So ein Obstjahr Besondere Anbau- und Pflanzenschutzprobleme im Jahr Ulrich Höfert Landwirtschaftskammer Vorarlberg.
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- Edwina Bruhn
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1 So ein Obstjahr Besondere Anbau- und Pflanzenschutzprobleme im Jahr 2016 Ulrich Höfert Landwirtschaftskammer Vorarlberg Bearbeiter/ Folie 1 Milder Winter Temperatur im Vergleich zum langj. Mittel Jänner 2016 Februar 2016 Grafiken: zamg.ac.at Bearbeiter/ Folie 2
2 Blütenfrost, kurze Feuerbrandzeit Tagesdurchschnitts- Temperatur Höchst Bearbeiter/ Folie 3 Regen, Regen, Regen Tägl. Niederschläge Höchst Im Jahr 2016: l/m² 53 Tage davon 38 Regentage Insg. 462 l/m² Bearbeiter/ Folie 4
3 Bearbeiter/ Folie 5 Bearbeiter/ Folie 6
4 Bearbeiter/ Folie 7 Bearbeiter/ Folie 8
5 Bearbeiter/ Folie 9 Bearbeiter/ Folie 10
6 Bearbeiter/ Folie 11 Bearbeiter/ Folie 12
7 Bearbeiter/ Folie 13 Böhringer, Koblach Frostschäden : 4 Tage zw. -2,5 und +4 C Geringfügig durch Erfrierungen der Blüte Birnen in der Vollblüte waren beleidigt teils fast kompletter Blütenabwurf zb bei Williams Probleme bei empfindlichen Bäumen zb Walnuss Absterben Frostringe bei Apfel und Birne Bearbeiter/ Folie 14
8 Bearbeiter/ Folie 15 Wer findet die Birne? Bearbeiter/ Folie 16
9 Praktisch kein neuer Feuerbrand Bearbeiter/ Folie 17 trotz gefährlichem Wetter C bzw. mm Bearbeiter/ Folie 18 Wetterdaten Station Höchst (Apfel) Infektionstag Hohe Gefahr EIP-Wert Apfel Niederschlag Temperaturmittel EIP Grenze Temp. und EIP-Wert
10 Und dann kam der Regen Bearbeiter/ Folie 19 Kelchfäule, Kernhausfäule Bearbeiter/ Folie 20
11 Bearbeiter/ Folie 21 Entstehung Kleine Röhre zwischen Kelchgrube und Kernhaus Röhre nach der Blüte noch eine Zeitlang offen Der junge Apfel steht anfangs in die Höhe, neigt sich erst mit der Zeit In dieser Zeit können Fäulniserreger mit Regenwasser ins Kernhaus gelangen Erst mit eintretender Reife kann der Erreger wachsen und die Fäulnis auslösen Verzögerter Ausbruch Bearbeiter/ Folie 22
12 Vermeidung, Bekämpfung Anfällige Sorten besonders beachten, zb Boskoop, Danziger Kantapfel, Goldparmäne, Gloster Bei Regenphasen nach der Blüte: Bekämpfung mit wirksamen Fungiziden (Schorfmittel mit Nebenwirkung, zb mit dem Wirkstoff Captan, Bio ggf. Mycosin) Regelmäßige Kontrolle gelagerter Äpfel Wenn man s sieht, ist s längst zu spät Bearbeiter/ Folie 23 Bearbeiter/ Folie 24
13 Bearbeiter/ Folie 25 Bearbeiter/ Folie 26
14 Bearbeiter/ Folie 27 Bearbeiter/ Folie 28
15 Geschädigte Kirschbäume Blätter mit Löchern Schüttere Belaubung Risse in der Rinde Abgestorbene Astpartien Abgestorbene Bäume Bearbeiter/ Folie 29 Kirschen mögen keine Staunässe Ideal: ausgeglichene Bodenfeuchte Boden sowohl durchlässig als auch gewisse Wasserhaltekraft Staunasse Lagen sind tödlich für Kirschbäume: auch ältere Kirschbäume können bei starker Staunässe innerhalb einer Woche absterben bestenfalls überlebt der Baum, wird aber an geschädigten Wurzeln von Schadpilzen befallen auch lange Trockenheit kann Kirschen stressen und umbringen, wenn der Baum aufgrund von Wurzelschäden bereits ausgelaugt ist Bearbeiter/ Folie 30
