Inhalt Rückblick Das erste Quartal 2016 lieferte einen eindrück lichen Ausblick Die US Wirtschaft hält weiterhin Kurs und zeigt sich widerstandsfähig Aktien Wir haben die Aktienquoten nochmals reduziert Währungen Die veränderte Rhetorik der US FED, welche die vorherrschenden Rückblick Das erste Quartal 2016 lieferte einen eindrücklichen Anschauungsunterricht, wie schnell und unerwartet die Einschätzung der Marktteilnehmer ändern kann. Die seit Mai 2013 angekündigte Änderung der US Zinspolitik, wurde am 16. Dezember 2015 in Form eines erhöhten Zinskorridors (0,25%-0,50%, vorher NULL) für kurzfristige Zinssätze, endlich in die Tat umgesetzt. Gefestigt durch eine solide Entwicklung am Arbeitsmarkt, ein robuster Immobilienmarkt und eine rege Konsumtätigkeit, war der Entscheid durchaus vertretbar. Im Zuge der angekündigten Zinserhöhung, profitierte der US Dollar durch stetige Zukäufe der Investoren, da der positive Zinsunterschied zu Währungen wie CHF, EUR und GBP, eine zunehmende Sogwirkung entwickelte. Mit der Ausgangslage Ende 2015, herrschte für die Anlagepolitik 2016, ein hoher Konsens unter den Anlagespezialisten. Zusätzliche 2-4 Zinserhöhungen des FED sollten dem US Dollar weiteres Anstiegspotential in Aussicht stellen. Folglich rechnete niemand mit grossen Sprüngen an den US Aktienbörsen, da die vom Export abhängige US Unternehmungen bereits 2015 zu kämpfen hatten. Unter der Last des stärkeren USD, blieben die Erwartungen für Aktienmärkte der Emerging Markets und für Rohstoffanlagen, ebenfalls gedämpft. Dagegen legte man weiterhin den Anlagefokus auf Länder, bei denen die jeweiligen Zentralbanken, neue Stimulierungsmassnahmen in Aussicht stellten (Eurozone, Japan, China etc.). Bei den Anlageklassen standen die Aktien, mangels Alternativen, auf den Beliebtheitslisten weiterhin zuoberst (Abb. 1). Für Obligationen erwartete man dagegen ein schwieriges Jahr, da man kein allzu grosses Zinssenkungspotential mehr sah. Zinsen/Obligationen Der US Obligationenmarkt setzte seit der Zinssatzerhöhung Rohstoffe Der fallende Trend in den Rohstoffen (Abb. 10) wurde gebremst Aktienmärkte nach dem 1. Quartal Region Aktienindex 31.03.2016 Veränderung in % seit Jahresbeginn Welt MSCI World in USD 1 648.12-0.88% MSCI World in EUR 1 448.13-5.37% MSCI World in CHF 1 580.38-4.93% Europa DJ Euro Stoxx 50 3 004.93-8.04% Swiss Market Index SMI 7 807.89-11.46% German Stock Index DAX 9 965.51-7.24% Financial Times Stock Exchange FTSE 6 174.90-1.07% MICEX Index Russland 1 871.15 6.23% Amerikas Dow Jones Industrial DJI 17 685.09 1.49% Standard & Poors 500 Index S&P 500 2 059.74 0.77% NASDAQ 4 869.85-2.75% Brazil Bovespa 50 055.27 15.47% Asien-Pazifik Nikkei225 (Japan) 16 758.67-11.95% Hang Seng Index Hong Kong 20 776.70-5.19% Straits Times Index Singapur 2 840.90-1.45% Shanghai SE Composite 3 003.92-15.12% BSE Sensex 30 Index Indien 25 341.86-2.97% Standard & Poors/Australian Stock Exchange 200 5 082.79-4.02% (Abb. 1) 1 g
