Wie kann HR messbar mehr Einfluss im Unternehmen gewinnen? Building Competence. Crossing Borders. Kuno Ledergerber, Leiter Zentrum für Human Capital Management Kuno.ledergerber@zhaw.ch
Wofür steht HR sehr oft? Aus der Perspektive des Linienmanagements Viele Einzelinitiativen..nur auf dem Papier strategisch Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 2
Das Problem spiegelt sich auch in der Unternehmensführung ganz besonders im strategischen Management.durch die Methoden des strategischen Managements werden für HR viele Probleme geschaffen. Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 3
Rahmen für die Analyse der strategischen Ausgangslage Grundlage für Optionen und Strategieentscheidungen Makro-Umwelt Märkte: Kundenprioritäten Strengths/Stärken Weakesses/Schwächen Opportunities/Chancen Threats/Gefahren Branche (5 Wettbewerbskräfte) Trends & kritische Erfolgsfaktoren Chancen SWOT Analyse Gefahren Unternehmung: Ressourcen und Kompetenzen Kernkompetenzen Stärken Schwächen Human Capital als Teil der internen Ressourcen! Probleme? Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 4
Auswirkungen auf HR und die Unternehmensführung Fragen des HR werden oft erst während der Umsetzungsphase von Strategien wichtig! Interne Faktoren stehen selten im Fokus des Managements! Beispiele: Haben wir die richtigen Personen zur Umsetzung der Strategie? (Allfinanzstrategie) Finanzielle Herausforderungen Personalkosten senken! Gefahr, dass wichtige know how Träger verloren gehen! Outsourcing Problem der Abstimmungs- und Koordinationskosten! Diese Beispiele können beliebig erweitert werden! Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 5
Das Interesse des Managements und die Sonntagsreden Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen konzentrieren sich vorwiegend auf die Absatzmärkte, die Konkurrenz und die Finanzmärkte. Dennoch wird die Bedeutung der Mitarbeitenden als wichtiger strategischer Faktor immer wieder betont. vor allem mit Schlagworten wie War for Talents, Fachkräftemangel, Leadership. Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 6
Die Antwort... Human Capital Management Human Capital Management ist eine Unternehmensführungsaufgabe und kann von der HR Funktion wahrgenommen werden, muss aber nicht! Wie? Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 7
Was ist Human Capital? Das Human Capital eines Unternehmens ist jener Teil der Fähigkeiten, des Wissens, der Erfahrungen, der Kreativität und des Innovationsvermögens, welche Mitarbeitende bereit sind, in das Unternehmen einzubringen und von diesem genutzt wird. Das Humankapital gehört den Mitarbeitenden! Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 8
Was ist Human Capital Management? Human Capital Management als Unternehmensführungsaufgabe... sichert dem Unternehmen auf dem internen und externen Arbeitsmarkt das wettbewerbsrelevante Humankapital, indem es vorteilhafte Investitionsbedingungen für die Humankapitalbesitzer generiert und die Beziehungen zu diesen pflegt... kombiniert und entwickelt die Fähigkeiten und Werte der Mitarbeitenden zu wettbewerbsfähige Unternehmenskompetenzen... Ermöglicht es dem Unternehmen, durch den richtigen Einsatz seiner Kompetenzen die wettbewerbsfähige Leistungen zu erbringen Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 9
Wie geht das in der Praxis? Das 4 Märkte Modell - Ansatz ZHCM Finanzmarkt Input Rohstoffe Material Maschine Input Unternehmen Organisation Output Absatzmarkt Input Die Herausforderungen für die Unternehmensführung/Wettbewerbsvorteile : Fachkräfte, Skills, Demografie Digitalisierung, Fintech Arbeitsmarkt Umweltfaktoren Recht, Politik, Gesellschaft, Ökonomie etc. Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 10
Unternehmenskompetenzen Strategische Unternehmensführung das 4 Märkte Modell - Umsetzung Finanzmarkt Unternehmenskompetenzen Input Rohstoffe Material Maschinen Input Unternehmenskompetenzen Kultur und Verhalten Prozesse und Strukturen Individuelle Kompetenzen Output Unternehmenskompetenzen Absatzmarkt Input...gestalten, um unsere Wettbewerbsvorteile auszubauen oder zu verteidigen? Arbeitsmarkt Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 11
Die Messung Wie? Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 12
Der Wert des Humankapitals: Mitarbeitende aus Unternehmenssicht 3 Perspektiven Lieferanten von Arbeitsleistung und Kostenfaktor Anspruchsgruppe Investoren bzw. Kunden Mitarbeitende als... Träger von Wertschöpfungs- Potenzial Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 13
Wie lässt sich Human Capital messen? 3 Perspektiven/Jobprofile Bedeutung der Arbeitskosten Bedeutung der Arbeitskosten: Lohnprozente, im Verhältnis zu den DB (direkte Kosten, indirekte Kosten, Gemeinkosten Wert des HC, Scholz, Saarbrücker Formel Diverse KPI : Anzahl geeignete Bewerber auf eine vakante Stelle; time to fill; etc Knappheit auf dem Arbeitsmarkt Beitrag zu den Unternehmenskompetenzen Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 14 FTE: Full-Time Equivalents ; li: Durchschnittsvergütung der Branchen Wi: Der Zeitraum, über den das Wissen einer Mitarbeitergruppe relevant bleibt bi: Die Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen.PEi: Wert der Personalentwicklungsmaßnahmen. Mi: Motivationsindex (Leistungsbereitschaft, die Fluktuation..)
