Drei Jahre Staatsschuldenkrise

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Drei Jahre Staatsschuldenkrise"

Transkript

1 Drei Jahre Staatsschuldenkrise Bestandsaufnahme aus Sicht der Finanzsystemstabilität, Abteilung Makroprudenzielle Überwachung

2 Drei Jahre Staatsschuldenkrise Bestandsaufnahme aus Sicht der Finanzstabilität 1. Staatsschuldenkrise: Entwicklung anhand ausgewählter Marktindikatoren 2. Ausgewählte Aspekte der Krise 3. Was ist zu tun? 4. Zusammenfassung / Thesen Ausführungen sind die persönliche Meinung des Vortragenden. Seite 2

3 1. Staatsschuldenkrise: Entwicklung anhand ausgewählter Marktindikatoren (1) Staatsschuldenkrise in der EWU ist Teil, nicht Folge der globalen Finanzkrise, die 2008 ausbrach. Finanzkrise begünstigt durch Niedrigzinsen und (zu) optimistische Erwartungen. Schuldentragfähigkeit von Staaten und Wirtschaftssektoren nicht berücksichtigt t weder von den Schuldnern noch von den Gläubigern. Seitdem langwierige wirtschaftliche Bereinigungsprozesse. In der Währungsunion: 1. Hilfspaket für Griechenland im Mai Seite 3

4 1. Staatsschuldenkrise: Entwicklung anhand ausgewählter Marktindikatoren (2) Zinskonvergenz in der Währungs- union von Mit Ausbruch der Krise in Griechenland starke Spreizung. Zwei Effekte sind zu beobachten: b Risikoprämien für anfällig eingeschätzte Staaten steigen. Sichere Häfen (nicht nur Staaten) profitieren von Kapitalzuflüssen und Niedrigzinsen. Seit Sommer 2012 Beruhigung. Marktzugang für IRL und PT. Sinkende Renditen für ES und IT. Seite 4

5 1. Staatsschuldenkrise: Entwicklung anhand ausgewählter Marktindikatoren (3) Ein Merkmal der Finanzkrise ist die Ansteckung Ansteckung ( = Contagion Contagion ) ). Finanzinstrumente anderer Sektoren / Länder regieren mit denjenigen von Krisenländern. Eng ausgeprägt ist Risikoverbund zwischen Staaten und Banken: Banken mit Sitz im betroffenen Land. Banken mit Forderungen gegenüber betroffenem Staat (z.b. CY). Gestresste Banken geben Stress an nichtfinanziellen Sektor weiter. => Banken zentrale Rolle bei der Entstehung/Verstärkung der Krise. Seite 5

6 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Globales Problem Staatsschulden sind ein globales Problem (der Industriestaaten). Entwicklung in der Währungsunion im Quervergleich recht gut. Andere Währungsräumeä werden bzw. wurden als weniger risikobehaftet wahrgenommen. Dies erleichtert Finanzierung ihrer Defizite ( Sichere Häfen ). Schuldendynamik in den USA/Japan politisch noch nicht gelöst ( fiscal cliff ). => Staatsschulden auch auf mittlere Sicht Bedrohung für Finanzstabilität. Seite 6

7 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Aufbau im Zeitverlauf Zinskonvergenz in der Währungsunion aber auseinanderdriftende Fundamentaldaten. Alle Staaten mit (späteren) Finanzierungsproblemen verlieren außenwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Staatengruppen (skizziert): Haushaltsüberschüsse und niedriger Ausgangsschuldenstand aber interne Ungleichgewichte (IRL, ES). Dauerhaft hoher Schuldenstand oder anhaltende Haushaltsdefizite, ineffizienter Staat, Wachstumsschwäche (IT, PT). Seite 7

8 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Verschuldung anderer Sektoren Aufbau von Staatsschulden in einigen Ländern begleitet von überdurchschnittlichem Anstieg privater Schulden. In PT verschärft dies die Staatsschuldenproblematik. In IRL (insbesondere) und ES führt dies zur Staatsschuldenkrise. Seite 8

9 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Immobilienboom Kreditwachstum im Zusammen- hang mit Immobilienboom Hintergrund dieser Entwicklung. Immobiliensektor besonders schuldenintensiv (Angebots- wie Nachfrageseite). Mit Ausbruch der Krise fallen die Preise Vermögen der privaten Haushalte sinkt. Kreditsicherheiten der Banken verschlechtern sich. Bausektor in struktureller Krise. Seite 9

10 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Große Bankensysteme Des einen Schulden sind des anderen Forderungen. Spiegelbildlich zur privaten Verschuldung wachsen die Bankbilanzen. Der Ausbruch der Krise beendet dieses Geschäftsmodell. Seite 10

11 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: mit verschlechterter Kreditqualität Banken belastet durch die Krise im Immobiliensektor und die wirtschaftliche Schwäche. Die Folge ist ein ungebrochener Anstieg notleidender Kredite. Banken in den Programmländern (GR, IRL, PT) in einem finanziell begleiteten Konsolidierungspro-ngsprzess. ES erhält Unterstützungs- programm nur für Banken. Seite 11

12 2. Ausgewählte Aspekte der Krise: Verhalten von Investoren und Einlegern Krise sorgt für teilweise deutliche Kapitalabzüge aus als anfällig eingeschätzten Ländern. Ein Reflex davon sind die steigenden TARGET2-Salden zwischen den Euro-Notenbanken. =>Museumsabend am 17. April TARGET2-Salden Symptom der Finanz- und Staatsschuldenkrise Einheimische Einleger bleiben den Banken aber treu (Ausnahme GR). Seite 12

13 3. Was ist zu tun: Tragfähigkeit der Staatsschulden herstellen (1) Schuldentragfähigkeit ist stark in das Bewusstsein der Märkte getreten. Definition: Schuldenquote (b) darf (zumindest) nicht steigen. Einflussfaktoren sind: i = Verzinsung der Staatsschuld g = Wachstum =>(i-g) pb = Primärsaldo des Staates (Einnahmen abzgl. Ausgaben ohne Zinsausgaben) Seite 13

14 3. Was ist zu tun: Tragfähigkeit der Staatsschulden herstellen (2) Zinsen Die Zinsen auf die Staatsschulden befinden sich generell auf sehr niedrigen Niveaus. Bei den Programmländern liegt dies auch an der politisch gewollten niedrigen Verzinsung der Hilfskredite. Seite 14

