OÖ. STRATEGIE FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN 2030

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1 OÖ. STRATEGIE FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN 2030

2 VORWORT LANDESRAT DR. MICHAEL STRUGL, MBA Um dafür Sorge zu tragen, dass wir uns in eine erfolgreiche, florierende, dynamische und möglichst krisensichere Zukunft bewegen, müssen wir sie bereits jetzt aktiv gestalten. Mit einem zunehmenden internationalen Wettbewerb, schnelllebigen Marktumfeld und demografischen Wandel stehen wir vor großen Herausforderungen, die es für die zahlreichen familiengeführten sowie kleinen und mittleren Unternehmen in Oberösterreich in Chancen umzuwandeln gilt. Ziel der Strategie ist es, sie dabei in ihrer Kraft, ihrem Mut und ihrer Unabhängigkeit zu stärken. PRÄSIDENT KOMMR DR. RUDOLF TRAUNER Es gibt in Oberösterreich kleine und mittlere Unternehmen, 90% sind Familienunternehmen. Sie bieten Arbeitsplätze für Beschäftigte und bilden Lehrlinge aus. Sie leben die regionale, soziale und gesellschaftliche Verantwortung, indem sie langfristig und generationenübergreifend denken und agieren. Als eigentümergeführte Unternehmen beweisen sie Standorttreue und dienen als Vorbilder für den Unternehmergeist. Wir wissen, was wir an den KMU und Familienunternehmen haben jetzt und in Zukunft. VIZEKANZLER BUNDESMINISTER DR. REINHOLD MITTERLEHNER Unsere Klein- und Mittelbetriebe und Familienunternehmen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Standort Österreich. Sie zeichnen sich durch viel Innovationskraft, Unternehmergeist, generationsübergreifendes Know-how und eine starke Verankerung in der Region aus. Auch die ganzheitliche Unternehmensausrichtung und die enge Mitarbeiterbindung zahlen sich nachhaltig aus. In diesem Sinne wollen wir sie als starker Partner beim Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützen und die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften gemeinsam verbessern. 2

3 INHALTSVERZEICHNIS Executive Summary 7 1 Einleitung 15 2 Methodik und Prozess 17 3 Ausgangssituation KMU und Familienunternehmen in Europa KMU in Österreich und Oberösterreich KMU in Oberösterreich - Zahlen und Daten Familienunternehmen in Österreich und Oberösterreich Zahlen, Daten, Fakten Weitere Zahlen und Daten zur Ausgangssituation in Oberösterreich Zahlen und Daten zu den freien Berufen in Oberösterreich Ein-Personen-Unternehmen in Oberösterreich Zum Tourismus in Oberösterreich 36 4 Bestehende Strategien und Programme zur Stärkung von KMU Relevante Strategien auf internationaler Ebene KMU-spezifische Strategien und Dokumente der OECD Weitere Strategien auf internationaler bzw. europäischer Ebene Initiativen auf EU-Ebene Europa Small Business Act Unternehmertum KMU-spezifische Förderinstrumente auf EU-Ebene 43 5 Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen Wesentliche Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen 44 3

4 5.2 Mittel- bis langfristige Trends für KMU und Familienunternehmen 46 6 Perspektiven, Handlungsfelder und Maßnahmen Perspektiven für oö. KMU und Familienunternehmen Handlungsfelder und Maßnahmen zur Unterstützung von KMU und Familienunternehmen Handlungsfeld Unternehmensfinanzierung & Förderungen Handlungsfeld Administration & Gesetzgebung Handlungsfeld Humanressourcen für die Wirtschaft Handlungsfeld Steuern/Abgaben Handlungsfeld Innovation Handlungsfeld Internationalisierung Handlungsfeld Kooperation Handlungsfeld Nachhaltiger Unternehmenserfolg 68 7 Literatur- und Quellenverzeichnis 72 8 Anhang 75 Anhang A: Anhang B: Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer Oberösterreich und dem Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich 75 Ergänzende Analysen zu den KMU in Oberösterreich auf Basis der Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria 80 Anhang C: Anhang D: Ausgewählte Best-Practice-Beispiele zur Unterstützung von KMU aus anderen Ländern 86 Megatrends als Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung von KMU und Familienunternehmen 90 Anhang E: Übersicht über die interviewten Expertinnen und Experten 95 Anhang F: Teilnehmerinnen- und Teilnehmerlisten der durchgeführten Workshops 96 Anhang G: Fördermöglichkeiten für KMU in Oberösterreich 97 Anhang H: Teilnehmerinnen- und Teilnehmerliste Stakeholder-Workshop, 2. April

5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Veränderung von Bruttowertschöpfung und Beschäftigung im KMU- Sektor in den EU-Staaten, (nur consistent performers group) 21 Abbildung 2: Anteil der Beschäftigten in KMU in der marktorientierten Wirtschaft der EU-27 an den Beschäftigten insgesamt (in %, 2009) 22 Abbildung 3: Arbeitgeberbetriebe der gewerblichen Wirtschaft in Oberösterreich nach Größenklassen (Stand Juli 2012) 24 Abbildung 4: Unselbständig Beschäftigte der gewerblichen Wirtschaft in Oberösterreich nach Größenklassen (Stand Juli 2012) 25 Abbildung 5: Anzahl der KMU im Bundesländervergleich (2011) 26 Abbildung 6: Anzahl der Beschäftigten in KMU im Bundesländervergleich (2011) 26 Abbildung 7: Durchschnittliche Betriebsgröße im Bundesländervergleich (nach Beschäftigten, 2011) 27 Abbildung 8: Betriebserlöse der KMU im Bundesländervergleich in Mio. (2011) 28 Abbildung 9: Anteil der Familienunternehmen in der marktorientierten Wirtschaft mit Sitz in Oberösterreich in %, Abbildung 10: Ein-Personen-Unternehmen 2012 nach Bundesländern 35 Abbildung 11: Ein-Personen-Unternehmen 2012 nach Bundesländern und Sparten (Mehrfachmitgliedschaften) 35 Abbildung 12: 8 Trends für KMU mit Blick auf Abbildung 13: Finanzierungsquellen für Investitionen der KMU mit Investierungserfordernissen in den letzten drei Jahren 53 Abbildung 14: Phasen der Unternehmensentwicklung 68 Abbildung 15: Anteil der oö. KMU an allen KMU in Österreich (in %, nach Branchen, 2011) 80 Abbildung 16: Anteil der in oö. KMU beschäftigten Personen an allen Beschäftigten in KMU österreichweit (in %, nach Branchen, 2011) 81 Abbildung 17: Anteil der Betriebserlöse oö. KMU an allen erwirtschafteten Betriebserlösen von KMU österreichweit (in %, nach Branchen, 2011) 82 Abbildung 18: Zusammensetzung der oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) 84 Abbildung 19: Zusammensetzung der Beschäftigung in oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) 85 5

6 Abbildung 20: Zusammensetzung der Betriebserlöse der oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) 86 Abbildung 21: Anteil an der Weltwirtschaft in Kaufkraftparitäten (% des globalen BIP, auf KKP-Basis) 91 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Unternehmen, Beschäftigung und Wertschöpfung der KMU in den EU-27, Tabelle 2: Internationaler Vergleich zum Anteil der Familienunternehmen (lt. EU- Definition) an den gesamten Unternehmen (in %) 30 Tabelle 3: Überblick zu Familienunternehmen in der marktorientierten Wirtschaft mit Sitz in Oberösterreich 31 Tabelle 4: Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen 46 6

7 EXECUTIVE SUMMARY Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Familienunternehmen bilden das Rückgrat der Wirtschaft, sowohl in Europa als auch in Österreich und Oberösterreich. Sie sind vielfältig, flexibel, längerfristig orientiert, verfügen über eine große regionale Verbundenheit und hohe Standorttreue. Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben KMU und Familienunternehmen durch ihre hohe Anpassungs- und Widerstandfähigkeit eine entscheidende standortpolitische Funktion. Sie tragen wesentlich zur Resilienz des Standorts im Hinblick auf exogene Krisen bei. Gleichzeitig sind KMU und Familienunternehmen mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Hierzu zählen etwa die Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen, die Rekrutierung von Fachkräften und Lehrlingen wie auch bürokratische Hürden und Belastungen durch Steuern und Abgaben. Deshalb rücken auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene Strategien und Programme zur Unterstützung von KMU und Familienunternehmen verstärkt in den Fokus. OÖ. STRATEGIE FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN 2030 Um der Bedeutung von KMU und Familienunternehmen für den Standort Oberösterreich im Hinblick auf ihre Entwicklung und Dynamik Rechnung zu tragen und um die spezifischen Herausforderungen erfolgreich anzugehen, wurde nun erstmals eine eigene Strategie für KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich erarbeitet. Sie basiert auf einer Absichtserklärung zwischen der Oö. Landesregierung, der Wirtschaftskammer Oberösterreich und dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Die Strategie richtet sich insbesondere an ambitionierte und pro-aktive Unternehmen und stellt mit ihren einzelnen Handlungsfeldern eine fundierte Grundlage dar, um den KMU und insbesondere Familienunternehmen am Standort Oberösterreich optimale Rahmenbedingungen zu bieten und sie bei der Erschließung ihrer Wachstumspotenziale bereits jetzt bestmöglich zu unterstützen, sodass sie auch im Jahr 2030 weiterhin das Fundament und das Rückgrat der oberösterreichischen Wirtschaft bilden. PROZESS ZUR STRATEGIEERSTELLUNG Im Zuge der Erstellung der Strategie für KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 wurden u.a. die Ausgangssituation in Oberösterreich für KMU und Familienunternehmen auf Basis von verfügbaren Zahlen und Daten sowie relevante Strategien und Programme zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen auf internationaler und nationaler Ebene analysiert; darüber hinaus wurden eine Reihe diesbezüglicher Best Practice-Beispiele identifiziert. Darauf aufbauend wurden die wesentlichen Chancen und Herausforderungen und in weiterer Folge entsprechende Handlungsfelder und prioritäre Maßnahmen zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich erarbeitet. Hierzu wurden im Rahmen des Erstellungsprozesses u.a. eine Reihe von Interviews mit 7

8 internationalen, nationalen und regionalen Expertinnen und Experten sowie mehrere Workshops mit Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertretern und Stakeholdern durchgeführt. Die Steuerung des Prozesses zur Erstellung der Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 erfolgte durch ein Projektteam, dass sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Auftraggeber zusammensetzte. PÖCHHACKER Innovation Consulting GmbH begleitete diesen Prozess im Auftrag von ACADEMIA SUPERIOR Gesellschaft für Zukunftsforschung und der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (zuvor: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend) wurde seitens des Wirtschaftsressorts des Landes Oberösterreich und der Wirtschaftskammer Oberösterreich eine Absichtserklärung zur Kooperation bei der Erstellung der Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 unterzeichnet. ZAHLEN UND DATEN EU-weit gibt es etwa 20,4 Mio. KMU, was einem Anteil von 99,8 % aller Unternehmen in den EU-27 entspricht. Auch in Österreich sind mit rund Unternehmen mehr als 99 % der Betriebe den KMU zuzurechnen. Diese Unternehmen beschäftigen mehr als zwei Drittel der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Oberösterreich: Mit über Unternehmen (gem. der Zahlen der Wirtschaftskammer Oberösterreich) bzw Unternehmen (gem. Statistik Austria) sind jeweils mehr als 99 % der Unternehmen als KMU zu klassifizieren. Diese beschäftigen gem. der Daten der Statistik Austria etwa Beschäftigte, was einem Anteil von 67,6 % aller Beschäftigten in Oberösterreich entspricht. Im Bundesländervergleich sind etwa 14,4 % aller österreichischen KMU in Oberösterreich zu finden; diese beschäftigen somit etwa 17 % aller österreichischen Beschäftigten in KMU. Betrachtet man die Verteilung der KMU in Oberösterreich nach Branchen, so sind mit 27 % die Mehrzahl der Unternehmen dem Handel zuzuordnen, gefolgt von den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen (17 %), der Herstellung von Waren (12 %) und der Beherbergung und Gastronomie (12 %). Bei den Beschäftigten in den oö. KMU zeigt sich folgendes Bild: Etwa 28 % sind in der Herstellung von Waren tätig, 23 % im Handel, 13 % im Bau und 9 % in den freiberuflichen technischen Dienstleistungen. Die überwiegende Mehrheit etwa 90 % der österreichischen Unternehmen sind Familienunternehmen (lt. EU-Definition). Der besondere Stellenwert dieser Unternehmen für Österreich zeigt sich vor allem daran, dass sie 71 % aller Erwerbstätigen in Österreich beschäftigen und für 61 % der Umsätze der heimischen Wirtschaft verantwortlich zeichnen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern liegt Österreich damit bei diesen Indikatoren unter den führenden drei Ländern. In Oberösterreich sind ebenfalls 90 % der Unternehmen als Familienunternehmen (gem. EU-Definition) zu klassifizieren. Allerdings sind ihre Anteile mit 76 % der Beschäftigten und 74 % der Umsatzerlöse deutlich über jenen für Gesamtösterreich. 8

9 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN Basierend auf den durchgeführten Projektarbeiten wurden eine Reihe von Chancen und Herausforderungen, welche KMU und Familienunternehmen kurz- und mittelfristig betreffen, identifiziert. Diese sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Chancen Mobilität von Hochqualifizierten/ Fachkräften Internationalisierung Steigerung der Innovationskompetenz Nutzung von Kooperationspotenzialen IKT als Hebel für KMU Schaffung eines entrepreneurial spirit Neue Finanzierungsmöglichkeiten & Beteiligungsmodelle Neue bzw. Anpassung der Geschäftsmodelle, Flexibilität von Unternehmen (Aus-)Bildung des Nachwuchses Herausforderungen Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen Rekrutierung von Fachkräften und Lehrlingen Steuer- und Abgabenquoten Administrativer Aufwand/Bürokratische Hürden Betriebsübergabe / Nachfolgethematik Anpassung an neue bzw. geänderte Rahmenbedingungen, Entwicklungen etc. Regionale Verbundenheit von Unternehmen PERSPEKTIVEN UND HANDLUNGSFELDER Zentrale Perspektive der Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 ist es, dass KMU und Familienunternehmen auch im Jahr 2030 weiterhin das starke Rückgrat der oö. Wirtschaft bilden. Die oö. KMU und Familienunternehmen nehmen vor dem Hintergrund der Zunahme des globalen Wettbewerbs ihre Chancen etwa in puncto Internationalisierung und Innovation wahr, sind durch einen nachhaltigen Unternehmenserfolg gekennzeichnet und fungieren daher weiterhin als wesentlicher Beschäftigungsmotor für Oberösterreich. Darüber hinaus tragen sie maßgeblich zur kontinuierlichen und erfolgreichen Entwicklung der oö. Wirtschaft bei und bilden das Fundament für die wirtschaftliche Resilienz Oberösterreichs. Oberösterreich selbst stellt mit Blick auf 2030 einen attraktiven Raum für leistungs- und wettbewerbsfähige Unternehmen, insbesondere für jene mit hohem Wachstumspotenzial, dar. Die Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 richtet sich daher insbesondere an ambitionierte und pro-aktive KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich. 9

10 Zur Verfolgung dieser Perspektiven für KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich wurden folgende Handlungsfelder identifiziert: Unternehmensfinanzierung & Förderungen Administration & Gesetzgebung Humanressourcen für die Wirtschaft Steuern/Abgaben Innovation Internationalisierung Nachhaltiger Unternehmenserfolg Kooperation Die konkreten Zielsetzungen und prioritären Maßnahmen pro Handlungsfeld sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung der prioritären sowie weiterer Maßnahmen ist die Einrichtung von diesbezüglichen Sonderarbeitsgruppen, u.a. bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Amtes des Landes Oberösterreich und der Wirtschaftskammer Oberösterreich, vorgesehen. Darüber hinaus sollen als Querschnittsmaßnahme KMU und Familienunternehmen und deren regionale Bedeutung vor den Vorhang geholt werden. Das öffentliche Bewusstsein hinsichtlich der enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung von KMU und Familienunternehmen, insbesondere für die langfristige erfolgreiche Entwicklung Oberösterreichs, ist bisher nur bedingt vorhanden. Vor diesem Hintergrund soll deren Relevanz entsprechend thematisiert werden und das Image von KMU und Familienunternehmen als wesentliche Pfeiler der oö. Wirtschaft (über alle Handlungsfelder hinweg) in den Vordergrund gerückt werden. 10

11 Handlungsfelder, Zielsetzungen und prioritäre Maßnahmen Handlungsfeld Zielsetzung Prioritäre Maßnahmen Unternehmensfinanzierung & Förderung Zugang von oö. KMU und Familienunternehmen zu ausreichend Kapital für Investitionen sowie für die laufende Unternehmensfinanzierung zu erleichtern Ausweitung von Haftungsübernahmen durch die öffentliche Hand für oö. KMU und Familienunternehmen zur Erleichterung der Finanzierung über Bankenkredite Entwicklung sowie verstärkte Nutzung von Kombinationen aus Finanzierungs- und Förderungsangeboten (Haftung, Finanzierung; ev. Zuschuss) zur Unterstützung und Förderung der oö. KMU und Familienunternehmen Offensive Kommunikation bzw. Informationsarbeit (Angebot, Nutzen) zu den bereits bestehenden Kombinationen aus Finanzierungs- und Förderungsangeboten bei den oö. KMU und Familienunternehmen Administration & Gesetzgebung Unternehmensorientierte Verwaltung und Gesetzgebung; Reduktion von Auflagen und bürokratischen Anforderungen; öffentliches Vergabewesen stärker mit Blick auf regionale KMU nutzen Analyse und Reduktion der Informations- und Meldepflichten für Unternehmen Durchführung einer Folgekostenabschätzung insbes. für KMU und Familienunternehmen bei der Erlassung von Rechtsakten Stärkere Berücksichtigung regionaler Wertschöpfungsketten bei Auftragsvergaben / Erhaltung der derzeitigen erhöhten Schwellenwerte bei öffentlichen Ausschreibungen, um Teilnahmen von KMU am Wettbewerb um Aufträge der öffentlichen Hand weiter zu forcieren Humanressourcen für die Wirtschaft Ausreichende Verfügbarkeit von Fachkräften für oö. KMU und Familienunternehmen; (Aus- )Bildungsangebote entlang der Bedarfe der oö. Unternehmen; Konsequente Umsetzung des Programms Arbeitsplatz Oberösterreich 2020 (z.b. Ausbildungsgarantie, Fachkräfteprogramm, regionaler und branchenbezogener Fachkräftebedarf etc.) Zur Attraktivierung der Lehre sollen die Ausbildungsbetriebe und Lehrlinge in 11

12 Handlungsfeld Zielsetzung Prioritäre Maßnahmen Verankerung von Entrepreneurship in Bildung und Gesellschaft Oberösterreich branchenspezifisch gefördert werden Verstärkung der Aktivitäten von Schule Wirtschaft Zur generellen Attraktivierung der Arbeitgeberbetriebe für Humanressourcen soll das Employer Branding in den Regionen forciert werden Steuern/Abgaben Beitrag zur Reduktion der Belastung für Unternehmen durch Steuern und Abgaben leisten Konsequente Zusammenarbeit mit der Bundesebene zur Reduktion der Belastung für Unternehmen durch Steuern und Abgaben (z.b. Abschaffung der Gesellschafts-steuer und Senkung der Körperschaftssteuer sowie der Lohnnebenkosten) sowie zur Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf Innovation Steigerung der Innovationskompetenz der oö. KMU und Familienunternehmen Kontinuierliche Umsetzung des Programms Innovatives Oberösterreich 2020 Weitere Intensivierung der Förderungen für Dienstleistungsinnovationen v.a. bei wissensbasierten und produktergänzenden Dienstleistungsinnovationen Weiterer wirtschaftsorientierter Ausbau der F&E-Strukturen in Oberösterreich (z.b. Produktionsforschungszentrum Profactor, etc.) Forcierung der regionalen Innovationsstärke durch gezielte Zusammenarbeit mit Universitätsinstituten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Technologiezentren sowie KMU-spezifischer Unterstützungsinstrumente (z.b. TIM, easy to innovate, etc.) Kooperation Unterstützung der oö. KMU und Familienunternehmen bei der Nutzung ihrer Kooperationspo- In Ergänzung zur bestehenden Cluster-Kooperationsförderung sollen branchenunabhängige regionale Kooperationen in der Wirtschaft gefördert werden (Projektinitiierung z.b. durch TZ und RMOÖ) insbesondere Kooperationen mit inno- 12

13 Handlungsfeld Zielsetzung Prioritäre Maßnahmen tenziale vativen Einrichtungen Förderung grenzüberschreitender Projekte (insbesondere Europaregion Donau- Moldau und Zukunftsthemen wie Fachkräftemangel/Demografie) Steigerung der Kooperationsfähigkeit (z.b. durch Informations- und Qualifizierungsangebote, einzelbetriebliche Maßnahmen) Internationalisierung Unterstützung von oö. KMU und Familienunternehmen, um die sich aus der Internationalisierung ergebenden Geschäftschancen nützen zu können Spezifische Unterstützung von Unternehmen bei branchenspezifischen Internationalisierungsaktivitäten (z.b. Zuschuss für internationale Marketingaktivitäten) Weitere Forcierung und Unterstützung der Teilnahme von oö. KMU und Familienunternehmen an go international (Exportoffensive von WKO und Wirtschaftsministerium), sowie bei entsprechenden Förderungen des Landes Oberösterreich, des Bundes und der EU Forcierung von Exportkooperationen auf Wachstumsmärkten Nachhaltiger Unternehmenserfolg Unterstützung bei strategischen Ausrichtung sowie Anpassung an globale Trends und Entwicklungen; besondere Unterstützung von schnell wachsenden Unternehmen sowie Familienunternehmen bei der Betriebsübergabe Schaffung eines Bewusstseins bei KMU und Familienunternehmen für die Notwendigkeit einer klaren, mittel- bis langfristigen Unternehmensstrategie durch entsprechende Awareness- und Informationsaktivitäten Förderung entsprechender Beratungs-, Coachings- und Unterstützungsmöglichkeiten zur langfristigen strategischen Ausrichtung von Unternehmen sowie zur Optimierung interner Strukturen und Prozesse In der UnternehmerInnen-Bildung soll ein Fokus auf (die Bedarfe von) Familienunternehmen gelegt werden Erstellung eines gezielten und attraktiven Informationsangebots zum Thema 13

