Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners. Handout 4: LF-Bewegung

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners. Handout 4: LF-Bewegung"

Transkript

1 Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners Handout 4: LF-Bewegung Wh-Phrasen gehören zu den Ausdrücken, die Skopus über eine bestimmte Domäne haben. Skopus ist eine Beziehung zwischen einem Operator und seinem semantischen Bezugsbereich, i.e. dem Ausdruck, über dem er operiert. Diese Beziehung lässt sich am einfachsten anhand von Quantorenphrasen (QP) darstellen: (1) Jeder Gangster muss einen Polizisten schmieren. a. x x eingangster [ y yeinpolizist [x mussyschmieren]] b. y yein Polizist [ x x eingangster [x mussyschmieren]] Die Ambiguität von (1) folgt aus dem unterschiedlichen Skopusverhältnis der beiden QPs jeder Gangster und einen Polizisten: In(1a) hat die universale QP weiten(distributiven) Skopus über die existenzielle QP(d.h. es gibt mehrere korrupte Polizisten).(1b) dagegen drückt aus, dass es genau einen korrupten Polizisten gibt, den alle Gangster bestechen müssen. Hier hat die existenzielle QP weiten Skopus über den gesamten Satz. Reis (1991:217) geht davon aus, dass die obligatorische overte wh-bewegung im Deutschen dadurch erzwungen wird, dass der Skopus einer wh-phrase auf S-Struktur sichtbar (hier: identisch mit seinem c-kommando-bereich) sein muss: (2) Skopus: α hat Skopusüber β gdw. α β c-kommandiert. (3) c-kommando: αc-kommandiert β, α β gdw. a. jeder verzweigende Knoten γ, der α dominiert, auch β dominiert, b. α β nichtdominiert. In vielen Fällen trifft diese Voraussage tatsächlich zu. So hat die wh-phrase in (4a) Skopus über den eingebetteten Satz, in(4b) über den Gesamtsatz: (4) a. Mark knows[who i Jane saw t i ] b. Who i doesmark know [thatjane saw t i ] Die syntaktische Skopusdefinition (2) stößt allerdings rasch auf Probleme, wenn man sie als s- strukturelle Definition auffasst. QPs operieren häufig über einer Domäne, die sie an der syntaktischen Oberfläche nicht c-kommandieren. Folgendes Beispiel illustriert dieses Phänomen: (5) John gave agratificationtoevery salesman i after he i met theexpectations. 1

2 Obwohl QPs Variablen nur innerhalb ihrer Skopusdomäne binden können und der c-kommandobereich der universalen QP every salesman nur den Kopf der PP enthält, bindet sie das Pronomen he,sodassessichaufjedeneinzelnenverkäuferbeziehenkann.hältmandennochanderskopusdefinition(2) fest, so kann die Skopusdomäne der QP in(5) nicht mit ihrem c-kommandobereich auf S-Struktur übereinstimmen. Da die Skopusverhältnisse im Fall von QPs auf der syntaktische Oberfläche eines Satzes nicht unmittelbar abzulesen sind, wird angenommen, dass die S-Struktur eines Satzes nicht nur auf die Phonetische Form (PF), sondern auch auf eine weitere Ebene abgebildet wird, die die Grundlage für seine Interpretation liefert und damit das Bindeglied zwischen Syntax und Semantik darstellt: die Logische Form (LF). Im T-Modell(Abbildung 1) der Government & Binding Theory (GB) (vgl. Chomsky 1981) ist die LF eine Ebene der syntaktischen Derivation, auf der die semantischen Eigenschaften eines Satzes repräsentiert sind: Phonetische Form (PF) Logische Form (LF) S-Struktur T-Regeln (move α) D-Struktur X-Theorie / Lexikon Abbildung 1: Das T-Modell der GB-Theorie LF stellt eine transformationelle Ableitung dar, als deren Input die S-Struktur fungiert. Da diese Ableitung unabhängig von der Umsetzung syntaktischer Strukturen in Lautmuster (SS PF) stattfindet, sind die Bewegungen zwischen SS- und LF-Positionen im Gegensatz zu den overten Bewegungen zwischen DS und SS kovert, d.h. sie spiegeln sich nicht in der hörbaren Struktur des Satzes wieder. Diesem Modell zu Folge werden Operatoren (Quantoren und wh-phrasen) spätestens auf LF in eine A-Position am linken Rand derjenigen XP bewegt, über die sie Skopus haben. In den vorangehenden Abschnitten haben wir gesehen, dass wh-phrasen häufig schon auf SS in ihre Skopusposition bewegt werden (vgl.(4)). 2

3 Allerdings entstehen durch (overte) wh-bewegung und (kovertes) Quantifier Raising (QR) 1 sehr ähnliche Strukturen. Eine Phrase in A-Position [Spec,] im Fall der (overten) wh-bewegung, eine Adjunktposition im Fall von QR bindet eine leere Kategorie in einer A-Position: (6) [ α O i [ β... t i... ]], α =, oder VP, β = Die Frage ist, ob die beiden Bewegungstypen trotz ihrer Ähnlichkeit komplementär verteilt sind: QPs werden in der Regel nicht overt bewegt aber vielleicht gibt es umgekehrt wh-bewegung auf LF? Für diese Annahme spricht folgender Kontrast: (7) a. Wer meinst Du, lässt Maria zu Illustrationszwecken in der Egon-Bar schlafen? b. Was meinst Du, wer Maria zu Illustrationszwecken in der Egon-Bar schlafen lässt? Während in(7a) die wh-phrase wer aus dem eingebetteten Satz extrahiert wird(lange wh-bewegung), bewegt sie sich in(7b) nur bis in die[spec,]-position des eingebetteten Satzes ohne dass zwischen den beiden Sätzen ein Bedeutungsunterschied festzustellen wäre. Der initialen wh-phrase was in(7b) wiederum entspricht keine Argumentposition in einer der beiden VPs, aus der sie hätte bewegt werden können. Man kann deshalb davon ausgehen, dass diese Phrase in[spec,] basisgeneriert wurde, um den Gesamtsatz als Ergänzungsfrage zu kennzeichnen. In (7a) übernimmt die fragezielkonstituierende (oder spezifische) wh-phrase diese Kennzeichnung selbst. Entscheidend ist, dass auch die nur kurz bewegte spezifische wh-phrase in (7b) Skopus über den gesamten Satz hat. Nun ist die initiale wh-phrase in(7b) offensichtlich ein reiner Skopusindikator für die spezifische wh-phrase, die nur partiell wh-bewegt wurde. Wenn statt dieses Indikators eine nicht-wh-phrase initial auftritt, hat die spezifische wh-phrase nämlich engen Skopus über den eingebetteten Satz: (8) Peter weiß nicht, wer Maria ständig zu Illustrationszwecken in der Egon-Bar schlafen lässt. Allerdings scheint die Skopusbindung noch weiteren Bedingungen zu unterliegen, wie folgendes Datumzeigt 2 : (9) a. Was glaubst du, wen Monika getroffen hat? b. *Wasglaubst du, dassmonikawen getroffen hat? 1 vgl.dazumay(1985) 2 Auchhiergiltwiederdie süddeutscheintuition. 3