15 3. Was ist zu tun: Tragfähigkeit der Staatsschulden herstellen (3) Wachstum Kurzfristige Wachstumsprognosen überwiegend pessimistisch. Seite Ende 2012 keine Verschlechterung der Prognosen. Prognosen erwarten Stabilisierung i im Verlauf von Anpassungsprogramme beinhalten Maßnahmen für wachstumsfördernde Reformen. Erforderlich Wachstum, das weniger schulden- und konsumlastig ist. Seite 15

16 3. Was ist zu tun: Zwillingsdefizite abbauen Zwillingsdefizite sind gleich- zeitige Defizite im Staatshaushalt und der Leistungsbilanz. Volkswirtschaften damit anfällig gegen Vertrauensverlusten bei ausländischen Investoren. In allen von der Krise erfassten Staaten Verbesserung seit Irland und Spanien weiter mit hohen prognostizierten Haushaltsdefiziten. Griechenland mit deutlicher Verbesserung (überzeichnet durch Konjunktur). Seite 16

17 3. Was ist zu tun: Feedbackschleifen zwischen Staat und Banken lockern / aufbrechen Negative Auswirkung auf Banken: Geschwächte Staaten Quelle: OECD. Seite 17 Verluste auf Staatsschuldenbestände Reduzierung des Werts der hinterlegbaren Sicherheiten Potenzielle Herabstufung der Kreditratings Reduzierter Wert expliziter oder impliziter Garantien Negative Auswirkung auf Staaten: Deleveraging-Druck g nachteilig für Realwirtschaft Bankenprobleme reduzieren Investorenbasis Potenzielle Herabstufung der Kreditratings Anstieg der Staatsausgaben, tats. u. pot. Verbindlichkeiten Geschwächte Banken

18 3. Was ist zu tun: Feedbackschleifen zwischen Staat und Banken lockern / aufbrechen Risikoverbund zwischen Banken und Staaten in den von Krise erfassten Ländern verstärkt. Staatsanleihebestände seit Krisenausbruch deutlich gestiegen. Zusammenbruch des unbesicherten Geldmarkts. Schwache private Kreditnachfrage. Anlage von Überschussliquidität. Aus Sicht der Finanzstabilität bedenklich. Seite 18

19 3. Was ist zu tun: Feedbackschleifen zwischen Staat und Banken lockern / aufbrechen Auf der Passivseite der Bilanz steigt die Abhängigkeit von der Zentralbank. Unverzichtbar ist: (Rück-)Gewinnung alternativer Refinanzierungsquellen (marktbasiert und/oder Einlagen). Rückführung der Bilanzsummen ( Deleveraging ) insbesondere durch Abbau von Problemaktiva. Erste Entspannungstendenzen signalisiert i Rückzahlung langfristiger Zentralbankkredite. Aus Sicht der Finanzstabilität positiv: Banken stocken und härten Eigenkapital. Seite 19

20 3. Was ist zu tun: Nationale und europäische Politiken Euro-Raum EU (27-2) ESM Fiskalpakt Bankenunion Europäische und internationale Ebene Mitgliedstaaten t t des Euro-Raumes Eurosystem Seite 20 EFSM EFSF Rettungspakete (GR, IR, PT) Fiskalpolitik Strukturpolitik Finanzstabilitäts- politik Unkonventionelle Geldpolitik 2. Rettungspaket GR Bankenpaket ES

21 3. Was ist zu tun: Maßnahmen der Zentralbanken Weltweit umfangreiche Zentralbankaktionen zur Abmilderung der Folgen der Krise. Sehr niedrige Leitzinsen (Eurosystem 0,75%) Sehr hohe Liquiditätsbereitstellung. Maßnahmen der Notenbanken setzen aber am Symptom nicht an der Ursache an. Seite 21

22 3. Was ist zu tun: Maßnahmen der Zentralbanken Grenzen beachten Notenbanken nicht überfordern! Seite 22 Quelle: BIZ.

23 4. Zusammenfassung / Thesen 1. Die Staatsschuldenkrise ist Teil der globalen Finanzkrise. Sie ist eine Schuldenkrise. Die Erfahrung lehrt, Krisenbereinigung ist langwierig. 2. Die Krise hat ein hohes Ansteckungspotenzial. Aus Sicht der Finanzstabilität ist die Ansteckung des Finanzsektors am bedrohlichsten. 3. In der Währungsunion sind wichtige Shitt Schritte unternommen worden, um die Folgen der Krise zu beseitigen. Es muss noch mehr getan werden. 4. Nicht nur die Staaten (=Schuldner) auch die Gläubiger (=Banken und andere Anleger) müssen lernen und ihr Verhalten ändern. 5. Vorbeugen ist besser als heilen. Deswegen hat die Deutsche Bundesbank ein Mandat zur Überwachung der Finanzstabilität erhalten. => Museumsabend am 15. Mai 2013 Makroprudenzielle Politik und ihre Instrumente Vielen Dank! Seite 23

Europäischer Fiskalpakt ohne

Europäischer Fiskalpakt ohne Europäischer Fiskalpakt ohne Alternative? MdB BERLIN, DEN 11. JUNI 2012 Wirkungen des Europäischen Fiskalpaktes MdB Mitglied im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages BERLIN, DEN 11. JUNI 2012 Überblick

Mehr

Volkswirtschaftliche Folgen des Niedrigzinsumfeldes und mögliche Auswege. Prof. Dr. Michael Hüther 5. Juni 2014, Berlin

Volkswirtschaftliche Folgen des Niedrigzinsumfeldes und mögliche Auswege. Prof. Dr. Michael Hüther 5. Juni 2014, Berlin Volkswirtschaftliche Folgen des Niedrigzinsumfeldes und mögliche Auswege Prof. Dr. Michael Hüther 5. Juni 014, Berlin Der Weg ins Niedrigzinsumfeld Auswirkungen auf die Volkswirtschaft Der Ausweg aus dem

Mehr

Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung in Bayern

Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung in Bayern Perspektiven der europäischen Geldpolitik 2018 Auf dem Weg zur Normalisierung? Vortrag beim Wirtschaftsdialog Deutsche Bundesbank und IHK Würzburg-Schweinfurt am in Würzburg Franz Josef Benedikt, Präsident

Mehr

Zur Tragfähigkeit der Staatsschuld. Univ.-Prof. Dr. Christian Keuschnigg Wirtschaftsmuseum, Wien, 19. November 2013

Zur Tragfähigkeit der Staatsschuld. Univ.-Prof. Dr. Christian Keuschnigg Wirtschaftsmuseum, Wien, 19. November 2013 Zur Tragfähigkeit der Staatsschuld Univ.-Prof. Dr. Christian Keuschnigg Wirtschaftsmuseum, Wien, 19. November 2013 Rolle der Staatsschuld Trend zu höheren Schulden: «lieber ein paar Mrd. mehr Schulden

