Kein Nischendasein mehr, aber auch nicht selbstverständlich - immer wieder im Prozess der Selbstfindung
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- Leon Langenberg
- vor 6 Jahren
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1 Philosophische Fakultät Institut für Pädagogik Prof. Dr. Uwe Sielert Vortrag am 03. Juli 2010 in Bad Boll Jungenarbeit in der Midlifecrisis? Was kann jetzt noch kommen? Kein Nischendasein mehr, aber auch nicht selbstverständlich - immer wieder im Prozess der Selbstfindung für Jungen Hoffnung Bewältigung Balance Lebens kunst
2 Philosophische Fakultät Institut für Pädagogik Prof. Dr. Uwe Sielert Gliederung 1. Kein Nischendasein mehr, aber auch nicht selbstverständlich 2. Immer wieder im Prozess der Selbstfindung: aktuelle Positionen im Fachdiskurs 3. Von der Lebensbewältigung : Endlich leben 4. In die Balance kommen :
3 Jungenarbeit 1. Kein Nischendasein mehr aber auch nicht selbstverständlich Konzeptentwürfe zu Beginn der 90er Jahre Expertise 1996: Jungenarbeit ist ein von oben verordnetes Thema, Expertise 2005: Jungenarbeit wird nicht mehr mit Jugendarbeit verwechselt es gibt Leuchttürme in der Praxis Gefahr: Missbrauch der Jungenarbeit zur domestizierenden Brandbekämpfung als romantisierender Weichspüler (A. Bentheim) Von der exklusiven Jungenarbeit zu einer Pädagogik der Vielfalt
4 Jungenarbeit 2. Immer wieder im Prozess der Selbstfindung: aktuelle Positionen im Fachdiskurs Gemeinsames aller Konzeptionen: Jungen im Focus, Parteilichkeitsanspruch Spannungsfeld zwischen Probleme haben und Probleme machen Ziele: Erweiterung der Handlungsoptionen Konzeptionelle Unterschiede: Genderarbeit vs. Pädagogik der Vielfalt Subjekt- vs. Defizitorientierung Essentialistische vs. dekonstruktive Ansätze
5 Jungenarbeit 2. Immer wieder im Prozess der Selbstfindung: aktuelle Positionen im Fachdiskurs Meine Position: Fokus auf Jungen aber Vorsicht angesichts e x k l u s i v e r Jungenarbeit, Jungendidaktik oder Jungenforschung Diagnose: Jungen in ihrer Vielfalt beachten (Milieu, Bildung, Ethnie, Alter, Weltanschauung, sexuelle Identität, Region ) Strategie: keine Leitbildkulturen (Inklusion statt Integration) Praxis: Diversity-Didaktik (multimethodische Angebote) Forschung: Querschnittsthema (in allen Bereichen) Hauptthemen: Balance zwischen Individualisierung und Versämtlichung (aber kein feel-good-ansatz von Diversity) Dramatisierung und Banalisierung (Situationsbezug)
6 Jungenarbeit 3. Von der Lebensbewältigung : Endlich leben! Lebensbewältigung: das Streben nach subjektiver Handlungsfähigkeit in der Krise (evtl. auch selbst- und fremdschädigend) Lebenskunst: Die fortwährende Gestaltung des eigenen Lebens mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und dem Ziel eines schönen (bejahten) Lebens
7 Jungenarbeit Lebenskunst: Gestaltung des eigenen Lebens und des eigenen Selbst fortwährend, nie ankommend angesichts der Fakten, Gefühle, Erfahrungen, Wünsche und Verwünschungen nach eigenen Regeln mit Wissen, Können, Phantasie, Engagement, Distanz und Ironie von bloßer Überlebenskunst zur Bejahung des eigenen (auch gescheiterten) Lebens
8 (pädagogik) Ängstliche Sorge: Vom Sinn der Schmerzen und vom Leben mit dem Tod Erschütterung Außer sich sein, fix und fertig, gescheitert sein Aktivität Reflexivität hinfallen und wieder aufstehen an der eigenen Einstellung Scheit (aktiv) als Waffe nutzen arbeiten
9 (pädagogik) Aufhebung der Sorge: Die Lüste genießen / Extase Glück Moment der Zufriedenheit mit sich und der Welt, berührt sein, wenn andere sich ausgelassen freuen Konzentration auf mein Selbst beim Empfangen, Lieben, auch (Jungen)Arbeiten Integration solidarisch Streiten, critical friends Erfolge gemeinsam feiern
10 (pädagogik) Sorge über sich hinaus: Verbindung mit einem größeren Ganzen Spiritualität Verbunden sein mit allem in mir und um mich herum Präsentation Selbstbezug sich darstellen, ausdrücken, sich dem Dialog des zeigen, in der Qualität des Tuns inneren Ich, Du, Wir aussetzen
11 (pädagogik) Arbeit der Sorge: auf den Versuch hin leben und Gewohnheiten etablieren Inspiration abgucken, träumen, rumspinnen, tanzen sich anstecken lassen und andere animieren kulturelle Lösung kulturelle Bindung sich von alten Konzepten verlässlich sein und Ritualen, Mustern lösen Neues etablieren
12 und Männern Alles zu seiner Zeit : Die Kunst des Zorns (gegen das Intolerable) der Ironie (Umgang mit Widersprüchen) und der Gelassenheit (bei nicht Änderbarem) Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst. Pädagogische und Männern Achtsamkeit Präsenz im Augenblick und Mut zur Verantwortung für das, was geschieht Konflikt Schutz Mut zum Widerspruch Achtung der eigenen Motor der Emanzipation und fremden Integrität
13 (pädagogik) Heitere Gelassenheit als Ausdruck des erfüllten Lebens Freude Zugewinn an Kraft, persönlichem Sinn Leistung Entspannung mit eigenen Fähigkeiten loslassen, abhängen etwas zuwege bringen auch Kontemplation, brachliegen, Kräfte sammeln
14 (pädagogik) Die Kunst des Hoffens: in Bewegung sein und die Zukunft offen halten Sehnsucht neugierig sein und weiter wollen Stärke Begrenztheit Bewusstsein der eigenen die äußerste Sorge : körperlichen, seelischen vom Leben mit dem Tod geistigen Kraft
15 (pädagogik) Die Kunst der Erotik: Zärtlichkeit als Erotik der Distanz Zärtlichkeit als sinnliche Form der Spiritualität homosozialer Bezug heterosozialer Bezug liebende Identifikation mit liebende Identifikaanderen Jungen / Männern tion mit Mädchen/Frauen
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