Gastrointestinale Infektionen Diarrhoe. Ronald Rentsch Gastroenterologe

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1 Gastrointestinale Infektionen Diarrhoe Ronald Rentsch Gastroenterologe

2 Übersicht Allgemeines Akute Diarrhoe Diagnostik Therapie Listeriose / Entwicklungsländer Chronische Diarrhoe

3

4 Endoskopie Selten notwendig in der Schwangerschaft Problemlos z.b. bei gastrointestinalen Blutungen Ein Monitoring des Fetus wird im 2. und 3. Trimenon empfohlen (ASGE) Wenig Sedation und nach dem ersten Trimenon bevorzugt Propofol verwenden (ASGE) Stillende Mütter sollen Milch während 24 h abpumpen und entsorgen (ASGE) Die AB der Wahl bei Gallenwegproblemen sind Ampicillin und Gentamycin.

5 Akute Diarrhoe Definition: Dauert weniger als zwei Wochen Die meisten akuten Durchfälle sind Folge einer enteralen Infektion. Häufigste Ursachen: Viren und Bakterien Parasiten/Protozoen Nahrungsmittelvergiftungen

6 Bedeutung Eine Episode pro Erwachsenen pro Jahr Meist selbstlimitierende Infektionen 50% mehr als ein Tag beeinträchtigt Begleitsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Krämpfe, Tenesmen, imperativer Stuhldrang, Fieber, blutige Stühle Arztbesuch selten Häufige Diagnose beim Hausarzt 1,5 % der Hospitalisationen (62% > 20 Jahre) Todesfälle bei älteren Menschen (> 70 Jahre)

7 Evaluation Allgemeinsymptome: Fieber, Erbrechen, Tachykardie GI-Symptome: Stuhl-Frequenz, Volumen, Blut Spezielle Umstände: Neugeborene, Kleinkinder und ältere Menschen Schwangerschaft (?) Übertragung durch Lebensmittel und Wasser Immunsuppression (Leukämie, HIV, Chemotherapie, etc.) Vorgängig AB-Therapie Reiserückkehrer

8 Stuhlproben Leukozytennachweis Calprotectin Stuhlkulturen Molekularbiologie Parasiten und Wurmeier

9 Molekularer Direktnachweis von Viren, Bakterien und Parasiten 11 verschiedene enteropathogene Erreger bzw. ihre Toxin-Gene werden in einem Ansatz erfasst: Viren Adenoviren, Noroviren, Rotaviren Bakterien Campylobacter, Salmonella, Shigella Bakterielle Toxine Clostridium d. Toxine A und B, Escherichia coli EHEC Verotoxine stx1 und stx2 Parasiten Cryptosporidium, Entamoeba histolytica, Giardia lamblia

10 Methode: Multiplex (RT-)PCR (Luminex xtag) Material: Stuhl in Cary-Blair-Tube Preis (z.b. Viollier AG)

11 Virale Infektionen Rotaviren Adenoviren Norwalkvirus

12 Bakterielle Infektionen Salmonella spezies Enteritis-Salmonellen Sepsis-Salmonellen Campylobacter spezies Campylobacter jejuni / coli Shigella spezies Yersinia spezies Clostridium difficile

13 Darmpathogene E. coli Enteropathogener E. coli = EPEC Säuglingsdiarrhoe Enterotoxischer E. coli = ETEC Reisediarrhoe Enteroinvasiver E. coli = EIEC Dysenterie (ruhrähnliche Diarrhoe) Enterohaemorrhagischer E. coli = EHEC Haemorrhagische Kolitis Haemorrhagisch urämisches Syndrom (Kinder)

14 Therapie Flüssigkeitsersatz Diät (kein Fasten, keine Milchprodukte?) Peristaltikhemmer: Loperamid Probiotika Antibiotika: Amoxicillin, Ciprofloxacin, Metronidazol

15 Probiotika Probiotika können die intestinale Mikroflora verändern und ihre Effekte durch verschiedene Wirkmechanismen entfalten. Viele Erreger können als Probiotika eingesetzt werden; sie sind jedoch durchaus unterschiedlich, und Resultate lassen sich nicht von einem auf ein anderes Präparat übertragen. Es gibt gute Evidenz für positive Wirkungen von Probiotika bei verschiedenen Diarrhoe-Formen, insbesondere auch bei Antibiotika induzierten Durchfällen.

16 Am besten dokumentiert (RCT) für infektiöse und AB-assoziierte Diarrhoen ist Saccharomyces boulardii (Perenterol). Bei ambulanten, immunkompetenten Patienten und Schwangeren gelten Probiotika generell als sicher. Probiotika werden zu oft verordnet (Fernsehwerbung) und verkauft (Selbstmedikation).