Mehr

Aargauer Bau- und Immobilienkongress Marcel Koller Chefökonom AKB

Aargauer Bau- und Immobilienkongress Marcel Koller Chefökonom AKB Aargauer Bau- und Immobilienkongress 2012 Marcel Koller Chefökonom AKB Makroökonomische Herausforderungen und Einflüsse Fiscal Cliff in den USA Schuldenkrise in Europa Konjunkturentwicklung in den Schwellenländern

Mehr

http://www.foederalist.eu Manuel Müller www.foederalist.eu Nach den Reformen: Wie wetterfest ist die europäische Währungsunion? Die Währungsunion nach Maastricht Finanzpolitische Abschreckung : gemeinsame

Mehr

Vorsichtige Zinswende möglich

Vorsichtige Zinswende möglich Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Niedrigzinspolitik 12.06.2014 Lesezeit 4 Min Vorsichtige Zinswende möglich In der Banken- und Schuldenkrise waren niedrige Leitzinsen ein probates

Mehr

Eurokrise von Athen bis Pankow! Können wir uns aus der Krise sparen? Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung

Eurokrise von Athen bis Pankow! Können wir uns aus der Krise sparen? Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung Eurokrise von Athen bis Pankow! Können wir uns aus der Krise sparen? Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung Euroland im Krisensumpf 1. Quartal 2008 = 100 Bruttoinlandsprodukt Arbeitslosenquote in %

Mehr

Die Euro-Krisenstrategie: Erste Erfolge und weitere Schritte

Die Euro-Krisenstrategie: Erste Erfolge und weitere Schritte Die Euro-Krisenstrategie: Erste Erfolge und weitere Schritte Klaus Regling, Managing Director des ESM, Europabüro, Konrad-Adenauer-Stiftung, Brüssel, 4. Dezember 2012 Europas Reaktion auf die Krise national

Mehr

3. Die europäische Schuldenkrise Institutioneller Rahmen und Ursachen

3. Die europäische Schuldenkrise Institutioneller Rahmen und Ursachen 3. Die europäische Schuldenkrise Institutioneller Rahmen und Ursachen Übersicht: Institutionen vor der Schuldenkrise Institutionelle Änderungen im Zuge der Schuldenkrise Die Strategie der Euro-Rettungspolitik

Mehr

Strategie zum Kurswechsel in Europa

Strategie zum Kurswechsel in Europa Strategie zum Kurswechsel in Europa - Wachstum fördern, Beschäftigung sichern, Europe stabilisieren- Tagung der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik Ver.di Bildungsstätte Das Bunte Haus, Bielefeld-Sennestadt,

Mehr

Die Krise der Eurozone und die Zukunft der EU. Vortrag auf der Tagung des Projekts Nestor Osnabrück, Klaus Busch

Die Krise der Eurozone und die Zukunft der EU. Vortrag auf der Tagung des Projekts Nestor Osnabrück, Klaus Busch Die Krise der Eurozone und die Zukunft der EU Vortrag auf der Tagung des Projekts Nestor Osnabrück, 30.11.2012 Klaus Busch Thesen des Vortrages 1. Die Defekte des Maastrichter Vertrages und die Schuldenexplosion

Mehr

Demografischer Wandel und die Auswirkungen auf den Bankensektor. Prof. Dr. Johann Walter

Demografischer Wandel und die Auswirkungen auf den Bankensektor. Prof. Dr. Johann Walter Demografischer Wandel und die Auswirkungen auf den Bankensektor Gliederung 1. Zur demografischen Entwicklung in Deutschland 2. Demografiebedingte Entwicklungen und Struktureffekte im Kredit- und Einlagengeschäft

Mehr

Wirtschaftsaussichten 2014

Wirtschaftsaussichten 2014 Wirtschaftsaussichten 2014 von Prof. Dr. Karl-Werner Hansmann Universität Hamburg Vortrag beim Rotary Club Hamburg Wandsbek am 13. Januar 2014 2 1. Alle Graphiken und Berechnungen, die nicht einzeln gekennzeichnet

Mehr

Ursachen und Konsequenzen der Euro- Krise:

Ursachen und Konsequenzen der Euro- Krise: Ursachen und Konsequenzen der Euro- Krise: Gustav A. Horn Vorlesung SS 2012 06.05.2012 www.boeckler.de Überblick 1. Einleitung 2. Ursachen der Krisen 3. Irrwege 4. Auswege 5. Die Zukunft des Euroraums

Mehr

Folgen der Finanzkrise für die öffentlichen Haushalte. Michael Bräuninger

Folgen der Finanzkrise für die öffentlichen Haushalte. Michael Bräuninger Folgen der Finanzkrise für die öffentlichen Haushalte Michael Bräuninger Agenda Konsolidierung in USA und EU Konsolidierung im Euroraum Konsolidierung in Deutschland Seite 2 Staatsschulden in den USA und

Mehr

Makroskop. Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Unser Geldsystem XXXV: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Makroskop. Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Unser Geldsystem XXXV: Schulden, Schulden ohne Grenzen? 1 Makroskop Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Unser Geldsystem XXXV: Schulden, Schulden ohne Grenzen? Heiner Flassbeck Freitag den 27. Februar 2015 Wenn es ein Land gibt auf dieser Welt, wo

Mehr

Staatsverschuldung. Vorlesung Bauwirtschaft Öffentliche Ausgaben

Staatsverschuldung. Vorlesung Bauwirtschaft Öffentliche Ausgaben Staatsverschuldung Vorlesung Bauwirtschaft 31.1.26 Öffentliche Ausgaben Einteilungen der Ausgaben Nach Gebietskörperschaften (Bund, Kantone, Gemeinden) Nach Funktionen Nach Sachgruppen (volkswirtschaftliche

Mehr

Der Weg in die Zinsfalle

Der Weg in die Zinsfalle Der Weg in die Zinsfalle ernannt wurde, erhöhte die US-Notenbank die Leitzinsen auf bis zu 20 Prozent, um die Inflation einzudämmen. Die Verzinsung 10-jährger US-Staatsanleihen erreichte in diesem Umfeld

Mehr

Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum

Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum Vortrag für Schüler der BS St. Pauli, Hauptverwaltung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Die aktuelle Geldpolitik im Euroraum Gliederung

Mehr

Ist Europa noch zu retten?

