Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen erhalten Fit für den Arbeitsmarkt von morgen
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- Sophie Koch
- vor 8 Jahren
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1 Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen erhalten Fit für den Arbeitsmarkt von morgen Duale Aus- und Weiterbildung als Erfolgsmodell 50 Jahre ZAWM Eupen 14. November 2014 Dipl.-Päd. Nadine Köttendorf, Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen University 1
2 Projekte Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft Leitung: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher M. Schlick Professur für Systemergonomie: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Ole Flemisch Forschungsteams Technologie Ergonomie & Mensch- Maschine- Systeme Team Administration Arbeitsorganisation Organisation Personal Fachdidaktik im Maschinenbau Team Technik Mehr als 50 Jahre Forschung und Lehre zur Arbeitswissenschaft Personal: 30 wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen 40 studentische/wissenschaftliche Hilfskräfte Team Administration & Technik: 7 Mitarbeiter/-innen + 5 Auszubildende Drittmittelforschung (> 60% des Budgets): Forschungs- und Beratungsprojekte mit öffentlicher Förderung (DFG, BMBF, EU etc.) Industrielle Beauftragung Veröffentlichungen: 3. Auflage Lehrbuch Arbeitswissenschaft Book Chapters und Journals Conference Proceedings Lehrveranstaltungen in Deutsch und Englisch zur Ergonomie, Arbeitsorganisation und Fachdidaktik (Studienfächer u.a. Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Lehramt für Berufskolleg) Auszeichnungen für Forschungsarbeiten
3 Inhalte 1. Die demografische Entwicklung in Belgien und Deutschland Trends 2. Die demografische Entwicklung der Deutschsprachigen Gemeinde (DG) 3. Kleine Betriebe im demografischen Wandel - Chancen und Herausforderungen 4. Betriebe im Bereich der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) in Belgien 5. Das Konzept der Arbeitsfähigkeit 6. AKKu-Werkzeugkasten - Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen erhalten 7. Fragestellungen von kleinen Unternehmen AKKu- Handlungshilfen Impulse und Anregungen für die Diskussion 3
4 1. Die demografische Entwicklung in Belgien und Deutschland - Trends 4
5 Trends der demografischen Entwicklung Insbesondere kleine Unternehmen werden in Zukunft u. a. aufgrund der demografischen Entwicklungen vor neue Herausforderungen gestellt. Diese Entwicklungen sind insbesondere durch drei Aspekte gekennzeichnet: Die Bevölkerung wird in Zukunft weniger, (Bevölkerungsrückgang) älter und (Alterung der Gesellschaft) bunter. (Vielfalt durch Zuwanderung etc.) 5
6 Bevölkerungspyramide Belgien 2013 Quelle: 6
7 Bevölkerungsstand Belgien und Deutschland im Vergleich Quelle: 7
8 Bevölkerungsentwicklung 2013 bis Belgien und Deutschland im Vergleich Land Bevölkerung 2010* Bevölkerung 2060* Abs. Entwicklung Rel. Entwicklung Belgien ,4 % Deutschland ,1 % *Bevölkerung in Quelle: 8
9 2. Die demografische Entwicklung der Deutschsprachigen Gemeinde (DG) 9
10 Bevölkerungsentwicklung in den Ostkantonen 1980 bis 2013 Seit 1980 stieg die Bevölkerung kontinuierlich von knapp Personen auf heute Personen an. Dies ist eine Bevölkerungszunahme von fast 19%. Auch für die Zukunft sind die Prognosen positiv, es ist eher von einem Bevölkerungswachstum auszugehen als von einer Bevölkerungsabnahme. 10
11 Die Bevölkerung in der Deutschsprachigen Gemeine (DG) in Belgien 2013 Einwohner gesamt absolut relativ (in %) % Männer ,68% Frauen ,32% 0-14 Jahre Jahre ,83% ,07% > 65 Jahre ,10% Quelle: tudien_und_analysen/publikationen/dgstat/dgstat_sozial_u _Wirtschaftsstatistiken_2014_01.pdf 11
12 Bevölkerungsprognosen in der DG nach Altersklassen bis 14 Jahre bis 64 Jahre Über 65 Jahre DG insg Quelle: 12
