KONDENSATOR UND SPULE IM WECHSELSTROMKREIS...

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Transkript:

Inhaltsverzeichnis Repetition Elektrotechnik KONDENSATOR UND SPUE IM WEHSESTROMKREIS.... KONDENSATOR IM WEHSESTROMKREIS..... Der ideale Kondensator...... Spannung und Strom...... Widerstand......3 eistung..... Der reale Kondensator...... Die Güte Q...... Der Verlustfaktor d...3. SPUE IM WEHSESTROMKREIS... 3.. Die ideale Spule... 3... Spannung und Strom...3... Widerstand...3...3 eistung...3.. Die reale Spule... 3... Die Güte Q...3... Der Verlustfaktor d...3 KOMPENSATION... 4. SERIESHATUNG... 4. PARAESHATUNG... 4 3 IMPUSVERFORMUNG... 4 3. R-INTEGRIERGIED...4 3. R-DIFFERENZIERGIED... 4 4 SIEBSHATUNGEN... 4 4. TIEFPASS... 4 4.. Grenzfrequenz... 5 4. HOHPASS... 5 4.3 BANDPASS... 5 4.4 BANDSPERRE... 5 5 SHWINGKREISE... 5 5. SERIESHWINGKREIS...5 5.. Resonanzfrequenz... 5 5.. Güte Q... 6 5..3 Dämpfung d... 6 5..4 Bandbreite b... 6 5..5 Einfluss der ohmschen Grösse auf die Güte und die Bandbreite... 6 5. PARAESHWINGKREIS... 6 5.. Verluste... 6 6 VERSTÄRKUNG UND DÄMPFUNG... 6 6. VERSTÄRKUNGS- UND DÄMPFUNGSFAKTOR... 6 6.. Beziehung zwischen Verstärkungs- und Dämpfungsfaktor... 7 6. VERSTÄRKUNGS- UND DÄMPFUNGSMASS... 7 6.. Beziehung zwischen Verstärkungs- und Dämpfungsmass... 7 6.3 ABSOUTER PEGE... 7 6.4 DÄMPFUNGSBEAG... 7

Kondensator und Spule im Wechselstromkreis. Kondensator im Wechselstromkreis.. Der ideale Kondensator... Spannung und Strom Für den Betrag des Stromes im Kondensator gilt: U I t Hieraus folgt, dass nur bei einer Änderung der Spannung am Kondensator eine Stromänderung eintritt. Daraus folgert sich, dass bei sinusförmiger Wechselspannung, im Gegensatz zu Gleichspannung, dauernd ein Strom durch den Kondensator fliessen muss. Dabei hat der Strom einen mathematischen ähnlichen Verlauf wie die Spannung. Er eilt der Spannung um π vor. Um die zeitlich nicht konstanten Werte der Spannung und des Stromes zu berechnen verwenden wir die Formel für die allgemeine Sinusfunktion: y a sin bx + c ( ) Dabei entspricht y dem Momentanwert, a dem Maximalwert, b der Kreisfrequenz (in unserem Fall und c der Phasenverschiebung. Als unabhängige Variable x verwenden wir die Zeit t. π f )... Widerstand Der Widerstand, der der Kondensator dem Strom entgegensetzt, ist frequenzabhängig. Wir sprechen daher nicht von einem Widerstand im herkömmlichen Sinn (Wirkwiderstand), sondern nennen ihn Blindwiderstand. Er berechnet sich: X π f Je grösser die Kapazität und je höher die Frequenz, desto tiefer der kapazitive Blindwiderstand. Im Widerstands- Frequenz-Diagramm bildet sich eine Hyperbel. Sie ist um so ausgeprägter, je grösser die Kapazität ist....3 eistung Wird nach der Formel U I die eistung für jeden Zeitpunkt während einer Periode berechnet, so erhalten wir eine Kurve, deren arithmetischer Mittelwert gleich Null ist. Der ideale Kondensator gibt demnach jeweils die gleiche eistung ab, wie er aufnimmt (Wirkleistung ist Null). Die innerhalb des Kondensators umgesetzte eistung nennt man Blindleistung. Sie berechnet sich: U Q U I X Ihre Einheit ist [var]. I X.. Der reale Kondensator Bedingt durch ein nicht ideales Dielektrikum, Erwärmungs- und Umpolungsverluste (elektrisches Wechselfeld) lässt sich ein realer Kondensator durch eine Parallelschaltung