(Fröhlich et.al,2015)
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- Franka Beck
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1 Basale Stimulation Zugangswege zum demenzkranken Mensche Fachtagung Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Görlitz am mit Thomas Buchholz Verlauf des Seminars Basale Stimulation -Hintergründe und Denkweisen des Konzepts Demenz und deren Bedeutung für den Betroffenen Der Körper als Zugangsweg Basales Berühren als Form des somatischen Dialogs Pflegesituationen gestalten -Beispiele und Eigenerfahrung 1
2 Basal(e) Stimulation -bezieht sich auf die grundlegenden,elementaren Wahrnehmungsbereiche des Menschen -eine Basis schaffend, grundlegend und gleichzeitig voraussetzungslos für die Entwicklung Anregung Ansprache Angebot 2
3 Grundlagen menschlichen Lebens: Ganzheitliche Wahrnehmung von Körper & Umwelt Körper: Körpergrenze Körperoberfläche Körpertiefe Schwingung somatisch vibratorisch Lageempfindung Bewegung vestibulär propriozeptiv Umwelt: schmecken, Mund erkunden, riechen, tasten & greifen, sehen, hören Basale Stimulation ist ein Konzept für die pädagogische, pflegerische oder therapeutische Arbeit mit schwer beeinträchtigten Menschen. Sie dient den Angesprochenen in verschiedenen Formen der Umsetzung: als Begleitung ihrer Lebensvollzüge, durch Gestalten fördernder Entwicklungsbedingungen und in der Beratung von Angehörigen (Fröhlich et.al,2015) 3
4 Basale Stimulation Nutzt individuelle ggf. voraussetzungslose Anregungen und kommunikative Angebote, die sich auf den Körper des Gegenübers und dessen Umwelt beziehen. Das Konzept legt maßgebliches Gewicht auf die dialogische Begegnung der Beteiligten. (Fröhlich et.al,2015) Welche Menschen möchte das Konzept der Basale Stimulation ansprechen? Menschen, die körperliche Nähe brauchen, um Andere wahrnehmen zu können die Mitmenschen brauchen, welche sie auch ohne Verbalsprache verstehen und sich auf ihre individuellen Ausdrucksmöglichkeiten einstellen die Mitmenschen brauchen, welche ihnen die Umwelt und sich selbst auf verständliche Weise nahe bringen; 4
5 Menschen, die Mitmenschen brauchen, welche ihnen Lageveränderungen und Fortbewegung nachvollziehbar ermöglichen die Mitmenschen brauchen, welche ihnen entwicklungs-und altersgerechte Spiel-und Bildungsangebote machen bzw. sie zu sinnvoller Beschäftigung anregen und bei deren Ausübung unterstützen die Mitmenschen brauchen, welche sie bei den Aktivitäten des täglichen Lebens zuverlässig und fachlich kompetent versorgen, pflegen und begleiten. (Bienstein/Fröhlich 2013) Quelle: Buchholz/Schürenberg
6 Modelle der Basale Stimulation sind der Versuch sich der Lebenswelt beeinträchtigter Menschen gedanklich anzunähern Das Hexagon beschreibt die Ganzheitlichkeit der Entwicklung, was alles gleichzeitig in jeder Situation passiert und Einfluss nimmt auf die Person Lebensthemen sind Dinge die Menschen im Leben beschäftigen Lebenskräfte sind hemmende oder stärkende Motive, die in der oder auf die Person wirken Sensobiografie ist der Versuch, die im Laufe des Lebens entwickelten sinnlichen Gewohnheiten und Rituale eines Menschen zu erfassen und in die Pflege zu integrieren Orientierungsräume sind die Wahrnehmungs-und Aktivitätsradien um den betroffenen Menschen herum Elementare Wahrnehmung ist die Möglichkeit über die basalen und aufbauenden Sinne sich seiner selbst bewusst zu werden Modell der Ganzheitlichkeit - Hexagon Gefühle erleben Den eigenen Körper spüren verstehen wahrnehmen Kommunizieren Menschen erfahren Sich bewegen 6
7 Fragen Sie sich in der aktuellen Begegnung Welche Gefühle erlebt die Person? Was nimmt sie wahr? Wie teilt sie sich mit? Was spürt sie vom eigenen Körper? Wie kann sie Sich bewegen? Wie versteht sie die Situation? Wie erlebt sie meine Person und evtl. die anderen Menschen Grundlagen menschlichen Lebens Wahrnehmen Mein Lebensraum Körper Bewegen Kommunizieren 7
