Strategien der Clusterförderung - Eine Untersuchung am Beispiel ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz

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1 Jessica Tabea Werner Strategien der Clusterförderung - Eine Untersuchung am Beispiel ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz Arbeitspapiere zur Regionalentwicklung Elektronische Schriftenreihe des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung Band 9 Herausgeber: Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß Dr. Hans-Jörg Domhardt Technische Universität Kaiserslautern November 2010 Selbstverlag Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Technische Universität Kaiserslautern

2 Strategien der Clusterförderung - Eine Untersuchung am Beispiel ausgewählter Cluster in Rheinland- Pfalz Jessica Tabea Werner In: Arbeitspapiere zur Regionalentwicklung (Internet) Elektronische Schriftenreihe des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität Kaiserslautern Band 9 Selbstverlag Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Technische Universität Kaiserslautern NE: Troeger-Weiß, G.; Domhardt, H.-J. (Hrsg.) ISSN: Kontakt: Herausgeber: Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß Dr. Hans-Jörg Domhardt Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Pfaffenbergstraße Kaiserslautern Schriftleitung: Dipl.-Ing. Swantje Grotheer Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Pfaffenbergstraße Kaiserslautern Anfragen: Andreas Neu Sekretariat des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung Pfaffenbergstraße Kaiserslautern Telefon Telefax neu@rhrk.uni-kl.de Umschlaggestaltung: Alison Alexander, Kaiserslautern.

3 Vorwort Clusterförderung ist in den letzten Jahren auf unterschiedlichen Ebenen eingeführt worden. Die EU, der Bund und die Länder haben eine Reihe von Förderinstrumenten entwickelt, mit denen Cluster unterstützt werden, womit eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen angestrebt wird. Bislang gibt es jedoch wenige Erkenntnisse darüber, welche Wirkungen die Clusterförderung auf die Clusterinitiativen selbst, auf die beteiligten Organisationen und Unternehmen sowie die regionale Entwicklung haben. Gleichwohl ist eine Analyse dieser Wirkungen für die zukünfte Ausgestaltung der - nicht unumstrittenen - Clusterpolitik und -förderung von zentraler Bedeutung. Die vorliegende Arbeit der E-Paper Reihe, die als Diplomarbeit am Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung von Frau Jessica Werner erarbeitet wurde, beschäftigt sich mit der Frage, welche Wirkungen aus der Clusterförderung auf den Ebenen der Clusterinitiativen, der Mitgliedsorganisationen und in den Regionen entstehen. Die Analyse erfolgt am Beispiel zweier rheinland-pfälzischer Clusterinitiativen, dem Commercial Vehicle Cluster sowie dem Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff. Mittels einer zweistufigen Befragung der Clustermanagements sowie in die Clusterförderung eingebundenen Organisationen konnte erfasst werden, dass insbesondere mittel- bis langfristig Wirkungen aus der Clusterförderung von Seiten der Mitgliedsorganisationen erwartet werden. Die Arbeit liefert interessante Erkenntnisse über die Wirkungen der Clusterförderung und formuliert nicht nur für die beiden untersuchten rheinland-pfälzischen Cluster eine Reihe von Ansätzen für die zukünftige Ausgestaltung der Clusterförderung, die im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Regionen gesehen werden können. Kaiserslautern, im November 2010 Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß Dr. Hans-Jörg Domhardt

4 Technische Universität Kaiserslautern Studiengang Raum- und Umweltplanung Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Diplomarbeit Strategien der Clusterförderung - Eine Untersuchung am Beispiel ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz Jessica Tabea Werner August 2010

5 Diplomarbeit Strategien der Clusterförderung - Eine Untersuchung am Beispiel ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz Sommersemester 2010 Verfasserin: Jessica Tabea Werner Matr.-Nr jessica_tabea@web.de Technische Universität Kaiserslautern Studiengang Raum- und Umweltplanung Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung Betreuung: Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß Dr.-Ing. Kirsten Mangels

6 Inhaltsübersicht Inhaltsverzeichnis... II Abbildungsverzeichnis... V Tabellenverzeichnis... VI Abkürzungsverzeichnis... VII 1 Einleitung Ausgangslage Zielsetzung der Arbeit und untersuchungsleitende Fragestellungen Aufbau und Methodik der Arbeit Konzeptionelle Grundlagen Grundlagen des Clusterkonzepts Grundlagen der Clusterförderung Verfahren der Wirkungsanalyse Fazit Clusterförderung im Überblick Clusterförderung auf Ebene der Europäischen Union Clusterförderung auf Bundesebene Clusterförderung auf Landesebene Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Clusterförderung Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster Clusterförderung in Rheinland-Pfalz Vorstellung der Fallbeispiele Wirkungen der Clusterförderung Strukturierung des Kapitels Wirkungen der Clusterförderung auf die Clusterinitiative im Gesamten Wirkungen der Clusterförderung auf die, in die Clusterarbeit eingebundenen Organisationen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region Zwischenfazit Handlungsempfehlungen Handlungsempfehlungen für Clusterförderinstitutionen Handlungsempfehlungen für Clusterinitiativen im Allgemeinen Handlungsempfehlungen für den Commercial Vehicle Cluster Handlungsempfehlungen für den Innovationscluster Metall-Keramik- Kunststoff Fazit und Ausblick Literaturverzeichnis... IX Monographien... IX Zeitschriften... XV Internet... XVII Verordnungen... XXI Dokumente... XXI Anhang... XXII I

7 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis... V Tabellenverzeichnis... VI Abkürzungsverzeichnis... VII 1 Einleitung Ausgangslage Zielsetzung der Arbeit und untersuchungsleitende Fragestellungen Zielsetzung der Arbeit Untersuchungsleitende Fragestellungen Aufbau und Methodik der Arbeit Aufbau der Arbeit Methodik der Arbeit Grundlegende Literaturarbeit Leitfadengestützte Experteninterviews Mündliche Befragungen im Rahmen der Wirkungsanalyse Konzeptionelle Grundlagen Grundlagen des Clusterkonzepts Definition und Kern des Clusterkonzepts Dimensionen von Clustern Klassifizierungsansätze von Clustern Positive Effekte der Clusterentwicklung Abgrenzung des Clusterkonzepts zu anderen Konzepten Netzwerke Industrielle Distrikte Innovative/kreative Milieus Kritische Betrachtung des Clusterkonzepts Grundlagen der Clusterförderung Rahmenbedingungen der Clusterförderung Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung Herausforderungen und Grenzen der Clusterförderung Verfahren der Wirkungsanalyse Definition und Abgrenzung der Wirkungsanalyse Methodik und Indikatoren der Wirkungsanalyse Fazit Clusterförderung im Überblick Clusterförderung auf Ebene der Europäischen Union Strategie und Ziele der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung Clusterförderung auf Bundesebene Strategie und Ziele der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung Clusterförderung auf Landesebene Bundesländer: Einordnung und Auswahl Clusterförderung in Nordrhein-Westfalen Strategie und Ziele der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung II

8 3.3.3 Clusterförderung in Niedersachsen Strategie und Ziele der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung Clusterförderung in Bayern Strategie und Ziele der Clusterförderung Instrumente der Clusterförderung Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Clusterförderung Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster Clusterförderung in Rheinland-Pfalz Das Land Rheinland-Pfalz Strategie und Ziele der Clusterförderung Cluster in Rheinland-Pfalz Vorstellung der Fallbeispiele Der Commercial Vehicle Cluster Geographische Lage Entstehung und Struktur Partner Aktivitäten Finanzierung Fördersituation Entwicklungsperspektiven Der Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff Geographische Lage Entstehung und Struktur Potenzielle Teilnehmer/Partner Aktivitäten Finanzierung Fördersituation Entwicklungsperspektiven Wirkungen der Clusterförderung Strukturierung des Kapitels Wirkungen der Clusterförderung auf die Clusterinitiative im Gesamten Wirkungen der Clusterförderung auf den Commercial Vehicle Cluster Wirkungen der Clusterförderung auf den Innovationscluster Metall-Keramik- Kunststoff Wirkungen der Clusterförderung auf die, in die Clusterarbeit eingebundenen Organisationen Wirkungen der Clusterförderung auf ausgewählte Partner des Commercial Vehicle Clusters Wirkungen der Clusterförderung auf ausgewählte, in den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff eingebundene Institute Wirkungen der Clusterförderung auf die Region Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Commercial Vehicle Clusters Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Zwischenfazit III

9 6 Handlungsempfehlungen Handlungsempfehlungen für Clusterförderinstitutionen Handlungsempfehlungen für Clusterinitiativen im Allgemeinen Handlungsempfehlungen für den Commercial Vehicle Cluster Handlungsempfehlungen für den Innovationscluster Metall-Keramik- Kunststoff Fazit und Ausblick Literaturverzeichnis... IX Monographien... IX Zeitschriften... XV Internet... XVII Verordnungen... XXI Dokumente... XXI Anhang... XXII IV

10 Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Systematisierendes Schema der Expertengespräche und Befragungen im Rahmen der Diplomarbeit... 7 Abb. 2 Gesprächspartner im Rahmen der Experteninterviews... 8 Abb. 3 Bestimmungsfaktoren des nationalen Vorteils Abb. 4 Produktionsfaktoren nach Porter Abb. 5 Schematische Darstellung verschiedener Entwicklungsstufen von Clustern Abb. 6 Abb. 7 Schematische Darstellung verschiedener Typen von Clustern, Unterscheidungskriterium Vernetzung Beziehung zwischen Unternehmensnetzwerken, Clustern, industriellen Distrikten und innovativen/kreativen Milieus Abb. 8 Unterschiedliche Ursache-Wirkungszusammenhänge Abb. 9 Grobstruktur einer Wirkungsanalyse Abb. 10 Übersicht über die EU-Initiativen zur Unterstützung von Clustern Abb. 11 Projektphasen der Regionalen Wachstumskonzepte in Niedersachsen Abb. 12 System der Clusterförderung Abb. 13 Rheinland-Pfalz, Planungsregionen und Oberzentren Abb. 14 Organe des Commercial Vehicle Clusters Abb. 15 Partner des Commercial Vehicle Clusters, Stand April Abb. 16 Ausgewählte Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Commercial Vehicle Clusters Abb. 17 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Einnahmen Abb. 18 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Ausgaben Abb. 19 Region Mittelrhein-Westerwald Abb. 20 Organisationsstruktur Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff Abb. 21 Ausgewählte Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Abb. 22 Maßnahmen im Rahmen des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Abb. 23 Kostenstruktur des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Abb. 24 Wirkungsrichtungen der Clusterförderung V

11 Tabellenverzeichnis Tab. 1 Zeitlicher Überblick über clusterorientierte Förderprogramme auf Bundesebene Tab. 2 NRW-Cluster nach Leitmärkten und zuständigen Verwaltungseinheiten Tab. 3 Finanzplanung NRW auf Ebene der Prioritätenachsen Tab. 4 Cluster-Offensive Bayern, Cluster nach Themenfeldern Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung Tab. 6 Wirkungen der Clusterförderung auf den Commercial Vehicle Cluster Tab. 7 Wirkungen der Clusterförderung auf den Innovationscluster Metall-Keramik- Kunststoff Tab. 8 Wirkungen des Commercial Vehicle Clusters auf ausgewählte Partner Tab. 9 Tab. 10 Tab. 11 Tab. 12 Wirkungen des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff auf ausgewählte, in den Cluster eingebundene Institute Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region im Allgemeinen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Commercial Vehicle Clusters Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff VI

12 Abkürzungsverzeichnis AG Aktiengesellschaft B Bayern B2B Business-to-Business BFZK Bildungs- und Forschungszentrum Keramik BIM Brancheninitiative Metall BIP Bruttoinlandsprodukt BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie CIP Competitiveness and Innovation Framework Programme CNS Cluster Nutzfahrzeuge Schwaben CTC CeraTechCenter CVC Commercial Vehicle Cluster CVT Commercial Vehicle Technology DIFK Deutsches Institut für Feuerfest und Keramik GmbH DNT Innovationscluster Digitale Nutzfahrzeugtechnologie e. V. eingetragener Verein ECREF European Centre for Refractories ggmbh EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EG Europäische Gemeinschaft EU Europäische Union FGF Forschungs-Gemeinschaft Feuerfest e. V. FH Fachhochschule FP7 7th Research & Development Framework Programme FuE Forschung und Entwicklung GG Grundgesetz (g)gmbh (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung GREMI Groupe de Recherche Européen sur les Milieux Innovateurs GRW Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur I²Z Inkubator- und Innovationszentrum IAA Internationale Automobilausstellung IMKK Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff ISB Investitions- und Strukturbank IT Informationstechnologie IuK Informations- und Kommunikationstechnologie KG Kommanditgesellschaft KIT Karlsruher Institut für Technologie KMU kleine und mittlere Unternehmen LEP Landesentwicklungsprogramm VII

13 LKW Lastkraftwagen MBWJK Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Mio./ Mrd. Million/Milliarde MWVLW Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz NEMO Netzwerkmanagement Ost NFZ Nutzfahrzeug NRW Nordrhein-Westfalen OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OP Operationelles Programm PKW Personenkraftwagen PR Public Relations SWOT Strength, Weaknesses, Opportunities, Threads TIFKO Technologie-Institut für Funktionale Kunststoffe und Oberflächen GmbH TIME Technologie-Institut für Metall & Engineering TU Technische Universität TZO Technologiezentrum für Oberflächentechnik VDA Verband der Automobilindustrie VDFFI Verband der Deutschen Feuerfest-Industrie e. V. VDI Verein deutscher Ingenieure VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. ZIM Zentrales Innovationsprogramm ZNT Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie VIII

14 1 Einleitung 1.1 Ausgangslage Durch den Wandel der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Zuge der EU- Osterweiterung, der Liberalisierung der Märkte sowie der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung sind sowohl Unternehmen als auch ganze Regionen verstärkt darauf angewiesen sich im internationalen Wettbewerb zu profilieren. Rund zwei Drittel der deutschen Unternehmen sind aktuell auf gesättigten oder bereits rückläufigen Märkten aktiv, 1 dies hat zur Folge, dass der Wettbewerbs- und Innovationsdruck kontinuierlich steigt. Die Bündelung der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen und ganzer Branchen in Form von Clustern bietet hierbei die Chance weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Vorteile dieser räumlichen Ballungen werden u. a. in den engen Verflechtungen mit Zulieferern und Kunden, Forschungseinrichtungen, dem spezialisierten Arbeitskräfteangebot, als auch in Vorteilen aufgrund von Wissensspillovern gesehen. Cluster, die sogenannten Allheilmittel der Wirtschafts- und insbesondere der Innovationspolitik, sind heutzutage in vielen Ländern unentbehrlich geworden. 2 Während sich der Clustertrend in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre in Nordamerika, West- und Nordeuropa, sowie Australien und Neuseeland stark verbreitete, erreichte er mit der Jahrtausendwende seine größte Aktivität in Transformations-, Schwellen- und Entwicklungsländern. 3 Analog zur allgemeinen Entwicklung hat das Clusterthema ebenfalls auf Ebene der EU Einzug erhalten. Im Gegensatz zur Förderperiode 2000 bis 2006, die sich vorrangig auf die Unterstützung strukturschwacher Regionen konzentrierte, orientiert sich die aktuelle Förderperiode 2007 bis 2013 vermehrt an den Lissabonund Göteborg-Zielen, die eine wettbewerbsfähige und nachhaltige wissensbasierte Wirtschaftsentwicklung anstreben. In diesem Sinne werden die Strukturfonds auch zur Verfolgung wachstumspolitischer Ziele in prosperierenden Regionen verwendet. 4 Sowohl in den Forschungsrahmenprogrammen als auch in der EU- Strukturförderung nimmt das Clusterkonzept eine derart bedeutende Rolle ein, dass Vgl. Commerzbank AG (Hrsg., 2007): Zukunft gestalten im globalen Wettbewerb, Innovation als Erfolgsfaktor im Mittelstand - Die Studie 1/2007 der Unternehmer Perspektiven, Frankfurt am Main, S. 8, Online-Dokument: /2007_03_26_studie3_up_final.pdf, aufgerufen am: Vgl. Linde, Claas van der (2005): Cluster und regionale Wettbewerbsfähigkeit - Wie Cluster entstehen, wirken und aufgewertet werden, in: Cernavin, Oleg et al (Hrsg.): Cluster und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen, Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung, Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 543, Berlin, S. 15. Vgl. Ketels, Christian/ Lindqvist, Göran/ Sölvell, Örjan (2003): The Cluster Initiative Greenbook, Göteborg, S. 32 ff. Vgl. Kiese, Matthias (2008): Stand und Perspektiven der regionalen Clusterforschung, in: Kiese, Matthias/ Schätzl, Ludwig (Hrsg.): Cluster und Regionalentwicklung - Theorie, Beratung und praktische Umsetzung, Dortmund, S

15 in der Literatur bisweilen von einem regelrechten Clusterboom 5 Clustermania 6 gesprochen wird. oder einer Auch Deutschland blieb von dem internationalen Trend der Clusterpolitik nicht unberührt. Es galt zwar lange Zeit als einer der Nachzügler, dennoch wurde innerhalb der letzten Jahre von Kommunen, Bundesländern und dem Bund eine Vielzahl von Programmen zur Förderung von Clustern lanciert. 7 So wurde im Jahr 2007 von der Bundesregierung im Rahmen der Hightech-Strategie ein Spitzencluster-Wettbewerb ins Leben gerufen. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 600 Mio. Euro 8 werden besonders innovative Cluster identifiziert und strategisch weiterentwickelt, um im internationalen Wettbewerb eine führende Position einzunehmen. Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Konzepte und Programme auf Landes- und Regionalebene die These von Kiese und Schätzl, laut der ein neuer Höhepunkt der Cluster-Euphorie erreicht worden ist. 9 Inzwischen verfügen fast alle deutschen Bundesländer über wirtschaftspolitische Strategien zur Stärkung räumlich-sektoraler Ballungen, 10 die sich jedoch sehr differenziert darstellen. Inhaltlich reichen die verschiedenen Maßnahmen von der Unterstützung regionaler Netzwerkinitiativen über die Finanzierung von Clustermanagement bis hin zur Implementierung von landesweit agierenden, branchenspezifischen Clusterplattformen. 11 Das Land Rheinland-Pfalz schätzt die Clusterförderung als eines der besten Instrumente der Wirtschaftsförderung 12 ein und investiert bis zum Jahr 2013 etwa 12 Mio. Euro in die Förderung von Clustern. 13 Entgegen der ursprünglichen Theorie von Michael E. Porter, in der die räumliche Ballung der Unternehmen einer Branche Schuler, Josef (2008): Clustermanagement: Aufbau und Gestaltung von regionalen Netzwerken, Sternenfels, S. 17. Alecke, Björn/ Untiedt, Gerhard (2005): Zur Förderung von Clustern - "Heilsbringer" oder "Wolf im Schafspelz"?, Münster, S. 2, Online-Dokument: /gfr_2005_ alecke_untiedt.pdf, aufgerufen am: Vgl. Ketels, Christian (2008a): Clusterentwicklung als Element lokaler und regionaler Wirtschaftsentwicklung - internationale Erfahrungen, in: Floeting, Holger (Hrsg.): Cluster in der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik, Vom Marketingbegriff zum Prozessmanagement, Berlin, S. 41. Über einem Zeitraum von insgesamt fünf Jahren. Vgl. Kiese, Matthias/ Schätzl, Ludwig (2008): Cluster und Regionalentwicklung: Eine Einführung, in: Kiese, Matthias/ Schätzl, Ludwig (Hrsg.): Cluster und Regionalentwicklung - Theorie, Beratung und praktische Umsetzung, Dortmund, S. 1. Vgl. Kiese, Matthias (2008d): Stand und Perspektiven der regionalen Clusterforschung, in: Kiese, Matthias/ Schätzl, Ludwig (Hrsg.): Cluster und Regionalentwicklung - Theorie, Beratung und praktische Umsetzung, Dortmund, S. 39. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): Überblick: Netzwerk-und Clusteraktivitäten der Bundesländer, Berlin, S. 5. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2008c): Rheinland-Pfalz überführt den ersten Cluster in eine eigene Organisationsform, Pressemitteilung vom 4. März 2008, Mainz, Online-Dokument: sel_ucon=ccffde3a-a e2dc-e3742f22936b&utem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa htm, aufgerufen am: Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. 2

16 einen zentralen Aspekt einnimmt, verfolgt Rheinland-Pfalz einen vielmehr weiter gefassten Ansatz, in der die kritische Masse eine untergeordnete Rolle einnimmt. 14 Trotz der weitreichenden Popularität sind der Clusteransatz und Porter s Werk über nationale Wettbewerbsvorteile, mit dem das Fundament der modernen Clusterdiskussion gelegt wurde, in Wissenschaft und Praxis in den letzten 20 Jahren kontrovers diskutiert worden. 15 Angriffspunkte für die Diskussion bieten hierbei unter anderem die vage Definition des Clusterbegriffs und das damit einhergehende multiple Clusterverständnis sowie die oftmals inflationäre Verwendung des Begriffs. 16 Aber auch Porters Diamant-Modell, das Basiskonzept des Clusters, wurde umfassend kritisiert und damit der Nutzen für die Regionalförderung grundlegend hinterfragt. 17 Kritiker wie Martin und Sunley sehen insbesondere die Gefahr, dass das Clusterkonzept seitens der Politik als eine Art Standardinstrument eingesetzt wird, um nationale, regionale und lokale Wettbewerbsfähigkeit, Innovation sowie Wachstum zu propagieren. Die zahlreichen Konzepte und Programme zur Unterstützung von Clustern zeugen von einem umfangreichen Angebot an Fördermaßnahmen. Dennoch können bislang kaum Aussagen über die Wirksamkeit der vorhandenen Fördermaßnahmen in der Praxis getroffen werden. In dieser Arbeit sollen daher, am Beispiel zweier ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz, die Wirkungen von Clusterfördermaßnahmen analysiert werden, um Entwicklungsbedarfe hinsichtlich der Bereitstellung sowie der Inanspruchnahme von Fördermaßnahmen aufzuzeigen Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 55. Vgl. Bathelt, Harald/ Dewald, Ulrich (2008): Ansatzpunkte einer relationalen Regionalpolitik und Clusterförderung, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 52, Heft 2-3, S Vgl. Tödtling, Franz (2005): Alter Wein in neuen Schläuchen? Genese und Wandel des Clusterkonzeptes, in: RAUM, Heft 59, S. 20. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): Clusterförderung auf dem Prüfstand, Eine kritische Analyse, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 52, Heft 2-3, S

17 1.2 Zielsetzung der Arbeit und untersuchungsleitende Fragestellungen Zielsetzung der Arbeit Die Zielsetzung der Arbeit ist in drei Teile untergliedert. Erstes Ziel der Arbeit ist, einen Überblick über die finanziellen und sonstigen Fördermaßnahmen von Clustern zu geben. Hierbei findet die Clusterförderung auf der Ebene der EU, des Bundes sowie verschiedene Förderansätze der Länder Berücksichtigung. Ein zweites Ziel ist, die Wirkungen der Fördermaßnahmen in der Praxis zu überprüfen und eventuell vorhandene Entwicklungsbedarfe aufzudecken. Dies geschieht am Beispiel zweier rheinland-pfälzischer Cluster, dem Commercial Vehicle Cluster mit Sitz in Kaiserslautern und dem Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff aus dem Westerwald. Drittes und letztes Ziel ist, den Clusterförderinstitutionen als auch den Clustern Handlungsempfehlungen hinsichtlich der Inanspruchnahme bzw. der Bereitstellung von Clusterfördermaßnahmen aufzuzeigen. Die an die Cluster adressierten Empfehlungen richten sich zum einen an Clusterinitiativen im Allgemeinen, zum anderen werden auf die zwei rheinland-pfälzischen Beispielcluster zugeschnittene Handlungsvorschläge formuliert Untersuchungsleitende Fragestellungen Folgende zentrale Fragestellungen dienen als Leitfaden zum Erreichen der Zielsetzung: Was sind Cluster und aus welchen Gründen werden sie gefördert? Was ist Clusterpolitik und Clusterförderung, und welche Ausprägungen sowie Instrumente finden sich auf den unterschiedlichen räumlich-administrativen Ebenen? Welche Zielsetzungen sollen mit den unterschiedlichen Förderinstrumenten erreicht werden? Wie stellt sich die Fördersituation der beiden rheinland-pfälzischen Cluster dar? Unterscheiden sich die Anforderungen an Fördermittel beispielsweise aufgrund des unterschiedlichen Entwicklungsstands und der unterschiedlichen räumlichen Lage der Beispielcluster? Welche Ziele werden im Fall der beiden Cluster mit der Förderung angestrebt welche Wirkungen sind bereits eingetreten und entsprechen diese den Zielen? Welche Entwicklungsbedarfe und Optimierungsmöglichkeiten bestehen hinsichtlich des Angebots an Clusterfördermaßnahmen? Welche grundlegenden Handlungsempfehlungen lassen sich hinsichtlich der Förderung und der Inanspruchnahme von Fördermitteln für Cluster im Allgemeinen als auch für die Beispielcluster ableiten? 4

18 1.3 Aufbau und Methodik der Arbeit Aufbau der Arbeit Die Arbeit besteht aus sieben aufeinander aufbauenden Teilen: Einführung Konzeptionelle Grundlagen Clusterförderung in der Übersicht Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster Wirkungen der Clusterförderung Handlungsempfehlungen Fazit Im ersten Teil der Arbeit wird in die Thematik der Clusterförderung eingeführt. Darüber hinaus werden in diesem Abschnitt die Zielsetzung als auch die untersuchungsleitenden Fragestellungen der Arbeit formuliert sowie Aufbau und Methodik der Untersuchung dargelegt. Im zweiten Teil werden die konzeptionellen Grundlagen der Arbeit erläutert. Dieser Bereich untergliedert sich in drei Unterpunkte: In dem ersten Teilbereich Grundlagen des Clusterkonzepts wird zunächst der Begriff und das Konzept des Clusters definiert, um darauf aufbauend eine Klassifizierung und Abgrenzung gegenüber ähnlichen Konzepten vorzunehmen. Dieser Teilbereich wird durch eine kritische Betrachtung des Clusterkonzepts abgeschlossen. Der zweite Teilbereich Grundlagen der Clusterförderung befasst sich zunächst mit den Rahmenbedingungen, die im Wesentlichen zur Popularität der Clusterförderung beigetragen haben. Darauf aufbauend werden zentrale Begrifflichkeiten der Arbeit, wie beispielsweise Clusterförderung, -politik und -management etc. definiert und die unterschiedlichen Instrumente der Clusterförderung dargestellt. Abschließend werden die Herausforderungen und Grenzen der Clusterförderung erläutert. Im dritten Teilbereich wird das Verfahren der Wirkungsanalyse betrachtet, wobei deren Methodik und Indikatoren kurz erörtert werden. Ein Zwischenfazit komplettiert dieses Kapitel. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit der Clusterförderung auf der Ebene der EU, des Bundes und der Länder. Auf letzterer wird anhand dreier Bundesländer exemplarisch eine Übersicht über die unterschiedlichen Ansätze der Clusterförderung gegeben. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Clusterförderung. Die detaillierte Betrachtung der Clusterförderung anhand ausgewählter Cluster in Rheinland-Pfalz bildet den vierten Teil der Arbeit. Hierzu wird eingangs sowohl das Bundesland mit seinen wesentlichen Merkmalen als auch der rheinland-pfälzische Ansatz der Clusterförderung beleuchtet. Anschließend erfolgt ein Überblick über die in Rheinland-Pfalz identifizierten Cluster. Darauf aufbauend werden die beiden Beispielcluster u. a. hinsichtlich ihrer Struktur, Mitglieder, Aktivitäten, Finanzierung und Fördersituation vorgestellt. 5

