Bundesfachkongress Unterricht professionell am 24./25. April 2015 in Landau



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Transkript:

Bundesfachkongress Unterricht professionell am 24./25. April 2015 in Landau Kurzbeschreibungen der Veranstaltungen Veranstaltung 1 Guter Unterricht für Menschen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung Hendrik Reimers Im Sinne von Empowerment und Inklusion ist die übergeordnete Leitidee im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, die Schülerinnen und Schüler in Hinblick auf eine optimale subjektive Lebensqualität in Inklusion zu unterstützen und zu begleiten. Fit sein im Leben für ein individuelles Höchstmaß an aktiver Teilhabe ist demensprechend das Ziel jeglicher Bildungsbemühungen. Das bedeutet in einer sich immer schneller wandelnden Gesellschaft vor allem Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, den ständigen Veränderungen gewachsen zu sein und die eigene Lebenswirklichkeit bewältigen zu können. Daraus folgt, dass guter Unterricht gekennzeichnet sein muss sowohl durch die Organisation der Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler einhergehend mit permanenten Angeboten zu einer positiven Identitätsentwicklung als auch durch eine unterrichtsimmanente Berücksichtigung der jeweiligen subjektiven Perspektiven. Veranstaltung 2 Komm, wir sprechen Mathe! Interaktives mathematisches Lernen mit Kindern mit Spracherwerbsstörungen Dr. Anja Schröder, Prof. Dr. Ute Ritterfeld Aktuelle Studien zeigen, dass nicht alle Kinder mit umschriebenen Spracherwerbsstörungen (USES) mathematische Basiskompetenzen genauso gut erwerben wie altersgleiche, sprachlich unauffällig entwickelte Kinder. Dabei setzen sich die Schwierigkeiten der Kinder mit USES in frühen vorschulisch erworbenen mathematischen Kompetenzen wie dem Zählerwerb im Schulalter weiter fort. Es wird angenommen, dass die sprachlichen und mathematischen Schwierigkeiten miteinander in Zusammenhang stehen. Daraus wird die Konsequenz abgeleitet, dass mathematisches Lernen nicht ohne Sprache erfolgen kann und damit eine mathematische Förderung von Kindern mit USES sprachspezifisch ausgerichtet sein muss. Wie nun diese sprachspezifische Gestaltung des Mathematikunterrichts aussehen kann, wird unter anderem in einem Projekt zur Analyse interaktiver Konstruktionen mathematischen Lernens untersucht. Dabei steht das Verstehen darüber, in welcher Weise Lehrpersonen (mit fachlicher Expertise im Förderschwerpunkt Sprache und in Mathematik) in Interaktionen vorgehen und welche Unterstützungsformen förderlich sind, im Mittelpunkt. Erst im zweiten Schritt können daraus Vorschläge für die Gestaltung lernförderlicher Interaktionen im Mathematikunterricht abgeleitet werden. Die Untersuchungen sind Schritte auf dem Weg besonders wirkungsvolle Vorgehensweisen zu entdecken, zu verstehen und zu bündeln mit dem Ziel daraus dann Fördervorschläge zu entwickeln.

