Regulierung von Medizinprodukten: Hat das Patienteninteresse den richtigen Stellenwert?

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Transkript:

Regulierung von Medizinprodukten: Hat das Patienteninteresse den richtigen Stellenwert? Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH FFPH FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) & European Observatory on Health Systems and Policies

Was sind Medizinprodukte? Was ist Patienteninteresse? Für welche Medizinprodukte sind Register im Patienteninteresse?

Medizinprodukte ( 3 MPG) Medizinprodukte sind alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen [ ], die vom Hersteller zur Anwendung für Menschen mittels ihrer Funktionen zum Zwecke der a) der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten b) der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen, c) der Untersuchung, der Ersetzung oder der Veränderung des anatomischen Aufbaus oder eines physiologischen Vorgangs oder d) der Empfängnisregelung zu dienen bestimmt sind [ ] und die im Gegensatz zu Arzneimitteln ihre Hauptwirkung nicht auf pharmakologischem, immunologischem oder metabolischem Wege hervorbringen.

Medizinprodukte Beispiele: Bildgebende Diagnostik (Ultraschall, Röntgen, ) Verbandsmaterialien (Pflaster, Kompressen, Nahtmaterial) Labordiagnostika chirurgische Instrumente (Skalpelle, Zangen, Sauger, Katheter, ) Hilfsmittel (Rollstühle, Beinprothesen, )

Medizinprodukte: v.a. Medizintechnik & Hilfsmittel

Die Größe der Medizinproduktemärkte in Europa und den USA Land Ges.ausg. Ges.ausg. Med.prod. Spending on medical Ausg. devices Mrd. % BIP Mrd. Med.prod. Ausg. % Ges.ausg. Med.prod. Ausg. % BIP Europa insgesamt/mittelwert 1034.4 8.7% 63.6 6.3% 0.5% Deutschland 232.2 10.3% 20.0 8.6% 0.9% Frankreich 172.6 10.5% 10.0 5.8% 0.6% Italien 126.0 8.8% 7.0 5.6% 0.5% Großbritannien 148.3 8.4% 6.7 4.5% 0.4% Spanien 67.3 7.4% 5.5 8.2% 0.6% Polen 12.6 6.5% 0.9 6.9% 0.4% USA 1440.5 15.3% 79.4 5.5% 0.8% Quelle: basierend auf Eucomed 2007

Patient erwartet, dass (1) wirksames und sicheres Produkt zugelassen wird, (2) in Leistungskatalog aufgenommen ist und (3) ihm/ihr bei Bedarf/ Notwendigkeit zukommt und vergütet wird.

Regulierung der Marktzulassung Tatsächliche Entscheidung über Marktzulassung EU-Richtlinien, überführt in nationale Gesetzte (in D: Medizinproduktegesetz) Benannte Stellen in den 27 Mitgliedsstaaten (Entscheidung gilt aber auch in allen anderen 26 Ländern) Entscheidung beruht überwiegend auf Sicherheit i.s. von Risikominimierung Aufnahme Leistungskatalog Vergütungshöhe

Marktzulassung von Medizinprodukten nach Richtlinie EG/93/42 einheitliches Zulassungsverfahren in Europa wird zumeist von beauftragten Stellen durchgeführt (z. B. TÜV, Materialprüfstellen), z.t. aber vom Hersteller selbst mit dem Ziel das Risiko für den Verbraucher bzw. den Patienten zu minimieren Zertifizierung basiert auf Überprüfung der Qualität und der Qualitätssicherungsmaßnahmen