Ist Europa noch zu retten? Ist Europa noch zu retten? Gustav A. Horn Vortrag an der RWTH Aachen 12.06.2012 www.boeckler.de Überblick 1. Einleitung 2. Ursachen der Krisen 3. Irrwege 4. Auswege 5. Die Zukunft des Euroraums 2 Ursachen

Mehr

Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen. downloads:

Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen. downloads: Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen downloads: www.p8-management.de/universität konegen@uni-muenster.de Vorlesung SS 2013 Anspruch und Wirklichkeit der EU- Finanzpolitik. Dargestellt vor dem Hintergrund

Mehr

Was kostet die Bankenkrise die deutsche Volkswirtschaft und den deutschen Staat

Was kostet die Bankenkrise die deutsche Volkswirtschaft und den deutschen Staat Wachstum und Konjunktur Was kostet die Bankenkrise die deutsche Volkswirtschaft und den deutschen Staat Prof. Dr. Vortrag beim 21. Wissenschaftlichen Kolloquium Statistik im Lichte der Europäischen Banken

Mehr

Portugal: Wege aus der Schuldenkrise

Portugal: Wege aus der Schuldenkrise Wirtschaftspolitische Forschungsarbeiten der Universität zu Köln Band 57 Portugal: Wege aus der Schuldenkrise von Mathias Fischer Herausgegeben von Prof. Dr. Manfred Feldsieper und Prof. Dr. Federico Foders

Mehr

Herausforderungen für die Finanzstabilität Prof. Dr. Claudia M. Buch

Herausforderungen für die Finanzstabilität Prof. Dr. Claudia M. Buch Herausforderungen für die Finanzstabilität Prof. Dr. Neujahrsempfang der Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen Was bedeutet Finanzstabilität? Finanzstabilität bezeichnet die Fähigkeit des Finanzsystems,

Mehr

Wie geht es mit der Eurozone weiter?

Wie geht es mit der Eurozone weiter? Christian KEUSCHNIGG Wie geht es mit der Eurozone weiter? Club20, Intercontinental, Salon Vier Jahreszeiten, Wien, 5. März 2019 Wirtschaftspolitisches Zentrum Wien St. Gallen www.wpz-fgn.com, office@wpz-fgn.com

Mehr

Ist der Euro noch zu retten? Peter Bofinger

Ist der Euro noch zu retten? Peter Bofinger Ist der Euro noch zu retten? Peter Bofinger Lohnt es sich den Euro zu retten? Euro schützt vor Spekulation am Devisenmarkt 3 2,9 2,8 2,7 DM je Pfund Sterling 2,6 2,5 2,4 2,3 2,2 2,1 2 Abwertung des Euro

Mehr

Frühjahrsprognose : auf dem Weg zu einer allmählichen Erholung

Frühjahrsprognose : auf dem Weg zu einer allmählichen Erholung EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Frühjahrsprognose 2012-13: auf dem Weg zu einer allmählichen Erholung Brüssel, 11. Mai 2012 Nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung Ende 2011 befindet sich die

Mehr

Geldpolitik an der Nulllinie aktuelle Herausforderungen für das Eurosystem

Geldpolitik an der Nulllinie aktuelle Herausforderungen für das Eurosystem Geldpolitik an der Nulllinie aktuelle Herausforderungen für das Eurosystem Vortrag bei der 37. Wirtschaftsphilologentagung am in Bayreuth Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung in Bayern Verlauf

Mehr

Zwischen Konjunkturprogrammen und Sparhaushalten -Königswege aus der Verschuldungs- und Eurokrise?

Zwischen Konjunkturprogrammen und Sparhaushalten -Königswege aus der Verschuldungs- und Eurokrise? Zwischen Konjunkturprogrammen und Sparhaushalten -Königswege aus der Verschuldungs- und Eurokrise? Einführung in das Seminar Münster, 22. Oktober 2013 22.10.2013; 1/26 Agenda 1. Thematische Einführung

Mehr

Europa am Scheideweg Wege aus der Krise. Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung

Europa am Scheideweg Wege aus der Krise. Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung Europa am Scheideweg Wege aus der Krise Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung Südeuropa in der Wachstums- und Schuldenfalle Wachstum (Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts zum Vorjahr in %)

Mehr

Europa im Aufschwung Ergebnis erfolgreicher Krisenpolitik?

Europa im Aufschwung Ergebnis erfolgreicher Krisenpolitik? Europa im Aufschwung Ergebnis erfolgreicher Krisenpolitik? Professor Dr. Peter Bofinger Universität Würzburg Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Europa im Aufschwung

Mehr

Wirtschaftliche Perspektiven nach der Krise: historische Erfahrungen, Lehren für jetzt. Universität Leipzig, 20. Januar 2010 Jürgen Stark

Wirtschaftliche Perspektiven nach der Krise: historische Erfahrungen, Lehren für jetzt. Universität Leipzig, 20. Januar 2010 Jürgen Stark Wirtschaftliche Perspektiven nach der Krise: historische Erfahrungen, Lehren für jetzt Universität Leipzig,. Januar 1 Jürgen Stark 1 BIP während Bankenkrisen und während normaler Zyklen BIP-Zyklen (Jahreswachstumsraten)

Mehr

Die Stabilitätsprogramme der EU/EZB - Not oder Notwendigkeit

Die Stabilitätsprogramme der EU/EZB - Not oder Notwendigkeit Die Stabilitätsprogramme der EU/EZB - Not oder Notwendigkeit Seite 1 Aufbau des Gastvortrages (1) Die Krise (2) Der Status Quo (3) Der Ausblick (4) Das Problem (5) Die Beteiligten (6) Die Alternativen

Mehr

Das Ende der Sparkultur?

Das Ende der Sparkultur? Ulrich Bindseil Europäische Zentralbank Das Ende der Sparkultur? Symposium anlässlich des Weltspartags 2015 Stuttgart, 30 Oktober 2015 Rubric Logik der Zinsen 1. Für Sparer zählt Realzins = Nominalzins

Mehr

STARKE PRODUKTE. STARKER SUPPORT. FINANZIERUNGSEXPERTE AN IHRER SEITE. 08/2015

STARKE PRODUKTE. STARKER SUPPORT. FINANZIERUNGSEXPERTE AN IHRER SEITE. 08/2015 STARKE PRODUKTE. STARKER SUPPORT. FINANZIERUNGSEXPERTE AN IHRER SEITE. 08/2015 FINANZMARKTREPORT 12/08/2015 ZINSERHÖHUNG IN DEN USA STEHT VOR DER TÜR US-WIRTSCHAFT WIEDER AUF DEM WACHSTUMS- PFAD. ZINSERHÖHUNG

