Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
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- Oskar Krüger
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Angeborene Hörstörungen 1 von Kindern wird mit einer beidseitigen therapiebedürftigen Hörstörung geboren Behandelbar mit Hörgerät oder Cochlea Implantat Neugeborenen- Hörscreening Inken Brockow Therapiebeginn möglichst bis zum 6. Lebensmonat Durchschnittliches Diagnosealter einer angeborenen Hörstörung bundesweit 2004: 36 Monate!! : Einführung eines bundesweiten Neugeborenen-Hörscreenings Rolle des öffentlichen Gesundheitsdienstes beim Neugeborenen-Hörscreening in Bayern? Sicherung der Vollständigkeit Evaluation und Verbesserung der Prozessqualität Anteil der kontrollbedürftigen Screeningbefunde (Referrate) Vollständigkeit der notwendigen Kontrolluntersuchungen (Tracking) Zeitpunkt der Diagnose und Therapieeinleitung Langzeituntersuchung bei Kindern mit angeborener Hörstörung => Voraussetzung: Übermittlung der Hörscreeningdaten aus den screenenden Einrichtungen! Sicherung der Vollständigkeit Ziel: > 95% der Kinder sollen gescreent werden => Abgleich der Screeningmeldungen mit den Geburtenmeldungen in den Gesundheitsämtern Als gescreent an das Screeningzentrum gemeldet: 2009: (55% der Geburten) 2011: (>90%) 2012: (ca. 94%) Nach Kontaktaufnahme des Gesundheitsamtes: 748 Kinder nachgescreent (0,8%)
2 Verbesserung der Prozessqualität Anteil der kontrollbedürftigen Screeningbefunde Ziel: < 4% sollen mit einem kontrollbedürftigem Befund aus der Einrichtung entlassen werden (Referrate) Alle Kliniken 5,5% 4,6% 4,3% 4,3% Geburtskliniken 4,9% 4,3% 4,2% 4,1% Kinderkliniken 7,5% 5,3% 4,4% 5,1% Arztpraxen 11,0% 13,7% 9,2% 11,4% Regelmäßige Rückmeldung an die Kliniken Schulungen Vollständigkeit der Kontrolluntersuchungen (Tracking) => Kontrollbedürftiges Erstscreening ohne Kontrolluntersuchung Screeningzentrum: Anschreiben Telefonat mit den Eltern Gesundheitsamt: Kontaktaufnahme (ggf. erfolgt ein Hausbesuch) Beispiel Tracking: V.S. * Tracking 2011 Neugeborenen-Hörscreening : kontrollbedürftig Anschreiben am /13.10/ => keine Rückmeldung der Eltern Einschaltung GA: Hausbesuch und Organisation einer Kontrolluntersuchung Kontrolle bei HNO-Arzt Feb 2011: V. a. Hörstörung Telefonate März-Mai 2011 mit Vater und Kinderarzt Vorstellung in Pädaudiologie 8/2011: => mittelgradige Hörstörung, Hörgeräteversorgung 1345 Kinder mit beidseitig kontrollbedürftigem Befund bei 545 Kindern (40,5%) Tracking durch das Screeningzentrum nötig (2913 Kontakte!!) bei 25 Kindern Gesundheitsamt eingeschaltet Bei >92% der Kinder Befund abgeklärt (noch offen: 17) Davon bei 82 Kindern beidseitige therapiebedürftige Schwerhörigkeit nachgewiesen (Prävalenz bisher: 0,8:1000)
3 Zeitpunkt der Diagnose und Therapie Rückmeldung eines HNO-Arztes: => Ziel: Diagnosestellung bis zum 3. Lebensmonat Therapieeinleitung bis zum 6. Lebensmonat Alter 2011 bei Median (Mittelwert/Spanne) Diagnose: 4,5 Monate (5,3 / 0-21) Therapiebeginn: 5,5 Monate (6,1 / 2-14) Bei 30 der 82 Kinder (38%) frühzeitige Diagnose nur durch Intervention des Screeningzentrums Schwierige Diagnosestellung: L.W., * Neugeborenen-Hörscreening beidseitig auffällig Pädaudiologie: Jan-Juli 2011: Kontrolle mehrfach auffällig bei Paukenerguss => Parazentese angeraten, Mutter lehnt Narkose ab HNO-Klinik 2. Meinung Sept 2011: Verdacht auf Hörstörung HNO Arzt : Messung Nov-Jan 2012 mehrfach nicht durchführbar April 2012 : Hörtest auffällig, kein Erguss mehr! Kinderklinik Juni 2012: Hörtest während Narkose auffällig Pädaudiologie: Sept 2012: im Freifeld V.a. Schwerhörigkeit Nov 2012: mittelgradige Hörstörung in Narkose bestätigt Hörgeräteverordnung Diagnose =>Therapie Hörgeräte oder Cochlea Implantat Frühförderung Audiopädagogische Betreuung => Hilfe für die Eltern im Umgang mit einem schwerhörigen Kind => Infomaterial über zuständige Frühförderstelle nach der Diagnose auch durch das Screeningzentrum
4 Was wird aus den früh therapierten Kindern? Alle Fachleute sind überzeugt, dass ein systematisches Hörscreening sinnvoll ist IQWIG => Gutachten 2007 => bislang kein Nachweis über bessere Schul- und Berufsaussichten nach Früherkennung! Langzeituntersuchung am LGL Kinder mit beidseitiger angeborener Hörstörung Studiendesign- Kinder mit beidseitiger angeborener Hörstörung im qualitätsgesicherten NHS entdeckten Kinder (N=410) Elternfragebögen, Arztbriefe 1 mal jährlich Fragen zur Diagnosestellung Hörgeräte- / CI - Versorgung Förderung, besuchter Kindergarten- bzw. Schultyp Entwicklung (normierte FB) Kontrollgruppe über Schuleingangsuntersuchung (N=296) Pflichtuntersuchung Eltern erhalten Einwilligung und Fragebogen Langzeitstudie qualitätsgesichertes NHS Einjahresfragebogen (N=118) Diagnosealter Therapie: 74,8% Hörgeräte 14,4% nur CI 6,3% Hörgerät und CI 82% mit 1 Jahr Frühförderung Entwicklung: 72,7% erreichen die Meilensteine (Kinder ohne weitere Erkrankungen) 87,0% erreichen die nicht-sprachlichen Meilensteine
5 Zusammenfassung 94% aller Neugeborenen haben in Bayern nachweislich ein Hörscreening bekommen, die Qualität hat sich deutlich verbessert Eine angeborene Hörstörung wird durch ein NHS früher diagnostiziert Für eine Diagnosestellung in den ersten Lebensmonaten ist ein Tracking der kontrollbedürftigen Befunde notwendig Tracking bundesweit?? Verband deutscher Hörscreeningzentralen (VDHZ) 15 Screeningzentren Beispiel: S., geb Endgültige Diagnose mit 3 Monaten nach kontrollbedürftigem Hörscreening Hörgeräteversorgung Besuch eines Regelkindergartens und Einschulung in Regelschule wir freuen uns sehr, dass mein Sohn die Frühförderung bekommen hat und bedanken uns, dass die Hörstörung durch das Hörscreening nach der Geburt gleich gefunden wurde
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