19 Der fünfte Teil befasst sich mit den Wirkungen der Clusterförderung auf die ausgewählten Cluster. Hierbei werden sowohl die Wirkungen der Clusterförderung auf die Cluster im Allgemeinen, auf dessen Mitglieder als auch auf die jeweilige Region analysiert. Dieser Teil wird durch ein Zwischenfazit komplettiert. Im sechsten Teil der Arbeit werden Handlungsempfehlungen hinsichtlich des Angebots sowie der Wahrnehmung von Clusterfördermaßnahmen aufgezeigt. Diese richten sich zum einen an die Institutionen der Clusterförderung und zum anderen an Cluster im Allgemeinen, wobei in einem weiteren Schritt auf die Beispielcluster zugeschnittene Handlungsempfehlungen formuliert werden. In einem abschließenden Fazit und Ausblick werden die gewonnenen Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst Methodik der Arbeit Grundlegende Literaturarbeit Die Kapitel Konzeptionelle Grundlagen sowie Clusterförderung im Überblick, bilden die wissenschaftliche Basis der Arbeit. Für die Erarbeitung wurde vorrangig wissenschaftliche Literatur herangezogen. Neben dieser umfassenden Recherche erfolgte eine zusätzliche Vertiefung einzelner Aspekte anhand einer Internetrecherche. Eine wesentliche Grundlage des Kapitels Clusterförderung am Beispiel rheinlandpfälzischer Cluster bildeten von den jeweiligen Clustern bzw. Clusterförderinstitutionen zur Verfügung gestellte Dokumente. Darüber hinaus konnten die bestehenden Informationen anhand der Internetauftritte der einzelnen Cluster verdichtet werden Leitfadengestützte Experteninterviews Den ersten Bestandteil der qualitativen empirischen Erhebung bildeten leitfadengestützte Expertengespräche. Die systematisierenden Experteninterviews dienten in erster Linie zur Gewinnung praxisbezogener Handlungs- und Erfahrungswerte und trugen somit zur Vertiefung und Konkretisierung der Informationsbasis bei. 18 Die auf diesem Weg gewonnen Informationen wurden in verschiedenen Bereichen der Arbeit eingesetzt, die anhand der Literatur-, Dokumenten- und Internetrecherche nicht ausreichend beleuchtet werden konnten. 18 Vgl. Bogner, Alexander/ Menz, Wolfgang (2002): Das theoriegenerierende Experteninterview, Erkenntnisse, Wissensformen, Interaktion, in: Bogner, Alexander/ Littig, Beate/ Menz, Wolfgang (Hrsg.): Das Experteninterview, Theorie, Methode, Anwendung, Opladen, S

20 Abb. 1 Systematisierendes Schema der Expertengespräche und Befragungen im Rahmen der Diplomarbeit Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Zur Darstellung der Strategien und Instrumente der Clusterförderung auf den verschiedenen politischen Ebenen in Kap. 3 wurde, neben einer umfassenden Literatur-, Dokumenten- und Internetrecherche, auf Experteninterviews zurückgegriffen (siehe Abb. 2 Gesprächspartner im Rahmen der Experteninterviews). Hierzu wurden Gespräche, sowohl mit einem Experten, der sich intensiv mit der Umsetzung verschiedenster Ansätze der Clusterpolitik befasst, als auch mit Vertretern auf EU- und Bundesebene geführt (siehe Abb. 1 Systematisierendes Schema der Expertengespräche und Befragungen im Rahmen der Diplomarbeit). Bei der Auswahl der Experten wurde ein besonderer Fokus auf deren Praxisbezug gelegt. Die Expertengespräche mit den maßgeblichen Vertretern des Commercial Vehicle Clusters und des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff sowie den jeweils zuständigen Referenten im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz bildeten die wesentliche Informationsbasis bei der Erarbeitung des Kapitels Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster. Die aus den Expertengesprächen gewonnenen Erkenntnisse flossen darüber hinaus in die Handlungsempfehlungen ein. Die den Experteninterviews zugrunde liegenden ausführlichen Gesprächsleitfäden finden sich im Anhang (siehe Anhang Abschnitt 1). 7

21 Abb. 2 Gesprächspartner im Rahmen der Experteninterviews Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern Mündliche Befragungen im Rahmen der Wirkungsanalyse Die Wirkungen der Förderung der ausgewählten Cluster in Rheinland-Pfalz wurden anhand einer zweistufigen, aufeinander aufbauenden Befragung im Rahmen einer Wirkungsanalyse ermittelt und im Zuge des Kapitels Wirkungen der Clusterförderung erläutert. Wesentliche Aspekte dieser zweistufigen qualitativen Befragung stellen die Wirkungen der Clusterförderung auf das jeweilige Cluster als Ganzes, auf die in die Cluster eingebundenen Mitgliedsorganisationen sowie auf die Region dar. In der ersten Stufe erfolgte eine Befragung des Managements der rheinlandpfälzischen Beispielcluster (siehe Abb. 1 Systematisierendes Schema der Expertengespräche und der Befragungen im Rahmen der Diplomarbeit). Der Fragebogen untergliederte sich in neun Fragestellungen, die unter anderem den Einsatzbereich und die Wirkungen der Fördermaßnahmen sowie die im Rahmen der Förderung umgesetzten Aktivitäten und deren Wirkungen beinhaltet. Weitere Fragestellungen befassten sich mit möglichen Problemfeldern im Kontext des Förderprozesses sowie mit bestehenden Entwicklungsbedarfen hinsichtlich der Clusterförderung. Gegebenenfalls vorgegebene Antwortmöglichkeiten konnten durch die Gesprächspartner ergänzt werden. Die Gesprächsleitfäden sind dem Anhang beigefügt (siehe Anhang Abschnitt 2.1). Im Rahmen der zweiten Stufe wurden Vertreter einiger ausgewählten Clusterpartner bzw. in die Clusterarbeit eingebundene Institute befragt (siehe Abb. 1 Systematisierendes Schema der Expertengespräche und Befragungen im Rahmen der Diplomarbeit). Die qualitative Befragung wurde auf jeweils drei ausgewählte Unternehmen bzw. Institute beschränkt, da sich der Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff zu diesem Zeitpunkt im Aufbau befand und im Hinblick auf seine Struktur ein nichtinstitutionalisierter, loser Verbund ohne Mitgliedsstrukturen war. Im Rahmen der Diplomarbeit wurden daher Vertreter dreier maßgeblich in die Clusterarbeit eingebundener Institute befragt. Andererseits führte der Commercial Vehicle Cluster parallel zur Erstellung der Diplomarbeit eine für den Fortbestand essentielle Evaluation (die u. a. in einer Befragung der Clusterpartner bestand) durch, die nicht beeinflusst werden sollte. Daher wurden stellvertretend Vertreter von drei Clusterpartnern ausgewählt. Der Fragebogen untergliederte sich in die vier Themenbereiche Angaben zum Unternehmen/Institut, Wirkungen des Clusters, 8

22 Effizienzeinschätzung der geförderten Clusteraktivitäten, zukünftige Clusteraktivitäten und kann dem Anhang entnommen werden (siehe Anhang Abschnitt 2.2, 2.3). 9

23 2 Konzeptionelle Grundlagen 2.1 Grundlagen des Clusterkonzepts Zu Beginn dieses Kapitels wird zunächst der Clusterbegriff sowie der Kern des Clusterkonzepts, der Diamant des Wettbewerbsvorteils, näher erläutert. Aufbauend auf diesen Ausführungen erfolgt eine Darstellung der zentralen Charakteristika und verschiedenen Dimensionen von Clustern. Die unterschiedlichen Entwicklungsstufen, die Vorteile für die beteiligten Unternehmen und die Region sowie die Abgrenzung des Clusterkonzepts gegenüber ähnlichen Konzeptionen komplettieren das Kapitel und werden durch eine abschließende kritische Betrachtung des Clusteransatzes abgerundet Definition und Kern des Clusterkonzepts Der Begriff Cluster lässt sich auf das altdeutsche Wort Kluster ( klump von beeren, früchten u. a. 19 ) zurückführen 20 und wird heutzutage aus dem Englischen hergeleitet, wobei der Begriff Cluster wörtlich übersetzt Büschel, Häufung oder Traube bedeutet. 21 Bereits vor seiner Verwendung in einem ökonomischen Kontext wurde der Begriff in der Wissenschaft im rein mathematisch-statistischen Sinn verwendet. Mit Hilfe von Clusteranalysen können beispielsweise Datensätze in weitestgehend homogene Gruppen eingeteilt werden. Im Jahr 1826 berichtete wahrscheinlich erstmals Johann Heinrich von Thünen und in den Jahren 1890 sowie 1916 der britische Ökonom Alfred Marshall in seinem Werken Principles of Economies und Industry and Trade von den Vorteilen räumlicher Konzentrationen von Unternehmen der gleichen oder verwandter Branchen. 22 Ein Jahrhundert später, in den 1990er Jahren, wurde diese Thematik von Michael Porter, einem Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard Business School und Leiter des Institute for Strategy and Competitiveness, in seinem Werk über nationale Wettbewerbsvorteile The Competitive Advantage of Nations aufgegriffen. 23 Seine Kernthese, dass Wettbewerbserfolge nicht allein auf unternehmerischem Verhalten basieren, sondern darüber hinaus auch günstige räumliche Rahmenbedingungen erfordern, erweckte allgemeines Interesse Grimm, Jacob/ Grimm, Wilhelm (1971): Deutsches Wörterbuch, Band 1, Stichwort Kluster, Online: =lemmasearch&mode=hierarchy&textsize=600&onlist=&word=kluster&lemid=gk08314&query_ start=1&totalhits=0&textword=&locpattern=&textpattern=&lemmapattern=&verspattern=#gk083 14L0, aufgerufen am: Vgl. Sternberg, Rolf/ Thomi, Walter (2008): Cluster - Zur Dynamik von Begrifflichkeiten und Konzeptionen, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 52, Heft 2-3, S. 73. Vgl. F. A. Brockhaus (Hrsg., 2006): Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden, Band 5, Stichwort Cluster, Mannheim, S Vgl. Linde, Claas van der (2005): a. a. O., S. 15. Vgl. Kiese, Matthias (2008d): a. a. O., S

24 Porter definiert Cluster als geographische Konzentrationen von miteinander verbundenen Unternehmen, spezialisierten Zulieferern, Dienstleistern, Unternehmen in verwandten Branchen und unterstützenden Organisationen (z. B. Universitäten, Kammern und Verbände), die untereinander im Wettbewerb stehen und gleichzeitig miteinander kooperieren. 24 Räumlich orientieren sich Cluster nicht an administrativen Einheiten, die Begrenzung wird durch Dichtemaße und Interaktionshäufigkeiten bestimmt 25 und entspricht vielmehr wirtschaftlichen Räumen. Diese können sowohl Teile einer Stadt, wie beispielsweise im Fall eines Technologieparks, als auch ganze Städte sein. In der Regel bildet jedoch die Region den räumlichen Rahmen eines Clusters. 26 Porters Clusterdefinition beinhaltet zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten, die sich kontextabhängig in einer Vielfalt an Definitionsansätzen widerspiegelt. Einige Autoren legen den Schwerpunkt ihrer Definition auf die räumliche Konzentration und Spezialisierung, während andere die Vernetzung oder den Wissensaustausch in den Vordergrund stellen. Dies führt zu einer zum Teil ungenauen bzw. unscharfen Verwendung des Begriffs (siehe Kap Kritische Betrachtung des Clusterkonzepts). Ungeachtet dessen findet Porters Definition sowohl in der Theorie als auch in der Praxis die häufigste Verwendung. Auf den verschiedenen politischen Ebenen variiert die Clusterdefinition zum Teil ebenfalls, daher wird an gegebener Stelle auf die Unterschiede eingegangen. Um im Rahmen der Arbeit eine einheitliche Verwendung des Begriffs zu gewährleisten, wird Porters Definition in der Reinform verwendet, wobei die räumliche Ausdehnung von Clustern in Abhängigkeit zum Geflecht der Akteure und deren Sitz steht. Kern des Clusterkonzepts bildet Porters Theorie der Wettbewerbsfähigkeit. Demnach sind vier grundsätzliche Eigenschaften für die Wettbewerbsfähigkeit bestimmter Branchen einer Nation ausschlaggebend. 27 Diese Eigenschaften umfassen: die Faktorbedingungen, die Nachfragebedingungen, die verwandten und unterstützenden Branchen sowie die Unternehmensstrategie, Struktur und Wettbewerb Vgl. Porter, Michael E. (2000): Locations, clusters, and company strategy, in: Clark, Gordon/ Feldman, Maryann/ Gertler, Meric: The Oxford Handbook of Economic Geography, Oxford, S Vgl. Kiese, Matthias (2008a): Clusterkonzepte zwischen Theorie und Praxis, in: Floeting, Holger (Hrsg.): Cluster in der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik, Vom Marketingbegriff zum Prozessmanagement, Berlin, S. 57. Vgl. Institut für Arbeit und Technik (Hrsg., 2005): Perspektiven des Clusteransatzes - Zur Neujustierung der Strukturpolitik zwischen Wachstum und Ausgleich, IAT-Report , Gelsenkirchen, S. 4, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Porter, Michael E. (1999a): Nationale Wettbewerbsvorteile: Erfolgreich konkurrieren auf dem Weltmarkt, Frankfurt am Main, S

25 Dieses sogenannte Faktorenbündel wird, miteinander verbunden, als System dargestellt und aufgrund des optischen Erscheinungsbildes als Diamant bezeichnet (siehe Abb. 3 Bestimmungsfaktoren des nationalen Vorteils). 28 Abb. 3 Bestimmungsfaktoren des nationalen Vorteils Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Troeger-Weiß, Gabi (Hrsg., 2007): Cluster als neue Komponente der wirtschaftsbezogenen Raumentwicklung, Materialien zur Regionalentwicklung und Raumordnung Band 22, Kaiserslautern, S. 30 Die Faktorbedingungen (siehe Abb. 4 Produktionsfaktoren nach Porter) bezeichnen die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren. Sie umfassen sogenannte Grundfaktoren, wie natürliche Ressourcen, Lage, ungelernte Arbeitskräfte und Fremdkapital. Maßgeblich für den Wettbewerbsvorteil sind jedoch die fortschrittlichen Faktoren, wie beispielsweise spezialisierte Forschungseinrichtungen und hochqualifizierte Arbeitskräfte. Diese fortschrittlichen Faktoren sind ähnlich einer branchenspezifischen Infrastruktur zu betrachten und müssen durch private und öffentliche Investitionen ständig erneuert werden. 29 Porter unterscheidet als zweites Merkmal zwischen allgemeinen und speziellen Faktoren. Die allgemeinen Faktoren umfassen etwa das Autobahnnetz, die Zahl engagierter Beschäftigter mit Hochschulausbildung und sind weitestgehend branchenunabhängig nutzbar. Zu den speziellen Faktoren werden sowohl Personen mit spezieller Ausbildung als auch spezielle Infrastrukturen gezählt. Zum Erreichen eines dauerhaften Wettbewerbsvorteils sind die fortschrittlichen und speziellen Faktoren bestimmend. Verfügbarkeit und Qualität der fortschrittlichen und speziellen Faktoren bestimmen, wie differenziert der Wettbewerbsvorteil ist, der erreicht werden kann, und wie weit er aufgewertet werden kann Vgl. Universität Bayreuth (Hrsg., 2006): Cluster im Wirtschaftsraum Oberfranken - Clusterstrukturen und Clustermanagement, Arbeitsmaterialien zur Raumordnung und Raumplanung, Heft 245, Bayreuth, S. 25. Vgl. Enge, Thorsten (2005): Cluster im Strukturwandel alter Industrieregionen: das Ruhrgebiet und Glasgow im Vergleich, Marburg, S. 18. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S. 102 f. 12

26 Abb. 4 Produktionsfaktoren nach Porter Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Gersmeyer, Horst (2004): Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten unter besonderer Berücksichtigung industrieller Cluster, Europäische Hochschulschriften, Reihe V, Volks- und Betriebswirtschaft, Bd./Vol. 3032, Frankfurt am Main, S. 44 Die zweite wesentliche Eigenschaft, die für den Wettbewerbsvorteil bestimmter Branchen ausschlaggebend ist, sind die Nachfragebedingungen nach Produkten oder Dienstleistungen. Sie sind von zentraler Bedeutung, da sie Investitionen und Innovationen lenken. 31 In diesem Zusammenhang sind zwei Eigenschaften der Inlandsnachfrage wichtig: Erstens die Zusammensetzung der Nachfrage (oder Art der Verbraucherbedürfnisse) und zweitens der Umfang sowie die Dynamik der Inlandsnachfrage. 32 Um einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil zu erreichen, sieht Porter entsprechend der Bewertung der Faktorbedingungen ebenfalls bei den Nachfragebedingungen qualitative Aspekte und Spezialisierung der Nachfrage als bedeutender an, als quantitative Aspekte. 33 Unter dem Bereich der verwandten und unterstützenden Branchen fasst Porter das Vorhanden- bzw. Nichtvorhandensein von Zuliefer- oder artverwandter Branchen in einem Land zusammen. 34 Deren Anwesenheit verschafft Kosten-, Koordinationsund Verflechtungsvorteile und kann das Entstehen von Wettbewerbsvorteilen unterstützen. Beispielsweise können in Folge enger Kooperation zwischen Produzenten und Zulieferern Innovationsprozesse vorangetrieben werden. 35 Porter betont, dass diese Vorteile nicht automatisch entstehen, sowohl Unternehmen als auch Zulieferer müssen eine aktive Pflege und Intensivierung der Beziehungen betreiben. Zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen bezieht sich dieser Sachverhalt ebenfalls auf die weiteren Bestimmungsfaktoren des Diamanten. 36 Der Bestimmungsfaktor Unternehmensstrategie, Struktur und Wettbewerb beinhaltet laut Porter den Kontext, in dem Unternehmen entstehen, organisiert und Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): Wirtschaftsgeographie, Ökonomische Beziehungen in räumlicher Perspektive, Stuttgart, S Vgl. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S.109. Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S. 124 ff. 13

27 geführt werden sowie die Art der heimischen Konkurrenz. 37 Porter betont in seinen Veröffentlichungen insbesondere den starken Inlandswettbewerb im Diamanten als eine zentrale Voraussetzung für die Generierung von Wettbewerbsvorteilen. Durch den Druck einer starken inländischen Konkurrenz sind Unternehmen zu kontinuierlichen Verbesserungen und Innovationen gezwungen, um ihre Position auf dem Markt zu profilieren und neue Marktbereiche zu erschließen. Auf diese Weise wird ferner die Art der Unternehmensführung und -struktur geprägt. 38 Neben den vier im Diamant aufgeführten Bestimmungsfaktoren nennt Porter zwei weitere Einflussfaktoren. Zum einen der Staat, der im Rahmen seiner Subventions-, Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik, lenkend auf die Entstehung von Wettbewerbsvorteilen einwirken kann. Zum anderen der Zufall, der ebenfalls Einfluss auf die Entstehung von Wettbewerbsvorteilen nehmen kann. Diesbezüglich lassen sich die Einwirkungen zufälliger Ereignisse wie Kriege, prägende historische Ereignisse oder Verschiebungen auf den Weltfinanzmärkten nennen. 39 Die Bestimmungsfaktoren im Diamanten bilden ein sich wechselseitig verstärkendes System, wobei die Rolle der Bestimmungsfaktoren nicht isoliert betrachtet werden kann. Aus günstigen Nachfragebedingungen allein leitet sich beispielsweise kein Wettbewerbsvorteil ab, sofern kein ausreichender Konkurrenzdruck besteht, auf den die Unternehmen reagieren. 40 Nach Porter ist die ungleichmäßige räumliche Verteilung wettbewerbsfähiger Branchen eines Landes darauf zurückzuführen, dass sich diese vorrangig in Teilräumen ansiedeln, welche den für sie günstigsten Diamanten aufweisen. 41 Er bezeichnet diese Konzentration der Branchen als Cluster Dimensionen von Clustern Cluster bestehen aus vier unterschiedlichen Dimensionen, die charakteristisch sind und anhand derer das Konzept gegenüber anderen abgegrenzt werden kann. Die horizontale Dimension eines Clusters umfasst Unternehmen, die gleiche oder ähnliche Produkte herstellen und daher im Wettbewerb miteinander stehen. 42 Die Unternehmen müssen nicht zwangsläufig intensive Austauschbeziehungen betreiben. 43 Die Bedeutung der horizontalen Dimension resultiert insbesondere aus dem Konkurrenzdruck, aufgrund dessen Unternehmen ständig Innovation generieren, um sich mit optimierten Produkten auf dem Markt zu profilieren. 44 Die vertikale Dimension bildet das auffälligste Merkmal eines Clusters. Hierbei handelt es sich um die räumliche Ballung von Unternehmen einer bestimmten Branche, der sogenannten kritischen Masse, sowie vor- und nachgelagerte bzw Vgl. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S. 149 f. Vgl. Porter, Michael E. (1999a): a. a. O., S. 148 ff. Vgl. Ebenda, S. 123 ff. Vgl. Troeger-Weiß, Gabi (Hrsg., 2007): a. a. O., S. 30. Vgl. Bathelt, Harald/ Malmberg, Anders/ Maskell, Peter (2004): Clusters and knowledge: local buzz, global pipelines and the process of knowledge creation, in: Progress in Human Geography, Heft 28/1, S. 36. Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Dewald, Ulrich (2006): Clusterpolitik als Instrument der Regionalentwicklung am Beispiel des Bergischen Städtedreiecks, Marburg, S

28 unterstützende Branchen (Zuliefer- und Absatzbeziehungen). Die Zusammensetzung der über Zuliefer- und Absatzbeziehungen verflochtenen Unternehmen eines Clusters, unterliegt nicht der klassischen Trennung von Industrie und Dienstleistung und ist branchenübergreifend. 45 Die vertikale Dimension hat eine zentrale Bedeutung für den Agglomerationsprozess, da räumliche Ballungen von Unternehmen einer Branche für entsprechend ausgerichtete Zulieferer, Dienstleister und Abnehmer einen Anreiz bieten, sich in derselben Region anzusiedeln, um von Kompetenzvorteilen zu profitieren. 46 Ein weiteres Charakteristikum von Clustern bildet die institutionelle Clusterdimension. Dazu gehört sowohl die Rolle des Staates (staatliche Subventions-, Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik), als auch weiterer Institutionen, Akteure und Einrichtungen, die maßgeblich an der Entwicklung eines Clusters beteiligt sind oder zu dessen Unterstützung beitragen. 47 Die externe Clusterdimension umfasst die systematische Öffnung und Offenhaltung der Cluster nach außen. Auf diesem Weg soll eine Abschottung des Clusters verhindert werden. Die Einbeziehung externer Impulse stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um die Produktivität sicherzustellen und clusterinterne Netzwerk-, Wachstums- und Innovationsprozesse zu generieren Klassifizierungsansätze von Clustern Cluster können aufgrund ihres Entwicklungsstands klassifiziert werden. Diesbezüglich kann ein Cluster hinsichtlich der inneren Struktur vier verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen (siehe Abb. 5 Schematische Darstellung verschiedener Entwicklungsstufen von Clustern), die im Folgenden erläutert werden. Die Entwicklungsstufe des Latent Clusters ist vor allem durch das Vorhandensein von Konzentrationen wesentlicher Elemente der Wertschöpfungskette in der Region gekennzeichnet. In dieser Entwicklungsstufe sind Clusterstrukturen vorhanden, der Cluster ist dennoch unvollständig, da einerseits nicht alle Elemente der Wertschöpfungskette in der Region abgedeckt sind und sich andererseits die vorhandenen Clusterstrukturen teilweise unterentwickelt darstellen. Für diese Entwicklungsstufe ist demzufolge die Unterentwicklung des Clusters in weiten Teilen sowie erhebliche Defizite im Bereich des Güter- und Informationstransfers charakteristisch. 49,50 Die Region des Potential Clusters enthält alle Elemente der Wertschöpfungskette. Aufgrund der schwachen Verflechtungsbeziehungen kann sich jedoch kein Vgl. Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2005): Beschäftigungs- und Wachstumsimpulse in den High-Tech-Branchen im Ziel 2- Gebiet oder Wie entwickeln sich Cluster?, Berichte aus der Arbeitsmarktforschung Nr. 39, Dezember 2005, Mainz, S. 12. Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2005): a. a. O., S. 13. Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Bruch-Krumbein, Waltraud/ Hochmuth, Elke (2000): Cluster und Clusterpolitik, Begriffliche Grundlagen und empirische Fallbeispiele aus Ostdeutschland, Marburg, S. 28. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S

29 vollständiger Cluster bilden. Sowohl die Stärkung der bereits vorhandenen Beziehungen als auch die Neuentwicklung von Netzwerkstrukturen kann jedoch zur Bildung eines starken, zukunftsfähigen Clusters führen. 51,52 Abb. 5 Schematische Darstellung verschiedener Entwicklungsstufen von Clustern Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): Die Logistik als Motor regionaler Strukturentwicklung, Strukturwandel und Strukturpolitik, Band 8, Sektorale Clusterstrukturen und Netzwerkpotenziale am Beispiel Bremen und Hamburg, Frankfurt am Main, S. 178 Der Semistrong Cluster basiert auf stabilen, jedoch teilweise unvollständigen Clusterstrukturen und verfügt über zahlreiche Innen- und Außenbeziehungen. Innerhalb des Clusters sind sämtliche Elemente der Wertschöpfungskette vorzufinden. Diese Entwicklungsstufe ist gekennzeichnet durch einen positiven Güter- und Informationsverkehr, der dennoch stellenweise Lücken aufweist. 53,54 Das Ideal eines Clusters ist der Strong Cluster. Dieser ist durch ausgereifte Clusterstrukturen, ein dichtes Netz an Güter- und Austauschbeziehungen, zahlreiche inter- und intraclusterielle Beziehungen sowie Beziehungen mit Vgl. Bruch-Krumbein, Waltraud/ Hochmuth, Elke (2000): a. a. O., S. 28. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Vgl. Bruch-Krumbein, Waltraud/ Hochmuth, Elke (2000): a. a. O., S. 28. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S