Wie eingangs angedeutet, orientiert man sich an den Konsensmeinungen der Massen, läuft man Gefahr, das Unerwartete zu ignorieren. Das Weltwirtschafts- wachstum hat nach wie vor die erhoffte Dynamik, welche die Zentralbanken mit vereinten Kräften und z.t. unerprobten Mitteln (Negativzinsen), in Schwung zu bringen versuchten, nicht erreicht. Die gemachten Prognosen mussten wiederholt nach unten korrigiert werden, da halfen auch die mittlerweile weit verbreiteten Negativzinsen wenig. Im Gegenteil, sie verursachen bei den Banken und Vorsorgeeinrichtungen zunehmend Kopfzerbrechen und Verunsicherung. Die Ansammlung von störenden Faktoren drückte die Aktienmärkte bis Ende Februar auf neue Tiefststände, welche sogar die Werte vom Sommer 2015 unterschritten. Dies bestätigte die schwache Markttechnik (Abb. 2) und erhöht die Gefahr einer länger anhaltenden Marktkorrektur. MSCI World Aktienindex (in USD) (Abb. 2) Die Markterholung (Abb. 3), getragen vom schwächeren USD, sich erholenden Ölpreisen und einer vorsichtigeren Kommunikation der People s Bank of China, führten Ende Februar zu einer synchronisierten Reaktion, bevor sich eher überraschend die US Aktienmärkte, die Emerging Markets und Gold von den anderen Marktsegmenten (europ. Börsen, Japan etc.), absetzen konnten. Markterholung im Vergleich der Schweizer Markt (SPI) kann nicht Schritt halten 2 (Abb. 3)
Quartalsbrief Q2, 2016 Ausblick Die US Wirtschaft hält weiterhin Kurs und zeigt sich widerstandsfähig gegen aufkommende Befürchtungen einer Abkühlung und rückten kürzlich diskutierte Rezessionsängste in den Hintergrund. Der über die letzten Monate unter Druck stehende Industriesektor hat sich im März wieder aufgehellt (Abb. 4) und nun wartet man gespannt auf die bevorstehenden Q1 US Unternehmenszahlen. Der Trend der Gewinne in den USA ist seit Ende 2014 fallend, was im Vergleich zu den Aktienbewertungen auf aktuellem Niveau, Fragezeichen zum Aufwärtspotential aufwirft (Abb. 5). Von einer ausgeprägten Schwankungsbreite des US Dollars kann weiterhin ausgegangen werden. Politische Ereignisse wie das EU Referedum in Grossbritannien, die Kapitalaustattung der europäischen Banken oder die anhaltende Flüchtlingsproble matik und Terroranschläge, sorgen immer wieder für erhöhte Volatilität und Unruhe. Übersicht Purchasing Manager Index (PMI): Eine Zahl von 50 bedeutet keine Veränderung zum Vormonat, Werte darüber oder darunter eine Verbesserung bzw. eine Verschlechterung. Das Institut für Supply Management (ISM) bildet die Entwicklung der US-Industrieproduktion ab. Der Index hat einen Vorlauf von drei bis sechs Monaten. (Abb. 4) S&P500 Unternehmensgewinne seit 2014 fallend (schwarz gepunktete Linie) 3 (Abb. 5
Aktien Wir haben die Aktienquoten nochmals reduziert (Abb. 6) und einen Teil der Liquidität für ein Engagement in Gold eingesetzt. Mit der Einführung von Negativzinsen und dem schwindenden Vertrauen in die Politk der Zentralbanken, haben wir nach einer mehr als 4-jährigen Absenz entschieden, Gold wieder in die Asset Allokation aufzunehmen (unter Alternativen Anlagen in der Tabelle berücksichtigt). Mit der angepassten Asset Allokation haben wir die Risiken reduziert und sind breiter diversifiziert, da wir davon