1. Grundbegri e. T n i=1 A i = A 1 \ A 2 \ : : : \ A n alle A i treten ein. na = A das zu A komplementäre Ereignis; tritt ein, wenn A nicht eintritt.

Ähnliche Dokumente
7.2 Moment und Varianz

Kenngrößen von Zufallsvariablen

Die Varianz (Streuung) Definition

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Zufallsvariablen [random variable]

Kapitel VI - Lage- und Streuungsparameter

P (X = 2) = 1/36, P (X = 3) = 2/36,...

Übung 1: Wiederholung Wahrscheinlichkeitstheorie

Übungsblatt 9. f(x) = e x, für 0 x

Varianz und Kovarianz

5 Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen

4 Unabhängige Zufallsvariablen. Gemeinsame Verteilung

6. Stochastische Modelle II: Stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen, insbesondere Normalverteilungen

Stochastik und Statistik für Ingenieure Vorlesung 4

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume

Elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung

K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik Übungsaufgaben. 9. Übung SS 16: Woche vom

8. Stetige Zufallsvariablen

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig)

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009

Inhaltsverzeichnis. Inhalt Teil I: Beschreibende (Deskriptive) Statistik Seite. 1.0 Erste Begriffsbildungen Merkmale und Skalen 5

Stetige Verteilungen. A: Beispiele Beispiel 1: a) In den folgenden Abbildungen sind die Dichtefunktionen von drei bekannten Verteilungen graphisch

Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung

1. Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung

1 Vorbemerkungen 1. 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2. 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4. 4 Laplace-Experimente 6

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Quantentheorie

1.1.1 Ergebnismengen Wahrscheinlichkeiten Formale Definition der Wahrscheinlichkeit Laplace-Experimente...

I. Deskriptive Statistik 1

Abiturvorbereitung Stochastik. neue friedländer gesamtschule Klasse 12 GB Holger Wuschke B.Sc.

Kapitel XII - Kennzahlen mehrdimensionaler Zufallsvariablen

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion

K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik Übungsaufgaben. 8. Übung SS 16: Woche vom

Ü b u n g s b l a t t 13

Copula Funktionen. Eine Einführung. Nils Friewald

K8 Stetige Zufallsvariablen Theorie und Praxis

0, t 0,5

Beispiel: Zweidimensionale Normalverteilung I

Mögliche Fragen für mündliche Prüfung aus Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie von Prof. Dutter

11.4 Korrelation. Def. 44 Es seien X 1 und X 2 zwei zufällige Variablen, für die gilt: 0 < σ X1,σ X2 < +. Dann heißt der Quotient

STETIGE VERTEILUNGEN

2. Übung zur Vorlesung Statistik 2

Kapitel 2 Wahrscheinlichkeitsrechnung

Inhaltsverzeichnis. 2 Kurzbeschreibung von SPSS Der SPSS-Dateneditor Statistische Analysen mit SPSS DieDaten...

Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel besser zu verstehen.

Tabellarische und graphie Darstellung von univariaten Daten

Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik


Der Trainer einer Fußballmannschaft stellt die Spieler seiner Mannschaft auf. Insgesamt besteht der Kader seiner Mannschaft aus 23 Spielern.

STATISTIK Teil 2 Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik. Mögliche Ergebnisse, auch Elementarereignisse bezeichnet

2 Zufallsvariable, Verteilungen, Erwartungswert

Kapitel 5. Stochastik

Biometrieübung 5 Spezielle Verteilungen. 1. Anzahl von weiblichen Mäusen in Würfen von jeweils 4 Mäusen

Stochastik für die Naturwissenschaften

Inhaltsverzeichnis. Teil I Einführung

Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK

1 Dichte- und Verteilungsfunktion

Übungen zur Stochastik, Blatt Nr. 1

Zufallsgröße. Würfelwurf mit fairem Würfel. Wahrscheinlichkeitsverteilung einer diskreten

Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen 3. Grundlagen aus der Wahrscheinlichkeitstheorie

1.6 Der Vorzeichentest

Grundwissen zur Stochastik

4 Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen

Statistik für Ökonomen

Univariates Datenmaterial

Zusammenfassung Stochastik I + II

Über den Autor 7. Teil Beschreibende Statistik 29

Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Themen dieses Kapitels sind:

Binomialverteilung. Statistik für SoziologInnen 1 Diskrete Verteilungsmodelle. Marcus Hudec

Übungsaufgaben, Statistik 1

Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Ingenieure

3.3 Bedingte Wahrscheinlichkeit

Zufallsgrößen. Vorlesung Statistik für KW Helmut Küchenhoff

Kapitel 5. Univariate Zufallsvariablen. 5.1 Diskrete Zufallsvariablen

Einführung in die computergestützte Datenanalyse

10. Vorlesung. Grundlagen in Statistik. Seite 291. Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg

Füllmenge. Füllmenge. Füllmenge. Füllmenge. Mean = 500,0029 Std. Dev. = 3,96016 N = ,00 490,00 495,00 500,00 505,00 510,00 515,00 Füllmenge

Diskrete Wahrscheinlichkeitstheorie - Probeklausur

Statistik. Datenanalyse mit EXCEL und SPSS. R.01denbourg Verlag München Wien. Von Prof. Dr. Karlheinz Zwerenz. 3., überarbeitete Auflage

Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung einer Zufallsgröße. Was ist eine Zufallsgröße und was genau deren Verteilung?

Lösungen zur Klausur WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK (STOCHASTIK)

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6

I. Zahlen, Rechenregeln & Kombinatorik

Box. Mathematik ZU DEN KERNCURRICULUM-LERNBEREICHEN:

Klausur Stochastik und Statistik 18. September 2012

Statistik Workshop. 12. und 14. Januar Prof. Dr. Stefan Etschberger HSA

Aufgabenblock 3. Durch zählen erhält man P(A) = 10 / 36 P(B) = 3 / 36 P(C) = 18 / 36 und P(A B) = 3 /

Medizinische Biometrie (L5)

Signalverarbeitung 2. Volker Stahl - 1 -

Satz 18 (Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit)

Hilfsmittel aus Mathematik und Statistik - Materialien zu Investition und Finanzierung -

Prüfungsteil 2, Aufgabe 8 Stochastik

Auswahl von Schätzfunktionen

Beispiel Zusammengesetzte Zufallsvariablen

Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung

Vorlesung 8b. Bedingte Erwartung, bedingte Varianz, bedingte Verteilung, bedingte Wahrscheinlichkeiten

Mathematik IV für Maschinenbau und Informatik (Stochastik) Universität Rostock, Institut für Mathematik Sommersemester 2007

Spezielle stetige Verteilungen

Übungsrunde 5, Gruppe 2 LVA , Übungsrunde 5, Gruppe 2, Markus Nemetz, TU Wien, 11/2006

Weihnachtszettel zur Vorlesung. Stochastik I. Wintersemester 2011/2012

Transkript:

. Grundbegri e Menge der Ereignisse. Die Elemente! der Menge heißen Elementarereignisse und sind unzerlegbare Ereignisse. Das Ereignis A tritt ein, wenn ein! A eintritt. ist auch das sichere Ereignis, ; das unmögliche Ereignis. B Operationen mit Ereignissen A; B; A ; A ; : : : A [ B Ereignis A oder B tritt ein A \ B Ereignisse A und B treten ein AnB Ereignis A tritt ein, nicht aber B S n i= A i = A [ A [ : : : [ A n mindestens eines der Ereignisse A i tritt ein T n i= A i = A \ A \ : : : \ A n alle A i treten ein na = A das zu A komplementäre Ereignis; tritt ein, wenn A nicht eintritt. A \ B = ; bedeutet, dass die Ereignisse A und B unvereinbar sind. Axiome nach Kolmogorov: P (A) heißt Wahrscheinlichkeit des zufälligen Ereignisses, falls () für alle Ereignisse A gilt: 0 P (A). Wahrscheinlichkeiten liegen zwischen 0 und. () P () = : (3) Für unvereinbare Ereignisse A ; A ; : : : ; A n, d.h. A i \ A j = ; für i 6= j, gilt: P! n[ A i = i= nx P (A i ). i= Dies gilt auch für unendlich viele Ereignisse n =. B Daraus lassen sich weitere Formeln ableiten: (4) P (;) = 0 (5) Falls A \ B = ; erfüllt ist, =) P (A [ B) = P (A) + P (B) (6) P ( A) = P (A) (7) P (A [ B) = P (A) + P (B) P (A \ B) = P (A \ B) + P ( A \ B) + P (A \ B) (8) P (A) = P (A \ B) + P (A \ B)