30 Unternehmen des nationalen und/oder supra-nationalen Wirtschaftsraums gekennzeichnet. Der Cluster ist (international) konkurrenzfähig und weist eine dynamische Entwicklung auf. 55,56 Hinsichtlich des Strong Clusters besteht die Möglichkeit einer Lock-in 57 -Situation. Diese tritt ein, sofern der Cluster über zahlreiche clusterinterne Verflechtungsbeziehungen verfügt, die Außenbeziehungen aber fehlen. Tritt eine solche Situation ein, führt dies im Normalfall aufgrund fehlender externer Impulse langfristig zur Auflösung eines Clusters. 58 Neben den zuvor genannten Entwicklungsstufen von Clustern sind zwei weitere Formen unter Einbeziehung der politischen Einflussnahme erkennbar: Im Policy Driven Cluster, dem politisch motivierten Cluster, ist das Vorhandensein einer kritischen Masse an Unternehmen nicht gewährleistet, so dass sich der Cluster nicht eigenständig entwickelt. 59 Gleichwohl findet eine Förderung oftmals auf Druck verschiedener politischer Ebenen statt. 60 Das Wishful Thinking Cluster (Wunschdenken-Cluster), basiert auf dem politischen Wunsch, bestimmte Wirtschaftszweige zu aktivieren, die bis dato lediglich eine untergeordnete Rolle in der regionalen bzw. lokalen Wirtschaftsstruktur einnehmen und deren Grundvoraussetzungen zur Ausbildung eines Clusters als sehr gering einzuschätzen sind. 61 Über die zuvor beschriebenen Klassifizierungen hinaus existieren weitere Ansätze. Diese können beispielsweise aufgrund der inneren Struktur bzw. Vernetzung unterschieden werden. Netzwerkclustern sind, durch heterarchische Beziehung zwischen den Akteuren geprägt, Sternclustern bilden sich um ein dominierendes Unternehmen und Pseudocluster zeichnen sich durch einen streng hierarchischen Aufbau und fehlende horizontale Verbindungen zwischen den Akteuren aus. (siehe Abb. 6 Schematische Darstellung verschiedener Typen von Clustern, Unterscheidungskriterium Vernetzung). 62 Hinsichtlich des räumlichen Umgriffs kann eine Differenzierung zwischen lokalen, regionalen, nationalen oder grenzüberschreitenden Clustern erfolgen Vgl. Bruch-Krumbein, Waltraud/ Hochmuth, Elke (2000): a. a. O., S. 28. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Der Lock-in -Effekt beschreibt eine Situation abnehmender Anpassungsfähigkeit eines prosperierenden Clusters, diese führt auf lange Sicht zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Clusters. Vgl. Lürig, Eike Bertolt (2007): Die Bedeutung von Clustern für die Strukturpolitik: Möglichkeiten und Grenzen eines Politikkonzeptes, Saarbrücken, S. 47. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Vgl. Enright, Michael J. (2003): Regional clusters: What we know and what we should know, in: Bröcker, Johannes/ Dohse, Dirk/ Soltwedel, Rüdiger (Hrsg.): Innovation Clusters and Interregional Competition, Berlin, Heidelberg, New York, S Vgl. Kiese, Matthias (2008d): a. a. O., S. 13. Vgl. Beckord, Claas (2008): Clustermanagement als Instrument der Wirtschaftsförderung, Konzeptionelle Grundlagen, Clusterpolitik und operative Umsetzung clusterorientierter Entwicklungsstrategien in Sachsen, Saarbrücken, S Vgl. Tichy, Gunther (2001): a. a. O., S

31 Abb. 6 Schematische Darstellung verschiedener Typen von Clustern, Unterscheidungskriterium Vernetzung Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Tichy, Gunther (2001): Regionale Kompetenzzyklen - Zur Bedeutung von Produktlebenszyklus- und Clusteransätzen im regionalen Kontext, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 45, Heft 3-4, S Positive Effekte der Clusterentwicklung Cluster können den eingebundenen Unternehmen umfangreiche erfolgsfördernde Einflussfaktoren generieren. Die Unternehmen profitieren beispielsweise von der Ko-Präsenz am Standort, da sie über Produkte und Produktionsbedingungen ihrer Konkurrenten informiert sind und somit die Wettbewerbssituation besser einschätzen können. Dadurch werden Lern- und Leistungssteigerungsprozesse initiiert und es entstehen Innovationsanreize. 63 Auf diesem Weg erhöht sich die Effizienz und Produktivität der einzelnen Unternehmen im Cluster. Ferner ermöglicht die gemeinsame Nutzung aufwendiger Infrastruktureinrichtungen, die die finanziellen Mittel der einzelnen Unternehmen oder des Wirtschaftszweiges übersteigen, Kosten- und Koordinationsvorteile. 64 Cluster unterstützen und stimulieren Investitionen, von denen die einzelnen Unternehmen profitieren. Hierbei wirken sich insbesondere das Vorhandensein von Innovationsmöglichkeiten und die Existenz einer hohen Dichte von Zulieferern und Institutionen, die bei der Schaffung von Wissen unterstützend wirken, förderlich aus. Darüber hinaus können ein einfacheres Experimentieren, aufgrund der lokal verfügbaren Ressourcen, sowie eine schnelle Verbreitung von Neuentwicklungen, zu einer verstärkten Investitionsbereitschaft beitragen. 65 Durch offensichtliche neue Geschäftstätigkeiten, mehr Komplementaritäten über die verschiedenen Unternehmen hinweg und niedrigere Eintrittsbarrieren in ähnliche Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S Vgl. Kiese, Matthias/ Schätzl, Ludwig/ Sternberg, Rolf (2004): Clusteransätze in der regionalen Wirtschaftsförderung, Theoretische Überlegungen und empirische Befunde aus Wolfsburg und Hannover, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 48, Heft 3-4, S Vgl. Linde, Claas van der (2005): a. a. O., S

32 Geschäftsfelder aufgrund des Vorhandenseins lokaler Ressourcen, begünstigen Cluster die Gründung neuer Unternehmen, sogenannter Spin-offs. 66 Des Weiteren wirkt sich ein Cluster vorteilhaft auf das regionale Arbeitskräfteangebot aus. Durch unterstützende Infrastruktur, insbesondere im Bereich Aus- und Weiterbildung, wird ein spezialisierter Arbeitskräftepool geschaffen. Der Zugang zu spezialisierten und erfahrenen Arbeitskräften wird zudem erheblich vereinfacht, da sich diese aufgrund der hohen Dichte an potenziellen Arbeitgebern am Standort konzentrieren. Dies führt in der Folge sowohl zu niedrigen Personalakquirierungskosten als auch zu Einsparungen im Bereich der unternehmensinternen Arbeitskräfteausbildung. 67 Neben den zuvor genannten Vorteilen, können insbesondere die Wissensdichte und der kontinuierliche Wissenstransfer, die, aufgrund der kurzen Wege innerhalb eines Clusters, eine besonders hohe Qualität einnehmen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen positiv beeinflussen. 68 Auch Wissens-Spillover 69 bei Mitarbeiterwechseln sorgen für kontinuierlich neue Impulse und tragen somit zur Innovationskraft der Unternehmen bei. Weitere unternehmensbezogene Vorteile können sich ergeben, sofern der Cluster seitens der Region bzw. ihrer öffentlichrechtlichen Akteure als solches erkannt und gefördert wird. 70 Neben den positiven Effekten, die Cluster für die beteiligten Unternehmen beinhalten, weisen funktionierende Cluster darüber hinaus Vorteile für die Region auf, in der sie situiert sind. Hierzu zählt u. a. der Imagegewinn der Branche in der Region und damit einhergehend die Stärkung des regionalen Images insgesamt sowie die wachsende Identifikation mit dem Standort. Ebenfalls damit verbunden ist eine Steigerung der regionalen Innovationskraft. Ein Cluster kann ferner zur Ansiedlung neuer Unternehmen in der Region beitragen und die regionale Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit steigern. Darüber hinaus werden Clustern Potentiale bei der Beschleunigung des regionalen Strukturwandels zugesprochen Abgrenzung des Clusterkonzepts zu anderen Konzepten Netzwerke In seinen Fundamenten entstammt der Clusteransatz der Netzwerktheorie und in der Praxis werden Cluster häufig mit (institutionalisierten) Netzwerken gleichgesetzt. Netzwerke können als Ansammlungen sozialer Beziehungen definiert werden, die mindestens drei Akteure (Individuen oder Organisationen) einbeziehen. 72 Unterscheidungsmerkmale von Netzwerken sind beispielsweise die Akteurskonstellation, die Ziele, die Organisationsform und der Formalisierungsgrad. Netzwerke weisen eine begrenzte Anzahl an Netzwerkpartnern auf, deren Austauschbeziehungen nicht nur rein marktlichen Charakter besitzen, wohingegen Vgl. Ebenda, S. 21. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Vgl. Ebenda, S Das Überfließen neu generierten Wissens an andere Akteure des Clusters. Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Vgl. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S Vgl. Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2005): a. a. O., S. 18 ff. Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S

33 Cluster eine große Anzahl an Unternehmen umfassen können, deren Austauschprozesse hauptsächlich marktbasiert motiviert sind. 73 Akteure eines Netzwerks können ihre latenten Beziehungen flexibel mit anderen Partnern kombinieren und problemorientiert aktivieren. Obwohl Netzwerke langfristig ausgerichtet sind, stellen sie sich nicht starr fixiert dar, sondern informell. Während der Clusteransatz die räumliche Nähe 74 sowie den Kooperations- und den Konkurrenzaspekt voraussetzt, sind Netzwerke nicht zwangsläufig auf eine räumliche Begrenzung angewiesen, und blenden die von Porter betonte Bedeutung des Wettbewerbs für die Clusterdynamik aus. Netzwerke können aufgrund der fehlenden räumlichen Dimension über die territorialen Grenzen von Clustern, innerhalb derer sie einen wesentlichen Bestandteil bilden, hinausgehen. Die Intensität der Verflechtungen in Netzwerken dient als wichtiges Kriterium zur räumlichen Abgrenzung von Clustern. Erfolgreiche Cluster können aber auch selbst Bestandteile von interregionalen Netzwerken sein, indem sie in der externen Clusterdimension (siehe Kap Dimensionen von Clustern) über Verknüpfungen zu anderen Clustern der gleichen Branche bzw. Technologie verfügen. 75 Im Rahmen dieser Arbeit ist insbesondere die Abgrenzung von Clustern gegenüber ähnlich strukturierten Formen von Netzwerken, wie beispielsweise Unternehmensnetzwerken, Produktionsnetzwerken, Forschungs- und Entwicklungs- (FuE-) Netzwerken von Bedeutung. Sie sind eine besondere Form der Organisation, die Interaktionen zwischen rechtlich selbständigen Einheiten wie Wirtschaftsunternehmen oder zwischen solchen und z. B. Forschungseinrichtungen verbessern. 76 Diese Art der Netzwerke ist durch eine relative Stabilität gekennzeichnet und geht über ökonomische Tauschbeziehungen hinaus. Die zwischen den am Netzwerk beteiligten Unternehmen vorhandenen Beziehungen sind in der Regel langfristig vertraglich angelegt und sowohl personell als auch technisch-organisatorisch abgesichert. 77 Mittels gemeinsamer Produktentwicklung, Produktion und Vermarktung können durch Unternehmensnetzwerke höhere Überlebens-, Problemlösungs- und Entwicklungsfähigkeiten erzielt werden. 78 Wie jedoch im Hinblick auf Netzwerke im Allgemeinen festgestellt wurde, liegt hinsichtlich der Unternehmensnetzwerke der maßgebliche Unterschied zu Clustern in der Ausblendung des Konkurrenzaspekts Vgl. Universität Bayreuth (Hrsg., 2006): a. a. O., S. 37. Vgl. Ebenda. Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 58. Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 22. Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon Online, Stichwort Unternehmensnetzwerke, aufgerufen am: Vgl. Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 22 f. 20

34 Industrielle Distrikte Industriedistrikte sind regionale Produktionsnetzwerke kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). 79 Sie sind meist auf traditionelle Industrien spezialisiert. 80 Sie gleichen insofern einem Cluster, da beide Konzepte die Prinzipien Kooperation und Konkurrenz beinhalten. Während bei Clustern beide Prinzipien gleichermaßen ausgeprägt sind, liegt bei industriellen Distrikten eine stärkere Betonung auf dem Kooperationsaspekt. Darüber hinaus wird bei dem Konzept der industriellen Distrikte soziokulturellen Faktoren eine besondere Bedeutung eingeräumt. Das Konzept der industriellen Distrikte bezieht sich auf KMU, die in ihrer Produktionsausrichtung eher komplementär sind. Ein Cluster kann dahingegen große Betriebe beinhalten oder zumindest durch einen oder mehrere Leitbetriebe geprägt sein. 81 Ein weiterer Unterschied zu industriellen Distrikten besteht in der stärkeren Einbindung von Institutionen sowie FuE bei Clustern. Ferner weisen typische industrielle Distrikte überwiegend intraregionale Lieferverflechtungen und langfristige Verträge sowie nur eingeschränkt Verbindungen mit Firmen außerhalb der Region auf Innovative/kreative Milieus Bei einem innovativen/kreativen Milieu handelt es sich um ein formelles und informelles Geflecht von Interaktionen zwischen Unternehmen, regionalen Bildungseinrichtungen und weiteren lokalen und regionalen Institutionen. 83 Bei der Entwicklung des Konzepts übernahm die französische Forschergruppe GREMI (Groupe de Recherche Européen sur les Milieux Innovateurs) eine Vorreiterrolle. Seit 1984 erforscht die Gruppe, vorrangig bestehend aus französischen Soziologen und Regionalwissenschaftlern, die Gründe für die unterschiedliche Innovationsfähigkeit und -tätigkeit verschiedener Regionen. Der Ansatz geht davon aus, dass das Zusammenspiel aller Beziehungen in einem Milieu, eingebunden in das soziokulturelle Umfeld, einen kollektiven Lernprozess bewirkt. Neben der räumlichen Nähe spielt bei dem innovativen/kreativen Milieu daher die Existenz von gemeinsamen Wertvorstellungen und Vertrauen eine zentrale Voraussetzung. 84 Auf diesem Weg werden wichtige Informationen regional schneller transportiert, kollektive Lernprozesse veranlasst und somit die örtliche Innovationsfähigkeit gesteigert. Obgleich sowohl die Industriedistrikte als auch die Milieuansätze einen ähnlichen Ansatzpunkt verfolgen, werden beide bisher weitgehend unabhängig voneinander betrachtet. Dennoch deuten zahlreiche Studien auf die Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze hin, daher ist eine trennscharfe Differenzierung nur eingeschränkt möglich Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon Online, Stichwort Industriedistrikt, aufgerufen am: Vgl. Tödtling, Franz (2005): a. a. O., S. 21. Vgl. Universität Bayreuth (Hrsg., 2006): a. a. O., S. 38. Vgl. Ebenda, S. 39. Vgl. Gabler Fachverlage GmbH (Hrsg., 2004): Gabler-Wirtschaftslexikon, Stichwort Kreatives Milieu, Wiesbaden, S Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon Online, Stichwort Kreatives Milieu, aufgerufen am: Vgl. Bathelt, Harald/ Glückler, Johannes (2003): a. a. O., S

35 Die folgende Abbildung verdeutlicht die Abgrenzung der zuvor behandelten Begrifflichkeiten. Cluster können demnach eine besondere Variante von Unternehmensnetzwerken sein. Industrielle Distrikte und innovative/kreative Milieus sind wiederum eine spezifische Ausprägung von Clustern (siehe Abb. 7 Beziehung zwischen Unternehmensnetzwerken, Clustern, industriellen Distrikten und innovativen/kreativen Milieus). Abb. 7 Beziehung zwischen Unternehmensnetzwerken, Clustern, industriellen Distrikten und innovativen/kreativen Milieus Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Meyer-Stamer, Jörg (2000): Clusterförderung als Element lokaler und regionaler Standortpolitik: Optionen, Hindernisse und Grenzen - Perspektiven für NRW, Duisburg, S. 10, Online-Dokument: aufgerufen am: Kritische Betrachtung des Clusterkonzepts Im Rahmen dieser Arbeit kann lediglich ein Ausschnitt der Kritikpunkte an dem Clusterkonzept wiedergegeben werden. Wie bereits in Kapitel Definition und Kern des Clusterkonzepts erwähnt, führt Porters Definition von Clustern zu zahlreichen unterschiedlichen Interpretationsvarianten des Begriffs und damit einhergehend zu einer ungenauen bzw. unscharfen Verwendung. Bei dem Definitionsansatz von Porter bleiben beispielsweise die Maßstabsebene der geographischen Konzentration, sowie die Anzahl an Unternehmen, die ein Cluster umfassen muss, um die vorausgesetzte, sogenannte kritische Masse zu erreichen, ungeklärt. 86 Diese laut Martin und Sunley conceptual elasticity 87 führt unter anderem dazu, dass in der Praxis nahezu jede Ballung von Unternehmen als Cluster bezeichnet werden kann. Aber auch Porters Diamant, das Basiskonzept des Clusters ist aufgrund seiner konzeptionellen Ungenauigkeit in der wissenschaftlichen Diskussion kritisiert worden, wodurch laut Eisebith und Vgl. Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 21. Martin, Ron/ Sunley, Peter (2003): Deconstructing clusters: chaotic concept or policy panacea?, in: Journal of Economic Geography, Oxford University Press, S

36 Fromhold-Eisebith (...) die Brauchbarkeit dieser Leitidee für die Regionalförderung grundlegend in Frage (gestellt wird). 88 Ferner wird der Katalog der Vorteile von Clustern in der Wissenschaft kritisch hinterfragt. Diesbezüglich wird beispielsweise Porters unschlüssige Begründung des Zusammenhangs räumlicher Nähe mit betrieblicher Wettbewerbsfähigkeit oder lokaler Wissensverbreitung beanstandet. Mehrere Studien konnten zwar hinsichtlich der betrieblichen Innovativität teils einen gewissen Vorsprung clusterangehöriger vor clusterexternen Firmen feststellen, direkte Abhängigkeiten konnten aber bisher nicht nachgewiesen werden. 89 Eine weitere Schwäche des Konzepts bilden die möglichen Nachteile, die mit den Clustermerkmalen in Verbindung stehen. Problematisch sind diesbezüglich beispielsweise Gefahren, die aus der großen Abhängigkeit der Regionalentwicklung von einem oder zumindest wenigen Branchenfeldern entstehen. Erlebt die vorherrschende Branche eine Krise, wird die gesamte regionale Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Darüber hinaus kann der Zusammenhalt clusterangehöriger Firmen von auswärtigen Unternehmen als Gefahr angesehen werden, da Preisabsprachen unter Zulieferern begünstigt und Marktkräfte ausgehebelt werden können. Cluster bieten ein spezielles Umfeld und eine besondere Kombination von Produktionsfaktoren, Institutionen und Wissen. Diese Konstellation kann sich erheblich auf die Effizienz und Produktivität auswirken und diese in sehr kurzer Zeit erheblich steigern. Es kann jedoch auch das Gegenteil eintreten: Sind bei einem Cluster beispielsweise die Grundlagen der Wettbewerbsfähigkeit nicht (mehr) gegeben, kann die Wettbewerbsfähigkeit verloren gehen. 90 Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass Cluster kein Allheilmittel oder gar Selbstläufer für sämtliche Regionen darstellen. Nicht in jeder Region besteht das Potenzial und/oder das Vermögen Cluster zu initiieren und auszubilden. Es müssen daher ( ) Vielschichtige Voraussetzungen (...) gegeben bzw. erfüllt sein, um einer Region mit Hilfe des Cluster-Konzepts wirtschaftsstrukturelle Impulse zu induzieren Grundlagen der Clusterförderung In diesem Kapitel werden einführend die Rahmenbedingungen der Clusterförderung dargestellt. Neben dem Begriff der Clusterförderung werden die grundlegenden Begrifflichkeiten Clusterpolitik, Clusterinitiativen und Clustermanagement definiert. Abschließend erfolgt ein Überblick über zur Verfügung stehende Instrumente der Clusterförderung. Anhand dieser Instrumente werden die Möglichkeiten der Unterstützung von Clustern dargestellt Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 82. Vgl. Ebenda, S. 85. Vgl. Linde, Claas van der (2005): a. a. O., S. 21. Elsner, Wolfram (Hrsg., 2004): a. a. O., S

37 2.2.1 Rahmenbedingungen der Clusterförderung Die Clusterförderung konnte sich in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit erfreuen, die in den veränderten Rahmenbedingungen der Wirtschaftsförderung ihren Ursprung findet. In diesem Zusammenhang sind sowohl Globalisierung und Regionalisierung, als auch die Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft sowie die regionale und kommunale Finanzlage zu nennen, die im Folgenden zusammenfassend dargestellt werden. GLOBALISIERUNG bezeichnet die Entstehung weltweiter Märkte, d. h. die zunehmende Internationalisierung des Handels, der Kapitalmärkte sowie der Produkt- und Dienstleistungsmärkte und die internationale Verflechtung der Volkswirtschaften. 92 Der Prozess der Globalisierung wird insbesondere durch neue Technologien im Kommunikations-, Informations- und Transportwesen sowie durch neue Organisationsformen der betrieblichen Produktionsprozesse beschleunigt. Durch diese Entwicklungen entsteht eine gewisse Standortungebundenheit, die es Unternehmen ermöglicht, die für sie günstigsten Produktions- bzw. Lieferstandorte zu wählen und ihre Aktivitäten weltweit zu koordinieren. Im Zuge der Globalisierung intensiviert sich der internationale Wettbewerb um mobile Produktionsfaktoren, wie Sach- und Humankapital und technisches Wissen. Länder, Regionen, Kommunen und Unternehmen fokussieren sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen und bauen ihre Stärken aus. Die Rolle der Regionen hat im Zuge der Globalisierung einen Bedeutungsgewinn erfahren (REGIONALISIERUNG). Die Region wird verstärkt als wirtschaftlicher Aktionsraum begriffen, da sich im globalen Wettbewerb immer mehr Kommunen und auch Unternehmen dazu gezwungen sehen, miteinander zu kooperieren, ihre Kompetenzen zu bündeln, gemeinsame Strategien zu entwickeln und Synergien zu schaffen. Insbesondere durch die Globalisierung 93 von Wertschöpfungsketten, Märkten und Wissen sind Regionen heute, nicht nur im Inland, stärker denn je dem Wettbewerb mit anderen Regionen ausgesetzt und versuchen ihre spezifischen Stärken als Alleinstellungsmerkmale auszubauen. 94 Der Wandel von der Industrie- über die Informationsgesellschaft hin zur WISSENSGESELLSCHAFT bezeichnet seit Mitte des letzten Jahrhunderts einen der dominierenden Prozesse. Die Bedeutung von Wissen als Produktionsfaktor gewinnt in der Wettbewerbswirtschaft zunehmend an Bedeutung, so dass Wissen zu einem der maßgeblichen Produktionsfaktoren, noch vor den traditionellen betriebswirtschaftlichen Faktoren Arbeit, Kapital und Boden, avanciert. Intellektuelles Kapital 95 wird in diesem Zuge immer bedeutender für den Börsenkurs F. A. Brockhaus (Hrsg.): Brockhaus - Die Enzyklopädie Digital, Stichwort Globalisierung. Globalisierung bezeichnet den Prozess der zunehmenden weltweiten Verflechtung. Vgl. Ketels, Christian (2008a): a. a. O., S. 41. Intellektuelles Kapital sind Werte, die u. a. durch Mitarbeiter Know-how, kompetente Führungskräfte, Innovationskraft, gute Kunden- und Lieferantenbeziehungen, Werte einer Marke, funktionierende Prozesse in der Fertigung und Administration geprägt sind. Es erlaubt, im Gegensatz zu materiellen Vermögenswerten, Aussagen über das zukünftige Potenzial Rendite erwirtschaften zu können. Vgl. Deutsche Bank Research (2008): Wie intellektuelles Kapital Werte schafft, Frankfurt am Main, Online-Dokument: aufgerufen am:

38 von Unternehmen. In der Wissensgesellschaft werden Beschäftigung und Wertschöpfung insbesondere durch den tertiären Sektor, im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen, wie beispielsweise FuE, generiert. Diese Entwicklung wird von einem wirtschaftlichen Strukturwandel begleitet, in Folge dessen Arbeitsplätze im produzierenden Sektor in Niedriglohnländer abwandern. Für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens ist die Fähigkeit notwendig, Wissen zu generieren, zu teilen, zu nutzen und aufzubewahren. Diese Prozesse können durch die Wissensdichte, den kontinuierlichen Wissenstransfer und Wissensspillover innerhalb eines Clusters begünstigt werden. Die REGIONALE UND KOMMUNALE FINANZLAGE ist durch ein Missverhältnis von wachsenden Aufgaben und sinkenden Einnahmen geprägt. Viele Kommunen und Regionen können ihre Haushalte nicht mehr ausgleichen 96 und werden zu einer Konzentration ihrer Mittel in der Wirtschafts- und Innovationsförderung gezwungen, die anhand einer Fokussierung auf Cluster erreicht werden kann Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung Clusterförderung umfasst grundsätzlich Aktivitäten zur Förderung der Entstehung und Entwicklung von Clustern. 98 Clusterförderung kann hinsichtlich der Steuerungsrichtung entweder top-down durch die administrative Ebene konzipiert werden oder bottom-up von Unternehmen gleicher oder verwandter Branchen ausgehen. 99 Der zweite Ansatz zeichnet sich durch einen geringen Einfluss der öffentlichen Hand und ein hohes Maß an Eigeninitiative der zentralen Akteure aus und ist häufig auf einer lokalen oder regionalen Ebene angesiedelt. 100 Übergeordnetes Ziel der Clusterförderung ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eines Clusters. 101 Der Begriff Clusterpolitik wiederum bezeichnet die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Clusterförderung in einer bestimmten Region stehen. 102 Clusterpolitik setzt somit den Rahmen für die staatliche Förderung von Clustern und ist eine spezifische Form der Industriepolitik, die durch zwei Bezüge geprägt wird. Zum einen ist sie auf die Förderung regionaler Spezifika ausgerichtet. 103 Zum anderen zielt Clusterpolitik in struktureller Hinsicht darauf ab, einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Branchenkonzentrationen oder Netzwerkbausteinen zu Clustern bzw. zur Fortentwicklung bestehender Cluster zu Vgl. Reschl, Richard/ Rogg, Walter (2003): Kommunale Wirtschaftsförderung, Sternenfels, S. 20. Vgl. Kiese, Matthias (2008b): Clusterpolitik in Deutschland, ein wirtschaftsgeographischer Vergleich aus institutioneller und politisch-ökonomischer Perspektive, unveröffentlichte Habilitationsschrift, Hannover, S. 54. Begriffsdefinition abgeleitet von der Definition des Wortes Clusterpolitik: Als Clusterpolitik lassen sich grundsätzlich alle staatlichen Maßnahmen bezeichnen, die sich mit der Förderung der Entstehung und Entwicklung von Clustern in einer bestimmten Region befassen. Vgl. Kiese, Matthias (2008c): Mind the Gap: Regionale Clusterpolitik im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Praxis aus der Perspektive der Neuen Politischen Ökonomie, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 52, Heft 2-3, S Vgl. Dewald, Ulrich (2006): a. a. O., S. 8. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 81. Vgl. Beugelsdijk, Sjoerd/ Hospers, Gert-Jan (2002): Regional Cluster Policies: Learning by Comparing?, in: Kyklos, International Review for Social Sciences, Jg.55, Heft 3, S Vgl. Kiese, Matthias (2008c): a. a. O., S