16 Bakterienbrand (Pseudomonas) Bakterium Pseudomonas syringae Hauptakteur des Kirschensterbens Überall vorhanden kommt von außen auf die Rinde wird mit Regenwasser optimal auf der Rinde verteilt Eindringen nach dem Blattfall in die Blattnarben über Risswunden im Holz, auch kleine Wunden durch den Baumschnitt Verteilung dann im Pflanzensaft Bearbeiter/ Folie 31 Bakterienbrand (Pseudomonas) Schrotschuss-Symptome, ähnlich Schrotschuss- Pilz Schädigung des Kambiums (Leitungsbahnen) Ausbruch der Infektion im April/Mai Baum kann innerhalb kurzer Zeit komplett sterben ( Schlag ) Bearbeiter/ Folie 32
17 Wurzelpilze bei abgestorbenen Steinobstbäumen werden häufig Pilze der Gattungen Phytophthora und Thielaviopsis gefunden, die die Wurzeln befallen Phytophthora: Pilz, der stark an Nässe gebunden ist Sporen wie kleine Kaulquappen Unterart erzeugt sog. Kragenfäule Thielaviopsis: Schwächepilz, der vorgeschädigte Wurzeln besiedelt Beide können ebenfalls Kirschbäume umbringen Bearbeiter/ Folie 33 Weitere Schadquellen Valsa ( Krötenhaut-Krankheit ): Pilzkrankheit, befällt Kirschbäume, schädigt selbst und schafft Wunden für den Bakterienbrand Holzabbauende Pilze: zb wie Hallimasch oder Verwandte können auch gesunde Bäume befallen und abtöten Bearbeiter/ Folie 34
18 Weitere Schadquellen Pfeffingerkrankheit: seltene Viruskrankheit (Himbeerringfleckenvirus,), kann ebenfalls tödlich sein Monilia-Pilz: befällt über die Blüte den Baum und bringt kleine Äste zum Absterben, normalerweise aber keine ganze Bäume Schrotschuss-/Sprühflecken-Pilze: können auch Blattfall verursachen, normalerweise keine Holzschäden Bearbeiter/ Folie 35 Vorbeugung Kirschensterben Geeigneter Standort: durchlässiger Boden ohne Staunässe aber mit guter Wasserhaltekraft, keine Kaltluftsenken Geeignete Bodenstruktur: nicht zu tief pflanzen bei feuchtem Standort evtl. Dammpflanzung Boden mit Grünschnitt-Kompost auflockern Boden nicht mit schweren Maschinen befahren Richtiger Schnittzeitpunkt: im belaubten Zustand, dadurch rasche Wundheilung bei trockenem Wetter Schnittwerkzeuge regelmäßig desinfizieren. Bearbeiter/ Folie 36
19 Vorbeugung Kirschensterben Stämme weißeln: Dispersionsfarbe oder spezielle Baumanstriche verhindert die Aufheizung und damit ein Aufreißen der Rinde Robuste Sorte und Unterlage: zb Wavit Spritzungen mit zugelassenen Kupfermitteln: zb Funguran progress, Cuprozin progress während und nach dem Blattfall nach Hagelschlägen verhindern das Eindringen von Sporen und Bakterien Bearbeiter/ Folie 37 Vorbeugung Kirschensterben Guter Pflegezustand des Baumes: Spritzungen gg. Monilia, Sprühflecken und Schrotschuss bei nasser Witterung ausgewogene Nährstoffversorgung fachgerechter Schnitt ausgewogener Fruchtbehang Befallene Astpartien ausschneiden. bis ins gesunde Holz Schnittwerkzeug desinfizieren Bearbeiter/ Folie 38
20 Bearbeiter/ Folie 39 Bearbeiter/ Folie 40
21 Bearbeiter/ Folie 41 Bearbeiter/ Folie 42