aus einem idealem Kondensator und einem Widerstand darstellen. Die Spannung ist an beiden Komponenten dieselbe, während wir den Gesamtstrom aus der geometrischen Addition der Teilströme errechnen. Das gleiche Verfahren wenden wir an, um die eitwerte (Parallelschaltung) und eistungen zu ermitteln.... Die Güte Q Die Güte Q ist das Verhältnis der Blindgrösse zur Wirkgrösse. Je kleiner die Wirkgrösse, desto grösser die Güte und desto besser der Kondensator. Da die Güte das Verhältnis der Katheten am Vektordreieck bestimmt, bestimmt sie auch dessen Winkel und damit die Phasenwinkel zwischen Schein-, Wirk- und Blindgrösse. Seite von

... Der Verlustfaktor d Der Verlustfaktor d ist des Verhältnis der Wirkgrösse zur Blindgrösse. Je grösser die Wirkgrösse, desto grösser der Verlustfaktor und desto schlechter der Kondensator. Der Verlustfaktor d ist die inverse Grösse zur Güte Q.. Spule im Wechselstromkreis.. Die ideale Spule... Spannung und Strom Für den Betrag der Spannung in der Spule gilt: I U t Hieraus folgt, dass nur bei einer Änderung des Stromes in der Spule eine Spannungsänderung eintritt. Dabei hat die Spannung einen mathematisch ähnlichen Verlauf wie der Strom. Sie eilt dem Strom um π vor. Um die zeitlich nicht konstanten Werte der Spannung und des Stromes zu berechnen verwenden wir die Formel für die allgemeine Sinusfunktion: y a sin bx + c ( ) Dabei entspricht y dem Momentanwert, a dem Maximalwert, b der Kreisfrequenz (in unserem Fall und c der Phasenverschiebung. Als unabhängige Variable x verwenden wir die Zeit t. π f )... Widerstand Der Widerstand, der die Spule dem Strom entgegensetzt, ist frequenzabhängig. Wir sprechen daher nicht von einem Widerstand im herkömmlichen Sinn (Wirkwiderstand), sondern nennen ihn Blindwiderstand. Er berechnet sich: X π f Je grösser die Induktivität und je höher die Frequenz, desto grösser der induktive Blindwiderstand. Im Widerstands-Frequenz-Diagramm bildet sich eine Gerade. Sie ist um so steiler, je grösser die Induktivität ist....3 eistung Wird nach der Formel U I die eistung für jeden Zeitpunkt während einer Periode berechnet, so erhalten wir eine Kurve, deren arithmetischer Mittelwert gleich Null ist. Die ideale Spule gibt demnach jeweils die gleiche eistung ab, wie sie aufnimmt (Wirkleistung ist Null). Die innerhalb der Spule umgesetzte eistung nennt man Blindleistung. Sie berechnet sich: U Q U I I X X Ihre Einheit ist [var]... Die reale Spule Bedingt durch Wicklungs-, Wirbelstrom- und Hystereseverluste lässt sich eine reale Spule durch eine Serieschaltung aus idealer Spule und einem Widerstand darstellen. Der Strom ist in beiden Komponenten der selbe, während wir die Gesamtspannung aus der geometrischen Addition der Teilspannungen errechnen. Das gleiche Verfahren wenden wir an, um die Widerstände und eistungen zu ermitteln.... Die Güte Q Die Güte Q ist das Verhältnis der Blindgrösse zur Wirkgrösse. Je kleiner die Wirkgrösse, desto grösser die Güte und desto besser der Kondensator. Da die Güte das Verhältnis der Katheten am Vektordreieck bestimmt, bestimmt sie auch dessen Winkel und damit die Phasenwinkel zwischen Schein-, Wirk- und Blindgrösse.... Der Verlustfaktor d Der Verlustfaktor d ist des Verhältnis der Wirkgrösse zur Blindgrösse. Je grösser die Wirkgrösse, desto grösser der Verlustfaktor und desto schlechter der Kondensator. Der Verlustfaktor d ist die inverse Grösse zur Güte Q. Seite 3 von 3