39 leisten. 104 Clusterpolitische Strategien sind mehr dem Wachstumsziel als dem Ausgleichsziel verpflichtet, da in der Regel prosperierende Regionen weiter gestärkt werden. 105 Die Förderung von Clustern erfordert eine breite und langfristige politische Unterstützung. Clusterpolitiken können (...) als Versuch begriffen werden, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im interaktiv und institutionell verdichteten regionalen Raum wieder stärker zu verkoppeln. 106 In Deutschland hat sich die Clusterförderung im Laufe der letzten Jahre zu einer beliebten Komponente der Wirtschaftsförderpolitik entwickelt. Das Konzept der Förderung endogener Potenziale wird bereits seit vielen Jahrzehnten in zahlreichen Programmen in der Regional- und Strukturpolitik umgesetzt. Das Clusterkonzept verfügt darüber hinaus über zusätzliche Vorteile für Bund, Land und Kommunen. Zum einen bietet es für den Bund und die Länder in Deutschland die theoretisch fundierte Grundlage und Rechtfertigung, die vorhandenen finanziellen Mittel aus Struktur-, Industrie- und Technologieprogrammen in konkreten Projekten vor Ort und inhaltlich abgestimmt sowie in der Vergabe wettbewerbsorientiert und räumlich differenziert zu investieren. 107 Zum anderen verfügen die Kommunen und Regionen auf diesem Weg über ein (...) umsetzungsorientiertes und international anerkanntes Konzept (...) 108, das eine stärkere Fokussierung ihrer wirtschaftlichen Stärken ermöglicht und die (...) kommunale Wirtschaftsförderstrategie und -organisation mit den Vorstellungen der staatlichen Wirtschaftsförderpolitik passfähig und kompatibel (...) 109 gestaltet. Ferner können die immer knapper werdenden öffentlichen Mittel mit einer auf Cluster ausgerichteten Strategie zielgerichtet und effektiver als bisher eingesetzt werden. 110 Weitere Vorteile einer clusterorientierten Wirtschaftspolitik ergeben sich u. a. durch eine erhöhte Transparenz und Sichtbarkeit von politischem Handeln in der Öffentlichkeit. 111 Aber auch das Herbeiführen einer inhaltlich abgestimmten Vorgehensweise als Grundlage für eine strukturierte Zusammenarbeit unterschiedlicher Ressorts, Ämter und Ministerien sowie Mobilisierung privatwirtschaftlicher Investitionen in Zukunftsobjekte der Region, des Landes und des Bundes sind bedeutende Vorteile. 112 Das Verständnis von Clusterpolitik hat sich im Laufe der letzten Jahre erheblich verändert. Zu Beginn wurde unter Clusterpolitik, in Anlehnung an die Arbeiten Porters, insbesondere nationale Industriepolitik verstanden. Heute zeigt sich, dass zwar auf der supranationalen Ebene der EU und auf der Bundesebene die Vgl. Bruch-Krumbein, Waltraud/ Hochmuth, Elke (2000): a. a. O., S. 69 f. Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): Regional- und Stadtökonomik 2, Regionalentwicklung und Regionalpolitik, Wien, S Zit. in: Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 24. Köser, Sven/ Wessel, Markus (2009): Wirtschaftsförderung durch Clusterinitiativen - Was läuft wo in Deutschland?, in: Beck, Rasmus/ Heinze, Rolf/ Schmid, Josef (Hrsg.): Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern, Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, S. 61. Ebenda. Ebenda. Vgl. Rehfeld, Dieter (2009): Was kann Clustermanagement leisten? Erwartungen, Zwischenergebnisse und offene Fragen, in: Beck, Rasmus/ Heinze, Rolf/ Schmid, Josef (Hrsg.): Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern, Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, S Vgl. Köser, Sven/ Wessel, Markus (2009): a. a. O., S. 63. Vgl. Ebenda. 26

40 Rahmensetzungen für die Entwicklung von Clustern bestimmt werden, Clusterpolitik aber insbesondere in Deutschland auf der Landes- und der (inter-) kommunalen Ebene umgesetzt wird (siehe Kap. 3 Clusterförderung im Überblick). Diese Vier- Ebenen-Politik kann als ein auf Cluster ausgerichteter Top-down-Ansatz verstanden werden. 113 In der Clusterpolitik gilt es, die Interessen unterschiedlicher Akteure zu koordinieren, einerseits die der Kommunalpolitiker, Unternehmer und Wirtschaftsförderer, andererseits die der Akteure auf Landes-, Bundes- und EU- Ebene. Clusterpolitik ist an der Schnittstelle etablierter Politikfelder wie der Regional-, Industrie-, Technologie- und Wissenschaftspolitik entstanden, (...) deren Instrumente sie innovativ kombiniert und auf Cluster fokussiert. 114 Laut Kiese 115 lässt sich Clusterpolitik anhand folgender Merkmale differenzieren: Steuerung Hinsichtlich der Steuerung von Clusterpolitik kann zwischen öffentlicher oder privat initiierter, finanzierter und gesteuerter Clusterförderung unterschieden werden. Clusterreferenz Clusterpolitik kann sich einerseits explizit auf den Begriff des Clusters konzentrieren, sie kann andererseits implizit die Herausbildung und Entwicklung räumlich-sektoraler Konzentrationen beinhalten, ohne den Begriff Cluster zu verwenden. Clusterorientierung Die Clusterorientierung befasst sich mit dem Ausmaß, in dem sich ein politisches Programm am Clusterkonzept orientiert. Dies kann beispielsweise durch das Verhältnis von branchen- bzw. technologiespezifischen Projekten zu allgemeinen bzw. querschnittsorientierten Instrumenten der Wirtschaftsförderung festgestellt werden. Komplexität Clusterförderung kann sich auf den Einsatz einzelner Instrumente, wie beispielsweise Gründungswettbewerbe, beschränken, sie kann darüber hinaus regionale Entwicklungskonzepte bzw. -programme umfassen, die den Einsatz von mehr als nur einem Instrument erfordern. Kohärenz Eine kohärente Clusterpolitik zeichnet sich durch eine umfassende, zwischen allen Akteuren abgestimmte ganzheitliche Clusterstrategie aus. Dem entgegen sind nicht aufeinander abgestimmte Akteure, die in Konkurrenz zueinander ohne abgestimmte Strategie mit isolierten Maßnahmen einzelne Clusterelemente fördern, charakteristisch für eine inkohärente Clusterpolitik Vgl. Rehfeld, Dieter (2009): a. a. O., S Kiese, Matthias (2009b): Policy-Transfer und institutionelle Lernprozesse in der Clusterpolitik, in: Beck, Rasmus/ Heinze, Rolf/ Schmid, Josef (Hrsg.): Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern, Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, S. 43. Vgl. Kiese, Matthias (2008c): a. a. O., S. 131 f. 27

41 Institutionalisierung Hinsichtlich der Institutionalisierung unterscheidet Kiese zwischen schwach institutionalisierter Clusterpolitik, in der Ziele und Aufgaben in Form unverbindlicher Absichtserklärungen zwischen den Akteuren formuliert werden, und stärker institutionalisierten Formen. Bei stärker institutionalisierten Formen werden konkrete Organisationen oder Personen mit der Umsetzung der Clusterstrategie beauftragt. Die stärkste Form der Institutionalisierung stellt die Schaffung eigenständiger Umsetzungsorganisationen mit eigener Rechtspersönlichkeit dar. Reifegrad 116 Clusterpolitik lässt sich dadurch differenzieren, ob sich ein Konzept bereits in der Umsetzung befindet, seit welchem Zeitpunkt es umgesetzt wurde und welche Entwicklungen seitdem vollzogen wurden. Clusterstrategien sind Ansätze zur Operationalisierung des Clusterkonzepts als Instrument der Regionalpolitik mit dem Ziel (der) Ausbildung von Clustern. Sie formulieren daher Wege zur Erreichung des Ziels der Clusterentwicklung und stellen das Gerüst für die operative Umsetzung dar. 117 Clusterprozesse können zufällig, aber prinzipiell auch politisch gezielt angestoßen werden. 118 Voraussetzung einer politisch gezielten Entwicklung ist das Vorhandensein einer kritischen Masse für die Clusterbildung und die Existenz sogenannter lokaler Externalitäten, 119 wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Humankapital, Firmenneugründungen, Innovation und Risikokapitalgebern, (...) die als Mechanismen der Clusterbildung wirken. 120 Hinsichtlich der Umsetzung von Clusterpolitik herrscht eine große Vielfalt an Möglichkeiten, die sich in den zahlreichen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die unter der Bezeichnung Clusterpolitik zur Anwendung kommen, widerspiegelt. 121 Die Umsetzung der Clusterstrategie erfolgt in der Regel durch die Beauftragung einer oder mehrerer Organisationen seitens der Politik. Bei diesen Organisationen kann es sich um Behörden, privatrechtlich organisierte öffentliche Wirtschaftsförderungen, Mischformen mit öffentlicher und privater Trägerschaft (Public Private Partnership) oder rein private Agenturen handeln. 122 Die Umsetzung regionaler Clusterpolitik ist in der Praxis ein mehrstufiger Prozess, der in der Literatur als cluster policy cycle beschrieben wird 123 und basierend auf Bathelt und Dewald 124 im Folgenden kurz dargestellt wird: Kiese nennt dieses Merkmal Zeit. Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 24. Brandt, Arno (2008): Regionale Clusterprozesse zwischen Effizienzvorteilen und Marktversagen, in: Floeting, Holger (Hrsg.): Cluster in der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik, Vom Marketingbegriff zum Prozessmanagement, Berlin, S Vgl. Ebenda. Brandt, Arno (2008): Ebenda, S. 138 f. Vgl. Bathelt, Harald/ Dewald, Ulrich (2008): a. a. O., S Vgl. Kiese, Matthias (2008c): a. a. O., S. 133 f. Vgl. Bathelt, Harald/ Dewald, Ulrich (2008): a. a. O., S Vgl. Ebenda, S. 167 f. 28

42 Initiierung Zu Beginn steht der politische Entschluss eine Clusterstrategie durchzuführen und Clusterprogramme als Instrument zu wählen. Diese Entscheidung wird oftmals vielmehr aufgrund regionaler Konkurrenzsituationen getroffen, um Fördermitteln zu generieren, als in Folge konkreter regionalwirtschaftlicher Bedürfnisse. Identifikation der Branchen Die Identifikation von Clusterbranchen erfolgt oftmals anhand von Input-Output- Analysen, 125 SWOT-Analysen 126 und Methoden, wie der Ermittlung des Lokalisationsquotienten 127 oder ähnlichem. Diese Methoden können jedoch Faktoren, wie beispielsweise die Erfassung sozialer Austauschprozesse und institutioneller Rahmenbedingungen, nicht abbilden. Praxis der Branchenauswahl Die Auswahl der schwerpunktmäßig zu fördernden Branchen steht unter dem Einfluss strategisch-politischer Faktoren. Diesbezüglich besteht oftmals der Druck, repräsentative Branchen abbilden zu müssen, um sich politischen Rückhalt zu sichern. Infolgedessen werden zum Teil zu weit gefasste Sektoren als Cluster definiert. Aber auch die strategische Ausrichtung auf Zukunftsbranchen, wie beispielsweise die Informations- und Kommunikationstechnologie, die Biotechnologie und die Gesundheitswirtschaft, führt einerseits zu höheren Risiken, da sich die wirtschaftliche Entwicklung auch in diesen Branchen ungewiss darstellt und andererseits viele Regionen Cluster in den selben Branchen entwickeln. Der Konkurrenzdruck zwischen diesen Regionen verschärft sich und trägt dazu bei, dass sich ein Großteil der Cluster nicht profiliert. Steuerung des Politikprozesses Für den weiteren Ablauf der Umsetzung ist entscheidend, wer den Prozess initiiert und welchen Einfluss die administrative Seite auf die Gestaltung von Clusterpolitik ausübt. Oft werden Top-down-Ansätze verfolgt, die durch standardisierte Anläufe (Analyse - Auswahl von Branchen - Gestaltung und Umsetzung von politischen Instrumenten) geprägt sind. Diese beinhalten jedoch die Gefahr der Starrheit, indem sie beispielsweise Initiativen der Unternehmen hemmen und spontane Entwicklungen aufgrund der Fixierung auf bestimmte Ziele nicht zulassen Verfahren der empirischen Wirtschaftsforschung; Grundlage bildet eine sog. Input-Output- Tabelle, in der nach Wirtschaftszweigen untergliedert die Entstehung der Produktion und die dabei eingesetzten Vorprodukte und Produktionsfaktoren (Inputseite) und gleichzeitig die Verwendung der produzierten Mengen (Output) dargestellt werden. Engl. Akronym für die Analyse von Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren). Auf Grundlage statistischer Daten (amtliche Klassifikation der Wirtschaftszweige) werden Konzentrationsmaße herausgearbeitet, die den Besatz von Merkmalen in einer Raumkategorie darstellen. Unter Einbezug quantitativer Daten können Hinweise auf regionale Konzentrationen ermittelt werden. 29

43 Rolle von Clustermanagern Clustermanager nehmen in Bezug auf die Umsetzung und Akzeptanz von Clusterpolitik eine zentrale Rolle ein. Ihre Aufgabe ist es, die Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander und mit öffentlichen Institutionen zu organisieren und koordinieren sowie wichtige Akteure von dem Potenzial des Clusteransatzes zu überzeugen. Clusterentwicklung als reflexiver Lernprozess Clusterpolitik befindet sich heutzutage noch immer in einer experimentellen Phase. Zur Verbesserung des Einsatzes und der Umsetzung wird daher eine hohe Lernfähigkeit aller Beteiligten benötigt. Darüber hinaus sollte die Bedeutung von Evaluationstechniken für die Bewertung von Fortschritten und die systematische Identifizierung von Problemfeldern nicht unterschätzt werden. In der Praxis sind Evaluationsmechanismen trotz ihrer Bedeutung für den Politikprozess jedoch nur unzureichend ausgeprägt. 128 Der Begriff Clusterinitiative umfasst organisierte Maßnahmen, anhand derer das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit eines Clusters in einer Region gesteigert werden soll. Diese Maßnahmen werden unter maßgeblichem Einbezug von Clusterunternehmen, der öffentlichen Hand und/oder Forschungseinrichtungen durchgeführt. 129 Im Gegensatz zu der Clusterpolitik liegt bei dem Begriff der Clusterinitiative der Fokus auf den Clusterunternehmen als treibende Akteure, die sowohl von der öffentlichen Hand als auch von Forschungseinrichtungen unterstützt werden. 130 Clusterinitiativen lassen sich also als Oberbegriff jeglicher institutionalisierter Clusterförderung verstehen, innerhalb derer Clusterpolitik eine maßgebliche Förderung von staatlicher Seite bezeichnet. 131 Unter Clustermanagement werden auf Dauer angelegte regionale Aktivitäten verstanden, die sich aus dem Zusammenwirken bzw. der Vernetzung öffentlicher und privater Akteure eines oder mehrerer Cluster vor Ort entwickeln bzw. diese bei der weiteren Entwicklung unterstützen wollen. Im Gegensatz zur Clusterpolitik handelt es sich hierbei um einen Bottom-up-Ansatz. 132 Clustermanagement ist somit die operative Umsetzung von Clusterstrategien, die sich aus den normativen Vorgaben der Clusterpolitik ergeben. 133 Clusterpolitik ist keine Voraussetzung für Clustermanagement, allerdings ist in der Praxis oftmals eine Anschubfinanzierung notwendig, so dass das Clustermanagement immer wieder auf die Unterstützung der knappen kommunalen Haushalte durch zentral verteilte öffentliche Mittel angewiesen ist Bathelt, Harald/ Dewald, Ulrich (2008): a. a. O., S Vgl. Ketels, Christian/ Lindqvist, Göran/ Sölvell, Örjan (2003): a. a. O., S. 43. Vgl. Kiese, Matthias (2009b): a. a. O., S. 43. Ebenda. Vgl. Rehfeld, Dieter (2009): a. a. O., S Vgl. Beckord, Claas (2008): a. a. O., S. 26. Vgl. Terstriep, Judith (2007): Cluster Management - Status Quo & Perspektiven, Gelsenkirchen, S. 3 f., Online-Dokument: aufgerufen am:

44 2.2.3 Instrumente der Clusterförderung Im Gegensatz zur klassischen Industriepolitik beschränkt sich die Clusterpolitik nicht primär auf harte Steuerungsmedien, sondern nutzt auch weiche, wie beispielsweise Moderation, Netzwerk- und Imagebildung. 135 Viele Ansätze zur Förderung von Clustern weisen gemeinsame Elemente auf, die im Folgenden zusammenfassend aufgeführt werden und sich grob in organisatorische bzw. finanzielle Unterstützung untergliedern lassen: Identifikation von Clustern Oftmals werden sogenannte cluster mapping studies 136 durchgeführt, um regionale Cluster zu identifizieren und deren spezielle Profile, Stärken und Schwächen zu analysieren. 137 Optimierung von allgemeinen Rahmenbedingungen Im Rahmen von Clusterstrategien können Anpassungen hinsichtlich allgemeiner Rahmenbedingungen vorgenommen werden. Diesbezüglich können steuerliche Regelungen oder Regulierungen, die das Wachstum oder die Innovationskraft des Clusters hemmen, angepasst oder beseitigt werden. 138 Bereitstellung von Informationen Ein wichtiges Instrument der Clusterförderung ist die Sammlung und Aufbereitung von Informationen über Marktentwicklungen und neue Technologien, die für die Clusterunternehmen von Bedeutung sind. 139 Stimulierung des Gründungsgeschehens Im Rahmen der Clusterpolitik wird häufig die Gründung oder Ansiedlung regionaler Unternehmen gefördert, um das Wachstum von Clustern voranzutreiben und eine kritische Masse an Unternehmen am Standort zu erhalten. 140 Hierzu zählt u. a. die Ansiedlung und Förderung komplementärer unternehmensorientierter Dienstleistungen sowie die Initiierung von zielgruppenspezifischen Dienstleistungsinitiativen. 141 Anziehen regionsexterner Unternehmen Mit Hilfe von Subventionen oder anderen Anreizen wird oftmals versucht, Betriebe außerhalb der Region anzuziehen, um auf diesem Weg die Wertschöpfungskette möglichst vollständig abzubilden oder die Ballung an Unternehmen im Cluster zu erhöhen Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 81. Der englische Begriff mapping ist mit abbilden, kartieren zu übersetzen. Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): a. a. O., S Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Brandt, Arno (2008): a. a. O., S Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): a. a. O., S

45 Stimulation von Netzwerken Viele Clusterinitiativen beinhalten Maßnahmen, um formelle und informelle Netzwerke zwischen den Clusterpartnern zu fördern. 143 Die Beispiele für eine solche Netzwerkstimulation reichen von der Einrichtung von Branchendialogen und Branchenplattformen, um den Informationsaustausch sowie die informelle Kommunikation voranzutreiben bis hin zur finanziellen Unterstützung von Kooperationen. 144 Förderung überregionaler und internationaler Vernetzung sowie Wissens- und Netzwerkmanagement Mit qualifizierten Vernetzungsaktivitäten (Moderation, Mediation) soll dazu beigetragen werden, Kommunikationsbarrieren zu überwinden und Konflikte im Prozess der Herausbildung von Kooperationen zu lösen. Durch die Vernetzung sollen darüber hinaus Lernprozesse begünstigt und Lock-in-Effekte vermieden werden. Ein weiteres Instrument besteht in der Etablierung eines Clustermanagements oder der Entwicklung eines regionalen Wissensmanagements, um die Transparenz des Wissens vor Ort sicher zu stellen und hierdurch Innovationsprozesse in Gang zu setzen. 145 Investition in die clusterspezifische Infrastruktur Hierunter wird u. a. die Etablierung und Entwicklung von Forschungs- und Qualifizierungseinrichtungen, deren Leistungen auf die spezifischen Bedürfnisse der Firmen des Clusters zugeschnitten sind, verstanden. Investitionen in die clusterspezifische Infrastruktur sollen dazu beitragen Angebotslücken im Cluster zu schließen. 146 Strategische Ansiedlung wesentlicher Kompetenzträger Die Ansiedlung wesentlicher Kompetenzträger, wie beispielsweise Unternehmen, Forschungsinstitutionen etc. innerhalb eines Clusters kann hilfreich sein, die Wertschöpfungskette innerhalb des Clusters vollständig abzubilden und zur erfolgreichen Entwicklung des Clusters beitragen. 147 Arbeitsmarkpolitik Durch mehr Transparenz und das Herstellen von Kontakten zwischen Arbeitssuchenden und Arbeitgebern kann beispielsweise die Zulassung qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte erleichtert und der Arbeitsmarkt gezielt gefördert werden Vgl. Ebenda. Vgl. Brandt, Arno (2008): a. a. O., S Vgl. Ebenda, S Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): a. a. O., S Vgl. Bieger, Thomas/ Scherer, Roland (2002): Clustering und integratives Standortmanagement - von einem theoretischen Konzept zu konkreten Handlungsstrategien, in: Bieger, Thomas/ Scherer, Roland (Hrsg.): Clustering - das Zauberwort der Wirtschaftsförderung, Bern, Stuttgart, Wien, S. 24. Vgl. Ebenda. 32

46 Standortmarketing Viele clusterpolitische Ansätze beinhalten Aktivitäten zur internationalen Vermarktung des Standorts, um den Bekanntheitsgrad des Clusters und des Standorts zu fördern und auf diesem Weg u. a. (hoch-) qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. 149 Hilfe bei der Finanzierung Hierunter werden u. a. die Unterstützung bei der Akquirierung von Fördergeldern, die speziell zur Finanzierung von Clusteraktivitäten dienen sowie beispielsweise die Einrichtung von regionalen Beteiligungsfonds zur Finanzierung junger Unternehmen gezählt. 150 Zur Förderung von regionalen Clustern wird eine Kombination bereits bekannter Instrumente eingesetzt, die im Rahmen der Clusterpolitik neu verknüpft werden. 151 Lediglich das Netzwerkmanagement ist eine neuere Aufgabe, die erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Wirtschafts- und Strukturpolitik haben dürfte. 152 Der Einsatz der Instrumente hängt von der jeweiligen Entwicklungsphase des Clusters ab (siehe Kap Klassifizierungsansätze von Clustern). Während bei jungen, im Entstehen begriffenen Clustern insbesondere Fördermaßnahmen zum Erreichen einer kritischen Masse an Unternehmen und zum Aufbau einer clusterspezifischen Infrastruktur elementar sind, liegt der Schwerpunkt bei reifen Clustern beispielsweise vorrangig auf der Beseitigung innovationshemmender Faktoren Herausforderungen und Grenzen der Clusterförderung Die Herausforderungen und Grenzen von Clusterförderung werden in der Literatur sehr umfassend und detailliert diskutiert. An dieser Stelle soll ein Überblick über die Spannbreite der Diskussion gegeben werden, indem die wichtigsten Herausforderungen der Clusterförderung erläutert werden. Grundlage einer Clusterförderstrategie sollte stets eine fundierte Bestandsaufnahme der regionalen Voraussetzungen, der relevanten Teilbranchen sowie die Information über die weltweiten Wettbewerbsbedingungen potenzieller Zielbranchen bilden. (...) jedes Branchenfeld, jede Region und jede Entwicklungsphase (benötigt) eine eigene, spezifische Auslegung der Clustergrundannahmen (...). 153 Hinsichtlich der Branchenwahl sollte eine realistische Orientierung an den wirtschaftlichen Stärken der Region erfolgen, da oftmals in räumlich nahe liegenden Regionen die gleichen Spezialisierungsfelder oder Zukunftstechnologien identifiziert werden. 154 Enright bemerkt dazu: A careful selection process that builds from what is present in the local economy, rather than what policy makers would wish to have in the local economy, would seem to hold out the best chance of success. 155 Auch die Regionsgröße, die später den Zielraum für Clusterfördermaßnahmen bildet, sollte Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): a. a. O., S Vgl. Brandt, Arno (2008): a. a. O., S Vgl. Maier, Gunther/ Tödtling, Franz/ Trippl, Michaela (2006): a. a. O., S Vgl. Brandt, Arno (2008): a. a. O., S Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 90. Vgl. Dewald, Ulrich (2006): a. a. O., S. 9. Enright, Michael J. (2003): a. a. O., S

