3.2 Bodenmarkt. Agrarstruktur Bodenpreise landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland. Situationsbericht 2009
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1 3.2 Bodenmarkt 84 Mecklenburg-Vorp. Kaufwerte von Agrarland regional sehr unterschiedlich Die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke stiegen 2007 im Westen s auf rund Euro je Hektar an (+2,8 Prozent). Von einem sehr viel niedrigeren Niveau ausgehend stiegen die Bodenpreise im Osten s in ähnlichem Maße an, und zwar um 2,3 Prozent auf rund Euro je Hektar. Hinter diesen statistischen Durchschnittswerten verbergen sich auch im Jahr 2007 große regionale Unterschiede. Agrarstruktur Bodenpreise landwirtschaftlicher Flächen in Euro je Hektar im Jahr Situationsbericht 2009 G068 Privatisierung staatlicher Flächen in den neuen Bundesländern Seit 1992 wurden mehr als 1 Million Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen in den neuen Bundesländern durch die BVVG privatisiert. Einen Schwerpunkt hierbei bildet nach den Bestimmungen des Ausgleichsleistungsgesetzes weiterhin der begünstigte Erwerb landwirtschaftlicher Flächen durch die Pächter und Alteigentümer. Von den mehr als Hektar veräußerten Ackerund Grünlandflächen konnten her fast Hektar im Rahmen dieses begünstigten Flächenerwerbsprogrammes erworben werden. Knapp Hektar landwirtschaftliche Flächen sind von der BVVG noch verpachtet, wobei die Laufzeit der Pachtverträge zumeist zwischen 2010 und 2014 endet. Es ist davon auszugehen, dass von diesen Flächen noch zu Hektar an Antragsteller im Rahmen des Flächenerwerbsprogramms weitgehend Ende 2009 begünstigt veräußert werden. Nach dem EU-Recht ist die 35-prozentige Kaufpreisermäßigung für den EALG-Erwerb von landwirtschaft lichen Flächen nur noch zum zulässig. Für den Verkauf und die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen in den nächsten Jahren bilden die zwischen dem Bund und den fünf neuen Bundesländern im November 2006 vereinbarten Grundsätze für
2 3.2 Bodenmarkt die künftige Privatisierungstätigkeit der BVVG die Grundlage wurden Hektar nach EAGL veräußert; für 2008 ist der Verkauf von Hektar vorgesehen. und Münster) sind vor allem die starke Nachfrage nach landwirtschaftlichen Grundstücken für Siedlungszwecke und die sich stark ausdehnende Gewerbeansiedlung maßgebend. Flächenumsätze auf dem Bodenmarkt sind insgesamt gering Rund Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen wechselten im Jahr 2007 den Besitzer. Davon entfielen Hektar auf die neuen Länder und Hektar auf das frühere Bundesgebiet. Gemessen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in machen die Bodenverkäufe des Jahres 2007 nur 0,7 Prozent aus. Mit 4,59 Hektar lag die durchschnittliche Fläche je Veräußerungsfall im Osten s wesentlich höher als im Westen mit 1,54 Hektar. Je nach Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage differieren die Bodenpreise stark Je nach Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage waren die Preisunterschiede beim Kauf von Agrarflächen in den alten wie in den neuen Bundesländern erheblich. Für den relativ hohen Preisstand in (besonders Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern) und (besonders Regierungsbezirke Düsseldorf Entwicklung der Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke in Euro je Hektar Alte Bundesländer Neue Bundesländer Landverkauf meist nicht von aktiven Landwirten Für 2007 ergibt sich bei Agrarlandkäufen ein Umsatz von 1,02 Milliarden Euro. Eine Aufgliederung nach Art der Verkäufe und Art der Käufe liegt nicht vor. Bei einem Pachtlandanteil landwirtschaftlicher Betriebe von gut 62 Prozent ist anzunehmen, dass ein großer Teil der Veräußerungsfälle ohne Beteiligung von praktizierenden Landwirten vonstatten geht. Denn die verpachteten Flächen gehören im Bundesdurchschnitt zu über 90 Prozent Personen, die nicht bzw. nicht mehr in der Landwirtschaft tätig sind Situationsbericht 2009 G396 85