4 Stechow & Sternefeld (1988:355) schließen daraus, dass nur wh-phrasen, die selbst in [Spec,] stehen, von dem lexikalischen Skopusindikator was skopusgebunden werden können (und müssen). Wh-Phrasen in A-Positionen verlangen dagegen nach der Bindung durch eine andere spezifische wh-phrase. Eine wh-phrase, die durch den Skopusindikator was gebunden ist, darf nicht in situ verbleiben. Ein noch stärkeres Argument für LF-Bewegung von wh-phrasen ergibt sich aus dem Vergleich englischer und chinesischer Daten. Im Chinesischen gibt es keine overte wh-bewegung; dennoch können wh-phrasen in diesen Sprachen Skopus über den Gesamtsatz haben. (10) a. Zhangsan xiang-zhidao [ ta muqin kanjian shei ] Zhangsan fragen seine Mutter sehen wen Zhangsan fragt sich, wen seine Mutter gesehen hat b. Zhangsan xiangxin [ ta muqin kanjian shei ] Zhangsan glauben seine Mutter sehen wen Wen glaubt Zhangsan dass seine Mutter gesehen hat? c. Zhangsan zhidao [ ta muqin kanjian shei ] Zhangsan wissen seine Mutter sehen wen Zhangsan weiß, wen seine Mutter gesehen hat Von wem weiß Zhangsan, dass seine Mutter ihn gesehen hat? Obwohl sich die drei Sätze (10a 10c) an der syntaktischen Oberfläche nicht unterscheiden, entsprechen die möglichen Interpretationen genau der Verteilung der englischen Daten: fragen verlangt ein Fragesatz-Komplement, glauben ein Aussagesatz-Komplement, und wissen ist mit beiden Typen kompatibel. Nimmt man an, dass die Selektionseigenschaften der Matrixverben auf LF erfüllt werden muss und dass auch im Chinesischen wh-phrasen auf LF bewegt werden, folgen die möglichen Interpretationen der Sätze(10a 10c) aus folgenden LF-Strukturen in(11 13): (11) a. Zhangsan xiang-zhidao[ shei i [ tamuqinkanjian t i ]] b. *[ shei i [ 1 Zhangsan xiang-zhidao[ 2 tamuqinkanjian t i ]]] (12) a. *Zhangsan xiangxin[ shei i [ tamuqinkanjian t i ]] b. [ shei i [ 1 Zhangsan xiangxin [ 2 tamuqinkanjian t i ]]] (13) a. Zhangsan zhidao[ shei i [ tamuqinkanjian t i ]] b. [ shei i [ 1 Zhangsan zhidao[ 2 tamuqinkanjian t i ]]] Auf der Basis dieser und ähnlicher Daten unterscheidet May (1985:31ff) (vgl. auch Fanselow & Felix 1993:196) zwischen zwei koverten Bewegungsprozessen Quantifier Raising (QR) und wh-bewegung. Die Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Prozessen wird durch (6) erfasst, der Unterschied liegt nach May im Landeplatz der jeweiligen Bewegung: QR führt in eine an adjungierte Position 4

5 Wh-Bewegung führt nach[spec,](comp in der damaligen Terminologie) bzw. in eine an[spec,] adjungierte Position. Ich werde May zunächst folgen und annehmen, dass LF-bewegte wh-phrasen an adjungiert werden. Die Annahme von koverter wh-bewegung macht verständlich, warum in situ wh-phrasen sich bezüglich ihrer Skopuseigenschaften genau wie wh-phrasen [verhalten], die über bewege α nach Comp bewegt worden sind (Fanselow & Felix 1993:184): Wenn die Skopusverhältnisse gemäß der Definition(2) auf LF und nicht auf S-Struktur ablesbar sind, sollten auch overt nicht bewegte wh-phrasen auf LF in einer A-Position erscheinen. Unter einer solchen Analyse hat (7b) folgende LF 3 : (14) [ wer i [ meinst du [ t i [ C [ t i Maria ständig zu Illustrationszwecken in der Egon- Bar schlafen lässt ]]]]] Die LF-Bewegung der wh-phrase wer löst auch ein weiteres Problem. Das Matrixverb meinen erlaubt normalerweise keinen Fragesatz als Komplement: (15) * Peter meint, wer Maria ständig zu Illustrationszwecken in der Egon-Bar schlafen lässt. Stechow & Sternefeld (1988:290) nehmen deshalb an, dass in (7b) kein Fragesatz, sondern eine (offene) Proposition eingebettet wird. Die spezifische wh-phrase muss auf LF in ihre Skopusposition ([Spec,] des Matrixsatzes) bewegt werden, so dass die [Spec,]-Position des eingebetteten Satzes nur zur Zwischenlandung auf SS dient. Es handelt sich also in (7b) wie in (7a) um mehrfache (zyklische) wh-bewegung. Der Unterschied besteht darin, dass in (7a) beide Bewegungsschritte overt stattfinden, während die wh-phrase in (7b) teils overt, teils kovert bewegt wird: 3 DerinitialeSkopusindikator istalssemantischleereselementausgelassen. 5

6 [Spec,] C Wer i C 0 meinst Du... [Spec,] C overt t i overt t i lässtmaria... Abbildung 2: Overte zyklische wh-bewegung [Spec,] C Wer i C 0 meinst Du... [Spec,] C kovert t i overt t i Maria... lässt Abbildung 3: Overte und koverte zyklische wh-bewegung Wenn wh-phrasen kovert auf dieselbe Weise bewegt werden wie in der overten Syntax, sollte man davon ausgehen, dass auch dieselben Beschränkungen gelten. Subjazenz Betrachten wir zunächst die Subjazenz. Geht man davon aus, dass auch LF-bewegte wh-phrasen nicht mehr als einen NP- oder -Grenzknoten überschreiten dürfen, würde die (grammatische) Extraktion eines Subjektes aus einem V/2-Komplement in folgendem Beispiel auf LF scheitern: 6

7 (16) a. Wer glaubst Du hat was gekauft? b. [ was j [ wer i [ C glaubst [ du [ t i [ C hat [ t i t j gekauft? ]]]]]]] Auch die Ambiguität des folgenden Satzes(die beiden Lesarten werden durch die darunter aufgeführten LF repräsentiert) spricht dafür, dass in situ wh-phrasen, die auf LF bewegt werden, immun gegen Inseleffekte sind: (17) Who knows who bought what? a. [ what k who i [ t i knows[ who j [ t j bought t k t ]]]]] b. [ who i [ t i knows[ what k who j [ t j bought t k t ]]]]] (17b) stellt eine einfache wh-frage dar, mit der nur der Name dessen erfragt wird, der über alle Einkäufe Bescheid weiß. Die LF(17a) dagegen repräsentiert eine pair list-lesart. Eigentlich sollte diese Lesart auf Grund der Subjazenzbedingung ausgeschlossen sein, weil die wh-phrase what bei der Ableitung der LF zwei -Knoten überschreitet. Dennoch ist die Lesart akzeptabel, folglich sollte man annehmen, dass die Subjazenzbedingung für koverte LF-Bewegung nicht gilt. Dass aber auch die LF-Bewegung von wh-phrasen keine unbegrenzte Reichweite hat, zeigen Büring& Hartmann (1994). Sie verweisen auf u.a. auf folgende Daten: (18) a. *Ichfrage mich, wer denmannkennt, der welche Wahl gewonnen hat. b. [ DPi welche Wahl ] wer den Mannkennt [ der t i gewonnen hat ] (19) a. *Wer sagt, denwagen wasche Peter wann? b. [ AdvPi wann ] wer sagt [ den Wagen wasche Petert i ] (20) a. *Wer fragt ob Mariawomit gerechnet hat? b. [ PPi womit ]wer fragt [ ob Mariat i gerechnet hat ] In allen drei Fällen kann die wh-phrase offenbar nicht wie für eine Interpretation der Sätze als multiple Fragen notwendig auf LF aus der eingeklammerten extrahiert werden. Büring & Hartmann (1994:61) nehmen an, dass Relativoperatoren (18a), topikalisierte Phrasen (19a) und der Komplementierer ob (20a) zu einer Klasse von Elementen gehören, die die Spur einer wh- Phrase nicht c-kommandieren dürfen, d.h. deren Anwesenheit in COMP (C 0 oder [Spec,]) die von ihnen eingeleitete zu einer Insel auch für LF-Bewegung von wh-phrasen macht. Die LF der Sätze in (18) stellen demnach eine Subjazenzverletzung dar, da die LF-bewegten Phrasen einen solchen Insel-Knoten überqueren. Da in diesem Fall nur ein solcher Grenzknoten überquert wird, ist eine entsprechende Neuformulierung der Subjazenzbedingung notwendig. 7