47 kritisch ausgewählt werden. 156 Das Clusterkonzept sollte flexibel, mit kritischer Betrachtung und als ein Ansatz im Rahmen eines diversifizierten Strategiemixes aufgegriffen werden, und nicht als alleiniges Leitbild. 157 Die Förderung von Clustern darf nicht als lokale Aktivität verstanden werden, die sich ausschließlich mit der Vernetzung von Unternehmen befasst. Neben der Vernetzung spielt der Aspekt des Wettbewerbs eine gleichwertige Rolle. Dies verdeutlicht die Europäische Kommission durch die Begriffsschöpfung Coopetition, 158 einer Verschmelzung der beiden englischen Begriffe Cooperation und Competition. Demnach gilt es, neben der Vernetzung, den lokalen Wettbewerb zu stärken und in diesem Rahmen auch Rivalität zu stimulieren. 159 Eine weitere Herausforderung für die Clusterförderung stellt die stetige Anstrengung der Weiterentwicklung der Wettbewerbsvorteile von Clustern dar. Cluster sollten einen kontinuierlichen Neuerungsprozess durchlaufen, um sich gegenüber anderen, ähnlich strukturierten Clustern hervorzuheben und somit im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Produkte nicht ersetzbar werden. 160 In dem grundsätzlich unterschiedlichen Zeithorizont von Politik und Clusterentwicklung ist eine weitere Herausforderung zu sehen. Clusterentwicklung benötigt eine Politik des langen Atems, wohingegen die Politik in der Regel auf kurzfristige Erfolge innerhalb einer Legislaturperiode angewiesen ist. 161 Daher ist von Bedeutung, dass (...) langfristig die Akteure aus der Wirtschaft und dem Cluster kommen müssen. 162 Die Politik sollte sich daher vorrangig auf die Rolle beschränken erste Anstöße zur Clusterentwicklung zu geben, und primär die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen vorantreiben. 163 Vor der Implementierung von Clusterpolitik, sollte überprüft werden, ob wirtschaftliche Akteure bereits in clusterähnlichen Formen organisiert sind (z. B. regionaler Branchenverband/-verein). Auf diesen bestehenden Netzwerken kann aufgebaut und Doppelstrukturen können vermieden werden. Darüber hinaus ist empirisch bestätigt, dass privat finanzierte, implizite Bottom-up-Initiativen in der Regel eine höhere Effizienz erreichen. 164 Die regionalwirtschaftliche Spezialisierung im Rahmen der Förderung von Clustern birgt auch immer Lock-in Gefahren. 165 Es ist daher wichtig, dass sich Regionen nicht dauerhaft auf die Förderung eines einzelnen Clusters und damit einhergehend auf Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 90. Vgl. Ebenda. Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2007): The European Cluster Memorandum, Brüssel, S. 2. Vgl. Meyer-Stamer, Jörg (2009): Märkte, Wettbewerb und Globalisierung: Anforderungen an Clusterförderung, in: Beck, Rasmus/ Heinze, Rolf/ Schmid, Josef (Hrsg.): Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern, Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, S. 38. Vgl. Meyer-Stamer, Jörg (2009): a. a. O., S. 37. Vgl. Linde, Claas van der (2005): a. a. O., S. 32. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 92. Vgl. Ebenda., S

48 die Unterstützung weniger Branchen fokussieren. 166 Ferner beinhaltet die Clusterförderung eine Vernachlässigung des raumwirtschaftspolitischen Ausgleichsziels, da gezielt Stärken gestärkt werden (siehe Kap Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung). 167 Eine weitere Herausforderung von Clusterförderung besteht darin, das Interesse von international agierenden Unternehmen an lokalen Initiativen zu wecken. Die ansässigen Unternehmen wollen in der Regel von den Vorteilen eines Clusters profitieren, sind selbst aber nur bedingt gewillt sich in Clustern zu engagieren. Der Clusterförderung wird daher die Rolle zuteil, die ansässigen Unternehmen davon zu überzeugen, (...) dass die territorial geschaffenen Wettbewerbsvorteile nur durch kollektives Handeln unter Mitwirkung der Unternehmen weiterentwickelt werden können. 168 Über die Wirksamkeit von Clusterpolitik oder Clusterförderung ist gemeinhin wenig bekannt. 169 Dennoch steht die Wirksamkeit jedes regionalen Förderansatzes in einem engen Kontext zu den persönlichen Fähigkeiten der verantwortlichen Akteure. Die Auswahl bestens geeigneter Koordinationspersönlichkeiten stellen unter anderem eine wesentliche Bestimmungsgröße für eine wirksame Clusterförderung dar. 170,171 Abschließend soll festgehalten werden, dass die Etablierung von Clusterstrukturen nicht uneingeschränkt als effektiv zu betrachten ist. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Rahmenbedingungen können sich gegebenenfalls andere Formen, wie beispielsweise Netzwerke, als zielführender erweisen Verfahren der Wirkungsanalyse Im Rahmen der Arbeit werden die Wirkungen der Strategien der Clusterförderung untersucht. Daher wird in diesem Kapitel die Methode der Wirkungsanalyse vorgestellt und abschließend ein Überblick über die im Rahmen der Arbeit verwendeten Indikatoren gegeben Vgl. Sternberg, Rolf (2005): Clusterbasierte Regionalentwicklung der Zukunft, Kriterien für die Gestaltung, in: Cernavin, Oleg et al (Hrsg.): Cluster und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen, Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung, Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 543, Berlin, S Vgl. Kiese, Matthias (2008d): a. a. O., S. 47. Meyer-Stamer, Jörg (2009): a. a. O., S. 37. Vgl. Kiese, Matthias (2008d): a. a. O., S. 48. Vgl. Expertengespräch Prof. Dr. Matthias Kiese (2009), Professor für Strategisches Management und Clusterentwicklung, Institute for Competitiveness and Communication. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 92. Vgl. Expertengespräch Kathrin Meyer (2010), Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat 112 Neue Instrumente und Programme der Innovationsförderung. 35

49 2.3.1 Definition und Abgrenzung der Wirkungsanalyse Als ein Teilbereich der empirischen Forschung befasst sich die Evaluationsforschung mit der Bewertung von Maßnahmen und Interventionen. 173 Hierzu werden in der Regel Ursachen ermittelt, die zu einem bestimmten Ergebnis geführt haben (Wirkungsanalyse) oder führen werden (Wirkungsprognose). 174 Eine Wirkung wird als eine Veränderung eines Sachverhalts durch die Veränderung eines anderen 175 definiert. Die Wirkungsanalyse beschäftigt sich demnach mit der (...) Erfassung möglichst aller Wirkungen eines Programmes oder Projektes, also sowohl (den) intendierten Wirkungen ( Ziele ) als auch (den) nichtintendierten (...). 176 Über die reine Ermittlung der erwünschten und unerwünschten Wirkungen hinaus, sollte die Wirkungsanalyse ferner Vorschläge für korrigierende Interventionen liefern, um die geplanten Wirkungen zu erreichen. 177 Einsatzbereiche der Wirkungsanalyse sind u. a. im ökonomischen, im politischen und im naturwissenschaftlichen Bereich zu finden Methodik und Indikatoren der Wirkungsanalyse Hinsichtlich der Durchführung von Evaluierungen wird zwischen zwei verschiedenen Ansätzen differenziert (siehe Abb. 8 Unterschiedliche Ursache- Wirkungszusammenhänge). Das klassische Modell einer Evaluierung versucht, ausgehend von der Messung eines bestimmten Zielkriteriums, insbesondere die Einflussfaktoren (Ursachen) zu isolieren und den Zusammenhang zwischen Zielkriterium und Einflussfaktor zu prüfen. Bei dem neueren und im Rahmen dieser Arbeit angewandten Ansatz, wird die Begrenzung der Analyse auf bestimmte (ausgewählte) Zielkriterien als nicht ausreichend angesehen. Bei diesem Ansatz wird ausgehend von einer Maßnahme das Wirkungsspektrum der Maßnahme oder Planung untersucht. Hierbei wird explorativ versucht, die Auswirkungen von Maßnahmen zu bestimmen Vgl. Bortz, Jürgen/ Döring, Nicola (2006): Forschungsmethoden und Evaluation, Heidelberg, S. 96. Vgl. Arbeitskreis "Wirkungsanalysen und Erfolgskontrolle in der Raumordnung" der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (1984): Begriffe und Funktionen der Evaluierung räumlicher Sachverhalte, in: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Wirkungsanalysen und Erfolgskontrolle in der Raumordnung, Forschungs- und Sitzungsberichte Band 154, Hannover, S. 30 f. Scholles, Frank (2008): Analysemethoden, in: Fürst, Dietrich/ Scholles, Frank (Hrsg.): Handbuch Theorien und Methoden der Raum- und Umweltplanung, Dortmund, S Hellstern, Gerd-Michael/ Wollmann, Hellmut (Hrsg., 1983): Evaluierungsforschung, Basel, Boston, Stuttgart, S. 7. Vgl. Schuler, Josef (2008): a. a. O., S. 76. Vgl. Hembach, Klaus (1980): Der Stellenwert von Wirkungsanalysen für die Regionalpolitik, Eine Systematisierung der Problematik am Beispiel der regionalen Wirtschaftspolitik, Frankfurt am Main, S. 16. Vgl. Arbeitskreis "Wirkungsanalysen und Erfolgskontrolle in der Raumordnung" der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (1984): a. a. O., S

50 Abb. 8 Unterschiedliche Ursache-Wirkungszusammenhänge Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Arbeitskreis Wirkungsanalysen und Erfolgskontrolle in der Raumordnung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (1984): a. a. O., S. 36 Das methodische Vorgehen der Wirkungsanalyse richtet sich nach dem jeweiligen Untersuchungsgegenstand und der jeweiligen Fragestellung. 180 Dabei sind ebenfalls Varianten und Kombinationen unterschiedlicher Methoden anwendbar. Grob lassen sich Wirkungsanalysen in fünf Teilschritte untergliedern (siehe Abb. 9 Grobstruktur einer Wirkungsanalyse). In einem ersten Teilschritt werden die Programmziele ermittelt. Hierbei besteht die Schwierigkeit darin, dass die Ziele häufig verschwommen und schwer festzulegen sind. Der zweite Schritt der Wirkungsanalyse befasst sich mit der Übersetzung der Zielsetzung in messbare oder vergleichbare Indikatoren, die in einem dritten Schritt erfasst werden. In dem darauf folgenden, vierten Schritt werden die gesammelten Indikatordaten mit den Zielkriterien abgeglichen. Der fünfte und letzte Schritt befasst sich mit der Interpretation und Bewertung der Informationen. Hierbei können verschiedene Verfahren angewandt werden, die anwendungsfallbezogen gewählt werden. Wirkungsanalysen setzten operable Ziele voraus, d. h. Ausgangs- und Zielsituation müssen aneinander messbar oder zumindest miteinander vergleichbar sein. 181 Insbesondere im Bereich der Förderpolitik lassen sich Wirkungen und Effekte von Fördermaßnahmen trotz einiger mittlerweile vorhandener Instrumente nur schwer messen und bestimmten Maßnahmen ausschließlich zuordnen. 182 Im Rahmen dieser Arbeit wird daher ein qualitativer Ansatz verfolgt, dem weiche Vergleiche, Plausibilitätsargumenten und die Kombination von weichen und harten Daten zugrunde liegen. 183 Auf diesem Weg findet eine Verbalisierung der Realität Vgl. Hellstern, Gerd-Michael/ Wollmann, Hellmut (1984): Entwicklung, Aufgaben und Methoden von Evaluierung und Evaluierungsforschung, in: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Wirkungsanalysen und Erfolgskontrolle in der Raumordnung, Forschungs- und Sitzungsberichte Band 154, Hannover, S. 20. Vgl. Kohn, Helmut (1984): Der Einsatz von Wirkungsanalysen im Tätigkeitsfeld des Bundesministeriums für Wirtschaft, in: Hellstern, Gerd-Michael/ Wollmann, Hellmut (Hrsg.): Handbuch zur Evaluierungsforschung, Band 1, Opladen, S Vgl. Mager, Udo/ Röllinghoff, Stefan (2009): Regionale Disparitäten und strategische kommunale Wirtschaftsförderung - aktuelle Herausforderungen und Handlungsansätze am Beispiel der Stadt Dortmund, in: Beck, Rasmus/ Heinze, Rolf/ Schmid, Josef (Hrsg.): Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern, Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, S. 93. Vgl. Hellstern, Gerd-Michael/ Wollmann, Hellmut (1984): a. a. O., S

51 (Erfahrungswirklichkeit) statt, die mit Hilfe von Interpretationen ausgewertet wird. Im Gegensatz zum quantitativen Ansatz soll der Untersuchungsvorgang nicht standardisiert werden. 184 Nichtstandardisierte oder teilstandardisierte Befragungen bilden unter anderem die wichtigsten Grundtechniken zur Erhebung qualitativer Daten. 185 Abb. 9 Grobstruktur einer Wirkungsanalyse Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Weiss, Carol (1974): Evaluierungsforschung, Opladen, S. 47; Schuler, Josef (2008): a. a. O., S. 78 ff. In der vorliegenden Arbeit werden die Wirkungen der Clusterförderung analysiert. Das Ziel der Wirkungsanalyse im Rahmen dieser Arbeit besteht darin gute (erfolgversprechende) Praktiken der Clusterförderung zu identifizieren und auf Entwicklungsbedarfe und Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich des Angebots an Clusterfördermaßnahmen hinzuweisen. Um die Wirksamkeit der Förderung der ausgewählten Cluster in Rheinland-Pfalz zu überprüfen, wird zum einen die Entwicklung der Anzahl an Aktivitäten (Veranstaltungen, Messeteilnahmen, Arbeitsgruppen etc.) sowie die Entwicklung der Anzahl der in die Cluster eingebundenen Unternehmen als messbare Indikatoren herangezogen. Zum anderen werden sowohl die Wirkungen der Clusterförderung auf die Cluster (Clustermanagement und eingebundene Unternehmen) als auch auf die Region abgefragt. Ansprechpartner stellten diesbezüglich das jeweilige Clustermanagement, Vertreter der Clusterpartner sowie ausgewählter, in die Clusterarbeit eingebundener Institutionen dar (siehe Kap Methodik der Arbeit). Hinsichtlich der Wirkungen der Clusterförderung, finden Wirkungen, wie beispielsweise ein zunehmender Kommunikations- und Informationsfluss, gesteigerte Innovativität, Umsatzsteigerung, wie sie u. a. in Kap Positive Effekte der Clusterentwicklung genannt werden, Berücksichtigung Vgl. Bortz, Jürgen/ Döring, Nicola (2006): a. a. O., S Vgl. Ebenda, S

52 2.4 Fazit Seit den 1990er Jahren erfreut sich das Clusterkonzept wachsender Popularität. Um der Arbeit eine einheitliche Begriffsbestimmung zu Grunde zu legen, wird die Definition nach Porter verwendet. Hierbei werden Cluster als geographische Konzentrationen von miteinander verbundenen Unternehmen, spezialisierten Zulieferern, Dienstleistern, Unternehmen in verwandten Branchen und unterstützenden Organisationen verstanden, die im Wettbewerb stehen und gleichzeitig kooperieren. Ihre Wettbewerbsfähigkeit begründet sich in der Herausbildung regionaler Spezifika. Der räumliche Umgriff eines Clusters ist abhängig von dem Geflecht der Akteure und deren Niederlassung. Neben einer Differenzierung auf Grundlage unterschiedlicher Entwicklungsstufen, lassen sich Cluster ferner unter Einbezug der politischen Einflussnahme, die im Rahmen der Arbeit von Interesse ist, unterscheiden. Letztere lässt zwei Clusterformen erkennen. Zum einen handelt es sich hierbei um politisch motivierte Cluster, in denen Förderung häufig auf Druck verschiedener politischer Ebenen stattfindet, zum anderen um sogenannte Wunschdenken-Cluster, die auf dem politischen Wunsch basieren, bestimmte Wirtschaftszweige, die bislang eine untergeordnete Rolle einnahmen, zu aktivieren. Die Abgrenzung von Clustern zu ähnlichen Konzepten, wie Unternehmensnetzwerken, industriellen Distrikten und innovativen/kreativen Milieus zeigt, dass die Konzepte zahlreiche Überschneidungspunkte aufweisen und alle vier Konzepte auf Netzwerken basieren. Cluster können somit als eine besondere Form von Netzwerken, und industrielle Distrikte sowie innovative/kreative Milieus wiederum als spezifische Ausprägung von Clustern klassifiziert werden. Aus Cluster lassen sich umfangreiche Potenziale für beteiligte Unternehmen bzw. Institute sowie für die Regionalentwicklung ableiten. Im Kontext des Clusteransatzes und des damit einhergehenden Konzentrationsprozesses bestehen, in Folge Abhängigkeit der Regionalentwicklung von spezifischen Branchenfeldern, darüber hinaus auch Risiken. Diesbezüglich gilt es, zu beachten, dass im Vorfeld der Clusterentwicklung die Voraussetzungen in der jeweiligen Region kritisch zu überprüfen sind. Clusterpolitik setzt den Rahmen für die staatliche Förderung von Clustern, die in Deutschland auf Ebene der EU, des Bundes, der Länder und der Kommunen umgesetzt wird. Die Förderung von Clustern umfasst im Allgemeinen neben staatlichen Aktivitäten, jegliche weitere Formen zur Unterstützung der Entstehung und Entwicklung von Clustern und ist übergeordnet auf die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet. Ursächlich für die steigende Beliebtheit der Clusterförderung sind veränderte Rahmenbedingungen, wie die Globalisierung, Regionalisierung, der Übergang zur Informations- und Wissensgesellschaft sowie die regionale und kommunale Finanzlage. Insbesondere im Hinblick auf die angespannte finanzielle Situation der Regionen bzw. Kommunen ermöglicht die Förderung von Clustern eine stärkere Fokussierung auf die wirtschaftlichen Stärken sowie einen zielgerichteten und effektiveren Einsatz der knapper werdenden Ressourcen. Die Förderung von Cluster kann anhand einer Kombination bekannter Instrumente vorgenommen werden, die im Rahmen der Clusterpolitik neu kombiniert werden. 39

53 Dabei finden auch weiche Steuermedien, wie Moderation, Netzwerk- und Imagebildung Anwendung. Die Verknüpfung der Instrumente ist maßgeblich von der Entwicklungsphase des jeweiligen Clusters abhängig. Generell sollte das Clusterkonzept nicht als alleiniges Leitbild aufgegriffen werden, sondern im Zuge eines Strategiemixes. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die unterschiedlichen Branchenfelder, Regionen und Entwicklungsphasen eine angepasste, adäquate Strategie der Clusterförderung benötigen. Neben den aufgeführten Vorteilen, mehrt sich zunehmend Kritik am Clusterkonzept. Angriffspunkte bieten hierbei die unscharfe Begriffsdefinition sowie die damit einhergehenden vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten, die zu einer Verwässerung des Konzepts führen. Ferner bestehen derzeit kaum empirisch belegbare Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Clusterpolitik und Clusterförderung, woraus ein zukünftiger Handlungsbedarf abzuleiten ist. 40

54 3 Clusterförderung im Überblick 3.1 Clusterförderung auf Ebene der Europäischen Union Obgleich die EU die Handlungsebene der Clusterpolitik vorrangig auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene sieht, verfügt sie über zahlreiche weiche Instrumente der Clusterförderung. Neben diesen direkten Aktivitäten sind ferner die indirekten Wirkungen der Strukturfonds, die auf Bundesebene verwaltet werden, der Clusterförderung auf EU-Ebene zuzuordnen. Im Folgenden werden sowohl die Strategie und Ziele der Förderung von Clustern auf EU-Ebene vorgestellt, als auch die wichtigsten Instrumente herausgegriffen und näher erläutert, um ein möglichst umfassendes Bild der Unterstützung 186 von Clustern auf dieser Ebene zu erhalten Strategie und Ziele der Clusterförderung Die EU hat sich mit der Lissabon-Strategie 187 das Ziel gesetzt, Europa in einem absehbaren Zeitraum zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt zu entwickeln. 188 Cluster sind ein wichtiger Bestandteil der Lissabon-Strategie, da sie als treibende Kraft für Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und die Generierung von Arbeitsplätzen in der EU gesehen werden. 189 Auch wenn Cluster vorrangig ein regionales bzw. nationales Phänomen sind, unterstützt die EU deren Entwicklung auf vielfältige Weise. 190 Im Jahr 2006 hat sich die EU einer breit angelegten Innovationsstrategie angenommen und auf diesem Weg (...) die Stärkung von Clustern in Europa zu einer der neun strategischen Prioritäten für eine erfolgreiche Innovationsförderung gemacht (...). 191 Aufbauend auf den Erfahrungen mit clusterpolitischen Maßnahmen auf regionaler, nationaler und EU-Ebene wurde durch die Vorlage des Europäischen Cluster-Memorandums 192 im Januar 2008 ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Die Begriffe Unterstützung und Förderung werden im Rahmen der Arbeit synonym verwendet. Vgl. Schierenbeck, Carsten (2008): Auf dem Weg zu Clustern von Weltrang in der Europäischen Union, Deutsche Clusterkonferenz, Leipzig, S. 4, Online-Dokument: aufgerufen am: Die vereinfachte und neu ausgerichtete Strategie von Lissabon für Wachstum und Beschäftigung im Jahr 2005 ist auf nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung ausgerichtet. Sie umfasst ein breites Spektrum an politischen Maßnahmen und Reformen, deren Ziel es ist, die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa innovationsfreundlicher zu gestalten. Ein zentrales Ziel besteht hierbei in der Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis zum Jahr 2010 auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2008a): Auf dem Weg zu Clustern von Weltrang in der Europäischen Union: Die Umsetzung der breit angelegten Innovationsstrategie, KOM(2008) 652 endg., Brüssel, S. 10, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2008b): The concept of clusters and cluster policies and their role for competitiveness and innovation: main statistical results and lesson learned, Commission Staff Working Document, SEC(2008) 2637, Brüssel, S. 59, Online-Dokument: aufgerufen am: Europäische Kommission (Hrsg., 2008a): a. a. O., S. 2. Im Cluster-Memorandum wurden von einer hochrangigen Cluster-Expertengruppe, die unter Europe INNOVA gebildet wurde, Richtlinien für die europäische Clusterstrategie aufgestellt. 41

55 Weg zur Förderung der Entwicklung von Clustern erreicht. Das übergeordnete Ziel europäischer Clusterpolitik liegt in der Entwicklung von mehr Clustern von Weltrang ( world-class clusters 193 ). 194 Auf EU-Ebene werden Cluster im weitesten Sinne als (...) Gruppe von Unternehmen, miteinander verbundenen Wirtschaftsakteuren und Einrichtungen, deren Standorte nahe beieinander liegen und die eine hinreichende Größenordnung erreicht haben, um in ihrer jeweiligen Spezialisierung Fachwissen, Dienste, Ressourcen, Lieferbeziehungen und Kompetenzen entwickeln zu können (...) 195, definiert. Die EU sieht die Konzipierung und Umsetzung von Clusterpolitik abhängig von dem Geltungsbereich und der Zielsetzung auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene. 196 Die Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft besteht darin, vorhandene Clusterpolitiken, insbesondere im transnationalen Bereich zu erleichtern und zu ergänzen. Dies soll insbesondere durch folgende Teilziele erreicht werden: Verbesserung der Rahmenbedingungen Förderung von Exzellenz und unternehmerischer Initiative in Forschung und Bildung Förderung engerer Verbindungen zwischen Wirtschaft (insbesondere KMU) und Forschung Anregung zum gegenseitigen Policy-Learning und zur EU-weiten Zusammenarbeit von Clustern 197 Neben den genannten Teilzielen der EU, wird die Förderung von Clustern darüber hinaus in der europäischen Struktur- und Kohäsionsfondspolitik berücksichtigt. In der aktuellen Förderperiode können sowohl im Rahmen des Ausgleichsund Wachstumsziels als auch im Zuge der Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Instrumente zur Förderung von Clustern eingesetzt werden Instrumente der Clusterförderung Laut der Europäischen Kommission besteht keine europäische Clusterpolitik aus einem Guss. 199 Vielmehr liegt das Ziel der europäischen Initiativen darin, eine sinnvolle und effiziente Ergänzung und Stärkung der zahlreichen regionalen und nationalen Maßnahmen voranzutreiben, um (...) Cluster und Clusterinitiativen zu europäisieren und für eine weltweite Zusammenarbeit zu öffnen. 200 Auf Ebene der EU werden daher an verschiedenen Stellen Aktivitäten zur Clusterförderung durchgeführt Europäische Kommission (Hrsg., 2008c): Towards world-class clusters in the European Union: Implementing the broad-based innovation strategy, COM(2008) 352 final, Brüssel, S. 5. Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg., 2010a): Clusterkonferenz des BMBF am 15. und 26. Februar in Berlin, Berlin, S. 12. Europäische Kommission (Hrsg., 2008a): a. a. O., S. 2. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Bergische Universität Wuppertal/ Technische Universität Berlin (2007): Möglichkeiten und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik zur "Stärkung von wirtschaftlichen Stärken" (Cluster) in Ostdeutschland, Berlin, S Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg., 2010a): a. a. O., S. 13. Ebenda. 42

56 Im Rahmen des Programms für Wettbewerb und Innovation (Competitiveness and Innovation Framework Programme CIP 201 ) können Unternehmen und Netzwerke beim Innovationsprozess anhand der Mittel des Programms für unternehmerische Initiative und Innovation unterstützt werden. Das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (Research & Development Framework Programme - FP7 202 ) beinhaltet u. a. die Programme Zusammenarbeit und Kapazitäten. Durch diese Bausteine können Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Verbund von Wissenschaft und Wirtschaft in verschiedenen sektoralen Bereichen (IuK, Umwelt, Gesundheit, Verkehr etc.), die Forschungsinfrastruktur, Forschungen zum Vorteil von KMU sowie Projekte zur Stärkung wissensorientierter Regionen 203 gefördert werden. Die Generaldirektion Unternehmen und Industrie verfolgt Clusterförderung anhand zweier Initiativen. Europe INNOVA wurde im Zuge des 6. EU- Forschungsrahmenprogramms (FR 6) entwickelt und richtet sich an die praktische Ebene. 204 Mittels dieser Initiative werden Innovationsexperten miteinander vernetzt. Das Ziel der Initiative besteht in der Analyse branchenspezifischer Innovationsaspekte, dem Erfassen und Kartieren von Clustern, der Optimierung der Bedingungen für Innovationsfinanzierung und der Entwicklung von Strategieoptionen. PRO INNO Europe hingegen richtet sich an die Politikebene. Im Rahmen dieser Initiative werden Innovationsagenturen, Ministerien etc. miteinander vernetzt. Maßgebliches Ziel besteht in der Initiierung von Lernprozessen durch gemeinsame Projekte und der Erarbeitung von Good-Practice-Elementen der Clusterförderung für die Beteiligten anhand transnationaler Zusammenarbeit. 205 Die Initiativen Europe INNNOVA und PRO INNO Europe umschließen folgende Projekte (siehe Abb. 10 Übersicht über die EU-Initiativen zur Unterstützung von Clustern): Siehe Competitiveness and Innovation Framework Programme , aufgerufen am: Siehe Seventh R&D Framework Programme, aufgerufen am: Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2006c): RP7 die Antworten von morgen beginnen schon heute, Brüssel, S. 5, S. 20, Online-Dokument: factsheets_de.pdf, aufgerufen am: Vgl. Expertengespräch Carsten Schierenbeck (2010), Policy Officer, Referat Unterstützung von Innovationen, Europäische Kommission, Generaldirektion Unternehmen und Industrie. Vgl. Schade, Sven (2007): Instrumente der Europäischen Union zur Förderung und Entwicklung innovativer regionaler Cluster, in: Astor, Michael/ Broich, Bruno (Hrsg.): Cluster in der Umsetzung - Lösungen für die regionale Innovationspolitik, Basel, Berlin, Bremen, Brüssel, Düsseldorf, S. 30 f. 43

