Vertriebsstrukturen im Tourismus im Zeitalter des Internets

Ähnliche Dokumente
Strategien und Erfolgskontrolle im Electronic Business

DIE AUSWIRKUNGEN ELEKTRONISCHER VERTRIEBSMEDIEN AUF STATIONÄRE REISEBÜROS

Wirtschaft. Monika Zölde

Einfluss von Social Media auf die Suchmaschinenoptimierung mit spezieller Berücksichtigung von Google+

Dr. Nico Stengel. Intermediation im etourismus. Die Auswirkungen des Internets auf touristische Vertriebswege

Rainer Olbrich Carsten D. Schultz. Christian Holsing. Electronic Commerce. und Online-Marketing. Ein einführendes Lehr- und Übungsbuch

Die Textilbranche als Teil der Konsumgesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung: Eine Analyse. Bachelorarbeit

Digitale Demokratie: Chancen und Herausforderungen von sozialen Netzwerken. Bachelorarbeit

Markus Schreyer. Innovationsmanagement. der Hotellerie. Innovationsforschung von touristischen Dienstleistungen in Vertrieb und Marketing

Die Ermittlung und Behandlung des immateriellen Vermögens

Wettbewerbsstrategische Vorteilhaftigkeit eines Franchise-Systems in der Partnervermittlung aus Sicht der Partnerpool Partnervermittlung

Analyse verschiedener E-Commerce-Konzepte als Vertikalisierungsstrategien mittelständischer Textilunternehmen dargestellt am Beispiel der XY GmbH

Florian Gierke. Kundenorientierung im E-Commerce-Prozess. Ein ereignisorientierter Ansatz

Regulatorische Maßnahmen der Urbanen Logistik im internationalen Vergleich. Bachelorarbeit

Der Einsatz von Promotions als Mittel der Verkaufsförderung

INTEGRIERTER PREISFINDUNGSPROZESS IM MASCHINENBAU

Bedeutung des Internetmarketings für KMU (Kleine und Mittlere Untenehmen)

Die Bedeutung des Social Web für den Tourismus. Social Web-Anwendungen in der Tourismusbranche

Integrierte Geschäftskommunikation

Fakten und Zahlen zum deutschen. Reisemarkt. Eine Zusammenstellung des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands e.v.

Die Kano-Analyse - eine branchenübergreifende Längsschnittanalyse

Erlebnisorientiertes Internetmarketing

Marktsegmentierung im internationalen E-Business

Analyse des Tourismusmarktes in Taiwan

1 Definition und Erfassung des Tourismus 1. 2 Entwicklungsfaktoren privaten Reiseverhaltens Reisemotivation Reiseentscheidung 141

Die Entwicklung des Erfolgsbegriffes in der Speziellen Betriebswirtschaftslehre

Schwarztouristik als Konkurrenz für kommerzielle Veranstalter

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Fachbereich Wirtschaftswissenschaften I Studiengang Betriebswirtschaftslehre.

Reisen 2017: Deutsche buchen Sommerurlaub noch frühzeitiger Sechs Prozent Umsatzplus

Kulturwirtschaft im Wandel - Eine vergleichende Analyse der Auswirkungen von Digitalisierung auf ausgewählte Branchen der Kulturwirtschaft

Integration von Marketing und Vertrieb im Unternehmen - Schnittstellenmanagement am Beispiel der Dienstleistungsbranche

Dubai, Reiseziel der Zukunft

Diplomarbeit. Stephan Heyne

Redefinition der Wertschöpfungskette von Versicherungsunternehmen

Management der Dienstleistungsqualität im Messewesen. Dr. Bong-Seok Kim A

e-supply Chain:Wege der Optimierung

E-Commerce und Konsumentenverhalten älterer Menschen

Design eines Vorgehensmodells zur Entwicklung komplexer Dashboards

Wioletta Frys. Projektbezogene Evaiuat Ion.touristischer. der Region Saar-Lor-Lux-Trier/Westpfalz

Interdependenzen zwischen internationalem Terrorismus und Tourismus

Steigerung der Kundenfrequentierung in den L'TUR Reisebüros mit Hilfe von Guerilla Marketing

Outsourcing von IT-Dienstleistungen - Motivation,Vorgehensweise und operatives Management

Wirkung von Images auf das Reiseverhalten aus der Perspektive eines Reiseveranstalterkonzerns

Wege zu einem neuen und selbststeuernden Margensystem der deutschen Automobilwirtschaft. Andrea Lochmahr A