13 Bevölkerungsentwicklung der potenziellen Erwerbspersonen in der DG Jahre Jahre Über 65 Jahre Bis zum Jahr 2020 wird mit einer leichten Zunahme der Anzahl der potenziellen Erwerbspersonen ausgegangen (+3%, Personen mehr als 2010). Ab 2020, also bereits in 4 Jahren, nimmt die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen ab (bis 2030 um 4%, Personen weniger als 2020). Bei den potenziellen Erwerbspersonen kann man also durchaus von einem Bevölkerungsrückgang ausgehen. 13
14 DIVERSITÄT AUF DEM ARBEITSMARKT ALS CHANCE FÜR DIE DG Projekt: Diversität auf dem Arbeitsmarkt als Chance für die Wirtschaft der DG Herkunft Alter Behinderung Geschlecht 14
15 3. Kleine Betriebe im demografischen Wandel - Chancen und Herausforderungen 15
16 Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Betriebe In einigen Branchen wird sich ein Fachkräftemangel forcieren, der sich bereits heute abzeichnet. Die Belegschaften in den Unternehmen werden immer älter - nicht zuletzt aufgrund einer sehr wahrscheinlichen Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 65 auf 67 Jahren, wie dieser in Deutschland bereits erfolgt ist. Durch die zunehmende Globalisierung und weitere Aspekte wie Zuwanderung, offene Grenzen in Europa etc. werden die Mitarbeiterstrukturen in den Unternehmen immer vielfältiger und heterogener. 16
17 Besondere Herausforderungen für kleine Betriebe Von dem Nachwuchsmangel sind kleinere Unternehmen mit weniger als 15 Mitarbeitenden potenziell in besonderer Weise betroffen, da sie in verschiedener Hinsicht mit den Angeboten von Mittelständlern und Großunternehmen nicht konkurrieren können. Größere und mittelständische Unternehmen bieten zumeist mehr Jobsicherheit zahlen ein höheres Entgelt bieten attraktive Aufstiegsmöglichkeiten Ermöglichen einen flexiblen Einsatz in verschiedenen Tätigkeitsfeldern usw. Die kleinen Unternehmen können darauf reagieren, indem sie dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit ihrer bestehenden Belegschaften besonderes Augenmerk schenken. 17
18 Erhalt und Förderung der Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen Im Rahmen des Projektes AKKu Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen erhalten wurde ein Werkzeugkasten zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit entwickelt. Der AKKu Werkzeugkasten beinhaltet Werkzeuge, die auf den Erhalt der Arbeits und Beschäftigungsfähigkeit sowohl auf individueller als auch auf arbeitsorganisatorischer Ebene abzielen. Diese sind vielfältig kombiniert und multimedial aufbereitet, um Mitarbeitende und Betriebsinhabende zur gemeinsamen Gestaltung einer förderlichen Arbeitsumgebung anzuregen. 18
19 4. Betriebe im Bereich der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) in Belgien 19
20 Betriebsstrukturen in der DG Anzahl der Mitarbeitenden <5 Arbeitnehmer ,9% 5-50 Arbeitnehmer ,0% >50 Arbeitnehmer 91 4,1% Sektor Primärsektor (Urproduktion) 36 1,6% Sekundärsektor (Industrie) ,1% Tertiärsektor (Dienstleistung) ,3% Quelle: 20
21 Fachkräftemangel in Belgien?! Quelle: 21
22 5. Das Konzept der Arbeitsfähigkeit 22
23 Was ist Arbeitsfähigkeit? Arbeitsfähigkeit ( ) bezeichnet die Summe der Faktoren, die einen Beschäftigten in einer bestimmten Arbeitssituation in die Lage versetzen, die ihm gestellten Arbeitsaufgaben erfolgreich zu bewältigen. 1 Individuelle Voraussetzungen: Gesundheit und Kompetenzen konkrete Arbeitsanforderungen Betriebs- und arbeitsspezifische Aspekte: Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur 1) Nach Illmarinen, zitiert nach Richenhagen
24 Das Haus der Arbeitsfähigkeit Ein bekanntes Modell zur Arbeitsfähigkeit stammt von dem finnischen Wissenschaftler Juhani Illmarinen, der in seinem Haus der Arbeitsfähigkeit die wesentlichen Faktoren abbildet. In vier Etagen werden die Einflussfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit dargestellt. Persönliches Umfeld Familie Regionale Umgebung Gesellschaft Kultur Gesetzgebung Ausbildungspolitik - Sozial- und Gesundheitspolitik 24