8 Crossover Nicht nur Subjazenz-, sondern auch Crossover-Effekte (SCO in (21a/22a), WCO in (21b/22b)) lassen sich für overt nicht bewegte wh-phrasen und QPs feststellen: (21) a. *Whosaid he i gave abook towho i? b. *Whosaid his i mother gave abook towho i? (22) a. *He i gave everyone i abook. b. *His i mother gave everyone i abook. Eine naheliegende Erklärung für SCO/WCO in diesen Sätzen sind koverte wh-bewegung bzw. QR: (23) a. [ who i who[ saidhe i gave abook tot i ]] b. [ who i who[ saidhis i mother gave abook tot i ]] (24) a. [ everyone i [ he i gave t i abook ]] b. [ everyone i [ he i gave t i abook ]] E Dass das E auch für LF-Bewegung gilt, wurde erstmals von Kayne (1981) im Zusammenhang mit dem französischen personne festgestellt. Kayne verglich folgende Sätze: (25) a. Je n ai exigé qu ils arrêtent personne Ich NEG habe verlangt dass siefestnehmen niemand Ich habe nicht verlangt, dass sie jemanden festnehmen b. *Je n ai exigé qu personne soit arrêté Ich NEG habe verlangt dass niemand werde festgenommen Ich habe nicht verlangt, dass jemand festgenommen wird Wenn personne kovert bewegt wird, ergibt sich der Kontrast aus dem that-trace-effekt und damit ausdem E: (26) a. personne i [je n ai exigé qu ilsarrêtent t i ] b. personne i [je n ai exigé qu t i soit arrêté] Die Subjektspur kann, anders als die Objektspur, nicht durch das Verb regiert werden, und der Komplementierer que inc 0 verhindert dielokalebindung durchdasantezedens personne. Dieser that-trace-effekt bei QR lässt sich auch bei koverter wh-bewegung im Französischen und im Englischen nachweisen: 8

9 (27) a. Pierre a dit que Jean a vu qui Pierre hat gesagt dass Jean hat gesehen wen Von wem hat Pierre gesagt, dass Jean ihn gesehen hat? b. *Pierre a dit que qui a vu Jean Pierre hat gesagt dass wer hat gesehen Jean Von wem hat Pierregesagt, dass er Jean gesehen hat? (28) a. Who believes that Bill bought what? b. *Whoknows thatwhat happened? Die LF-Strukturen von (27b) und (28b) zeigen die E-Verletzung: (29) a. [ 1 qui i [ 1 Pierreadit[ 2 t i que[ 2 t i avu Jean ]]]] b. [ 1 what i who j [ 1 t j [ 1 knows [ 2 t j that [ 2 t j happened ]]]] Die overte Extraktion eines Subjekts aus einem konjunktional eingeleiteten Nebensatz wie (30a) verstößt gegen das E, da die Ausgangsspur nicht streng regiert ist: (30) a. *Wer i glaubstdu, dasst i wievieleleuteeingeladen hat? b. * Wer erzählt, dass wieviele Leute eingeladen wurden? In(30b) wird dagegen auf S-Struktur nur die wh-phrase im Matrixsatz bewegt, so dass der Satz unter E-Aspekten auf S-Struktur grammatisch ist. Geht man aber davon aus, dass das eingebettete Subjekt auf LF in die Matrix-[Spec,] bewegt wird, stellt die LF des Satzes eine E-Verletzung dar: wieviele Leute i [Spec,] C wer j C 0 erzählt XXX t j... dass t i eingeladen wurden Abbildung 4: E-Verletzung auf LF 9

10 Da auch alle Fälle von E-Verletzung, die bereits auf S-Struktur auftreten, auf LF erhalten bleiben, kann man das E allgemein als LF-Bedingung betrachten. Superiorität Auch eine Reihe von Superioritätsfällen, in denen das E als S-Struktur-Bedingung nicht einschlägig war, lassen sich damit auf das E zurückführen. Dazu zählen etwa Superiority-Effekte in multiplen wh-fragen (vgl. Chomsky (1981), Aoun et al. (1981)): (31) a. I wonder who bought what. b. I wonder [ what j who i [ t i bought t j ]] (32) a. *I wonder what whobought. b. I wonder [ who i what j [ t i bought t j ]] In (32a) ist es die wh-phrase what in [Spec,], die die strenge Rektion der Subjektspur in [Spec,] verhindert und dadurch die E-Verletzung verursacht. wer i [Spec,] C wen j C 0 glaubst Du... dasst i t i verlassen hat XXX XXX Abbildung 5: Superioritäts- und E-Verletzung Trotzdem wird die Superioritätsbedingung nicht überflüssig, denn nicht alle Superioritätsfälle im Deutschen lassen sich auf das E als LF-Bedingung zurückführen: (33) a. Wer glaubt, dass Hans wen gesehen hat? b. *Wen glaubtwer, dasshans gesehen hat? Unter der Annahme koverter und overter wh-bewegung ergeben sich für die beiden Sätze folgende LF: 10

11 (34) a. [ 1 wen j [ 1 wer i glaubt t i [ 2 dasshans t j gesehen hat ]]] b. [ 1 wer j [ 1 wen i glaubt t j [ 2 t i dasshans t i gesehen hat ]]] Der Unterschied zwischen den LF(34a) und(34b) und damit der Kontrast zwischen(33a) und (33b) lässt sich mit der folgenden Bedingung beschreiben: (35) Path Containment Condition: Überlappen sich zwei Pfade, so enthält ein Pfad den anderen. (vgl. Pesetzky 1982) Diese Bedingung ist in(34a) erfüllt, in(34b) dagegen nicht. Wenn allerdings die Pfadbedingung eine allgemeine Wohlgeformtheitsbedingung für deutsche Sätze wäre, so müssten im Deutschen (wie im Englischen) auch Fälle von kurzer Superiorität auftreten wasnicht der Fallist: (36) a. Wer aßwas? b. Who atewhat? (37) a. Was aßwer? b. wer i was j t i aßt j c. *What didwhoeat? Literatur Aoun, J. et al.(1981). Some aspects of wide scope quantification. In: Journal of Linguistic Research 1:69 95 Büring, Daniel& Hartmann, Katharina(1994). The dark side of wh-movement. In: Linguistische Berichte 149:56 74 Chomsky, Noam (1981). Lectures on government and binding. Dordrecht: Foris Fanselow, Gisbert & Felix, Sascha W. (1993). Sprachtheorie 2: Die Rektions- und Bindungstheorie. Tübingen: Francke(UTB) Kayne, Richard S. (1981). E extensions. In: Linguistic Inquiry 12: May, Robert(1985). Logical Form. Its Structure and Derivation, Bd. 12 der Reihe Linguistic Inquiry Monography. Cambridge, Mass.: MIT Press Pesetzky, David(1982). Paths and Categories. Dissertation, MIT, Cambridge, Mass. 11

