Sozialreferat. Telefon: Telefax: Amt für Soziale Sicherung S-I-AB 4

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1 Telefon: Telefax: Sozialreferat Seite 1 von 9 Amt für Soziale Sicherung S-I-AB 4 Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in Münchner Alten- und Pflegeeinrichtungen Bericht , Fortführung 2012/2013 Sitzungsvorlage Nr / V Beschluss des Sozialausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung Kurzübersicht zur beiliegenden Beschlussvorlage Anlass Die dreijährige Personalentwicklungsmaßnahme Demenz ist im Dezember 2010 beendet worden und soll in den Jahren 2012/2013 weitergeführt werden. Inhalt Bericht über die erfolgte Personalentwicklungsmaßnahme Demenz aus den Jahren Wirkung und Sicherung der Nachhaltigkeit zur Personalentwicklungsmaßnahme Demenz Information über die Präsentation des Fachtags zum Abschluss der Maßnahme im Internet Bündelung der Argumentationen zur Weiterführung dieser Maßnahme Entscheidungsvorschlag Das Sozialreferat wird beauftragt, die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in den Jahren 2012 und 2013 fortzuführen, wie unter Punkt 2 in dieser Beschlussvorlage beschrieben. Das Sozialreferat wird beauftragt, in den Jahren 2012 und 2013 im Rahmen der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz die Konzeptumsetzung evaluieren zu lassen, wobei die Begleitung durch die entsprechenden Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner aus den Jahren 2008 bis 2010 erfolgt. Das Sozialreferat wird beauftragt, die Maßnahme für alle Pflegeeinrichtungen, die bislang nicht teilnahmen, analog der bisherigen Personalentwicklungsmaßnahme De-

2 Seite 2 von 9 Gesucht werden kann im RIS auch unter: menz (ohne Konzepterstellung) zu öffnen. Zur Finanzierung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz der Jahre 2012 und 2013 können Mittel in Höhe von ,44 Euro beim Produkt (Innenauftrag , Finanzposition ) zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel werden in voller Höhe zahlungswirksam. Personalentwicklungsmaßnahme Demenz berufgruppenübergreifend, Konzept Altenpflege, vollstationärer Bereich

3 Seite 3 von 9 Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in Münchner Alten- und Pflegeeinrichtungen Bericht , Fortführung 2012/2013 Sitzungsvorlage Nr / V Beschluss des Sozialausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag der Referentin Mit Beschluss vom (Sitzungsvorlage Nr / V 07048) legte das Sozialreferat die Notwendigkeit und Möglichkeit einer Förderung von Personalentwicklungsmaßnahmen im vollstationären Pflegebereich vor. Beschrieben wurde die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz, die über alle Berufsgruppen einer Pflegeeinrichtung wirkt und einen kompetenten wertschätzenden Umgang mit Demenzkranken unterstützen sollte. Mit dieser Maßnahme sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung, von denen ca % demenzkrank sind, erreicht werden (Hirsch & Kastner et al., Psychische Störungen in Heimen, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln, 2004). Zunächst wurden hierfür finanzielle Mittel in Höhe von Euro aus dem Stiftungsfonds der Münchner Altenhilfe zur Verfügung gestellt und auch ausgeschöpft. Nach differenzierter Darlegung der fachlichen Notwendigkeit und der erzielten Resultate konnte mit Beschluss vom (Sitzungsvorlage Nr / V 10688) analog des Beschlusses vom diese Maßnahme fortgesetzt werden. Die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz wurde in den Jahren 2008, 2009 und 2010 mit Mitteln in Höhe von jährlich Euro gefördert. Somit wurde speziell für den professionelleren Umgang mit Demenzkranken neben den folgend genannten Programmen ein weiterer wichtiger Baustein für die Verbesserung der Lebensqualität in den vollstationären Pflegeeinrichtungen Münchens gesetzt. Seit über zehn Jahren werden für den vollstationären Pflegebereich die Programme Pflegeüberleitung und Heiminterne Tagesbetreuung mit einer Summe von je 1,65 Mio. Euro pro Jahr finanziert. Dieses umfasst ohne Mittelausweitung aus denselben Finanzpositionen die Finanzierung von Supervisionen und die gerontopsychiatrische Fachweiterbildung, jedoch keine Fortbildungen im vollstationären Pflegebereich. Für die Förderung in der ambulanten Pflege werden jährlich für Fortbildungen und Su-