Kompensation. Serieschaltung In einer Serieschaltung eines Widerstandes, einer Spule und eines Kondensators gilt:! U eilt U R um π vor oder U eilt U R um π nach, da der Strom in allen Elementen gleich gross ist. Daraus folgt, dass U und U um π verschoben sind und daher genau entgegengesetzt liegen. Durch Anfügen einer Induktivität an ein R-Glied lässt sich somit die Wirkung des Kondensators kompensieren (ein Kondensator kompensiert die Induktivität eines R-Glieds). Zur Berechnung der Scheingrössen von Spannungen, Widerständen und eistungen müssen wir folglich die Wirkgrösse geometrisch zur Differenz der Blindgrössen addieren. Die betragsmässig grössere Komponente der Blindgrössen bestimmt das Verhalten der Schaltung.. Parallelschaltung In einer Parallelschaltung eines Widerstandes, einer Spule und eines Kondensators gilt:! I eilt I R um π nach oder I eilt I R um π vor, da die Spannung an allen Elementen gleich gross ist. Daraus folgt, dass I und I um π verschoben sind und daher genau entgegengesetzt liegen. Durch Anfügen einer Induktivität an ein R-Glied lässt sich somit die Wirkung des Kondensators kompensieren (ein Kondensator kompensiert die Induktivität eines R-Glieds). Zur Berechnung der Scheingrössen von Strömen, eitwerten und eistungen müssen wir folglich die Wirkgrösse geometrisch zur Differenz der Blindgrössen addieren. Die betragsmässig grössere Komponente der Blindgrössen bestimmt das Verhalten der Schaltung. 3 Impulsverformung 3. R-Integrierglied In einem R-Glied an Gleichspannung lädt sich der Kondensator nach einer Exponentialfunktion auf. Falls die Eingangsspannung wegfällt, entlädt sich der Kondensator wiederum nach einer Exponentialfunktion. Je nach Wahl der Zeitkonstante werden die Spannungszu- und abnahmen annähernd linear. Wird die Zeitkonstante grösser als eine Periodendauer des Eingangssignals, so entsteht eine Gleichspannung mit halber Höhe der Eingangsimpulse, da Änderungen des Eingangs kaum noch Auswirkungen auf die adung des Kondensators haben. Es lässt sich also sagen, dass der Spannungsverlauf am Kondensator die Fläche unter der Kurve des Eingangssignals darstellt. Er integriert (Integration Erhöhung des Grades einer Funktion) demnach das Eingangssignal. Allgemein wählt man: T τ 5 3. R-Differenzierglied In einem R-Differenzierglied an Gleichspannung fällt die gesamte Spannung am Kondensator ab. Am Ausgang (Widerstand) fällt folglich keine Spannung ab. Nur bei einer Spannungsänderung am Eingang des Glieds kann ein Strom den Kondensator passieren und am Widerstand einen Spannungsabfall erzeugen. Das Glied differenziert (Differentation Reduktion des Grades einer Funktion) demnach das Eingangssignal. Wird die Zeitkonstante grösser als eine Periodendauer des Eingangssignals, so kann sich der Kondensator nicht mehr entladen und wir erhalten wiederum das Eingangssignal, jedoch ohne D-Anteil. Allgemein wählt man: T τ 5 4 Siebschaltungen 4. Tiefpass Als passive Tiefpässe kommen entweder R-Glieder oder R-Glieder in Frage. Im ersten Fall werden Spannungen mit hohen Frequenzen am Ausgang durch den Kondensator kurzgeschlossen und nur Spannungen mit tiefen Frequenzen am Ausgang zur Verfügung gestellt. Im zweiten Fall erhöhen hochfrequente Signale den Widerstand der Spule und am Ausgangswiderstand fällt keine Spannung mehr ab. Bei niederfrequenten Signalen fällt der Widerstand der Spule kaum mehr ins Gewicht und sie stehen am Ausgangswiderstand zur Verfügung. Seite 4 von 4

