt, Umsatz sinkt Unelastisch wenn: ɛ < -1 < 0 Absatz sinkt, Umsatz steigt Vollkommen unelastisch wenn: ɛ =0 Absatz konstant, Umsatz steigt inverse Nachfragereaktion wenn: ɛ > 0 Absatz steigt, Umsatz steigt Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 22
24 Es handelt sich um Punktelastizitäten d.h. die Aussage bezieht sich nur auf einen eingeschränkten Bereich Absatz Umsatz ɛ > 1 ɛ = 1 ɛ < 1 Umsatz Nachfrage (Absatz) Preis Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 23
25 Im theoretischen Fall eines Monopols_ Der Gewinn maximierende Preis lässt sich statisch mit einer relativ einfachen Formel aus den Grenzkosten (GK) berechnen: Das Ergebnisse würde extrem hohe Preise ergeben Die Reaktion der Mittbewerber muss berücksichtigt werden Monopol kaum realistisch und Absprachen sind verboten! -- Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 24
26 Bei theoretischen vollkommenem Wettbewerb? Hier würden die Preise bis zu den Grenzkosten fallen und keiner würde noch außergewöhnliche h Gewinne machen Annahmen u.a.: keine Präferenzen der Verbraucher - Marken? vollkommene Information - Preiskenntnis? Keine räumlichen Unterschiede - Lage der Läden? Doch die hier zugrundeliegenden Annahmen erscheinen wenig realistisch Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 25
27 Realität bewegt sich zwischen den Polen Oligopolistischer Wettbewerb: Nicht nur Reaktion der Verbraucher, sondern auch der Wettbewerber bzw. der anderen Kettenteilnehmer müssen berücksichtigt werden - Ist der Gewinn dann immer noch größer? Verhalten kann zu Kettenreaktionen führen: Preisstarrheit,Preis-Gewinn-Spiralen, Preiskampf, Preisführerschaft mit Anpassung Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 26
28 Fazit: Preise sind relativ unelastisch d.h. es gibt Spielräume für Preiserhöhungen die sich optimiert auf unelastische Produkte und Segmente konzentriert werden sollten. Gefahren: Mitbewerber mit einer Gegenstrategie g gewinnen stark Image von Bio-Produkten verändert sich langfristig Eventuell zusätzlich durch ein Fairness-Konzept unterstützt mit klarem transparentem und kommunizierbaren Konzept - Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 27
29 loganzahl loganzahl loganzahl loganzahl loganzahl loganzahl loganzahl loganzahl logdurchsc~s 0.990*** 0.300** 0.538*** 1.351*** 0.381*** 0.780*** logk_preis~t 0.173*** *** *** *** *** 0.245*** *** *** *** 0.143** 0 logk_umsat~0.142*** *** 0.214*** 0.151*** 0.124*** *** *** 0.103*** Jahrtrend *** ** *** *** ** ** _IaWOCHENT 0.114*** *** *** *** *** ** _IaWOCHENT 0.149*** *** *** 0.135*** *** _IaWOCHENT 0.146*** *** *** 0.122*** *** _IaWOCHENT *** * 0.126*** 0.104*** *** *** *** *** _IaWOCHENT 0.129*** *** *** *** *** * _IaQUARTAL_0.161*** *** *** *** *** _IaQUARTAL_0.0429*** ** 0.141*** *** *** *** * _IaQUARTAL_ *** ** *** *** ** *** _cons 0.704*** * * 0.812*** *** *** ** N adj. R sq r2_w r2_o rho_ar corr d LBI Landwirtschaftliche Marktlehre Fair Organic Pricing 28
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