14 Handlungsfeld Zielsetzung Prioritäre Maßnahmen Nachfolge sowie Vermittlung entsprechender Expertinnen und Experten Schaffung von Netzwerken im kleinen Kreis mit Unternehmen aus den unterschiedlichen Branchen zum Informationsaustausch zu den Themen Familienunternehmen, Betriebsübergaben etc. Bereitstellung von branchenspezifischen Kennzahlsystemen für UnternehmerInnen hinsichtlich der Anpassung an mittelfristige Trends/Entwicklungen 14

15 1 EINLEITUNG Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Familienunternehmen bilden das Rückgrat der Wirtschaft dies gilt sowohl für Europa als auch für Österreich und Oberösterreich. So gibt es österreichweit rund kleine und mittlere Unternehmen, was einem Anteil von über 99 % aller österreichischen Unternehmen entspricht. Diese Unternehmen beschäftigen mehr als zwei Drittel der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich. Darüber hinaus werden zwei von drei Jobs von KMU geschaffen sie sind damit ein entscheidender Beschäftigungsmotor Österreichs. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Oberösterreich: Mit über Unternehmen zählen auch hier über 99 % zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung dieser Unternehmen ist beachtlich: Sie geben über Menschen Arbeit und erwirtschaften Betriebserlöse von mehr als 60 Mrd. Die überwiegende Mehrheit etwa 90 % der österreichischen Unternehmen sind Familienunternehmen (lt. EU-Definition). Der besondere Stellenwert dieser Unternehmen für Österreich zeigt sich vor allem daran, dass sie 71 % aller Erwerbstätigen in Österreich beschäftigen und für 61 % der Umsätze der heimischen Wirtschaft verantwortlich zeichnen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern liegt Österreich damit bei diesen Indikatoren unter den Top 3 Ländern. Familienunternehmen sind nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie werden oftmals auch mit Nachhaltigkeit und Werteorientierung, hoher Standorttreue, regionaler Verbundenheit und sozialer Verantwortung assoziiert, was ihre Relevanz für den Wirtschaftsstandort weiter unterstreicht. Zentrale Merkmale von KMU und insbesondere Familienunternehmen sind zudem ihre Vielfalt, Flexibilität und längerfristige Orientierung. Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben KMU und Familienunternehmen durch ihre hohe Anpassungs- und Widerstandfähigkeit eine entscheidende standortpolitische Funktion und tragen wesentlich zur Resilienz des Standorts im Hinblick auf exogene Krisen bei. Gerade KMU und Familienunternehmen sehen sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Hierzu zählen etwa die Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen, die Rekrutierung von Fachkräften und Lehrlingen wie auch bürokratische Hürden und Belastungen durch Steuern und Abgaben. Auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene rücken Strategien und Programme zur Unterstützung von KMU und Familienunternehmen verstärkt in den Fokus. In Österreich stellen das Wirtschaftsministerium mit seinen Bundesagenturen, die Wirtschaftskammern sowie das Land Oberösterreich mit seinen Innovationseinrichtungen entsprechende Initiativen und darauf abgestimmte Maßnahmen bereit. Um in diesem Kontext der Bedeutung von KMU und Familienunternehmen für den Standort Oberösterreich, dessen wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungsdynamik Rechnung zu tragen sowie um die spezifischen Herausforderungen von KMU und Familienun- 15

16 ternehmen erfolgreich zu bewältigen, wurde nun erstmals eine explizite Strategie für KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 erstellt. Ziel ist es dabei, den Wirtschaftsraum Oberösterreich unternehmensfreundlich und im internationalen Vergleich besonders attraktiv für KMU und Familienunternehmen zu entwickeln und weiter zu stärken. Die Strategie mit ihren einzelnen Handlungsfeldern stellt wichtige Grundlage dar, um KMU und insbesondere Familienunternehmen am Standort Oberösterreich optimale Rahmenbedingungen zu bieten und sie bei der Erschließung ihrer Wachstumspotenziale bereits jetzt bestmöglich zu unterstützen sodass sie auch im Jahr 2030 weiterhin das Fundament und das Rückgrat der oö. Wirtschaft bilden. Unternehmen lassen sich gemäß der Literatur u.a. in verschiedene Kategorien (gestaltend, anpassungsfähig, bewahrend, untätig) sowie in unterschiedliche Phasen (Entstehung, Wachstum, Reife, Sättigung und Alter) einteilen. Die Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 richtet sich vor diesem Hintergrund insbesondere an ambitionierte und pro-aktive Unternehmen. 16

17 2 METHODIK UND PROZESS Der Prozess zur Erstellung der Strategie für KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 umfasst folgende Projektschritte: Analyse und Darstellung der Ausgangssituation in Oberösterreich für KMU und Familienunternehmen auf Basis von verfügbaren Zahlen und Daten sowie der relevanten Rahmenbedingungen Analyse relevanter Strategien und Programme zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen auf internationaler und nationaler Ebene sowie Identifikation von Best Practice-Beispielen Herausarbeitung der Chancen und Herausforderungen von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich Erstellung von Strategiefeldern und Handlungslinien zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich Folgende methodischen Elemente kamen dabei zur Anwendung: Analyse und Auswertung von verfügbaren Datenmaterialien (Statistik Austria, Wirtschaftskammer Österreich, Eurostat) sowie relevanter wissenschaftlicher Studien Recherche und Analyse der spezifischen Literatur sowie bestehender Strategien und Programme zu den Themen KMU und Familienunternehmen Mittels Gesprächsleitfaden teil-strukturierte qualitative Interviews mit neun regionalen, nationalen und internationalen Expertinnen und Experten zu Trends, Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen in Europa bzw. Österreich sowie zu entsprechenden Handlungsansätzen Durchführung von zwei Arbeitsworkshops mit insgesamt 37 Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und der Wirtschaftskammer Oberösterreich zu den Chancen, Herausforderungen und Wachstumsfeldern von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich. Durchführung eines Workshops mit Stakeholdern auf nationaler und regionaler Ebene zur Reflexion der erarbeiteten Strategiefelder und Handlungslinien zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich Ableitung und Darstellung von umsetzungsorientierten Handlungsansätzen und - empfehlungen Der Prozess zur Erstellung der oö. Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 wird von einem Projektteam, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Auftraggeber zusammensetzt, gesteuert; PÖCHHACKER Innovation Consulting GmbH begleitet diesen Prozess im Auftrag von ACADEMIA SUPERIOR Gesellschaft für Zukunftsforschung und der Wirtschaftskammer Oberösterreich. 17

18 Darüber hinaus wurde eine Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium zur Zusammenarbeit in der Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 beschlossen 1. 1 Siehe Anhang A für die diesbezügliche Absichtserklärung zwischen dem Wirtschaftsministerium, der Wirtschaftskammer Oberösterreich und dem Wirtschaftsresort des Landes Oberösterreich. 18

19 3 AUSGANGSSITUATION Im Folgenden wird die Ausgangssituation in Oberösterreich hinsichtlich KMU und Familienunternehmen auf Basis der verfügbaren Zahlen und Daten dargestellt. Es wird dabei auf zwei wesentliche Datenquellen die Daten der Wirtschaftskammer Österreich und die Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria zurückgegriffen. Dies hat zweierlei Gründe: Die Leistungs- und Strukturdaten liefern ein sehr umfangreiches Datenangebot, welche neben Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten auch Informationen zu den Betriebserlösen etc. beinhalten. Allerdings sind in den Leistungs- und Strukturdaten nur Unternehmen über bestimmten Schwellenwerten bezogen auf den Umsatz erfasst. Die von der WKO veröffentlichten Daten beziehen sich auf die gewerbliche Wirtschaft und basieren auf den aktiven Kammermitgliedschaften (um Doppelmitgliedschaften etc. bereinigt) und entsprechenden Zahlen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Hier sind die in den Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria aufgrund der verwendeten Schwellenwerte nicht berücksichtigten Unternehmen für die gewerbliche Wirtschaft enthalten. Angemerkt sei, dass in beiden Datenquellen gewisse Branchen nicht erfasst sind: Die Leistungs- und Strukturdaten erfassen nur die marktorientierte Wirtschaft (Abschnitte B-N sowie die Abteilung 95 der ÖNACE 2008); in den Daten der WKO sind nicht-kammer -Bereiche (wie z.b. die öffentliche Verwaltung, Apotheken, die freien Berufe etc.) nicht mit eingerechnet. Bevor allerdings näher auf Österreich bzw. Oberösterreich eingegangen wird, soll zunächst einleitend die Situation in Europa wie auch die österreichische Entwicklung im europäischen Vergleich dargestellt werden. 3.1 KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN IN EUROPA Wie bereits angeführt, weisen die Werte zu den KMU auf gesamteuropäischer Ebene eine ähnliche Struktur wie jene in Österreich auf: 99,8 % der Unternehmen innerhalb der EU sind KMU, mehr als 67 % der Beschäftigten in der EU arbeiten in einem KMU, mehr als 58 % der realen Bruttowertschöpfung (BWS) in der EU werden in KMU erwirtschaftet. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass es ca. 20,4 Mio. KMU im EU-Raum gibt, welche 86,8 Mio. Personen beschäftigen und deren reale Bruttowertschöpfung bei Mrd. liegt 2. (Gagliardi et. al., 2013, S. 10) Betrachtet man die europäischen KMU im Detail, so zeigt sich, dass Kleinstbetriebe (max. 9 MitarbeiterInnen) mit einem Anteil von 92,1 % auch den mit Abstand größten Teil aller 2 Die genannten Werte beziehen sich auf das Jahr

20 Unternehmen in der EU darstellen. Darüber hinaus zählen etwa 6,6 % aller Unternehmen der EU zu den Kleinbetrieben (10 bis max. 49 MitarbeiterInnen). Bei der Beschäftigung entfallen knapp 30 % auf Kleinstunternehmen und etwa ein Fünftel auf Kleinunternehmen. Blickt man auf die Umsätze, die von europäischen KMU erwirtschaftet werden, so zeigt sich, dass jeweils knapp ein Fünftel der Umsätze wurde auf die einzelnen Größenklassen (Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen) entfällt. (Gagliardi et. al., 2013, S. 10) Tabelle 1: Unternehmen, Beschäftigung und Wertschöpfung der KMU in den EU- 27, 2012 Beschäftigte Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten Absolut % Absolut % Mio. % Mittlere Unternehmen ,1 % ,7 % ,1 % ,6 % ,5 % ,3 % ,1 % ,3 % ,3 % KMU gesamt ,8 % ,5 % ,6 % Anzahl der Unternehmen Kleinstunternehmen Kleinunternehmen Großunternehmen ,2 % ,5 % ,4 % Insgesamt % % % Quelle: In Anlehnung an (Gagliardi et. al., 2013) auf Basis von Eurostat, DIW, DIW econ, London Economics Mit Blick auf diese Zahlen werden KMU oftmals als das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bezeichnet Dies gilt umso mehr für Österreich: Neben Deutschland und Belgien ist Österreich eines von nur drei Ländern in der EU, in denen in den Jahren eine positive Entwicklung (Wachstum) bei den KMU in Hinblick auf Beschäftigung und Wertschöpfung erreicht werden konnte (Gagliardi et. al., 2013, S. 38). Dies ist auch untenstehender Abbildung zu entnehmen. 20

21 Abbildung 1: Veränderung von Bruttowertschöpfung und Beschäftigung im KMU- Sektor in den EU-Staaten, (nur consistent performers group) Darstellung: (Gagliardi et. al., 2013) Was bei der Betrachtung der einzelnen Werte der EU-Mitgliedsstaaten hinsichtlich der Anteile von KMU an der Gesamtbeschäftigung, den Umsatzerlösen und der Bruttowertschöpfung darüber hinaus auffällt, ist, dass Länder, die im Innovationsranking der EU (Innovation Scoreboard 2013) vor Österreich liegen wie Deutschland, Finnland, Schweden oder Großbritannien in allen Bereichen eher niedrigere Werte aufweisen. Österreich liegt in der Verteilung meist nahe am Median (BMWFJ, 2012). Dies zeigt etwa auch die folgende Abbildung zum Anteil der Beschäftigten in den europäischen KMU. 21

22 Abbildung 2: Anteil der Beschäftigten in KMU in der marktorientierten Wirtschaft der EU-27 an den Beschäftigten insgesamt (in %, 2009) Quelle: (BMWFJ, 2012)/Eurostat 3 3 Anmerkungen: Auf Grund fehlender Daten von Frankreich wird kein Durchschnittswert der EU-27 dargestellt; Daten ohne Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Land- und Forstwirtschaft und persönliche Dienstleistungen (genauer: Abschnitte B - N ohne Abschnitt K der NACE Rev. 2 bzw. ÖNACE 2008); wenn keine Daten von 2009 verfügbar waren, wurde auf Daten aus dem Jahr 2008 zurückgegriffen. Gliederung nach NACE Rev. 2 (= ÖNACE 2008) 22

23 3.2 KMU IN ÖSTERREICH UND OBERÖSTERREICH KMU stellen wie bereits erwähnt nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in Österreich das Gros der Unternehmen, beschäftigen etwa zwei Drittel der Erwerbstätigen Personen und erwirtschaften den größten Teil der Erlöse in der marktorientierten Wirtschaft 4. Den Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria zufolge existierten in Österreich für das Berichtsjahr 2011 insgesamt kleine und mittlere Unternehmen, was einem Anteil von 99,7 % aller Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft in Österreich entspricht. Die Anzahl aller österreichweit in KMU beschäftigten Personen (selbstständig und unselbstständig) betrug 1,83 Mio. im Jahr 2011 (67 % der Beschäftigten in der marktorientierten Wirtschaft). Diese erwirtschafteten Umsatzerlöse in der Höhe von 441 Mrd. (63 % der Erlöse in der marktorientierten Wirtschaft) 5. Gemäß der Zahlen der Wirtschaftskammer umfasst die gewerbliche Wirtschaft mit Stand Juni 2013 österreichweit Unternehmen; davon sind etwas mehr als die Hälfte Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Insgesamt waren in der gewerblichen Wirtschaft gemäß dieser Daten im Jahr ,25 Mio. Personen beschäftigt, von denen 1,37 Mio. oder rund 60,2 % einen Arbeitsplatz in einem KMU hatten KMU IN OBERÖSTERREICH - ZAHLEN UND DATEN Im Folgenden wird die Ausgangssituation in Oberösterreich hinsichtlich kleiner und mittlerer Unternehmen dargestellt. Es werden dabei wie eingangs ausgeführt einerseits Daten der WKO, andererseits der Statistik Austria herangezogen. DATEN DER WKO 7 Die gewerbliche Wirtschaft mit Stand Juni 2013 umfasst österreichweit Unternehmen; davon sind etwas mehr als die Hälfte Ein-Personen-Unternehmen (EPU). In Oberösterreich zeigt sich folgendes Bild: Mit Stand Juni 2013 umfasst die gewerbliche Wirtschaft Unternehmen. Diese setzen sich zusammen aus knapp Arbeitgeberbetrieben (Stand Juli 2012), etwa EPU (Stand Dezember 2012) sowie aus OG, KG, GesnbR, Genossenschaften oder Aktiengesellschaften ohne unselbständige 4 Marktorientierte Wirtschaft: Abschnitte B-N sowie die Abteilung 95 der ÖNACE Vgl. die diesbezügliche Auswertung der KMU Forschung Austria zu den Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria unter: 101&lang=de 6 Vgl. z.b. POLITIK/Seiten/KleineundmittlereUnternehmenin%C3%96sterreich-FactsandFeatures.aspx 7 Daten wurden von der WKOÖ übermittelt. 23

24 Beschäftigte (diese sind weder bei den Zahlen zu den Arbeitgeberbetrieben noch den EPU mit einbezogen). Von diesen knapp oö. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind gemessen an der Anzahl der Beschäftigten mehr als 99 % als KMU einzustufen. Betrachtet man die Arbeitgeberbetriebe in Oberösterreich genauer, so zeigt sich folgendes Bild: Von diesen Unternehmen sind als KMU gemessen an der Anzahl der MitarbeiterInnen einzustufen. Etwa 57 % aller oö. Arbeitgeberbetriebe der gewerblichen Wirtschaft haben zwischen 1 und 4 MitarbeiterInnen. Abbildung 3: Arbeitgeberbetriebe der gewerblichen Wirtschaft in Oberösterreich nach Größenklassen (Stand Juli 2012) Gesamtzahl der Betriebe: Quelle: WKOÖ Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in den oö. Arbeitgeberbetrieben der gewerblichen Wirtschaft beläuft sich auf insgesamt (Stand Juli 2013). Davon sind 63,9 % bzw in KMU beschäftigt. Die genaue Aufteilung der unselbstständig Beschäftigten auf die einzelnen Größenklassen ist in der folgenden Abbildung dargestellt. 24

25 Abbildung 4: Unselbständig Beschäftigte der gewerblichen Wirtschaft in Oberösterreich nach Größenklassen (Stand Juli 2012) Gesamtzahl der unselbstständig Beschäftigten: Quelle: WKOÖ Die höchsten Anteile an unselbstständig Beschäftigten zeigen sich demnach in den Unternehmen der Größenklasse ( Personen bzw. 16,3 %) sowie in den Größenklassen ( Personen bzw. 14,1 %) und über 1000 ( Personen bzw. 14,0 %). Wie bereits erwähnt beläuft sich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in den oö. KMU der gewerblichen Wirtschaft auf Zählt man die EPU sowie die weiteren Unternehmen (OG, KG etc. ohne unselbständige Beschäftigte) hinzu, so beläuft sich die Gesamtzahl der Personen, die in oö. KMU Arbeit finden, auf über Ergänzende Informationen zu den EPU finden sich in Kap DATEN GEM. LEISTUNGS- UND STRUKTURDATEN (STATISTIK AUSTRIA) In diesem Abschnitt wird ein Überblick über die wichtigsten Aspekte über die KMU in Oberösterreich auf Basis der Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria (für das Jahr 2011) gegeben. Die Auswertung erfolgte dabei auf Betriebsebene, um ein unverfälschtes Ergebnis zu gewährleisten. Angemerkt wird, dass die Datenlage aus Gründen der Geheimhaltung nicht immer vollständig ist, sodass ein gewisser Bias nicht ausgeschlossen werden kann. Auf Betriebsebene existierten für das Berichtsjahr 2011 österreichweit kleine und mittlere Unternehmen. Mit KMU waren davon knapp ein Viertel in Wien angesiedelt. In Niederösterreich waren es und damit die zweitmeisten im Bundesländervergleich. Auf dem dritten Rang folgt Oberösterreich mit aktiven KMU, was einem prozentualen Anteil von 14,4 % aller KMU in Österreich entspricht. Dahinter folgen die Steiermark und Tirol. Die folgende Abbildung zeigt die Anzahl der ansässigen KMU für alle Bundesländer. 25

26 Abbildung 5: Anzahl der KMU im Bundesländervergleich (2011) Gesamtzahl der Betriebe: W NÖ OÖ St T S K V B Quelle: Statistik Austria Auch bei der Anzahl der beschäftigten Personen liegt Wien an der Spitze: An den dort angesiedelten KMU waren Personen angestellt, damit über ein Fünftel aller in Österreich in kleinen und mittleren Betrieben Beschäftigten. Oberösterreich folgt mit Beschäftigten und einem Anteilswert von 17 %, dahinter Niederösterreich mit Die weitere Reihung der Bundesländer ist kongruent zur Anzahl der KMU wie oben dargestellt. Die Anzahl aller österreichweit in KMU angestellten Personen betrug 1,87 Mio. im Jahr Abbildung 6: Anzahl der Beschäftigten in KMU im Bundesländervergleich (2011) Gesamtzahl der Beschäftigten: W OÖ NÖ St T S K V B Quelle: Statistik Austria 26

27 Verknüpft man die beiden oberen Abbildungen miteinander, setzt man also die Anzahl der KMU in Beziehung mit der Anzahl der Beschäftigten, lässt sich die durchschnittliche Betriebsgröße der KMU in den einzelnen Bundesländern feststellen. Dies ist auch in untenstehender Abbildung dargestellt. Dabei ist zu entnehmen, dass in Oberösterreich die durchschnittliche Betriebsgröße mit über sieben Beschäftigten je KMU weit über dem österreichweiten Schnitt von 6,02 liegt. Schon deutlich kleiner sind die KMU in Vorarlberg und der Steiermark, hier arbeiten durchschnittlich 6,5 respektive 6,14 Personen in einem KMU, in Wien sind es 5,5. Abbildung 7: Durchschnittliche Betriebsgröße im Bundesländervergleich (nach Beschäftigten, 2011) 7,5 7,18 7 6,5 6,51 6 6,14 6,05 5,96 5,87 5,74 5,73 6,02 5,5 5,50 5 OÖ V S St B NÖ K T W Ö Quelle: Statistik Austria Die dominante Rolle Wiens bei den KMU in Österreich wird besonders deutlich, wenn die erzielten Betriebserlöse der KMU verglichen werden: 38 % aller Erlöse respektive knapp 173 Mrd. entfallen auf Wiener KMU 8. Mit deutlichem Abstand folgt Oberösterreich auf Rang zwei im Bundesländervergleich, hier ansässige KMU wiesen 2011 Betriebserlöse in Höhe von 69,4 Mrd. auf, was 15 % an den gesamten KMU-Betriebserlösen in Österreich entspricht. Niederösterreichische kleine und mittlere Unternehmen erwirtschafteten 58,5 Mrd., steirische 41,9 Mrd. Insgesamt betrugen die Betriebserlöse aller österreichischen KMU im Jahr ,9 Mrd. 8 Dies ist allerdings zum großen Teil der stark ausgeprägten Handelsbranche in Wien geschuldet, die diesen Indikator etwas verzerrt. 27