12 Reis, Marga(1991). Was konstituiert w-interrogativsätze? Gegen Paschs Überlegungen zur Syntax und Semantik interrogativer w-konstruktionen. In: Deutsche Sprache 19: Stechow, Arnim von& Sternefeld, Wolfgang(1988). Bausteine syntaktischen Wissens. Ein Lehrbuch der generativen Grammatik. Opladen: Westdeutscher Verlag 12

SpecIP Hans i. t i t j inden Brunnen. Abbildung 1: wh-bewegung und ihre Spur

SpecIP Hans i. t i t j inden Brunnen. Abbildung 1: wh-bewegung und ihre Spur Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners Handout 3: Lange wh-bewegung Spuren In der letzten Sitzung hatten wir gesehen, dass satzinitiale wh-phrasen sich in[spec,](im Vorfeld des

Mehr

K si ] K si. o schlug. (2) Subjektpronomen in Ewe und sukzessiv-zyklische wh-bewegung

K si ] K si. o schlug. (2) Subjektpronomen in Ewe und sukzessiv-zyklische wh-bewegung Ökonomie in der Syntax Hauptseminar, SS 2006 Mittwoch, 9h15-10h45 SG 1-63/64 Fabian Heck Institut für Linguistik Universität Leipzig 1. Collins (1994) und Shortest Paths Beobachtung: Einige Sprachen zeigen

Mehr

Syntax und Morphologie: Transformationsgrammatik II

Syntax und Morphologie: Transformationsgrammatik II Syntax und Morphologie: Transformationsgrammatik II PD Dr. Ralf Vogel Institut für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, WiSe 2006/07 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 23.11.2006 1 / 38

Mehr

Wolfgang Sternefeld Comparing Reference Sets

Wolfgang Sternefeld Comparing Reference Sets HS: Ökonomie in der Syntax Dozent: Dr. Fabian Heck Referent: Christian Girke Datum: 28.06.2006 Wolfgang Sternefeld Comparing Reference Sets 1. Worum geht es? (Fahrplan) RS definieren, weil: Derivationen,

Mehr

Zwischensprachliche Variation bei Quantorenanhebung

Zwischensprachliche Variation bei Quantorenanhebung Zwischensprachliche Variation bei Quantorenanhebung Johannes Neubarth Wolfgang Seeker 12. November 2007 Wiederholung: Mays Skopusprinzip (May 1985) Skopusprinzip Zwei Quantoren (Operatoren), die sich gegenseitig

Mehr

Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis:

Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis: Einführung in die Sprachwissenschaft Jan Eden Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis: (1) a. Er bezichtigt seinen Kompagnon des Mordes.

Mehr

Syntax III. Joost Kremers WS

Syntax III. Joost Kremers WS Syntax III WS 2009 22.10.2009 Kapitel 2: Minimalistische Zweifel Methodologische und substantielle Ökonomie führen zu erneutem Überlegen der theoretischen Grundannahmen in G&B. PF und LF sind mit Form

Mehr

Syntax III. Joost Kremers WS

Syntax III. Joost Kremers WS Syntax WS 2009 12.11.2009 Aufgaben Kapitel 3 Aufgabe 3.1 n Standard-G&B-Analysen enthält die das erb und das interne Argument, während das externe Argument im Grunde ein Argument des Satzes (P) ist und

Mehr

Ableitung von langer Bewegung aus NPs in TAG

Ableitung von langer Bewegung aus NPs in TAG Ableitung von langer Bewegung aus NPs in TAG Anke Assmann 24-06-2008 1 / 29 Inhaltsverzeichnis 1 Wiederholung: Wie funktioniert noch mal TAG? 2 / 29 Inhaltsverzeichnis 1 Wiederholung: Wie funktioniert

Mehr

4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative

4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative 4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative 4.3.1 Quantifizierende NPn in Objektposition Steht eine quantifizierende NP nicht in Subjekt-, sondern in Objektposition, ist unter den bisher angenommenen Voraussetzungen

Mehr

LF IN EINEM PHASENMODELL: BEMERKUNGEN ANHAND VON FISCHERS BINDUNGSTHEORIE ARNIM VON STECHOW, GGS MAI 2005

LF IN EINEM PHASENMODELL: BEMERKUNGEN ANHAND VON FISCHERS BINDUNGSTHEORIE ARNIM VON STECHOW, GGS MAI 2005 LF IN EINEM PHASENMODELL: BEMERKUNGEN ANHAND VON FISCHERS BINDUNGSTHEORIE ARNIM VON STECHOW, GGS MAI 2005 1. PLOT Ein Phasenmodell (vgl. z.b. (Chomsky, 2004)) ist zyklisch aufgebaut. In jeder Phase wird

Mehr

Optimalitätstheoretische Syntax

Optimalitätstheoretische Syntax Optimalitätstheoretische Syntax Gereon Müller Institut für Linguistik gereon.mueller@uni-leipzig.de Vorlesung Sommersemester 2005 Vorgänger und Alternativen: Versteckte Optimalität [1] (1) Zentrale Annahmen

Mehr

Vorlesung Morphologie und Syntax Sommersemester 2009 PD Dr. Ralf Vogel

Vorlesung Morphologie und Syntax Sommersemester 2009 PD Dr. Ralf Vogel Vorlesung Morphologie und Syntax Sommersemester 2009 PD Dr. Ralf Vogel 13.7.2009 Name Übungsklausur Matrikelnummer Benotete Leistung Unbenotete Leistung Aktive Teilnahme (1) Zerlegen Sie die folgenden

Mehr

Syntactic Theory III: Logical Form

Syntactic Theory III: Logical Form Syntactic Theory III: Logical Form Jan Bruners Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Quantorenphrasen und LF 4 2.1 DieSemantik von Quantorenphrasen....................... 5 2.2 EntailmentundNegative Polarity

Mehr

Bindungs-Theorie. Bindungs-Theorie. R-Ausdrücke. Anapher. Pronomen. Antezedens

Bindungs-Theorie. Bindungs-Theorie. R-Ausdrücke. Anapher. Pronomen. Antezedens Bindungs-Theorie Bindungs-Theorie Die Relationen zwischen Pn Beschreibt die Beschränkungen über die strukturellen Relationen zwischen omen. Unterscheidung von drei Typen von omen: R-Ausdrücke (Eigennamen,

Mehr

Hintergrund und Einführung

Hintergrund und Einführung Hintergrund und Einführung Modul 04-006-1006 Syntax: Minimalität Institut für Linguistik Universität Leipzig http://home.uni-leipzig.de/heck/ Syntaxtheorie Ziele: Ein Minimalziel der Theorie ist es, eine

Mehr

Syntax III. Joost Kremers WS

Syntax III. Joost Kremers WS Syntax III WS 2009 29.10.2009 Kapitel 3: Das Thetasystem Eins der Großen Fakten über Sprache ist die Tatsache, dass Sätze aus hierarchisch geordneten Phrasen bestehen. In G&B wurde dieses Faktum durch

Mehr

Grammatik verbaler Argumente Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme

Grammatik verbaler Argumente Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme Grammatik verbaler Argumente Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig SoSe 2010 www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik)

Mehr

Diese Grammatikalitätsverteilung lässt sich durch eine einfache Restriktion erfassen: (4) Eine wh-phrase muss sich am linken Satzrand befinden.