Mit sich ändernder Frequenz ändern sich auch laufend die Verhältnisse der Katheten am Vektordreieck und damit die Winkel, u.a. der Winkel zwischen der Schein- und der Wirkgrösse. Dieser Winkel stellt den Phasenwinkel dar. Er läuft mit zunehmender Frequenz von gegen. 4.. Grenzfrequenz Sie ist definiert als die Frequenz, wo die Wirkgrösse gleich der Blindgrösse ist: R X Daraus folgt die Grösse des Phasenwinkels bei Grenzfrequenz: ϕ π 4 Die Grenzfrequenz berechnet sich wie folgt: R: f g π R R R: f g π Die Grenzfrequenz ist ebenfalls die Frequenz, bei das Ausgangssignal um 3dB gegenüber des Höchstwertes abgesunken ist: U a U e π 4. Hochpass Als passive Hochpässe kommen entweder R-Glieder oder R-Glieder in Frage. Im ersten Fall fallen niederfrequente Signale am Kondensator ab. Nur hochfrequente Signale passieren den Kondensator und stehen am Ausgangswiderstand zur Verfügung. Im zweiten Fall werden niederfrequente Signale durch die Spule am Ausgang kurzgeschlossen und nur hochfrequente Signale können an der Spule abfallen. Mit sich ändernder Frequenz ändern sich auch laufend die Verhältnisse der Katheten am Vektordreieck und damit die Winkel, u.a. der Winkel zwischen der Schein- und der Wirkgrösse. Dieser Winkel stellt den Phasenwinkel dar. Er läuft mit zunehmender Frequenz von Π gegen. 4.3 Bandpass Als passive Bandpässe kommen - oder R-Bandpässe in Frage. Sie lassen nur Signale in einem bestimmten Frequenzbereich passieren. 4.4 Bandsperre Als passive Bandsperren kommen -Bandsperren oder Wien-Robinson-Brücken in Frage. Sie unterdrücken Signale in einem bestimmten Frequenzbereich. 5 Schwingkreise 5. Serieschwingkreis Ein Serieschwingkreis besteht aus einer Kapazität, einer Induktivität und einem ohmschen Widerstand. Bei einer ganz bestimmten Frequenz wird der kapazitive Blindwiderstand gleich dem induktiven Blindwiderstand (Wir rechnen mit dem Widerstand, da er proportional zur Spannung ist; der Strom ist in allen Elementen gleich gross). Da sie entgegengesetzt gerichtet sind, heben sie sich gegenseitig auf. Die Impedanz des Schwingkreises wird gleich dem ohmschen Widerstand (reiner Wirkwiderstand). Übers ganze Glied gesehen besteht keine Phasenverschiebung mehr. Der Serieschwingkreis ist daher eine Filterschaltung, welche nur Frequenzen in einem ganz bestimmten Frequenzbereich passieren lässt (auch Saugkreis genannt). 5.. Resonanzfrequenz Die Frequenz, bei der dieser Fall eintritt, heisst Resonanzfrequenz. Sie berechnet sich: f π Diese Formel ist auch unter dem Begriff Thomson sche Schwingungsformel bekannt. Seite 5 von 5