Chancen und Risiken der Industrialisierung in der Versicherungswirtschaft

Wirtschaft. Nadine Mind


Konzeption und Entwicklung von Umsetzungsmöglichkeiten einer Personal Balanced Scorecard, dargestellt am Beispiel der DB Cargo AG

Strategische Netzwerkplanung. unter Berücksichtigung von Rohstoffpreis- U nsicherheiten. am Beispiel der Sammlung und Verwertung

Strategische Lieferantenintegration

Volunteer Tourismus - eine Marktanalyse des deutschen Reisemarktes mit GB als Benchmark

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung. 2 Herausforderungen und Entwicklungen im Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte * Problemstellung...

Tourismus. Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie. von Univ.-Prof. Dr. Walter Freyer. 9., überarbeitete und aktualisierte Auflage

Risiko-Management bei Klein- und Mittelunternehmen (KMU) Leistungsangebot der Assekuranz im Netzwerk

DIE ÖKONOMISCHE BEDEUTUNG DES BANKENSEKTORS UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER TOO-BIG-TO-FAIL"-DOKTRIN THEORETISCHE ZUSAMMENHÄNGE,

fvw Kongress und Travel Expo

Führen durch Zielvereinbarungen - Sind Zielvereinbarungen wirklich zielführend?

1 Einleitung Unternehmenskrisen und Sanierung Einflussfaktoren auf Mitarbeiterreaktionen in Sanierungen Sensemaking...

Personalbeschaffung in KMU vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung

Luxus - vergleichende Analyse des Konsumentenverhaltens bei Gütern und Dienstleistungen am Beispiel von Luxusaccessoires und -hoteis

Web-Academy. Die Entwicklung eines Internetprogramms für Hochschulen

FACTSHEET 2017 Markt Deutschland

Ökonomische Beurteilung der Novelle des EEG

Brennpunkt etourism 2009

Guerilla Marketing in der Automobilindustrie

INHALTSVERZEICHNIS. Teil 1: Einleitung und Fragestellung der Arbeit... 1

Einfluss von Industrie 4.0 auf die Standortbestimmung für die Industriegüterproduktion. Bachelorarbeit

Attraktivität herstellerinitiierter Kundenbindungsprogramme im vertikalen Marketing

Diversifikation und Kernkompetenzen

»Patentierte Usability«

Tourismus- Management

Vendor Managed Inventory als Steuerungskonzept in der Automobilindustrie dargestellt am Beispiel der Blaupunkt GmbH

Walter Freyer. Tourismus. Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie. 11., überarbeitete und aktualisierte Auflage DE GRUYTER OLDENBOURG

Elektronische Marketingkommunikation und Zielgruppenansprache. Chancen und Risiken für Markenartikelhersteller.

Reisebarrieren von Menschen mit Behinderungen. Sozial- und Kulturwissenschaftliche. Materialien JOHANNES MIESENBÖCK

STRATEGISCHE PLANUNG GRENZENLOSER DESTINATIONEN

Implementierung einer Prozesskostenrechnung am Beispiel eines Unternehmens

C Integrierte Versorgung und die Rolle der Pharmaindustrie

Dynamische Simulation der Marktanteilsentwicklung. konventioneller und alternativer Antriebe. von Personenkraftwagen

Strategien für eine nachhaltige Lieferantentwicklung für die Beschaffung aus Emerging Markets

Konzeption von Online-Marketing Aktivitäten (Schwerpunkt Suchmaschinen-Optimierung) für Mercedes-Benz Händler.

Synergiepotenzial einer fragmentierten Wasserwirtschaft

Universität Passau. Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Management Prof. Dr. Carola Jungwirth. Seminararbeit

Informatik. Christian Kuhn. Web 2.0. Auswirkungen auf internetbasierte Geschäftsmodelle. Diplomarbeit

Einfluss von Industrie 4.0 auf die Organisation eines Industrieunternehmens

Tourismuslehre Ein Grundriss

Personalmanagement und Kreativität von Unternehmen

Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG 8 2 VERTRIEB Persönlicher Verkauf - Außendienst Distanzpersönlicher mediengestützter Verkauf 17

Standardisierung im Internationalen Marketing

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Umversiiy ef AppMsd Scknces. Diplomarbeit

B2B-E-COMMERCE-MARKT IN DEUTSCHLAND

E-Learning in der Lehre

Inhaltsverzeichnis. Vorworte XV

Transkript:

Wirtschaft Rashmi Bhatnagar Vertriebsstrukturen im Tourismus im Zeitalter des Internets Bedeutung und Zukunft des stationären Reisebüros im Vergleich zum Online-Vertrieb touristischer Leistungen Diplomarbeit

Vertriebsstrukturen im Tourismus im Zeitalter des Internets - Bedeutung und Zukunft des stationären Reisebüros im Vergleich zum Online- Vertrieb touristischer Leistungen DIPLOMARBEIT Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Wirtschaftswissenschaften I Fachbereich 3 Studiengang : Betriebswirtschaftslehre vorgelegt von : Rashmi Bhatnagar Abgabetermin : 28.02.2002

Inhaltsverzeichnis II Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis...V Abbildungsverzeichnis...VI Seite 1 Einleitung 1 1.1 Problemstellung und Zielsetzung... 1 1.2 Vorgehensweise... 3 2 Der Reisemarkt in Deutschland 5 2.1 Tourismusdefinition... 5 2.1.1 Freizeitreisen (leisure travel)... 6 2.1.2 Geschäftsreisen (business travel)... 7 2.2 Der Tourismusmarkt und seine Akteure... 8 2.2.1 Leistungsträger... 8 2.2.2 Reiseveranstalter... 9 2.2.3 Reisevermittler...11 2.2.4 Reisende/Nicht-Reisende...14 2.3 Das touristische Produkt als Leistungsbündel und seine Besonderheiten...14 2.4 Traditioneller Vertrieb von Reiseleistungen...19 2.4.1 Distributionskanäle im Tourismus...21 2.4.2 Funktion und Stellung des Reisebüros im Tourismus- Vertriebssystem...22 2.5 Entwicklungen der letzten Jahre...24

Inhaltsverzeichnis III Seite 2.5.1 Konzentration und Integration im deutschen Tourismusmarkt...24 2.5.2 Auswirkungen auf den Vertrieb und deren Bedeutung für Reisebüros...25 3 Vertrieb von Reiseleistungen über das Internet 29 3.1 Definition e-commerce...29 3.2 Eignung touristischer Leistungen für den Online-Vertrieb...31 3.3 Vorteile des Online-Vertriebes touristischer Leistungen...34 3.3.1 Nutzenpotenziale aus Anbietersicht...34 3.3.2 Nutzenpotenziale aus Konsumentensicht...35 3.4 Reiseentscheidungen als Ergebnis eines Kaufverhaltensprozesses...36 3.5 Auswahlkriterien der Nachfrager von Reiseleistungen...42 3.5.1 Kundenerwartungen an das Reisebüro...42 3.5.2 Kundenerwartungen an Online-Anbieter touristischer Leistungen...45 4 Bestandsaufnahme des Online-Vertriebes von Reiseleistungen 48 4.1 Internetnutzung in Deutschland...48 4.1.1 Profil der Internetnutzer...48 4.1.2 Gegenwärtige Nutzung...52

Inhaltsverzeichnis IV 4.1.3 Stand und Entwicklung des Angebotes von e-commerce in Deutschland...55 Seite 4.2 Abriss des Angebotes touristischer Leistungen im Internet...56 4.2.1 Übersicht der Online-Anbieter von Reiseleistungen im Freizeitbereich...56 4.2.2 Darstellung und Bewertung des Online-Angebotes von Reiseleistungen anhand ausgewählter Beispiele...59 4.3 Derzeitige Nutzung touristischer Online-Angebote...65 4.3.1 Konkrete Zahlen der Internetnutzung im Tourismus...65 4.3.2 Akzeptanzprobleme aus Konsumentensicht...69 5 Tendenzen und Erfolgsvoraussetzungen im Tourismusvertrieb 73 5.1 Handlungsempfehlungen für Online-Anbieter...73 5.2 Handlungsempfehlungen für traditionelle Reisebüros...77 5.2.1 Stationärer Verkauf...77 5.2.2 Internet-Präsenz...81 5.3 Fazit und Ausblick...82 Quellenverzeichnis...84 Ehrenwörtliche Erklärung

Abkürzungsverzeichnis V Abkürzungsverzeichnis AGB CRS DB DRV e-commerce EDI EFT E-Mail FVW (International) GfK http IATA ITB TUI WTO WWW Allgemeine Geschäftsbedingungen Computer Reservation System Deutsche Bundesbahn Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e. V. electronic commerce Electronic Data Interchange Electronic Fund Transfer Electronic Mail Fremdenverkehrswirtschaft International Gesellschaft für Konsumforschung hyper text transmission protocol International Air Transport Association Internationale Tourismusbörse Touristik Union International Welttourismusorganisation World Wide Web

