Harte Arbeit - wenig belohnt
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- Liane Bergmann
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1 Harte Arbeit - wenig belohnt MMag. Reinhard RAML Wels, 18. September 2008 IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien
2 2 Überblick Daten zur Untersuchung Gesundheitliche Beschwerden Belastung am Arbeitsplatz Ausgewählte Gesundheitsindikatoren Belastung und relatives Risiko Weitere Ergebnisse aus der Forschung
3 3 Daten zur Untersuchung Thema der Studie: Gesundheitsmonitor Österreich Stichprobe: rund Personen pro Quartal bisher: Interviews bisher: rund 600 bei Gesundheitsberufen Zielpersonen: unselbständig Beschäftigte Methode: Persönliche Befragung (CAPI) Zeitraum der Befragung: 2006 bis 2008 Institut: IFES - Institut für empirische Sozialforschung Projektleiter im Institut: MMag. Reinhard Raml
4 4 Gesundheitliche Beschwerden I Kreuzschmerzen, Probleme mit Rücken Rückführung auf die Arbeitstätigkeit in % der Betroffenen Muskelverspannungen Nacken-, Schulterbereich Erschöpfung, Mattigkeit etc Kopfschmerzen, Migräne Einschlaf-, Durchschlafstörungen Nervosität, Zerfahrenheit Verdauungsbeschwerden Magenbeschwerden Schmerzen in den Beinen (Krampfadern) Prävalenz bezogen auf Gesundheitsberufe (Auftreten in den letzten Wochen) Prävalenz gesamt
5 5 Gesundheitliche Beschwerden II Konzentrationsstörungen 16 Rückführung auf die Arbeitstätigkeit in % der Betroffenen Augenprobleme (Brennen, Jucken, Allergien) Beeinträchtigung d. Sehvermögens Hautausschläge, Juckreiz etc starkes Herzklopfen, - rasen, Druck auf der Brust hoher Blutdruck chronischer Husten 17 Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Asthma Beeinträchtigungen d. Hörvermögens Prävalenz bezogen auf Gesundheitsberufe (Auftreten in den letzten Wochen) Prävalenz gesamt
6 6 Belastungen am Arbeitsplatz hohe Verantwortung für Güter, Menschen 41 dauernder Kontakt mit Schwerkranken etc. dauernder Parteienverkehr, Kundenkontakt schwere körperliche Anstrengung dauernde hohe Konzentration häufige Bildschirmarbeit einseitige körperliche Belastung Prävalenz bezogen auf Gesundheitsberufe (sehr stark + stark belastet) Prävalenz gesamt 2008
7 7 Subjektives Wohlbefinden Index Gesundheitswesen ,79 Gross- und Einzelhandel ,81 Industrie u.gewerbe ,81 Verkehr/Transport ,77 öff.verwalt./sozialvers ,78 Unterrichtswesen ,78 niedrig mittel hoch
8 8 Stressempfinden Index Gesundheitswesen ,56 Gross- und Einzelhandel ,47 Industrie u.gewerbe ,43 Verkehr/Transport ,54 öff.verwalt./sozialvers ,52 Unterrichtswesen ,48 niedrig mittel hoch
9 9 Soziale Gesundheit Index Gesundheitswesen ,90 Gross- und Einzelhandel ,80 Industrie u.gewerbe ,75 Verkehr/Transport ,77 öff.verwalt./sozialvers ,83 Unterrichtswesen ,82 niedrig mittel hoch
10 10 Sinnstiftende Arbeit Index Gesundheitswesen ,78 Gross- und Einzelhandel ,63 Industrie u.gewerbe ,71 Verkehr/Transport ,63 öff.verwalt./sozialvers ,72 Unterrichtswesen ,76 niedrig mittel hoch
11 11 Nicht-Abschalten-Können Index Gesundheitswesen ,35 Gross- und Einzelhandel ,29 Industrie u.gewerbe ,23 Verkehr/Transport ,28 öff.verwalt./sozialvers ,35 Unterrichtswesen ,42 niedrig mittel hoch