Je nach Dimensionierung des Kreises, können an den Blindelementen Spannungen abfallen, die weitaus höher als die am Eingang des Kreises angelegte Spannung sind (Spannungsüberhöhung). 5.. Güte Q Das Verhältnis der Katheten am Vektordreieck (Blindgrösse zu Wirkgrösse) nennt man die Güte Q eines Kreises. Sie gibt an, wie viel mal grösser die Spannung bei Resonanz an der Induktivität und dem Kondensator ist. 5..3 Dämpfung d Die Dämpfung d ist die inverse Grösse zur Güte Q. Sie drückt das Verhältnis von Wirkgrösse zur Blindgrösse aus. 5..4 Bandbreite b Sie gibt die Breite des Frequenzbandes zwischen der unteren und der oberen Grenzfrequenz an. f b f d Q Aus den Formeln für die Güte erhalten wir: f f R f R R b Q X π f π 5..5 Einfluss der ohmschen Grösse auf die Güte und die Bandbreite Wird ein grosser ohmscher Widerstand gewählt, ist die Güte des Kreises klein, während dafür die Bandbreite gross ist. Wird dagegen der ohmsche Widerstand verkleinert, nimmt die Güte zu; die Bandbreite wird jedoch kleiner. 5. Parallelschwingkreis Ein Parallelschwingkreis besteht aus einer Kapazität, einer Induktivität und einem ohmschen Widerstand. Bei einer ganz bestimmten Frequenz wird der kapazitive Blindleitwert gleich dem induktiven Blindleitwert (Wir rechnen mit dem eitwert, da er proportional zum Strom ist; die Spannung ist an allen Elementen gleich gross). Da sie entgegengesetzt gerichtet sind, heben sie sich gegenseitig auf. Die Admitanz des Schwingkreises wird gleich dem ohmschen eitwert (reiner Wirkleitwert). Übers ganze Glied gesehen besteht keine Phasenverschiebung mehr. Der Parallelschwingkreis ist daher eine Filterschaltung, welche Frequenzen in einem ganz bestimmten Frequenzbereich herausfiltert (auch Sperrkreis genannt). Zur Berechnung der Resonanzfrequenz gilt die Thomson sche Schwingungsformel. Je nach Dimensionierung des Kreises, können an den Blindelementen Ströme auftreten, die weitaus höher als die am Eingang des Kreises fliessenden Ströme sind (Stromüberhöhung). 5.. Verluste Ein idealer Parallelschwingkreis bestünde nur aus einer Kapazität und einer Induktivität. In der Spule treten aber ohmsche Verluste auf. Diese sind in Serie zur Spule. Um das gewohnte Bild eines Parallelschwingkreises zu erhalten, rechnen wir den Seriewiderstand in einen Parallelwiderstand um. Für den Resonanzfall lässt er sich nach folgender Formel berechnen: Rp Q RSerie R Serie 6 Verstärkung und Dämpfung 6. Verstärkungs- und Dämpfungsfaktor Elektrische Schaltungen können allgemein als Vierpol dargestellt werden. Aus den Verhältnissen von Ausgangsgrösse zu Eingangsgrösse erhalten wir die Verstärkungsfaktoren V. Aus den Verhältnissen von Eingangsgrösse zu Ausgangsgrösse erhalten wir die Dämpfungsfaktoren D. Beispiel eistungsverstärkungsfaktor: Pa Vp P D e p Seite 6 von 6

6.. Beziehung zwischen Verstärkungs- und Dämpfungsfaktor Es gilt der Zusammenhang: Vx D x 6. Verstärkungs- und Dämpfungsmass Eine alternative Darstellungsform bietet die Umrechnung der Faktoren in Masse. Das Mass ist der ogarithmus mit der Basis des Faktors. Um jedoch etwas grössere Zahlen zu erhalten, multiplizieren wir noch mit dem Wert (beim eistungsverstärkungsmass nur mit ). Die Einheit des Masses ist Dezibel. Als Formelzeichen verwenden wir die Kleinbuchstaben v und a. Beispiel Stromdämpfungsmass: I e ai log I a 6.. Beziehung zwischen Verstärkungs- und Dämpfungsmass Es gilt der Zusammenhang: v x a x 6.3 Absoluter Pegel Für die Hochfrequenz- und die Fernmeldetechnik wurde eine feste Bezugsgrösse definiert:! Hochfrequenztechnik: U E-6V! Fernmeldetechnik: U,775V U a u log U 6.4 Dämpfungsbelag Der Dämpfungsbelag gibt an, wie gross die Dämpfung in jeder Streckeneinheit ist: a a ' s Als Einheit drängt sich [db/m] auf. Seite 7 von 7