Veranstaltung 3 Prävention von Verhaltensstörungen bei geistiger Beeinträchtigung Möglichkeiten der Modifizierung von Lubo aus dem All! Dr. Annika Schell Lubo aus dem All! ist ein sowohl theoretisch als auch empirisch gut begründetes Präventionsprogramm zur langfristigen Vermeidung von Verhaltensstörungen. Es liegt aktuell jeweils in einer Version für Vorschul- und für Grundschulkinder vor. Im Mittelpunkt des Programms steht die methodisch abwechslungsreiche Vermittlung altersangemessener emotional-sozialer Kompetenzen und Problemlösestrategien. Bewegungs- und Rollenspiele, Bildkarten, ein Verstärkersystem und weitere Methoden unterstützen einen aktiven Lernzugang. Besonders die Geschichte des kleinen Außerirdischen Lubo (Handpuppe) motiviert die Kinder zum Mitmachen und zur spielerischen Auseinandersetzung mit Gefühlen und sozialen Situationen. Die Teilnehmer des Seminars erhalten neben einer Einführung in das Präventionspro-gramm einen Überblick über Möglichkeiten der Modifizierung für Kinder mit einer Geistigen Beeinträchtigung und den Einsatz in inklusiven Settings. Die Inhalte des Programms werden sowohl von der Referentin vorgestellt als auch mit den Teilnehmern gemeinsam in Kleingruppen erarbeitet. Veranstaltung 4 Caught being kind! - Förderung positiven Verhaltens im Unterricht durch Tootling Vertr.-Prof. Dr. Anna-Maria Hintz Wenngleich sicherlich jeder Lehrkraft daran liegt, positives Verhalten lobend anzuerkennen, kann es sich im schulischen Alltag oftmals als schwierig erweisen, die Augen überall zu haben. Gerade bei parallel vorkommenden störenden und unangemessenen Verhaltensweisen bleibt manches positive Verhalten unbemerkt und findet kaum Beachtung. Eine Möglichkeit, hier in positiver und präventiver Weise anzusetzen, stellt das Tootling dar. Genauso, wie das KlasseKinderSpiel (Hillenbrand & Pütz, 2008) gehört es den Methoden des positive behavior support an. Während der Schwerpunkt beim KlasseKinderSpiel auf dem Einhalten von vorher gemeinsam vereinbarten Klassenregeln liegt, stellt das Tootling eine Methode dar, mit der der Fokus stärker als sonst üblich, auf das Wahrnehmen und Loben positiver Verhaltensweisen gelegt wird (Skinner, Neddenriep, Robinson, Ervin & Jones, 2002; Skinner, Cashwell & Skinner, 2000). Die Aufgabe, positives Verhalten zu erkennen und lobend anzuerkennen wird hierbei in kindgerechter Art und Weise auch auf die Lernenden übertragen (peer monitoring). Hierdurch vergrößert sich die Chance, dass mehr des gezeigten positiven Verhaltens zur Kenntnis genommen und durch eine ritualisierte gemeinsame Reflexion in Verbindung mit einem Gruppenkontingenzverfahren verstärkt wird. Im Rahmen des Seminars wird in die Methode des Tootling eingeführt. Im Anschluss hieran werden gemeinsam erste Schritte zur praktischen Umsetzung erarbeitet.

Veranstaltung 5 Didaktische Mehrwerte des Einsatzes von Tablets für einen adaptiv-inklusiven Unterricht Vertr.-Prof. Dr. Bernhard Rauh, Raphael Wangler Das Tablet bietet durch die Kombination aus Touchscreen, Mobilität, intuitiver Bedienung und großer Softwareauswahl ein interessantes Potenzial für den Einsatz in inklusiven Lehr- /Lernsettings. Im Beitrag werden unterrichtsrelevante Ergebnisse des Forschungsprojekts "Teilhabe durch Tablets" vorgestellt, die konkrete didaktische Mehrwerte des Tablets aufzeigen und jenseits einfacher Neuigkeitseffekte liegen. Insbesondere die assistierenden und adaptiven Potenziale sowie intelligente Apps, die Handlungsintentionen erkennen und umsetzen können, stehen im Zentrum. Veranstaltung 6 Professioneller Unterricht durch professionelle Führung: Schulleitung in inklusiven Settings David Scheer Der flächendeckende Ausbau inklusiver Bildungsangebote stellt auch Schulleitungen vor immer neue Herausforderungen und bringt auch formell neue Aufgaben mit. Das Seminar soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen. Es werden Ansätze vorgestellt und erarbeitet, aus denen sich Möglichkeiten für die erfolgreiche Umsetzung von Schulleitung an inklusiven Schulen ableiten lassen. Neben dieser Beschäftigung mit Handlungsansätzen und Erkenntnissen aus der Schulleitungsforschung wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem auch Raum für die (kollegiale) Auseinandersetzung mit den eigenen täglichen Anforderungen des