3 Foto: CMA - Bestes vom Bauern 86 Agrarstruktur Verhältnis von Pacht- zu Bodenpreisen Einheit Zupachten von Flächen gewinnt weiter an Bedeutung Das Zupachten von Agrarflächen gewinnt in der deutschen Landwirtschaft weiter an Bedeutung, auch wenn der Pachtflächenanteil nach für das Jahr 2007 vorliegenden Ergebnissen des Früheres Bundesgebiet Boden /ha LF Neu-Pachten 1) /ha LF Pacht/Boden % 1,45 1,48 1,51 1,46 1,56 1,59 1,70 Neue Länder Boden /ha LF Neu-Pachten 1) /ha LF Pacht/Boden % 2,56 3,06 3,16 3,20 3,34 3,14 3,19 1) Pachten in den letzten 2 Jahren Quellen: Statistisches Bundesamt, BMELV Agrarstruktur Pachtflächenanteile nach Bundesländern in Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (2007) Mecklenburg-Vorp. 44,9 50,0 52,3 55,4 61,2 64,2 65,9 67,6 71,5 79,3 79,7 81,4 86,5 61,8 Situationsbericht 2009 G047 SB09-T32-1 Statistischen Bundesamtes mit 61,8 Prozent leicht rückläufig war (2005: 62,4 Prozent). Der Anteil der Pachtflächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche stieg im früheren Bundesgebiet von 42,5 Prozent im Jahr 1991 auf 53,6 Prozent im Jahr 2007 an. In den neuen Bundesländern ist der Pachtanteil rückläufig und lag 2007 bei 78,9 Prozent (1999: 89,8 Prozent). Pachtpreise entwickeln sich regional unterschiedlich Im Durchschnitt des früheren Bundesgebietes sind die Pachtpreise im letzten Jahrzehnt leicht angestiegen. Von einem niedrigen Niveau ausgehend fiel der Anstieg der Pachtpreise in Ostdeutschland wesentlich stärker aus. Die für Neu-
4 3.2 Bodenmarkt pachten gezahlten Preise in den neuen Ländern lagen 2007 mit 129 Euro je Hektar bei etwa knapp der Hälfte des Pachtpreisniveaus in Westdeutschland (279 Euro je Hektar). Der durchschnittliche Pachtpreis von 183 Euro je Hektar, multipliziert mit der Pachtfläche von 10,5 Millionen Hektar, ergibt für die Landwirte in einen jährlichen Pachtaufwand von 1,93 Milliarden Euro. Bodenrente real rückläufig Betriebswirtschaftlich betrachtet orientieren sich die Pachtpreise in der Regel an der aus diesem Produktionsfaktor zu erzielenden Rendite. Das seit Anfang der 90er Jahre nur leicht angestiegene Renditeniveau (früheres Bundesgebiet) lässt den Schluss zu, dass die zwischenzeitlich eingetretenen Kostensteigerungen und Erzeugerpreisrückgänge durch Produktivitätssteigerungen und die Einführung der EU-Direktzahlungen in etwa ausgeglichen wurden, jedenfalls nominal. Unter Berücksichtigung der Inflation allerdings war die Bodenrente rückläufig. Auch aus den Buchführungsergebnissen (siehe Kapitel 7.3) lässt sich ablesen, dass sich die Pachten in den letzten Jahren nur wenig verändert haben. Agrarstruktur Pachtpreise für Neupachten* nach Bundesländern in 2007 Ackerland in Euro je Hektar Grünland Mecklenburg-Vorpommern *) Pachten in den letzten zwei Jahren Situationsbericht 2009 G048 87
5 Agrarstruktur Pachtpreise landwirtschaftlicher Flächen in - in Euro je Hektar - Ackerland Dauergrünland Insgesamt Früheres Bundesgebiet Neue Länder Quellen: Statistisches Bundesamt, BMELV SB09-T Agrarstruktur Strukturwandel Gebiet Zahl der Betriebe ab 2 ha LF Durchschnittliche jährliche Änderung in Prozent Früh. Bundesgebiet ,1-3,0-2,7 Neue Länder ,0-0,0 0, ,8-2,8-2,5 Quelle: BMELV SB09-T33-1
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