B Vierfeldertafel: B B A P (A \ B) P (A \ B) P (A) A P ( A \ B) P ( A \ B) P ( A) P (B) P ( B) Zeilensummen bzw. Spaltensummen nach (8), unterste Zeile und letzte Spalte nach (6) Modell gleichwahrscheinlicher Elementarereignisse (Laplace-Modell) bestehe aus den Elementarereignissen! ; : : : ;! n mit P (! i ) = n : Die Menge A enthalte m verschiedene Elementarereignisse! Wahrscheinlichkeit: P (A) = m n P (A) = Anzahl der günstigen Fälle Anzahl der möglichen Fälle Definition: Es seien A; B Ereignisse mit P (B) > 0. Dann heißt P (A j B) = P (A \ B) P (B) die bedingte Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung B. Formeln: P ( A j C) = P (A j C) P (A j C) = P (A \ B j C) + P (A \ B j C) Definition: Die Ereignisse A und B heißen unabhängig, wenn P (A \ B) = P (A)P (B): B Die Ereignisse A und B sind genau dann unabhängig, wenn P (A j B) = P (A):

Die Bayessche Formel Gegeben seien Ereignisse A; B; P (A) > 0; P (B) > 0. Formel der totalen Wahrscheinlichkeit P (A) = P (A j B) P (B) + P (A j B) P ( B) P (B j A) = P (A j B)P (B) P (A) B Gegeben seien Ereignisse A; B ; : : : ; B n, P (A) > 0; P (B i ) > 0. Die B i bilden ein vollständiges System von Ereignissen: = S n i= B i, B i \ B j = ; für i 6= j, d.h. die B i sind unvereinbar und schöpfen alle Möglichkeiten in aus. Das bedeutet, dass immer genau ein B i eintritt. Formel der totalen Wahrscheinlichkeit P (A) = nx P (A j B i )P (B i ) i= Bayessche Formel P (B i j A) = P (A j B i)p (B i ) P (A) = P (A j B i)p (B i ) nx P (A j B j )P (B j ) j= 3

. Zufallsgrößen Diskrete Zufallsgrößen Verteilungstabelle: Wert x x : : : x r Wahrscheinlichkeit p p p r evtl. unendlich viele Werte p i = P (X = x i ) Bedingungen: 0 < p i < ; B Wahrscheinlichkeiten im Fall x i = i: X p i = P (m X n) = X i i:mx i n Diskrete Verteilungen Gleichverteilung auf f; ; : : : ; ng p i p i = n (i = ; : : : ; n): Poisson-Verteilung mit Parameter Binomialverteilung mit Parameter n; p p i = p i = i i! e (i = 0; ; : : :) n p i ( p) n i (i = 0; : : : ; n) i Kenngrößen diskreter Verteilungen Erwartungswert: Varianz (Streuung): E (X) = rx x i p i i= Var (X) = rx (x i E (X)) p i = i= 4 rx x i p i (E (X)) i=

Standardabweichung: (X) = p Var (X) Kenngrößen spezieller diskreter Verteilungen Gleichverteilung Binomialverteilung E (X) = n + ; Var (X) = n E (X) = np; Var (X) = np( p) Poissonverteilung E (X) = ; Var (X) = Stetige Zufallsgrößen B Verteilungsfunktion: F (x) = P (X x) f(x) = F 0 (x) Die Funktion f(x) heißt Wahrscheinlichkeitsdichte (Dichtefunktion) der Zufallsgröße.=) P (a X b) = P (X a) = P (X b) = Z a Z b Z b a f(x) dx = F (b) f(x) dx = F (a) f(x) dx = F (b) F (a) B Eine Funktion f(x) ist Dichte einer Zufallsgröße, falls ) f(x) 0, ) Z f(x) dx = : Stetige Verteilungen Normalverteilung mit Parameter ;, Symbol N (; ) (x ) f(x) = p exp x F (x) = 5