Schulleiteralltags geboten. Veranstaltung 7 Kulturelle Literalität - Förderung der Lesekompetenz zwischen Bildungsstandards und individuellen Kompetenzen Prof. Dr. Birgit Werner Kulturelle Literalität zählt laut UNESCO zu den Basiskompetenzen, die den Anspruch eines jeden Menschen auf gesellschaftliche Teilhabe sichern. Sie bewegt sich im Spannungsfeld von individueller Lebensbewältigung und fach- und arbeitsmarktbezogener Qualifizierung und umfasst sowohl schriftsprachliche und mathematische Kompetenzen. Herkömmliche schulische Förderkonzepte fokussieren eher auf standardisierte, alters- und normgerechte Lese- und Schreibkompetenzen bzw. stellen den Erwerb formaler schulischer Bildungszertifikate in dem Mittelpunkt. Damit drohenden die Bildungsbedarfe der Kinder und Jugendliche mit milieu- und herkunftsbedingten Bildungserschwernisse bzw. Bildungsbiografien jenseits von Bildungsstandards vernachlässigt zu werden. Im Mittelpunkt der Ausführungen steht ein Mehrebenenmodell zur Erfassung, Systematisierung und Ausdifferenzierung verschiedener Ebenen der Grundbildung: Prozess-, Subjekt- und soziale Ebene. Es basiert auf dem Modell zur Beschreibung schriftsprachlicher Kompetenzen (vgl. Rosebrock/ Nix 2008) sowie auf dem Ansatz einer situativen Mathematik (Basendowski 2013). Das Seminar beleuchtet auf den einzelnen Ebenen didaktisch-methodische Ansätze, die sich gerade für die Zielgruppe der Schüler im Förderschwerunkt Lernen bewährt haben. Neben

der Förderung prozessualer Lesefertigkeiten (Leseflüssigkeit und Leseverstehen) werden auch Konzepte zur Förderung der Lesemotivation (Subjektebene) und die Förderung einer eigenständigen Auseinandersetzung mit Schriftmedien als kommunikativer Handlungszusammenhang (soziale Ebene) vorgestellt. Veranstaltung 8 Professioneller Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Unterricht Dr. Rita Völker-Zeitler In diesem Seminar gewinnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kenntnisse über das Posttraumatische Belastungssyndrom (PTSD) und deren unmittelbaren Folge. Sie bekommen Einblick, wie sich die Symptomatik der Übererregung, der Kontraktion und der Dissoziation bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Unterricht äußern kann. Kinder und Jugendliche mit solch schwer wiegenden Erfahrungen fordern Pädagoginnen und Pädagogen heraus. Auf diesem Hintergrund wird ein pädagogischer Leitfaden für einen professionellen Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen entwickelt. Veranstaltung 9 Kompetenzraster als Möglichkeit zur Unterrichtsgestaltung, Förderplanung und Leistungsbewertung im Rahmen der Inklusion Christian Diepold, Corinna Bömer Wie soll man Unterricht an einer inklusiven Schule gestalten? Viele Kollegen fühlen sich mit der neuen Situation überfordert, Schüler mit individuellem Förderbedarf und Regelschüler gleichermaßen zu fördern und können sich schwer vorstellen, wie alle Schüler trotz sehr unterschiedlicher Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen vom Unterricht profitieren sollen. Auch bezüglich der Leistungsbewertung werden alle Kollegen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sowohl Unterricht als auch Leistungsbewertung im Rahmen dieses Paradigmenwechsels so durchgeführt werden können, dass alle davon profitieren. Dabei soll es zum einen um Zukunftsvisionen gehen, zum anderen aber auch darum, wie die ersten Schritte hin zur inklusiven Schule aussehen könnten. Veranstaltung 10 Unterricht mit kranken Kindern und Jugendlichen Dr. Andreas Seiler-Kesselheim Für die Unterrichtung psychisch und/oder somatisch erkrankter Kinder und Jugendlicher sind in den meisten Bundesländern die Schulen für Kranke dann zuständig, wenn ein längerer stationärer oder teilstationärer Klinikaufenthalt notwendig ist. Der Unterricht folgt dabei curricular dem der Heimatschule und trägt ansonsten den krankheitsspezifischen Erfordernissen Rechnung. Allerdings zeigt sich, dass in den vergangenen Jahren die Rückführung der Schülerinnen und Schüler in das Allgemeine Schulsystem mit immer mehr Herausforderungen verbunden ist. Dies wirft sowohl für die Schulen für Kranke als auch für die Allgemeinen Schulen insbesondere in den Bereichen Kooperation und Übergangsmanagement neue Fragen auf, die in diesem Seminar angesprochen und diskutiert werden sollen.