28 Abbildung 8: Betriebserlöse der KMU im Bundesländervergleich in Mio. (2011) Gesamte Betriebserlöse: Mio W OÖ NÖ St S T V K B Quelle: Statistik Austria Mit Blick auf relative Stärken Oberösterreichs im Vergleich zu den anderen Bundesländern zeigt sich folgendes Bild: Hinsichtlich der Anzahl der Betriebe zeigen in Oberösterreich die Wirtschaftszweige Herstellung von Waren, Wasserversorgung und Abfallentsorgung einen besonders hohen Anteil von KMU. In beiden Branchen stellen sie ein Fünftel aller diesbezüglichen KMU in Österreich. Auch bei den Beschäftigten ist der Sektor Herstellung von Waren am stärksten ausgeprägt: Ein Viertel aller beschäftigten Personen in allen österreichischen KMU dieser Branche arbeitet in Oberösterreich. Bei den Umsatzerlösen sind branchenübergreifend geringere diesbezügliche oö. Anteilswerte als bei den Beschäftigten und der Anzahl der KMU festzustellen. Zwar halten sie sich für die beiden Wirtschaftszweige Herstellung von Waren und Bau relativ konstant bei 22,5 % respektive 18 %, doch sind in anderen Sektoren doch teils deutlich geringere Werte zu beobachten. Betrachtet man die Zusammensetzung der oö. KMU nach deren Branchenherkunft, so sind die meisten KMU dem Handel zuzuordnen: Die Betriebe stellen mehr als ein Viertel aller oö. KMU dar. Knapp 17 % sind Unternehmen, welche freiberufliche bzw. technische Dienstleistungen anbieten. Bei der Betrachtung der Beschäftigten in KMU in den einzelnen Sparten wird die heterogene Größenstruktur der Firmen zwischen den einzelnen Branchen sichtbar. Obwohl die KMU des Wirtschaftszweigs Herstellung von Waren nur etwa 12 % aller kleinen und mittleren Unternehmen in Oberösterreich darstellen, beschäftigen sie fast 28 % aller in Oberösterreich in KMU angestellten Personen. Bei der Zusammensetzung der Betriebserlöse der oö. KMU wird die herausragende Stellung der Wirtschaftszweige Handel und Herstellung von Waren noch deutlicher. Über zwei Drittel der Betriebserlöse aller oö. KMU wurden 2010 von Betrieben aus diesen beiden Branchen erwirtschaftet Eine ausführliche Analyse der Zahlen und Daten zu den KMU in Oberösterreich auf Basis der Leistungs- und Strukturstatistik der Statistik Austria findet sich in Anhang B. 28

29 3.3 FAMILIENUNTERNEHMEN IN ÖSTERREICH UND OBERÖSTERREICH ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Familienunternehmen stehen zusammen mit KMU im Fokus der vorliegenden Strategie. Es sei dabei angemerkt, dass ein KMU nicht zwingend ein Familienunternehmen sein muss, dass aber nahezu jedes KMU ein Familienunternehmen im weiteren Sinne (lt. EU- Definition) darstellt. Wesentliche Unterschiede zwischen Familienunternehmen und anderen Unternehmen liegen u.a. im Bereich der Eigentumsverhältnisse, der Entscheidungsstrukturen und -befugnisse sowie in der Einbindung von Familienmitgliedern ins Unternehmen. Auf europäischer Ebene werden Unternehmen als Familienunternehmen definiert, wenn (Europäische Kommission, 2009) die Entscheidungsgewalt mehrheitlich in der Hand der natürlichen Person(en) liegt, die das Unternehmen gegründet hat/haben oder die das Stammkapital des Unternehmens erworben hat/haben oder in der Hand deren Ehegatten, Eltern, Kinder oder der direkten Erben der Kinder; die Entscheidungsgewalt mehrheitlich indirekt oder direkt ausgeübt wird zumindest ein Mitglied der Familie oder der Verwandtschaft formal in die Unternehmensführung eingebunden ist. Börsennotierte Unternehmen gelten als Familienunternehmen, wenn die Person, die das Unternehmen gegründet oder erworben hat (Stammkapital) oder deren Familien oder Nachkommen mindestens 25 % der Rechte zur Beschlussfassung auf Basis ihres Stammkapitals verfügen. Ein Großteil über 90 % der österreichischen Unternehmen sind Familienunternehmen gemäß EU-Definition, welche etwa 68 % aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich beschäftigen und für etwa 61 % der Umsatzerlöse der Wirtschaft verantwortlich sind. Die Bedeutung von Familienunternehmen ist daher für Österreich deutlich höher einzustufen als für die anderen EU-Länder, da lediglich Deutschland einen höheren Anteil an Familienunternehmen aufweist als Österreich (KMU Forschung Austria, 2013, S. 43ff). 29

30 Tabelle 2: Internationaler Vergleich zum Anteil der Familienunternehmen (lt. EU- Definition) an den gesamten Unternehmen (in %) Unternehmen Beschäftigte Umsatz Deutschland (2010) Italien (BIP) Österreich i.w.s. (2013) Spanien (2009) (BIP) Belgien (2010) (BIP) Niederlande (2008) (BIP) UK (2010) Quelle: (KMU Forschung Austria, 2013, S. 43) Die eben genannten Anteile beziehen sich auf eine weite Definition von Familienunternehmen. Die KMU Forschung Austria hat in einer rezenten Studie (KMU Forschung Austria, 2013) neben dieser weiten Definition auch eine enge Definition von Familienunternehmen eingeführt, bei welcher Ein-Personen-Unternehmen nicht in die Betrachtung mit einbezogen werden. Im Sinne dieser engen Definition gibt es in Österreich rund Familienunternehmen, was etwa 54 % alle österreichischen Unternehmen entspricht. Diesen Unternehmen sind 67 % aller selbstständig und unselbstständig Beschäftigten (bzw. 1,7 Mio Personen) sowie 58 % der Umsätze (bzw. 365 Mrd.) zuzurechnen. Den höchsten Anteil an Familienunternehmen weist österreichweit der Tourismus auf; darüber hinaus weisen auch die Branchen Produktion, Bauwesen und Handel hohe Anteile auf. (KMU Forschung Austria, 2013, S. 2) Betrachtet man die Familienunternehmen in Oberösterreich, so zeigt sich folgendes Bild: Gemäß der weiten Definition von Familienunternehmen gibt es etwa Familienunternehmen (90 % der oö. Unternehmen), die etwa Personen beschäftigen (76 % der Beschäftigten in oö. Unternehmen) und Umsatzerlöse in der Höhe von 72,8 Mrd. (74 % der Umsatzerlöse der oö. Unternehmen) erzielen. Gemäß der engen Definition von Familienunternehmen gibt es etwa Familienunternehmen (56 % der oö. Unternehmen), die etwa Personen beschäftigen (73 % der Beschäftigten in oö. Unternehmen) und Umsatzerlöse in der Höhe von 70 Mrd. (71 % der Umsatzerlöse der oö. Unternehmen) erzielen. Diesbezügliche Details sind auch folgender Tabelle und folgender Grafik zu entnehmen. 30

31 Tabelle 3: Überblick zu Familienunternehmen in der marktorientierten Wirtschaft mit Sitz in Oberösterreich Unternehmen Beschäftigte insg. unselbst. Beschäftigte Umsatz in Mio. Familienunternehmen i.e.s EPUs = Familienunternehmen i.w.s Nicht-Familienunternehmen = Marktorientierte Wirtschaft Quelle: (KMU Forschung Austria, 2013, S. 121) Abbildung 9: Anteil der Familienunternehmen in der marktorientierten Wirtschaft mit Sitz in Oberösterreich in %, 2013 Darstellung: (KMU Forschung Austria, 2013, S. 122) 31

32 Ergänzend sei noch auf einige besondere Aspekte von Familienunternehmen, die in der rezenten Studie der KMU Forschung Austria herausgearbeitet wurden, hingewiesen: Familienunternehmen sind tendenziell langlebig und älter als andere Unternehmen diese Langlebigkeit spiegelt sich etwa in dem durchschnittlich hohen Alter der Unternehmen wider und in dem Überdauern der Familienunternehmen über mehrere Generationen hinweg. Mit 61 % steht ein Großteil der Familienunternehmen im Besitz und unter der Führung eines oftmals prägenden Familienmitglieds. Generell ist in der Geschäftsleitung von Familienunternehmen ein vergleichsweise hoher Frauenanteil vorzufinden, was für einen erleichterten Zugang zu Führungspositionen für weibliche Familienmitglieder spricht. Je älter und je größer die Familienunternehmen sind, umso häufiger sind weitere Familienmitglieder in der Geschäftsführung und als Eigentümerin oder Eigentümer eingebunden. Darüber hinaus können der Studie der KMU Forschung Austria zufolge folgende vier unterschiedliche Unternehmenstypen identifiziert werden: Die gestaltenden Familienunternehmen Sie befinden sich oftmals am Anfang des Unternehmenszyklus (sie sind im Durchschnitt 9,3 Jahre alt) und weisen hohe Wachstumspotenziale auf. Die anpassungsfähigen Familienunternehmen Diese Unternehmen zeichnen sich durch ihre hohe Bestandsdauer aus, durchschnittlich sind sie bereits seit mehr als 74 Jahre am Markt. Die bewahrenden Familienunternehmen Diese häufig stagnierenden Unternehmen befinden sich oftmals in der Reifephase bzw. bereits in einer Konsolidierungs- bzw. Schrumpfungsphase. Die untätigen Familienunternehmen Wie auch die anpassungsfähigen Unternehmen zeichnen sich diese Unternehmen durch ihr hohes Unternehmensalter aus, weisen jedoch im Gegensatz zu diesen eine negative Geschäftsentwicklung (in den letzten 3 Jahren) auf. (KMU Forschung Austria, 2013, S. 2ff) 32

33 3.4 WEITERE ZAHLEN UND DATEN ZUR AUSGANGSSITUATION IN OBERÖSTERREICH Der Vollständigkeit halber wird im Folgenden zur Darstellung der Ausgangssituation in Oberösterreich noch auf die freien Berufe, die Ein-Personen-Unternehmen und den Tourismus eingegangen ZAHLEN UND DATEN ZU DEN FREIEN BERUFEN IN OBERÖSTERREICH Die freie Berufe in Österreich werden vom diesbezüglichen Dachverband wie folgt definiert: Angehörige freier Berufe erbringen auf Grund besonderer Qualifikation persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig geistige Leistungen im Interesse ihrer Arbeitgeber und der Allgemeinheit 9. Österreichweit umfasst der Dachverband der Kammern der freien Berufe Österreichs insgesamt Mitglieder, von denen mit Stichtag exakt Mitglieder in Oberösterreich zu finden sind. Der Anteil der oö. Freiberuflerinnen und Freiberufler liegt damit bei etwa 13 %. Die meisten Mitglieder sind mit erwartungsgemäß in Wien angesiedelt. Der größte Teil der etwa Freiberuflerinnen und Freiberufler in Oberösterreich entfällt auf die Berufsgruppe der Ärztinnen und Ärzte (exkl. Turnusärztinnen und -ärzte) mit Mitgliedschaften, gefolgt von den Wirtschaftstreuhänderinnen und -treuhändern mit Mitgliedschaften. 842 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sind ebenfalls Mitglied, Apothekerinnen und Apotheker (748 Mitgliedschaften) sowie Architektinnen und Architekten und Ingenieurskonsulentinnen und -konsulenten (687 Mitgliedschaften) folgen auf den Plätzen (Die Freien Berufe Österreichs, 2013). In Ergänzung zu den Zahlen des Dachverbandes der Kammern der freien Berufe werden auch die Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria als Datengrundlage herangezogen. Diese sind nicht für alle Berufsgruppen verfügbar (z.b. nicht für das Gesundheitswesen), erlauben aber für jene Branchen, für die Daten zur Verfügung stehen, tiefere Einblicke (Beschäftigte, Betriebserlöse). Angemerkt wird, dass deutlich abweichende Werte zwischen der Leistungs- und Strukturstatistik und den Daten des Dachverbandes der Kammern der freien Berufe gegeben sind, was u.a. auf die unterschiedlichen Strukturierung und die umfassenderen Branchendefinitionen der Statistik Austria zurückzuführen ist. Im Jahr 2010 existierten in Oberösterreich gemäß der Leistungs- und Strukturdaten 532 Betriebe, die in der Rechtsberatung aktiv waren und einen Betriebserlös von 237 Mio. erwirtschafteten, sowie Personen beschäftigten. In der Branche Wirtschaftsprüfung 9 Vgl.: Die Freien Berufe Österreichs Dachverband der Kammern der freien Berufe Österreichs; 33

34 und Steuerberatung waren es 846 Betriebe mit Beschäftigten, welche Erlöse in Höhe von 368 Mio. generierten. In den Architektur- und Ingenieurbüros in Oberösterreich waren im Jahr Personen angestellt, die Betriebserlöse lagen bei 686 Mio. Dazu kommen noch 220 Betriebe mit 582 Beschäftigten und Betriebserlösen von 78 Mio., die der Sparte Sonstige freiberufliche Tätigkeiten angehören EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN IN OBERÖSTERREICH Die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) ist in Österreich in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Als EPU gelten Unternehmen, wenn neben dem Unternehmer bzw. der Unternehmerin keine weiteren dauerhaften Beschäftigungsverhältnisse existieren. Laut Mittelstandsbericht 2012 des BMWFJ (BMWFJ, 2012) gab es in Österreich Ein-Personen-Unternehmen. Diese entsprechen 36 % aller österreichischen Unternehmen. Die meisten davon (28 %) waren in den freiberuflichen Dienstleistungen tätig. Die Umsatzerlöse aller österreichischen EPU betrugen ,9 Mrd., ihre Bruttowertschöpfung 5,8 Mrd. 10. Drei Viertel der österreichischen EPU werden hauptberuflich betrieben, 63 % in Vollzeit. 15 % werden in Teilzeit ausgeübt. Knapp die Hälfte der EPU arbeitet von zuhause aus, 28 % verfügen über einen eigenen Arbeitsstandort. Etwa ein Viertel der EPU erwirtschaftet einen Umsatz zwischen und , ein Fünftel unter Im Schnitt überschreitet jedes zehnte EPU die hinsichtlich der Umsatzerlöse. (BMWFJ, 2012) Von den EPU österreichweit waren im Jahr respektive 13 % in Oberösterreich angesiedelt. Deren Umsatzerlöse von 2,86 Mrd. entsprechen etwa 15 % der Erlöse aller EPU. Die Bruttowertschöpfung lag 2010 bei 818 Mio., anteilig sind dies 14 %. (BMWFJ, 2012) Zieht man als Datenquelle für die EPU die Kammermitgliedschaften der WKO (WKO, 2013) heran, so steigt die Zahl der EPU deutlich an. Österreichweit existierten mit Ende 2012 demnach Ein-Personen-Unternehmen, was über 55 % aller Mitglieder der WKO darstellt. Deren Anzahl in Oberösterreich liegt gemäß WKO bei , der dritthöchste Wert aller Bundesländer hinter Wien und Niederösterreich. 10 Daten beziehen sich auf die marktorientierte Wirtschaft, d.h. Abschnitte B bis N und S95 der ÖNACE

35 Wien Niederösterreich Oberösterreich Steiermark Tirol Salzburg Kärnten Vorarlberg Burgenland Abbildung 10: Ein-Personen-Unternehmen 2012 nach Bundesländern Quelle: (WKO, 2013b) Darüber hinaus ist das Gros der EPU in der Sparte Gewerbe und Handwerk tätig, mit deutlichem Abstand folgen der Handel und die Sparte Information und Consulting. Abbildung 11: Ein-Personen-Unternehmen 2012 nach Bundesländern und Sparten (Mehrfachmitgliedschaften) Tourismus und Freizeitwirtschaft 6% Transport und Verkehr 3% Information und Consulting 16% Gewerbe und Handwerk 47% Bank und Versicherung 0% Quelle: (WKO, 2013b) Handel 27% Industrie 1% 35

36 3.4.3 ZUM TOURISMUS IN OBERÖSTERREICH Da alle oberösterreichischen Betriebe des Wirtschaftszweiges Beherbergung und Gastronomie KMU sind, wird in diesem Abschnitt der Tourismus in Oberösterreich im Überblick knapp dargestellt. Mit ca. 7,2 Mio. Nächtigungen im Jahr 2012 (bei ca. 2,6 Mio. Ankünften) ist die Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den Wirtschafts- und Industriestandort Oberösterreich ein wichtiger Faktor. Die Tourismuszentren konzentrieren sich in erster Linie auf den Süden im Seengebiet des Salzkammerguts und die Nationalpark Kalkalpen-Region, aber auch auf das Mühlviertel, die Donauregion, das Inn- und Hausruckviertler Thermenland und Linz. In Oberösterreich existieren derzeit etwa Tourismusbetriebe mit einer Gesamtkapazität von Betten zur Wintersaison und Betriebe mit über Betten zur Sommersaison 11. Oberösterreich wird von Touristinnen und Touristen vorzugsweise in der Sommersaison besucht: In der Sommersaison lag die Kapazitätsauslastung (Basis Betten) bei 34,1 % und damit deutlich über dem Bundesschnitt von 31,7 %, in der Wintersaison 2011/2012 lag sie jedoch nur bei 23,6 % und damit deutlich unter dem Durchschnittswert von 34,9 % 12. Die Gäste kommen dabei großteils aus Österreich (59,5 % und davon wieder 41,1 % aus Oberösterreich), gefolgt von Deutschland (23,6 %) (Statistik Austria, 2012). Zieht man die Leistungs- und Strukturstatistik von Statistik Austria bzw. die diesbezüglichen Daten zum Wirtschaftszweig Beherbergung und Gastronomie als Datenquelle heran, ergibt sich folgendes Bild: 12 % aller österreichischen KMU in diesem Bereich respektive liegen in Oberösterreich. Etwa ebenfalls 12 % beträgt der Anteil gemessen an allen KMU in Oberösterreich. In diesen Unternehmen waren Personen angestellt, was knapp 9 % aller in oö. KMU Beschäftigten entspricht. Die Betriebe der Branche generierten ,35 Mrd. an Betriebserlösen, was wiederum einem Anteil von 2,24 % an den gesamten Erlösen der oö. KMU entspricht. Das Kursbuch Tourismus Oberösterreich (Land Oberösterreich, WKO, 2011) weist für das Jahr 2008 eine direkte Wertschöpfung von 1,5 Mrd. durch den Tourismus in Oberösterreich aus. Dies sind 3,2 % des oö. Bruttoregionalprodukts. Addiert man dazu die indirekten Wertschöpfungseffekte, verdoppelt sich dieser Wert fast und liegt bei 2,9 Mrd. und einem Anteil von 3,6 % am Bruttoregionalprodukt. Drei Viertel der oö. Tourismusausgaben werden durch inländische Besucherinnen und Besucher generiert, was weit über dem österreichischen Durchschnitt von 45,3 % liegt. Knapp 60 % sind tagestouristische Ausgaben. 11 Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Tourismusstatistik - Anzahl der Betriebe und Betten nach Bundesländern und Unterkunftsarten Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Tourismusstatistik - Kapazitätsauslastung (Basis Betten) in % getrennt nach Sommer- und Wintersaison (1999 bis 2012) 36

37 4 BESTEHENDE STRATEGIEN UND PROGRAMME ZUR STÄRKUNG VON KMU Der hohen wirtschaftlichen Bedeutung von KMU Rechnung tragend, rücken ebendiese vermehrt in den Fokus entsprechender internationaler und europäischer Strategien und Initiativen. Diese werden im Folgenden kurz adressiert. Angemerkt wird, dass dem Thema Familienunternehmen im Gegensatz zur KMU-Thematik bisher nur geringe Beachtung in diesen strategischen Dokumenten geschenkt wird. Im Zuge der Erarbeitung wurden auch Best-Practice-Beispiele zur Unterstützung von KMU aus anderen Ländern kurz analysiert. Aus Platzgründen werden diese im Anhang C dargestellt. 4.1 RELEVANTE STRATEGIEN AUF INTERNATIONALER EBENE KMU-SPEZIFISCHE STRATEGIEN UND DOKUMENTE DER OECD Auf internationaler Ebene hat sich die OECD neben anderen Themen auch intensiv mit KMU und den Möglichkeiten zu deren Unterstützung beschäftigt. So widmet sich eine Publikation der OECD aus dem Jahr 2010 den Themen SME, Entrepreneurship and Innovation ausführlich (OECD, 2010a). Die schwierige Finanzierungssituation von KMU nach der Wirtschafts- und Finanzkrise und im Kontext von Basel III wurde im Jahr 2012 von der OECD adressiert (OECD, 2012). Zuerst sollen aber die Innnovationsstrategie der OECD (OECD, 2010b) und diesbezügliche KMU-relevante Aspekte dargestellt werden. THE OECD INNOVATION STRATEGY, GETTING A HEAD START ON TOMORROW. (OECD, 2010b) In der Innovationsstrategie der OECD aus dem Jahr 2010 werden KMU nicht explizit angesprochen, implizit aber in vielfacher Weise: So ist ein genereller Fokus auf die Unterstützung neugegründeter Unternehmen, in der Regel immer KMU, wie auch auf den Aspekt der Entrepreneurship ersichtlich. Eine der wesentlichen strategischen Leitlinien stellt die Entfesselung von Innovationen in Unternehmen dar, alle diesbezüglich vorgeschlagenen Ansatzpunkte beziehen sich insbesondere auf KMU (bzw. Gruppen von Unternehmen, die den KMU hinzugezählt werden). Neben einer generell stärkeren Orientierung auf die Rolle neuer Unternehmen für Innovation, Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen handelt es sich z.b. um folgende allgemein gehaltene Ansätze: Vereinfachung und Reduktion der administrativen Hürden und regulatorischen Einschränkungen bei der Gründung von Unternehmen bzw. Start-Ups Weniger strenge Konkurs-/Insolvenz-Regelungen 37