57 Abb. 10 Übersicht über die EU-Initiativen zur Unterstützung von Clustern Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Cluster Cooperation Overview, aufgerufen am: Im Jahr 2008 rief die Europäische Kommission die im Rahmen der PRO INNO Europe Initiative gegründete europäische Clusterpolitikgruppe (European Cluster Policy Group) ins Leben, deren Aufgabe darin besteht, der Kommission und den Mitgliedsstaaten aufzuzeigen, wie die Förderung von Clustern von Weltrang aussehen kann. 206 Die europäische Clusterpolitikgruppe setzt sich aus hochqualifizierten Experten zusammen und analysiert zukünftige Herausforderungen für die Clusterpolitik auf Ebene der Mitgliedsländer und der EU. Die bereits im Jahr 2006 als PRO INNO Europe Initiative etablierte europäische Cluster-Allianz (European Cluster Alliance) setzt sich aus mehr als 75 nationalen und regionalen Behörden, Wirtschaftsförderern und Innovationsagenturen zusammen. Sie fungiert als offene Plattform, die einen kontinuierlichen politischen Dialog auf der EU-Ebene gewährleisten soll. Auf diesem Weg soll ein permanenter Austausch zwischen den, für die Entwicklung der Clusterpolitiken und der, für das Management von Clusterprogrammen zuständigen nationalen und regionalen Behörden stattfinden. Die europäische Cluster-Allianz zielt darauf ab, die Kompetenz und Effizienz von Clusterpolitiken in Europa durch transnationale Kooperation und Kommunikation zu steigern, was wiederum zu einem Wachstum wettbewerbsfähiger Cluster von Weltrang führen soll. 207,208 Die Europäische Beobachtungsstelle für Cluster (European Cluster Observatory) im Zuge von Europe INNOVA, beschäftigt sich mit Daten europäischer Cluster. Die Aufgabenbereiche reichen von der statistischen Erfassung von Clustern bis hin zu einem umfassenden europäischen Informationsdienst über Cluster. Die Vgl. European Cluster Policy Group, aufgerufen am: Vgl. European Cluster Alliance, aufgerufen am: Vgl. Cluster Cooperation Overview, aufgerufen am:

58 Beobachtungsstelle untergliedert sich in die drei Bereiche: die Kartierung regionaler Cluster und Clusterorganisationen ( Cluster Mapping ), die Cluster-Bibliothek mit Berichten über nationale und regionale Clusterpolitik und -programme und dem sogenannten Classroom, der Videos über Clusterdynamik, -politik und - management beinhaltet. 209,210 Die Innovationsplattform für Cluster (Cluster Innovation Platform), eine ebenfalls im Rahmen von Europe INNOVA entwickelte Initiative, fokussiert die Entwicklung und Prüfung neuer und verbesserter Innovationsunterstützungen von Clustern. Der Schwerpunkt der Initiative liegt auf KMU, die direkt von Pilotprojekten der Cluster- Partnerschaften profitieren sollen. 211,212 Die 2009 gegründete Exzellenz von Clusterorganisationen (European Cluster Excellence Initiative), eine PRO INNO Europe Initiative, sieht ihr Ziel in der Entwicklung europaweiter Qualitätsstandards für das Clustermanagement. Speziell entwickelte Trainingsmodule sollen Clustermanager dabei unterstützen effizient und professionell zu arbeiten. Der European Club of Clustermanagers vereint exzellente Clustermanager und soll zur Verbreitung der Qualitätsstandards für Clustermanager beitragen. 213,214 Neben diesen direkten Aktivitäten der Clusterförderung sollten die indirekten Wirkungen der Strukturfonds 215, die aufgrund der Orientierung an den Zielen von Lissabon verstärkt unter wachstumsorientierten Gesichtspunkten eingesetzt werden, nicht verkannt werden. 216 Zur möglichst effizienten Gestaltung der Maßnahmen wird der Großteil der Mittel sämtlicher Strukturfonds auf drei Ziele Konvergenz, Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Europäische territoriale Zusammenarbeit ausgerichtet. 217 Unter dem Ziel 2 Regionale Vgl. European Cluster Observatory, aufgerufen am: Vgl. Schierenbeck, Carsten (2008): a. a. O., S. 7. Vgl. Cluster Innovation Platform, aufgerufen am: Vgl. Schierenbeck, Carsten (2008): a. a. O., S. 8. Vgl. Projektübersicht: Cluster-Excellence.eu - European Cluster Excellence Initiative, aufgerufen am: Vgl. Cluster Cooperation Overview, a. a. O. Strukturfonds sind die wichtigsten Instrumente der Strukturpolitik, die insbesondere dazu dient, wirtschaftlich schwächere Regionen dabei zu unterstützen, Standortnachteile zu verringern und Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung zu erhalten. Über die Strukturfonds stellt die EU Finanzmittel zur Begegnung wirtschaftlicher und sozialer Strukturprobleme zur Verfügung. Vgl. Kiese, Matthias (2009a): Cluster policies in Germany - A multi-level governance approach to policy learning, unveröffentlichtes Paper für das Research Colloquium on "Cluster Policy in European Regions: Governance, Innovation and Actor Interactions", Olten, S. 8. Ziel 1 Konvergenz konzentriert sich auf die Entwicklung und Strukturanpassung von Regionen mit Entwicklungsrückstand. Anhand des Ziels 2 Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung soll wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen begegnet sowie die Globalisierung und der Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft unterstützt werden. Ziel 3 Europäische territoriale Zusammenarbeit fördert die Zusammenarbeit der Regionen Europas. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Europäische Kohäsions- und 45

59 Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in der Förderperiode kann der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 218 statt, bisher nur in kleinräumigen strukturschwachen Fördergebieten, mittlerweile unabhängig von strukturellen Problemen in allen übrigen Gebieten der EU eingesetzt werden. Dies impliziert, dass EFRE-Mittel seit 2007 zur Förderung prosperierender Regionen und demnach auch zur Förderung von Clustern, eingesetzt werden können. Insgesamt umfasst das Ziel 2 16% des Budgets der EU-Strukturpolitik von insgesamt 346 Mrd. Euro. 219 Förderfähig sind in Deutschland unter Ziel 2 allerdings nur die alten Bundesländer. 220,221 Darüber hinaus können unter Ziel 3 Europäische territoriale Zusammenarbeit grenzüberschreitende Kooperationen von Clusterinitiativen gefördert werden. 222,223 Das Ziel 3 umfasst insgesamt 2,5% des Gesamtbudgets der EU-Strukturpolitik. Grundsätzlich unterscheiden sich die Maßnahmen der EU und die Fördermittel im Rahmen der Kohäsions- und Strukturpolitik aufgrund ihrer Koordinierung. Die Mittel der Kohäsions- und Strukturpolitik werden in Zusammenarbeit mit den Ländern bzw. Regionen verwaltet, während die Finanzmittel der Aktionsprogramme direkt von der EU bzw. von beauftragten Projektträgern verwaltet und vergeben werden. 224 In Deutschland übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Koordinierung der EU-Strukturpolitik. Neben dieser Funktion ist das BMWi ferner für die Verwaltung der EFRE-Mittel ( Bundesfondsverwalter ) verantwortlich. 225 Die Verteilung der EFRE-Mittel obliegt dem Zuständigkeitsbereich der Bundesländer, die die EFRE-geförderten Projekte mit ihren Landesmitteln teilfinanzieren. Aus diesem Grund stellen die Strukturfonds auch keine eigenständigen Förderinstrumente dar. Der Grundsatz der Zusätzlichkeit bedingt, dass die Mittel der jeweiligen Mitgliedsstaaten nicht ersetzt, sondern ergänzt werden. 226 Dies soll dazu beitragen, dass sich deren Bemühungen verstärken. Die Förderung von Clustern, FuE-Netzwerken, Verbundvorhaben u. ä. wird sowohl in der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zum EFRE als auch Strukturpolitik, Berlin, Online-Dokument: aufgerufen am: Die Finanzmittel des EFRE dienen der Unterstützung von Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen. Beispielsweise werden auf diesem Weg Infrastrukturmaßnahmen und Maßnahmen, die die Forschung und technologische Entwicklung unterstützen, finanziert. Diese Mittel sind für alle EU-Mitgliedstaaten für die Strukturpolitik im Zeitraum vorgesehen. Deutschland erhält davon rund 26,3 Mrd. Euro. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, a. a. O. Mit Ausnahme der niedersächsischen Region Lüneburg. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, a. a. O. Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2006b): Regionen und Städte im Zeichen von Wachstum und Beschäftigung: Die Verordnungen zur Kohäsions- und Regionalpolitik für im Überblick, Brüssel, Online-Dokument: europa.eu/rapid/pressreleasesaction.do?reference=memo/06/281&format=pdf&aged=1&lang uage=de&guilanguage=en, aufgerufen am: Vgl. Kiese, Matthias (2008b): a. a. O., S. 75. Vgl. Bergische Universität Wuppertal/ Technische Universität Berlin (2007): a. a. O., S Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, a. a. O. Vgl. Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates vom 21. Juni 1999 mit allgemeinen Bestimmungen über die Strukturfonds, Artikel 11, Zusätzlichkeit. 46

60 im Nationalen Rahmenplan für den Einsatz der EU-Strukturfonds( 227 ) in der Bundesrepublik und in den operationellen Programmen der Länder( 228 ) als Priorität gesetzt. 229 Schwerpunktmäßig sollen vor allem KMU von den Fördermitteln profitieren. Für die Vergabe der Mittel werden unterschiedliche Verfahren (Auswahlverfahren, Wettbewerbsverfahren) angewandt, die durch die operationellen Programme der Länder geregelt werden. Um Doppelförderung zu vermeiden, wird in den operationellen Programmen der Länder geprüft, welche Schnittstellen zu anderen Programmen auf europäischer, nationaler oder regionaler Ebene bestehen Clusterförderung auf Bundesebene Clusterförderung wurde im weiteren Sinne auf der Ebene des Bundes Mitte der 1990er Jahre aufgegriffen. 231 Die Förderung erfolgte jedoch nicht im Kontext einer expliziten Clusterpolitik, es handelte sich vielmehr um die Förderung der Herausbildung und Entwicklung von Clusterelementen und Netzwerkstrukturen. Die Clusterförderung ist demnach ein relativ neues Instrument in Deutschland. Grundsätzlich steht einer expliziten Clusterpolitik auf Bundesebene das Ziel der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse entgegen (Art. 72 Abs. 2 GG). 232 Während Fördermittel zunächst vorrangig strukturschwächeren Regionen im Sinne des Ausgleichsziels zu Gute kamen, bekräftigte die Bundesregierung im Jahr 2004 in Folge öffentlicher Diskussionen die vermehrte Schaffung und Stärkung von Clustern in Ostdeutschland als langfristiges Ziel. 233 Die Definition des Clusterbegriffs auf Bundesebene basiert auf der Definition Porters (siehe Kap Definition und Kern des Clusterkonzepts). Insbesondere die regionale Fokussierung und das Vorhandensein strategischer Partnerschaften zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und weiteren regionalen Akteuren nehmen auf Ebene des Bundes eine zentrale Rolle ein. 234 Die deutsche Clusterförderung steht in einem engen Zusammenhang mit der Politik zur Förderung von Netzwerken. In der Orientierung an Netzwerken, also umfassenden und möglichst langfristig angelegten Verbünden von Forschungseinrichtungen und Unternehmen unterschiedlicher Größe (siehe Kap Abgrenzung des Clusterkonzepts zu anderen Konzepten), spiegelt sich die stärkere Gewichtung des Der Nationale Strategische Rahmenplan ist eine Neuerung der Förderperiode , in welchem die nationale Gesamtstrategie für die EU-Strukturförderung der Länder dargestellt wird. Durch die Operationellen Programme der Länder (OPs der Länder), in denen die Förderstrategie der jeweiligen Region festgelegt wird, erfolgt die Umsetzung der Strukturfondsförderung. Bergische Universität Wuppertal/ Technische Universität Berlin (2007): a. a. O., S Eingefügte Fußnoten im Zitat durch den Verfasser der Diplomarbeit. Ebenda. Vgl. Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung (Hrsg., 2008): Clusterpolitik: Kriterien für die Evaluation von regionalen Clusterinitiativen, Arbeitspapiere Unternehmen und Region Nr.3/2008, Karlsruhe, S. 6. Vgl. Kiese, Matthias (2008b): a. a. O., S. 76. Vgl. Bundesregierung (Hrsg., 2004): Jahresbericht der deutschen Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2004, Berlin, S. 15. Vgl. Expertengespräch Kathrin Meyer (2010), Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat 112 Neue Instrumente und Programme der Innovationsförderung. 47

61 Kooperationsaspekts gegenüber dem des Wettbewerbs wider. Ähnlich verhält es sich mit den Clusterförderansätzen der meisten europäischen Länder Strategie und Ziele der Clusterförderung Mit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 verschärften sich die räumlichen Disparitäten in der Bundesrepublik. Darüber hinaus stellten der zunehmende internationale Wettbewerb und Budgetbegrenzungen im Zuge der Wiedervereinigung die deutsche Politik vor umfangreiche Herausforderungen. 236 Diese Entwicklungen führten u. a. zu einem Prioritätenwechsel in der deutschen Förderpolitik. Während in den 1980er Jahren schwerpunktmäßig die Grundlagenforschung im Bereich der Hochtechnologie sowie Unternehmen und Forschungsinfrastruktur gefördert wurden, musste, um die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten, in den darauf folgenden Jahren verstärkt die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in neue marktfähige Produkte gefördert werden. Im Bundesforschungsbericht 1996 wurde daher die Innovationsförderung durch Vernetzung erstmalig als Instrument der Förderpolitik aufgeführt. 237 Die Entwicklung hin zu einer innovations- und netzwerkorientierten Forschungs- und Technologiepolitik zeigte sich bereits vor der Veröffentlichung des Bundesforschungsberichts. 238 Der im Jahr 1995 ins Leben gerufene BioRegio- Wettbewerb zielte als erster Wettbewerb explizit auf den Aspekt der Clusterbildung ab. 239 Anhand dieses Wettbewerbs sowie seines Nachfolgeprogramms BioProfile sollte der bestehende technologische Rückstand im zukunftsträchtigen Bereich der Biotechnologie aufgeholt werden. Die weiteren, seit Mitte der 1990er Jahre durchgeführten clusterorientierten Förderprogramme (siehe Tab. 1 Zeitlicher Überblick über clusterorientierte Förderprogramme auf Bundesebene) lassen erkennen, dass sich die deutsche Clusterpolitik aus der technologie- und regionalpolitischen Netzwerkförderung entwickelt hat. 240 Cluster wurden aufgrund der Strukturschwäche von Beginn an schwerpunktmäßig in den neuen Bundesländern gefördert, um dort regionale Innovationspotenziale zu mobilisieren. Dies geschah insbesondere anhand der aus InnoRegio hervorgegangenen Programmfamilie Unternehmen Region (der Dachmarke von fünf Programmen, darunter die Programme Innovative Wachstumskerne sowie InnoRegio). Eine vergleichbare Zielsetzung verfolgt ebenfalls das Programm Netzwerkmanagement Ost (NEMO) Vgl. Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 10. Vgl. Ebenda, S. 7. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda, S

62 Tab. 1 Zeitlicher Überblick über clusterorientierte Förderprogramme auf Bundesebene 241 Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung (Hrsg., 2008): a. a. O., S.9 Der im Jahr 2006 von der Bundesregierung im Zuge der ressortübergreifenden Hightech-Strategie initiierte und hochdotierte, themenoffenen Spitzencluster- Wettbewerb zur Förderung bereits hoch entwickelter, exzellenter Cluster, kann als weiterer Meilenstein der Clusterförderung auf Bundesebene gesehen werden, mit dem neue Maßstäbe für die Clusterförderung in Deutschland gesetzt wurden Instrumente der Clusterförderung Derzeit laufende clusterorientierte Förderprogramme auf Bundesebene sind im Rahmen der High-Tech-Strategie der Bundesregierung sowohl der Spitzencluster- Wettbewerb als auch der Clusterwettbewerb BioIndustrie Ferner können Cluster im Zuge der Initiative Kompetenznetze Deutschland und des Moduls Netzwerkprojekte (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) Unterstützung erhalten. Die deutsche Bundesregierung hat mit der Hightech-Strategie für Deutschland im Jahr 2006 erstmals eine themen- und politikfeldübergreifende nationale Strategie zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit entwickelt. Die Strategie zielt u. a. darauf ab, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung von bisher 2,5% auf 3% des 241 Das innovationspolitische Förderprogramm ProInno wird in dieser Abbildung nicht aufgeführt, da in diesem Programm regionale Kooperationen keine Fördervoraussetzung darstellen. Ebenso werden die Programme EXIST (fördert eine Kultur des Unternehmertums an Hochschulen) und Lernende Region (Weiterbildung und lebenslanges Lernen) nicht abgebildet, da deren Förderziele nicht zur Clusterförderung im engeren Sinne gezählt werden. Vgl. Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 8. Darüber hinaus wird ZIM-NEMO (Förderung von kooperativen Innovations- und Netzwerkprojekten) nicht aufgeführt, da regionale Kooperationen, wie bei dem Programm ProInno, keine Fördervoraussetzung sind. 49

63 Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2010 zu steigern 242 und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anzuregen. 243 Insgesamt verfügte die Hightech-Strategie von 2006 bis 2009 über ein Fördervolumen von rund 14,6 Mrd. Euro zur Förderung von Spitzentechnologien und technologieübergreifenden Querschnittsmaßnahmen. 244 Ein wesentliches Element der Hightech-Strategie bildet eine umfassende, alle Ressorts übergreifende Cluster-Strategie, die von breitenwirksamen oder KMUspezifischen Maßnahmen über modulare, regionen- bzw. technologiespezifische Ansätze bis hin zur Unterstützung leistungsstarker Spitzencluster reicht. 245 Mit dem themenoffenen Spitzencluster-Wettbewerb, dem Flaggschiff der Hightech- Strategie, werden seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die leistungsstärksten Cluster aus Wissenschaft und Wirtschaft prämiert und bei ihrer strategischen Weiterentwicklung gefördert. Das Ziel des Wettbewerbs besteht in der nachhaltigen Steigerung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Anziehungskraft der Spitzencluster für Talente und Investoren. 246 Darüber hinaus sollen durch die Förderung der Cluster Wachstum und Arbeitsplätze gesichert bzw. generiert werden und der Innovationsstandort Deutschland eine Attraktivitätssteigerung erfahren. 247 Im Rahmen des Spitzencluster-Wettbewerbs sind drei Wettbewerbsrunden im Abstand von einem bis eineinhalb Jahren vorgesehen. Den maximal fünf Gewinnern pro Runde werden für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren insgesamt bis zu 200 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Eine wesentliche Fördervoraussetzung besteht in der anteilsmäßig gleichen Kofinanzierung der Fördermaßnahmen durch den Cluster. Ungeachtet seiner anspruchsvollen Auswahlkriterien, herrscht eine rege Beteiligung am Wettbewerb. 248 Bislang wurden zwei Wettbewerbsrunden abgeschlossen, die dritte und abschließende wird vom BMBF Ende 2010 eingeleitet. 249 Die bisherigen zehn Gewinner verteilen sich weitestgehend gleichmäßig über die Bundesrepublik, Anmerkung: Zur Verwirklichung des Ziels von Lissabon, siehe auch Kap Strategie und Ziele der Clusterförderung. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 4. Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg., 2006): Die Hightech-Strategie für Deutschland, Berlin, S Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Wir bündeln die Kräfte von Wissenschaft und Wirtschaft, Berlin, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH (a): Wettbewerb Deutschlands Spitzencluster, Jülich, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg., 2007b): Deutschlands Spitzencluster: Mehr Innovation - mehr Wachstum - mehr Beschäftigung, Berlin, S Bewerbungen in der 1. Runde, 23 Bewerbungen in der 2. Runde. Vgl. Expertengespräch Kathrin Meyer (2010), Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat 112 Neue Instrumente und Programme der Innovationsförderung. Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2010b): "Neue Wege in der Innovationsund Clusterpolitik", Rede der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, MdB anlässlich der Clusterkonferenz des BMBF am 25. Februar 2010 in Berlin, Berlin, S. 6, Online-Dokument: aufgerufen am:

64 was offen über eine politische Einflussnahme auf die Juryentscheidungen spekulieren lässt. 250 Die im Jahr 2006 im Zuge der Hightech-Strategie angeregte BMBF-Initiative BioIndustrie 2021 richtet sich an die Weiße Biotechnologie 251 und soll den Technologietransfer von der Forschung in die Produktion optimieren. Dazu werden im Rahmen des Wettbewerbs strategisch angelegte Cluster unter maßgeblicher Beteiligung der Wirtschaft aufgebaut und entwickelt. Die Initiative zielt darauf ab, die Innovationspotentiale und -kompetenzen von sich selbst organisierenden und nachhaltigen Netzwerken verstärkt für die wirtschaftliche Wertschöpfung, der Wettbewerbsfähigkeit und der Beschäftigungssituation zu erschließen. 252 Diesbezüglich wird von 2006 bis 2011 ein Fördervolumen von 60 Mio. Euro für den Bereich der Biotechnologie bereitgestellt. Darüber hinaus sollen anhand weiterer Mittel seitens der Wirtschaft Forschungs- und Entwicklungsprojekte von insgesamt mehr als 150 Mio. Euro finanziert werden. 253 Im Jahr 2008 wurden fünf Siegercluster prämiert, die Fördervolumen von jeweils 5 bis 20 Mio. Euro erhielten. In der im Jahr 1999 gegründeten Initiative Kompetenznetze Deutschland des BMWi werden die innovativsten und leistungsstärksten Netzwerke aus Deutschland gebündelt. Diese momentan rund 100 herausragenden Netzwerke 254 zeichnen sich zum einen durch ein intensives Handeln und Kooperieren der Netzwerkmitglieder untereinander sowie durch im Konsens entwickelte Zielsetzungen aus. Zum anderen verfügen sie über eine hohe Markt- und Industrienähe und eine starke regionale Bindung, Dynamik und Anpassungsfähigkeit. 255 Mit der Initiative verfolgt das BMWi die Zielsetzung, die Vernetzung von Industrie und Forschung immateriell zu fördern, die Entwicklung von national und international sichtbaren Clustern zu unterstützen und somit den Innovationsstandort Deutschland zu vermarkten. Vorteile einer Mitgliedschaft im sogenannten Club der besten Innovationsnetzwerke werden u. a. in der gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Präsentation sowie dem Zugriff auf Informationen über andere leistungsstarke Netzwerke, Innovationsbereiche und innovative Regionen gesehen. Zusätzliche Vorteile werden durch die horizontale Vernetzung innerhalb sowie zwischen unterschiedlichen Innovationsfeldern generiert Vgl. Expertengespräch Prof. Dr. Matthias Kiese (2009), Professor für Strategisches Management und Clusterentwicklung, Institute for Competitiveness and Communication. Die Weiße Biotechnologie, auch als industrielle Biotechnologie bekannt, gilt nach der Roten (medizinischen) und Grünen (landwirtschaftlichen) als dritte Welle der Biotechnologie. Unter Biotechnologie wird laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Anwendung von Naturwissenschaften an lebenden Organismen, deren Teilen sowie Produkten von ihnen verstanden. Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg., 2008): Weiße Biotechnologie, Chancen für neue Produkte und umweltschonende Prozesse, Berlin, S. 4. Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH (b): BioIndustrie 2021, Jülich, Online- Dokument: aufgerufen am: Vgl. Ebenda. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2010): Jahresbericht 2010/2011, Die Initiative Kompetenznetze im Überblick, Berlin, S. 5. Vgl. Kompetenznetze Deutschland: Die Initiative, Berlin, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Kompetenznetze Deutschland: Die Idee, Berlin, Online-Dokument: aufgerufen am:

65 Ziel des Anfang 2002 gestarteten Förderwettbewerbs Netzwerkmanagement Ost (NEMO) war es, den Aufbau regionaler Innovationsnetzwerke in den neuen Bundesländern zu unterstützen. Im Jahr 2008 wurde das NEMO-Programm als Baustein Netzwerkprojekte im Rahmen des Innovationsprogramms Mittelstand 257 (ZIM-NEMO) fortgeführt. Das Netzwerkprojekt ZIM-NEMO fördert Management- und Organisationsdienstleistungen zur Entwicklung innovativer Netzwerke. Die, im Zuge von ZIM-NEMO geförderten Netzwerke müssen aus mindestens sechs Unternehmen bestehen, sind branchen- und technologiefeldunabhängig und beschränken sich nicht auf die neuen Bundesländer. Im Rahmen des Konjunkturpakets II wurden die Mittel für das gesamte ZIM-Programm um 900 Mio. Euro aufgestockt, so dass für die Jahre 2009 und 2010 insgesamt 1,5 Mrd. Euro an Fördermitteln zur Verfügung stehen. 258 Generell lässt sich zwischen zwei Schwerpunkten der clusterorientierten Förderprogramme auf der Ebene des Bundes unterscheiden. Einerseits wurden Programme durchgeführt, bei denen die wirtschaftliche Verwertung von exzellenter Forschung im Vordergrund steht (BioRegio/BioProfile, Förderung von Spitzenclustern, BioIndustrie 2021) und somit häufig wirtschaftlich starke Regionen von der Förderung profitieren. Andererseits wurden regional strukturpolitische Ziele verfolgt (InnoRegio, Innovative regionale Wachstumskerne im Rahmen der Programmfamilie Unternehmen Region ), die insbesondere Potenziale in den neuen Bundesländern unterstützen sollten. 259 In Deutschland sind die Hauptakteure der Clusterpolitik das BMBF, welches für die Förderung regionaler Netzwerke zuständig ist, und das BMWi, auf das im Jahr 2006 die Zuständigkeit für das Programm Kompetenznetze vom BMBF übertragen wurde. 260 Bis auf die Initiative Bioindustrie 2021 sind die clusterrelevanten Förderprogramme auf Bundesebene weitestgehend technologie- und branchenoffen angelegt und konzentrieren sich nicht auf sektorale und/oder regionale Schwerpunkte, da die Länder für das Setzen von Branchenschwerpunkten zuständig sind. Die Mittel im Rahmen der einzelnen Fördermaßnahmen umfassen unterschiedliche finanzielle Volumen und verteilen sich in Höhe und Umfang differenziert auf die einzelnen Initiativen und Projekte (Siehe Anhang Abschnitt 3 Auswahl clusterorientierter Förderprogramme auf Bundesebene). Die Förderzeiträume umfassen Spannen von sechs Monaten bis fünf Jahren, wobei sich die Maßnahmen teilweise in unterschiedliche Phasen untergliedern (Entwicklungund Umsetzungsphase). Förderbegünstigte sind vornehmlich Unternehmen, darüber hinaus werden Netzwerke, also Zusammenschlüsse aus Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und vereinzelt auch Einzelpersonen durch Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) umfasst die drei Fördermodule Kooperationsprojekte (ZIM-KOOP), Einzelprojekte (ZIM-SOLO) und Netzwerkprojekte (ZIM- NEMO). Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2009): BMWi fördert gerade in der Krise Spitzentechnologien, insbesondere im Mittelstand, Pressemitteilung , Berlin, Online- Dokument: Print, aufgerufen am: Vgl. Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 8. Vgl. Ebenda, S