Mehr

Öffentlicher Schuldenstand*

Öffentlicher Schuldenstand* Öffentlicher Schuldenstand* In Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), ausgewählte europäische Staaten, 1997 bis 2011 Prozent 165 Griechenland 160 * Bruttoschuld des Staates (konsolidiert) 150 140 145

Mehr

Zur Krise der öffentlichen Verschuldung: Befunde und Lösungswege

Zur Krise der öffentlichen Verschuldung: Befunde und Lösungswege Zur Krise der öffentlichen Verschuldung: Befunde und Lösungswege Prof. Dr. h.c. Michael Burda, PhD Humboldt Universität zu Berlin 5.Hamburger Fachtagung zur Reform des öffentlichen Haushalts und Rechnungswesens

Mehr

Makroskop. Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Europäische Konjunktur: Alle reden vom Aufschwung, wir nicht (Teil 2)

Makroskop. Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Europäische Konjunktur: Alle reden vom Aufschwung, wir nicht (Teil 2) 1 Makroskop Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. Europäische Konjunktur: Alle reden vom Aufschwung, wir nicht (Teil 2) Heiner Flassbeck Mittwoch den 22. April 2015 In diesem zweiten Teil wollen

Mehr

W i e d e r h o l u n g s f r a g e n z u K a p i t e l 1 1

W i e d e r h o l u n g s f r a g e n z u K a p i t e l 1 1 W i e d e r h o l u n g s f r a g e n z u K a p i t e l 1 1 D i e E u r o k r i s e U r s a c h e n u n d H e r a u s f o r d e r u n g e n Hinweis: Jeweils eine der genannten Antwortalternativen ist korrekt.

Mehr

/A\ 0 D k. Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter. tt. U " \ I r r-< LS-V

/A\ 0 D k. Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter. tt. U  \ I r r-< LS-V 0 D k /A\ T Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter tt. U D " \ I r r-< LS-V04-000.138 A Inhalt Kurzfassung 5 7 Überblick 7 Konjunkturelle Risiken der Staatsschuldenkrise

Mehr

Zentralbankgeldschöpfung in Zeiten der Finanzkrise Zielsetzung und Risiken

Zentralbankgeldschöpfung in Zeiten der Finanzkrise Zielsetzung und Risiken Franz Josef Benedikt Bundesbankdirektor Vertreter des Präsidenten der Hauptverwaltung in Bayern Zentralbankgeldschöpfung in Zeiten der Finanzkrise Zielsetzung und Risiken Vortrag beim Unternehmersenat

Mehr

Wann können wir die Krise endgültig abhaken?

Wann können wir die Krise endgültig abhaken? Wann können wir die Krise endgültig abhaken? Referat: Dialog am Mittag des Forums Universität und Gesellschaft Bern, 20. 3. 2014 Prof. Aymo Brunetti Universität Bern Sechs Jahre im Krisenmodus Die Krisenkaskade

Mehr

Die Delegationen erhalten in der Anlage das Dokument COM(2017) 291 final ANNEX 3.

Die Delegationen erhalten in der Anlage das Dokument COM(2017) 291 final ANNEX 3. Rat der Europäischen Union Brüssel, den 2. Juni 2017 (OR. en) 9940/17 ADD 3 ECOFIN 491 UEM 185 INST 242 ÜBERMTLUNGSVERMERK Absender: Eingangsdatum: 1. Juni 2017 Empfänger: Herr Jordi AYET PUIGARNAU, Direktor,

Mehr

Die Eurokrise und die Strategie Europa Vortrag anlässlich der Eröffnung des Projektes NESTOR 6. März 2012 Prof. Dr.

Die Eurokrise und die Strategie Europa Vortrag anlässlich der Eröffnung des Projektes NESTOR 6. März 2012 Prof. Dr. Die Eurokrise und die Strategie Europa 2020 Vortrag anlässlich der Eröffnung des Projektes NESTOR 6. März 2012 Prof. Dr. Klaus Busch Aufbau des Vortrages Die zentralen Ziele der EU Strategie 2020 ) Ursachen

Mehr

Finanzstabilitätsbericht 2012: Die Risikolage. Dr. Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank 14.

Finanzstabilitätsbericht 2012: Die Risikolage. Dr. Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank 14. : Die Risikolage, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank Die Risiken im Überblick o Die Risiken für das deutsche Finanzsystem sind unverändert hoch o Die europäische Staatsschuldenkrise bleibt

Mehr

Überblick zur europäischen Finanz- und Staatsschuldenkrise

Überblick zur europäischen Finanz- und Staatsschuldenkrise Überblick zur europäischen Finanz- und Staatsschuldenkrise 2018 Deutscher Bundestag Seite 2 Überblick zur europäischen Finanz- und Staatsschuldenkrise Aktenzeichen: Abschluss der Arbeit: 30. Mai 2018 Fachbereich:

Mehr

des Titels»Die Krise ist vorbei«von Daniel Stelter (978-3-89879-875-4) 2014 by FinanzBuch Verlag, Münchner Verlagsgruppe GmbH, München Nähere

des Titels»Die Krise ist vorbei«von Daniel Stelter (978-3-89879-875-4) 2014 by FinanzBuch Verlag, Münchner Verlagsgruppe GmbH, München Nähere des Titels»ie Krise ist vorbei«von aniel Stelter (978-3-89879-875-4) des Titels»ie Krise ist vorbei«von aniel Stelter (978-3-89879-875-4) So nutzen Sie das Buch Ohne große Worte zeigen Abbildungen die

Mehr

4 Die US-Wirtschaftspolitik versagt

4 Die US-Wirtschaftspolitik versagt 4 Die US-Wirtschaftspolitik versagt Sie hat sich der US-Geopolitik unterzuordnen. Teil 4 des Zyklus: Motive, Hintergründe und Folgen der Zinswende in den USA Von Hermann Patzak 4.1 Die Geldpolitik der

Mehr

Forderungen. Schulden. Methode. Inhalt. Ökonomie und schwäbische Hausfrau. Zu jedem Schuldner gehört ein Gläubiger

Forderungen. Schulden. Methode. Inhalt. Ökonomie und schwäbische Hausfrau. Zu jedem Schuldner gehört ein Gläubiger Inhalt Staatsschuldenkrise: Griechenland und die Eurokrise Ökonomie und die schwäbische Hausfrau Zur Vorgeschichte Wie aus Schulden eine Schuldenkrise wurde Die Reaktion der länder Optionen Griechenland

Mehr

Politikreaktionen auf die Wirtschaftskrise in Deutschland und der EU: Eine vorläufige Bilanz