38 Die Steuerpolitik soll langfristig zu Wachstum und Innovation beitragen und Entrepreneurship nicht beeinträchtigen Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung innovativer Ideen in Unternehmen SME, Entrepreneurship and Innovation. (OECD, 2010a) In Weiterführung der Ansätze aus der OECD-Innovationsstrategie werden die grundlegende Bedeutung von KMU und Entrepreneurship als wesentliche Aspekte der Innovationspolitik in einem eigenen diesbezüglichen strategischen Dokument der OECD weiter ausgeführt. Darin wird nochmals dargelegt, dass die Bedeutung neuer und kleiner Firmen im Innovationsprozess in den OECD-Ländern deutlich zugenommen hat. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass diese Unternehmen durch neue Technologien und Nischenstrategien fehlende Größenvorteile verstärkt besser ausgleichen können. Generell wird auch ein Wandel von einer managed economy zu einer entrepreneurial economy konstatiert. Gemäß der OECD kann innerhalb der KMU ein großer Teil als sehr innovativ eingestuft werden nichtsdestotrotz innovieren KMU deutlich weniger als Großunternehmen. Als ein Hindernis in dieser Hinsicht werden die administrativen Hürden, mit denen kleine Unternehmen ungleich stärker als große konfrontiert sind, genannt, ebenso auch der Umstand, dass kleine Unternehmen stärker im Rahmen von Kooperationen Innovationen tätigen (müssen) als Großunternehmen. Den Regierungen wird empfohlen, eigenen Innovationsstrategien für KMU und Entrepreneurship (gemeinsam) zu erstellen und dabei insbesondere auf folgende Säulen zu setzen: Förderung einer Entrepreneurship-freundlichen Kultur und Entrepreneurshipfreundlicher Rahmenbedingungen, z.b. durch: Forcierung einer positiven Wahrnehmung der Themen Start-Up, Wachstum etc., u.a. durch Bildungsmaßnahmen und Medienaktivitäten Verstärkte Berücksichtigung der Bedarfe von KMU sowie des Entrepreneurship- Gedankens bei der Gestaltung der gesetzlichen, administrativen und regulativen Rahmenbedingungen Verbesserung der Finanzierungssituation von neuen und/oder kleinen Firmen, insb. im early stage -Bereich Erhöhung der Beteiligung von KMU und jungen Unternehmen in (Wissens-) Kooperationen, um ihnen Zugang zu Wissen und darauf aufbauend entsprechende Innovationen zu ermöglichen, z.b. durch: Stärkung einer wissensbasierten Entrepreneurship, z.b. durch gezielte Trainings zu den Themen Markt und Kommerzialisierung für unternehmerisch orientierte Personen mit technischer Ausbildung Forcierung von Kooperationen von KMU, Großunternehmen und Universitäten bzw. Hochschulen, z.b. im Rahmen von entsprechenden Science/Business Parks oder kooperativer Projekte 38

39 Unterstützung des Zugangs zu Wissen außerhalb des Landes, z.b. durch strategische internationale Partnerschaften etc. Verankerung des Entrepreneurship-Gedankens in der (Aus-)Bildung, z.b. durch: Ausbildungsangebote zum Thema Entrepreneurship an Hochschulen Entwicklung entsprechender Ausbildungsprogramme im Bereich des Lebenslangen Lernens Berücksichtigung der Vermittlung eines Entrepreneurship-Mindsets in den Lehrplänen an den Schulen Stärkung von lokalen skill ecosystems Verbesserung der Rahmenbedingungen für soziales Entrepreneurship und soziale Innovationen FINANCING SMES AND ENTREPRENEURS 2012: AN OECD SCOREBOARD. Auf Basis der Betrachtung von Daten aus 18 Ländern Österreich ist nicht dabei liefert der Bericht einen eher negativen Befund hinsichtlich KMU und deren Finanzierung. So gingen Geschäftskredite an KMU seit der Rezession im Jahr 2008 in den begutachteten Ländern deutlich zurück und lagen trotz eines Anstiegs 2010 immer noch unter den Niveaus von Kredite sind für KMU schwieriger zu erhalten als für Großunternehmen; darüber hinaus sind KMU mit höheren Zinszahlungen konfrontiert. Dies spiegelt wider, dass KMU in den OECD-Ländern im Vergleich zu Großunternehmen als riskanter eingestuft werden. Diese Entwicklungen wirken entsprechend negativ auf den Cash-Flow und die Liquidität von KMU und führen oftmals zu verzögerten Zahlungen, was die Situation für viele KMU weiter erschwert WEITERE STRATEGIEN AUF INTERNATIONALER BZW. EUROPÄISCHER EBENE Der Brüsseler Think-Tank The Lisbon Council veröffentlichte 2012 eine Dokument namens SMEs in the single market a growth agenda for the 21 st century und lieferte dabei einen Ausblick auf die Chancen von und die Herausforderungen für KMU. Es handelt sich dabei um keine Strategie, sondern vielmehr um die Einschätzung mehrerer Autorinnen und Autoren zu den Potenzialen des Europäischen Binnenmarktes für KMU. Wesentliche Aspekte, die darin angesprochen werden, sind etwa: Verbesserung der Finanzierungssituation für KMU, z.b. durch die Unterstützung von Venture Capital und Bankkrediten für KMU und vereinfachte Regelungen für börsennotierte KMU Reduzierung administrativer Hürden für KMU in allen Bereichen (Gründung, Förderwesen etc.) 39

40 Einführung eines europäischen Patents als wesentliche Maßnahme für KMU, um ihr geistiges Eigentum zu schützen Verstärkte Nutzung von e-commerce in KMU, auch um den gesamten Binnenmarkt und internationale Märkte früher bzw. schneller zu erschließen Unterstützung von KMU bei der Erschließung des Europäischen Binnenmarkts und internationaler Märkte Attraktivere Gestaltung des öffentlichen Beschaffungswesens für KMU (einfachere Verfahren zur Angebotslegung etc.) Verbesserte Fördermöglichkeiten für KMU und Nutzung von öffentlichen Geldern, um mehr private Investitionen in KMU zu lukrieren Bedeutung von IKT für KMU Bedeutung von Frauen als Unternehmerinnen Verstärkte Kooperationsbedarfe von KMU 4.2 INITIATIVEN AUF EU-EBENE EUROPA 2020 In der Europa 2020 Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum (EU-KOM, 2010) werden KMU implizit als auch explizit angesprochen. In den sieben Leitinitiativen werden KMU im besonderen Maße bei der Initiative Industriepolitik im Zeitalter der Globalisierung betrachtet. Diese hat als Ziel, die Rahmenbedingungen für Unternehmen, insbesondere für KMU, zu verbessern und eine international wettbewerbsfähige, starke und tragfähige Industriestruktur zu fördern. Die Kommission hat sich dabei dazu verpflichtet, das Umfeld für Unternehmen und KMU u.a. durch die Reduzierung der Transaktionskosten für eine wirtschaftliche Tätigkeit in Europa, die Förderung von Unternehmensclustern und einen verbesserten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu annehmbaren Konditionen zu unterstützen sowie die Internationalisierung von KMU zu fördern. Die Mitgliedsstaaten werden u.a. dazu aufgefordert, das Umfeld für Unternehmen und insbesondere für innovative KMU etwa durch öffentliche Aufträge, die mit Innovationsanreizen verbunden sind, zu verbessern SMALL BUSINESS ACT In Anerkennung der Bedeutung von KMU für die Entwicklung der Wirtschaft implementierte die Europäische Union mit dem Small Business Act 2008 ein Programm zur Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für KMU. Im Small Business Act sind zehn Grundsätze festgelegt, die für die Planung und Durchführung politischer Maßnahmen auf europäischer Ebene und in den Mitgliedsstaaten maßgebend sind (Europäische Kommission, 2008). Diese Grundsätze sind wie folgt definiert: 40

41 Ein Umfeld soll entstehen, in dem sich Unternehmerinnen und Unternehmer, sowie Unternehmen in Familienbesitz entfalten können und in dem sich unternehmerische Initiative lohnt. Rechtschaffene Unternehmerinnen und Unternehmer, die insolvent geworden sind, sollen rasch eine zweite Chance bekommen. Regelungen sollen nach dem Prinzip Vorfahrt für KMU gestaltet werden. Öffentliche Verwaltungen sollen verstärkt auf die Bedürfnisse der KMU eingehen. Politische Instrumente sollen KMU-gerecht gestaltet werden, so dass die KMU leichter an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen und staatliche Beihilfen besser nutzen können. Für KMU soll der Zugang zu Finanzierungen erleichtert und ein rechtliches und wirtschaftliches Umfeld für mehr Zahlungsdisziplin im Geschäftsleben geschaffen werden. KMU sollen dabei unterstützt werden, stärker von den Möglichkeiten des Binnenmarkts zu profitieren. Weiterqualifizierung und alle Formen von Innovation sollen auf der Ebene der KMU gefördert werden. KMU sollen in die Lage versetzt werden, Umweltprobleme in Geschäftschancen umzuwandeln. KMU sollen ermutigt werden, vom Wachstum der Märkte zu profitieren und dafür entsprechende Unterstützung erhalten. Die Umsetzung des Small Business Acts wird in regelmäßigen Fortschrittsberichten dokumentiert UNTERNEHMERTUM 2020 Im Kontext des Small Business Acts ist auch der Aktionsplan Unternehmertum 2020 der Europäischen Kommission zu sehen, der 2013 veröffentlicht wurde (Europäische Kommission, 2013). Dieser definiert drei Aktionsschwerpunkte zur Förderung des Unternehmertums mit Fokus auf KMU in Europa: Unternehmerische Bildung zur Förderung des Wachstums und der Gründung von Unternehmen. Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmer durch Beseitigung bestehender struktureller Hindernisse und Unterstützung in den entscheidenden Phasen des Lebenszyklus der Unternehmen Stärkung einer dynamischen Unternehmerkultur in Europa: Förderung einer neuen Generation von Jungunternehmerinnen und -unternehmern. Hinsichtlich des ersten Schwerpunktthemas Unternehmerische Bildung will die Europäische Kommission eine europaweite Initiative zum unternehmerischen Lernen konzipieren, in der das vorhandene Fachwissen auf nationaler und europäischer Ebene zusammengeführt und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern intensiviert wird. Darüber hinaus soll 41

42 gemeinsam mit der OECD ein Orientierungsrahmen für die Entwicklung unternehmerisch ausgerichteter Schulen und Berufsbildungseinrichtungen erstellt werden sowie die Anerkennung des unternehmerischen Lernens gefördert werden. Im Hochschulbereich soll insbesondere der Informationsaustausch zwischen unternehmerisch ausgerichteten Hochschulen, welche diesen Orientierungsrahmen anwenden wollen, sowie dessen Anwendung gefördert werden. Erfolgreiche Maßnahmen zur Unternehmensgründung an Hochschulen und die Entstehung von entsprechenden Ökosystemen an bzw. um Universitäten sollen ebenfalls unterstützt werden. Des Weiteren werden die Mitgliedsstaaten im Aktionsplan Unternehmertum 2020 dazu aufgefordert, die Schlüsselkompetenz Unternehmertum bis 2015 in den Lehrplänen zu berücksichtigen, und zwar auf allen Bildungsebenen. Auch soll jungen Menschen die Chance auf eine praktische unternehmerische Erfahrung vor dem Ende der Pflichtschulausbildung gegeben werden. Die Mitgliedsstaaten sollen weiterhin die unternehmerische Bildung für junge Menschen und Erwachsene mit Strukturfondsmitteln, vor allem aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) fördern, insbesondere als ein Instrument des zweiten Bildungsweges. Lernmodule zur unternehmerischen Bildung von jungen Menschen, die an nationalen Maßnahmen im Rahmen der Jugendgarantie teilnehmen, sollen ebenso forciert werden. Für den zweiten Aktionsschwerpunkt identifiziert die Europäische Kommission sechs Schlüsselbereiche, in denen Handlungsbedarf zur Beseitigung von Hindernissen für die Gründung und das Wachstum von Unternehmen bestehen. Im Aktionsplan Unternehmertum 2020 werden dazu folgende zu ergreifende Maßnahmen genannt: Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungsmitteln Unterstützung neuer Unternehmen in den wichtigsten Phasen des Lebenszyklus und Wachstumsförderung Erschließung neuer Geschäftspotenziale im digitalen Zeitalter Vereinfachung der Unternehmensübertragung Überarbeitung der Insolvenzverfahrensverordnungen mit dem Ziel, redlich insolventen Unternehmerinnen und Unternehmern eine zweite Chance zu geben Verringerung des Verwaltungsaufwands für Unternehmen Die Schaffung eines dynamischeren Unternehmertums in Europa soll insbesondere durch eine Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung des Unternehmertums sowie die verbesserte Erreichung einzelner Zielgruppen erfolgen. Für ersteres gilt, dass erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer verstärkt als Rollenvorbilder angesehen werden sollen. Im Zentrum der Wahrnehmung sollen dabei die Leistungen von Unternehmerinnen und Unternehmern, ihre Bedeutung für die Gesellschaft sowie die Chancen, welche die Gründung oder der Erwerb eines Unternehmens bieten, stehen. Der Großteil der Unternehmen in Europa wird von Männern mittleren Alters geführt. Die EU will dieser einseitigen Verteilung entgegensteuern, in dem sie vermehrt andere Zielgruppen, welche im Unternehmertum bisher unterrepräsentiert sind, anspricht. Hier sollen vor allem Frauen, ältere Menschen, MigrantInnen, Arbeitslose und junge Menschen er- 42

43 reicht und ihnen der Weg ins Unternehmertum erleichtert werden. Entsprechende Maßnahmen sollten sich auf ein integriertes Förderprogramm stützen, das sowohl dem Humankapital zugutekommt als auch finanzielle Unterstützung bietet KMU-SPEZIFISCHE FÖRDERINSTRUMENTE AUF EU-EBENE Aus EU-Ebene gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten, die dezidiert auf KMU abzielen. Hier sind insbesondere verschiedene Instrumente aus dem nächsten Forschungsrahmenprogramm der EU Horizon 2020 und das CoSME-Programm zu nennen. Horizon 2020 wird von 2014 bis 2020 laufen und ein Budget von ca. EUR 70 Mrd. für Forschung und Innovation umfassen. Einerseits sollen davon mindestens 20 % des gesamten Budgets für KMU eingesetzt werden, andererseits sollen mindestens 15 % des gemeinsamen Budgets der beiden Fördersäulen "Societal challenges" und "Industrial Leadership" für die Unterstützung von KMU aufgewendet werden. Neben der Teilnahme an klassischen Kooperationsprojekten gibt es für KMU folgende spezifischen Förderinstrumente in Horizon 2020 : Bestehende, auf KMU ausgerichtete, Förderschienen wie Eurostars werden weitergeführt Mit Blick auf den erleichterten Zugang zu Risikofinanzierung wird es entsprechende Kredit- und Beteiligungsinstrumente geben Ein KMU- Instrument, welches entlang dem Innovationszyklus Machbarkeitsstudien, F&E sowie Demonstrations- und Markteinführungsaktivitäten fördert und auch Vermarktungsaktivitäten unterstützt, wird neu eingeführt. Zur weiteren Erleichterung der Teilnahme von KMU an Horizon 2020 werden in Ergänzung zu den verschiedenen Förderschienen auch Verbesserungen in administrativen Belangen etwa mit der Etablierung des Prinzips Ein Projekt, eine Förderrate oder der Beschleunigung des Zeitraums zwischen Projektgenehmigung und Vertragsunterzeichnung angestrebt. COSME, das Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für KMU, wird ebenfalls von laufen und ein Budget von 2,3 Mrd. umfassen. Ein wesentliches Förderinstrument, für das etwa 60 % des COSME-Budgets vorgesehen sind, betrifft die Erleichterung des Zugangs von KMU zu Finanzmitteln durch spezifische Finanzierungsinstrumente für Unternehmen in unterschiedlichen Phasen (Gründung, Expansion, Business Transfer). Hier sind insbesondere folgende beide Instrumente zu nennen: Wachstums-Beteiligungskapital-Fazilität (Equity Facility for Growth - EFG): Soll (in Kombination mit der Beteiligungskapital-Fazilität aus Horizon 2020 ) Risikokapital bereitstellen, um das Wachstum sowie Forschung und Innovation in Unternehmen zu unterstützen Kreditbürgschaft-Fazilität (Loan Guarantee Facility - LGF): Darlehen für KMU von bis zu (in Kombination mit der Kredit-Fazilität aus Horizon 2020 im Rahmen eines einheitlichen EU-Darlehensfinanzierungsinstruments) 43

44 5 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN 5.1 WESENTLICHE CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN KMU und Familienunternehmen sind mit einer Vielzahl von Chancen und Herausforderungen, mit denen sie sich sowohl kurz- als auch mittelfristig auseinandersetzen müssen, konfrontiert. Aus der Betrachtung dieser Chancen und Herausforderungen lassen sich dann in weiterer Folge wesentliche Ansatzpunkte zur weiteren Stärkung von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich ableiten. Diese Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen wie auch deren mögliche Entwicklungspotenziale waren wesentliche Inhalte der Interviews mit Expertinnen und Experten sowie der beiden durchgeführten Workshops mit oö. Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Im Rahmen der Expertinnen- und Experteninterviews 13 betonten alle Befragten, dass die wirtschaftliche Bedeutung von KMUs etwa in puncto Anteil an der Beschäftigung und der Wirtschaftsleistung mittelfristig noch zunehmen wird oder zumindest in etwa gleich zum Status Quo bleiben werde. Auch die Struktur der Zusammensetzung des KMU- Sektors (nach Branchen und Größenklassen) werde sich gemäß den befragten Expertinnen und Experten nicht wesentlich ändern; vereinzelt wurde allerdings vorgebracht, dass die Anzahl der fremdbeherrschten KMU zunehmen könnte. Des Weiteren wurde in einem Gespräch erwähnt, dass bei den Familienunternehmen die Anzahl wie auch die wirtschaftliche Bedeutung aufgrund der Nachfolgethematik leicht zurück gehen könnte. Als wesentliche Rahmenbedingung für KMU wurde die weitere Zunahme des globalen Wettbewerbs genannt, welche die Mehrzahl der KMU erst jetzt bzw. in den nächsten Jahren wirklich erfassen wird (im Gegensatz zu Großunternehmen, die die schon lange im internationalen bzw. globalen Wettbewerb stehen). Als Reaktion darauf werde in vielen KMU die Besetzung von Nischen einhergehend mit einer entsprechenden Spezialisierung und der Positionierung am Markt über die Qualität weiter zunehmen, so der Tenor in mehreren Interviews. Diese Besetzung von Nischen werde oftmals in einer Ausweitung der Zielmärkte international bzw. auch nur auf andere Bundesländer resultieren. Vor diesem Hintergrund stellen die erfolgreiche Internationalisierung, die Schaffung von Marktzugängen und die (nachhaltige) Kundenbindung wesentliche zukünftige 13 Für die Liste der interviewten Expertinnen und Experten siehe Anhang E. 44

45 Themen für KMU dar. Es wurde allerdings auch angemerkt, dass die Zunahme des globalen Wettbewerbs nicht alle Wirtschaftsbranchen gleich betreffe. Als weitere wesentliche Rahmenbedingungen wurden der demographische Wandel und dessen Auswirkung auf den Fachkräftemangel, das Aufkommen eines breiteren Innovationsverständnisses (nicht nur technische Innovationen; Innovationen in Kooperation) und ein zunehmender Trend zu einer Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) vorgebracht. Wesentliche Chancen für KMU sieht die Mehrzahl der Befragten insbesondere in der Steigerung der Innovationskompetenz der KMU, der Nutzung von Kooperationspotenzialen, der Nutzung von IKT als Hebel für KMU und der Internationalisierung von KMU. Weitere vorgebrachte Chancen betrafen u.a. die (internationale) Mobilität von Hochqualifizierten/Fachkräften, generell die Themen Bildung und die Schaffung eines entrepreneurial spirit in der Gesellschaft, die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen an neue Trends und Entwicklungen, neue Beteiligungsmodelle (z.b. MitarbeiterInnenbeteiligungen) und neue Finanzierungsmöglichkeiten (z.b. privates Beteiligungskapital, Crowd- Funding). Zu den letzten beiden Punkten wurde insbesondere angemerkt, dass neue Finanzierungsformen nur für einen kleinen Teil der KMU relevant seien und MitarbeiterInnenbeteiligungsmodelle eher als Führungs- denn als Finanzierungsinstrument genutzt werden. Als wesentliche Herausforderungen wurden in den Expertinnen- und Experteninterviews mehrheitlich die Themen Unternehmensfinanzierung (Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen), die Rekrutierung von Fachkräften und Lehrlingen und bei Familienunternehmen die Nachfolgethematik betont. Auch der administrative Aufwand bzw. bürokratische Hürden wurden in mehreren Gesprächen als eine kontinuierliche Herausforderung für KMU bezeichnet. Basierend auf den bisherigen Ausführungen, der relevanten Literatur, den Informationen aus den Expertinnen- und Experteninterviews und den entsprechenden Diskussionen im Rahmen zweier Workshops mit oö. Unternehmen und MitarbeiterInnen der Wirtschaftskammer Oberösterreich 14 können daher eine Reihe von Chancen und Herausforderungen, welche KMU und Familienunternehmen kurz- und mittelfristig betreffen, identifiziert werden. Diese sind in der folgenden Tabelle in Übersicht dargestellt. Es wird angemerkt, dass bei einzelnen Themen die Grenze zwischen Chance und Herausforderung fließend ist. 14 Die Teilnehmerlisten für die beiden Workshops findet sich in Anhang F. 45