66 Programme in unterschiedlichen Phasen des Innovationsprozesses unterstützt. 261 Die einzelnen Förderprogramme werden entweder durch Expertenjurys begleitet und beraten oder evaluiert. Auf diese Weise wird die Wirksamkeit der Programme entweder begleitend oder ex-post geprüft. 262 Neben den zuvor skizzierten clusterorientierten Förderprogrammen auf Bundesebene können seit 2005 anhand der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit dem Förderangebot Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement nicht-investive 263 Kosten des Netzwerkmanagements gefördert werden. 264 Das Ziel dieses Angebots besteht in der Unterstützung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit von Unternehmen, wirtschaftsnahen Partnern sowie von Institutionen, ( ) um vorhandene Potenziale zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu erhöhen. 265 Das Förderangebot ist auf strukturschwache Regionen begrenzt, da außerhalb der festgelegten Fördergebiete die Förderung durch die GRW grundsätzlich nicht zulässig ist. Förderfähig sind Kosten zum Aufbau überbetrieblicher Strukturen und zur Durchführung des Netzwerkmanagements. Diese können in der Anlaufphase mit bis zu Euro (bis zu Euro bei größeren Vorhaben) unterstützt werden. Ähnlich dem Prinzip der Kofinanzierung im Rahmen der EU-Strukturpolitik (siehe Kap Instrumente der Clusterförderung) müssen die Kosten zu mindestens 30% von den Partnern und eingebundenen Unternehmen teilfinanziert werden. 266 Die Förderregeln, -sätze, -gebiete und die regionalen -programme der Länder werden jährlich in einem von Bund und Länder verabschiedeten Rahmenplan beschlossen. 267 Analog dem Verfahren der Strukturfonds auf EU-Ebene, nimmt der Bund hierdurch Einfluss auf die grundsätzlichen Ziele und Fördergebiete Vgl. Ebenda, S. 9 f. Vgl. Ebenda, S. 10. Der Großteil der Förderrichtlinien ist auf harte, investive Förderung, also auf alles was man anfassen kann wie beispielsweise Baumaßnahmen, ausgelegt. Nicht-investive Kosten sind demnach Kosten für Studien, Dienstleistungen, Management u. ä. Vgl. Bergische Universität Wuppertal/ Technische Universität Berlin (2007): a. a. O., S Dokumentations- und Informationssystem Deutscher Bundestag (Hrsg., 2009): Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" ab 2009, Drucksache 16/13950, Berlin, S. 24, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Dokumentations- und Informationssystem Deutscher Bundestag (Hrsg., 2009): Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" ab 2009, Drucksache 16/13950, Berlin, S. 24, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur", Hintergrund, Berlin, Online-Dokument: aufgabe,did= html, aufgerufen am: Vgl. Lürig, Eike Bertolt (2007): a. a. O., S

67 3.3 Clusterförderung auf Landesebene Basierend auf regionalen Abhängigkeiten und räumlichen Potenzialen entwickelten sich in den einzelnen Bundesländern innerhalb der letzten Jahrzehnte zahlreiche Kompetenznetze, vereinzelte Netzwerkstrukturen und Cluster. Aufgrund des deutschen föderalen Systems führen die Bundesländer in eigener Verantwortung landesspezifische cluster- und netzwerkorientierte Fördermaßnahmen durch, die sich bottom-up aus den Ländern und Regionen entwickelten. 269 Innerhalb der letzten Jahre gewannen jedoch zunehmend Top-down-Anreize, wie beispielsweise die Neuorientierung der europäischen Strukturfonds oder landespolitische Initiativen für die Verbreitung von Clusteransätzen, an Bedeutung. 270 Auf Landesebene besteht eine, auch im internationalen Vergleich, große Vielfalt an Konzepten, Initiativen und Instrumenten, um die speziellen Kompetenzen der Länder und Regionen aufzugreifen und zu fördern. 271 Diese Maßnahmen lassen sich nach Steuerungsverständnis, Clusterorientierung und -referenz, Komplexität, Kohärenz, Institutionalisierung und Reifegrad differenzieren (siehe Kap Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung). Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von definierten Politikinhalten innerhalb der Technologie-, Wirtschafts- oder Innovationspolitik bis hin zu bundeslandspezifischen Clusterkonzepten oder -initiativen. In inhaltlicher Hinsicht variieren die unterschiedlichen Maßnahmen von der Finanzierung von Clustermanagement im Rahmen der Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur über die Einrichtung von landesweiten, branchenspezifischen Clusterplattformen zur Koordinierung der Kompetenznetze innerhalb eines Technologiefeldes bis zur länderübergreifenden Implementierung von raumgreifenden Netzwerken und Kompetenzregionen. 272 Federführend für die clusterrelevanten Förderprogramme auf Landesebene sind zumeist die Wirtschaftsministerien. Die Bundesländer verausgaben die Landesmittel in der Regel ausschließlich für Projekte innerhalb der Landesgrenzen. Dies kann im Fall der Förderung von Clustern, die sich nicht an administrativen Grenzen orientieren (siehe Kap Definition und Kern des Clusterkonzepts), zur Blockierung länderübergreifenden Kooperationen führen Bundesländer: Einordnung und Auswahl Um die Vielfalt und den Facettenreichtum der Clusterpolitiken auf Landesebene zu verdeutlichen, werden die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern als Fallbeispiele herausgegriffen und deren Strategien, Ziele und Instrumente der Clusterförderung exemplarisch dargestellt. Die ausgewählten Bundesländer repräsentieren Regionstypen, die sich aufgrund ihrer historischen Entwicklung stark unterscheiden, was sich ebenfalls in der Umsetzung der Clusterförderung widerspiegelt. Nordrhein-Westfalens regionale Strukturpolitik wird Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 68. Vgl. Ebenda. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 4. Vgl. Ebenda, S. 5. Vgl. Bergische Universität Wuppertal/ Technische Universität Berlin (2007): a. a. O., S

68 vorrangig durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet bestimmt, während das spät industrialisierte Bayern viele Hightech-Branchen und -Unternehmen aufweist. Niedersachsen verkörpert in diesem Kontext eine Normalregion, die weder einen hohen Besatz im Hightech-Bereich verzeichnet, noch klar als spät industrialisiert zu klassifizieren ist. 274 Darüber hinaus fällt die Auswahl der Fallbeispiele auf die genannten Bundesländer, da für diese auf detaillierte Studien zurückgegriffen werden kann. Zwischen den alten und neuen Bundesländern bestehen, wie bereits dargestellt, erhebliche Unterschiede in den Ansätzen der Clusterförderung, was sich in Ostdeutschland in dem stärkeren bundespolitischen Engagement im Rahmen der Programmfamilie Unternehmen Region des BMBF widerspiegelt. 275 Die in diesem Kapitel vorgenommene Fokussierung auf westdeutsche Strategien der Clusterförderung begründet sich in der im Verlauf der Arbeit näher betrachteten rheinland-pfälzischen Fallbeispiele (siehe Kap. 4 Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster) Clusterförderung in Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Mio. Einwohnern 276 (Stand 2008) das bevölkerungsreichste sowie mit km² 277 das flächenmäßig viertgrößte Bundesland Deutschlands. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 526 Einwohnern je km² (Stand 2008), womit es die höchste Einwohnerdichte der Flächenländer aufweist. Zwar wird in Nordrhein-Westfalen mit Mrd. Euro 278 (Stand 2009) das höchste Gesamt-BIP aller Bundesländer generiert, allerdings weist das BIP pro Einwohner lediglich Euro 279 (Stand 2009) auf, womit es zu den wirtschaftsschwächeren Ländern Westdeutschlands zählt. Die Arbeitslosenquote des Bundeslandes beträgt 8,9% 280 (Stand 2009), was nach Bremen die zweithöchste der alten Länder darstellt. Der Strukturwandel des ehemals maßgeblich vom Kohlebergbau und von der Montanindustrie geprägten Bundeslandes verlief regional sehr unterschiedlich. Obwohl Teile des Ruhrgebiets hohe Arbeitslosenzahlen und Strukturprobleme aufweisen, ist der Strukturwandel in den industriellen Kernen innerhalb der letzten Jahrzehnte weit fortgeschritten Strategie und Ziele der Clusterförderung Nordrhein-Westfalen verfolgt bereits seit Anfang der 1980er Jahre eine branchenund technologieorientierte Politik und betreibt seit Ende der 1990er Jahre explizite Clusterpolitik. 281 Diese vergleichsweise sehr frühen Aktivitäten des Landes basieren Vgl. Kiese, Matthias (2008c): a. a. O., S Vgl. Ebenda. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerung; Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Gebietsfläche: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010): Bruttoinlandsprodukt - in jeweiligen Preisen - in Deutschland 1991 bis 2009 nach Bundesländern, Jahr Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010): Bruttoinlandsprodukt - in jeweiligen Preisen - je Erwerbstätigen in Deutschland 1991 bis 2009 nach Bundesländern, Stichtag Vgl. Statistische Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Arbeitslose, Arbeitslosenquoten, Gemeldete Stellen: Bundesländer, Jahr 2009, Wiesbaden. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg., 2006): Operationelles Programm (EFRE) für das Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und 55

69 auf den gewonnenen Erfahrungen im Zuge des Strukturwandels, dessen Herausforderungen sich insbesondere auf das bisher altindustrielle Ruhrgebiet konzentrierten. Mit dem im Jahr 2007 vollzogenen Beschluss der Grundsätze der Clusterpolitik, entwickelte sich die ressortübergreifende Clusterpolitik in Nordrhein- Westfalen zu einem wichtigen Bestandteil der Innovationsstrategie sowie der Standortmarketing- und Wirtschaftsentwicklungsstrategie der Landesregierung. Zielsetzung der nordrhein-westfälischen Clusterpolitik ist die landesweite Etablierung und Förderung ausgewählter regionaler Netzwerke. Dazu wurden seitens der Ministerien fünf Leitmärkte analysiert, in denen insgesamt 16 Cluster deklariert wurden (siehe Tab. 2 NRW-Cluster nach Leitmärkten und zuständigen Verwaltungseinheiten). Den regionalen Clustern wird ein signifikantes Potenzial für Wachstum und eine zentrale Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zugesprochen. Für die Umsetzung der NRW-Clusterpolitik sind fünf Ministerien sowie die Staatskanzlei verantwortlich. Die Koordinierung der nordrheinwestfälischen-cluster erfolgt über ein landesweites Clustersekretariat. Ferner wurde für jeden Cluster ein Clustermanagement mit Geschäftsstelle etabliert. 282 Weitere Aktivitäten des Landes zur Clusterförderung bestehen in einer engen Zusammenarbeit der einzelnen Akteure sowie in Wettbewerben. Tab. 2 NRW-Cluster nach Leitmärkten und zuständigen Verwaltungseinheiten Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 51; Exzellenz NRW Beschäftigung" für Nordrhein-Westfalen nach Artikel 37 der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates vom 11. Juli 2006, Düsseldorf, S Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 69. Exzellenz NRW: NRW-Clusterstrategie, Düsseldorf, Online-Dokument: aufgerufen am:

70 Instrumente der Clusterförderung Das eingerichtete Clustermanagement übernimmt den Aufbau und die Weiterentwicklung des jeweiligen Clusters. Darüber hinaus liegen die Aufgabenbereiche in der Organisation von Kooperationsprojekten, Beratung von Clusterakteuren, Public Relations (PR)- und Marketingaktivitäten, Fördermittelakquise, Organisation von öffentlichkeitswirksamen Messen, Tagungen etc. und der Evaluation des Clusters. Das Clustermanagement wird anhand des EFRE-Ziel-2-Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung ( ) finanziert, wobei der Beihilfesatz maximal 50% beträgt. Die EFRE- Mittel werden durch Landesmittel und zum Teil durch private Partner kofinanziert, 284 wobei der öffentliche Anteil eine degressive, also eine abnehmende, Anschubfinanzierung darstellt. 285 Dem Clustersekretariat, das der Koordinierung der NRW-Cluster dient und eine Plattform für den Austausch der Cluster bildet, obliegt die verwaltungseinheitsübergreifende Strategieentwicklung der Cluster, PR- und Medienarbeit, die Beratung bei der Fördermittelakquise, das Kontaktherstellen mit weiteren Landeseinrichtungen sowie ein ressortübergreifendes Monitoring und Evaluation. 286 Die Vergabe von Fördermitteln für konkrete Projekte erfolgt in Nordrhein-Westfalen maßgeblich durch Wettbewerbe. Diese orientieren sich thematisch an den 16 NRW- Landesclustern und diesbezüglich vorrangig an Verbundvorhaben. Allen weiteren Clustern des Landes steht der themenoffene RegioCluster.NRW-Wettbewerb 287 zur Akquirierung von Fördermitteln zur Verfügung. Für die Organisation der sogenannten Regio-Cluster sind die jeweiligen Regionen zuständig. Die Finanzierung der Organisation kann über den Regio-Wettbewerb unterstützt werden. Neben den zuvor aufgeführten Instrumenten bestehen Querschnittswettbewerbe zu Themenbereichen, wie Tourismus und Gründungen. Die finanzielle Förderung erfolgt generell degressiv und wird begleitend evaluiert. Diesbezüglich werden beispielsweise die NRW-Cluster alle drei Jahre überprüft und die Ausrichtung gegebenenfalls korrigiert bzw. angepasst. 288 Für die NRW-Cluster, die Regio-Cluster und die querschnittsorientierten Wettbewerbe sind in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Ziels 2 Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, Prioritätenachse 2 Innovation und wissensbasierte Wirtschaft für den Zeitraum EFRE-Mittel von insgesamt 635 Mio. Euro vorgesehen, die im gleichem Volumen vom Land, den Kommunen, Beiträgen Dritter sowie privat gegenfinanziert werden (siehe Tab. 3 Finanzplanung Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 51. Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 69. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): Überblick: Netzwerk-und Clusteraktivitäten der Bundesländer, Berlin, S. 52. Der RegioCluster.NRW-Wettbewerb richtet sich an Netzwerke und kleinere Cluster, die langfristig die Bedeutung eines NRW-Landesclusters erreichen wollen. Bei diesem Wettbewerb werden Cluster und Netzwerke gesucht, die sich thematisch von den 16 NRW-Clustern unterscheiden, um neue Wirtschaftsfelder zu besetzen und auf diesem Weg das Profil einzelner Regionen auszubauen. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 51 f. 57

71 NRW auf Ebene der Prioritätenachsen). 289,290 Insgesamt stehen Nordrhein-Westfalen in der aktuellen Förderperiode 1,283 Mrd. Euro EFRE-Fördermittel zur Verfügung, demnach ist fast die Hälfte der Mittel für die Prioritätenachse 2 Innovation und wissensbasierte Wirtschaft vorgesehen. Tab. 3 Finanzplanung NRW auf Ebene der Prioritätenachsen Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg., 2006): a. a. O., S Clusterförderung in Niedersachsen Niedersachsen ist nach Bayern flächenmäßig das zweitgrößte Bundesland Deutschlands und weist mit ca. 8 Mio. Einwohner 291 eine Bevölkerungsdichte von 167 Einwohnern je km² auf. Gemessen am Gesamt-BIP lag die Wirtschaftsleistung des Bundeslandes im Jahr 2009 bei 205,596 Mrd. Euro. 292 Damit nimmt Niedersachsen den fünften Platz nach Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden- Württemberg und Hessen ein. Mit einer Arbeitslosenquote von 7,8% 293 (Stand 2009) liegt Niedersachsen leicht unter dem Bundesdurchschnitt (8,2%). 294 Wirtschaftlich dominieren in Niedersachsen die Automobilindustrie sowie deren Zulieferer. Darüber hinaus sind die Landwirtschaft und damit einhergehend das Ernährungsgewerbe von besonderer Bedeutung Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg., 2006): a. a. O., S Vgl. Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 69. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerung: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010): Bruttoinlandsprodukt - in jeweiligen Preisen - in Deutschland 1991 bis 2009 nach Bundesländern, Jahr Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Arbeitslose, Arbeitslosenquoten, Gemeldete Stellen: Bundesländer, Jahr 2009, Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Arbeitslose, Arbeitslosenquote, Gemeldete Stellen, Kurzarbeiter, Kurzarbeitende Betriebe: Deutschland, Jahr 2009, Wiesbaden. 58

72 Strategie und Ziele der Clusterförderung Niedersachsen bezeichnet den Aufbau und die Förderung von Clustern und Netzwerken als ein wichtiges Instrument der Innovationsförderpolitik des Landes, betreibt aber im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen (...) keine explizite und kohärente Clusterpolitik. Es (das Land) verfolgt jedoch sektorale und damit implizit auch räumliche Schwerpunkte (...). 295 Seit dem Jahr 2000 richtet das niedersächsische Wirtschaftsministerium Landesinitiativen in Technologiefeldern oder Branchen mit globalem, signifikantem Entwicklungspotenzial ein. Solche Initiativen bestehen bereits in den Bereichen Telematik, Brennstoffzellentechnologie, Nano- und Materialinnovationen, Life Sciences, Adaptronik, Logistik und Luft- und Raumfahrt. 296 Bei der Wahl der Landesinitiativen wird ein Schwerpunkt auf das Aufbauen auf vorhandenen Potenzialen in den ausgewählten Bereichen gelegt. 297 Mit Hilfe der Managementberatung McKinsey & Co. wurde die niedersächsische Strukturpolitik im Jahr 2004 neu positioniert und sogenannte Regionale Wachstumskonzepte in das Zentrum der Strukturpolitik gestellt. 298 Im Jahr 2007 wurden auf der ersten Jahrestagung überregionaler Netzwerke Niedersachsens unter dem Leitsatz Zukunft schmieden landesweite branchen- und technologieübergreifende Arbeitsgruppen, bestehend aus Vertretern von Clustern und Netzwerken, gebildet. Die Zielsetzung der Arbeitsgruppen besteht in der Ermittlung geeigneter Strategien und konkreter Umsetzungsmöglichkeiten für die gesellschaftspolitisch relevanten Themen Energie und Klimawandel, Mobilität, Gesundheit und Ernährung, Wissensgesellschaft sowie demografischer Wandel Instrumente der Clusterförderung Die Landesinitiativen dienen der Vernetzung von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Des Weiteren bieten sie Kooperationen und innovative Projekte an, stellen Informationen, beispielsweise in Bezug auf Fördermöglichkeiten, bereit und übernehmen die Öffentlichkeitsarbeit sowie das Standortmarketing der jeweiligen Wirtschaftsbereiche. 300 Die Installation einer solchen Geschäftsstelle wird europaweit ausgeschrieben. Die Einrichtung der Geschäftsstelle wird seitens des Landes mit durchschnittlich Euro degressiv finanziert und zunächst auf drei Jahre begrenzt. Nach diesem Zeitraum wird die Initiative evaluiert und gegebenenfalls verlängert. Die Höhe der Finanzierung seitens des Landes variiert je Landesinitiative, da auch Eigenmittel der Geschäftsstellen verwendet werden. Über die Finanzierung der Geschäftsstelle Kiese, Matthias (2008a): a. a. O., S. 69. Vgl. Innovatives Niedersachsen GmbH: Landesinitiativen, Hannover, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: Technologische Landesinitiativen, Hannover, Online-Dokument: =18, aufgerufen am: Vgl. Kiese, Matthias (2008a): Clusterkonzepte zwischen Theorie und Praxis, in: Floeting, Holger (Hrsg.): Cluster in der kommunalen und regionalen Wirtschaftspolitik, Vom Marketingbegriff zum Prozessmanagement, Berlin, S. 71. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 42. Vgl. Ebenda, S

73 hinaus, können im Rahmen des Innovationsförderprogramms des Landes weitere innovative FuE-Projekte finanziell gefördert werden. 301 Die im Zuge der Neuausrichtung der niedersächsischen Strukturpolitik etablierten Regionalen Wachstumskonzepte sind Gemeinschaftsprojekte von gebietskörperschaftübergreifenden privaten und öffentlichen Akteuren. Sie sind darauf ausgerichtet (...) durch fundierte Analyse und systematische Weiterentwicklung regionstypischer Stärken das Wirtschaftswachstum in der Region zu erhöhen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. 302 Federführend für das Projekt der Regionalen Wachstumskonzepte ist das Referat Regionale Strukturpolitik im niedersächsischen Wirtschaftsministerium. 303 Methodisch basieren die Wachstumskonzepte auf der Cluster-Analyse von Porter. Die Umsetzung, der in Form eines Businessplans erarbeiteten Konzepte, folgt explizit definierten Ablaufvorgaben seitens der Managementberatung McKinsey & Co. (siehe Abb. 11 Projektphasen der Regionalen Wachstumskonzepte in Niedersachsen) und werden in der Regel von einer Projektgruppe, bestehend aus regionalen Akteuren, und einem externen Beraterteam begleitet. Abb. 11 Projektphasen der Regionalen Wachstumskonzepte in Niedersachsen Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (Hrsg., 2008): Regionale Strukturpolitik für Wachstum und Arbeitsplätze, Eckwertepapier Anhang 3, Hannover, S. 3, Online-Dokument: cdl.niedersachsen.de/blob/images/c _l20.doc, aufgerufen am: Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 43. Innovationszentrum Niedersachsen (2005): Technologietransfer in Niedersachsen, Akteure und Zusammenhänge, Hannover, S. 9, Online-Dokument: aufgerufen am: Vgl. Kiese, Matthias (2008b): a. a. O., S

74 Das Land übernimmt anteilig die Kosten für das externe Management-Know-how in den Projektphase 1 und 2 und fördert, bei entsprechender Qualität und Wirkungen der Businesspläne, auch Einzelprojekte. 304 Ungeachtet der standardisierten, topdown ausgerichteten Vorgehensweise zur Umsetzung der Konzepte, spiegeln die Konzepte die regionalen Alleinstellungsmerkmale des Landes wider. Kritikpunkte werden u. a. in der Vernachlässigung der Analyse aufgrund des starren zeitlichen Horizonts sowie der Entwicklung eines konsensorientierten Entwicklungsleitbilds gesehen Clusterförderung in Bayern Bayern ist mit einer Fläche von ,56 km² 306 das flächengrößte Bundesland Deutschlands und steht mit einer Bevölkerungszahl von 12,5 Mio. Einwohnern 307 (Stand 2008) an zweiter Stelle hinter Nordrhein-Westfalen. Die Bevölkerungsdichte von 177 Einwohnern pro km² 308 ist vergleichsweise gering und liegt in einem überdurchschnittlichen Anteil ländlicher Räume begründet. Das Land weist die im Bundesdurchschnitt niedrigste Arbeitslosenquote von 4,8% 309 (Stand 2009) auf. Die bayerische Wirtschaft ist durch einen relativ hohen Anteil der Land- und Forstwirtschaft sowie der weiterverarbeitenden Großindustrien geprägt, und weist einen hohen Besatz an Hightech-Branchen und -unternehmen auf Strategie und Ziele der Clusterförderung Die Cluster-Offensive Bayern steht maßgeblich für die Clusterpolitik im Freistaat Bayern. Als Bestandteil der bayerischen Innovationsstrategie Allianz Bayern Innovativ basiert sie auf der von 1994 bis 1999 durchgeführten Offensive Zukunft Bayern sowie auf der High-Tech-Offensive aus dem Jahr Das Ziel der Clusteroffensive besteht in dem Ausbau der Innovationsfähigkeit und -dynamik. Dies soll mittels eines intensivierten Informations- und Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, einer Steigerung der Produktivität, einer Verstärkung der Standortbindung sowie einem Aufbau einer international bekannten Marke erreicht werden. 310 Aufbauend auf einer im Jahr 2005 durchgeführten SWOT- Analyse der Technologie- und Wirtschaftsbereiche in Bayern wurden fünf Themenfelder mit insgesamt 19 Kompetenzfeldern - Clustern - definiert (siehe Tab. 4 Cluster-Offensive Bayern, Cluster nach Themenfeldern) und gefördert. Im Folgenden wurden für jeden Cluster Plattformen eingerichtet, wobei von Bedeutung war, dass diese auf bereits langjährig vorhandenen Netzwerken und Vgl. Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 8. Vgl. Kiese, Matthias (2008d): a. a. O., S. 44. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Gebietsfläche: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerung: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerungsdichte: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Arbeitslose, Arbeitslosenquoten, Gemeldete Stellen: Bundesländer, Jahr 2009, Wiesbaden. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 11 f. 61

75 Kooperationseinrichtungen basieren und über Zusammenschlüsse mit Forschungsinstitutionen und Hochschulen verfügen. 311 Tab. 4 Cluster-Offensive Bayern, Cluster nach Themenfeldern Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S Instrumente der Clusterförderung Die im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern identifizierten 19 Cluster orientieren sich flächenmäßig an der Bundeslandgrenze und sind unterschiedlich organisiert. Hinsichtlich des Mitgliederstatus finden sich sowohl offene, als auch formale Mitgliederstrukturen. Die für jeden Cluster eingerichteten Plattformen bestehen aus einem Clustersprecher und einer operativen Einheit, die wiederum einen Geschäftsführer mit Team umfasst. Die Aufgabe der Clusterplattformen besteht in der Vernetzung der Clusterakteure, der Bereitstellung von Informationen, der Organisation von Veranstaltungen und der Initiierung von Projekten. Ferner übernimmt die Plattform eine Dienstleistungsfunktion für die Unternehmen, Forschungseinrichtungen und einzelnen Netzwerke des Clusters. 312 Insgesamt werden für die Cluster-Offensive Bayern und die Förderung des branchenübergreifenden Regionalmanagements im Zuge der Innovationsstrategie Allianz Bayern Innovativ für den Zeitraum von 2006 bis Mio. Euro (Landesmittel aus Privatisierungserlösen) bereitgestellt. Der degressiv ausgestaltete Förderbetrag mit einer Spanne von 1,1 Mio. bis 3,2 Mio. Euro verteilt sich ungleichmäßig auf die einzelnen Cluster. 313 Nach einem Zeitraum von fünf Jahren sollen sich die Cluster überwiegend selbst finanzieren. Der Verwendungszweck der Mittel beschränkt sich auf reines Netzwerkmanagement mit Förderung von Vgl. Ebenda, S. 12. Vgl. Ebenda, S. 11. Vgl. Gruppe, Gerd-Achim (2007): Cluster-Offensive Bayern, in: Oppenländer, Karl Heinrich (Hrsg.): Regionen als Wachstumsmotor - Was leisten Cluster für Innovationen?, Ludwigsburger Gespräch 2007, Ludwigsburg, S

