Rückversicherung aus juristischer Sicht. FU Berlin, 24. Januar 2017 Prof. Dr. Ina Ebert
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1 Rückversicherung aus juristischer Sicht FU Berlin, 24. Januar 2017 Prof. Dr. Ina Ebert
2 Agenda 1. Was ist Rückversicherung? 2. Was ist Rückversicherungsrecht? 3. Schäden und Rechtsfragen
3 Was ist Rückversicherung?
4 Was machen Rückversicherer? Erstversicherer vs. Rückversicherer Property, Casualty, Marine Life, Health Proportional, XL Treaty vs. Fakultativ 4
5 Arten von Risiken und potentielle Schäden Risks and damage potential natural risks long term technological risks short term social/political risks financial risks
6 Beispiele für Emerging Risks Klimawandel Demographische Entwicklung Obesity Mass Litigation Schwer objektivierbare Krankheiten: PTSD, Burnout, Depression Terrorismus Toxische Substanzen Neue Technologien: IoT, autonome Fahrzeuge, Drohnen Cyberrisiken Aging infrastructure
7 Risiko Radar IT (Cyber) risks Emerging risks - Cyber risks (H. Strauß) 7
8 Beispiele für Trends 1.Personenschäden - Pflegekosten - Schmerzensgelder 2.Reine Vermögensschäden - D&O - Collective Redress in Europa 3.Haftung nach Naturkatastrophen
9 Wer sind die Rückversicherer? Rückversicherer nach verdienter Nettoprämie 2015 in Mio US$: Munich Re Swiss Re Hannover Rück Berkshire Hathaway SCOR Lloyd s Reinsurance Group of America China Reinsurance Everest Re Quelle: Statista 2016 Partner Re
10 Was ist Rückversicherungsrecht?
11 Was ist Rückversicherungsrecht? International Forum Shopping Cross-border Litigation Arbitration vs. Litigation Zuständige Gerichtsbarkeit/Ort Arbitration PRICL: Principles of Reinsurance Law 11
12 Was ist Rückversicherungsrecht? Weite Vertragsfreiheit 209 VVG Die Vorschriften dieses Gesetzes sind auf die Rückversicherung nicht anzuwenden. Billigkeitsregeln ( Equity ) Grundsätze Follow the fortunes, follow the settlements Event-Definition, Aggregierung, Cooperation, Back-to-Back 12
13 Schäden und Rechtsfragen Titel der Präsentation und Name des Redners 13
14 Teuerste Schäden für die Versicherungswirtschaft (Insured Losses, USD Millions) EQ New Zealand, NZ Hurricane Ivan, USA/Caribbean EQ Northridge, USA Drought/Heat Wave, USA Flood, Thailand Hurricane Andrew, USA Hurricane Ike, USA/Caribbean Hurricane Sandy, USA/Can./Caribbean EQ/Tsunami, Japan WTC - 9/ Hurricane Katrina, USA Source: Munich Re 14
15 Schäden durch Naturkatastrophen in Deutschland
16 NatCatSERVICE Weltweite Naturkatastrophen 2015 Severe storms USA 7 10 Apr Severe storms USA May Winter storm USA, Canada Feb Winter Storm Niklas Europe 30 Mar 1 Apr Earthquake Pakistan, Afghanistan 26 Oct Tornado China 1 Jun Wildfires USA 12 Sep 8 Oct Drought USA Jan Oct Heat wave Europe Jun Aug Flash floods USA 2 6 Oct Typhoon Soudelor China, Taiwan 2 13 Aug Typhoon Mujigae China 1 5 Oct Severe storms USA Apr Landslide Guatemala 1 Oct Flash floods Chile Mar Flash floods Ghana 2 5 Jun Heat wave India, Pakistan May Jun Floods Malawi, Mozambique Jan Mar Earthquake Nepal 25 Apr Winter storm Australia Apr Source: Munich Re, NatCatSERVICE, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Geo Risks Research, NatCatSERVICE As at March 2016
17 Größte versicherte Schäden 2015/ Explosion im Hafen von Tianjin, China (August) Dammbruch Bento Rodrigues, Brasilien (November) 2016 Erdbeben Japan (April) Waldbrände Fort McMurray, Kanada (Mai) Überschwemmung Louisiana (August) Hurrikan Matthew (Sept./Okt.)
18 Schäden und Rechtsfragen 1.Beispiel: 9/11 (2001) 2.Beispiel: Katrina (2005) 3.Beispiel: Deepwater Horizon (2010) 4.Beispiel: Sandy (2012) 5.Beispiel: Costa Cordia (2012) 6.Beispiel: Flugkatastrophen (2014)
19 7. Beispiel Automatisiertes Fahren aus Sicht der Versicherer
20 Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr (1968) Art. 8 Führer 1. Jedes Fahrzeug und miteinander verbundene Fahrzeuge müssen, wenn sie in Bewegung sind, einen Führer haben 5. Jeder Führer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen können. Art. 13 Geschwindigkeit und Abstand zwischen Fahrzeugen 1. Jeder Fahrzeugführer muss unter allen Umständen sein Fahrzeug beherrschen, um den Sorgfaltspflichten genügen zu können und um ständig in der Lage zu sein, alle ihm obliegenden Fahrbewegungen auszuführen
21 Autonomes Fahren und Sicherheit Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Quelle: Google Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Heute Unfälle meist menschliches Versagen Daher Kein Fahrer, weniger Unfälle? Oder nur neue Risiken? Malware, Hacking, Data breach 1. Januar
22 Vorhersehbarkeit Haftung Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Wer haftet Fahrzeughalter? Hersteller? Softwareprovider? Fahrlässigkeit wg. Nutzung Fahrassistenzsystem? Nichtnutzung? Neuer Maßstab für Fahrlässigkeit? 1. Januar
23 Der Algorithmus des Todes Es werden nie alle Unfälle vermieden werden können. Was ist das kleinere von zwei Übeln? Leichte Körperverletzung/ hoher Sachschaden Ein Toter/mehrere Tote Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Wer entscheidet das??? 1. Januar
24 Nudging Predictive user experience Autonomatisierte Fahrzeuge helfen dem Nutzer. Was, wenn sie ihm bei ungesunden/strafbaren Aktivitäten helfen? Alkohol/Drogen Ungesunde Ernährung Straftaten 1. Januar
25 Auswirkungen auf Kosten Weniger Schäden, weniger Kosten? Oder: Mehr Regresse? Mehr Prozesskosten? Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Längere Abwicklungsdauer? 1. Januar
26 Verschiebung KH zu Produkthaftung? Produkthaftung? Auto Haftpflicht? 1. Januar
27 Wer braucht Deckung? Auto- Hersteller Software- Provider Halter/ Nutzer Auto Insgesamt weniger Deckungsbedarf? 1. Januar
28 Autonomes Fahren und Big Data Wer darf Daten sammeln? Wer darf Daten wofür nutzen? Hacking Datenmissbrauch Cyber-Haftungsrisiken Quelle: Plainpicture / Fogstock Neue Deckungskonzepte nötig? 1. Januar
29 Datennutzung durch Versicherer Risikokalkulation Prämienberechnung Schadenminimierung Vermeidung von Betrug Sparen durch Beweiserleichterungen? Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com 1. Januar
30 Änderungsbedarf? Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com Quelle: Verwendung unter Lizenz von Shutterstock.com International Angleichung Rahmenbedingungen, v.a. in EU Aktuelle Reformpläne National Regressregelung Klarheit bei Datennutzung Aktuelle Reformpläne 1. Januar
31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24. Januar 2017 Ina Ebert
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