Abbildungsverzeichnis VI Abbildungsverzeichnis Seite Abbildung 1: Touristische Wertkette... 8 Abbildung 2: Besonderheiten touristischer Leistungen...18 Abbildung 3: Vertriebswege im Tourismus...20 Abbildung 4: Entwicklung der Umsatzstruktur im Reisemittlermarkt in den Jahren 1997-2000...27 Abbildung 5: Markt- und Transaktionsbereiche des e-commerce...31 Abbildung 6: Technologietauglichkeit touristischer Produkte...32 Abbildung 7: Reiseverhalten als Konsumprozess...38 Abbildung 8: Reise-Interessenten im Internet: Relevanz von Online- Dienstleistungen...46 Abbildung 9: Kundenerwartungen an Online-Reiseanbieter...47 Abbildung 10: Reichweitenentwicklung der Internetnutzung seit Beginn des GfK Online-Monitors...49 Abbildung 11: Profil der Internetnutzer und Online-Käufer nach Geschlecht...50 Abbildung 12: Profil der Internetnutzer und Online-Käufer nach Altersgruppen...50 Abbildung 13: Profil der Internetnutzer und Online-Käufer nach Haushalts-Nettoeinkommen...51 Abbildung 14: Internetnutzung: Top 10 Aktivitäten...53 Abbildung 15: Verzeichnis Reiseanbieter vor Ort von web.de...60 Abbildung 16: Startseite des Online-Reisevermittlers Reiseshop...61 Abbildung 17: Startseite des Reisevermittlers kiwitours...62 Abbildung 18: Suchmaske für Last-Minute-Reiseangebote des Online- Marktplatzes Travelshop...63 Abbildung 19: Buchungsmaske für ein Last-Minute-Reiseangebot des Online-Marktplatzes Travelshop...64 Abbildung 20: Interessenfavoriten der Internetnutzer von Reise-Websites...66 Abbildung 21: Internetnutzung von Reiseangeboten...67

Abbildungsverzeichnis VII Abbildung 22: Abbildung 23: Abbildung 24: Seite Markenbekanntheit Online-Reisemarken...68 Barrieren beim Online-Shopping allgemein...71 Verkaufsraum des Reisebüros Freissle in Donauwörth...80

1 Einleitung 1.1 Problemstellung und Zielsetzung Die Touristikbranche in Deutschland (sowie europaweit) befindet sich seit einigen Jahren in einem fundamentalen Strukturwandel. Kennzeichnend hierfür sind beispielsweise vertikale und horizontale Integration sowie Konzentration. Die Entwicklung geht hin zu einer Hand voll immer größer werdender Touristikkonzerne, die den größten Marktanteil auf sich vereinen. Teilweise werden diese sogar von branchenfremden Unternehmen gesteuert (z. B. Preussag Konzern bei der TUI Group). Besonders die Strukturen des Vertriebes von Reiseleistungen sind von dem Wandel betroffen. Dominierten bis Mitte der 90er Jahre voneinander unabhä n- gige Unternehmen einzelner Wertschöpfungsstufen den Markt, müssen die einzelnen Vertriebspartner ihre Aufgaben heutzutage überdenken und oftmals neu definieren. Zusätzlich belastet die Reiseunternehmen ein verändertes Verbraucherverha l- ten. Dabei ändern sich nicht nur die Struktur der Nachfrager (soziodemographische Entwicklungen), sondern auch deren Einstellungen, Werte, Kaufverhalten und Lebensrhythmen. Der heutige Kunde ist anspruchsvoller und in seinen Wünschen und Verhaltensweisen vielschichtiger. Diesen Ansprüchen auch zukünftig gerecht zu werden, stellt die Reiseunternehmen vor große Herausforderungen. (KREILKAMP 1998, S. 299) Maßgeblich beeinflusst wird der Vertriebsstrukturwandel in den letzten Jahren von den neuen Medien - vornehmlich des kommerziellen Internets 1 (World Wide Web) - und den sich daraus eröffnenden Vertriebsmöglichkeiten. Gerade die Reisebranche hat e-commerce frühzeitig für sich entdeckt. In Deutschland folgte der großen Euphorie und dem immens vorausgesagten 1 Im weiteren Verlauf der Arbeit bezieht sich der Begriff Internet immer auf das kommerzielle World Wide Web.