Methodensammlung: GRUPPENPUZZLE (Jigsaw)
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- Gundi Beck
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1 Methodensammlung: GRUPPENPUZZLE (Jigsaw) WIE? 1. Phase: (ca. 15 Minuten) Auseinandersetzung und Aneignung (Einzelarbeit) Einzelne Lernende erarbeiten sich individuell ein Teilthema. 4 verschiedene Texte zu Konzepten, die hinter der Gestaltung von Lernumgebungen stehen, werden in Einzelarbeit durch sinnerfassendes Lesen angeeignet: - Text aufmerksam durchlesen - Wichtiges markieren und unterstreichen - Merkzettel mit Schlüsselbegriffen anlegen - Kurzpräsentation nur mit Stichwortzettel vorbereiten Text 1.1: Gelingendes Lernen durch ausgewählte Methoden Text 1.2: Kooperatives Lernen Text 1.3: Wechselseitiges Lehren und Lernen Text 1.4: Selbstorganisiertes Lernen (Textquelle siehe Literaturverzeichnis: Methoden und Entwicklung ) 2. Phase: (12 Minuten) Austausch und Vergewisserung (Gruppenarbeit) Die Lernenden treffen sich in Expert/innengruppen (= Themengruppen) und tauschen ihre Arbeitsergebnisse aus. 3. Phase: (12-15 Minuten) Weitergabe und Zusammenführung (Gruppenarbeit) Die Expert/innen stellen ihre Ergebnisse in Puzzlegruppen (= Verschnittgruppen) vor und (re)präsentieren ihr Teilthema. Die Expert/innen 1, 2, 3 und 4 geben einander in den Verschnittgruppen ihr soeben angeeignetes Expertenwissen weiter.
2 Unterstützung durch Verwendung des Merkzettels; Originalunterlage darf dabei nicht verwendet werden. 4. Phase: (15 Minuten) Verarbeitung und Vertiefung (Gruppenarbeit) Die Expert/innengruppen erhalten einen erweiternden Arbeitsauftrag; ein Lernplakat wird erstellt. Nachdem nun das gesamte Thema mit seinen vier Teilaspekten überschaut werden kann, wird unter Einbezug der entsprechenden Fachliteratur ein Lernplakat gestaltet. Dabei gelten drei Bedingungen: 1) Die Fachliteratur ist in die Präsentation mit einzubeziehen 2) Die Präsentation braucht einen kreativen Kick 3) Alle Gruppenmitglieder sind an der Präsentation aktiv beteiligt 5. Phase: (12 Minuten) Kreative Gruppen-Präsentation (Plenum) Die Arbeitsergebnisse werden von der Expert/innengruppe im Plenum gemeinsam vorgestellt. BEISPIELHAFTER VERLAUF: WAL (Wechselnde Aktivitäts-Lagen) Dauer: ca Minuten Gelenkstelle: Teilthemen ausgeben und zuweisen (2 min) Aneignungsphase (EA): Individuelle Bearbeitung des Auftrages (ca. 15 min) G (GA): Wechsel: Expert/innengruppen 1-4 bilden (3 min) A (GA): Vermittlungsphase Austausch und (PL): Diskussion Kurzinformation zum gemeinsamen zum Gesamtthema Unterthema (5 (12 min) min) G (GA): Wechsel in die Verschnittgruppen A-D (5min) A (GA): Präsentationen der anderen Unterthemen (12-15 min) V (PL): Kurzreferat zum eigenen Unterthema G (GA): Wechsel in die Expert/innengruppen 1-4 (3 min) A (GA): Gemeinsam die Gruppenpräsentation laut Anweisung vorbereiten (15 min) G (GA): Organisatorische VB / Plenum herstellen (5 min) Vermittlungsphase (PL): Gruppenpräsentationen zu den Lernplakaten (4 x 5 min) Gelenkstelle: Abschließende Aktivitäten (2 min)
3 WOZU? Reflexionsphase: (10 min) Wozu eignet sich das Gruppenpuzzle gut? Prinzip im Hintergrund: Sandwich-Prinzip (WAL) Erfahrungsaustausch über die eigenen Lernbefindlichkeiten Die Lernenden sind selbst hochgradig aktiv erlangen Sicherheit in der mündlichen Darstellung von Sachverhalten erleben sich selbst als wichtig für den Lernprozess werden durch spürbaren Lernerfolg bestärkt Die Lehrenden erhalten ein Bild über den Kompetenzstand einzelner Lernender finden Zeit, ihre Aufmerksamkeit auf den Gruppenprozess zu lenken erhalten Pufferzonen, um einzelne Lernende zu unterstützen können Wissenslücken erkennen und schließen bringen ihre fachliche und thematische Expertise ein WO WO NICHT? Das Gruppenpuzzle ist besonders für die Einführung in inhaltlich gleichmäßig aufteilbare Themenbereiche geeignet. Diese Basismethode, die auf dem 3-Schritt des kooperativen Lernens aufbaut, bietet aktivierende Möglichkeiten für die eigenständige Erarbeitung eines vorgegebenen Lernstoffes, der als Unterthema eines großen Gesamtthemas aufbereitet vorgelegt wird. Durch die Aufteilung eines Themas in Unterthemen (= Expertengebiete) können in kurzer Zeit große Stoffgebiete erarbeitet und gefestigt werden. Die Gruppenpuzzlemethode ist vielfältig einsetzbar: Wissensaneignung anhand von Sachtexten Durchführung von Schüler/innenexperimenten Fertigkeitserwerb in verschiedenen Fächern (Mathematik, Bewegung und Sport, Deutsch etc.) Durchführung von praktischen Arbeitsaufträgen Nicht geeignet, wenn wenig Zeit ist bzw. nur eine Unterrichtseinheit zur Verfügung steht oder wenn keine gleich großen Portionen für die Unterthemen bzw. Teil-Arbeitsaufträge zur Verfügung stehen.
