Studie zu Bauchentscheidungen
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- Werner Hochberg
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1 Studie zu Bauchentscheidungen dauert ungefähr 15 Minuten wird mit ½ VP-Stunde belohnt kann bequem online erledigt werden ww2.unipark.de/uc/bauchentscheidungen
2 Einführung in die Sozialpsychologie Vorlesung, Sommersemester Sitzung: Vorurteile und Stereotype Prof. Dr. Gerald Echterhoff 2
3 Ve vill occupy ze sunbeds here at precisely 5 a.m...! 3
4 Süddeutsche Zeitung,
5 Thema: Vorurteile und Stereotype 5
6 Überblick Definition Stereotyp, Vorurteil, Diskriminierung Entstehung von Vorurteilen Aufrechterhaltung von Vorurteilen Einflüsse auf Verhalen Abbau von Vorurteilen 6
7 I. Definitionen Stereotype Vorurteile Diskriminierung 7
8 Stereotype Kognitiver Aspekt: Schema über soziale Objekte (Menschen, Gruppen) => Annahmen und Erwartungen über die Eigenschaften von Personen aufgrund der Gruppen-/Kategoriezugehörigkeit Lippmann: Bilder in unserem Kopf Wertigkeit nicht festgelegt: positive und negative Stereotype 8
9
10 Vorurteil Evaluativer / affektiver Aspekt (Wertung) Minimalkonsens: Vorurteil beinhaltet eine positive oder negative Bewertung von Menschen einer Gruppe stellt eine verzerrte Wahrnehmung der Gruppe dar 10
11 Diskriminierung Behavioraler Aspekt (Verhalten) Ungerechtfertigte negative oder schädliche Handlung gegen ein Gruppenmitglied aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit Beispiel: Bond et al. (1988) Disziplinierung von gewalttätigen psychiatrischen Patienten Weiße vs. Schwarze Patienten Isolierzelle vs. Zwangsjacke + Psychopharmaka 11
12 Bond, DiCandia & McKennon (1988) 12
13 II. Die Entstehung von Vorurteilen Realistischer Konflikt Soziale Kategorisierung (kognitiv) Soziale Identität (affektiv-motivational) Beiläufige Aktivierung von Stereotypen 13
14 Realistischer Konflikt (Muzafer Sherif) Vorurteile entstehen wenn Gruppen um knappe Ressourcen konkurrieren Nullsummen-Situationen 14
15 Realistischer Konflikt Sherif et al. (1961): Robbers Cave Phase I: Gruppenbildung Namen (Eagles vs. Rattlers) Gemeinsame Unternehmungen Phase II: Konflikt Wettkämpfe um knappe Ressourcen (5$, Taschenmesser) => Vorurteile zwischen Gruppen Phase III: Reduzierung der Vorurteile Differenzierung der Kontakthypothese (siehe V.): gemeinsames übergeordnetes Ziel, Interdependenz 15
16 Ressourcenknappheit Hovland & Sears (1940) 16
17 Selbstkategorisierungstheorie (SCT; Turner et al., 1987) Erweiterung: Personale I.: Zuordnung der eigenen Person zu einer einzigartigen Kombination von Kategorien; Resultat: ich vs. du. Soziale I.: Zuordnung der eigenen Person sowie anderer Personen zu einer gemeinsamen Kategorie in Abgrenzung von einer anderen Kategorie; Resultat: wir vs. ihr / die anderen 17
18 Soziale Kognition: Kategorisierung untersucht die grundlegenden kognitiven Strukturen, die Stereotypisierung zu Grunde liegen inhaltsleer => über unterschiedliche Stereotype hinweg 18
19 19
20 Kategorisierung Kategorisierung ist unvermeidbare kognitive Grundfunktion Kategorisierung in Eigen- vs. Fremdgruppe kann schon Vorurteile (unterschiedl. Bewertung) zur Folge haben => Minimalgruppen-Effekt 20
21 Minimalgruppen-Paradigma Führt bloße Zuweisung verschiedener sozialer Identitäten zu Eigengruppenbevorzugung? Minimalgruppen-Paradigma (Tajfel et al., 1971) : Bildung von 2 "Gruppen" nach willkürlichen Kriterien (z.b. Präferenz für Kandinsky oder Klee) Aufgabe: Anonym Punkte verteilen an anonyme Andere, von denen nur die Gruppenzugehörigkeit bekannt ist. AV: angekreuzte Spalte in Auszahlungstabelle Mitglied 14 Gruppe A Mitglied 23 Gruppe B
22 Minimalgruppen-Paradigma Ergebnis: Tendenz zur relativen Bevorzugung der "Eigengruppe" (unter Verzicht auf absoluten Gewinn!)