46 Tabelle 4: Chancen und Herausforderungen für KMU und Familienunternehmen Chancen Herausforderungen Mobilität von Hochqualifizierten/ Fachkräften Internationalisierung Steigerung der Innovationskompetenz Nutzung von Kooperationspotenzialen IKT als Hebel für KMU Schaffung eines entrepreneurial spirit Neue Finanzierungsmöglichkeiten & Beteiligungsmodelle Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen Rekrutierung von Fachkräften und Lehrlingen Steuer- und Abgabenquoten Administrativer Aufwand/Bürokratische Hürden Betriebsübergabe / Nachfolgethematik Anpassung an neue bzw. geänderte Rahmenbedingungen, Entwicklungen etc. Neue bzw. Anpassung der Geschäftsmodelle, Flexibilität von Unternehmen (Aus-)Bildung des Nachwuchses Regionale Verbundenheit von Unternehmen Sowohl bei den durchgeführten Expertinnen- und Experteninterviews wie auch in den beiden genannten Workshops wurden mögliche Ansatzpunkte zur Stärkung von KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich etwa zu den Themen Finanzierung, (Aus- )Bildung und Fachkräfte, Verwaltung/Administration, Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Unternehmensnachfolge besprochen. Diese wurden bei der Identifikation der einzelnen Handlungsfelder der vorliegenden Strategie (siehe Kapitel 6) entsprechend berücksichtigt. 5.2 MITTEL- BIS LANGFRISTIGE TRENDS FÜR KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN Die eben dargestellten Chancen und Herausforderungen sind eher kurzfristiger Natur, müssen aber bereits jetzt adressiert werden, sodass die oö. KMU und Familienunternehmen auch im Jahr 2030 weiterhin das Rückgrat der oö. Wirtschaft bilden können. Neben diesen eher kurzfristigen Chancen und Herausforderungen gibt es auch eine Reihe von Trends und Entwicklungen viele davon ergeben sich aus den enormen technischen Entwicklungen im IT-Bereich und deren Auswirkung auf die Gesellschaft, die für KMU insbesondere in einer mittelfristigen Perspektive von Relevanz sind. Das Unternehmen Kjaer Global Ltd. hat vor diesem Hintergrund mit Blick auf insgesamt acht zueinander in Beziehung stehende wesentliche Trends, welche den Großteil der KMU in Zu- 46

47 kunft maßgeblich beeinflussen werden, identifiziert (Kjaer Global, 2013). Diese werden im Folgenden, eingeteilt in vier Cluster, angeführt. People (Networks) Weconomics : Vor dem Hintergrund der zunehmenden Anzahl an Menschen, die online sind bzw. vor dem Hintergrund der global stark zunehmenden Bedeutung der IKT-Wirtschaft wird im Sinne der cloud collaboration generell die über online-kanäle verlaufende Vernetzung zunehmen. Diese Zunahme der Vernetzung und Kollaboration wird zusammen mit der zunehmenden Bedeutung von agilen Unternehmen und von skalierbaren Produkten/Services in weiterer Folge auch stärker zu disruptiven Innovationen führen. Global citizens: Die Arbeitskräfte der Zukunft werden durchwegs mobiler sein als bisher; dies betrifft insbesondere die Hochqualifizierten (Zunahme der talent mobility). Gleichzeitig werden regionale Cluster zunehmend internationaler; die Attraktivität von Regionen insbesondere urbaner - für Humanressourcen wird daher noch bedeutender als bisher. Planet (Social) Betapreneurship: Unternehmerisches Denken wird für die Unternehmen der Zukunft zunehmend stärker an Bedeutung gewinnen. Dies betrifft einerseits den Umstand, dass MitarbeiterInnen im Sinne eines Intrapreneurs verstärkt unternehmerisch denken und handeln. Andererseits werden durch die zunehmende Spezialisierung der Arbeitswelt hochqualifizierte Arbeitskräfte oftmals im Rahmen von kreativen Communities (immer wieder) in die Selbstständigkeit alleine oder in kleinen Teams wechseln. Social Capital: Die positive Wirkung der Arbeitstätigkeit wird an Bedeutung gewinnen. In diesem Kontext wird im Sinne eines bewussten Kapitalismus ein authentisches storytelling von wesentlicher Bedeutung für zukünftig erfolgreiche Businessmodelle sein. In der zunehmend vernetzten Welt wird nun auch die bereits mehrmals postulierte Glokalisierung (think global, act local) die europäische Gesellschaft (und damit auch die künftigen Arbeitskräfte) breit erfassen. Purpose (Wellbeing) The good life: Da glückliche Menschen produktiver sind, wird dem Befinden und der Zufriedenheit der Arbeitskräfte der Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden (müssen). No Age Society: Mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung werden flexible, inklusive Lösungen am Arbeitsmarkt zunehmen einerseits, um fit seniors die Teilnahme am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, andererseits, um deren Erfahrungen und Potenzial zu nutzen. Mit dem Aufkommen von neuen und innovativen Online- Angeboten (Stichwort MOOCs Massive Open Online Courses) soll auch das lebenslange Lernen die Gesellschaft in viel umfassenderer Weise als bisher erfassen. Profit (Smart) 47

48 Radical Openness: Im Zuge der Internetgesellschaft und der nahezu exponentiellen Zunahme an verfügbaren Informationen (zu allem und jedem) wird die Reputation eines Unternehmens ein immer entscheidenderer Wettbewerbsfaktor dies gilt gerade auch für kleine Unternehmen (reputation economy). Transparenz und (radikale) Offenheit werden daher für viele Unternehmen einen gangbaren Weg bzw. notwendigen Schritt in die reputation economy darstellen. Big Data networks: Die unvorstellbare Zunahme an verfügbaren Informationen (Internet of things etc.) stellt nicht mehr das Sammeln von Informationen, sondern deren aussagekräftige Analyse in den Mittelpunkt. Für Unternehmen wird dies in einem verstärkten user-zentrierten Ansatz (und z.b. weg von device- oder produktionszentrierten Ansätzen) münden, in dem sie über unterschiedliche Kanäle die individuellen Bedürfnisse der Kunden ansprechen. Eine grafische Darstellung all dieser Trends findet sich in der folgenden Abbildung. Abbildung 12: 8 Trends für KMU mit Blick auf 2030 Quelle: Kjaer Global Ltd. Neben diesen eher KMU-spezifischen mittelfristigen Trends gibt es natürlich eine Reihe von globalen Trends und Entwicklungen, welche die gesamte Gesellschaft betreffen und daher auch wesentliche Rahmenbedingungen für die künftige Entwicklung von KMU und Familienunternehmen darstellen. Hierzu gehören etwa die Themen des demografischen 48

49 Wandels, die Knappheit von Ressourcen, der Klimawandel oder die Globalisierung. Ausführlichere Informationen zu diesen globalen Megatrends finden sich in Anhang D. 49

50 6 PERSPEKTIVEN, HANDLUNGSFELDER UND MAßNAHMEN Kleine und mittlere Unternehmen und insbesondere Familienunternehmen bilden das Rückgrat der oö. Wirtschaft; dies lässt sich deutlich aus den Wirtschaftsdaten ablesen. Diese Unternehmen sind gleichzeitig mit einer Reihe von Chancen und Herausforderungen sowohl kurz- als auch mittel- bis langfristiger Natur konfrontiert. Um vor diesem Hintergrund der Bedeutung von KMU und Familienunternehmen für den Standort Oberösterreich sowie dessen wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungsdynamik Rechnung zu tragen, haben ACADEMIA SUPERIOR und die Wirtschaftskammer Oberösterreich unter Mitwirkung von oö. Unternehmerinnen und Unternehmern und zahlreicher Expertinnen und Experten der regionalen und nationalen Ebene Potenziale, Chancen und Handlungsfelder für ebendiese Zielgruppe behandelt und diskutiert. Dieses Expertinnen und Expertenwissen wurde in vorliegendem Strategiepapier zusammengefasst, um konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Oberösterreich als attraktiver Standort für KMU und Familienunternehmen weiter im regionalen, nationalen und internationalen Kontext gestärkt werden kann. 6.1 PERSPEKTIVEN FÜR OÖ. KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN 2030 Zentrale Perspektive mit Blick auf 2030 ist, dass KMU und Familienunternehmen auch im Jahr 2030 weiterhin das starke Rückgrat der oö. Wirtschaft bilden. Die oö. KMU und Familienunternehmen nehmen vor dem Hintergrund der Zunahme des globalen Wettbewerbs ihre Chancen z.b. in puncto Internationalisierung und Innovation wahr, sind durch einen nachhaltigen Unternehmenserfolg gekennzeichnet und fungieren daher weiterhin als wesentlicher Jobmotor für Oberösterreich. Darüber hinaus tragen sie zu einer gewissen Beständigkeit des oö. KMU-Sektors bei und bilden das Fundament für die wirtschaftliche Resilienz Oberösterreichs. Oberösterreich selbst stellt mit Blick auf 2030 einen attraktiven Raum für leistungsund wettbewerbsfähige Unternehmen, insbesondere für jene mit hohem Wachstumspotenzial, dar. Unternehmen lassen sich in unterschiedliche Kategorien einteilen. So unterscheidet die KMU Forschung Austria etwa die gestaltenden (Familien-)Unternehmen, die anpassungsfähigen Unternehmen, die bewahrenden und die untätigen Unternehmen. Mit Blick auf den Lebenszyklus von Unternehmen können diese darüber hinaus in folgende (sich oftmals auch wiederholende) Phasen eingeteilt werden: Entstehung, Wachstum, Reife, Sättigung und Alter. Mit Blick auf die oben formulierten Perspektiven richtet sich die Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 insbesondere an ambitionierte 50

51 und pro-aktive Unternehmen unabhängig davon, ob sie etwa zu den gestaltenden, anpassungsfähigen oder reifen Unternehmen zu zählen sind. 6.2 HANDLUNGSFELDER UND MAßNAHMEN ZUR UNTERSTÜTZUNG VON KMU UND FAMILIENUNTERNEHMEN Zur Verfolgung der eben dargestellten Perspektiven für KMU und Familienunternehmen in Oberösterreich wurden auf Basis der bisherigen Arbeiten insgesamt folgende Handlungsfelder mit entsprechenden (prioritären) Maßnahmen identifiziert: Unternehmensfinanzierung & Förderungen Administration & Gesetzgebung Humanressourcen für die Wirtschaft Steuern/Abgaben Innovation Internationalisierung Nachhaltiger Unternehmenserfolg Kooperation Diese Handlungsfelder inklusive der entsprechenden vorgesehenen Maßnahmen werden in den folgenden Subkapiteln dargestellt. Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung der prioritären sowie weiterer Maßnahmen ist die Einrichtung von diesbezüglichen Sonderarbeitsgruppen, u.a. bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Amtes der Oö. Landesregierung und der Wirtschaftskammer Oberösterreich, vorgesehen. Im Zuge der Erstellung der Strategie KMU und Familienunternehmen Oberösterreich 2030 wurde ein Workshop mit Stakeholdern auf Bundes- und Landesebene abgehalten, in dem eine Reihe von Inputs und Anregungen zu den identifizierten Handlungsfeldern und Maßnahmen sowie zu deren Umsetzung eingebracht wurden. Diese werden im Rahmen der Präzisierung der Handlungsfelder durch die oben genannten Sonderarbeitsgruppen entsprechend berücksichtigt werden bzw. sollen im Rahmen dieser Arbeitsgruppen bei Bedarf Expertinnen und Experten und Stakeholder beigezogen werden. AWARENESS UND REGIONALITÄT ALS QUERSCHNITTMATERIEN Als eine Art Querschnittmaterie sollen KMU und Familienunternehmen und deren regionale Bedeutung vor den Vorhang geholt werden. KMU und Familienunternehmen sind, wie im Rahmen der Ausgangssituation dargestellt, alleine aufgrund ihrer Größe ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Dass sie, und hier insbesondere die Familienunternehmen, mit Nachhaltigkeit und Werteorientierung, hoher Standorttreue und regionaler Verbun- 51

52 denheit assoziiert werden, unterstreicht ihre Relevanz für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich und dessen nachhaltiger Entwicklung zusätzlich. Das öffentliche Bewusstsein hinsichtlich der enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung von KMU und Familienunternehmen, insbesondere für die langfristige Entwicklung Oberösterreichs, ist allerdings nur bedingt vorhanden. Vor diesem Hintergrund soll deren Relevanz entsprechend thematisiert werden und das Image von KMU und Familienunternehmen als wesentliche Pfeiler der oö. Wirtschaft (über alle Handlungsfelder hinweg) in den Vordergrund gerückt werden und zwar sowohl gegenüber der oö. Bevölkerung als auch gegenüber spezifischen, für KMU und Familienunternehmen zentralen Branchen wie etwa der Kreditwirtschaft HANDLUNGSFELD UNTERNEHMENSFINANZIERUNG & FÖRDERUNGEN Die ausreichende Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen sowie die laufende Unternehmensfinanzierung stellt eine laufende Herausforderung für viele KMU und Familienunternehmen dar, die sich durch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise und deren Auswirkungen auf den Bankensektor erschwert hat. Die Unternehmensfinanzierung wurde sowohl von den interviewten Expertinnen und Experten als auch in den Workshops mit Unternehmerinnen und Unternehmern als wesentliches Handlungsfeld vorgebracht. Auch in der Literatur wird dieses Thema reichlich thematisiert. Gemäß einer aktuellen Studie (World Bank Centre for Financial Reporting Reform (CFRR), KMU Forschung Austria, 2013) zur Finanzierung von KMU waren 77 % der österreichischen KMU in den letzten drei Jahren mit Investitionserfordernissen konfrontiert. Zwei Drittel dieser Unternehmen mit Investitionserfordernissen (in den letzten drei Jahren) nutzten hierzu Bankkredite, gefolgt von einbehaltenen Gewinnen. Dies zeigt auch folgende Abbildung. 52

53 Abbildung 13: Finanzierungsquellen für Investitionen der KMU mit Investierungserfordernissen in den letzten drei Jahren 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Bank Financing 67% Retained Profits 46% Leasing 27% Supplier credit State subsidized dinancial support / assumption of liability 7% 6% Equity financing Factoring Mezzanize capital 1% 1% 0% Quelle: (World Bank Centre for Financial Reporting Reform (CFRR), KMU Forschung Austria, 2013, S. 17) Betrachtet man den internationalen Kontext, so kann gemäß dem OECD-Bericht Financing SMEs and Entrepreneurs 2012 (OECD, 2012) dieser betrachtet die Daten von 18 Ländern, Österreich ist nicht dabei festgehalten werden, dass Geschäftskredite an KMU seit der Rezession im Jahr 2008 in den begutachteten Ländern deutlich zurück gingen und trotz eines Anstiegs 2010 immer noch unter den Niveaus von 2007 lagen. Im darauf folgenden Bericht Financing SMEs and Entrepreneurs 2013 (Daten von 25 Ländern; ohne Österreich) wurde die weiterhin bestehende angespannte Situation von KMU hinsichtlich der Finanzierungen über Kredite betont. Gleichzeitig wurde erwähnt, dass die zum damaligen Zeitpunkt verfügbaren Daten (bis zum Jahr 2011) darauf hindeuten, dass auch im Folgejahr bzw. in den Folgejahren mit einem Rückgang sowohl beim Angebot als auch bei der Nachfrage nach Krediten für KMU zu rechnen sein wird. (OECD, 2013, S ) Mit Bezug auf die Vergabe von Krediten an KMU in Österreich berichtet der Kreditbericht der Österreichischen Nationalbank (Österreichische Nationalbank, 2013) u.a., dass mehrheitlich eine rückläufige Nachfrage (der österreichischen KMU) nach Bankkrediten, gleichzeitig aber ein leicht positiver Bedarf an Überziehungen gegeben ist, dass sich in der Einschätzung der österreichischen KMUs ihr Zugang zu externer Finanzierung in der Periode Oktober 2012 März 2013 für die Mehrzahl der (abgefragten) Instrumente weiter leicht verschlechtert hat sowie 53

54 dass eine Interpretation der Quartalsergebnisse eine leichte Verbesserung der Kreditbedingungen in Österreich seit Herbst 2012 erkennen lässt. In einer 2011 erschienen Studie untersuchte das WIFO die Auswirkungen von Basel III auf die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in Österreich (WIFO, 2011). Darin wurde u.a. festgehalten, dass die primär in der KMU-Finanzierung tätigen Banken 15 durch ihre Eigenkapitalschwäche mit Basel III in ihren Kreditvergabeaktivitäten beschränkt und damit in weiterer Folge auch KMU in ihrem (kreditfinanzierten) Wachstum eingeschränkt sind. Die Autoren konstatierten letztendlich, dass bei KMU, welche durch Banken mit Eigenkapitalquoten von weniger als 8 % finanziert wurden, Kredite eine beschränkende (statistisch jedoch nicht signifikante) Wirkung auf deren Wachstum (Umsatz) hatten. Gemäß der Informationen des KSV gingen im Jahr % der Insolvenzen auf Kapitalmangel zurück. In einer Langzeitbetrachtung ist dabei ein deutlicher Rückgang dieses Insolvenzgrundes zu beobachten: So gingen % darauf zurück, % und %. 16 Vor dem Hintergrund der mehrfach konstatierten erschwerten Finanzierungssituation von Unternehmen wies Peter Voithofer, Direktor der KMU-Forschung Austria, in einem Interview mit Der Presse vom 22. Oktober 2013 allerdings darauf hin, dass es in Österreich eine Kreditklemme per se nicht gibt, da die KMU u.a. ihr Eigenkapital und somit ihre Bonität erhöht haben. Aber zumindest könne eine Investitionszurückhaltung der Unternehmen, welche u.a. auf strengere Richtlinien bei Kreditvergaben zurückzuführen ist, beobachtet werden. In diesem Kontext und insbesondere mit Blick auf die Bedeutung der Unternehmensfinanzierung (über Kredite) für die Investitionen von Unternehmen kommt der ausreichenden Verfügbarkeit von Kapital für die oö. KMU und Familienunternehmen eine enorme Bedeutung zu. Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es daher, den Zugang von oö. KMU und Familienunternehmen zu ausreichend Kapital für Investitionen sowie für die laufende Unternehmensfinanzierung zu erleichtern. 15 Dies sind in erster Linie Regionalbanken; diese begeben mehr als die Hälfte der gesamten Unternehmenskredite. 16 Siehe rsachen-statistik_2012.pdf und 54

55 Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Ausweitung von Haftungsübernahmen durch die öffentliche Hand für oö. KMU und Familienunternehmen zur Erleichterung der Finanzierung über Bankenkredite Entwicklung sowie verstärkte Nutzung von Kombinationen aus Finanzierungs- und Förderungsangeboten (Haftung, Finanzierung; ev. Zuschuss) zur Unterstützung und Förderung der oö. KMU und Familienunternehmen Offensive Kommunikation bzw. Informationsarbeit (Angebot, Nutzen) zu den bereits bestehenden Kombinationen aus Finanzierungs- und Förderungsangeboten bei den oö. KMU und Familienunternehmen Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Wirtschaftskammer Oberösterreich KGG/UBG Als mögliche weitere Maßnahmen zur Erleichterung des Zugangs von oö. KMU und Familienunternehmen zu ausreichend Kapital scheinen folgende Aktivitäten zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Mitwirkung bei der Umsetzung der notwendigen rechtlichen Voraussetzungen auf Bundesebene zur besseren Nutzung von heimischen Wachstumskapital bzw. von Beteiligungsfinanzierungsinstrumenten Erleichterung von alternativen Finanzierungsformen zur Finanzierung innovativer Jungunternehmerinnen und -unternehmer bzw. Gründerideen durch Unterstützung bei der Erarbeitung eines attraktiven Rechtsrahmens auf Bundesebene zur Verbesserung von Crowdfunding- und Bürgerbeteiligungsmodellen Mittelfristig weitere Optimierung des Förderwesens für KMU und Familienunternehmen durch (1) überschaubare Gestaltung des Förderungsangebots, (2) die weitere Vereinfachung des Antrags-/Abwicklungswesen (Prinzip des One-Stop-shops) und (3) der Nutzung von niedrigschwelligen und daher für KMU attraktiven Förderinstrumenten (geringere Förderhöhen, geringere Anforderungen) Durchführung von Informationsveranstaltungen für oö. Start- Ups/Jungunternehmerinnen und -unternehmer zur Vernetzung mit Risiko- und Wachstumskapitalgebern (z.b. mit dem Oö. HightechFonds, dem Oö. Gründerfonds, der KGG/UBG, der Venture-Capital-Initiative der aws und privaten Venture Capital bzw. Private Equity Gebern) 55

56 6.2.2 HANDLUNGSFELD ADMINISTRATION & GESETZGEBUNG Die Umsetzung der von der öffentlichen Hand vorgegebenen Vorschriften und gesetzlichen Regelungen resultieren bei den Unternehmen oftmals in einem gewissen Verwaltungs- bzw. Administrationsaufwand. Administrative Regelungen, die über das unbedingt notwendige Maß hinausgehen, haben daher gerade für mittelständische Unternehmen negative Auswirkungen, denn sie erschweren es den Unternehmen, wirtschaftlich effizient zu arbeiten und beeinträchtigen somit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Dies bestätigen etwa auch die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung des oö. Wirtschaftsbundes, demnach z.b. unpraktikable Gesetze von 65 % der Befragten, statistische Meldungen von 57 %, Steuererklärungen von 56 % und baubehördliche Auflagen von 52 % als stark oder sehr stark belastend bezeichnet wurden 17. Durch administrative Hürden und Belastungen werden insbesondere auch Innovationen in den Unternehmen gebremst: Gemäß der OECD (OECD, 2010a) innovieren KMU deutlich weniger als Großunternehmen. Und als eines von mehreren wesentlichen Hindernissen in dieser Hinsicht werden dabei die administrativen Hürden, mit denen kleine Unternehmen ungleich stärker als Großunternehmen konfrontiert sind, genannt. Vor diesem Hintergrund wurde die Reduktion der administrativen Belastungen für Unternehmen sowie die Berücksichtigung der Effekte auf die Unternehmenslandschaft in einer Reihe von strategischen Dokumenten als wesentliches Handlungsfeld definiert. Exemplarisch seien die folgenden angeführt: The OECD Innovation Strategy, Getting a Head Start on Tomorrow. (OECD, 2010b) Vereinfachung und Reduktion der administrativen Hürden und regulatorischen Einschränkungen bei der Gründung von Unternehmen bzw. Start-Ups Weniger strenge Konkurs-/Insolvenz-Regelungen SME, Entrepreneurship and Innovation. (OECD, 2010a) Verstärkte Berücksichtigung der Bedarfe von KMU sowie des Entrepreneurship- Gedankens bei der Gestaltung der gesetzlichen, administrativen und regulativen Rahmenbedingungen SMEs in the single market a growth agenda for the 21st century. (The Lisbon Council, 2012) Reduzierung administrativer Hürden für KMU in allen Bereichen (Gründung, Förderwesen etc.) Ergänzend wird angemerkt, dass die Themen der Reduktion von administrativen Belastungen sowie der unternehmensfreundlicheren Gesetzgebung auch in den im Rahmen des Projekts durchgeführten Expertinnen und Experteninterviews sowie in den Workshops mit 17 Ergebnis der Mitglieder-Befragung WB OÖ zum Thema Bürokratie ; Aussendung vom