12 12 Belastung und relatives Risiko I Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Blähungen) Magenbeschwerden Kopfschmerzen, Migräne Einschlafstörungen Durchschlafstörungen Erschöpfung, Mattigkeit, rasche Ermüdbarkeit Witterung - alle DICHOTOM 3, 0,00 4,20 4,20 2,00 4,43 0,00 3,43 5,24 0,00 0,00 11,50 4,67 15,00 7,50 0,00 1,33 ## Hitze (in Räumen) 0,00 0,00 1,00 3,00 1,50 2,29 0,00 2,10 2,22 1,50 1,60 0,00 0,00 10,00 8,50 0,00 4,40 ## Kälte (in Räumen) 5,75 0,00 2,00 6,75 1,11 3,86 0,00 3,18 3,68 10,00 0,00 0,00 4,50 19,00 19,00 0,00 5,40 ## Staub 0,00 0,00 7,20 20,00 4,00 14,29 0,00 4,35 5,26 0,00 0,00 0,00 21,33 0,00 0,00 0,00 6,00 ## Lärm (Industrie-, Büro-, Straßenlärm; Musikberieselung) 2,20 9, 0,00 6,50 2,63 4,71 0,00 2,77 2,74 2,20 0,00 0,00 3,75 0,00 0,00 0,00 0,00 ## Zugluft durch Klimaanlage oder offenes Fenster 4,00 1,40 3,50 4,20 0,78 2,00 0,00 2,57 3,00 2,40 4,75 3,00 6,33 0,00 0,00 0,00 0,00 ## Passiv-Rauchen 0,00 0,00 0,00 4,80 0,00 3,00 0,00 1,70 3,68 0,00 0,00 0,00 8,00 0,00 0,00 0,00 0,00 ## ständig künstliches Licht, schlechte Beleuchtung 4,00 2,50 2, 2,80 1,56 1,50 0,00 2,24 1,84 3,20 8,00 0,00 1,50 0,00 0,00 1,00 1,00 ## schwere körperliche Anstrengung, Heben schwerer Lasten 1,00 0,50 3,33 2,20 1,56 1,22 0,00 2,20 5,45 2,20 0,43 1,67 2,00 3,00 1,00 0,00 0,50 ## einseitige körperliche Belastung 4,67 2,50 0,00 1,60 2,38 1,57 0,00 2,59 6,50 3,50 0,00 2,00 1,50 4,00 1,33 0,00 0,00 ## stehende Tätigkeit, Arbeit unter Zwangshaltungen 1,40 1,80 16,00 4,00 2,00 1,00 0,00 2,53 4,77 1,60 0,00 2,33 0,00 4,00 9,00 0,00 0,29 ## nicht körpergerecht gestalteter Arbeitsplatz 2,75 0,83 6,33 6,33 2,33 1,14 6,00 2,45 6,00 1,33 0,00 3,67 0,00 0,00 2,50 0,00 1,33 ## Akutprävalenz in % Nervosität und Zerfahrenheit Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen Muskelverspannungen im Nacken-, Schulterbereich Kreuzschmerzen, Probleme mit dem Rücken Schmerzen in den Beinen (Krampfadern) hoher Blutdruck starkes Herzklopfen, -jagen, -rasen, Druck auf der Brust Hautausschläge, Juckreiz, Hautrötungen Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Atemnot chronischer Husten Augenprobleme (Brennen, Jucken, Enzündungen, Allergien) >2 >1,7 >1,5 >1,7 >1,5 >1,5 >2 >1,3 >1,3 >1,7 >1,7 >2 >2 >2 >2 >1,7 >1,7 >2 Beeinträchtigung des Sehvermögens Beeinträchtigungen des Hörvermögens
13 13 Belastung und relatives Risiko II Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Blähungen) Magenbeschwerden Kopfschmerzen, Migräne Einschlafstörungen Durchschlafstörungen Erschöpfung, Mattigkeit, rasche Ermüdbarkeit häufige Bildschirmarbeit 3,33 1,67 2,00 1,00 2, 2,00 3,00 1,70 0,71 1,50 6,50 1,33 0,75 0,00 0,67 4,50 3,50 ## ständige Überwachung und Kontrolle 6,33 2,40 4,75 14,00 0,80 3,50 0,00 2,13 2,28 3,20 1,40 2,00 0,00 0,00 3,50 1,00 1,60 ## mangelnde Rückzugsmöglichkeiten 3,33 2,40 6,33 9,00 1,22 3,50 3,00 3,00 3,62 1,67 0,60 1,50 4,00 1,50 0,00 1,75 1,17 ## dauernde hohe Konzentration 8,00 3,50 4,33 3,75 2,43 7,00 4,00 2,50 2,18 2,00 2,75 4,00 3,33 1,00 1,00 0,75 0,67 ## hohe Verantwortung für Güter oder Menschen 4,00 1,00 3,50 1,33 1,63 2,40 0,00 4,63 3,67 2,33 1,50 3,50 0,00 1,50 1,00 0,67 0,56 ## dauernder Parteienverkehr, Kundenkontakt 16,00 4,00 6,00 4,33 2,14 6,00 3,00 2,16 1,53 1,40 10,00 3,50 4,00 0,50 1,50 1, 2,67 ## dauernder Kontakt mit Schwerkranken, Notleidenden usw. 4,00 