Politikreaktionen auf die Wirtschaftskrise in Deutschland und der EU: Eine vorläufige Bilanz Politikreaktionen auf die Wirtschaftskrise in Deutschland und der EU: Eine vorläufige Bilanz Prof. Dr. Sebastian Dullien (HTW Berlin) 2011 Konferenz der KDGW Seoul, 11. November 2011 Programm 1. Einleitung

Mehr

Bank Für internationalen Zahlungsausgleich. 82. Jahresbericht 1. April März 2012

Bank Für internationalen Zahlungsausgleich. 82. Jahresbericht 1. April März 2012 Bank Für internationalen Zahlungsausgleich 82. Jahresbericht 1. April 2011 31. März 2012 Basel, 24. Juni 2012 Diese Publikation ist auf der BIZ-Website verfügbar (www.bis.org). Auch in Englisch, Französisch,

Mehr

Der Schuldenabbau im privaten Sektor der EWU Notwendigkeit, Ausgestaltung und die (schwierige) Rolle der Geldpolitik dabei

Der Schuldenabbau im privaten Sektor der EWU Notwendigkeit, Ausgestaltung und die (schwierige) Rolle der Geldpolitik dabei Der Schuldenabbau im privaten Sektor der EWU Notwendigkeit, Ausgestaltung und die (schwierige) Rolle der Geldpolitik dabei Dr. Manuel Rupprecht, Abteilung Geldpolitik und monetäre Analyse, Zentralbereich

Mehr

WIRTSCHAFTLICHE UND SOZIALE KONVERGENZ IN DER EU: DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

WIRTSCHAFTLICHE UND SOZIALE KONVERGENZ IN DER EU: DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE VOLLENDUNG DER WIRTSCHAFTS- UND WÄHRUNGSUNION EUROPAS Beitrag der Kommission zur Agenda der Staats- und Regierungschefs #FutureofEurope #EURoadSibiu WIRTSCHAFTLICHE UND SOZIALE KONVERGENZ IN DER EU: DAS

Mehr

Für eine europäische Investitionsoffensive

Für eine europäische Investitionsoffensive Für eine europäische Investitionsoffensive Gewerkschaftliche Vorschläge für mehr Investitionen und deren Finanzierung FES-DGB-Konferenz Zukunft braucht Investitionen: Wie schließen wir die Investitionslücke

Mehr

Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt

Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW 27. November 2013 Bank aus Verantwortung Inhalt 1 Deutschland: Im Erholungsmodus 2 Europa: Ziel nachhaltiges Wachstum

Mehr

Zeit für monetär finanzierte Investitionsprogramme

Zeit für monetär finanzierte Investitionsprogramme Zeit für monetär finanzierte Investitionsprogramme Seit der Finanzmarktkrise 2007 ist die globale Wirtschaft durch eine dramatische Investitionsschwäche gekennzeichnet, welche zu einem starken Abfall des

Mehr

Geld als Instrument der Makropolitik

Geld als Instrument der Makropolitik Geld als Instrument der Makropolitik Workshop der OeNB in Kooperation mit der WU am 14. Mai 2018 Dr. Clemens Jobst Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen Geldpolitik laut Lehrbuch (Blanchard) - 2

Mehr

NZZ Podium. «Investieren wie weiter?»

NZZ Podium. «Investieren wie weiter?» NZZ Podium «Investieren wie weiter?» 1 2 Die Leitzinsen in unterschiedlichen Ländern und Regionen Der Zinseszinseffekt die unterschätze Falle 100.000 Fr. Anlagesumme Zinssatz 1 Prozent 2 Prozent 3 Prozent

Mehr

Gibt es den Euro noch in fünf Jahren?

Gibt es den Euro noch in fünf Jahren? Gibt es den Euro noch in fünf Jahren? Vortrag im Rahmen des 1. Unternehmerfrühstücks der Standortförderung Furtal Anastassios Frangulidis Chefökonom der Zürcher Kantonalbank Golfpark Otelfingen, 4. September

Mehr

Wirtschaftsaussichten 2016

Wirtschaftsaussichten 2016 Wirtschaftsaussichten 2016 Prof. Dr. Karl-Werner Hansmann Universität Hamburg Vortrag beim RC Hamburg-Wandsbek am 4. Januar 2016 Prof. Dr. K.- W. Hansmann 1 Chancen in 2016 1. Wirtschaftswachstum positiv

Mehr

Aktuelle Herausforderungen für die europäische Geldpolitik

Aktuelle Herausforderungen für die europäische Geldpolitik Aktuelle Herausforderungen für die europäische Geldpolitik Oldenburg, 4. März 2016 Jens Ulbrich, Zentralbereich Volkswirtschaft Geldpolitik: Aus der Nische ins Rampenlicht Wall Street Journal: ECB to Review

Mehr

Sonderbericht Aktuelle Kapitalmarktsituation

Sonderbericht Aktuelle Kapitalmarktsituation Allianz Pensionskasse AG Sonderbericht Aktuelle Kapitalmarktsituation 17. Februar 2016 Schwacher Jahresauftakt an den Finanzmärkten weltweite Wachstumssorgen und Turbulenzen am Ölmarkt setzen Märkte für

Mehr

Geldpolitik im Euroraum

Geldpolitik im Euroraum Geldpolitik im Euroraum Klaus Vondra 8. November 2018 Abteilung für Volkswirtschaftliche Analysen Oesterreichische Nationalbank - 1 - Konjunkturzyklus & Wirtschaftspolitik 310 305 300 295 290 285 280 Mrd

Mehr

Krise der Währungsunion

Krise der Währungsunion Förderverein Europäische Kontakte 26.08.2015 Sinzing Krise der Währungsunion Bestandsaufnahme und Reformoptionen mit Schwerpunkt Spanien Wolfgang Wiegard Universität Regensburg Krise der Währungsunion:

Mehr

Kurzfristige ökonomische Fluktuationen

Kurzfristige ökonomische Fluktuationen Kurzfristige ökonomische Fluktuationen MB Rezessionen und Expansionen Konjunkturschwankungen Rezession: Beschreibt eine Periode deutlich schwächeren Wirtschaftswachstums als normal (formale Definition:

Mehr

Paulus Akademie «IST SPAREN KEINE TUGEND MEHR?» Wie die Tiefzinspolitik die Moral verändert

Paulus Akademie «IST SPAREN KEINE TUGEND MEHR?» Wie die Tiefzinspolitik die Moral verändert Paulus Akademie «IST SPAREN KEINE TUGEND MEHR?» Wie die Tiefzinspolitik die Moral verändert 1 2 Die Leitzinsen in unterschiedlichen Ländern und Regionen Der Zinseszinseffekt die unterschätze Falle 100.000