57 Unternehmen als wesentliches Handlungsfeld im Hinblick auf die Bedarfe von KMU und Familienunternehmen vorgebracht wurden. Als weiterer Aspekt in dieser Hinsicht sei das öffentliche Beschaffungswesen genannt. Dieses stellt europaweit einen immensen Markt dar, der etwa 1/6 des gesamten BIP (der EU) entspricht und bisher unzureichend genutzt wird. Gemäß der Daten der Europäischen Kommission gingen EU-weit etwa 33 % des Wertes der öffentlichen Ausschreibungen und etwa 60 % der Verträge an KMU, was nur teilweise ihrer ökonomischen Bedeutung entspricht. Vor allem kleine und Kleinstunternehmen beteiligen sich unzureichend an öffentlichen Ausschreibungen, insbesondere aufgrund mangelnder Informationen, unzureichender Kenntnisse von Vergabeverfahren sowie oftmals aufgrund der hohen Volumina der ausgeschriebenen Leistungen. 18 Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es daher, mit Blick auf die Bedarfe der oö. KMU und Familienunternehmen zu einer unternehmensfreundlicheren Verwaltung auf allen Ebenen sowie zu einer unternehmensfreundlicheren Gesetzgebung beizutragen. So soll auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung eine Reduktion von Auflagen und bürokratischen Anforderungen angestrebt werden. Darüber hinaus soll auch das öffentliche Vergabewesen stärker mit Blick auf regionale KMU genutzt werden. Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Analyse und Reduktion der Informations- und Meldepflichten für Unternehmen nach Maßgabe der gesetzlichen Möglichkeiten Durchführung einer Folgekostenabschätzung hinsichtlich den Auswirkungen für die Wirtschaft bzw. für KMU bei der Erlassung von Rechtsakten Stärkere Berücksichtigung regionaler Wertschöpfungsketten bei Auftragsvergaben / Erhaltung der derzeitigen erhöhten Schwellenwerte bei öffentlichen Ausschreibungen, um Teilnahmen von KMU am Wettbewerb um Aufträge der öffentlichen Hand weiter zu forcieren Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich 18 Vgl. 57

58 Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Administration und Gesetzgebung scheinen folgende Aktivitäten zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Unternehmensfreundliche Verwaltung auf allen Ebenen: Weitere Erhöhung der Serviceorientierung der öffentlichen Verwaltung (Prinzip des One-Stop-Shops mit dem Grundsatz Beratung statt Strafe ; Bereitstellung übersichtlicher Informationen für Unternehmen) Einhebung aller lohnabhängigen Abgaben und SV-Beiträge durch eine Stelle Lobbying auf Bundesebene für die Umsetzung einer Verwaltungsreform in Österreich Öffentliches Vergabewesen KMU-freundlicher gestalten: Erstellung und Dissemination eines Informationspakets für öffentliche Einrichtungen und Körperschaften zur Berücksichtigung von KMU bei öffentlichen Ausschreibungen (Ausschreibungen in einer für KMU bewältigbaren Größe; keine unnötigen Hürden für KMU wie z.b. hohe Mindestkriterien in den Beschaffungsprozess einbauen; Dissemination von Best practices; etc.) Unternehmensfreundlichere Gestaltung der Gesetzgebung: Lobbying auf Bundesebene für flexiblere Arbeitszeitregelungen (Änderung des Arbeitszeitgesetzes; ev. Einführung von Jahreskontingenten), zur Neugestaltung des Insolvenzrechts (im Sinne einer 2. Chance für Unternehmerinnen und Unternehmer) sowie zur Vereinfachung der Lohnverrechnung zwischen Bund und Land 58

59 6.2.3 HANDLUNGSFELD HUMANRESSOURCEN FÜR DIE WIRTSCHAFT Getreu dem Motto Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten und qualifizierten Humanressourcen generell sowie von Facharbeiterinnen und Facharbeiter und Lehrlingen im Besonderen die grundlegende Basis für erfolgreiche Unternehmen und somit für einen erfolgreichen Wirtschaftsraum dar. Umso besorgniserregender ist es, dass neben der Wirtschaft selbst eine Vielzahl von Studien auf einen Mangel an qualifizierten Humanressourcen sowie eine sinkende Qualität der Humanressourcen, die immer weniger den betrieblichen Anforderungen entspricht, hinweist 19. Die Gründe für Letzteres werden u.a. in einer unzureichenden Basisausbildung, einem schlechten Image der Lehre (im Vergleich zu höheren Ausbildungen), einem falschen Verständnis der Berufsbilder, dem Trend zum weiterführendem Schulbesuch oder nicht zuletzt darin, dass die Lehre zu wenig langfristige Perspektiven aufzeigt, gesehen. Hinzu kommt, dass trotz steigender Zahlen bei den Abschlüssen in den Bereichen Technik und Naturwissenschaften sowohl auf sekundärer als auch auf tertiärer Ebene Rekrutierungsengpässe bei technologierelevanten Qualifikationen bestehen. Des Weiteren ist die Bildungsstruktur in Oberösterreich dadurch gekennzeichnet, dass im Bundesländervergleich der Anteil der Personen mit Pflichtschulabschluss sowie mit Lehrabschlüssen als höchstem Abschluss (der erwachsenen Bevölkerung) vergleichsweise höher und der Anteil der Personen mit höheren Bildungsabschlüssen (Reifeprüfung und Hochschulabschluss) vergleichsweise niedriger ist. Oberösterreich ist gemäß der Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria stärker vom demographischen Wandel betroffen als andere Bundesländer und Gesamtösterreich. Aufgrund des prognostizierten Rückgangs der Anzahl der Erwerbstätigen, insbesondere bei den jungen Erwerbstätigen (15 bis 29 Jahre), wird das Humanpotenzial Oberösterreichs quantitativ geringer werden. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass in Oberösterreich wie auch in Österreich eine Reihe von Aktivitäten gesetzt werden, um dem Fachkräftemangel in der Wirtschaft entgegenzutreten. Ein anderer ebenfalls das Thema Humanressourcen betreffender Aspekt ist die Verankerung des Unternehmertums bzw. eines Entrepreneurship-Gedankens in den Köpfen der Menschen bzw. in der Gesellschaft. Sowohl von Seiten der OECD als auch von der Europäischen Kommission wird in entsprechenden strategischen Dokumenten der Mangel 19 Wie erwähnt gibt es eine Vielzahl von Studien, Umfragen und Datenanalysen zur Humanressourcenthematik bzw. zum Fachkräftemangel, sowohl auf regionaler wie auch auf nationaler und europäischer Ebene. Für einen umfassenden Überblick zur diesbezüglichen Ausgangssituation in Oberösterreich sei auf folgende beiden Publikationen hingewiesen: TMG (2012): Arbeitsplatz Oberösterreich 2020; Pöchhacker Innovation Consulting (2011): Humanressourcen in Oberösterreich, Im Auftrag von ACADEMIA SUPERIOR Gesellschaft für Zukunftsforschung und Landesrätin Mag. a Doris Hummer 59

60 eines derartigen Mindsets konstatiert. Ein Indiz, dass auch unter den jungen Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ein entsprechendes Mindset nur in geringem Maße ausgeprägt ist, liefert etwa eine Befragung der Absolventinnen und Absolventen sowie der Studierenden an der JKU Linz 20. Auf die Frage, welche Branche für die Arbeit nach dem Studium bevorzugt werde, nannten über 30 % den öffentlichen Dienst, es folgen mit jeweils über 26 % die Bereiche Management, Beratung, Wirtschaftsprüfung und Buchhaltung sowie Forschung und Lehre. An oberster Stelle bei der Frage nach dem Ziel der beruflichen Karriere landete eine ausgewogene Work-Life-Balance (etwa 65 %), gefolgt von intellektuell herausgefordert sein (etwa 48 %) und einem sicheren und beständigen Job nachgehen (etwa 37 %). Mit Anteilen von unter 25 % werden als Ziele Führungskraft mit leitender Position, selbstständig oder unabhängig sowie unternehmerisch oder kreativ/innovativ sein genannt. In diesem Kontext hat die Europäische Kommission in ihrer Mitteilung Unternehmertum 2020 die unternehmerische Bildung als einen Schwerpunkt zur Förderung des Wachstums und der Gründung von Unternehmen definiert (Europäische Kommission, 2013). Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es, die ausreichende Verfügbarkeit von Fachkräften für oö. KMU und Familienunternehmen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen (Aus-)Bildungsangebote entlang der Bedarfe der oö. Unternehmen forciert werden. Darüber hinaus soll generell auch die Verankerung von Entrepreneurship in Bildung und Gesellschaft vorangetrieben werden. Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Konsequente Umsetzung des Programms Arbeitsplatz Oberösterreich 2020 Zur Attraktivierung der Lehre sollen die TOP-Lehrlingsbetriebe in Oberösterreich identifiziert und branchenspezifisch gefördert werden Zur generellen Attraktivierung der Arbeitgeberbetriebe für Humanressourcen soll das Employer Branding 21 in den Regionen forciert werden Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich 20 Siehe etwa: 21 Mit dem Begriff Employer Branding sind strategische Maßnahmen von Unternehmen umfasst, die gesetzt werden, um sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. 60

61 Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Humanressourcen für die Wirtschaft scheinen in Ergänzung zur Umsetzung des Programms Arbeitsplatz 2020 folgende Aktivitäten dienlich: Mögliche weitere Maßnahmen: Verfügbarkeit von Fachkräften gewährleisten: Setzung von Awareness-Maßnahmen zur Verbesserung des Images von Lehrlingen und Fachkräften Durchführung von schulischen Projekten im Handwerksbereich zur Verbesserung des Stellenwerts des Handwerks bei den Jugendlichen Weitere Professionalisierung der Bildungs- und Berufsberatung sowie verbindliche Berufsinformation und Talentecheck in allen Schulen ab der 7. Schulstufe Etablierung von Alternativmodellen zu Produktionsschulen bzw. der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) (Aus-)Bildungsangebote entlang der Bedarfe von Unternehmen schaffen: Verankerung von mehr Praxisorientierung in den Schul-Curricula, z.b. durch die Ermöglichung mindestens einer praktischen unternehmerischen Erfahrung vor dem Pflichtschulabschluss Förderung verpflichtender Fortbildungen über ein Bonus-System Unterstützung des informellen Lernens in KMU, z.b. durch die Förderung von Kooperationen mit wissensintensiven Dienstleistern Entrepreneurship in Bildung und Gesellschaft verankern: Einrichtung einer oö. Plattform mit den zuständigen Akteurinnen und Akteure zum Thema Unternehmerisches Denken in der Schule sowie zur Identifikation entsprechender Pilotprojekte (z.b. Lernmodule zur unternehmerischen Bildung von jungen Menschen, Unternehmerinnen und Unternehmer-Camps für Kinder/Jugendliche, etc.) Setzung von Medienaktivitäten zur positiven Wahrnehmung der Themen Unternehmertum/Entrepreneurship, Start-Up, etc. (insb. auch über soziale Medien) Gezielte Bildungsangebote für Unternehmerinnen und Unternehmer: Öffnung der betrieblichen Bildungsförderungen für Unternehmerinnen und Unternehmer Prüfung, ob das Instrument der KMU-Werkstatt (best practice Beispiel aus Liechtenstein 22 ) auch in Oberösterreich genutzt werden kann 22 Siehe Anhang C. 61

62 Forcierung der Unternehmerqualifikation für alle Gründerinnen und Gründer HANDLUNGSFELD STEUERN/ABGABEN Steuern und Abgaben sind Notwendigkeiten für das Funktionieren von Staaten, beeinflussen aber ähnlich wie administrative Auflagen die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Vor diesem Hintergrund versuchen Volkswirtschaften auch weltweit mit unterschiedlichen Methoden, eine Balance zwischen einer Erhöhung der Steuereinnahmen und der Förderung von Wachstum zu finden. Wie die Studie Paying Taxes von PriceWaterhouseCoopers (PwC) und der Weltbank- Gruppe zeigt, ist die Steuerbelastung in Österreich ( Total Tax Rate von 52,4 %) um 10 %-Punkte höher als im EU-Durchschnitt (PwC, World Bank Group, 2013). Dem Bericht zufolge sind insbesondere die Lohnnebenkosten als sehr hoch einzustufen; sie machen in Österreich etwa ein Drittel der Gesamtsteuerlast aus. Darüber hinaus weist dem Bericht zufolge ein mittelgroßes Unternehmen im Schnitt eine Gesamtsteuerpflicht von 43,1 % des Gewinns auf 23. Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es, einen Beitrag zur Reduktion der Belastung für Unternehmen durch Steuern und Abgaben zu leisten. Zu diesem Zweck wurde folgende Maßnahme identifiziert: Maßnahme: Konsequente Zusammenarbeit mit der Bundesebene zur Reduktion der Belastung für Unternehmen durch Steuern und Abgaben (z.b. Abschaffung der Gesellschaftssteuer und Senkung der Körperschaftssteuer sowie der Lohnnebenkosten) sowie zur Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich 23 Siehe auch die diesbezügliche Pressemitteilung: sowie den diesbezüglichen Bericht in der Zeitung Die Presse vom unter: Schweden 62

63 6.2.5 HANDLUNGSFELD INNOVATION Mit Blick auf die mit der Globalisierung einhergehende Zunahme des Wettbewerbs kommt der Innovationskompetenz der oö. KMU und Familienunternehmen eine wesentliche Bedeutung zum erfolgreichen und nachhaltigen wirtschaftlichen Reüssieren zu. Vor diesem Hintergrund ist auch die enge Verzahnung von Wirtschafts- und Innovationspolitik zu sehen. In diesem Kontext hat z.b. die OECD in ihrer Innovationsstrategie (OECD, 2010b) die Entfesselung von Innovationen in Unternehmen als eine der wesentlichen strategischen Leitlinien definiert und hat dabei insbesondere die KMU im Auge. Auch habe die Bedeutung neuer und kleiner Firmen im Innovationsprozess in den OECD- Ländern generell deutlich zugenommen, da diese Unternehmen fehlende Größenvorteile oftmals durch neue Technologien und Nischenstrategien ausgleichen (OECD, 2010a). Im Small Business Act der Europäischen Kommission (Europäische Kommission, 2008) wird Innovation in mehrfacher Weise angesprochen. So sieht einer der darin enthaltenen Grundsätze vor, Weiterqualifizierung und alle Formen von Innovation auf der Ebene der KMU zu fördern. Darüber hinaus sollen KMU ganz im Sinne von Energie- und Ökoinnovationen z.b. in die Lage versetzt werden, Umweltprobleme in Geschäftschancen umzuwandeln. Betrachtet man die Innovationsaktivitäten der österreichischen KMU im Detail, so zeigt sich gemäß dem österreichischen Forschungs- und Technologiebericht 2013 folgendes (BMWF, BMVIT & BMWFJ, 2013, S. 149ff): Grundsätzlich lässt sich ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Innovation konstatieren: Je größer ein Unternehmen ist, desto eher werden Innovationsaktivitäten durchgeführt (Kleinunternehmen etwa 50 %; Großunternehmen fast 90 %). Einer der Hauptunterschiede zwischen KMU und Großunternehmen ist, dass KMU seltener duale Innovatoren (sowohl technische als auch nicht-technische Innovationen) sind. Kleinere und mittlere Unternehmen wenden insgesamt deutlich weniger finanzielle Mittel für Innovationen auf als größere Unternehmen: So waren 2009 zwar 86 % aller F&E-durchführenden Einheiten KMU, diese trugen aber nur 29 % aller F&E- Aufwendungen und 37 % der F&E-Beschäftigten. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in den Begleitkosten von F&E (Unterhalt der F&E- Infrastruktur, die Mindestgröße und Laufzeit von F&E-Projekten, technologische bzw. wirtschaftliche Unsicherheit von F&E-Projekten, etc.). Innovative kleinere und mittlere Unternehmen nehmen seltener an Innovationskooperationen teil als größere Unternehmen. Im internationalen Vergleich zeigt sich allerdings, dass der Abstand in den F&E- Aktivitäten zwischen KMU und Großunternehmen in Österreich vergleichsweise gering ist. So konnten in Österreich in den letzten Jahren vor allem die mittleren Unternehmen durch das öffentliche Innovationsystem an die Großunternehmen (in puncto F&E und Innovation) herangeführt werden. 63

64 Vor diesem Hintergrund soll die konsequente Stärkung der Innovationsaktivitäten durch die öffentliche Hand in Oberösterreich geschieht dies aktuell insbesondere durch das Programm Innovatives Oberösterreich 2020 vorangetrieben werden. Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es, zu einer weiteren Steigerung der Innovationskompetenz der oö. KMU und Familienunternehmen beizutragen. Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Kontinuierliche Umsetzung des Programms Innovatives Oberösterreich 2020 Weitere Intensivierung der Förderungen für Dienstleistungsinnovationen auch im Bereich von nicht wissensbasierten Dienstleistungen und konsequente Dissemination des Leitfadens Dienstleistungsinnovationen der Wirtschaftskammer Oberösterreich (Mittel- bis langfristig) Weiterer wirtschaftsorientierter Ausbau der F&E-Strukturen in Oberösterreich (z.b. Produktionsforschungszentrum ProFactor, etc.) Forcierung der regionalen Innovationsstärke durch gezielte Zusammenarbeit mit Universitätsinstituten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Technologiezentren Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: TMG Wirtschaftskammer Oberösterreich Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Innovation scheinen in Ergänzung zur Umsetzung des Programms Innovatives Oberösterreich 2020 folgende Aktivitäten zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Ausweitung des Programms Innovationsassistent durch zusätzliche Schwerpunkte (z.b. zu den Themen Dienstleistungen, Marketing) für kleine und mittlere Unternehmen und Familienunternehmen Prüfung der Möglichkeit der Einrichtung von Kooperationsförderungen des Landes Oberösterreich zu bestimmten Förderprogrammen der aws (z.b. ProTrans) Bereitstellung von niedrigschwelligen Informationen für KMU in den Regionen bzw. Bezirken zu den unterschiedlichen F&E- und Innovationsförderungsangeboten (z.b. diesbezügliche Stammtische, kleine regionale Workshops, etc.) (Mittelfristig) Bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Förderportfolios für F&E und Innovationen in KMU und Familienunternehmen 64

65 6.2.6 HANDLUNGSFELD INTERNATIONALISIERUNG Die Internationalisierung im wirtschaftlichen Sinn bezieht sich auf Warenexporte, Dienstleistungsexporte und Direktinvestitionen im Ausland. Gemäß der Daten der Europäischen Kommission exportieren KMU europaweit deutlich weniger als Großunternehmen (BMWFJ, 2012) (Europäische Kommission, 2008). Österreich liegt allerdings im Vergleich mit den EU-27 beim Thema KMU und Internationalisierung leicht über dem Durchschnitt: So liegt etwa der Anteil der KMU, der in Nicht-EU-Länder exportiert, mit 5,5 % über dem EU-Durchschnitt von 3,9 %. Überdurchschnittlich fällt auch die Beschaffung von Betriebsmitteln österreichischer KMU aus Nicht-EU-Ländern aus. (BMWFJ, 2012) (Europäische Kommission, 2011b). Ähnlich wie beim Thema Innovation ist auch die Internationalisierung der Geschäftstätigkeiten oftmals eine Notwendigkeit für KMU und Familienunternehmen, um sich erstens erfolgreich und nachhaltig am Markt halten zu können dies insbesondere im Kontext der Globalisierung und zweitens, um vom Wachstum der Märkte außerhalb der EU zu profitieren. Auch ist eine Internationalisierung in Bezug auf die Absatzmärkte oftmals das Ergebnis einer Nischenstrategie. Eine wichtige Aufgabe des öffentlichen Sektors ist es deshalb, KMU zu helfen, die Chancen der Internationalisierung offensiv und erfolgreich zu nutzen. Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es daher, die oö. KMU und Familienunternehmen dabei zu unterstützen, dass sie die sich aus der Internationalisierung ergebenden Geschäftschancen nützen können. Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Spezifische Unterstützung von Unternehmen bei branchenspezifischen Internationalisierungsaktivitäten (z.b. Zuschuss für internationale Marketingaktivitäten) Weitere Forcierung und Unterstützung der Teilnahme von oö. KMU und Familienunternehmen an go international (Exportoffensive von WKO und Wirtschaftsministerium), sowie bei entsprechenden Förderungen des Landes Oberösterreich, des Bundes und der EU Forcierung von Exportkooperationen auf Wachstumsmärkten Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich 65

