Wer sind und was machen wir?

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Mein Name ist Friedrich Wilhelm Haase- Hansmann, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch Thermotechnik Werk Eibelshausen.

Transkript:

Grüezi mitenand!

Wer sind und was machen wir?

BGM Was verstehen wir darunter? Definition BGM Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement geht es um ein umfassendes Konzept zur Prävention und Gesundheitsförderung, das sowohl die Arbeitsbedingungen als auch das individuelle Gesundheitsverhalten berücksichtigt.

BGM Was verstehen wir darunter? reaktiv reaktiv Case Management Absenzenmanagement Arbeitssicherheit präventiv Betriebliche proaktiv Gesundheitsförderung Quelle: ISPMZ

Warum interessieren wir uns für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden? n Das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden ist uns wichtig. Eine gesunde Firma braucht gesunde Mitarbeitende. Wir wollen unsere soziale Verantwortung wahrnehmen und unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen.

Was verstehen wir unter Belastungen? n Einflüsse, die von aussen auf den Mitarbeitenden zukommen und auf ihn einwirken. Arbeitsbedingungen, die unser Handeln bzw. die Erfüllung der Arbeitsaufgaben behindern (können). Können bei erfolgreicher Bewältigung durch die Mitarbeitenden durchaus positive Auswirkungen haben: Stolz, Freude. Belastungen müssen nicht zwingend negativ sein. Ohne das Vorhandensein ausreichender Ressourcen ist eine erfolgreiche Bewältigung von Belastungen mittelfristig nicht möglich.

Beispiele von Belastungen n Beispiele: Wenig Handlungsspielraum (keine Selbständigkeit, kein Einfluss auf Arbeitsgestaltung) Wenig Vielseitigkeit (Eintönigkeit, keine Abwechslung, wenig Entwicklungsmöglichkeiten) Wenig Ganzheitlichkeit (keine Informationen von Vorgesetzten etc., Zusammenhänge fehlen) Wenig soziale Rückendeckung (wenig Unterstützung von Kollegen, Verständnis, Hilfe) Wenig Zusammenarbeit (keine Rückmeldungen, kein Team) Inhaltliche Arbeitsbelastungen (Arbeit zu kompliziert, Ausbildung fehlt, zu viel Konzentration) Mengenmässige Arbeitsbelastungen (Zeitdruck, zu viel Arbeit) Arbeitsunterbrechungen (Arbeitsmittel und Materialien fehlen, Störungen intern und extern) Umgebungsbelastungen (Lärm, Staub, Klima, Raumausstattung) Wenig Informationen und Mitsprache (Infos über wichtige Vorgänge fehlen) Wenig Entwicklungsmöglichkeiten (Weiterbildungsmöglichkeiten, Auf-/Umstiegschancen)

Was verstehen wir unter Ressourcen? n Sie sind ein Schutzfaktor für die Gesundheit. Die vorhandenen Ressourcen sind ein Stossdämpfer für die Gesundheit Liegen in der Person und in der Umwelt. Es gibt organisatorische, soziale und individuelle Ressourcen. Aus ihnen schöpfen wir Kraft, Energie, Mut und Zuversicht. Sie tun uns in der Regel gut.

Beispiele von Ressourcen n Beispiele: Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen Berufliche und gesundheitsbezogene Fertigkeiten und Fähigkeiten Erfahrungswissen, körperliche und geistige Fitness Handlungs- und Entscheidungsspielraum beim Arbeiten Mitwirkungsmöglichkeiten im Betrieb Passende und vielfältige Arbeitsaufgaben Entwicklungsmöglichkeiten Sozialer Rückhalt bei Arbeitskollegen/Arbeitskolleginnen und Vorgesetzten Vertrauensvolle Zusammenarbeit Anerkennung und Wertschätzung für Menschen bei der Arbeit

Wie stehen Belastungen / Ressourcen zu einander? n Belastungen abbauen Ressourcen aufbauen oder Mit Belastungen umgehen können den Ressourcen Sorge tragen oder Vermeiden von Belastungen - pflegen der Ressourcen