Diese Grammatikalitätsverteilung lässt sich durch eine einfache Restriktion erfassen: (4) Eine wh-phrase muss sich am linken Satzrand befinden. Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners Handout 2: wh-bewegung im GB-Modell Positionsrestriktionen für wh-phrasen Wir haben in der letzten Sitzung die Positionsrestriktionen für

Mehr

4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative [Chierchia , Lohnstein ]

4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative [Chierchia , Lohnstein ] 4 Semantik von Nominalphrasen 4.3 NPn als Objekte oder als Prädikative [Chierchia 147-168, Lohnstein 185-196] 4.3.1 Quantifizierende NPn in Objektposition Steht eine quantifizierende NP nicht in Subjekt-,

Mehr

Scrambling. 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]]

Scrambling. 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]] Lennart Bierkandt Universität Leipzig Proseminar Syntax II 28. 6. 2005 Scrambling 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]]

Mehr

Einführung in die Sprachwissenschaft Jan Eden

Einführung in die Sprachwissenschaft Jan Eden Einführung in die Sprachwissenschaft Jan Eden Syntax 11: Bewegung Das CP--Modell, wie wir es bisher entwickelt haben, kann nur eine ganz bestimmte Abfolge von Konstituenten in deutschen Sätzen beschreiben.

Mehr

Morphologie und Syntax (BA)

Morphologie und Syntax (BA) Morphologie und Syntax (BA) Fragesätze: Typologie, W-Bewegung, Bewegungs-Restriktionen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de

Mehr

Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen

Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen (UiL-OTS, Universiteit Utrecht) C.Unger@uu.nl GGS, Leipzig, 22. 24. Mai 2009 > Ziel Ziel W-Bewegung in einer derivationellen Syntax mit strikt lokalen Operationen,

Mehr

Session 6 QR and Economy Reinhart (1995): Interface Strategies. Fox (2000): Economy and Semantic Interpretation

Session 6 QR and Economy Reinhart (1995): Interface Strategies. Fox (2000): Economy and Semantic Interpretation Session 6 QR and Economy Reinhart (1995): Interface Strategies. Fox (2000): Economy and Semantic Interpretation I. Reinhart (1995) 1. Restriktion der Anwendungsbedingungen von QR: Zwei Klassen von Phänomenen,

Mehr

Nissenbaum (2000): Parasitäre Lücken und leere Operatoren (Teil I)

Nissenbaum (2000): Parasitäre Lücken und leere Operatoren (Teil I) Universität Leipzig 13.12.11 Institut für Linguistik Lok. Modellierung nicht-lok. Abhängigkeiten Katja Barnickel Müller/Heck WS 11/12 Nissenbaum (2000): Parasitäre Lücken und leere Operatoren (Teil I)

Mehr

Syntax III. Joost Kremers WS

Syntax III. Joost Kremers WS Syntax III WS 2009 27.11.2009 Kapitel 6: Phrasenstruktur X -Theorie X -Theorie wurde entwickelt, um eine Redundanz in der Phrasenstrukturgrammatik zu beheben. Das ursprüngliche X -Schema sah wie folgt

Mehr

Formale Semantik. Anke Assmann Heim & Kratzer 1998, Kap. 3. Universität Leipzig, Institut für Linguistik

Formale Semantik. Anke Assmann Heim & Kratzer 1998, Kap. 3. Universität Leipzig, Institut für Linguistik 1 / 30 Formale Semantik Heim & Kratzer 1998, Kap. 3 Anke Assmann anke.assmann@uni-leipzig.de Universität Leipzig, Institut für Linguistik 23.04.2013 2 / 30 Vorbemerkung Bisher gab es für jede syntaktische

Mehr

Semantik II D-Operator & LF-movement

Semantik II D-Operator & LF-movement Semantik II D-Operator & LF-movement Universität Potsdam HS Reziprozität ( Zimmermann (SS 2008 Referent: Park, So Min Gliederung 1. Einleitung 2. Interpretation der reziproken Sätze 2.1. logische Form

Mehr

Control Theory, Government Theory, Empty Categories

Control Theory, Government Theory, Empty Categories Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Sprachwissenschaftliches Institut Wintersemester 2003/04 Proseminar: Generative Grammatik Leitung: C. Naeher, M.A. Referentin: Birgit Mikus 7.1. 2004 1. Control

Mehr

DGA 33 Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe Winfried Lechner Skriptum, Teil 3 K-KOMMANDO

DGA 33 Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe Winfried Lechner Skriptum, Teil 3 K-KOMMANDO DGA Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe 015-16 Winfried Lechner Skriptum, Teil K-KOMMANDO Dieser Abschnitt führt die syntaktische Beziehung des K-Kommandos ein. Es werden zudem Tests vorgestellt,

Mehr

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung)

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Markus Bader 9. Februar 2004 Inhaltsverzeichnis 4 Übertragung ins e 1 4.3 Bewegung und Satztyp................................

Mehr

Der Nullsubjekt Parameter

Der Nullsubjekt Parameter Uni Leipzig Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie 6. Mai 2011 1 Parameter Theorie 2 3 NSLs und reiches AGR Nullsubjekt Parameter Identifikation Erweiterung der herkömmlichen Syntaxtheorie Vorher:

Mehr

Hildegard Farke. Grammatik und Sprachverarbeitung

Hildegard Farke. Grammatik und Sprachverarbeitung Hildegard Farke Grammatik und Sprachverarbeitung Hildegard Farke Grammatik und Sprachverarbeitung Zur Verarbeitung syntaktischer Ambiguitaten Westdeutscher Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Mehr

Linguistische Grundlagen 6. Semantik

Linguistische Grundlagen 6. Semantik Linguistische Grundlagen 6. Semantik Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1001: Linguistische Grundlagen

Mehr

VP vs.?p. N V P N? N P N V Peter kommt nach Hause...dass Peter nach Hause kommt. Syntax V 2

VP vs.?p. N V P N? N P N V Peter kommt nach Hause...dass Peter nach Hause kommt. Syntax V 2 Syntax V Rechts- vs. Links-Köpfigkeit VL-Sätze als grundlegende Muster funktionale Kategorien IP/CP zum Nachlesen: Grewendorf/Hamm/Sternefeld: Sprachliches Wissen, S. 213-223, Kap. 7.1., 7.2 Syntax V 1

Mehr

Superiorität. Modul Syntax: Minimalität. Universität Leipzig Institut für Linguistik

Superiorität. Modul Syntax: Minimalität. Universität Leipzig   Institut für Linguistik Superiorität Modul 04-006-1006 Syntax: Minimalität Institut für Linguistik Universität Leipzig http://home.uni-leipzig.de/heck/ Superiorität (1) Superiorität (Chomsky 1973): Keine Operation kann die Positionen

Mehr

Dativobjekt! Akkusativobjekt! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens!

Dativobjekt! Akkusativobjekt! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens! Akkusativobjekt! Dativobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens! = Rezipient [Empfänger(in)]! = Benefizient [Nutznießer(in) der Handlung]! = Experiencer [erfährt etwas]! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt!