Veranstaltung 11 Differenzierung im Unterricht empirische Ergebnisse und praktische Umsetzungsmöglichkeiten Mareike Drinhaus Differenzierungskompetenz gilt als eine zentrale Lehrerkompetenz, insbesondere von Sonderpädagog/innen. Von Lehrpersonen wird erwartet, dass sie jedes Kind gemäß seinem Entwicklungsstand optimal fördern. Doch wie kann dies in der Praxis gelingen? In der Veranstaltung geht es zunächst um das Konzept der Differenzierungskompetenz. Anschließend wird ein Überblick über verschiedene Differenzierungsformen sowie deren Vorkommenshäufigkeit im Unterricht gegeben. Es werden dann praktische Beispiele zur Differenzierung in den Kernfächern vorgestellt. Veranstaltung 12 Förderung der mathematischen Basiskompetenzen zu Beginn der Sekundarstufe Carolin Reinck Die Inklusion sowie die Lernförderung von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf im Lernen sind nicht nur in den Grundschulen ein aktuelles Thema, sondern immer stärker auch in den Sekundarstufen. Viele der bereits ergriffenen Maßnahmen betreffen überwiegend schulorganisatorische Aspekte. Für die konkrete Umsetzung von Unterricht, der die heterogener werdende Schülerschaft fokussiert, liegen derzeit zu wenige Ideen und Konzepte vor. Für den Mathematikunterricht besteht ein besonderer Bedarf in dem Bereich der mathematischen Basiskompetenzen. Verschiedene Studien belegen, dass Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe nicht über die nötigen Basiskompetenzen verfügen. In der Veranstaltung wird eine konkrete Maßnahme zur Wiederholung sowie Festigung dieser mathematischen Grundlagen zu Beginn der fünften Jahrgangstufe vorgestellt, die als geeignete Prävention von Schwierigkeiten im Mathematikunterricht dient. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem konkreten Einsatz evidenzbasierter Methoden, die sowohl der Förderung der Motivation für das Lernen mathematischer Inhalte als auch zur Unterstützung des Verstehens mathematischer Rechenprozesse dienen. Veranstaltung 13 Co-Teaching im Team erfolgreich unterrichten Tatjana Leidig Teamarbeit ist eine zentrale Gelingensbedingung auf dem Weg zu Inklusion (vgl. Lütje-Klose 2014). Lehrkräfte stellt die Arbeit in professionsgemischten Konstellationen vor die Herausforderung, eine Grundlage für die vielfach noch nicht alltägliche Zusammenarbeit zu finden, Wege und Vorgehensweisen zu klären und die gemeinsame Arbeit in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Im deutschen Sprachraum wird häufig der Begriff TeamTeaching für die Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen genutzt. Das in der internationalen Forschung etablierte Co- Teaching greift weiter und bringt die Aufgabe der kooperierenden Lehrkräfte in der

inklusiven Schule auf den Punkt. Co-Teaching impliziert nach Murawski (2012) die gemeinsame Gestaltung des Unterrichts durch mehrere Professionelle zur Realisierung des curricularen, emotionalen und sozialen Lernens in einer inklusiven Lerngruppe und geht damit weit über eine punktuelle Zusammenarbeit, einzelne TeamTeaching-Phasen im Unterricht oder eine kollegiale Beratung hinaus. Vor dem Hintergrund einer gemeinsam getragenen Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler entwickeln erfolgreiche Co-Teaching-Teams professionelle Strukturen. Dies erfordert zunächst von den beteiligten Lehrkräften, einen Blick auf die gesamte Lerngruppe zu entwickeln also weg von der geteilten Zuständigkeit, die sich häufig in der Formel meine Kinder deine Kinder widerspiegelt. Co-Teaching - geht von einer Gleichwertigkeit der Lehrkräfte aus - erfordert eine offene Kommunikation der Lehrkräfte - basiert auf einer gemeinsamen Grundlage - umfasst gemeinsame Planung, Durchführung und Bewertung/Evaluation des Unterrichts - bezieht auch Aspekte wie Elternarbeit und Zusammenarbeit mit weiteren Helfersystemen mit ein - nimmt erzieherische Fragestellungen und Classroom Management als gemeinsame Verantwortung in den Blick. (vgl. Murawski 2012, Friend et al. 2010, Sileo 2011) Im Workshop werden nach der Klärung des Begriffs Co-Teaching vor dem Hintergrund der inklusiven Schulentwicklung zunächst die verschiedenen Formen des Co-Teachings erläutert und anhand von Beispielen aus der unterrichtlichen Praxis konkretisiert. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit erforderlichen Rahmenbedingungen und Strukturen. Mögliche Vorgehensweisen zur Unterrichtsplanung im Team werden vorgestellt. Veranstaltung 14 Evidenzbasierung von Unterricht und Förderung Chancen und Grenzen des Konzepts Dr. Jan Kuhl Das Konzept der Evidenzbasierung stammt aus der Medizin und bedeutet dort die Behandlung von Patienten nach den besten, wissenschaftlich abgesicherten Methoden. Immer häufiger wird dieses Konzept auch auf die Pädagogik und vor allem auf die Sonderpädagogik übertragen. Evidenzbasierung in der Sonderpädagogik meint die vorrangige Verwendung von wissenschaftlich evaluierten Methoden bei der Unterrichtung und Förderung von Schülern mit Förderbedarf. In der Arbeitsgruppe soll das Konzept grundlegend vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen die folgenden Fragen bearbeitet werden: Ist Evidenzbasierung ein grundsätzlich tragfähiges Konzept in der Sonderpädagogik? In welchen Unterrichts- und Förderbereichen sollte Evidenzbasierung eine besondere Rolle spielen? Wie können Unterrichts- und Fördermethoden als wirksam beurteilt werden? Was sind die kritischen Punkte/Schwachstellen/Grenzen des Konzepts?

Veranstaltung 15 Englisch in der integrativen Lerngruppe unterrichten Nadja Brize Auch Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen können am Englischunterricht teilnehmen. Sie können Vokabeln lernen, Englisch sprechen, Texte lesen sowie hören und verstehen. Dieses Seminar liefert Ideen, wie der Unterricht so gestaltet werden kann, dass Förderschüler optimal gefördert werden, gleichzeitig aber auch Regelschüler die notwendigen sprachlichen Kompetenzen erwerben. Denn Englisch in einem inklusiven Setting zu unterrichten bedeutet, große Leistungsunterschiede zu überwinden. Mehr noch als in einer heterogenen Klasse aus Regelschülern, müssen Unterrichtsinhalte differenziert aufbereitet werden. Zudem erhalten Sie einen Überblick über geeignete Lehrwerke und Fördermaterialien. Veranstaltung 16 Ansätze zur Prävention von Lernschwierigkeiten Zum Einsatz Curriculumbasierter Messverfahren im schulischen Alltag Dr. Stefan Voß Die formative Leistungsevaluation hat sich als eine Maßnahme zur Steigerung der schulischen Leistungen von Kindern bewährt. Was genau verbirgt sich jedoch hinter diesem Begriff? Letztlich handelt es sich hierbei um wiederholte Leistungserhebungen zur Überprüfung der Wirksamkeit und zur Nachjustierung von Unterrichts- und Fördermaßnahmen. Als ein zentrales Verfahren bzw. ein zentrales Konzept in diesem Ansatz sind Curriculumbasierte Messverfahren (CBM) zu nennen, welche in einer nunmehr 30 Jahre andauernden Tradition in den USA und jüngst auch im deutschsprachigen Raum erforscht werden. Im Rahmen der Veranstaltung soll auf folgende zentrale Fragen eingegangen werden: Was genau sind CBM? Neben einem kurzen historischen Abriss soll über zentrale Begriffe und Ansätze der CBM- Forschung berichtet werden. Beispielhaft werden CBM-Verfahren vorgestellt. Wie funktioniert der Einsatz von CBM? Die praktische Anwendung von CBM im schulischen Alltag wird am Bespiel Mathematik konkretisiert und ergänzt um Erfahrungen aus dem inklusiven Beschulungskonzept Rügener Inklusionsmodell. Es werden Ansätze zur systematischen Verarbeitung der durch die CBM gewonnen Daten aufgezeigt und zur Überführung in adäquate Fördermaßnahmen. Was sind Vorteile aber auch Grenzen von CBM? Neben dem praktischen Nutzen werden zudem die Anforderungen einer erfolgreichen Anwendung von CBM im schulischen Alltag diskutiert. Wie geht es los? Wie geht es weiter? Für überzeugte Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll ein Handlungsplan entworfen werden. Dazu wird über derzeit verfügbare sowie in Entwicklung befindliche CBM berichtet sowie ein Ausblick gegeben.

