Lernfeld/Fach: Unternehmensleistungen erfassen und dokumentieren (Rechnungswesen und Controlling) Thema: Deckungsbeitragsrechnung
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- Eugen Winkler
- vor 8 Jahren
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1 Kundenkalkulation fiktive Situation Die EZB erhöht den Leitzins um 0,25% p.a. Eine Kundin liest dies in der Zeitung und verlangt nun von ihrem Bankberater, dass ihr Festgeldzins ebenfalls ab sofort um 0,25% p.a. erhöht wird. Kann der Berater dem Wunsch der Kundin entsprechen? Lösung Um eine Entscheidung treffen zu können, muss der Berater das Gesamtengagement der Kundin betrachten Petra Müller Kundenobligo Girokonto 80,02 H Festgeld ,00 H Sparkonto 3mtl ,00 H Depot ,00 H Summe ,02 H DB Girokonto? DB Festgeld? DB Sprakonto? DB Depot? DB Kundenverbindung > 0? Ist der DB der gesamten Kundenverbindung positiv, wird i.d.r. dem Kundenwunsch entsprochen. Eine Bank bildet letztlich für jede Kundenverbindung eine Kundenkalkulation und teilt ihre Kunden grundsätzlich in zwei Lager auf Kunden, bei denen die Bank einen negativen DB bzw. einen DB gleich Null erwirtschaftet Kunden, bei denen die Bank einen positiven DB erwirtschaftet Privatkunden und Firmenkunden mit begrenzter Produktnachfrage bzw. begrenztem Potential vermögende Privatkunden und umsatzstarke Firmenkunden Verhalten der Bank: Rationalisierung, Automatisierung, Selbstbedienung, wenig Beratung Verhalten der Bank: hohes Beratungsengagement bzw. differenzierte individuelle Beratung = STANDARDKUNDEN = INDIVIDUALKUNDEN 1
2 Übungsaufgaben Aufgabe 1 Für das Geschäftsgirokonto der Walterscheid GmbH sind im letzten Monat die nachstehenden Werte durch die Werrabank AG ermittelt worden: Durchschnittlicher Sollsaldo: ,00 Sollzinssatz: 8,75% p.a. Durchschnittlicher Habensaldo: 1.896,00 Habenzinssatz: 0,25% p.a. Buchungsposten: 116 Stück Das Kreditinstitut erhebt folgende Kontoführungsgebühren: Buchungpostengebühr: 0,40 Kontoführungsgebühr: 40,00 pauschal p.m. Zur Kontokalkulation verwendet die Werrabank folgende Größen: Alternativzinssatz am Geldmarkt: 3,50% p.a. Tagesgeldsatz Standard-Einzelkosten je Buchungsposten: 0,65 Risikokosten laut Ratingklasse: 0,89% p.a. Eigenkapitalkosten: 1,20% p.a. Ermitteln Sie für den betrachteten Zeitraum a) den Deckungsbeitrag im Wertbereich in, b) den Deckungsbeitrag im Betriebsbereich in, c) den Deckungsbeitrag III des Kontos in. Aufgabe 2 Chantal von Wiesengrund ist Kundin der Erfttalbank AG. Sie unterhält dort ein Sparkonto mit dreimonatiger Kündigungsfrist und ein Termingeld mit einer Laufzeit von einem Monat. Sie verlangt die Anhebung der Zinssätze für beide Konten um 0,50% p.a. Zur Prüfung des Kundenwunsches stellt das Kundeninformationssystem dem Kundenberater für das letzte Kalenderjahr folgende Daten zur Verfügung: Sparkonto: Durchschnittsguthaben 1.000,00 Zinssatz 1,25% p.a. Ein-/Auszahlungen 36 Stück Gutschriften 12 Stück Termingeldkonto: Durchschnittsguthaben 8.000,00 Zinssatz 2,75% p.a. Einzahlungen 3 Stück Prolongationen 12 Mal Standard-Einzelkosten je Vorgang: Ein-/Auszahlungen 1,20 /Stück Gutschriften 0,90 /Stück Prolongationen 2,60 /Stück a) Ermitteln Sie den Deckungsbeitrag III für die Kundin in. Alternativzinssätze am GKM Spareinlagen Termineinlagen 3,75% p.a. 4,10% p.a. 2