8 Grundlagen menschlichen Lebens Anregung der Sinne baut neuronalen Vernetzungen im Gehirn auf. Folge ist: Die Individualität des Wahrnehmens Mein Lebensraum Körper Bewegen Kommunizieren Prozess der Wahrnehmung bedeutet: 1. Ein Sinneseindruck wirkt 2. Der Eindruck wird gedeutet 3. Der Eindruck wird genutzt 8
9 Verarmung an sinnlichen Reizen führt zu einer negativen Gewöhnung an eine gleichbleibende, sich nicht verändernde reizüberflutete oder reizarme Wahrnehmungssituation. Die Wahrnehmung einer Person ist subjektiv immer richtig! Was die Person wahrnimmt wird zu ihrer individuellen Wirklichkeit. Was für unterschiedliche Menschen wirklich ist, muss im persönlichen Austausch durch Einfühlen, Verstehen und Verständigung erörtert, ausgehandelt oder vereinbart werden. Wo das gesprochene Wort fehlt, kann nur gedeutet werden, was dieser Mensch möglicherweise wahrnimmt. 9
10 Grundlagen menschlichen Lebens Wahrnehmen Mein Lebensraum Körper Beobachtung, Nachahmung & Umgang mit Dingen führt zu Handlungsmustern. Folge ist gezielte Bewegung Kommunizieren Jede Pflegehandlung wird sinnlich vernetzt angekündigt und erfahrbar, d.h. verbal, visuell, olfaktorisch, taktil etc. angeboten und damit verständlich gemacht Jede Handlung wird somit vorbereitet, einfach strukturiert, inhaltlich und zeitlich für den Betroffenen nachvollziehbar. Der Betroffene fühlt sich auf körperlicher Ebene informiert! 10
11 Grundlagen menschlichen Lebens Wahrnehmen Mein Lebensraum Körper Bewegen Haut-und Körperkontakt führen mit zu Urvertrauen. Folge ist die Fähigkeit zu Kommunizieren Erstes Axiom der Kommunikation: Wir können nicht, nicht kommunizieren Paul Watzlawik d.h. Alles menschliche Leben ist Kommunikation. Wir senden und empfangen zugleich Botschaften, die verpackt sind in Verhalten (d.h. Worte & Gesten) 11
12 Grundlagen menschlichen Lebens Kommunikation durch: Sprache/Laute (Tonfall/Melodie) Atmung und Atemrhythmus Körpersprache und Gesichtsausdruck (Gestik/Mimik) Körperspannung Berührung Vegetative Zeichen Verlauf des Seminars Basale Stimulation -Hintergründe und Denkweisen des Konzepts Demenz und deren Bedeutung für den Betroffenen Der Körper als Zugangsweg Basales Berühren als Form des somatischen Dialogs Pflegesituationen gestalten -Beispiele und Eigenerfahrung 12
13 Sichtweisen von Demenz Demenz lateinisch der Geist ist weg (etymologisch) Zuerst stirbt der Geist und dann der Körper. (Hafner/Meier) Bez. für i.d.r. über Monate bis Jahre chronisch progrediente degenerative Veränderung des Gehirns mit Verlust von früher erworbenen kognitiven Fähigkeiten. (Pschyrembel) Wichtig: Die Krankheit Demenz hat kein eigenes Profil. (Foucault) d.h.: Jeder Demenzkranke zeigt andere Symptome und hat andere Bedürfnisse und/oder Lebensthemen! 13
14 Der geistige Abbau geht zunehmend mit dem Verlust körperlicher Fähigkeiten einher! Das Person-Sein und deren körperliche Identität bleibt bis zum letzten Atemzug erhalten Basal stimulierende Angebote wollen helfen, D -ie E igene M enschliche E -xistenz N eu Z -entrieren 14
15 Verlauf des Seminars Basale Stimulation -Hintergründe und Denkweisen des Konzepts Demenz und deren Bedeutung für den Betroffenen Der Körper als Zugangsweg Basales Berühren als Form des somatischen Dialogs Pflegesituationen gestalten -Beispiele und Eigenerfahrung Bedeutung unsers Körpers aus Sicht des Konzeptes: Wir sind der Überzeugung, dass alle unsere Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen, nicht nur unter kognitivem Aspekt, d.h. in einer bewussten Erinnerung, sondern in einer umfassenderen, eher ganzheitlichen, den Körper selbst einbeziehenden Erinnerung vorhanden sind. Die Summe aller sensorischen Erfahrungen, aller kommunikativen Erlebnisse, die Erfahrungen mit dem eigenen Körper, aber auch mit anderen Menschen, haben uns zu dem gemacht, was wir jeweils jetzt sind. Andreas Fröhlich 15
16 Wesentliche Elemente der basalen Begegnung Körpererfahrung Person des Betroffenen Umwelterfahrung Sozialerfahrung Berührung in der Pflege von schwer beeinträchtigten Menschen hat unvermeidlichen Charakter und ist zwingend kommunikativ. Schürenberg 16