Die Handlungsfelder des HCM Dürfen (ermächtigen) Kombination & Einsatz, der Mitarbeitenden Arbeits- & Prozessgestaltung. Organisationsentwicklung Wollen (motivieren) Gewinnung, Pflege & Erhaltung der Mitarbeitenden Verhaltens- & Kulturentwicklung Labour Market & Employee Relationship Management Performance & Labour Cost Management Human Capital Management Competence & Human Asset Management Können (befähigen) Erschliessung & Entwicklung der Kompetenzen Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 15
Unternehmensführung und Human Capital Management Logik Vom WOZU, WAS Vom WAS,WOZU Zum WIE Zum WIE Peter Meyer-Ferreira, Human Capital strategisch einsetzen HCM ist eine Unternehmensführungsaufgabe und kann vom HR wahrgenommen werden! Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 16
Zusammenfassung - Forderungen Strategische Analyse auf allen 4 Märkten (SWOT) Strategieoptionen Human Capital berücksichtigen Die 3 Perspektiven des Human Capital beachten und messen Ergänzung des klassischen HR Prozess-Modells WOZU,WAS zum WIE! Es braucht ein «HR» Businessmodell! Logik der Arbeitsweise entspricht der Logik der Unternehmensführung. Weshalb gelingt das nur selten? Fehlendes Business-Verständnis von HR Fehlender Mut mit Zahlen zu arbeiten Fehlende Standardisierung von Prozessen-Lernen von anderen Supportfunktionen Beschäftigung mit sich selber (Zentralisierung, Dezentralisierung, Zentralisierung..) Vorschlag: moderieren Sie die Strategie-Workshop der Geschäftsleitung Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 17
Literatur Ledergerber, Kuno; Müller, Adrian W. (2016). Innovationsgerichtete Führung: Wie Innovation und Leadership nahtlos ineinandergreifen. KMU-Magazin, 4. Ledergerber, Kuno; Brunner Gloor, Dorothea; Gmür, Eva (2015). Faszination Leadership Best Practice in Leadership von KMU für KMU: Die Stanserhorn-Bahn und das Cabrio. Swiss Leadership Forum / ZHAW - School of Management and Law. 72 Seiten. Ledergerber, Kuno (2014). Arbeitsmarkt und Unternehmensstrategie: mehr Bezug nötig. Organisator, Nr. 5, 2. Mai. S.14-15. Ledergerber, Kuno (2013). Strategie, Stakeholder, Führung. In: Anita Sigg; Hans Brunner; Hofmann Roland (Hg.). Unternehmensnachfolge - Beratung, Steuerung, Lösungskonzept.. (S. 135-156). Zürich: Orell Füssli. Meyer-Ferreira, P. (2015). Human Capital strategisch einsetzen, Luchterhand (2. Auflage). Scholz, Ch; Stein, V; Bechtel, R. (2005). Human Capital Management, Wege aus der Unverbindlichkeit, Luchterhand. Kuno Ledergerber, ZHCM Folie 18