23 Soziale Identität die Erweiterung des Selbstkonzepts durch die Integration von sozialen Beziehungen, v.a. im Hinblick auf Gruppenzugehörigkeit 23
24 Theorie der sozialen Identität (Tajfel; Turner). Grundannahmen: Personen strukturieren die Welt nach Kategorien => Minimierung intrakategorialer Unterschiede und Betonung interkategorialer Unterschiede. Da Personen selbst Mitglieder sozialer Kategorien sind, ergeben sich Unterscheidungen in EG und FG ("wir" "die") mit motivationaler und affektiver Bedeutung für das Selbst.
25 Konsequenzen der Aktivierung der sozialen Identität: 1. Intergruppen-Akzentuierung: EG-Mitglieder werden als dem Selbst ähnlicher wahrgenommen als FG-Mitglieder 2. EG-Favorisierung: Generalisierung positiver Gefühle / Einstellungen innerhalb der EG 3. sozialer Wettbewerb: Sozialer Vergleich verbunden mit Wahrnehmung negativer Interdependenz zwischen EG und FG
26 Bedingungen sozialer Identität (Simon & Trötschel, 2006; Smith & Mackie, 2007) Kontext, z.b.: Konflikte, Migration, politische Ereignisse Individuelle Ebene Kognition: Aktivierung durch situative oder chronische Faktoren Motivation, z.b.: Selbstwert, Affiliation Quellen: Beobachtung, Lernen Sozialisation Soziale Identität 26
27 Kognition: Mentale Aktivierung Situative Faktoren, z.b.: - in der Minderheit sein - direkte Erinnerung durch relevante Stimuli - Konflikt oder Rivalität mit anderer Gruppe Kognition: Aktivierung sozialer Identität Chronische Faktoren, z.b.: - Kulturzugehörigkeit - Interindividuelle Unterschiede (bei der Wichtigkeit einer Gruppe) 27
28 Bewertung der Gruppenmitglieder Der Einfluss von Intergruppenkonflikt / Wettbewerb (Taylor & Moriarty, 1987) Eigengruppe Fremdgruppe 0 Kooperation Konflikt (Wettbewerb) Art der Intergruppenbeziehung 28
29 Konsequenzen sozialer Identität (Simon & Trötschel, 2006; Smith & Mackie, 2007) Gesellschaftliche Prozesse wie Protest oder sozialer Wandel Soziale Identität Positive Beziehung zu EG-Angehörigen; Abwertung von FG- Angehörigen Beeinflussung von Emotion, Selbstwert Orientierung des Verhaltens an Gruppennormen Individuelle Ebene 29
30 Deindividuation 30
31 Johnson & Downing (1979) 1,5 1 Schockstärke 0,5 0-0,5-1 Individuiert (Namensschild) Deindividuiert (anonym) -1,5-2 KKK (neg. Krankenpfleger (pos. Gruppennorm Gruppennorm) Art der Kleidung (Valenz der Gruppennorm) 31
32 Beiläufige Aktivierung von Stereotypen Greenberg & Pyszczynski (1985)
33 III. Aufrechterhaltung von Vorurteilen Warum werden Stereotype und Vorurteile, oft entgegen der Evidenz, aufrecht erhalten? (1)Fremdgruppenhomogenität ( Die sind alle gleich ) (2)Illusorische Korrelation (2)Subtyping (3)Sich selbst erfüllende Prophezeiung 33
34 Fremdgruppenhomogenität Quattrone & Jones (1980)