1,75 8,00 1,60 3,00 3, 3,00 2,18 2,50 2,50 0,60 8,00 0,00 0,33 0,50 1,00 0,50 ## Belastung durch Arbeit mit Chemikalien; Gase und Dämpfe am Arbeitsplatz 3,50 2,00 1,50 2,80 1,56 0,86 6,00 0,56 1,76 1,33 1,20 2,00 5,67 6,00 0,00 3,50 1,33 ## mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte 4,00 0,00 8,00 14,00 1, 1,80 4,00 2,28 2,94 0,80 1,00 6,00 1,33 4,00 14,00 1,00 1,00 ## mangelnde Unterstützung durch Arbeitskollegen 3,33 0,00 2,50 19,50 2,78 1,67 10,00 1,80 4,18 0,00 2,00 3,33 15,00 10,00 7,50 2,50 2,50 ## unregelmäßige Arbeitszeiten 3,00 1,80 10,00 5,67 2,33 10,33 3,00 1,81 3,13 1,50 2,20 6,00 2,33 8,00 2,50 1,50 1,00 ## überlange Arbeitszeiten 5,00 0,00 15,50 5,40 2,11 11,50 0,00 2,19 2,19 2,33 5,75 5,00 5,33 2,50 0,00 1, 1,00 ## Akutprävalenz in % Nervosität und Zerfahrenheit Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen Muskelverspannungen im Nacken-, Schulterbereich Kreuzschmerzen, Probleme mit dem Rücken Schmerzen in den Beinen (Krampfadern) hoher Blutdruck starkes Herzklopfen, -jagen, -rasen, Druck auf der Brust Hautausschläge, Juckreiz, Hautrötungen Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Atemnot chronischer Husten Augenprobleme (Brennen, Jucken, Enzündungen, Allergien) >2 >1,7 >1,5 >1,7 >1,5 >1,5 >2 >1,3 >1,3 >1,7 >1,7 >2 >2 >2 >2 >1,7 >1,7 >2 Beeinträchtigung des Sehvermögens Beeinträchtigungen des Hörvermögens
14 14 Forschungsergebnisse Arbeitszeit Tatsächliche und vereinbarte Arbeitszeit stimmen nicht überein viele Überstunden fallen an Hohe Unzufriedenheit mit der Arbeitszeitregulierung Nachtarbeit die häufige Nachtarbeit fördert die Unzufriedenheit im und mit dem Beruf Inkongruente berufliche Ziele Aufgrund von administrativer Tätigkeiten - zu wenig Zeit für die Betreuung Gratifikationskrisen sind weit verbreitet: Wahrnehmung hoher Verantwortung keine gerechte Entlohnung Frauen verdienen häufig weniger insbesondere in dieser Berufsgruppe
15 15 Gratifikationskrisen Es gibt Menschen, die weniger Ausbildung haben Gesundheitsberufe Gesamt weniger Verantwortung im Beruf größere berufliche Sicherheit angenehmere, weniger anstrengende Arbeit mehr Freizeit haben stimme sehr zu stimme gar nicht zu weiß nicht... und trotzdem mehr verdienen. Basis: Gesundheitsberufe, n=200 Quelle: IFES-Eigenforschung; n=1.000
16 16 Forschungsergebnisse Burnout Burnout wird als klares Problem wahrgenommen ArbeitnehmerInnen sehen deutlichen Handlungsbedarf Burnout-Gefahr steigt mit der Nachtarbeit Große Kluft zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung des Problems Nach dem Dienst nicht Abschalten können Quelle: Arbeitsklima-Index; Gesundheits-Monitor, n=5.000
17 17 Zusammenfassung Durchgängig erhöhte Beschwerden-Prävalenz im Vergleich zu den übrigen unselbständig Beschäftigten Hohe Verantwortung und Kontakt mit anderen Menschen als Chance und Risiko Auch in dieser Berufsgruppe zu geringe Awareness gegenüber den Risiken, die aus den Arbeitsbedingungen resultieren Quelle: Arbeitsklima-Index; Gesundheits-Monitor, n=5.000
18 18 IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH MMag. Reinhard Raml Projektleiter IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien Tel.: 01/ Mobil: 0664/ reinhard.raml@ifes.at
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