Mehr

Kapitel 11: E-Typ Anaphern

Kapitel 11: E-Typ Anaphern Seminar für Formale Semantik Kapitel 10 & 11 02.07.2013 Marlen Becker, Luise Hakenbeck, Julia Hercher, Katharina Schneider, Lisa Ziggel Kapitel 11: E-Typ Anaphern 1. Wiederholung: Annahmen aus Kapitel

Mehr

2. Theoretischer Hintergrund

2. Theoretischer Hintergrund T h e o r e t i s c h e r H i n t e r g r u n d 10 2. Theoretischer Hintergrund Der kindliche Spracherwerb ist ein faszinierender Prozess, der innerhalb kürzester Zeit abläuft und mühelos zum Erfolg führt.

Mehr

LÖSUNGEN ZU AUFGABE (41)

LÖSUNGEN ZU AUFGABE (41) DGB 40 Universität Athen, WiSe 2012-13 Winfried Lechner Handout #3 LÖSUNGEN ZU AUFGABE (41) 1. WIEDERHOLUNG: PARAPHRASEN, SITUATIONEN UND AMBIGUITÄT Ein Satz Σ ist ambig, wenn Σ mehr als eine Bedeutung

Mehr

Einführung in die Semantik, 8. Sitzung Typentheorie, F deutsch

Einführung in die Semantik, 8. Sitzung Typentheorie, F deutsch Einführung in die Semantik, 8. Sitzung, F deutsch Göttingen 1. Dezember 2006 Einführung in die Semantik, 8. Sitzung, F deutsch Semantik von F deutsch Satzoperatoren Negation Konjunktion und Disjunktion

Mehr

. How Complex are Complex Predicates? K. Maiterth, A. Domberg. Seminar: Komplexe Verben im Germanischen Universität Leipzig Problem..

. How Complex are Complex Predicates? K. Maiterth, A. Domberg. Seminar: Komplexe Verben im Germanischen Universität Leipzig Problem.. How Complex are Complex Predicates? K Maiterth, A Domberg Seminar: Komplexe Verben im Germanischen Universität Leipzig 21052012 Inhalt 1 Verbcluster im Deutschen Komplexer Kopf VP-Komplementierung 2 Haiders

Mehr

Zum kategorialen Status von Hauptsätzen und Nebensätzen.

Zum kategorialen Status von Hauptsätzen und Nebensätzen. Zum kategorialen Status von Hauptsätzen und Nebensätzen. - Uniformitätsthese: o beide gehören derselben Kategorie CP an o V2=C - Differenzthese o beide gehören verschiedenen Kategorien an. o V2 Ergebnis:

Mehr

Bindungstheorie: die syntaktischen Eigenschaften von Pronominalsystemen

Bindungstheorie: die syntaktischen Eigenschaften von Pronominalsystemen Morphologie und Syntax (BA) Bindungstheorie: die syntaktischen Eigenschaften von Pronominalsystemen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007

Mehr

4.2 Attributsätze. Attributsätze - Attribute sind Teile von Satzgliedern (1) a. Er liest aus dem Buch, das ihm Lea empfohlen hat.

4.2 Attributsätze. Attributsätze - Attribute sind Teile von Satzgliedern (1) a. Er liest aus dem Buch, das ihm Lea empfohlen hat. 4.2 Attributsätze Attributsätze - Attribute sind Teile von Satzgliedern (1) a. Er liest aus dem Buch, das ihm Lea empfohlen hat. Relativsatz b. Sie wählen, wen sie wollen. Freier Relativsatz c. Lea trägt

Mehr

Syntax: Grammatik des deutschen Verbs

Syntax: Grammatik des deutschen Verbs Syntax: Grammatik des deutschen Verbs Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig WiSe 2015 www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1006 1 / 17 Verb-Zweit

Mehr

6. Die CP. Wiederholung/Hausaufgabe. Zusammengesetzte Zeitformen Finites T und Nominativ EPP

6. Die CP. Wiederholung/Hausaufgabe. Zusammengesetzte Zeitformen Finites T und Nominativ EPP 6. Die Zusammengesetzte Zeitformen Finites T und Nominativ EPP Lösung Hausaufgabe: (weil) diese Aussage auf Fakten basiert (weil) Paul seine Mutter angerufen hat (weil) die Kinder lärmen werden Wiederholung/Hausaufgabe

Mehr

Semantik. Anke Himmelreich Formale Semantik. Universität Leipzig, Institut für Linguistik 1 / 47

Semantik. Anke Himmelreich Formale Semantik. Universität Leipzig, Institut für Linguistik 1 / 47 1 / 47 Semantik Formale Semantik Anke Himmelreich anke.assmann@uni-leipzig.de Universität Leipzig, Institut für Linguistik 09.06.2016 2 / 47 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen 2 Wahrheitskonditionale

Mehr

Einführung in die Linguistik, Teil 4

Einführung in die Linguistik, Teil 4 Einführung in die Linguistik, Teil 4 Syntax: Fortsetzung Markus Bader, Frans Plank, Henning Reetz, Björn Wiemer Einführung in die Linguistik, Teil 4 p. 1/17 Grammatik des Deutschen: Fortsetzung Fragestellung

Mehr

Morphologie und Syntax (BA)

Morphologie und Syntax (BA) Morphologie und Syntax (BA) Bindungstheorie: die syntaktischen Eigenschaften von Pronominalsystemen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de

Mehr

Musterlösung Übungsblatt 6 ( )

Musterlösung Übungsblatt 6 ( ) Seminar: Formale Semantik Modul 04-006-1006: Grammatikorie Seminarleiter: Anke Assmann Musterlösung Übungsblatt 6 (05.06.2013) Abgabe bis 14.06.2013 Institut für Linguistik Universität Leipzig Hinweis:

Mehr

Typengetriebene Interpretation. Arnim von Stechow Einführung in die Semantik

Typengetriebene Interpretation. Arnim von Stechow Einführung in die Semantik Typengetriebene Interpretation Arnim von Stechow Einführung in die Semantik arnim.stechow@uni-tuebingen.de Programm Logische Typen Typengesteuerte Interpretation λ-schreibweise Prädikatsmodifikation (PM)

Mehr

Zweitspracherwerb und Sprachverarbeitung bei Erwachsenen. Kathleen Neubauer

Zweitspracherwerb und Sprachverarbeitung bei Erwachsenen. Kathleen Neubauer Zweitspracherwerb und Sprachverarbeitung bei Erwachsenen Kathleen Neubauer 13. Sitzung am 27.01.2010 Sentence Processing III Processing of syntactic dependencies in a L2 Überblick L2-Verarbeitung syntaktischer

Mehr

PRONOMEN: BINDUNG UND KOREFERENZ

PRONOMEN: BINDUNG UND KOREFERENZ DGB 40 Schnittstelle LF Universität Athen, SoSe 09 Winfried Lechner wlechner@gs.uoa.gr Handout #3 PRONOMEN: BINDUNG UND KOREFERENZ 1. PRONOMEN Im Gegensatz zur Interpretation von Namen ist die Bedeutung

Mehr

Hubert Haider Die Struktur der deutschen Nominalphrase

Hubert Haider Die Struktur der deutschen Nominalphrase Hubert Haider Die Struktur der deutschen Nominalphrase 1. Grundlegende Bemerkungen zur deutschen Nominalphrase 1.1 Rechtsverzweigung: Wie im Englischen ist die Struktur der deutschen Nominalphrase rechtsverzweigend