4 Seite 4 von 9 pervisionen ca Euro und für Pflegeergänzenden Leistungen ca Euro ausgereicht. Diese Förderungen tragen zu einer erkennbaren besseren Versorgungsqualität der Pflegebedürftigen aktiv bei. 1. Verlauf und Wirkung der Personalentwicklungsmaßnahme 2008/2010 Für die Durchführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz ist es gelungen, alle Münchner Berufsfachschulen für Altenpflege und das Institut aufschwungalt als Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner zu gewinnen. Gemeinsam wurden im Sozialreferat Voraussetzungen, Bedingungen, Maßnahmen und Ziele sowie die Mittelverwendung abgestimmt. Die Heimträger und die vollstationären Pflegeeinrichtungen wurden schriftlich über die Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz informiert. Die Wahl der jeweiligen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner wurde der Entscheidung der Einrichtungsleitung bzw. den Heimträgern überlassen, nachdem vereinzelt bereits Inhouse-Schulungen auch zu weiteren Themen mit den Bildungsinstituten erfolgten. Jede Pflegeeinrichtung entwickelte mit dem Bildungsträger nach einer Ist- Analyse die auf ihre Einrichtung abgestimmten Bausteine der Personalentwicklungsmaßnahme. Aus der benannten Beschlussvorlage vom wurde durch Darlegung der Feedbacks aller beteiligten Bildungsinstitute sehr deutlich, wie weitreichend diese Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in den jeweiligen Pflegeeinrichtungen greift. Diese Rückmeldungen wurden in ähnlicher Form ebenso zur Wirkung der Maßnahme der Jahre 2008 mit 2010 formuliert. Es werden hier nur einige Stichpunkte aufgeführt: das Ziel, die Einstellung zu Demenzkranken im Sinne eines wertschätzenderen Umgangs zu erreichen, wurde durchgängig realisiert, es zeigte sich bei den Teilnehmenden ein großes Interesse an der Thematik und es erfolgte u.a. eine kritische Reflexion des eigenen Verhaltens im Umgang mit Demenzkranken, die Tatsache, dass auch Leitungsmitarbeiterinnen und Leitungsmitarbeiter so wie nicht-pflegerische Berufsgruppen in dieser Personalentwicklungsmaßnahme mit einbezogen wurden, fand auf allen Ebenen der Einrichtungen ein äußerst positives Echo, Gruppen von Mitarbeitenden wurden durch die Struktur der Personalentwicklungsmaßnahme speziell angesprochen und sie konnten dadurch spontane Initiativen und Anregungen umsetzen, die den Demenzkranken direkt zu Gute kommen, die Zusammenarbeit des Personals und die Vernetzung im Bezug auf die Betreuung und Pflege der Demenzkranken wurde gestärkt.

