Präsentation Theorie, Kapitel 4 Ökonomische Aspekte Definitionen zum Thema «Kostenplanung» Einflussfaktoren und Kostenkennwerte CRB-Arbeitsmittel
Was dieses Kapitel vermittelt Im Folgenden werden die wichtigen Aspekte für die Wirtschaftlichkeit von Bauprojekten sowie die Definitionen zum Thema «Kostenplanung» abgehandelt. Die Kernaussage lautete hier: Die Kostenplanung stellt für den Planer eine wesentliche Leistung in allen Phasen seines Auftrags dar. Es geht hierbei um die Ermittlung, Kontrolle und Steuerung der Kosten eines Bauprojekts.
Ökonomische Aspekte Im Bauwesen basiert das ökonomische Modell auf dem Zusammenhang von Anlagekosten sowie Nutzungskosten auf der einen Seite und den Erträgen auf der anderen. Das ökonomische Modell betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes von der Strategischen Planung zur Bewirtschaftung. Anlagekosten Nutzungskosten Erträge
Finanzierung / Kapitelisierung Bei der Finanzierung handelt es sich um das Verhältnis zwischen der Kostenmiete und den Anlagekosten, hier spricht man von kostendeckender Bruttorendite. Kostenmiete = Anlagekosten x Bruttorendite Bei der Kapitalisierung wird die Kostenmiete durch die Marktmiete ersetzt und durch die Anlagekosten geteilt. Anlagekosten = Marktmiete / Bruttorendite
Grafik 1: Finanzierung Grafik 2: Kapitalisierung
Definitionen zum Thema «Kostenplanung» Anlagekosten (AK) Im Baukostenplan Hochbau ebkp-h umfassen die AK die Hauptgruppen A Grundstück bis Z Mehrwertsteuer. Erstellungskosten Im ebkp-h umfassen die EK die Hauptgruppen B Vorbereitung bis W Nebenkosten. Bauwerkskosten Im Baukostenplan Hochbau umfassen die Bauwerkskosten die Hauptgruppen C Konstruktion Gebäude bis G Ausbau Gebäude.
Baukostenplan Hochbau ebkp-h: Übersicht.
Kostenplanung Die Kostenplanung ist die Gesamtheit aller Massnahmen: der Kostenermittlung, der Kostenkontrolle und der Kostensteuerung. Sie begleitet kontinuierlich alle Phasen während der Planung und der Realisierung.
Kostenermittlung Die Kostenermittlung ist die Vorausberechnung der entstehenden Kosten bzw. die Feststellung der tatsächlich entstandenen Kosten. Schätzung des Finanzbedarfs Kostengrobschätzung, Kostenschätzung Kostenvoranschlag revidierter Kostenvoranschlag Schlussabrechnung
Kostenkontrolle Aufgabe der Kostenkontrolle ist es, die kostenmässigen Planungs- und Realisierungsentscheide rechtzeitig zu quantifizieren, damit die Projektleitung die notwendigen Schlüsse ziehen und Steuerimpulse geben kann. Die Kostenkontrolle vergleicht und analysiert den Stand der Kosten. Die Baubuchhaltung hingegen kennt den jeweiligen Stand der geleisteten und zu erwartenden Zahlungen.
Kostensteuerung Die Kostensteuerung ist das gezielte Eingreifen in die Entwicklung der Kosten wie zum Beispiel durch Massnahmen in Bezug auf: die Qualität, die Quantität, die Form und die Komplexität des Bauprojekts.
Kostenermittlungen und deren Genauigkeit nach Phasen des Leistungsmodells Ordnung SIA 112 Die Tabelle zeigt die Phasen und Teilphasen des Leistungsmodells Ordnung SIA 112 auf, in denen im Leistungsbereich «Kosten» eine Kostenermittlungsart und deren Genauigkeitsgrad definiert sind.
Einflussfaktoren und Kostenkennwerte Die nachfolgenden Einflussfaktoren beeinflussen den Kostenkennwert: Rahmenbedingungen Quantität Qualität Sie müssen analog der einzelnen Kostenermittlungen in jeder Phase zwingend ermittelt, überprüft und angepasst werden.
Kostenkennwerte Kostenkennwerte stellen das Verhältnis von ausgewerteten oder generierten Kosten zu einer Bezugsgrösse dar. Sie sind immer projektspezifisch auf ihre Anwendbarkeit hin zu prüfen. Entscheidungshilfe ist dabei immer die Vergleichbarkeit der Objekte untereinander, wie zum Beispiel: Bauzeit, Lage, Grundstück, Umgebung, Konstruktion, Ausstattung.
Kostenkennwert / Kostenrichtwert Ein Kostenkennwert wird durch ein ausgewertetes Referenzobjekt nachvollziehbar ausgewählt. Ein Kostenrichtwert wird durch mehrere Erfahrungswerte einzelner Elemente berechnet. Die Tabelle zeigt die ermittelten Kennwerte des Refenzprojekts «Hohmoos» des Zürcher Index der Wohnbaupreise im Jahr 2008.
Die Tabelle unten zeigt den Schweizerischen Baupreisindex des Bundesamts für Statistik (BFS) für den Bereich Hochbau der letzten Jahre.
Sammlungen von Kennwerten Elementarten-Katalog EAK Objektarten-Katalog OAK Werkmaterial (Bereich Hochbau) Bauhandbuch BHB
CRB-Arbeitsmittel für die Kostenplanung Baukostenplan Hochbau ebkp-h Elementarten für Kosten- oder Energiekennwerte Normpositionen-Katalog NPK Anwenderhandbuch Baukostenplan Hochbau
Baukostenplan Hochbau ebkp-h Er stellt ein Arbeitsmittel dar, dessen Gliederung vor allem in der Kostenplanung und Ausschreibung, bei Werkverträgen und Abrechnungen angewendet wird. Dabei verfolgt der Baukostenplan Hochbau die nachfolgenden Grundsätze: Allgemeingültigkeit Durchgängigkeit stufengerechte Genauigkeit Kostentransparenz und Rückführbarkeit.
Der Baukostenplan Hochbau ist hierarchisch aufgebaut und arbeitet mit drei normierten Ebenen: den Hauptgruppen den Elementgruppen und den Elementen die sich grundsätzlich am Bauablauf orientieren und in der definierten Systematik anwender- oder projektspezifisch erweiterbar sind.
Elementarten Elementarten sind eindeutig definierte Elemente und sie schliessen an den Baukostenplan Hochbau an. Eine Elementart ist die materialisierte und dimensionierte Form eines Elements. Weiter ist die Elementart mit den kostenrelevanten NPK- Leistungspositionen beschrieben.
Anwenderhandbuch Baukostenplan Hochbau Es stellt im Themenbereich der Kostenplanung ein wesentliches Werk dar.
Normpositionen-Katalog NPK Der Normpositionen-Katalog beinhaltet die standardisierte Leistungsbeschreibung nach CRB für die Bauausführung. Bisherige CRB-Gliederungen Mit der Entwicklung der neuen CRB-Arbeitsmittel wurden neue Möglichkeiten geschaffen, die die bisherigen CRB-Gliederungen ergänzen. - Baukostenplan BKP 2001 - Elementkostengliederung EKG 1995
Funktionsweise der durchgängigen Baukostengliederung.
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!