66 Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Internationalisierung scheinen folgende Aktivitäten zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Bereitstellung von niedrigschwelligen Informationen für die KMU in den Regionen bzw. Bezirken zum Thema Internationalisierung (z.b. diesbezügliche Stammtische, kleine regionale Workshops, etc.) Aktive Beteiligung von oö. Einrichtungen an der internationalen Präsentation Österreichs als attraktiver Forschungsplatz Unterstützung des verstärkten Einsatzes von e-commerce in KMU, um den gesamten Binnenmarkt und internationale Märkte früher bzw. schneller erschließen zu können HANDLUNGSFELD KOOPERATION Ähnlich wie die beiden vorangegangenen Themenfelder (Innovation, Internationalisierung) stellen Kooperationen für viele KMU und Familienunternehmen eine Notwendigkeit dar, um erfolgreich am Markt reüssieren zu können. Kooperationen zwischen Unternehmen werden u.a. genutzt, um das jeweilige Leistungsangebot durch die Kooperation attraktiver oder umfangreicher gestalten zu können. In der Regel beziehen sich die Kooperationen von Unternehmen (mit anderen Unternehmen oder mit wissenschaftlichen Einrichtungen) auf Innovationsaktivitäten so tätigen insbesondere kleine Unternehmen Innovationen stärker im Rahmen von Kooperationen als Großunternehmen (OECD, 2010a). Generell hat sich die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Österreich im vergangenen Jahrzehnt deutlich intensiviert. Dementsprechend sind z.b. auch die F&E- Erlöse der Universitäten durch Auftraggeber und Kooperationspartner stark angestiegen (BMWFJ, 2012). Die häufigsten Kooperationspartner für Unternehmen (KMU und Großunternehmen) sind Zulieferer und oftmals auch Kunden. Des Weiteren finden Innovationsprozesse vielfach in Zusammenarbeit mit Beratern, privaten Forschungseinrichtungen oder öffentlichen Hochschulen statt. Grundsätzlich kann Österreich in seiner Gesamtheit mittlerweile (...) eine vergleichsweise intensive Austauschbeziehung des Unternehmenssektors mit dem Universitätssektor konstatieren. Horizontale Kooperationen mit Mitbewerbern kommen hingegen eher selten vor. (BMWF, BMVIT & BMWFJ, 2013) Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es, die oö. KMU und Familienunternehmen bei der Nutzung ihrer Kooperationspotenziale zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde folgende prioritären Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: In Ergänzung zur bestehenden Cluster-Kooperationsförderung sollen branchenunabhängige regionale Kooperationen in der Wirtschaft gefördert werden (Pro- 66

67 jektinitiierung z.b. durch TZ und RMOÖ) insbesondere Kooperationen mit innovativen Einrichtungen. Förderung grenzüberschreitender Projekte (insb. Europaregion Donau-Moldau) Einzelbetriebliche Förderung in bestimmten Nahversorgungsbranchen zur Steigerung ihrer Kooperationsfähigkeit 24 Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Kooperationen scheinen folgende Aktivitäten zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Zur Erleichterung von Kooperationen zwischen Unternehmen sollen diesbezügliche Kooperations-Börsen und grenzüberschreitende Kooperationstreffen und - foren zu bestimmten Themen/Branchen eingerichtet und promotet werden. Durchführung von Veranstaltungen auf Bezirksebene zur Förderung von regionalen Kooperationen von Unternehmen 24 Als ein Best-Practice-Beispiel in dieser Hinsicht kann das im Jahr 2012 eingeführte AMA Handwerkssiegel für Fleischereien, Bäckereien und Konditoreien genannt werden. In diesem Sinne können im Rahmen der vorgeschlagenen Maßnahme Unternehmen ermuntert werden, ein mit diesem Siegel ausgezeichnetes Unternehmen zu werden. 67

68 6.2.8 HANDLUNGSFELD NACHHALTIGER UNTERNEHMENSERFOLG Gleich der Wirtschaft, die sich in einem permanenten Wandlungsprozess befindet, so ist auch ein Unternehmen von kontinuierlichen Veränderungen gekennzeichnet. Das Unternehmenslebensphasenmodell (siehe folgende Abbildung) veranschaulicht die typischen Stadien im Lebenszyklus eines Unternehmens. Nach der Gründung durchläuft ein Unternehmen erstmalig diesen Prozess in ähnlicher Ausprägung wird er jedoch immer wieder in unterschiedlichen Intensitäten und Formen durchlebt. Abbildung 14: Phasen der Unternehmensentwicklung Quelle: KMU Zentrum Holz Wachstum ist zwar ein immanenter Bestandteil eines erfolgreichen Unternehmens Art und Umfang des Wachstums können jedoch sehr unterschiedlich gestaltet sein. Die Reifeund Sättigungsphase kann auch als Erntezeit bezeichnet werden Umsatz und Gewinn sind auf einem hohen Niveau, das Unternehmen ist etabliert, es bestehen stabile Kundenund Lieferantenbeziehungen ebenso wie routinierte interne Abläufe. Nichtsdestotrotz ist auch diese Phase in aller Regel nur temporär und aufgrund unterschiedlicher Faktoren geht à la longue der Gewinn zurück, bis hin zu einer Verlustphase. Abhilfe verschafft die Initiierung eines neuen Lebenszyklus durch Investitionen und Innovationen bereits in der Reifephase, um dadurch eine Überlagerung unterschiedlicher Lebenszyklen innerhalb eines Unternehmens zu erreichen. (BMWFJ, 2012) (Frank, H./Keßler, A./Korunka, C./Lueger, M., 2007) (Junkes, R./Göhler, M., 2010) (Klandt, H., 2003) Betrachtet man in diesem Kontext die Überlebensraten von neugegründeten Unternehmen, so zeigt sich gemäß der Auswertungen der Statistik Austria, dass nach fünf Jahren etwa ein Drittel der neugegründeten Unternehmen nicht mehr am Markt sind: Von zehn im Jahr 2004 gegründeten Unternehmen war eines davon ein Jahr später nicht mehr am Markt tätig; rund 90 % der Unternehmen überlebten. Die 2-jährige Überlebensrate (von 2004 auf 2006) betrug 81,4 %, nach drei Jahren waren noch 74,8 % und nach vier Jah- 68

69 ren rund zwei Drittel (69,4 %) dieser Unternehmenskohorte aktiv. Für die 5-jährige Überlebensrate ergab sich ein Prozentsatz von 64,5 % 25. Laut einer aktuellen Erhebung von KMU Forschung Austria im Auftrag der WKO ( Wirtschaftsbarometer ) befinden sich 64 % der befragten Unternehmen in einer Reife- oder Stabilitätsphase, 17 % in einer Wachstumsphase und 10 % in einer Konsolidierungs- oder Schrumpfungsphase. (WKO, 2013a) Ein Aspekt der Unternehmensentwicklung, der Familienunternehmen besonders betrifft, ist die Unternehmensnachfolge bzw. der Unternehmensfortbestand im Familieneigentum. Die Betriebsübergabe stellt dabei für viele Familienunternehmen eine wesentliche Herausforderung dar. Man spricht in diesem Kontext auch von Nachfolge-Dilemmas : Nachfolgerinnen und Nachfolger müssen sowohl Tradition als auch Veränderung unter einem Hut bringen die Tradition ehren und Veränderungen für die Zukunft initiieren, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. (KMU Forschung Austria, 2013) Österreichweit stehen bzw. standen in der Dekade etwa KMU bzw. 18 % aller KMU der gewerblichen Wirtschaft vor der Herausforderung einer Betriebsübergabe bzw. Unternehmensübertragung. Eine überdurchschnittliche Betroffenheit zeigt sich insbesondere in den Sparten Handel sowie Tourismus und Freizeitwirtschaft. (KMU Forschung Austria, 2009) Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Standortwettbewerbs gewinnt die Förderung des Wachstums und der nachhaltigen Entwicklung heimischer KMU und Familienunternehmen in Hinblick auf Beschäftigung und Wertschöpfung an Bedeutung. Daher ist die optimale Unterstützung der ansässigen Unternehmen in ihrer erfolgreichen Geschäftstätigkeit ein zentrales Element einer zukunftsorientierten Standortentwicklung. Die zentrale Zielsetzung in diesem Handlungsfeld ist es, die oö. KMU und Familienunternehmen mit Blick auf ihren nachhaltigen Unternehmenserfolg in ihrer (mittel- bis langfristigen) strategischen Ausrichtung sowie bei der Anpassung an globale Trends und Entwicklungen zu unterstützen. Darüber hinaus sollen schnell wachsende Unternehmen in ihrem Wachstum sowie Familienunternehmen bei der Betriebsübergabe gezielt unterstützt werden. Zu diesem Zweck wurden folgende prioritäre Maßnahmen identifiziert: Prioritäre Maßnahmen: Schaffung eines Bewusstseins bei KMU und Familienunternehmen für die Notwendigkeit einer klaren, mittel- bis langfristigen Unternehmensstrategie durch entsprechende Awareness- und Informationsaktivitäten 25 Siehe ortbestand_neu_gegruendeter_unternehmen/ 69

70 Förderung entsprechender Beratungs-, Coachings- und Unterstützungsmöglichkeiten zur langfristigen strategischen Ausrichtung von Unternehmen sowie zur Optimierung interner Strukturen und Prozesse In der Unternehmerinnen und Unternehmer-Bildung soll ein Fokus auf (die Bedarfe von) Familienunternehmen gelegt werden Erstellung eines gezielten und attraktiven Informationsangebots zum Thema Nachfolge sowie Vermittlung entsprechender Expertinnen und Experten Schaffung von Netzwerken im kleinen Kreis mit Unternehmen aus den unterschiedlichen Branchen zum Informationsaustausch zu den Themen Familienunternehmen, Betriebsübergaben etc. Bereitstellung von branchenspezifischen Kennzahlsystemen für Unternehmerinnen und Unternehmer hinsichtlich der Anpassung an mittelfristige Trends/Entwicklungen Zur näheren Ausarbeitung bzw. Präzisierung dieser sowie weiterer Maßnahmen wird eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von u.a.: Amt der Oö. Landesregierung Wirtschaftskammer Oberösterreich Junge Wirtschaft Als mögliche weitere Maßnahmen im Handlungsfeld Nachhaltiger Unternehmenserfolg scheinen folgende zielführend: Mögliche weitere Maßnahmen: Unterstützung von Betriebsübergaben in Familienunternehmen: Einrichtung eines Nachfolge -Vouchers (z.b ,--) für die professionelle Begleitung vor und während der Unternehmensübergabe Stärkere Nutzung von (benutzerfreundlichen und attraktiven) online-datenbanken und Vermittlungsbörsen zur Übernahme von Unternehmen; inkl. entsprechender Bewerbung Generell Attraktivierung von Betriebsübernahmen für Personen mit einem entrepreneurial spirit (durch entsprechende Informationsangebote und Matching - Veranstaltungen) Anpassung der Unternehmen an globale Trends und Entwicklungen unterstützen: Anbieten hochqualitativer Informationen (Abendveranstaltungen/Fortbildungen) zu zukünftigen Trends/Entwicklungen für Unternehmerinnen und Unternehmer Niedrigschwellige Informationsangebote auf Bezirksebene zum Programm Innovatives Oberösterreich 2020, um dessen Themen in die Regionen bringen 70

71 Produktions-Know-how in den oö. Betrieben, z.b. zum Thema Industrie 4.0, durch entsprechende Informationsinstrumente (z.b. Veranstaltungen) und Projekte weiter stärken Nutzung von Zuwachsprämien für digitale Kompetenz (bzw. deren Auf- und Ausbau) insbesondere Nutzung des IT-Vouchers der Europäischen Kommission (Mittel- bis langfristig) Ausbau einer international konkurrenzfähigen, flächendeckenden und für KMU leistbaren modernen IKT-Infrastruktur (Glasfaser) Unterstützung schnell wachsender Unternehmen: Identifikation der oö. Gazellen mit hoher Innovations- und Wachstumsorientierung und internationaler Ausrichtung Durchführung von Maßnahmen der Bewusstseinsbildung, Motivation und Awareness für schnell wachsende Unternehmen (Beispiele von erfolgreichen oö. Unternehmen mit junger Historie kommunizieren, bei Unternehmerpreisen bspw. eine Sonderkategorie Durchstarter des Jahres ) Entwicklung eines spezifischen Service- und Finanzierungsportfolios für potenzielle Gazellen in Kooperation mit der AWS und regionalen Banken 71

72 7 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS Bank Gutmann AG & Weissmann Austria GmbH. (2012). Die DNA erfolgreicher Familienbetriebe; Ergebnisse der qualitativen Studie: Was mach Familienbetriebe so besonders? BMWF, BMVIT & BMWFJ. (2013). Österreichischer Forschungs- und Technologiebericht BMWFJ. (2012). Mittelstandsbericht Brunke, B. (2011). Megatrends Unternehmerische Entscheidungen in spannenden Zeiten. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). (2012). Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand - Impulse für Innovationen. Berlin. Die Freien Berufe Österreichs. (2013). Mitgliederstand in Österreich zum Ecorys. (2012). EU SMEs in 2012: at the crossroads - Annual report on small and medium-sized enterprises in the EU, 2011/12. Ellen MacArthur Foundation. (2013). Towards the circular economy, Economic and business rationale for an accelerated transition. EU-KOM. (2010). EUROPA Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Brüssel. Europäische Kommission. (2008). Der "Small Business Act" für Europa. Brüssel. Europäische Kommission. (2009). Überblick über relevante Themen für Familienunternehmen: Forschung, Netzwerke, Politische Maßnahmen und bestehende Studien. Europäische Kommission. (2011). SBA Review: What has been done and what is to be done for Europe s SMEs. Europäische Kommission. (2011b). Small Business Act Fact Sheet Österreich 2010/11. Europäische Kommission. (2013). Aktionsplan Unternehmertum Brüssel. Frank, H. K. (2009). Strategisches Verhalten und Erfolgsfaktoren von Familienunternehmen: Eine vergleichende Analyse österreichischer Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen. Wien. Frank, H./Keßler, A./Korunka, C./Lueger, M.. (2007). Gründungsrealisierung und Erfolg von jungen Unternehmen in Österreich eine Analyse der Entwicklung im Verlauf von acht Jahren ( ). Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Wien. Gagliardi et. al., D. (2013). A recovery on the horizon? Annual report on European SMEs 2012/2013, im Auftrag der Europäischen Kommission. 72

73 Industriellenvereinigung Österreich. (2009). Menschen Schaffen Zukunft. Aktionspapier der Industriellenvereinigung zur Sicherstellung des Nachwuchses in Naturwissenschaften und Technik (NT), Präsentation von Haidinger W., Wien, 26. Mai Junkes, R./Göhler, M. (2010). Das Phasenmodell der Unternehmensgründung. Berlin. Kjaer Global. (2013). Projecting 2030+, 8 SME Key Trends to Watch. Klandt, H. (2003). Unternehmenslebensphasen und ihre erfolgreiche Gestaltung, in Claus Steinle/Katja Schumann (Hrsg.). Gründung von Technologieunternehmen Merkmale, Erfolg, empirische Ergebnisse. Wiesbaden. KMU Forschung Austria. (2008a). Overview of Family Business Relevant Issues.Country Fiche Austria. Wien. KMU Forschung Austria. (2008b). Overview of Family Business Relevant Issues, Final report. ybusiness_study_en.pdf. KMU Forschung Austria. (2009). Unternehmensübergaben und -nachfolgen in Österreich. KMU Forschung Austria. (2013). Familienunternehmen in Österreich, Status Quo 2013; Im Auftrag der österreichischen Wirtschaftskammern. Land Oberösterreich, WKO. (2011). Kursbuch Tourismus OECD. (2010a). SMEs, Entrepreneurship and Innovation. OECD. (2010b). The OECD Innovation Strategy, Getting a head start on tomorrow. OECD. (2010c). Perspectives on Global Development 2010: Shifting Wealth. OECD. (2012). Financing SMEs and Entrepreneurs 2012, An OECD Scoreboard. OECD. (2013). Financing SMEs and Entrepreneurs 2013: An OECD Scoreboard, OECD Publishing. Österreichische Nationalbank. (2013). 10. Kreditbericht, Entwicklung der Kredite des österreichischen Bankensystems an den Unternehmenssektor. P-IC & Institut für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung/JKU. (2012). Wachstumsorientierte und innovative Unternehmensgründungen in Oberösterreich. Im Auftrag von ACADEMIA SUPERIOR und Gründerservice der WKOÖ. P-IC. (2013). Oö. Gazellen - Schnell wachsende industrie-orientierte Unternehmen in. PwC, World Bank Group. (2013). Paying Taxes

74 Robert Bosch Stiftung, Kommission "Zukunft der Arbeitswelt". (2013). Die Zukunft der Arbeitswelt - Auf dem Weg ins Jahr Statistik Austria. (2012). Tourismus in Österreich The Lisbon Council. (2012). SMEs in the single market a growth agenda for the 21st century. The Lisbon Council. (2012). SMEs in the single market a growth agenda for the 21st century. WIFO. (2011). Auswirkungen von Basel III auf die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in Österreich. WKO. (2010). ZUKUNFT:WIRTSCHAFT, MIT DEN HERAUSFORDERUNGEN NACHHALTIG WACHSEN. WKO. (2012a). Wirtschaftskraft KMU, Vorfahrt für Österreichs KMU. WKO. (2012b). Agenda 2013, Für ein gestärktes Unternehmertum in Österreich. WKO. (2013). Fact Sheet EPU '13. WKO. (2013a). Wirtschaftsbarometer Austria Die Konjunkturumfrage der WKÖ, Herbst Wien. WKO. (2013b). EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN IN ÖSTERREICH, DATEN WKOÖ. (2010). Bildungsbedarf in den kommenden fünf Jahren - Klares Bekenntnis zur weiteren Industriealisierung. World Bank Centre for Financial Reporting Reform (CFRR), KMU Forschung Austria. (2013). A Survey of SME Accounting and Reporting Practices in Austria. 74

75 8 ANHANG Anhang A: Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer Oberösterreich und dem Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich 75

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80 Anhang B: Ergänzende Analysen zu den KMU in Oberösterreich auf Basis der Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria Um allfällige Stärkefelder der oö. KMU zu identifizieren, werden diese nachfolgend nach Wirtschaftszweigen aufgetrennt, als Klassifikation hierzu dienen die ÖNACE In weiterer Folge werden die prozentualen Anteile der oö. KMU aus den verschiedenen Branchen nach den Indikatoren Anzahl, Beschäftigte und Betriebserlöse der KMU an den diesbezüglichen gesamtösterreichischen Werten dargestellt. Aufgrund von Datenrestriktionen aus Geheimhaltungsgründen ist allerdings in einzelnen Bereichen eine gewisse Verzerrung nicht auszuschließen. Hinsichtlich der Anzahl der Betriebe zeigen in Oberösterreich die Wirtschaftszweige Herstellung von Waren, Wasserversorgung und Abfallentsorgung einen besonders hohen Anteil von KMU. In beiden Branchen stellen sie ein Fünftel aller diesbezüglichen KMU in Österreich. Dies bestätigt auch den Ruf Oberösterreichs als das Industriebundesland Österreichs. In nachstehender Abbildung sind die anteiligen Werte für sämtliche marktorientierte Wirtschaftszweige aufgelistet. Abbildung 15: Anteil der oö. KMU an allen KMU in Österreich (in %, nach Branchen, 2011) 0% 5% 10% 15% 20% 25% Bergbau Herstellung von Waren Energieversorgung Wasserversorgung und Abfallentsorgung Bau Handel Verkehr Beherbergung und Gastronomie Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsleistungen Grundstücks- und Wohnungswesen Freiberufliche/techn. Dienstleistungen Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 19% 20% 16% 20% 16% 16% 14% 12% 11% 15% 13% 13% 12% Quelle: Statistik Austria 80

81 Darüber hinaus sind die Energieversorgung, das Baugewerbe und der Handel mit jeweils 16 % im nationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Handelsunternehmen sind wie bereits oben erwähnt nur in Wien häufiger als in Oberösterreich anzutreffen. Im Dienstleistungsbereich ist der Anteil der oö. KMU merklich niedriger, allerdings ist dieser Umstand auch auf die Konzentration der Dienstleistungsbranchen in Wien zurückzuführen. Verwendet man als Vergleichskriterium den prozentualen Anteilswert der Beschäftigten der oö. KMU, ergibt sich mit leichten Abstrichen ein ähnliches Bild. Auch hier ist der Sektor Herstellung von Waren am stärksten ausgeprägt: Ein Viertel aller beschäftigten Personen in allen österreichischen KMU dieser Branche arbeitet in Oberösterreich. Und auch hier folgen die Wirtschaftszweige Bau und Handel auf den weiteren Plätzen. Ersterer stellt 17 %, der zweite 17 % der österreichischen Beschäftigten in KMU in der jeweiligen Branche. Verkehr und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen weisen denselben Anteilswert auf. Abbildung 16: Anteil der in oö. KMU beschäftigten Personen an allen Beschäftigten in KMU österreichweit (in %, nach Branchen, 2011) 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Bergbau 6% Herstellung von Waren 25% Energieversorgung 14% Wasserversorgung und Abfallentsorgung 9% Bau Handel Verkehr 17% 17% 17% Beherbergung und Gastronomie Information und Kommunikation 10% 9% Finanz- und Versicherungsleistungen 15% Grundstücks- und Wohnungswesen 10% Freiberufliche/techn. Dienstleistungen 14% Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 17% Quelle: Statistik Austria Entgegen des Anteils bei der Anzahl der Unternehmen fällt der Anteil der Beschäftigten im Bereich der Wasserversorgung und Abfallentsorgung mit lediglich 9 % deutlich geringer aus; ähnliches trifft auch auf den Bergbau zu. Diese niedrigen Werte rühren zum Teil auch aus der angesprochenen Datenrestriktion her. Dafür sind in den Sparten Verkehr 81