5 Seite 5 von 9 37 von insgesamt 52 Münchner Pflegeeinrichtungen konnten für die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz gewonnen werden. Eine Pflegeeinrichtung beteiligte sich nur ein Jahr an der Maßnahme und konnte wegen Leitungswechsels nicht mehr weiter an der Maßnahme teilnehmen. Es wurde im selben Jahr noch eine weitere Münchner Pflegeeinrichtung für die Maßnahme gewonnen, so dass die benannte Zahl von 37 als durchgängige Teilnehmerzahl benannt werden kann. Somit sind mit dieser Personalentwicklungsmaßnahme ca. 700 Mitarbeitende aus den Berufsgruppen Verwaltung, Hauswirtschaft, Haustechnik, Betreuung und Pflege zum Thema Demenz geschult worden. Die Schulungen erfolgten z.b. in Form von Vorträgen, gemeinsamen Workshops und Fallbesprechungen. Bei 33 Einrichtungen mündeten diese Maßnahmen in ein einrichtungsspezifisches Konzept zum Umgang mit dem Thema Demenz. Inhalte der Konzepte waren z.b. Grundlagen zum Thema Demenz, Validation (spezielle Methode der verbalen und nonverbalen Kommunikation), Schmerzbeobachtung bei Demenz, Traumatisierung und Demenz, Angehörigenarbeit, interne und externe Vernetzung zum Umgang mit Demenz. Die dreijährige Personalentwicklungsmaßnahme fand Ende November 2010 im Rahmen eines gemeinsamen Fachtages ihren Abschluss. Hierbei präsentierten vier der beteiligten Pflegeeinrichtungen ihre Erfahrungen und stellten die Ergebnisse und Wirkungen ihrer Arbeit vor. Die Präsentationen stehen als download unter zur Verfügung. Zur Finanzierung in den Jahren 2008 bis einschließlich 2010 wurden insgesamt Mittel in Höhe von Euro bereit gestellt, von denen nach Abschluss der Gesamtmaßnahme weiterhin ,44 Euro zur Verfügung stehen. 2. Wirkung und Sicherung der Nachhaltigkeit zur Personalentwicklungsmaßnahme Demenz Untersuchungen belegen, dass beruflich Pflegende in Pflegeeinrichtungen u.a. bemängeln, dass es Funktionspflege statt Bezugspflege gibt, Wohnkonzepte und gerontopsychiatrische Ausbildung fehlen, es eine Zunahme der Pflegebedürftigkeit und von Verhaltensstörungen gibt, häufiger Personalwechsel mit Burnout und entsprechendem Krankenstand stattfindet, der Dokumentationsaufwand sehr hoch ist. Um so mehr gilt es, nun erreichtes Verständnis für den Umgang mit demenzkranken Bewohnerinnen und Bewohnern zu sichern und zu stärken, sowie auf diesem Fachwissen aufzubauen. Gemeinsam mit den beteiligten Bildungsinstituten wurden Argumente für die Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz zusammengetragen, die im Fol-

6 Seite 6 von 9 genden aufgeführt sind: Durch die berufsgruppenübergreifende Struktur der Gruppen ist eine breit gefächerte Sensibilisierung für das Thema Demenz gelungen und daraus resultierend der Umgang mit den Demenzkranken erkennbar professioneller und wertschätzender geworden. Es wurde reflektiert, dass zum Thema Demenz der professionelle und wertschätzende Umgang bereits geplant erfolgt. Es wurden Überschneidungen, Schnittstellen und Ergänzungen der einzelnen Arbeitsbereiche erkannt und bearbeitet. Es wurde deutlich, wie wichtig die multiprofessionelle Arbeit ist und welchen Wert sie auch für das konstruktive Miteinander in der Einrichtung haben kann. Durch den Ansatz, auf Bestehendem aufzubauen, konnte eine hohe Identifikation der Mitarbeitenden zum Projekt und letztendlich zur Pflegeeinrichtung sowie zur Arbeitgeberin/zum Arbeitgeber gewonnen werden. Es wurde mit der gemeinsamen prozesshaften Erarbeitung eines hausspezifischen Konzeptes etwas gefunden, worauf die Mitarbeitenden stolz sein können. Die deutliche Auswirkung im Bezug auf die Lebensqualität der Demenzkranken (und letztendlich auch auf die Arbeitsqualität der Mitarbeitenden) konnte im Rahmen dieser Maßnahme auch anhand der positiven Auswirkung auf den Umgang mit bzw. die Anwendung von Freiheitsentziehenden Maßnahmen deutlich gemacht werden. Es erfolgte eine Unterstützung bei der Konzeptumsetzung bei den Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtungen, die nicht über entsprechende Vorkenntnisse verfügten; gleiches gilt für die Ehrenamtlichen. Notwendig ist es, die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu sichern. Das Sozialreferat befürwortet, den Anfragen bzw. Forderungen der Pflegeeinrichtungen nach einer Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz mit den bisherigen Anbieterinnen und Anbietern in den Jahren 2012/2013 zu entsprechen. Somit bleibt den Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen Zeit, um die Maßnahme in den Einrichtungen rechtzeitig zu planen. Im 1. Quartal 2012 soll eine Auftaktveranstaltung für die Leitungskräfte der Pflegeeinrichtungen sowie der Geschäftsführungen ( Umsetzung von Demenzkonzepten/ demenzgerechtes Pflegeheim ) erfolgen. Zu Beginn soll eine Evaluation in den jeweiligen 33 Pflegeeinrichtungen hinsichtlich der in den ausgereichten Zertifikaten genannten Konzeptinhalte erfolgen.