17 Berühren in der Pflege ist stets ein wechselseitiges Wirken von Körperkontakt (mit & ohne Medium) zwischen dem beeinträchtigten Menschen und der Pflegeperson Berühren ohne berührt zu werden ist nicht möglich Wesentliche Elemente der basalen Begegnung Ich- Demenzkranken Du- Pflegende Es-Situation 17
18 Verlauf des Seminars Basale Stimulation -Hintergründe und Denkweisen des Konzepts Demenz und deren Bedeutung für den Betroffenen Der Körper als Zugangsweg Basales Berühren als Form des somatischen Dialogs Pflegesituationen gestalten -Beispiele und Eigenerfahrung Somatischer Dialog Grundideen : - Beziehung und Kontakt - Aufmerksamkeit für sich und den anderen - Resonanz und Rhythmisierung - Spürbarkeit und Symmetrie - Systematisierung und Entwicklungförderung 18
19 Basales Berühren ist ein meinender, absichtsvoller Kontakt der Hände und / oder des Körpers der Betreuungsperson mit dem Patienten, auf der Grundlage einer respektvollen, akzeptierenden und Voraussetzungslosen Beziehung. copyright: TB Vorgehen: Wie verhalte ich mich genau in der basal stimulierenden Begegnung Ich stimme mich selbst ein, auf den Kontakt (durch ein Ritual, z.b. eine Körpererfahrung vor dem Zimmer/Eingang) ich kündige mich beim Betroffenen an (anklopfen a. d. Tür, ansprechen, anschauen auf Augenhöhe) um Beziehung und Aufmerksamkeit herzustellen ich nähere mich an die, vom Betroffenen, akzeptierte Kontaktstelle seines/ihres Körpers an ich bin wirklich ganz bei der Person, meine sie ich begrüße großflächig & eindeutig durch Berührung zur Kontaktaufnahme (Berührungsgeste), verweilend für die Dauer einer Begrüßung (vgl.: Initialberührung Bienstein/Fröhlich 2006) 19
20 Vorgehen: Wie verhalte ich mich genau in der basal stimulierenden Begegnung beständig bin ich im Berührungskontakt, während des Austausches (wo nötig!) ich setze reduzierte Sprache und eindeutige Berührungen (deutlich spürbarer Druck & ganze, großflächig aufgelegte Hand/Hände - je nach Kontext) u. einfach nachvollziehbare, regelmäßig wiederkehrende Bewegungen ein (Richtung, Geschwindigkeit, Druck, Dauer, Symmetrie, Rhythmus) Ich verfolge eine erwartungsfreie Absicht und akzeptiere die Reaktionen des/der Betroffenen ich nehme meine eigenen Gefühle ernst und folge diesen ich bin nicht abgelenkt und handle im `Hier und Jetzt Vorgehen: Wie verhalte ich mich genau in der basal stimulierenden Begegnung ich horche auf nicht sprachliche Mitteilungen und antworte mit der Berührung darauf Ich verbalisiere die Reaktion der/des Betroffenen und die Situation indem ich sie beschreibe ich beende die Betreuung, so wie ich sie begonnen habe, mit einem deutlichen Abschluss der Handlung mit einer Verabschiedungsgeste (vgl.: Initialberührung Bienstein/Fröhlich) ich entferne mich und verarbeite die Situation durch eine für mich ritualisierte Handlung (z.b. Körpererfahrung) 20
21 Verlauf des Seminars Basale Stimulation -Hintergründe und Denkweisen des Konzepts Demenz und deren Bedeutung für den Betroffenen Der Körper als Zugangsweg Basales Berühren als Form des somatischen Dialogs Pflegesituationen gestalten -Beispiele und Eigenerfahrung Körperpflege unter Aspekten basal stimulierender Techniken : - Haarwuchsrichtung - Embryonale Wachstumsbewegung - Spannungszustand der Muskulatur - Vernetzung beider Gehirnhälften - Emotionales Erleben - 21
22 Angebot: entfaltende Anregung Buchholz/Schürenberg, 2005 Angebot: entfaltende Anregung Buchholz/Schürenberg,
23 Angebot: entfaltende Anregung Schürenberg Wirkelement der Basale Stimulation: Orientierung am Alltag & Gewohntem aktive und passive Bewegung Individualisierte Kontaktaufnahme und Verabschiedung Menschliche Begegnung, d.h. Energieaustausch durch eindeutigen Kontakt und Berührung reduziert, gesprochene Sprache Lautierende & bestärkende Antwort auf Lautieren Gerichtete Aufmerksamkeit auf die gemeinsame Aufgabe Anregung und Abwechslung Vertrauen und Vertrautes Zuverlässigkeit und Zuwendung Erfahrung der Außenwelt 23
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