Veranstaltung 17 Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen im allgemeinen Unterricht der Grundschule zur Prävention von Gefühls- und Verhaltensstörungen Dr. Dennis Hövel Für eine positive Entwicklung im Kindesalter ist die (Grund-)Schule das wichtigste Setting für präventive Maßnahmen (Beelmann, 2008), vor allem, da sie, im Gegensatz zur Klinik, für alle zugänglich ist (Brezinka, 2003). Darüber hinaus bietet die Schule für Präventivinterventionen eine Reihe von weiteren Vorteilen, die Reicher und Jauk (2012) wie folgt zusammenfassen: Durch die generelle Schulpflicht sind im Setting Schule nahezu alle Kinder und Jugendlichen erreichbar. Da Pädagoginnen und Pädagogen, Räume und häufig auch entsprechendes Material in Schulen bereits vorhanden sind, ist die Schule in Bezug auf Logistik Ressourcen im Vergleich zu anderen Settings ein sehr ökonomischer Schauplatz für Prävention. Insbesondere gezielte Prävention kann effizient eingesetzt werden, weil auch die Zielgruppen mit bereits entwickelten Auffälligkeiten die Schule besucht. Prävention von Gefühls- und Verhaltensstörungen entspricht zudem auch dem Bildungsauftrag der Schule. Soziales Lernen ist Element des schulischen Auftrags und besonders effektiv in Peergroups, wie sie die Schule bietet. Dieser formulierte Bildungsauftrag findet sich auch in den Richtlinien und Lehrplänen der einzelnen Bundesländer wieder. So ist das soziale und emotionale Lernen vor allem in den Fächern Sprache, Sachunterricht, Religion, Kunst und Sport curricular verankert und wird häufig explizit von diesen eingefordert (Hillenbrand & Hennemann, 2006). Im Workshop werden die zentralen Entwicklungsschritte, die in der präventiven Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen aufgegriffen werden, entlang des Modells der sozialkognitiven Informationsverarbeitung (Lemerise & Arsenio, 2000) nachgezeichnet. Anschließend werden die zentralen Kriterien für eine erfolgreiche Prävention in der Schule (Hövel, Hennemann, & Casale, 2014) besprochen und überblicksartig programmatische Ansätze der präventiven Förderung im Unterricht gesichtet und diskutiert. Veranstaltung 18 Co-Teaching im Team erfolgreich unterrichten Tatjana Leidig Teamarbeit ist eine zentrale Gelingensbedingung auf dem Weg zu Inklusion (vgl. Lütje-Klose 2014). Lehrkräfte stellt die Arbeit in professionsgemischten Konstellationen vor die Herausforderung, eine Grundlage für die vielfach noch nicht alltägliche Zusammenarbeit zu finden, Wege und Vorgehensweisen zu klären und die gemeinsame Arbeit in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Im deutschen Sprachraum wird häufig der Begriff TeamTeaching für die Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen genutzt. Das in der internationalen Forschung etablierte Co- Teaching greift weiter und bringt die Aufgabe der kooperierenden Lehrkräfte in der inklusiven Schule auf den Punkt. Co-Teaching impliziert nach Murawski (2012) die gemeinsame Gestaltung des Unterrichts durch mehrere Professionelle zur Realisierung des curricularen, emotionalen und sozialen Lernens in einer inklusiven Lerngruppe und geht damit weit über eine punktuelle Zusammenarbeit, einzelne TeamTeaching-Phasen im Unterricht oder eine kollegiale Beratung hinaus.