82 und Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen mit jeweils anteilig 17 % deutlich höhere Werte als bei der Unternehmensanzahl zu vermerken. Bei den Umsatzerlösen sind branchenübergreifend geringere diesbezüglichen oö. Anteilswerte als bei den Beschäftigten und der Anzahl der KMU festzustellen. Zwar halten sie sich für die beiden Wirtschaftszweige Herstellung von Waren und Bau relativ konstant bei 22 % respektive 18 %, doch sind in anderen Sektoren doch teils deutlich geringere Werte zu beobachten. So werden etwa von KMU aus dem Finanz- und Versicherungswesen lediglich 5 % der österreichischen KMU-Erlöse in diesem Sektor erbracht, obwohl sie sowohl bei der Anzahl der KMU als auch der Beschäftigten jeweils 15 % stellen. Abbildung 17: Anteil der Betriebserlöse oö. KMU an allen erwirtschafteten Betriebserlösen von KMU österreichweit (in %, nach Branchen, 2011) 0% 5% 10% 15% 20% 25% Bergbau 3% Herstellung von Waren 22% Energieversorgung 7% Wasserversorgung und Abfallentsorgung 10% Bau 18% Handel Verkehr 14% 13% Beherbergung und Gastronomie 8% Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsleistungen 5% 6% Grundstücks- und Wohnungswesen 10% Freiberufliche/techn. Dienstleistungen Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 14% 14% Quelle: Statistik Austria Gesamthaft betrachtet ist zu vermerken, dass gemäß den vorliegenden Daten die oö. KMU geringere Betriebserlöse in Relation zu den Beschäftigten aufweisen als andere Bundesländer. Nachdem die oö. KMU im nationalen Vergleich analysiert wurden, soll im Folgendem die oö. Ebene detaillierter untersucht werden. Dazu wird in einem ersten Schritt die Zusammensetzung der Anzahl der Unternehmen, der Beschäftigten sowie die Betriebserlöse 82

83 nach Branchenzugehörigkeit dargestellt. In einem zweiten Schritt werden die oö. KMU in vier Beschäftigungsgrößenklassen (0-9 Beschäftigte, Beschäftigte, Beschäftigte, Beschäftigte) gegliedert und ebenfalls entlang der Anzahl der Unternehmen, der Beschäftigten sowie der Betriebserlöse, und zwar jeweils nach Branchenzugehörigkeit, dargestellt. Im Jahr 2011 existierten entsprechend den Leistungs- und Strukturdaten der Statistik Austria in Oberösterreich Betriebe, von denen 95,5 % 26, also den KMU zuzuordnen waren, 221 Betriebe waren demnach Großunternehmen mit mindestens 250 Angestellten. Die oö. KMU beschäftigten insgesamt Personen, was einem Anteil von über 67,6 % der Gesamtbeschäftigung entspricht. Die Betriebserlöse aller oö. Betriebe lagen im selben Jahr bei knapp 112 Mrd., davon entfielen über 69 Mrd. bzw. 62 % auf kleine und mittlere Unternehmen. Abbildung 18 zeigt die Zusammensetzung der oö. KMU nach deren Branchenherkunft. Demnach sind die meisten KMU dem Handel zuzuordnen: Die Betriebe stellen mehr als ein Viertel aller oö. KMU dar. Knapp 17 % sind Unternehmen, welche freiberufliche bzw. technische Dienstleistungen anbieten. Knapp 12 % der oö. KMU sind im Bereich Beherbergung und Gastronomie anzufinden, damit existieren hier ebenso viele Betriebe als in den eigentlichen Stärkefeldern Herstellung von Waren und Bau, welche 12 % bzw. 11 %der oö. KMU stellen. 26 Es wird angemerkt, dass Betriebe nicht ident mit Unternehmen sind. Ein Unternehmen kann aus mehreren Betrieben bestehen. 83

84 Abbildung 18: Zusammensetzung der oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) Grundstücks- und Wohnungswesen 5,11% Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 3,48% Freiberufliche /techn. Dienstleistungen 17,06% Finanz- und Versicherungsleistungen 2,25% Sonst. Dienstleistungen 0,43% Bergbau 0,16% Herstellung von Waren 11,55% Energieversorgung 0,73% Wasserversorgun g und Abfallentsorgung 0,91% Bau 11,07% Information und Kommunikation 4,31% Beherbergung und Gastronomie 11,53% Verkehr 4,37% Handel 27,05% Quelle: Statistik Austria Bei der Betrachtung der Beschäftigten in KMU in den einzelnen Sparten wird die heterogene Größenstruktur der Firmen zwischen den einzelnen Branchen sichtbar. Obwohl die KMU des Wirtschaftszweigs Herstellung von Waren nur etwa 12 % aller kleinen und mittleren Unternehmen in Oberösterreich darstellen, beschäftigen sie fast 28 % aller in Oberösterreich in KMU angestellten Personen. Auch im Baugewerbe kann mit einem Beschäftigungsanteil von über 13 % eine erhöhte Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl (im Vergleich zum Anteil bei der Unternehmensanzahl) beobachtet werden. 84

85 Abbildung 19: Zusammensetzung der Beschäftigung in oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) Grundstücks- und Wohnungswesen 1,35% Finanz- und Versicherungsleistungen ; 2,51% Freiberufliche /techn. Dienstleistungen 9,13% Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 6,21% Sonst. Dienstleistungen 0,17% Bergbau 0,09% Herstellung von Waren 27,66% Information und Kommunikation 1,97% Beherbergung und Gastronomie 8,04% Verkehr 5,83% Handel 22,98% Bau 13,16% Energieversorgung 0,49% Wasserversorgun g und Abfallentsorgung 0,40% Quelle: Statistik Austria Nachdem der Handel, wie oben gesehen, die mit Abstand meisten oö. KMU stellt, kann er diese Position bei den Beschäftigten nicht halten. Mit einem Anteil von knapp 23 % fällt er hier hinter den Wirtschaftszweig Herstellung von Waren zurück, ist jedoch noch mit großem Abstand die zweitbedeutendste Branche in Oberösterreich in dieser Hinsicht. Die größte anteilige Differenz zwischen Anzahl der Betriebe und Beschäftigten ist bei den Freiberuflichen und technischen Dienstleistungen zu finden: 17 % der oö. KMU stammen aus diesem Bereich, allerdings sind nur gut 9 % der Beschäftigten in dieser Branche tätig. Bei der Zusammensetzung der Betriebserlöse der oö. KMU, wie in Abbildung 20 dargestellt, wird die herausragende Stellung der Wirtschaftszweige Handel und Herstellung von Waren noch deutlicher 27. Über zwei Drittel der Betriebserlöse aller oö. KMU wurden 2011 von Betrieben aus diesen beiden Branchen erwirtschaftet, wobei allein 41 % auf den Handel entfielen. KMU des Sektors Herstellung von Waren kommen damit wie bereits bei den Beschäftigten auf einen Anteilswert von über 27 %. 27 Betriebserlöse in der Handelsbranche sind im Vergleich zu den anderen Branchen nur eingeschränkt aussagekräftig. Die hohen Betriebserlöse dieser Branche müssen im Kontext der hohen Vorleistungen (Einkauf von Produkten) in dieser Branche betrachtet werden. 85

86 Abbildung 20: Zusammensetzung der Betriebserlöse der oö. KMU nach Branchen (in %, 2011) Grundstücks- und Wohnungswesen 1,94% Finanz- und Versicherungsleistungen 1,99% Information und Kommunikation 1,02% Beherbergung und Gastronomie 1,82% Freiberufliche /techn. Dienstleistungen 5,10% Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen 3,25% Sonst. Dienstleistungen 0,05% Bergbau 0,07% Herstellung von Waren 27,20% Energieversorgung 2,74% Verkehr 4,04% Handel 41,33% Bau 8,87% Wasserversorgun g und Abfallentsorgung 0,57% Quelle: Statistik Austria Alle anderen Wirtschaftszweige können einstellige Anteilswerte vorweisen, die höchsten davon das Baugewerbe mit ca. 9 %. Somit generieren die restlichen elf Branchen in Summe etwas weniger als ein Viertel der Betriebserlöse oö. KMU. Anhang C: Ausgewählte Best-Practice-Beispiele zur Unterstützung von KMU aus anderen Ländern Im Folgenden werden ausgewählte Best-Practice-Beispiele zur Unterstützung von KMU aus anderen Ländern dargestellt. Es handelt sich dabei um folgende: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), Deutschland Yozma Programm, Israel Small Business Innovation Research (SBIR), USA Spezifische Förderaktivitäten in Schweden Spezifische Förderaktivitäten in Finnland Service-Desk zur Unterstützung von KMU bei Insolvenz in den Niederlanden KMU-Werkstatt in Liechtenstein 86

87 ZENTRALES INNOVATIONSPROGRAMM MITTELSTAND (ZIM), DEUTSCHLAND In Deutschland werden mittelständische Unternehmen u.a. durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) getragen wird. Das Programm wurde 2008 eingeführt, mit einer Mindestlaufzeit bis Es richtet sich branchenoffen an KMU und Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen, welche mit diesen zusammenarbeiten. Gefördert werden F&E-Projekte, dies geschieht auf drei Schienen (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), 2012): In den ZIM-Einzelprojekten werden einzelbetriebliche F&E-Projekte zur Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen gefördert. In den ZIM-Kooperationsprojekten werden F&E-Kooperationsprojekte von mindestens zwei Unternehmen bzw. einem Unternehmen und einer Forschungseinrichtung gefördert. Die Förderung in den ZIM-Kooperationsnetzwerken umfasst Netzwerkmanagementdienstleistungen und die durch das Netzwerk initiierten Entwicklungsprojekte. Ein Netzwerk muss dazu aus mindestens sechs mittelständischen Unternehmen bestehen, zusätzlich können Forschungseinrichtungen und Verbände mitwirken. Die Förderungshöhe beträgt zwischen 25 % und 50 % der Projektkosten, abhängig von Unternehmensgröße, Förderschiene und Bundesland. Auf allen drei Ebenen werden zusätzlich Dienst- und Beratungsleistungen wie z.b. Betriebsführungsberatung, technische Unterstützung, Technologietransferdienste etc. gefördert. SMALL BUSINESS INNOVATION RESEARCH (SBIR), USA In den USA wurde mit dem Small Business Innovation Development Act von 1982 auch das Programm Small Business Innovation Research (SBIR) eingerichtet. In dessen Rahmen werden wettbewerbsbasierte Förderungen an kleine Unternehmen mit besonders innovativen Projektideen vergeben, die Förderungshöhe kann pro Projekt bis zu $ betragen. Pro Jahr werden ca. $ 2,5 Mrd. ausgeschüttet. Das Programm orientiert sich dabei an den unterschiedlichen Phasen des Innovationszyklus. So können Projekte in einer Startup -Phase für einen Zeitraum von 6 Monaten mit bis $ für Machbarkeitsstudien uä gefördert werden, in einer zweiten Phase für F&E-Aktivitäten und die Entwicklung von Prototypen mit bis zu $ In der dritten Phase das in den Markt bringen einer Technologie stehen keine Förderungen im Rahmen des SBIR zur Verfügung. Mit dieser Ausrichtung war das Programm auch eine wesentliche Orientierung für die Gestaltung des KMU-spezifischen Instruments in Horizon 2020, dem nächsten EU-Forschungsrahmenprogramm. Das SBIR ist ein äußerst flexibel gestaltetes Programm, dass von 11 (!) Agenturen administriert wird. Eine Evaluierung des Programms kam zum Schluss, dass das Programm nicht nur wesentlich dazu beiträgt, Ideen in den Markt zu bringen, und Finanzierungen in der Prä-Venture-Capital-Phase bereitstellt, sondern mit der Förderung von Machbarkeits- 87

88 studien (Phase I) auch als eine Unterstützung für private Investoren bei der Abschätzung von Marktpotenzialen neuer Technologien/Ideen dient (OECD, 2010a). YOZMA PROGRAMM, ISRAEL Das erfolgreichste Innovationsprogramm für KMU in Israel war das 1993 eingeführte Yozma Programm, das mehr oder weniger zur Schaffung eines Venture Capital Marktes in Israel beitrug. Ausgestattet mit $ 100 Mio. erfolgte die Förderung von KMU und Innovation maßgeblich durch Investitionen von etwa $ Mio. in (bestehende) Venture Capital Fonds. Yozma trug dabei 40 % der Investitionen dieser Fonds und stellte Investoren eine Risikoversicherung zur Verfügung, ebenso wie die Möglichkeit, die staatlichen Anteile zurückzukaufen. Auf diese Weise konnte eine deutliche Hebelwirkung für private Investitionen erzielt werden. Neben Venture Capital Fonds wurde im Rahmen des Yozma Programms der größere Teil der Mittel in technologieorientierte Start-Up Unternehmen investiert. In 1997 wurde das Yozma Programm privatisiert (OECD, 2010a). FÖRDERAKTIVITÄTEN IN SCHWEDEN In Schweden werden innovativen Unternehmertum bzw. innovative Aktivitäten von KMU durch einen Mix von verschiedenen Programmen und Behörden gefördert. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die drei schwedischen Agenturen Tillväxtverket, Vinnova und Innovationsbron. Tillväxtverket stellt dabei Finanzierung und Beratung mit einem Budget von SEK 40 Mio. (etwa 4,6 Mio.) für KMU zur Verfügung. Vinnova als Innovationsagentur des Landes fördert u.a. Forschungsprojekte von KMU mit einem hierfür vorgesehenen Budget von etwa SEK 200 Mio. (etwa 22,9 Mio.). Die Hauptaufgabe von Innovationsbron ist die Hilfe bei der Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen. Dies geschieht durch die Unterstützung von Inkubatoren sowie Seed-Financing von innovativen neu gegründeten Unternehmen, dazu stehen SEK 225 Mio. (etwa 25,7 Mio.) zur Verfügung (OECD, 2010a) Ein weiteres, durchaus innovatives Beispiel für die Unterstützung von KMU stellt das schwedische Programm E-factory dar 28. Im Rahmen dieses auf die Region um Uppsala fokussierten Programms werden u.a. Beratungsdienste für Geschäftsentwicklungen mit dem Ziel, bestehende Unternehmen und Einzelpersonen, die einen Betrieb in der ländlichen Region gründen möchten, angeboten. Ein Gründerzentrum bietet Coaching und Mentoring im Bereich Geschäftsentwicklung, Wirtschaft und E-Trade an. Hinzu kommt ein Mikrokredit-Programm, dass es den Anwohnerinnen und Anwohnern ermöglicht, für weniger als 50 pro Person in diese örtlichen Unternehmen zu investieren, wodurch die Bevölkerung einen Anteil an der lokalen Geschäftsentwicklung hat und diese beeinflussen kann. Ein Schwerpunkt des Programms E-factory lag auf den Themen Internet und E- Trade. 28 Vgl. die Small Business Act Good Practice Database: 88

89 FÖRDERAKTIVITÄTEN IN FINNLAND Finnland stärkt innovative KMU durch einen systemischen politischen Ansatz. Hauptverantwortlich dafür ist die finnische Förderungsagentur für Technologie und Innovation (Tekes), welche die Teilnahme von KMU in Kooperationen in F&E fördert. In 2008 unterstützte Tekes Kleinstunternehmen dabei mit etwa 75 Mio., insgesamt trägt sie ca. ein Drittel aller Forschungsausgaben von kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Finnland (OECD, 2010a). Ein innovatives Förderprogramm stellte das von laufende Programm INNOVATION MILL von Nokia, Tekes und Technopolis dar ein Programm, durch das Teile des ungenutzten IP-Bestands von Nokia in neue Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden konnten 29. Nokia erklärte sich bereit, Rechte an Firmen zu übertragen, die glaubhaft machen, dass sie ungenutzte Rechte am geistigen Eigentum nutzen können. Dazu bot das INNOVATION MILL Programm finanzielle Unterstützung und Netzwerke zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit innovativer finnischer Unternehmen. Insgesamt standen 5 Mio. für die finanzielle Unterstützung der zum Programm zugelassenen Unternehmen zur Verfügung. Technopolis fungierte als Hauptkoordinator des Programms, Tekes stellte die Finanzierung und Nokia Teile seines ungenutzten IP-Bestands zur Verfügung. SERVICE-DESK ZUR UNTERSTÜTZUNG VON KMU BEI INSOLVENZ, NIEDERLANDE KMU am Rande der Insolvenz können in den Niederlanden eine Reihe von Hilfen in Anspruch nehmen. Sie können etwa eine Analyse ihrer Wirtschaftslage vornehmen lassen, um mögliche geschäftliche Alternativen zu ermitteln, oder auf finanzielle Hilfe in Verbindung mit Sozialleistungen zurückgreifen. In diesem Kontext und im Sinne einer administrativen Bündelung bzw. Vereinfachung wurde in einer Region in den Niederlanden in einem Pilotprojekt ein Service-Desk zur Bereitstellung entsprechender Leistungen für von einer Insolvenz gefährdeten Unternehmen eingerichtet, an den die Gemeinden ihre Insolvenzfälle delegieren können. Die Gemeinden zahlen dafür eine geringe Aufwandsentschädigung. Der Service-Desk finanziert sich teilweise aus diesen Gebühren, teilweise aber auch aus Beiträgen der Unternehmen vorausgesetzt, das Unternehmen kann gerettet werden sowie aus einem nationalen Fonds, der hauptsächlich die Kosten für etwaige Finanzanalysen trägt Vgl. die Small Business Act Good Practice Database: 30 Vgl. die Small Business Act Good Practice Database: 89

90 KMU-WERKSTATT, LIECHTENSTEIN Im Rahmen der KMU-Werkstatt organisiert die Wirtschaftskammer Liechtenstein spezielle Unternehmenslehrgänge mit hohem Praxisbezug für kleine Unternehmen. Hierfür wurde zuerst unter 50 Liechtensteiner KMU mittels qualifizierten Interviews eruiert, welcher Weiterbildungsbedarf innerhalb des Liechtensteiner Gewerbes herrscht. Daraufhin wurde (mit mehreren Managementberatungsunternehmen) ein 18-tägiger Kurs mit vier Blockveranstaltungen zu den Themen Strategie, Planung, Personalführung, Finanzen, Kommunikation und Marketing konzipiert. Ziel ist es dabei, KMU mit Praxiserfahrung zu allen Themenbereichen (aber ohne theoretischen Überbau) praxisbezogene Seminarinhalte und - unterlagen zu erstellen sowie auch einen entsprechenden Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. 31 Anhang D: Megatrends als Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung von KMU und Familienunternehmen Die Frage, welche Trends und Entwicklungen die Wirtschaft in Zukunft prägen werden, wurde und wird in einer Vielzahl an Publikationen adressiert. Diese Trends und Entwicklungen (so sie denn kommen) stellen natürlich wesentliche Rahmenbedingungen für KMU dar. Da in den meisten diesbezüglichen Publikationen ähnliche Trends und Entwicklungen identifiziert werden, sollen sie im Folgenden anhand zweier diesbezüglicher Publikationen näher beleuchtet werden. Zuvor wird allerdings in Form einer ersten Annäherung kurz auf die von der EU identifizierten Herausforderungen die in gewisser Weise die erwarteten Entwicklungen widerspiegeln eingegangen. In der Europa 2020-Strategie der EU werden u.a. folgende Entwicklungen als die wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit genannt: das Überkommen der rezenten Wirtschaftskrise Globalisierung und die stagnierende Wirtschaftsentwicklung in Europa der demographische Wandel und die Alterung der Gesellschaft Klima und Ressourcenknappheit Dem Ansatz der grand challenges folgend wurden im Forschungsförderprogramm Horizon 2020 der EU folgende gesellschaftliche Herausforderungen Schwerpunkthemen definiert 32 : Gesundheit, Demografischer Wandel und Wohlergehen Lebensmittelsicherheit, Nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei, Bioökonomie Sichere, saubere und effiziente Energiegewinnung 31 Vgl Vgl.: abgerufen am

91 Sicheres und ökologisches Verkehrsmanagement Nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen, Klimawandel Wege zu einer integrativen, innovativen und sicheren Gesellschaft In der Studie Perspectives on Global Development 2010: Shifting Wealth befasste sich auch die OECD mit der globalen Entwicklung und der sich verändernden Dynamik der Weltwirtschaft (OECD, 2010c). Dabei werden neue Muster im Hinblick auf Vermögensbestände und -ströme in der Weltwirtschaft aufgezeigt und die Stärkung der Süd-Süd - Beziehungen hervorgehoben, d.h. die zunehmenden Interaktionen zwischen den Entwicklungsländern durch Handel, Entwicklungszusammenarbeit und ausländische Direktinvestitionen. Die OECD stellt eine Verschiebung der Anteile an der Weltwirtschaft von den industrialisierten OECD-Mitgliedsländern hin zu neuen aufstrebenden Volkswirtschaften fest, der sich bis 2030 noch verstärken wird, wie Abbildung 21 zeigt. Betrug der Anteil der OECD- Staaten an der weltweiten Produktion im Jahr 2000 noch 60 %, schrumpfte er bis 2010 auf 49 %. Bis 2030 erwartet die OECD einen weiteren Rückgang bis 43 %. Abbildung 21: Anteil an der Weltwirtschaft in Kaufkraftparitäten (% des globalen BIP, auf KKP-Basis) Quelle: (OECD, 2010c) Einhergehend mit dieser Prognose zeigt die Studie auch, dass die Zahl der konvergierenden Länder, also Entwicklungsländer, deren Wohlstandsniveau sich dem der Industriestaaten annähert, ein starkes Wachstum erfährt. Neben der Verlagerung der Produktionsaktivitäten in Entwicklungsländer findet zunehmend auch eine Verlagerung der F&E- Aktivitäten von OECD-Ländern in diese Staaten statt, was die technologische Kluft zwischen Europa, den USA und den konvergierenden Ländern schmälert. China, Indien, Brasilien und andere große konvergierende Länder spielen durch ihre wachsende wirtschaftliche Bedeutung auch eine zunehmende Rolle in der globalen Politiklandschaft. Mit der Frage, wie die Welt im Jahr 2030 aussehen wird und welche Konsequenzen dies für die Unternehmen bedeutet, haben sich die Roland Berger Strategy Consultants in ihrem Trendkompendium 2030 ausführlich beschäftigt. Mit Blick auf 2030 wurden dabei sieben Megatrends identifiziert (Brunke, 2011), diese sind: 91

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