17 Listeriose bei Schwangeren und Neugeborenen Wichtigster Erreger: Listeria monocytogenes Ubiquitär vorhanden und hochansteckend, aber geringe krankheitsauslösende Wirkung Listeriose in Europa beim Menschen als Folge von Lebensmittelinfektionen ansteigend Klinisches Bild sehr variabel und abhängig vom befallenen Organsystem

18 Incidence of Listeriosis and Realted Mortality Among Groups at Risk of Acquiring Listeriosis 1959 Fälle zwischen 2001 und 2008 (FR) Risiko: SS, Immunsuppression, Alter 17% Schwangerschaft assoziiert (n = 347) 5,6 Fälle / SS 30% der Schwangeren sind asymptomatisch und Blutkulturen nur in 36% positiv Prophylaxe (kein rohes Fleisch oder Rohmilchprodukte) wird nur Schwangeren empfohlen Keine prophylaktische Behandlung von Schwangeren mit Fieber und Durchfall

19 Pregnancy Course and Outcome in Women Traveling to Developing Countries Infektiöse Diarrhoe bei 20 bis 50% der Reisenden «famous four f: feces, fingers, flies and food» Als wichtigste Verursacher gelten die enterotoxinbildenden Escherichia-coli-Stämme (ETEC) Keine Risikoreduktion in Luxushotels «not associated with adverse pregnancy outcome» Keine Antibiotika Prophylaxe bei Schwangeren (CDC) «Boil it, cook it, pell it, or forget it»

20 Entwicklungsländer (Malawi) Diarrhoe ist die häufigste Todesursache bei Kleinkindern (< 5 Jahre). 122 von 1000 lebend geborenen Kindern sterben vor dem 5. Lebensjahr. Nationale Studie: 24% der Kleinkinder hatten in den vergangenen zwei Wochen Durchfall.

21 Safe Water Systems (SWS) programs The SWS encompasses three steps: 1. Houshold water treatment 2. Safe storage of the treated water; and, 3. Behavior change communication to improve hygiene, sanitation, and water and food handling practices

22

23 Impact of the Integration of Water Treatment and Handwashing Incentives with Antenatal Services on Hygiene Pratice of Pregnant Women in Malawi 400 Schwangere aus 14 Gebärkliniken (2007) Beratung in der Klinik und Hausbesuche (1 Jahr) Händewaschen zum Zeitpunkt der Geburt reduziert die Neugeborenensterblichkeit Risiko für akut Diarrhoe um 30-40% reduziert Verhalten kurzfristig beeinflussbar

24 Chronische Diarrhoe Reizdarmsyndrom Entzündliche Darmkrankheiten Laxantien Zöliakie (Sprue) Lebensmittelunverträglichkeiten

25 Reizdarmsyndrom Geht oft besser in SS Möglichst individuelle Therapie Alternative Behandlungen wie Joga, Massagen, Wassergymnastik etc.

26 Laxantien Quellmittel Osmotisch wirkende Laxantien Kontaktlaxantien Gleitmittel Neue Laxantien

27 Substanz Dosierung Einsetzen der Wirkung Kosten CHF für 30 Tage Quellmittel Isphagula (Metamucil) 7 20 g täglich h Sterculia (Normacol mite) 7 28 g täglich h Methylzellulose (Colosan mite) 5 15 g täglich h Flohsamenschalen (Laxiplant soft) 5 15 g täglich h Weizenkleie 3 9 Tabl. täglich h Osmotisch wirkende Laxantien Macrogol (Movicol, Transipeg, Molaxole) 8 35 g täglich 2 4 Tage Lactulose (Duphalac, Rudolac, Gatinar) 20 g (30ml) täglich h Lactitol (Importal) 20 g (30 ml) täglich h Magnesium (Mag 2 forte, Magnesium Diasporal) 2.3 g täglich h 20 Kontaktlaxantien (anthranoidhaltig) Senna Monopräparate (X-Prep, Midro Tee, Darmol, Fruttasan) 2 Tabl. bei Bedarf 6 12 h (8 16) Bisacodyl (Dulcolax, Prontolax, Tavolax) 10 mg Tabl. bei Bedarf 6 10 h (8 20) 10 mg Sup. bei Bedarf min Natriumpicosulfat (Laxoberon) Tropfen 6 9 h (8 25) Gleitmittel Paraffin Emulsion (Paragol, Paragar) 2 4 g täglich 8 16 Suppositorien Glycerol (Bulboid, Glycerin) Kohlendioxid (Lecicarbon) g bei Bedarf min min (25) (31) Neue Laxantien Prucaloprid (Resolor) * nur für Frauen 1 2 mg/d 24 h Lubiproston (Amitizia)* 2 x 24 ug 24 h 99 Linaclotid (Constella) * 1 x 290 mcg 95 *nur durch Gastroenterologe

28 Zöliakie - Symptome bei Schwangeren Selten Diarrhoe Bauchbeschwerden und Meteorismus Eisen-Mangel Gewichtverlust Pathologische Leberwerte Aborte

29 Literaturangaben

Umstellung der Diät, der Jetlag oder Erschöpfung eine Rolle spielen, ist bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht.

Umstellung der Diät, der Jetlag oder Erschöpfung eine Rolle spielen, ist bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht. Reisediarrhö Diarrhö ist auf Reisen die häufigste Gesundheitsstörung überhaupt zwischen 20 und 50 Prozent der Reisenden sind betroffen. Dabei ist die Rate stark vom Reiseziel abhängig, besonders häufig

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