Wie erfassen wir Belastungen und Ressourcen? n Befragung der Mitarbeitenden (2006 / 2008 / 2011) Jährliche Mitarbeitendengespräche Gesundheitszirkel Arbeitnehmerkommission Arbeitssicherheits-Team Offene Ohren und Augen

Mitarbeitendenbefragung 2006

Mitarbeitendenbefragung 2008 Körperliche Beanspruchung und Arbeitsumgebung Arbeitsaufgabe und Arbeitsanforderung Arbeitszeit und Freizeit Unternehmensleistungen Informationspolitik und MA-Beteiligung Zufriedenheit mit Führungsstil der/des Vorgesetzten Betriebsklima Ich und das Unternehmen Körperliche Beschwerden Gefühlszustand/Gemütsverfassung BGM-Zürich 1.07.2008

Mitarbeitendenbefragung 2011 BGM-Zürich 1.07.2008

Gegenüberstellung MA-Befragung 2006 / 2008 5 = sehr gut 4 = ziemlich gut 3 = es geht so 2 = ziemlich schlecht 1 = sehr schlecht "#$ %#& %#$ (#&! (#$ +, 2006 2008!-.-# #'-# /#- 01 #2# ()*! BGM-Zürich 1.07.2008

Aktionen / Massnahmen

Aktionen / Massnahmen Gesundheitszirkel (3-4x/Jahr) Betrieb rauchfrei in Etappen Schadstoff-/Elektrosmogmessungen in der Produktion Gesundheitstag Neues Personalreglement mit neuen Arbeitszeitmodellen Gehöruntersuchung Audiomobile SUVA Sportliche Aktivitäten (Badminton, Curling, Sport über Mittag, Tischtennis) Gesundheit ist (auch) Führungsaufgabe Strukturiertes Absenzenmanagement Gesundheit ist Thema beim jährlichen Mitarbeitendengespräch Informationskampagnen (Zecken, Grippe, Sonnenschutz, 5 am Tag) Workshop Teamentwicklung (Kooperation Kommunikation Konflikte)

Geheimrezept gegen ausgebrannte Mitarbeitende? n Sind all diese Massnahmen und Aktionen unser Geheimrezept gegen ausgebrannte Mitarbeitende? Nein.. aber

Geheimrezept gegen ausgebrannte Mitarbeitende? n Wir sind sensibilisiert Strukturiertes Absenzenmanagement ist hilfreich Unsere Führungsverantwortlichen stehen in der (Mit)Verantwortung Burnout enttabuisiert Workshop im August für alle Interessierten Fürsorgepflicht wahrnehmen / Entlastungen schaffen Flache Hierarchien / offene Türen Arbeitspensen / Mehrarbeit wird monatlich überprüft Arbeitszeiten sind sozialverträglich und familienfreundlich Mitarbeitende werden gefördert und qualifiziert Betriebsklima wird gefördert und Wertschätzung zum Ausdruck gebracht

Praktisches Beispiel n Ausgangslage: MA Mitte 40, verh., 3 Kinder, seit 10 Jahren bei uns, führt Team von ca. 10 Mitarbeiterinnen Verhaltensveränderungen: Beklagte sich häufig über Müdigkeit, Schlappheit, nicht mehr belastbar, wirkte gereizt, emotionale Ausbrüche, wenig Initiative, Dienst nach Vorschrift Unser Vorgehen: offenes Gespräch mit Betroffenem wurde von ihm sehr geschätzt, fühlte sich Ernst genommen angewiesen, einen Arzt aufzusuchen Entlastet von Projektarbeiten, Abbau von Überzeit MA fühlte sich kurzfristig entlastet und viel besser Rückfall genauere medizinische Untersuchungen => zu wenig Sauerstoff beim Schlafen Arbeitsausfall während 3 Wochen regelmässig Kontakt zum MA Seit 3 Wochen wieder 100% arbeitsfähig

Praktisches Beispiel n Unser Fazit: Situation des Mitarbeitenden Ernst nehmen In Kontakt mit Mitarbeitenden bleiben Kontakt mit Arzt suchen Ursache einer Erschöpfung liegt nicht nur beim Arbeitgeber Nicht jeder Erschöpfungszustand ist ein Burnout

Danke!