Fachseminar Geschichte. Dr. Giese

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1 Fachseminar Geschichte Dr. Giese Rahmenprogramm für die Fachseminararbeit orientiert an den Kompetenzbereichen der Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst Das vorgelegte Rahmenprogramm für die Fachseminararbeit im Fach Geschichte orientiert sich vordringlich am Lernbedarf der Referendarinnen und Referendare und ist aus dieser Perspektive auch veränderbar. Angesichts der Verbindlichkeit des bedarfsdeckenden Unterrichts von neun Wochenstunden gewinnt der frühe Praxisbezug besondere Bedeutung. Er verlangt ein spiralförmig aufgebautes Curriculum 1, das von Beginn an praxisorientiert ausgerichtet ist und eine allmähliche Entfaltung didaktischer Positionen ermöglicht. Die theoretischen Ansätze treten erst sekundär ins Blickfeld. Selbstverständlich ist die Erkenntnis, dass beide Bereiche Theorie und Praxis einander bedingen und entsprechend in jeder Phase der Ausbildung in unterschiedlicher Gewichtung vertreten sein müssen. Somit soll sich ein kontinuierlicher Auf- und Ausbau von Kompetenzen ergeben, so dass sich die unterschiedlichen Ausbildungsphasen in erster Linie durch den Grad der Systematisierung und Differenzierung und methodisch durch selbstständigere Arbeits- und Verfahrensweisen unterscheiden. Zudem wird in dem vorliegenden Rahmenprogramm für das Fachseminar Geschichte der Versuch unternommen, die einzelnen Kompetenzfelder der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung untereinander zu vernetzen. Dabei stehen die Kompetenzfelder Unterrichten und Erziehen zu Beginn der Fachseminararbeit im Zentrum. Im Laufe der Ausbildung werden sie durch die Lehrerfunktionen Diagnostizieren und Fördern, Beraten, Leistung messen und beurteilen, Verwalten und Organisieren, Evaluieren, Innovieren und Kooperieren sinnvoll ergänzt. Die vorgeschlagenen Themen stellen sich in den Dienst, die aus der Hauptseminararbeit und der schulischen Ausbildung resultierenden Desiderate aus der fachlichen Perspektive zu beantworten und so zu einer an allen Lehrerfunktionen orientierten umfassenden Gesamtausbildung beizutragen. Aus der Vernetzung der unterschiedlichen Kompetenzbereiche ergibt sich notwendig die Überschneidung einzelner thematischer Bereiche. 1 Die Konzeption des Rahmenprogramms für das Fachseminar Geschichte als Spiralcurriculum wird durch den Verzicht auf eine chronologische Auflistung der Fachseminargegenstände versinnbildlicht. Ein Terminplan mit den vereinbarten Fachseminargegenständen wird für jeden Ausbildungsjahrgang neu verabredet und verschriftlicht. Zudem bleiben bewusst Felder in der Darstellung der Fachseminargegenstände frei, die durch die Referendarinnen und Referendare gefüllt werden können und sich an ihren jeweiligen Bedürfnissen orientieren. 1

2 Unterrichten: Grundlegende Kenntnisse, Fertigkeiten und Methoden adressatengerecht vermitteln Kriterien guten GUs und GLUs Schulbücher im GU und GLU (Konzeption und Umgang) (Neue) Medien im GU und GLU Lehrpläne GE (Sek I und II) und GL Grundformen historischer Untersuchungen Fachmethoden Materialfindung und auswahl Visualisierungstechniken Das Fach GL Anfangsunterricht Fachdidaktische Positionen Unterrichtsplanung: Didaktische Konzepte in ihrer Auswirkung auf unterrichtliches Handeln Unterrichtseinstiege im GU und GLU Strukturierung von Stunden, Sequenzen und Reihen im GU und GLU; Artikulationsschema Themengewinnung Vom Gegenstand zum Thema Schüleraktivierende Methoden Fächerverbindendes und fachübergreifendes Lernen Außerschulische Lernorte; Museumsdidaktik Erziehen: Die Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit fördern Demokratie und Werteerziehung im GU und GLU Geschichtsbewusstsein Interkulturelles Lernen Bestimmung der eigenen Erziehungsposition für die persönliche Orientierung und Ausrichtung der eigenen unterrichtlichen Erziehungsarbeit 2