Mehr

Die Entwicklung der Arbeits- und Kapitalmärkte: 2000 bis 2015

Die Entwicklung der Arbeits- und Kapitalmärkte: 2000 bis 2015 Die Entwicklung der Arbeits- und Kapitalmärkte: 2000 bis 2015 Prof. Dr. h.c. Michael Burda, PhD Humboldt-Universität zu Berlin FNA Jahrestagung 2016 Arbeits- und Kapitalmarktentwicklung seit der Jahrtausendwende

Mehr

Frühjahrsprognose 2013: EU-Wirtschaft erholt sich langsam von sich hinziehender Rezession

Frühjahrsprognose 2013: EU-Wirtschaft erholt sich langsam von sich hinziehender Rezession EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, den 3. Mai 2013 Frühjahrsprognose 2013: EU-Wirtschaft erholt sich langsam von sich hinziehender Rezession Nach dem rezessionsgeprägten Vorjahr wird sich

Mehr

Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung

Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung 1. Die staatliche Ausgaben- und Sozialleistungsquote 1.1. Staatsquote 1.2. Sozialleistungsquote 1.3. Einige Ausgabenkennziffern 2. Die Fiskalquote im internationalen

Mehr

Investitionschancen im bayerischen. Prof. Dr. Michael Voigtländer Kompetenzfeld Immobilienökonomik München, 18. Juli 2012

Investitionschancen im bayerischen. Prof. Dr. Michael Voigtländer Kompetenzfeld Immobilienökonomik München, 18. Juli 2012 Investitionschancen im bayerischen und deutschen Immobilienmarkt Prof. Dr. Michael Voigtländer Kompetenzfeld Immobilienökonomik München, 18. Juli 2012 Kompetenzfeld Immobilienökonomik Das Institut der

Mehr

Paradigmenwechsel beim Kommunalkredit? Aktuelle Entwicklungen in der Kommunalfinanzierung

Paradigmenwechsel beim Kommunalkredit? Aktuelle Entwicklungen in der Kommunalfinanzierung Paradigmenwechsel beim Kommunalkredit? Aktuelle Entwicklungen in der Kommunalfinanzierung Autorenworkshop Jahrbuch für öffentliche Finanzen 2017 Stephan Brand & Johannes Steinbrecher, KfW Research Bank

Mehr

Schuldenkrise und Euro - Was ist zu tun?

Schuldenkrise und Euro - Was ist zu tun? Schuldenkrise und Euro - Was ist zu tun? Hans Fehr, Universität Würzburg Lehrstuhl für Finanzwissenschaft Hans Fehr - Schuldenkrise und Euro 1 / 13 "Der Euro wird zusammenbrechen" Hans Fehr - Schuldenkrise

Mehr

RANG 6 in der EU beim BIP pro Kopf

RANG 6 in der EU beim BIP pro Kopf Wachstum Österreich erreicht sehr gute Platzierung beim Wohlstandsniveau, kann den Wachstumsvorsprung gegenüber dem EU-Durchschnitt aber nicht zurückgewinnen. BIP pro Kopf 1 39.991 31.579 8.988 LU, IE,

Mehr

Weltwirtschaft auf Erholungskurs, Europa und Österreich auch?

Weltwirtschaft auf Erholungskurs, Europa und Österreich auch? Weltwirtschaft auf Erholungskurs, Europa und Österreich auch? OeNB SEMINAR FÜR PÄDAGOGINNEN: WIRTSCHAFTSKRISE & ÖSTERREICH Wien, 25. Mai 2011 Dr. Klaus Vondra Abteilung für Volkswirtschaftliche Analysen

Mehr

Ewald Walterskirchen Arbeitsmarkt in der Krise 1. Dialogforum Summer School Gmunden 5.-7. August 2009

Ewald Walterskirchen Arbeitsmarkt in der Krise 1. Dialogforum Summer School Gmunden 5.-7. August 2009 Ewald Walterskirchen Arbeitsmarkt in der Krise 1. Dialogforum Summer School Gmunden 5.-7. August 2009 Donau-Universität Krems Department Migration und Globalisierung Workshop-Diskussion Wie lange könnte

Mehr

Öffentliche Finanzen. Konsolidierungsdruck bleibt weiterhin groß.

Öffentliche Finanzen. Konsolidierungsdruck bleibt weiterhin groß. Öffentliche Finanzen Konsolidierungsdruck bleibt weiterhin groß. Öffentliche Verschuldung 216 84,6 % 91,3 % 85,1 % 2 EE, LU, BG 211 215 83,2 % 91,8 % 85,8 % 19 EE, BG, LU 26 21 72,8 % 72,7 % 66, % 24 EE,

Mehr

Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. 22. November Marcel Koller Chefökonom AKB

Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. 22. November Marcel Koller Chefökonom AKB Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 22. November 2011 Marcel Koller Chefökonom AKB Disclaimer Disclaimer Die vorliegende Präsentation illustriert die aktuelle Einschätzung der zukünftigen Entwicklung

Mehr

JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom

JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom Prof. Dr. Oliver Landmann Dipl.-Vw. Rafael Mentges Freiburg, SS 2016 JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom 16.01.2017 Klausur A Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Teil I: Multiple Choice, 10 Fragen

Mehr

Schuldenkrise und Schuldenbremse Mechthild Schrooten

Schuldenkrise und Schuldenbremse Mechthild Schrooten Schuldenkrise und Schuldenbremse Mechthild Schrooten Überblick 1. So viel Krise war schon lange nicht mehr 2. Hintergrund: Daten, Fakten, Messbarkeit 3. Krisenbewältigung durch Schuldenbremse 4. Bremen

Mehr

Die Zukunftsfähigkeit ist in Gefahr!

Die Zukunftsfähigkeit ist in Gefahr! Die Zukunftsfähigkeit ist in Gefahr! 2 von 34 Es ist unser Land, in dem wir Verantwortung übernehmen. Es ist der Mühe wert, es unseren Kindern so anzuvertrauen, dass auch sie zu diesem Land 'unser Land'

Mehr

III. Spezielle Wirkungen der Staatsverschuldung Die konjunkturelle Stabilisierungsfunktion. Unter Berücksichtigung der EU bzw.