ausgehen, dass die Finanzmärkte in den kommmenden Monaten nochmals auf die Probe gestellt und die diesjährigen Tiefstände auf ihre Werthaltigkeit geprüft werden könnten. Aktuelle Asset Allokation: Anlageklasse in % Festverzinslicht Einkommen Ausgewogen Wachstum Aktien Liquidität 5 10 10 10 10 Obligationen 90 50 35 15 0 Wandelanleihen 5 5 5 0 0 Aktien 0 20 35 55 70 Str. Produkte/Alt. Anlage 0 15 15 20 20 Total 100 100 100 100 100 (Abb. 6) Währungen Die veränderte Rhetorik der US FED, welche die vorherrschenden Erwartungen der Anleger für weitere Zinserhöhungen zurückgebunden hat, veranlasste uns, die Fremdwährungen abzusichern. Kurzfristig scheint die Korrektur im US Dollar etwas heftig ausgefallen zu sein, aber aufgrund der unterschiedlichen Zentralbankenpolitik der verschiedenen Länder, sind Währungsprognosen wieder schwieriger geworden (Abb. 7). Preiseinflüsse auf die Portfolios durch Währungsveränderungen sind somit weitgehend neutralisiert, was das Gesamtrisiko zusätzlich reduziert. Währungen 31.03.2016 31.12.2015 Veränderung USD/CHF 0.9589 0.9997 4.25% EUR/CHF 1.09133 1.08627-0.46% EUR/USD 1.1381 1.0866-4.53% GBP/CHF 1.3801 1.4729 6.72% GBP/USD 1.4394 1.4734 2.36% USD/JPY 112.50 120.20 6.84% CHF/JPY 117.331 120.235 2.48% (Abb. 7) 4
Zinsen/Obligationen Der US Obligationenmarkt setzte seit der Zinssatzerhöhung im Dezember (gelber Kreis im Chart), zu einem unerwarteten Rally an (Abb. 8), was sich ebenfalls positiv auf die Zinskurven anderer Währungen auswirkte. Abgesehen von Papieren in USD, AUD und NZD, sind die Anlagemöglichkeiten in Einzelwerten weiterhin stark eingeschränkt. Vorläufig rechnen wir mit anhaltend tiefen Zinsen in Europa, Schweiz und Japan, die steigende Inflation in den Vereinigten Staaten (Abb. 9) könnte hier ein Kontrast punkt setzen, falls es den Amerikanern weiter hin gelingt, sich der globalen Konjunktur trägheit zu entziehen. 10-Jahres US Treasury (Abb. 8) Kerninflation in den USA steigt (Abb. 9) 5
Quartalsbrief Q2, 2016 Rohstoffe Der fallende Trend in den Rohstoffen (Abb. 10) wurde gebremst, ohne Klarheit darüber zu schaffen, ob tatsächlich ein Trendwechsel stattgefunden hat. Anders sieht es bei Gold aus (Abb. 11), wo die mittelfristige Abwärtstrendlinie (gelb) nach oben durchbrochen wurde. Nach dem starken Anstieg seit Jahresbeginn (rund 20%), befinden wir uns jetzt in einer Ver- dauungsphase, welche ein paar Wochen dauern könnte, anschliessend rechnen wir mit einem weiteren Anstieg mit dem Ziel USD 1360. Unsere im Februar getätigte Fondsanlage ist je nach Marktsituation in physischen Edelmetallen (Gold und Silber) oder in Firmen, die stark in der Förderung von Edelmetallen positioniert sind, investiert. CRB Index zeigt den arithmetischen Durchschnitt von Rohstoff Futures, welche monatlich neu gewichtet werden Grossmünsterplatz 6 Postfach 2922 CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)44 266 60 00 Fax +41 (0)44 266 60 01 E-Mail: info@ultrafinanz.ch Internet: www.ultrafinanz.ch Bundesstrasse 9 CH-6304 Zug Telefon +41 (0)41 729 49 88 Fax +41 (0)44 266 60 01 (Abb. 10) Goldpreis in USD (Abb. 11) 6