22 Bearbeiter/ Folie 43 Bearbeiter/ Folie 44
23 Bearbeiter/ Folie 45 Fotos: LK Steiermark, Agroscope Wädenswil Bearbeiter/ Folie 46
24 Marssonina coronaria Pilzkrankheit, bereits 1907 in Japan beschrieben tritt seit 2011 auch in Österreich auf starker Blattfall dadurch Schwächung der Bäume Früchte reifen nicht aus Austrieb und Fruchtansatz für das Folgejahr werden verringert Wirtspflanzen: Apfel, Zierquitte (Chaenomeles) betroffen vor allem Apfelbäume ohne Pilzbekämpfung (Hausbäume, Streuobst, Bio-Anlagen, schorfresistente Sorten) verwandt mit dem Blattfleckenpilz der Walnuss (Marssonina juglandis) Bearbeiter/ Folie 47 Schadbild kleine, braun-violette bis schwarze Blattflecken blattoberseits manchmal schon im Juni erkennbar normalerweise aber erst im Juli nach Regenphasen zwischen den Blattflecken wird das Blatt gelb zunehmend gefleckte Farbe fällt mit der Zeit ab Früchte bleiben bis in den Winter hinein hängen häufig schon von Weitem zu erkennen (Christbaumkugeln) Früchte färben, bleiben aber zu klein und geschmacklos wertlos. Bearbeiter/ Folie 48
25 Lebensweise Pilz überwintert im Falllaub Weitere Überwinterungsorte am Baum unklar Sporeninfektion auf den Blättern bei 15 C nach einer 8- stündigen Blattnässedauer Ideal: 100 % Luftfeuchtigkeit bei Regenwetter und C Vorarlbergs Sommerwetter somit ideal 4-6 Wochen nach einer solchen Infektionsphase beginnender Blattfall Bearbeiter/ Folie 49 Vorbeugung/Bekämpfung allgemeine Maßnahmen gg. Pilzkrankheiten, zb Entfernung des Falllaubes durch Zusammensammeln und Kompostieren oder an Ort und Stelle mit dem Rasenmäher drüber fahren und den Regenwürmern überlassen. luftiger Standort luftiger Schnitt der Baumkrone ausgewogene Ernährung des Baumes (nicht zu viel, nicht zu wenig Dünger) frühzeitiger Triebabschluss, damit nicht ständig neue, empfindliche Blätter gebildet werden Bearbeiter/ Folie 50
26 Bekämpfung In Anlagen mit regelmäßiger Schorfbekämpfung bis jetzt kein Problem auch nicht im Bio-Anbau. Mittel: Bio: Schwefelkalkbrühe bzw. MycoSin (Pflanzenstärkungsmittel, Gesteinsmehl mit viel Aluminium-Sulfat) Bikarbonate und Netzschwefel wirken nicht ausreichend Sonst: die meisten Fungizide gg. Schorf Daher: von Mai bis Anfang September vor längeren Regenperioden eine Pilzbekämpfung auch bei schorfresistenten Sorten Bearbeiter/ Folie 51 SEHR anfällig: Sorten (vorläufig) Ariane, Fuji, Gala, James Grieve, Rubinola, Topaz MITTEL anfällig: Arlet, Boskoop, Braeburn, Golden Delicious, Gravensteiner, Idared, Jonagold, Mairac, Red Delicious, Rubinette, Santana WENIG anfällig: Danziger Kantapfel, Elstar, Heimenhofer, Pinova, Rheinischer Bohnapfel, Schneiderapfel Kein Zusammenhang mit Schorfresistenz Bearbeiter/ Folie 52
27 Verwechslung Staunässe Magnesiummangel: zu wenig im Boden Kaliüberschuss hoher ph-wert Nässegeschädigte Wurzeln Phyllosticta-Pilzkrankheit derzeit noch nicht so verbreitet Bearbeiter/ Folie 53 Merkblatt liegt aus Bearbeiter/ Folie 54
28 Bearbeiter/ Folie 55
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