Zulassung von Medizinprodukten nach Richtlinie EG/93/42 Einteilung der Medizinprodukte nach Art in Klassen: I Produkte mit niedrigem Risiko, die meisten nicht-invasiven Produkte und wiederverwendbare chirurgische Instrumente (z. B. Stethoskope) IIa nicht aktive Produkte mit mittlerem Risiko, invasive und nichtinvasive Produkte für kurzzeitige Benutzung (z. B. Kanülen) IIb aktive Produkte mit mittlerem Risiko, die Substanzen oder Energie mit potentiellem Risiko emittieren und Produkte für längere Nutzung (Röntgengeräte, Kontaktlinsen) III Produkte mit hohem Risiko und solche, die mit dem Gefäßsystem oder dem zentralen Nervensystem in Kontakt kommen (Gefäßtransplantate) -> Einteilung folgt nicht der (angestrebten) Nutzung im Gesundheitssystem

Kein Wirksamkeitsnachweis

Das heißt Zulassung (CE-Label) beruht in EU nur auf Funktionstauglichkeit (Produkt-Qualität) und Sicherheit, nicht auf Wirksamkeit (im Gegensatz zu FDA-Anforderungen in den USA!) Kann der G-BA dies in seinen Entscheidungen über GKV-Leistungskatalog wettmachen?

Marktzulassung Aufnahme Leistungskatalog In jedem EU-Land individuell, normalerweise auf nationaler Ebene, ggf. auch regional Vergütungshöhe

The goal of HTA is to provide input to decision making in policy and practice (Henshall et al. 1997), insbesondere für Zulassung oder GKV- Leistungskatalog (wenn gefragt wird!)

Als Anhang: - Negativliste Als Anhang: - Positiv begutachtete Technologien - Negativliste? BUB-Richtlinie (Gemeinsame) (97/03) Zahnm.-NUB-Richtlinie (99) Richtlinie nach 137c (02) Verfahrensordnung vom 1.10.2005 Quelle: www.g-ba.de

Als Anhang: - Positiv begutachtete Technologien - Negativliste Quelle: www.g-ba.de Erlaubnisvorbehalt? Als Anhang: - Negativliste Verbotsvorbehalt BUB-Richtlinie (Gemeinsame) (97/03) Zahnm.-NUB-Richtlinie (99) Richtlinie nach 137c (02) Verfahrensordnung vom 1.10.2005

Prototyp Arzneimittel: Von der Wirksamkeit zur Effizienz Sicherheit Produkt-Qualität WIRKSAMKEIT (Efficacy) Homogene Patientengruppen "Funktioniert es?" Klinischpharmakologischer Effekt Wirkung auf Symptome Zulassung (AMG) WIRKUNG (Effectiveness) Inhomogene Patientengruppen "Nutzt es?" Therapeutischer Effekt Wirkung auf Symptome im täglichen Leben EFFIZIENZ (Efficiency) $$$ $$? BLACK BOX "Wieviel Nutzen bei wie hohen Kosten?" 4. Hürde Ressourceneffekt Kosten-Nutzenbewertung aus Sicht verschiedener Perspektiven GKV-Leistungskatalog (SGB V, RL des G-BA)

Health Technology Assessment: Efficacy vs. Effectiveness Efficacy explanatory trials highly selected populations Licensing comparator: placebo outcomes: clinical, morbidity, mortality, adverse effects what it says on the packet Effectiveness pragmatic trials few exclusions Evidence Gap Appraisal comparator: current (best) practice outcomes: patientfocused, down-stream resources the real life effect

Health Technology Assessment: Efficacy Effectiveness vs. Efficacy explanatory trials highly selected populations Licensing comparator: placebo outcomes: clinical, morbidity, mortality, adverse effects what it says on the packet Effectiveness -> zusätzliche Schwierigkeiten bei Medizinprodukten: pragmatic trials few exclusions Evidence Gap Appraisal 1. Efficacy oft nicht belegt, da zur Zulassung nicht gefordert comparator: current (best) practice outcomes: patientfocused, down-stream resources 2. oft kleine Patientenzahlen (wie bei Orphan drugs) the real life effect 3. häufige kleinere Produktinnovationen (-> neues Produkt?)