35 Illusorische Korrelation Illusorische Korrelation (Hamilton & Gifford, 1976) = Die Neigung, Beziehungen oder Korrelationen zwischen Gegebenheiten zu sehen, die in Wirklichkeit nicht miteinander in Beziehung stehen. v.a. zwischen seltenen (und daher salienten) Ereignissen, wie z.b. Beobachtung von negativem Verhalten und von Fremgruppenangehörigen Beispiel: Zusammenhang zwischen Verbrechen (Diebstahl) und Zugehörigkeit zu Fremdgruppe (Osteuropäer) 35
36 Subtyping Bildung separater Kategorien für abweichendes Verhalten => Ausnahmen von der Regel Je typischer eine Person für eine Kategorie, desto unwahrscheinlich ist subtying => Größere Wahrscheinlichkeit, dass das Stereotyp verändert wird 36
37 Bewertung einer Fremdgruppe nach Kooperation mit einem FG-Mitglied (Wilder, 1984) Qualität d. College?zu empfehlen typ. atyp. typ. atyp. KG angenehm unangenehm ^ 37
38 Sich selbst erfüllende Prophezeiung Word, Zanna & Cooper (1974)
39 IV. Einflüsse von Stereotypen auf Verhalten Verhalten von Mitgliedern der stereotypisierten Gruppe vs. Mitgliedern anderer Gruppen Verhalten der stereotypisierten Gruppe Versuch Stereotyp zu widerlegen Bestätigung des Stereotyps stereotype threat 39
40 Akademische Leistungen Afro-Amerikaner Schlechtere Leistungen in standardisierten Tests Sozioökonomische Einflüsse Unterschiede bleiben bei gleichen Lernbedingungen bestehen Frauen Arme 40
41 Stereotype threat Steele & Aronson (1995) Leistung in einem Sprachkompetenztest UV 1: ethnische Zugehörigkeit der Vpn (schwarz vs. weiß) UV 2: ethnische Zugehörigkeit angegeben oder nicht AV: Testergebnis Sprachkomptenztest 41
42 Steele & Aronson (1995) Testleistung ethnisches Prime kein ethnisches Prime Schwarz Weiss 42
43 Mechanismen und Voraussetzungen Voraussetzungen Salienz von Gruppenzugehörigkeit Salienz der stereotypen Erwartung Mechanismen Ängstlichkeit / Aufregung wirkt leistungshemmend 43
44 Der Waffeneffekt (Correll et al., 2002); Vgl. auch Thema soziale Kognition aus Aronson et al. (2008), S
45 V. Reduktion von Vorurteilen Schwächung der Kategorisierung - Dekategorisierung - Rekategorisierug (z.b. common ingroup identity) Kontakthypothese (Allport, 1954): Unter geeigneten Bedingungen führt Kontakt zwischen Mitgliedern verschie-dener Gruppen zur Reduktion von Feindseligkeit und Vorurteilen. Bedingungen: Gemeinsame Ziele und Interdependenz Institutionelle Unterstützung / Norm der Toleranz Möglichkeit des persönlichen Kennenlernens Annahme der Typikalität der FG-Mitglieder Statusgleichheit 45
46 Anwendungsbeispiel: "Jigsaw Classroom" = Gruppenarbeit in interdependenten multi-ethnischen Gruppen (Aronson & Patnoe, 1997) Effekte: - Reduktion von Vorurteilen - bessere Leistungen - höherer Selbstwert - mehr positive interethnische Interaktionen außerhalb der Klasse 46
47 Fazit Stereotyp vs. Vorurteil vs. Diskriminierung Entstehung von Stereotypen Soziale Kognition Soziale Identität Aufrechterhaltung von Stereotypen Subtyping Effekte auf Verhalten Stereotype Threat Reduktion von Vorurteilen Jigsaw Classroom 47
48 VIEL ERFOLG BEI DEN KLAUSUREN UND EINE SCHÖNE SOMMERZEIT! 48
49 49
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