III. Spezielle Wirkungen der Staatsverschuldung Die konjunkturelle Stabilisierungsfunktion. Unter Berücksichtigung der EU bzw. Prof. Dr. Norbert Konegen III. Spezielle Wirkungen der Staatsverschuldung Die konjunkturelle Stabilisierungsfunktion. Unter Berücksichtigung der EU bzw. Eurozone Quelle: Konegen, Uni Münster, IfP, SS 11

Mehr

Ehrbare Staaten? Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Europa 2014 und die Perspektiven bis Bernd Raffelhüschen Stefan Moog

Ehrbare Staaten? Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Europa 2014 und die Perspektiven bis Bernd Raffelhüschen Stefan Moog Ehrbare Staaten? Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Europa 2014 und die Perspektiven bis 2030 Bernd Raffelhüschen Stefan Moog Stiftung Marktwirtschaft Forschungszentrum Generationenverträge

Mehr

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Europäische Union 02.01.2014 Lesezeit 3 Min Quo vadis Europa? Welchen Ordnungsrahmen braucht Europa? Reicht die Währungsunion oder muss sich

Mehr

Generation uro Students Award

Generation uro Students Award Generation uro Students Award Gouverneur Univ. Prof. Dr. Ewald Nowotny 20. September 2013 www.oenb.at Warum eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion? Stärkung der europäischen Integration Stärkung

Mehr

Italien der nächste Domino von Eurozone/EU?

Italien der nächste Domino von Eurozone/EU? . global news 3543 2811-16: Am kommenden Sonntag: Italien der nächste Domino von Eurozone/EU? Italien entwickelt sich mit immer größerer Geschwindigkeit zur nächsten Sollbruchstelle des Euro und der EU.

Mehr

Risiken und Nebenwirkungen für private Haushalte und Unternehmen in Europa

Risiken und Nebenwirkungen für private Haushalte und Unternehmen in Europa Zehn Jahre Niedrigzinsen: Risiken und Nebenwirkungen für private Haushalte und Unternehmen in Europa Ringvorlesung Aktuelles Wirtschaftsgeschehen verständlich und kompakt 7. November 2018 Prof. Dr. Manuel

Mehr

Italiens Haushaltspläne eine Gefahr für die Währungsunion? bankenpacked Lunch

Italiens Haushaltspläne eine Gefahr für die Währungsunion? bankenpacked Lunch Italiens Haushaltspläne eine Gefahr für die Währungsunion? bankenpacked Lunch 30. November 2018 Agenda Währungsunion und nationale Finanzpolitik Italien kurze Bestandsaufnahme Der Spread Ausblick 2 EWWU:

Mehr

Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Internationale Wettbewerbsfähigkeit Internationale Wettbewerbsfähigkeit Vorzieheffekte beenden verhaltene Entwicklung der Investitionen der letzten Jahre, positive Stabilisierung bis 18. Investitionswachstum 16,9 % 3,7 %,6 % 9 IE, CY, SE

Mehr

Die Eurokrise - Aktuelle Entwicklungen

Die Eurokrise - Aktuelle Entwicklungen Die Eurokrise - Aktuelle Entwicklungen 08. November 2011, Frankfurt a.m. Volkswirtschaft, Makroökonomie Der Eurogipfel: die wichtigsten Resultate Wichtige Fortschritte, aber Herausforderungen bleiben groß:

Mehr

Wo stehen wir? Hindernisse und Perspektiven

Wo stehen wir? Hindernisse und Perspektiven Wo stehen wir? Hindernisse und Perspektiven Prof. Dr. Clemens Fuest Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim Europa: Eindämmung der Krise, und dann?, Berlin, 25.11.2013 I. Wie weit sind

Mehr

Die Europäische Währungsunion Stand Entwicklung - Ausblick

Die Europäische Währungsunion Stand Entwicklung - Ausblick Kölner Ringvorlesung zur Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Johann Eekhoff Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln Die Europäische Währungsunion Stand Entwicklung - Ausblick 30. Januar 2012

Mehr

Zinsmeinung der der Raiffeisenlandesbank Nö-Wien AG AG

Zinsmeinung der der Raiffeisenlandesbank Nö-Wien AG AG Zinsmeinung der der Raiffeisenlandesbank Nö-Wien AG AG vom vom 26. 26. Juli Juli 2012 Beschlussgremium: Beschlussgremium: APK APK 26. Juli 2012 / RLB-Zinsmeinung 1 RLB-Zinsmeinung: Hauptszenario (70%)

Mehr

Das Ende der Solidarität?

Das Ende der Solidarität? Das Ende der Solidarität? Die Europäische Schuldenkrise Sie (Die Europäische Union) bekämpft soziale Ausgrenzung und Diskriminierungen und fördert soziale Gerechtigkeit und sozialen Schutz, die Gleichstellung

Mehr

6. Bonner Unternehmertage 2011

6. Bonner Unternehmertage 2011 6. Bonner Unternehmertage 2011 Vorstellung Bilanzsumme : 2,1 Mrd. Kundenanzahl : rd. 128.000 Mitglieder : 57.480 ( 30.12.2010) Besonderheiten : größte Genossenschaftsbank im Rheinland bekennende Mittelstands

Mehr

H I N T E R G R Ü N D E U N D A U S W I R K U N G E N D E R F I N A N Z K R I S E

H I N T E R G R Ü N D E U N D A U S W I R K U N G E N D E R F I N A N Z K R I S E WACHSTUM ADE? H I N T E R G R Ü N D E U N D A U S W I R K U N G E N D E R F I N A N Z K R I S E Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell Controller-Forum 2012 7. März 2012, Messecongress Graz AGENDA Hintergründe zur

Mehr

Bestimmungsgründe und Verlauf der Eurokrise

Bestimmungsgründe und Verlauf der Eurokrise Seminar: Bestimmungsgründe und Verlauf der Eurokrise Bestimmungsgründe und Verlauf der Eurokrise Inhalt - Warum wurde der Euro eingeführt? - Erfahrungen mit dem Euro - Beginn der Krise - Gründe für die

Mehr

Zur gesamtwirtschaftlichen Lage und zum Finanzsystem Deutschlands. Professor Dr. Peter Bofinger Universität Würzburg

Zur gesamtwirtschaftlichen Lage und zum Finanzsystem Deutschlands. Professor Dr. Peter Bofinger Universität Würzburg Zur gesamtwirtschaftlichen Lage und zum Finanzsystem Deutschlands Professor Dr. Peter Bofinger Universität Würzburg Direkte Auswirkungen der Finanzkrise Verluste bei verbrieften Forderungen in Höhe von

Mehr

Wirtschaftsaussichten 2015

Wirtschaftsaussichten 2015 Prof. Dr. Karl-Werner Hansmann Wirtschaftsaussichten 2015 Vortrag beim Rotary Club Hamburg Wandsbek 5. Januar 2015 Hoffnungen in 2015 1. Wirtschaftswachstum positiv (global, EU, Deutschland) 2. Reformfrüchte

Mehr