Mehr

Gliederung. Imitation von Komplexen W- Fragen. Komplexe W-Fragen. Parenthetisches Was. Partielle W-Bewegung / Was W

Gliederung. Imitation von Komplexen W- Fragen. Komplexe W-Fragen. Parenthetisches Was. Partielle W-Bewegung / Was W Gliederung Imitation von Komplexen W- Fragen Lydia Grohe Forschungskolloquium Spracherwerb SoSe 09 15.06.09 Komplexe W-Fragen Eigene Studie Diskussion Literatur Komplexe W-Fragen (1) Was glaubst du, wen

Mehr

Musterlösung Übungsblatt 3 ( ) 1 Prädikatmodifikation 40 Punkte

Musterlösung Übungsblatt 3 ( ) 1 Prädikatmodifikation 40 Punkte Seminar: Formale Semantik Modul 04-006-1006: Grammatiktheorie Seminarleiter: Anke Assmann Musterlösung Übungsblatt 3 (14.05.2013) Abgabe bis 22.05.2013 Institut für Linguistik Universität Leipzig 1 Prädikatmodifikation

Mehr

Modul (Syntax und Semantik)

Modul (Syntax und Semantik) Modul 04-006-1003 (Syntax und Semantik) Syntax: Perlmutter & Soames 1979 Donnerstag, 9h15-10h45 Sommmersemester 2009 Fabian Heck Institut für Linguistik Universität Leipzig 1. Einführung 1.1. Grundsätzliches

Mehr

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007 Transformationsgrammatik der 60er/70er Fabian Heck Perlmutter & Soames 1979 Institut für Linguistik Dienstag, 11h15-12h45 Universität Leipzig Beethovenstr. 15, Raum 1.516 Sommmersemester 2007 14. Regelordnungen

Mehr

2 Argumente für die Standardanalyse

2 Argumente für die Standardanalyse Abney, Steven (1987): The English Noun Phrase in Its Sentential Aspect. Kapitel 4, Seite 169-188 Doreen Georgi HS Syntax der Substantivgruppe Prof. Dr. Gereon Müller WiSe 2006/07, 07.11.2006 1 Überblick

Mehr

Abels (2004): Right Node Raising: Ellipsis or Across the Board Movement?

Abels (2004): Right Node Raising: Ellipsis or Across the Board Movement? Johannes Hein 14. Januar 2010 Institut für Linguistik, Uni Leipzig Seminar Multidominanz Dozenten: Gereon Müller, Stefan Keine Abels (2004): Right Node Raising: Ellipsis or Across the Board Movement? 1

Mehr

The Syntax of Switch-Reference

The Syntax of Switch-Reference Universität Leipzig Lokale Modelierung nicht-lokaler Abhängigkeiten Institut für Linguistik Assmann/Georgi/Heck/Hein/Müller/Weisser E-Mail: patrick@lupino.org 1. November 2011 The Syntax of Switch-Reference

Mehr

Minimalitätseffekte ohne Minimalität

Minimalitätseffekte ohne Minimalität Minimalitätseffekte ohne Minimalität Modul 04-006-1006 Syntax: Minimalität Institut für Linguistik Universität Leipzig http://home.uni-leipzig.de/heck/ Ausgangspunkt Bisher: Verschiedene Minimalitätsprinzipien

Mehr

Quantoren und Quantifikation

Quantoren und Quantifikation Quantoren und Quantifikation Anna Hackenholt Anna.Hackenholt@uni-duesseldorf.de Head-driven Phrase Structure Grammar Heinrich Heine Universität Dozent: Frank M. Richter Heutige Ziele Verwendung von Quantoren

Mehr

I. ZWEI BEMERKUNGEN ZUR VERBBEWEGUNG

I. ZWEI BEMERKUNGEN ZUR VERBBEWEGUNG Universität Hamburg, 20. August 2015 I. ZWEI BEMERKUNGEN ZUR VERBBEWEGUNG Winfried Lechner, Nationale und Kapodistrische Universität Athen wlechner@gs.uoa.gr St 15 Jahren existieren Bestrebungen, Kopfbewegung

Mehr

Einfache Syntax, komplexe Semantik Zur Interaktion von Modalen, starken Quantoren und Negation

Einfache Syntax, komplexe Semantik Zur Interaktion von Modalen, starken Quantoren und Negation Einfache Syntax, komplexe Semantik Zur Interaktion von Modalen, starken Quantoren und Negation Frank Richter und Manfred Sailer Manfred Sailer Seminar für Englische Philologie Universität Göttingen manfred.sailer@phil.uni-goettingen.de

Mehr

Syntax III: Generative Grammatik Eine Sprachtheorie

Syntax III: Generative Grammatik Eine Sprachtheorie Vorlesung Syntax des Deutschen, Herbstsemester 2011, Claudia Bucheli Berger, Dr., Universität Fribourg CH Syntax III: Generative Grammatik Eine Sprachtheorie A. Konzeptuelle Grundlagen (1) Was ist die

Mehr

Theorien und Modelle I WS 2006/07 Prinzipien- und Parametermodell 1

Theorien und Modelle I WS 2006/07 Prinzipien- und Parametermodell 1 Theorien und Modelle I WS 2006/07 Prinzipien- und Parametermodell 1 Prinzipien- und Parametermodell Für die Generative Grammatik findet sich oft die Bezeichnung Prinzipien- und Parametermodell. Die Bezeichnung

Mehr

Verletzbare Regeln im Straßenverkehr und Syntax

Verletzbare Regeln im Straßenverkehr und Syntax Friedrich- Schiller- Universität Jena HS: Das Lexikon der generativen Grammatik Dozenten: Hdoz. Dr. Christine Römer/ Prof. Dr. Peter Gallmann Referenten: Carolin König/ Doreen Winkler 11. 05. 2007 Verletzbare

Mehr

Broadwell (1997): Binding Theory and Switch-Reference

Broadwell (1997): Binding Theory and Switch-Reference Lokale Modellierung nicht-lokaler Abhängigkeiten Universität Leipzig Prof. Dr. Gereon Müller & Dr. Fabian Heck Institut für Linguistik Referent: Jakob Hamann 8. November 2011 1. Überblick Broadwell (1997):

Mehr

Einführung in die Computerlinguistik. Syntax II

Einführung in die Computerlinguistik. Syntax II Einführung in die Computerlinguistik yntax II Hinrich chütze & Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und prachverarbeitung, LMU München 18.12.2015 chütze & Zangenfeind: yntax II 1 / 17 Take-away

Mehr

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Grundbegriffe der Aussagenlogik 1 Die Aussagenlogik ist ein Zweig der formalen Logik, der die Beziehungen

Mehr

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Karl Heinz Wagner. Hier Titel eingeben 1

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Karl Heinz Wagner. Hier Titel eingeben 1 Grundbegriffe der Aussagenlogik 1 Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Die Aussagenlogik ist ein Zweig der formalen Logik, der die Beziehungen

Mehr

Faktivität. Referentin: Carolin Reinert. Spracherwerb an der Syntax/Semantik-Schnittstelle (Prof. Dr. Schulz) WS 10/11, 31.