Bewertung (wenn überhaupt) nur als Bestandteil von medizinischen Verfahren Stellen eigenständige GKV-Leistungen dar, d.h. sollten eigenständig vor Aufnahme in das Hilfsmittel-Verzeichnis evaluiert werden Aus meinem Vortrag vom Mai 2007 Medizinprodukte fallen in zwei komplett unterschiedlich geregelte Bereiche: Medizintechnologien & Hilfsmittel

Aber genauere Unterteilung notwendig (hier: Nutzung im Eucomed-Projekt): Medizinprodukte-Kategorie Ia Hilfsmittel standardisiert, z.b. Inkontinenzunterlagen, Brillen, Hörgeräte Ib Hilfsmittel mit großem individuellen Anpassungsbedarf, z.b. Prothesen II Medizinprodukte zum Verbleib im Körper, z.b. Endoprothesen, Stents, implantierbare Defibrillatoren III Medizintechnik zur Unterstützung von Ärzten etc., z.b. Laparoskope, CT Nutzung und Vergütung im System Produkt = verschreibungsfähig, zumeist im ambulanten Sektor; Abgabe durch Sanitätshäuser etc.; Produktvergütung schließt kleinere Dienstleistungen ein Zumeist im ambulanten Sektor verschrieben; in Vergangenheit rechnerisch getrennte Vergütung von Produkt und Dienstleistung; zukünftig? Teil einer zumeist stationären Leistung; Kh. kauft Produkt von Hersteller; Vergütung des Kh. Für Produkt und Dienstleistung Nur mit Produkt erbrachte Leistungen sind vergütungsfähig (per DRG oder EBM); unterschiedliche Behandlung der Kapitalkosten

Schlussfolgerungen für HTA (1): Medizinprodukte-Kategorie Ia Hilfsmittel standardisiert, z.b. Inkontinenzunterlagen, Brillen, Hörgeräte Ib Hilfsmittel mit großem individuellen Anpassungsbedarf, z.b. Prothesen II Medizinprodukte zum Verbleib im Körper III Medizintechnik zur Unterstützung von Ärzten etc. HTA-Implikationen * Produkt-Untergruppe bzw. Produktart sollte vor Aufnahme in Hilfsmittel-Verzeichnis HTA unterzogen werden; * alle ähnlichen Produkte werden ohne erneuten HTA einsortiert und mit Festbetrag vergütet; * neue Produktart und damit neuer Festbetrag setzt HTA voraus (schwierigster Bereich, da enge Verzahnung von Produkt- und Dienstleistungs-Qualität; derzeit Gegenstand eines Projektes bei uns)

Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis Dabei steht z. B. die Positionsnummer 29.26.01.0.001-999 für: 29 für die Bezeichnung der Produktgruppe (Stomaartikel).26 für die Bezeichnung des Anwendungsortes (künstliche Körperöffnung).01 für die Bezeichnung der Untergruppe (geschlossene Beutel).0 für die Bezeichnung der Produktart (Beutel für Basisplatte).001-9 für die Bezeichnung des Einzelproduktes (Kolostomiebeutel Nr.).

Schlussfolgerungen für HTA: Medizinprodukte-Kategorie Ia Hilfsmittel standardisiert Ib Hilfsmittel mit großem individuellen Anpassungsbedarf, II Medizinprodukte zum Verbleib im Körper, z.b. Endoprothesen, Stents, implantierbare Defibrillatoren III Medizintechnik zur Unterstützung von Ärzten etc., z.b. Laparoskope, CT HTA-Implikationen * Mittelfristig sollten DRG-fähige Leistungen initial einem HTA unterzogen werden; * Qualitätssicherung über Routinedaten und Medizinprodukte-Register -> ermöglicht (1) getrennte Untersuchung von Dienstleistung und Produkt und (2) Effektivitätsuntersuchung des Produktes unter Routinebedingungen über längere Zeiträume (Medizinprodukte selbst sind nicht Gegenstand von HTAs, sondern die jeweils erbrachten Leistungen)

Präsentation, Literatur zum Thema etc. auf: http://mig.tu-berlin.de