3 Leistung messen und beurteilen, diagnostizieren, fördern und beraten: Verfahren der Leistungsmessung sinnvoll anwenden, Leistungen sachgerecht beurteilen, rückmelden und dokumentieren; Lernnotwendigkeiten diagnostizieren und Schülerinnen und Schüler entsprechend fördern; Unterstützung und Anregungen zu Lern- und Entwicklungsprozessen geben Zentralabitur Leistungsbewertung: Klausuren erstellen, korrigieren und bewerten Leistungsbewertung: Sonstige Mitarbeit Vergleichsarbeiten Facharbeiten im GU Förderempfehlungen Elternsprechtag Organisieren und Verwalten: Qualität schulischer Arbeit durch engagierte Beteiligung und effektive Arbeitsorganisation verbessern Planung und Organisation der eigenen Ausbildung in Schule und Seminar Mitarbeit in der Fachkonferenz Exkursionen und Studienreisen Organisation und Verwaltung der eigenen unterrichtsrelevanten Arbeit (Material, Aufzeichnungen zur Leistungsbewertung, Noten-, Klassenlisten etc.) 3

4 Evaluieren, Innovieren und Kooperieren: Schulische Arbeit überprüfen und berufliche Kompetenzen weiterentwickeln Biographische Reflexion der eigenen Berufswahlentscheidung Reflexion der Fachseminararbeit Gruppenhospitationen Kooperative Arbeit der Fachkonferenz Eigener Unterricht in der kooperativen Reflexion Kooperative Unterrichtsvorbereitung Außerschulische Lernorte Möglichkeiten des GUs und GLUs zur Öffnung von Schule Möglichkeiten des GUs und GLUs zur Mitgestaltung des Schulprogramms Die konkret inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Fachsitzungen orientiert sich an den andragogischen Ausbildungsprinzipien der Teilnehmerinnen- und Teilnehmerorientierung und der Selbststeuerung. Die Fachseminararbeit wird so angelegt, dass die Fachseminarmitglieder die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Erfahrungen in die Arbeit einzubringen, sie zum Ausgangspunkt der jeweiligen Reflexion und Analyse zu machen, um so konkrete Hilfen für die alltägliche und zukünftige Arbeit zu erhalten. Grundlegendes Prinzip ist die dialogische Auseinandersetzung und Begegnung. Dies setzt das Engagement und die Bereitschaft zur Mitarbeit im Fachseminar voraus. Die Fachseminararbeit gliedert sich in den vier Ausbildungshalbjahren in folgende Ausbildungsphasen: 1. Ausbildungsphase: Grundlegung und Orientierung Grundlagen der Unterrichtsplanung, Rollenfindung und identifikation, Ausbau der Sachkompetenz im Hinblick auf die unterrichtlichen Bedarfe, Anlage und Ausbau didaktischer, methodischer und moderativer Kompetenzen (Bezüglich der Lehrerfunktionen liegt der Schwerpunkt auf Unterrichten und Erziehen) 2. Ausbildungsphase: Vertiefung und Konzeptionalisierung Planung von Unterricht in zunehmend übergreifenden Einheiten, Vertiefung von didaktischen, methodischen und moderativen Kompetenzen, Rollenidentifikation und bewältigung unter den Ansprüchen des bedarfsdeckenden Unterrichts (In dieser Ausbildungsphase treten nun verstärkt die Lehrerfunktionen Diagnostizieren und Fördern, Beraten, Leistung messen und beurteilen, Organisieren und Verwalten, Evaluieren, Innovieren und Kooperieren hinzu) 4

5 3. Ausbildungsphase: Professionalisierung Akzentuierung fachlicher und didaktischer Aspekte des GUs und GLUs zum Ausbau beruflicher Professionalität. (Integration aller Lehrerfunktionen) 4. Ausbildungsphase: Examensvorbereitung Wiederholung, Konturierung und Ausrichtung auf die unterrichtspraktischen Prüfungen bzw. das Kolloquium (Integration aller Lehrerfunktionen) Zentrale Lerngelegenheiten im Laufe der Ausbildung stellen die beiden Intensivphasen (zu Beginn der Ausbildung und zur Vorbereitung auf den bedarfsdeckenden Unterricht gegen Ende der ersten Ausbildungsphase) dar. Ergänzt wird die Fachseminararbeit durch gemeinsame Exkursionen zu fach- und unterrichtsrelevanten Einrichtungen und Veranstaltungen (Museen, Archiven, Schulbuchverlagen, Ausstellungen, Vorträgen, Koop-Veranstaltungen mit anderen Fachseminaren etc.). 5