7 Seite 7 von 9 Im nächsten Schritt erfolgt berufsgruppenübergreifend, die verpflichtende Einbindung der Leitungsebene und der Gerontopsychiatrischen Fachkräfte, die Thematisierung der Muttersprachlichkeit der Demenzkranken und der Mitarbeitenden. Dazu erfolgen Fortbildungseinheiten z.b. in Form von Fallbesprechungen, Workshops und Fortbildungen mit dem Ziel der Auffrischung und Vertiefung, insbesondere bei den nicht-pflegerischen Berufsgruppen zum Thema Demenz. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, aufgrund der Personalfluktuation eine erneute Öffnung für alle Pflegeeinrichtungen, die in den Vorjahren nicht teilnahmen, analog der bisherigen berufsgruppenübergreifenden Personalentwicklungsmaßnahme Demenz (ohne Konzepterstellung) zu erreichen. Für die Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in 2012/2013 stehen nicht verbrauchte Mittel aus dem Vorjahreszeitraum in Höhe von ,44 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus stehen weitere Euro auf der Finanzposition X325.SOZ.ALLG des Sozialreferates, Amt für Soziale Sicherung, zur Verfügung. Die Ausgaben entfallen auf das Produkt Somit stehen für die beiden Förderjahre 2012/2013 insgesamt ,44 Euro zur Verfügung, um die erreichte Entwicklung in Bezug auf die Betreuung, Pflege und Versorgung vom Menschen mit Demenz in Münchner Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Anhörung des Bezirksausschusses In dieser Beratungsangelegenheit ist die Anhörung eines Bezirksausschusses nicht vorgesehen (vgl. Anlage 1 der BA-Satzung). Dem Korreferenten, Herrn Stadtrat Benker, dem Verwaltungsbeirat, Herrn Stadtrat Dr. Babor, der Stadtkämmerei, dem Referat für Gesundheit und Umwelt, dem Kreisverwaltungsreferat-FQA/Heimaufsicht, der Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege, der Gleichstellungsstelle für Frauen, dem Seniorenbeirat und dem Sozialreferat/ Stelle für interkulturelle Arbeit ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. II. Antrag der Referentin 1. Das Sozialreferat wird beauftragt, die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in den Jahren 2012 und 2013 fortzuführen, wie unter Punkt 2 in dieser Beschlussvorlage beschrieben. 2. Das Sozialreferat wird beauftragt, in den Jahren 2012 und 2013 im Rahmen der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz die Konzeptumsetzung evaluieren zu lassen, wobei die Begleitung durch die entsprechenden Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner aus den Jahren 2008 bis 2010 erfolgt.

8 Seite 8 von 9 3. Das Sozialreferat wird beauftragt, die Maßnahme für alle Pflegeeinrichtungen, die bislang nicht teilnahmen, analog der bisherigen Personalentwicklungsmaßnahme Demenz (ohne Konzepterstellung) zu öffnen. 4. Zur Finanzierung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz der Jahre 2012 und 2013 können Mittel in Höhe von ,44 Euro beim Produkt (Innenauftrag , Finanzposition ) zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel werden in voller Höhe zahlungswirksam. 5. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Die Vorsitzende Die Referentin Christine Strobl Bürgermeisterin Brigitte Meier Berufsm. Stadträtin IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt z.k.

9 Seite 9 von 9 V. Wv. Sozialreferat 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An das Sozialreferat, S-III-M An das Sozialreferat, S-Z-F An das Kreisverwaltungsreferat, KVR I/ 24 An den Seniorenbeirat An die Frauengleichstellungsstelle An das Referat für Gesundheit und Umwelt An die Beauftragte des Oberbürgermeisters für den Altenpflegebereich z.k. Am I.A.