Faktivität. Referentin: Carolin Reinert. Spracherwerb an der Syntax/Semantik-Schnittstelle (Prof. Dr. Schulz) WS 10/11, 31. Faktivität Referentin: Carolin Reinert Spracherwerb an der Syntax/Semantik-Schnittstelle (Prof. Dr. Schulz) WS 10/11, 31. Januar 2011 Gliederung Definition Faktivität Erwerbshypothesen Daten einer Langzeitstudie

Mehr

Produktion von w-fragen im Deutschen

Produktion von w-fragen im Deutschen Produktion und Interpretation von w-fragen Dozentin: Prof. Dr. Petra Schulz SS 2014 Referentin: Monika Tschense Gliederung Empirische Evidenz Allgemeine Informationen Null-Fragen Partikel-Fragen VE-Fragen

Mehr

3.4 Direkte vs. indirekte Interpretation

3.4 Direkte vs. indirekte Interpretation 3 Theorie der λ -Repräsentation 3.4 Direkte vs. indirekte Interpretation In unserer semantischen Analyse natürlichsprachlicher Ausdrücke haben wir bisher die Methode der indirekten Interpretation zugrunde

Mehr

Syntax und Morphologie: Einführung in die Transformationsgrammatik I

Syntax und Morphologie: Einführung in die Transformationsgrammatik I 1 / 46 Syntax und Morphologie: Einführung in die Transformationsgrammatik I PD Dr. Ralf Vogel Institut für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, WiSe 2006/07 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de

Mehr

Zur Struktur der Verbalphrase

Zur Struktur der Verbalphrase Zur Struktur der Verbalphrase Ein formales Kriterium zur Verbklassifikation: V ist ein intransitives Verb (ohne Objekte) schlafen, arbeiten, tanzen,... (1) Klaus-Jürgen schläft. V ist ein transitives Verb

Mehr

5. Phrasenstruktur. Gereon Müller. Institut für Linguistik Universität Leipzig. muellerg

5. Phrasenstruktur. Gereon Müller. Institut für Linguistik Universität Leipzig.  muellerg 5. Phrasenstruktur Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 1 / 27 Struktur von

Mehr

Syntax Verb-Zweit. Modul Syntax und Semantik. Universität Leipzig heck. Institut für Linguistik

Syntax Verb-Zweit. Modul Syntax und Semantik. Universität Leipzig  heck. Institut für Linguistik Syntax Verb-Zweit Modul 04-006-1003 Syntax und Semantik Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ heck V2-Effekte Beobachtung: In deutschen Matrixsätzen ist die Position nach der

Mehr

7 Intensionale Semantik

7 Intensionale Semantik 7 Intensionale Semantik 7.1 Intension und Extension Bisher wurde eine extensionale Semantik verfolgt. D.h. als Denotationen von Sätzen wurden Wahrheitswerte, als Denotationen von Individuenausdrücken Individuen

Mehr

Probeklausur: Einführung in die formale Grammatiktheorie

Probeklausur: Einführung in die formale Grammatiktheorie Probeklausur: Einführung in die formale Grammatiktheorie Prof. Dr. Stefan Müller Deutsche Grammatik Freie Universität Berlin Stefan.Mueller@fu-berlin.de 16. Juli 2016 Name und Vorname: Matrikelnummer:

Mehr

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. 19. Mai 2008

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. 19. Mai 2008 Morphologie und Syntax (BA) Generative Syntax PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 19. Mai 2008 1 / 64 Gliederung

Mehr

Logik und modelltheoretische Semantik. Montague-Grammatik

Logik und modelltheoretische Semantik. Montague-Grammatik Logik und modelltheoretische Montague-Grammatik Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 23.5.2017 Zangenfeind: Montague-Grammatik 1 / 23 Vorgeschichte Ursprung

Mehr

Handout 6: Das Merkmal[+wh] und die Projektion von wh-wörtern

Handout 6: Das Merkmal[+wh] und die Projektion von wh-wörtern Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners Handout 6: Das Merkmal[+wh] und die Projektion von wh-wörtern In den vorangehenden Sitzungen war häufig von den besonderen und charakteristischen

Mehr

Phrasenstruktur. Gereon Müller. 9. November 2005 Universität Leipzig muellerg

Phrasenstruktur. Gereon Müller. 9. November 2005 Universität Leipzig  muellerg Phrasenstruktur Gereon Müller 9. November 2005 Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg Struktur von Phrasen Erste Verkettung: Komplemente (1) Maximale und minimale Projektionen: a. Projektionen,

Mehr

Funktionale-Grammatik

Funktionale-Grammatik Lexikalisch-Funktionale Funktionale-Grammatik Architektur der LFG K-Strukturen F-Strukturen Grammatische Funktionen Lexikon Prädikat-Argument-Strukturen Lexikonregeln Basiskomponente PS Regeln Lexikon

Mehr

Handout 2 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1

Handout 2 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1 Handout 2 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1 1. Logische Form (LF), Quantoren, Operatoren, Quantifier Raising Die Begriffe Quantor, Operator kommen aus der Semantik, und überschneiden sich zum Teil.

Mehr

Syntax III. Syntaktische Funktionen von Sätzen Satztypen Eingebettete Sätze

Syntax III. Syntaktische Funktionen von Sätzen Satztypen Eingebettete Sätze Syntax III Syntaktische Funktionen von Sätzen Satztypen Eingebettete Sätze Syntaktische Funktionen von Sätzen Sowohl kleinere als auch größere Konstituenten können syntaktische Funktionen haben: dass/ob-sätze:

Mehr

Transderivationelle Minimalität

Transderivationelle Minimalität Transderivationelle Minimalität Modul 04-006-1006 Syntax: Minimalität Institut für Linguistik Universität Leipzig http://home.uni-leipzig.de/heck/ Lokale vs. transderivationelle Beschränkungen Lokale Beschränkungen:

Mehr

Einführung in die Semantik, 10. Sitzung Generalisierte Quanto

Einführung in die Semantik, 10. Sitzung Generalisierte Quanto Einführung in die Semantik, 10. Sitzung Generalisierte Quantoren, NPIs und Negation Göttingen 3. Januar 2007 Generalisierte Quantoren Prädikatenlogik Typentheorie Bedeutung von GQs Monotonizität GQs und

Mehr

Teil 111. Chart-Parsing

Teil 111. Chart-Parsing Teil 111 Chart-Parsing 102 Die im ersten Teil des Buches behandelten einfachen Parsingalgorithmen sind, anders als die meisten vor allem im Compilerbau verwendeten Algorithmen (z.b. die LLoder LR-Parsingalgorithmen),

Mehr

Eine nebenläufige Syntax-Semantik-Schnittstelle für Dependenzgrammatik 1

Eine nebenläufige Syntax-Semantik-Schnittstelle für Dependenzgrammatik 1 Eine nebenläufige Syntax-Semantik-Schnittstelle für Dependenzgrammatik Ralph Debusmann 1. Diplomarbeit: TDG - ein deklarativer Grammatikformalismus für Dependenzgrammatik 2. Forschungsvorhaben: eine nebenläufige

Mehr

Formale Semantik. Anke Assmann Heim & Kratzer 1998, Kap. 2. Universität Leipzig, Institut für Linguistik

Formale Semantik. Anke Assmann Heim & Kratzer 1998, Kap. 2. Universität Leipzig, Institut für Linguistik 1 / 52 Formale Semantik Heim & Kratzer 1998, Kap. 2 Anke Assmann anke.assmann@uni-leipzig.de Universität Leipzig, Institut für Linguistik 09.04.2013 2 / 52 Inhalt 1 Ein sanfter Einstieg 2 Ermittlung von

Mehr