25 6. AKKu-Werkzeugkasten - Arbeitsfähigkeit in kleinen Unternehmen erhalten 25
26 Informationen zum Projekt Laufzeit: bis Zielgruppe: Kleine Unternehmen mit 15 oder weniger Mitarbeitenden aus 4 Branchen: Handwerk Gastronomie Dienstleistung Handel Projektpartner: ZWH - Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk IAW - Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen University d-ialogo - Unternehmensberatung IST Institut für Sicherheitstechnik der Bergischen Universität Wuppertal Das Projekt wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und fachlich begleitet von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). 26
27 Die Systematik des AKKu- Werkzeugkastens 27
28 AKKu-Kurzcheck Arbeitsfähigkeit AKKu-Expertencheck Arbeitsfähigkeit Werkzeuge im AKKu-Werkzeugkasten Sen. Analyse Umsetzung Arbeitsbedingungen Werte & Einstellungen Qualifizierung & Kompetenz Gesundheit Entlastungsbarometer Check Personalführung Stress-Check GDA*-ORGACheck AFSA Arbeitsfähigkeitsstrukturanalyse Check Personalführung Check Personalführung AFSA Arbeitsfähigkeitsstrukturanalyse UnternehmensPEP Entlastungsbarometer Stress-Check GDA*-ORGACheck AFSA Arbeitsfähigkeitsstrukturanalyse Mitarbeitergespräch Checkliste Büroarbeitsplatz Arbeitssitzungen gut gestalten Stress aktiv abbauen Aufgabenanalyse Mitarbeitergespräch Arbeitssitzungen gut gestalten Verbesserungswerkstatt Stressfrei durch den Arbeitstag Stress aktiv abbauen Mitarbeitergespräch Arbeitssitzungen gut gestalten Verbesserungswerkstatt Lernerfolge sicherstellen Mitarbeitergespräch Checkliste Büroarbeitsplatz Arbeitssitzungen gut gestalten Stressfrei durch den Arbeitstag Stress aktiv abbauen *Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie 28
29 Phasen des AKKu-Projektes Entwicklung AKKu- Werkzeugkasten Durchführung Multiplikatorenschulung Begleitung der Multiplikatoren Testphase Unternehmen Einsatz der AKKu-Instrumente in 360 kleinen Unternehmen Evaluation und Transfer 29
30 7. Fragestellungen von kleinen Unternehmen AKKu-Handlungshilfen 30
31 Fragestellungen von kleinen Unternehmen Handlungshilfen I Wie kann ich ein gutes und zielgerichtetes Mitarbeitergespräch führen? Wie kann ich meine Büroarbeitsplätze gestalten, um Belastung der Mitarbeitenden zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten? Wie kann ich effektive Arbeitssitzungen gestalten, bei denen sich jeder einbringen und zu guten Ergebnissen beitragen kann? Wie kann ich Verbesserungsbedarfe identifizieren und gemeinsam mit den Mitarbeitenden Lösungen finden? 31
32 Fragestellungen von kleinen Unternehmen Handlungshilfen II Wie kann ich meinen Arbeitstag als Geschäftsführung stressfrei gestalten? Wie kann ich als Geschäftsführung meine Mitarbeitenden dabei unterstützen, mit Stress positiv umzugehen? Wie kann ich sicherstellen, dass Lerninhalte und Informationen aus Qualifizierungsmaßnahme in den Arbeitsalltag übertragen werden? Welche Aufgaben und Tätigkeiten gibt es ganz konkret in meinem Unternehmen? 32
33 VIELEN DANK für Ihre Aufmerksamkeit Dipl.-Päd. Nadine Köttendorf Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bergdriesch 27 D Aachen Telefon Telefax
34 Impulse und Anregungen für die Diskussion Welche Chancen bietet die Beschäftigung mit dem Thema Arbeitsfähigkeit? Bringt die Berücksichtigung einer ausgewogenen Balance zwischen Anforderungen und Arbeitsbedingungen auf der einen und Gesundheit und Kompetenzen der Mitarbeitenden auf der anderen Seite Vorteile für keine Unternehmen? Sind die sogenannten weichen Faktoren von Bedeutung oder gar ausschlaggeben für den wirtschaftlichen Erfolg? Welche Anforderungen ergeben sich daraus an Inhaber und Geschäftsführung insbesondere von kleinen Unternehmen? 34
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