N (0; ) ist die standardisierte Normalverteilung (x) ist Verteilungsfunktion der standardisierten Normalverteilung Beachte: ( x) = (x); (0) = 0:5 B Wahrscheinlichkeiten der Normalverteilung: X N (; ) b P (X b) = b P (a X b) = a ; P (X a) = a ; ; Satz: Ist X N (; ), dann Y = ax + b N (a + b; a ): stetige Gleichverteilung auf [a; b] f(x) = F (x) = ( für a x b b a 0 für x < a oder x > b: 8 >< 0 für x < a x a für a x b b a >: für x > b: Exponentialverteilung mit Parameter f(x) = F (x) = ( ( e x für x 0 0 für x < 0: e x für x 0 0 für x < 0: Berechnung von Wahrscheinlichkeiten der Binomialverteilung mit Hilfe der Normalverteilung: X bin(n; p) P (k X l)! l np + 0:5 p np( p)! k np 0:5 p np( p) Kenngrößen stetiger Verteilungen Erwartungswert: E(X) = Z xf(x) dx 6

Varianz: Var(X) = = Z Z (x E(X)) f(x) dx x f(x) dx (E(X)) Standardabweichung: Schiefe: s Z (X) = (x E(X)) f(x) dx (X) = Z (x E(X)) 3 f(x) dx p (Var (X)) 3 Modalwert: Maximalstelle von f(x), Symbol mod(x) (X) > 0 bedeutet rechtsschiefe Verteilung, Modalwert liegt links neben E(X) (X) < 0 bedeutet linksschiefe Verteilung, Modalwert liegt rechts neben E(X) (X) = 0 symmetrische Verteilung Normalverteilung N (; ) Kenngrößen spezieller stetiger Verteilungen E(X) = ; Var(X) = ; (X) = ; (X) = 0 Exponentialverteilung Exp() E(X) = ; Var (X) = ; (X) = ; (X) = stetige Gleichverteilung auf [a; b] E(X) = a + b (b a) ; Var(X) = ; (X) = b p a ; (X) = 0 Definition: Eine Zahl q heißt Quantil der Ordnung der stetigen Zufallsgröße X mit der Verteilungsfunktion F, falls F (q ) = : Dies bedeutet: P (X q ) = Z q f(x) dx = : 7

Das Quantil m der Ordnung heißt Median: F (m) = : Quantile der Standard-Normalverteilung werden mit z() bezeichnet: (z()) = : Quantile der N (; )-Verteilung: q = + z() Unabhängige Zufallsgrößen Definition: Zwei Zufallsgrößen X und Y heißen unabhängig, falls gilt: P (X A; Y B) = P (X A) P (Y B) für alle geeigneten Mengen A; B R. Satz: Die Summe von unabhängigen normalverteilten Zufallsgrößen ist wieder normalverteilt. X N (a; ); Y N (b; ) unabhängig =) X + Y N (a + b; + ); rx N (ra; r ) Diskrete Zufallsvektoren Zufallsvektor (X; Y ), X nimmt Werte x ; : : : ; x r an Y nimmt Werte y ; : : : ; y s an Darstellung als Verteilungstabelle (Kreuztabelle): X... Y y y s x p p s p :.... x r p r p rs p r: p : p :s p ij = P (X = x i ; Y = y j ); p i: = P (X = x i ); p :j = P (Y = y j ) p : ; : : : ; p r: nennt man die Randverteilung von X, p : ; : : : ; p :s die Randverteilung von Y. 8

Es gilt: p i: = p i + : : : + p is (Zeilensumme) p :j = p j + : : : + p rj (Spaltensumme) rx sx p ij = i= j= Unabhängigkeit von X und Y bedeutet: p ij = p i: p :j für alle i; j X und Y sind abhängig, falls p ij 6= p i: p :j für ein Paar i; j B Abhängigkeitsmaßzweier Zufallsgrößen X und Y : Korrelationskoe zient = corr(x; Y ) = cov(x; Y ) p Var(X) Var(Y ) Kovarianz für diskrete Zufallsgrößen: cov(x; Y ) = rx sx x i y j p ij E(X)E(Y ) i= j= x i ; y j ; p ij aus Tabelle oben Interpretation: unkorreliert (praktisch unabhängig): = 0 schwache Abhängigkeit: jj 0:5 mittlere Abhängigkeit: 0:5 < jj 0:8 starke Abhängigkeit: jj > 0:8 9