3 b) Entscheiden Sie, ob der Kundenberater dem Wunsch der Kundin entsprechen kann! Aufgabe 3 Die Sparkasse Düren erbrachte im Betriebsbereich für das Sparkonto von Herrn Niemand im vergangenen Jahr folgende Betriebsleistungen: 5 Einzahlungen 0,80 /Stück 6 Auszahlungen 0,90 /Stück 12 Gutschriften 0,70 /Stück 1 Überweisung (mit Buchvorlage) 2,10 /Stück 12 Nachtragsbuchungen 0,40 /Stück Das Durchschnittsguthaben betrug im Erfassungszeitraum 6.000,00 und wurde mit durchschnittlich 1,50% p.a. Habenzinsen verzinst. Der fristenkongruente Alternativzinssatz am Geldmarkt beträgt 3,75% p.a. Ermitteln Sie a) die Betriebskosten in, b) den Zins-Konditionenbeitrag in, c) den Deckungsbeitrag III des Kontos in zum Betriebsergebnis der Sparkasse. Aufgabe 4 Erläutern Sie, welche Maßnahmen ein Kreditinstitut in Zukunft bei folgenden Kunden ergreifen sollte. Begründen Sie Ihre Vorschläge! Kunde Gesamtengagement Kundengruppe DB a) Karl Weiß Sparkonto, Girokonto Standard-Privatkunde negativ b) Schreinerei Eder Girokonto, Investitionskredit Firmenkunde positiv c) Sibelius Neunick Wertpapierdepot Vermögender Privatkunde positiv d) Europa AG Termineinlage Großunternehmen negativ Aufgabe 5 Frau Orienta Zacharias unterhält bei der Volksbank Altheim eg ein Girokonto. Der eingeräumte Überziehungskredit beträgt 2.000,00. Im letzten Geschäftsjahr wurden von der Volksbank folgende Leistungen registriert: Betriebsbereich Anzahl Standard-Einzelkosten je Vorgang in Abhebungen am Geldautomaten 22 0,60 Überweisungen/Daueraufträge 32 1,70 Ein-/Auszahlungen an der Kasse 22 1,10 Auslandsüberweisungen 3 7,50 Überziehungskredit einräumen/ändern 4 6,25 Kontoauszüge 12 0,20 Provisionserträge: Monatspauschale 5,00 Buchungspostengebühr 0,50 je Vorgang Auslandsüberweisungen 10,00 je Vorgang Wertbereich: Durchschnittlicher Saldo in 2.288,00 Soll Überziehungszinssatz 9,75% p.a. Geduldete Überziehungen 14,25% p.a. Alternativzinssatz am Geldmarkt 3,75% p.a. Risikokosten 0,90% p.a. vom Kreditbetrag kalkulatorische Eigenkapitalkosten 1,15% p.a. vom Kreditbetrag 3
4 Frau Zacharias möchte zur Zwischenfinanzierung eines Bausparvertrages ein Festdarlehen in Höhe von ,00 für einen Monat aufnehmen. Der Kundenberater vereinbart einen Zinssatz von 6,25% p.a. und eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 0,5% des Kreditbetrages. Zusatzinformationen zur Zwischenfinanzierung: Alternativzinssatz für die Zwischenfinanzierung 4,75% p.a. Standard-Einzelkosten 150,00 je Kreditgewährung Standard-Risikokosten 0,1338% p.a. vom Kreditbetrag kalkulatorische Eigenkapitalkosten 0,80% p.a. vom Kreditbetrag a) Ermitteln Sie den Deckungsbeitrag III für die Kundin Zacharias in. b) Erläutern Sie die Konsequenzen für den Deckungsbeitrag III der Zwischenfinanzierung, wenn eine Bearbeitungsgebühr aus Konkurrenzgründen nicht durchsetzbar wäre. Aufgabe 6 Herr Willi Walterscheid unterhält bei der Sparkasse Werne ein Girokonto. Im letzten Geschäftsjahr wurden von der Sparkasse folgende Leistungen registriert: Betriebsbereich Anzahl Standard-Einzelkosten je Vorgang in Abhebungen am Geldautomaten 37 0,70 Überweisungen 53 0,70 Ein-/Auszahlungen an der Kasse 19 1,10 Scheckeinreichungen 26 0,85 Überziehungskredit einräumen/ändern 2 3,50 Kontoauszüge 52 0,15 Kontoführungsgebühr: Monatspauschale 7,50 Wertbereich: Durchschnittlicher Saldo 1.450,00 Soll Überziehungszinssatz 10,25% p.a. Habenzinssatz 0,25% p.a. Alternativzinssatz am Geldmarkt 3,50% p.a. Risikokosten 0,79% p.a. kalkulatorische Eigenkapitalkosten 1,20% p.a. a) Ermitteln Sie den Deckungsbeitrag III des Girokontos in p.m. Herr Walterscheid möchte nun zusätzlich ein Termingeld in Höhe von ,00 für einen Monat anlegen. Die Sparkasse Werne gewährt einen Zinssatz von 3,20% p.a. Die einmaligen Bearbeitungskosten für Termingeldanlagen betragen 40,00. b) Ermitteln Sie den Deckungsbeitrag III in des Termingeldes unter Berücksichtigung eines Alternativzinssatzes am Geldmarkt von 4,25% p.a. pro Monat. c) Berechnen und beurteilen Sie den Deckungsbeitrag III des Kunden Walterscheid für das Betriebsergebnis der Sparkasse Werne. Welche Strategie für die weitere Kundenbeziehung würden Sie dem zuständigen Kundenberater vorschlagen? 4
5 Lösungen 5
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