Vor dem Hintergrund einer gemeinsam getragenen Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler entwickeln erfolgreiche Co-Teaching-Teams professionelle Strukturen. Dies erfordert zunächst von den beteiligten Lehrkräften, einen Blick auf die gesamte Lerngruppe zu entwickeln also weg von der geteilten Zuständigkeit, die sich häufig in der Formel meine Kinder deine Kinder widerspiegelt. Co-Teaching - geht von einer Gleichwertigkeit der Lehrkräfte aus - erfordert eine offene Kommunikation der Lehrkräfte - basiert auf einer gemeinsamen Grundlage - umfasst gemeinsame Planung, Durchführung und Bewertung/Evaluation des Unterrichts - bezieht auch Aspekte wie Elternarbeit und Zusammenarbeit mit weiteren Helfersystemen mit ein - nimmt erzieherische Fragestellungen und Classroom Management als gemeinsame Verantwortung in den Blick. (vgl. Murawski 2012, Friend et al. 2010, Sileo 2011) Im Seminar werden nach der Klärung des Begriffs Co-Teaching vor dem Hintergrund der inklusiven Schulentwicklung zunächst die verschiedenen Formen des Co-Teachings erläutert und anhand von Beispielen aus der unterrichtlichen Praxis konkretisiert. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit erforderlichen Rahmenbedingungen und Strukturen. Mögliche Vorgehensweisen zur Unterrichtsplanung im Team werden vorgestellt. Veranstaltung 19 It s never too late for prevention Präventive Förderung emotional-sozialer Kompetenzen in der Sekundarstufe I Gino Casale Der Eintritt die Sekundarstufe I stellt für Kinder eine sensible Phase im Entwicklungsverlauf dar (Berk, 2011). In diesem Lebensabschnitt vollzieht sich zum einen der Übergang von der Kindheit zur Adoleszenz (ebd.). Zum anderen werden die Kinder mit zahlreichen Entwicklungsaufgaben, wie z.b. dem Anbahnen und Aufrechterhalten positiver Beziehungen mit Gleichaltrigen, der Ausbildung eines realen Selbstkonzepts oder der Entwicklung eines gesunden Körpergefühls, konfrontiert (ebd.). Viele Kinder scheitern jedoch an der Bewältigung dieser Aufgaben, was häufig mit mangelnden emotional-sozialen Kompetenzen zusammenhängt und die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten begünstigt. Dies zeigen auch die aktuellen Auftretenshäufigkeiten von Verhaltensproblemen, wonach bis zu 23,3 % aller Kinder und Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren in Deutschland psychische Auffälligkeiten aufweisen (Hölling, Schlack, Petermann, Ravens-Sieberer & Mauz, 2014). In diesem Zusammenhang können schulische evidenzbasierte Präventionsprogramme einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Verhaltensstörungen und zur Förderung emotionalsozialer Kompetenzen in der Sekundarstufe I liefern (Lösel & Beelmann, 2003; Beelmann, 2006; Durlak et al., 2011; Casale, Hennemann & Hövel, 2014). Das Seminar befasst sich mit der präventiven Förderung emotional-sozialer Kompetenzen in der Sekundarstufe I. Nach einer theoriegeleiteten Einführung in die Präventionsforschung (Grundlagen, Wirksamkeiten, Kriterien effektiver Prävention) werden exemplarisch ausgewählte und evidenzbasierte Präventionsprogramme für die Sekundarstufe I vorgestellt und in Gruppenarbeit vertiefend behandelt. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und diskutiert.

Veranstaltung 20 Gespräche mit Kindern im Unterricht führen Fragen über Fragen Dr. Andreas Methner Unterricht scheint untrennbar mit Fragen verbunden sein. In allen Gesprächsformen spielt die Frage eine wichtige Rolle. Sie ist ein unverzichtbares Handwerkszeug jeder Lehrkraft. Im Alltag möchte der Fragestellende mit der Antwort etwas wissen, was er nicht weiß. Im Unterricht ist es anders, denn die Antwort ist meist bereits bekannt. Damit bekommt die Lehrerfrage etwas Unnatürliches. Ob beim Frontalunterricht oder beim schülerzentrierten Unterricht spielt die Frage des Lehrers eine übergeordnete Rolle. Doch soll keine Unterrichtsform in Misskredit gebracht werden. Der Unterricht soll und darf "fragwürdig" bleiben. Wohl aber sollte man den Umgang mit dem Wesen der Frage reflektieren und die verschiedenen Wirkungsweisen und Funktionen differenzieren. Der Workshop betrachtet mögliche Fragetechniken im Unterricht, unabhängig des Unterrichtsgespräches. Zu diesem Zweck werden Unterrichtssequenzen analysiert, eine Interpretation vorgenommen und mögliche Handlungsalternativen besprochen.