4 WARUM? Bezeichnend für diese Methode ist der Wechsel zwischen der individuellen Erarbeitung bzw. der gemeinsamen Aneignung in themengleichen Expert/innengruppen und der gegenseitigen Weitergabe der Lerninhalte in themenverschiedenen Verschnittgruppen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Gruppenmitgliedern wird die aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff gefördert. Da jeder Lernende in der Verschnittgruppe als Expert/in für sein/ihr Unterthema die Referent/innenrolle übernimmt, besteht eine verstärkte Motivation, sich während der ersten Arbeitsphase anzustrengen und kundig zu machen. So wird einem der gängigen Nachteile von Gruppenarbeit vorgebeugt (T.e.a.m.= Toll, einer arbeitet mit!). Differenzen bezüglich Komplexität und Tempo der Aneignungsleistungen einzelner Lernender können durch den Austausch in der Expert/innengruppe teilweise ausgeglichen und individuelle Wissenslücken können im Nachhinein geschlossen werden. Die Lernenden switchen in der Verschnittgruppe zwischen der Rolle des/der Lehrenden und der Rolle des/der Lernenden hin und her und verknüpfen so die Lerninhalte dauerhaft mit ihren individuell vorhandenen Wissens- und Fertigkeitsbeständen. Die Präsentation der Arbeitsergebnisse fällt vielen Lernenden im Schutz der Verschnittgruppe leichter als vor der ganzen Lerngruppe. Der Arbeitsauftrag zur Erstellung einer Gruppenpräsentation in einer neuerlichen Expert/innenrunde unterstützt die vertiefende Auseinandersetzung mit dem Lernstoff. Die Gruppenpräsentation im Plenum verhilft allen Beteiligten zu einem vielfältig aufbereiteten gemeinsamen Blick auf das Gelernte; der/die Lehrende kann Ergänzungen und Richtigstellungen einbringen; Teilaspekte können diskutiert und präzisiert werden. Hoher Aktivitätsgrad aller Lernenden und optimierte Zeitnutzung sind Charakteristika der Arbeit mit dieser Methode. Lernende berichten, dass sie sich an die Lerninhalte des eigenen Unterthemas auch nach längerer Zeit noch gut erinnern können. Positive Effekte: - Förderung einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Lernstoff in kooperativen Lernarrangements - Unterstützung des Lernens durch den Austausch individueller Lernstrategien - Intensivierung der Auseinandersetzung mit dem Lernstoff aufgrund des Expert/innenstatus bei der Weitergabe von Lernergebnissen
5 Literaturverzeichnis: Bernhart, Annette/Bernhart, Dominik: Methodentraining Kooperatives Lernen. Ein Praxisbuch zum wechselseitigen Lehren und Lernen (WELL). Klasse 3 bis 10. Auer, Donauwörth, 2007; Seite Boschmann, Reinhard/Kirchmann, Ruth: Kooperatives Lernen in der Grundschule. Zusammen arbeiten Aktive Kinder lernen mehr. NDS, Essen, 2006; Seite 67 Brenner, Gerd/Brenner Kira: Fundgrube Methoden I. Für alle Fächer. Cornelsen Scriptor, Berlin, 2005; Seite 44 Brünnig, Ludger/ Saum, Tobias: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen. Strategien zur Schüleraktivierung. NDS, Essen, 2006; Seite Green, Norm/Green, Kathy: Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainingsbuch. Kallmeyer, Seelze Velber, 2006; Seite 131 Hepting, Roland: Zeitgemäße Methodenkompetenz im Unterricht. Eine praxisnahe Einführung in neue Formen des Lehrens und Lernens. Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2008; Seite Herold,Martin/Landherr, Birgit:SOL. Selbstorganisiertes Lernen. Ein systemischer Ansatz für den Unterricht. Schneider Verlag, Baltmannsweiler, 2003; Seite 40; 78 Huber, Anne H: Kooperatives Lernen kein Problem. Effektive Methoden der Partner und Gruppenarbeit. Klett, Leipzig, 2004; Seite Gruppen-Puzzle (Jig-Saw) Hugenschmidt, Bettina/Technau, Anne: Methoden schnell zur Hand. 66 schüler und handlungsorientierte Unterrichtsmethoden. Klett,Leipzig, 2005; Seite Klein, Kerstin: So erklär ich das! 60 Methoden für produktive Arbeit in der Klasse. Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr, 2002; Seite Klippert, Heinz: Teamentwicklung im Klassenraum. Übungsbausteine für den Unterricht. Beltz Praxis, Weinheim Basel, 2001; Seite Perels, Franziska/Schmitz, Bernhard/van der Loo, Kirsten: Training für Unterricht Training im Unterricht. Moderne Methoden machen Schule. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 2007; Seite Petersen, Wilhelm H.: Kleines Methoden Lexikon. Oldenbourg, münchen Düsseldorf Stuttgart, 2001; Seite Realschule Enger: Lernkompetenz III. Bausteine für kooperatives und kommunikatives Lernen. 5. bis 9. Schuljahr. Cornelsen Scriptor, Berlin, 2005; Seite Thal, Jürgen/Vormdohre, Karin: Methoden und Entwicklung. Basismaterialien für effektiven und aktivierenden Unterricht. Schneider Verlag, Baltmannsweiler, 2006; Seite Wahl, Diethelm: Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln. Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2005; Seite 155; 160
6 Reflexion: Lernprozess Erfahrungen Verbesserungsmöglichkeiten:
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