76 Personal- und Sachkosten, darunter auch Veranstaltungskosten. Zur Finanzierung von FuE-Vorhaben besteht seit dem Jahr 2007 ein separater Clusterprojektfonds Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Clusterförderung Aufgrund der vorrangigen Umsetzung der Clusterförderung auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene verfügt die EU über relativ weiche Förderinstrumente. Die, in diesem Rahmen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten werden jedoch in vollem Umfang ausgeschöpft. 315 Dies spiegelt sich u. a. in den zahlreichen unter PRO INNO und Europe INNOVA initiierten Projekten wider. Mit der in der aktuellen Förderperiode vollzogenen Neuausrichtung des EFRE, die einen Einsatz in prosperierenden Regionen erleichtert, verfügt die EU über ein weiteres Instrument zur Förderung regionaler Potenziale. Auf der Ebene des Bundes werden vorrangig Wettbewerbe zur Clusterförderung angeboten. Diesbezüglich werden mit dem ressortübergreifenden, themenoffenen Spitzencluster-Wettbewerb im Zuge der Hightech-Strategie neue Maßstäbe der Clusterförderung gesetzt. 316 Die Hightech-Strategie, die ebenfalls Ansätze der Clusterstrategie beinhaltet, wird als ein zukunftsträchtiger Ansatz verstanden, da sie mittelfristig ausgerichtet ist und konkrete Zielvorgaben beinhaltet. Über den EFRE als auch über die Bund-Ländergemeinschaftsaufgabe GRW, fließen Zielvorgaben der EU und des Bundes in die Ausgestaltung der Clusterförderung auf Landesebene (siehe Abb. 12 System der Clusterförderung). In diesem Kontext ist insbesondere die Festlegung der Fördergebietskulisse zu nennen. 317 Die Zuständigkeit für die detaillierte programmatische Ausgestaltung und Umsetzung liegt bei den Bundesländern. Abb. 12 System der Clusterförderung Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Lürig, Eike Bertolt (2007): a. a. O., S Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 12. Vgl. Expertengespräch Prof. Dr. Matthias Kiese (2009), Professor für Strategisches Management und Clusterentwicklung, Institute for Competitiveness and Communication. Vgl. Expertengespräch Prof. Dr. Matthias Kiese (2009), Professor für Strategisches Management und Clusterentwicklung, Institute for Competitiveness and Communication. Vgl. Lürig, Eike Bertolt (2007): a. a. O., S

77 Die clusterorientierten Aktivitäten der Länder konzentrieren sich oftmals auf zuvor analysierten Technologiebereichen und differieren aufgrund der individuellen Rahmenbedingungen. Folgende übergeordnete Zielsetzungen lassen sich laut Kompetenznetze Deutschland 318 als gemeinsamer Nenner aller Bundesländer feststellen: Intensivierung der Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklung von konkurrenzfähigen und wachstumsstarken Regionen Standortmarketing - Positionierung im weltweiten Wettbewerb durch das Herausstellen individueller Kompetenzen und der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Bundeslandes Generierung von Anreizen für (Neu-) Ansiedlungen von Forschungseinrichtungen und Unternehmen Steigerung der Ausbildungsmöglichkeiten, regionale Bindung und leichtere Anwerbung von Facharbeitskräften Stärkung des Unternehmergeistes und der Unternehmensneugründungen Netzwerk- und Clusterpolitik als Maßnahme mit dem Ziel der stärkeren Vernetzung von Unternehmen und regionaler technischer Infrastruktur, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und FuE-Institutionen Netzwerk- und Clusterpolitik als Möglichkeit zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung und des strukturellen Wandels Netzwerk- und Clusterpolitik als Mittel zur Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslandes Die Fallbeispiele Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern demonstrieren in erster Linie die erhebliche Bandbreite der vorhandenen Möglichkeiten, um spezifische Kompetenzen der Länder und Regionen zu erkennen und zu fördern. Die Förderaktivitäten gehen in allen drei Beispielen vom Land aus. Während Nordrhein-Westfalen hinsichtlich der Durchführung von Clusterpolitik eine Vorreiterrolle einnimmt und sich vornehmlich an innovations- und technologiepolitischen Zielen orientiert, fließt in die bayerische Clusterförderung ferner der Aspekt der strukturpoltischen Förderung des ländlichen Raums ein. Niedersachsen fördert Cluster nur implizit, setzt aber bei der Neuausrichtung der Strukturpolitik eine externe Managementberatung ein. Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Bayern wurden Leitmärkte/Themenfelder analysiert und in diesen wiederum eine Vielzahl von Clustern (Nordrhein-Westfalen: 16 Cluster, Bayern: 19 Cluster) definiert. Ob eine hohe Anzahl an Clustern und die Einbeziehung von fünf Verwaltungseinheiten im Fall von Nordrhein-Westfalen (siehe Tab. 2 NRW-Cluster nach Leitmärkten und zuständigen Verwaltungseinheiten) der Koordination dient, scheint fraglich. Thematisch weisen die in den Bundesländern identifizierten Cluster zahlreiche Überschneidungen auf, was einerseits auf die strukturelle Ähnlichkeit der Länder und andererseits auf die Orientierung an sogenannten Zukunftstechnologien (siehe Kap Herausforderungen und 318 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S

78 Grenzen der Clusterförderung) zurückgeführt werden kann, die bisweilen kritisch zu hinterfragen ist. Die Ansätze der Förderung stellen sich in den drei Bundesländern sehr differenziert dar. Während Nordrhein-Westfalen hälftig kofinanzierte EFRE- Mittel nutzt, werden die Landesinitiativen und Regionalen Wachstumskonzepte in Niedersachsen mit anteiliger Kostenübernahme vom Land gefördert und in Bayern Landesmittel aus Privaterlösen eingesetzt. Alle drei Bundesländer weisen jedoch eine degressive Anschubfinanzierung als Gemeinsamkeit auf. Bei der Clusterpolitik handelt es sich, wie bereits aufgezeigt, um eine Vier-Ebenen- Politik (siehe Kap Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung). Bislang wurde lediglich die Clusterförderung auf der Ebene der EU, des Bundes und der Länder näher erläutert und die regionale Ebene aufgrund ihrer Komplexität und individuellen Ausgestaltung ausgeklammert. Die Clusterförderung auf kommunaler Ebene wird in die Betrachtung der zwei rheinland-pfälzischen Fallbeispiele im späteren Verlauf der Arbeit einbezogen. 65

79 4 Clusterförderung am Beispiel rheinland-pfälzischer Cluster 4.1 Clusterförderung in Rheinland-Pfalz Auf Landesebene besteht ein breites Spektrum an Strategien der Clusterförderung (siehe Kap. 3.3 Clusterförderung auf Landesebene). Während sich einige Bundesländer durch eine explizite Clusterpolitik auszeichnen, verfolgen andere Länder die Herausbildung und Entwicklung räumlich-sektoraler Konzentrationen ohne sich konkret mit dem Clusterkonzept zu befassen (siehe Kap Begriffsdefinitionen im Kontext der Clusterförderung). In diesem Kapitel wird die Clusterförderung in Rheinland-Pfalz betrachtet und mittels zweier Cluster exemplarisch untersucht, wie sich die Förderung konkret ausgestaltet. Dazu wird zunächst das Land Rheinland-Pfalz, sowie, darauf aufbauend, die Clusterförderung des Landes dargestellt. Zur genaueren Betrachtung der Clusterförderung werden ferner die beiden Fallbeispiele hinsichtlich ihrer Lage, Organisationsstruktur, Vernetzung, Aktivitäten, Finanzierung, Förderung und Entwicklungsperspektiven analysiert Das Land Rheinland-Pfalz Das im Südwesten der Bundesrepublik gelegene Bundesland Rheinland-Pfalz, mit der an der Grenze zu Hessen gelegenen Landeshauptstadt Mainz, ist mit 4,03 Mio. Einwohnern 319 den mittelgroßen deutschen Ländern zuzuordnen. 320 Das Bundesland untergliedert sich in die fünf Planungsregionen Mittelrhein-Westerwald, Trier, Rheinhessen-Nahe, Westpfalz und Rheinpfalz (siehe Abb. 13 Rheinland-Pfalz, Planungsregionen und Oberzentren). Mit einer Fläche von ,24 km² und einer Bevölkerungsdichte von 203 Einwohnern je km² liegt Rheinland-Pfalz unter dem Bundesdurchschnitt von 230 Einwohnern je km². 321 Die Zahl der Erwerbstätigen betrug in Rheinland-Pfalz im Jahr 2009 rund 1,854 Mio., 322 was einem leichten Rückgang gegenüber 2007 entspricht. Langfristig betrachtet kann jedoch eine überdurchschnittliche Steigerung festgestellt werden. Im Vergleich zu 1991 konnte die Zahl der Erwerbstätigen einen Anstieg von 10,9% verzeichnen, damit liegt Rheinland-Pfalz sowohl über dem Zuwachs der alten Bundesländer 323 (Anstieg von 8,9%) als auch über dem bundesdeutschen Wert (Anstieg von 4,2%). 324 Das Land weist mit einer Arbeitslosenquote von 6,1% nach Bayern und Baden-Württemberg die drittniedrigste Arbeitslosigkeit aller Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerung: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Gebietsfläche: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Bevölkerungsdichte: Bundesländer, Stichtag , Wiesbaden. Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010): Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, Erwerbstätige (am Arbeitsort) in Deutschland 1991 bis 2009 nach Ländern, Jahr Ohne Berlin. Vgl. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2010): Leichter Rückgang der Erwerbstätigkeit, Zahl der Erwerbstätigen sank im Jahresdurchschnitt um 4.300, Bad Ems, Online-Dokument: aufgerufen am:

80 Bundesländer auf. 325 Hinsichtlich der Arbeitslosigkeit bestehen innerhalb des Landes jedoch beträchtliche regionale Unterschiede. Während der Landkreis Trier-Saarburg mit 3,5% eine äußerst niedrige Quote verzeichnet, 326 stellt sich der Wert der Stadt Pirmasens mit 14,8% extrem überdurchschnittlich dar. 327 Im Jahr 2009 wurde in Rheinland-Pfalz ein BIP von Euro je Einwohner erwirtschaftet. Damit liegt das Land deutlich unter dem deutschen Durchschnitt von Euro je Einwohner 328 und weist das niedrigste BIP je Einwohner der westdeutschen Bundesländer auf. Abb. 13 Rheinland-Pfalz, Planungsregionen und Oberzentren Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Analysen und Prognosen, Rheinland-Pfalz regional, Bad Ems, Online-Dokument: aufgerufen am: Während in den 1950er Jahren die Wirtschaftstruktur Rheinland-Pfalz vorrangig von der Landwirtschaft geprägt war, bildet mittlerweile der Dienstleistungssektor den wichtigsten Wirtschaftsbereich. Neben dem Strukturwandel stellt die anhaltende Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2010): GENESIS Online Datenbank, Arbeitslose, Arbeitslosenquoten, Gemeldete Stellen: Bundesländer, Jahr 2009, Wiesbaden. Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2010): Überblick, Strukturdaten, Agentur für Arbeit Trier, Datenstand April 2010, Nürnberg. Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2010): Überblick, Strukturdaten, Agentur für Arbeit Pirmasens, Datenstand April 2010, Nürnberg. Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010): Bruttoinlandsprodukt - in jeweiligen Preisen - in Deutschland 1991 bis 2009 nach Bundesländern, Jahr

81 Demilitarisierung einzelne strukturschwache Regionen im Westen des Bundeslandes vor Herausforderungen. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft weist einen relativ hohen Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung 329 und am Export sowie eine im Vergleich zum Bundesdurchschnitt niedrige Produktivität auf. Branchenschwerpunkte liegen in der chemischen Industrie, der Herstellung von Metallerzeugnissen, dem Ernährungsgewerbe, dem Glas- und Keramikgewerbe sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie. 330 Infrastrukturell ist das Land mit einem internationalen Verkehrsflughafen (Frankfurt- Hahn), einem Regionalflughafen (Zweibrücken) sowie der räumlichen Nähe zum bedeutendsten deutschen Flughafen Frankfurt/Main mit überdurchschnittlichen Erreichbarkeitswerten im motorisierten Individualverkehr (durchschnittliche PKW- Fahrtzeit zur nächsten Bundesautobahn-Anschlussstelle 12 Minuten) vergleichsweise gut ausgestattet. 331 Des Weiteren verfügt Rheinland-Pfalz über ein dichtes und allgemein leistungsfähiges Schienennetz und eine verhältnismäßig günstig aufgestellte Binnenschifffahrt Strategie und Ziele der Clusterförderung Rheinland-Pfalz verfolgt keine explizite Clusterpolitik, fördert jedoch die Bildung von Clustern und Netzwerken im Rahmen der Technologie- und Innovationspolitik. Der Clusteransatz nimmt hier eine zentrale Position ein und konzentriert sich vorrangig auf mittelständische Unternehmen und zukunftsträchtige Branchen mit hohem Entwicklungspotenzial. 333 Innovationskraft entwickelt sich zunehmend zu einer der wichtigsten Stellschrauben, um im regionalen Wettbewerb bestehen zu können. Mit einer Politik der regionalen Vernetzung wird seitens der Politik beabsichtigt speziell KMU, welche einen maßgeblichen Bestandteil der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsstruktur bilden, zu fördern. Entsprechend dem Clusterkonzept sollen in diesem Zusammenhang gemeinsame Verbünde dazu beitragen, die relativ hohen Kosten für FuE für die einzelnen Unternehmen zu reduzieren, um KMU den Zugang zu notwendigen Spezialwissen bzw. -ausstattung zu ermöglichen. Diesbezüglich soll die (...) Wissenschaft und Wirtschaft entlang der Wertschöpfungskette in Feldern mit Wachstums- und Innovationspotenzial in spezifischen, zukunftsorientierten Branchen und Technologiefeldern des Landes bzw. seiner Regionen (...) 334 vernetzt werden und zu einem beschleunigten Wissenstransfer in den Markt beitragen Die Bruttowertschöpfung errechnet sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert), abzüglich des Wertes der Vorleistungen. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2007c): Operationelles Programm "Wachstum durch Innovation" im Rahmen des Ziels "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" (EFRE) im Zeitraum 2007 bis 2013, Mainz, S. 9. Vgl. Ebenda, S. 6 ff. Vgl. Dornier Consulting GmbH (2007): Standortkonzept Logistik Rheinland-Pfalz, Zusammenfassung, Friedrichshafen, S. 6. Vgl. Luetkefedder, Klaus (2009): Wissen schneller in den Markt bringen, Innovationscluster Metall & Keramik, in: IHK-Journal, Das regionale Wirtschaftsmagazin, Heft 03, S. 44. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S

82 In Bezug auf die Clusterdefinition wird der räumlichen Konzentration der Clusterakteure seitens des Landes zwar eine wesentliche Bedeutung zugesprochen, um die notwendige kritische Masse an Akteuren zu erreichen wird dennoch ein weiter gefassten Ansatz, der auch über die Landesgrenzen hinaus reichen kann, verfolgt. 335 Folgenden Nutzen sieht das Land in der Förderung von Clustern: Verbesserung des intensiven Wettbewerbs Stärkung von Kooperationen Steigerung der Innovationskraft und Produktivität Zunahme der Anziehungskraft der Region auf neue Unternehmen, kompetente Forschungs- und Fachkräfte und Investitionen Förderung der Forschung, Aus- und Weiterbildung Verstärkung des regionalen Images Stärkung der industriellen Basis Entwicklung spezifischer Produkte und Dienstleistungen 336 Die Bildung von Clustern erfolgt in Rheinland-Pfalz zumeist auf Basis bereits etablierter Wissenschafts- und Wirtschaftsverbünde, die im Zuge der Förderung gestärkt und für neue Technologien nutzbar gemacht werden. Zentrale Parameter die zur Clusterbildung vorausgesetzt werden, stellen die sogenannte Reife oder Bedeutung der jeweiligen Branche für die Region, die Größe und Kompetenz der wissenschaftlichen Einrichtungen, die Intensität innovativer Gründungen, die Struktur der Betriebe sowie das bereits vorhandene oder potenziell mobilisierbare regionale Bewusstsein dar. 337 In Rheinland-Pfalz werden Cluster sowohl seitens des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) als auch seitens des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (MBWJK) gefördert. Die Förderung von Clustern ist maßgeblich finanzieller Natur und kann sich sowohl auf das Management als auch auf Infrastrukturprojekte beziehen und erfolgt projektspezifisch. 338 Wie bereits erwähnt (siehe Kap Instrumente der Clusterförderung), erfolgt auf Landesebene darüber hinaus die Verteilung der EFRE-Mittel (EU-Ebene), die von den Ländern kofinanziert werden müssen. Diesbezüglich benennen die Länder, in sogenannten operationellen Programmen spezifische Förderschwerpunkte im Land oder in den Regionen. Während sich die Ziel 2-Förderung in der Förderperiode nur auf ausgewählte Bereich von Rheinland-Pfalz erstreckte, reicht die Förderkulisse in der aktuellen Förderperiode über das gesamte Gebiet des Bundeslandes. 339 Bewilligte Fördergelder im Rahmen der Strukturfonds, dürfen nur Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. Ebenda. Vgl. KompetenzCluster (2008): Operationelles Programm "Wachstum durch Innovation" EFRE Rheinland-Pfalz , Düsseldorf, Online-Dokument: 69

83 auf Grundlage der in den operationellen Programmen festgelegten Bedingungen verwendet werden. Des Weiteren hat das Land im Zuge des 36. Rahmenplans der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) für den Zeitraum 2007 bis 2010 die Möglichkeit, unter dem Förderangebot Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement, nichtinvestive Kosten des Netzwerkmanagements zu fördern (siehe Kap Instrumente der Clusterförderung) Cluster in Rheinland-Pfalz In Rheinland-Pfalz werden derzeit in einigen Bereichen Cluster aufgebaut und weiterentwickelt. Die Bereiche Schuhindustrie, Holzwirtschaft, Metallindustrie, Maschinenbau, Keramikwirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie und Fahrzeugbau bieten diesbezüglich durch ihre überdurchschnittlich hohe Beschäftigungskonzentrationen sowie ihrer, für Cluster typischen unternehmensbezogenen Verflechtungen entlang der Wertschöpfungskette, geeignete Anknüpfungspunkte. 340 Folgende Cluster sind in Rheinland-Pfalz angesiedelt (und werden gefördert): Cluster Forst und Holz Rheinland-Pfalz Die Ziele des Clusters Forst und Holz Rheinland-Pfalz bestehen in der Aktivierung und Mobilisierung wirtschaftlicher Eigenkräfte um die vorhandenen Wachstumspotenziale, insbesondere in den Regionen Mittelrhein-Westerwald und Trier, optimal nutzen zu können. Commercial Vehicle Cluster Der im Bereich der Nutzfahrzeuge angesiedelte Cluster will die wirtschaftliche Dynamik der Nutzfahrzeugindustrie schwerpunktmäßig in Rheinland-Pfalz vorantreiben und den Standort stärken. 341 Fraunhofer Innovationscluster Digitale Nutzfahrzeugtechnologie Der Fokus des Innovationsclusters liegt, ergänzend zu den Aktivitäten des Commercial Vehicle Clusters, auf dem Ausbau der regionalen FuE-Kompetenzen im Nutzfahrzeugbereich und ist in Kaiserslautern etabliert. 342 IT-Cluster Kaiserslautern Dieser Cluster dient der stärkeren Vernetzung der wissenschaftlichen Kompetenzen und Wirtschaftsakteure im Informationstechnik-Bereich (IT-Bereich) und zielt auf die Weiterentwicklung des IT-Standortes Kaiserslautern ab anzeige/article/4544/1187/?bl=rp&kb=&map=def&chash=0206e2898f, aufgerufen am: Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): Industriekompass Rheinland-Pfalz 2009, Mainz, S. 115 f. Vgl. Ebenda, S Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 56. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): a. a. O., S

84 Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff Der im Aufbau befindliche Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff soll dazu beitragen den Westerwald als eine der führenden Innovationsregionen in dem Bereich der drei Werkstoffe Metall, Keramik und Kunststoff in Deutschland zu etablieren. 344 Schuhindustrie, Edelsteinindustrie Bei diesen zwei Clustern handelt es sich um natürlich gewachsene Cluster, die auf eine lange Entstehungsgeschichte zurückblicken. Der Cluster der Schuhindustrie ist in der Westpfalz, mit dem Schwerpunkt Pirmasens, angesiedelt, wohingegen sich die Edelsteinindustrie auf den Großraum Idar-Oberstein konzentriert. 4.2 Vorstellung der Fallbeispiele Der Clusteransatz nimmt in der rheinland-pfälzischen Technologie- und Innovationspolitik eine bedeutende Rolle ein (siehe Kap Strategie und Ziele der Clusterförderung). Entsprechend der regional unterschiedlichen wirtschaftlichen Spezialisierung des Landes werden Cluster aus diversen Bereichen (siehe Kap Cluster in Rheinland-Pfalz) gefördert. Im Folgenden werden zwei rheinlandpfälzische Cluster hinsichtlich ihrer Lage, Organisationsstruktur, Vernetzung, Aktivitäten, Finanzierung, Förderung und Entwicklungsperspektiven dargestellt. Die Auswahl der Praxisbeispiele fiel auf den Commercial Vehicle Cluster und den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff, da diese in maßgeblichen Feldern, differieren. Wesentliche Unterscheidungsbereiche bestehen hinsichtlich der Entwicklungsstufe, der Themenausrichtung, der Organisationsstruktur, der Mitgliederzusammensetzung sowie der geographischen Lage, die u. a. im Folgenden näher erläutert werden Der Commercial Vehicle Cluster Das erste, im Rahmen der Arbeit näher untersuchte rheinland-pfälzische Fallbeispiel stellt der Commercial Vehicle Cluster (CVC) dar. Ende des Jahres 2005 entstanden, wurde er als erster Cluster seitens des Landes in eine eigene Organisationsform überführt 345 und ist im rheinland-pfälzischen Vergleich relativ weit entwickelt. Im Folgenden wird der Cluster detailliert dargestellt, ein besonderer Fokus liegt auf der Finanzierung und Förderung des Clusters Geographische Lage Deutschlandweit stehen 5,3 Mio. Arbeitsplätze, also etwa jeder Siebte, direkt oder indirekt in Verbindung mit der Fahrzeugindustrie. 346 Grundsätzlich kann diese in die Personenkraftwagen- (PKW-) und in die Nutzfahrzeug-Branche untergliedert werden. Im Allgemeinen dienen Nutzfahrzeuge der Beförderung von besonderen Gütern und/oder der gewerblichen Personenbeförderung und umfassen beispielsweise Lastkraftwagen, Zugmaschinen, Omnibusse sowie Sonderfahrzeuge Vgl. Ebenda. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2008c): a. a. O. Vgl. Verband der Automobilindustrie e. V. (Hrsg., 2009): Jahresbericht 2009, Frankfurt am Main, S

85 (Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen, Abschleppwagen etc.). 347 Die Commercial Vehicle Industrie fokussiert sich auf schwere Nutzfahrzeuge, also Lastkraftwagen (LKW) über 7,5t, Landmaschinen und Baumaschinen. In Deutschland wird im Süden von Rheinland-Pfalz und im Westen von Baden- Württemberg rund ein Viertel des Jahresumsatzes der deutschen Nutzfahrzeugindustrie erwirtschaftet. 348 Darüber hinaus ist ein ebenso hoher Anteil der bundesweit in dieser Branche Beschäftigten in dieser Region tätig, so dass die Nutzfahrzeugbranche für Rheinland-Pfalz ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Diese wirtschaftliche Konzentration wird durch die Ansammlung wissenschaftlicher Akteure mit Nutzfahrzeug-affinen Kompetenzen, insbesondere an den Standorten Kaiserslautern, Karlsruhe, Mannheim und Darmstadt, verstärkt. 349 Entlang der zuvor genannten Nutzfahrzeugschwerpunkte orientiert sich auch die geographische Lage des CVC. Seine Mitglieder (Partner) sind überwiegend in Rheinland-Pfalz, mit dem Schwerpunkt Südpfalz, und zu einem geringeren Anteil in Baden-Württemberg, dem Saarland und Hessen angesiedelt (siehe Abb. 15 Partner des Commercial Vehicle Clusters, Stand April 2010) Entstehung und Struktur Der CVC ist Ende des Jahres 2005 als Commercial Vehicle Cluster Südwest aus der Automobil-Zulieferinitiative Rheinland-Pfalz des IMO-Instituts zur Modernisierung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen hervorgegangen. Die Daimler AG, die TU Kaiserslautern und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW) fungierten als maßgebliche Triebfedern dieser Entwicklung. Um die Organisationsstrukturen des Clusters zu professionalisieren, den Cluster systematisch auszubauen und mit höherem Budget auszustatten, wurde im Frühjahr 2008 die Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeug GmbH mit Sitz in Kaiserslautern gegründet. Ziel des Clusters ist die Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Nutzfahrzeugindustrie sowie der Land- und Baumaschinenindustrie und deren Zulieferer. Gesellschafter, der nicht auf Gewinnerzielung ausgerichteten GmbH, sind neben dem Land Rheinland-Pfalz, das den größten Anteil von 28,5% hält, zu gleichen Teilen (jeweils 14,3%) die Großunternehmen Daimler AG, die John Deere-Lanz Verwaltungs-AG, die euro engineering AG, die Grammer AG und die Kirchhoff Automotive GmbH & Co. KG. Die Gesellschafter sowie das rheinland-pfälzische Finanzministerium nehmen innerhalb des Clusters eine Steuerungsfunktion wahr, indem sie Mitglieder aus den Führungsebenen in den Aufsichtsrat entsenden (siehe Abb. 14 Organe des Commercial Vehicle Clusters). Dieser übt maßgeblichen Einfluss auf die Programmgestaltung bzw. das Projekt-Engagement und die Themenwahl des CVCs aus. Neben dem Aufsichtsrat übernimmt ein Beirat eine beratende Funktion und trägt u. a. zur Schwerpunktsetzung des Clusters bei. Der Beirat setzt sich aus vier Personen zusammen. Darunter zwei Vertreter aus der Wissenschaft, die über Vgl. F. A. Brockhaus (Hrsg.): Brockhaus - Die Enzyklopädie Digital, Stichwort Nutzkraftwagen. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): a. a. O., S Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010c): Dokument Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009, Kaiserslautern, S

86 weitreichende Erfahrungen und Kontakte im Bereich Nutzfahrzeug verfügen sowie zwei weitere Vertreter von Verbänden (Verband der Automobilindustrie - VDA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. - VDMA). Letztere gewährleisten eine größere Basis für die Umsetzung der Ergebnisse der Clusterarbeit. Abb. 14 Organe des Commercial Vehicle Clusters Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Commercial Vehicle Cluster (2009c): a. a. O., Anlage Partner Zu den Partnern des Clusters zählen Hersteller, Zulieferer, Ausrüster, Dienstleister, Forscher und politische Akteure aus dem Bereich der Nutzfahrzeugbranche. Derzeit sind 53 Partner in dem Cluster eingebunden, 350 darunter 39 Unternehmen (73%), zehn wissenschaftliche Einrichtungen (19%) und vier Verbände und sonstige Organisationen (8%). Die überregionale Ausrichtung des Clusters spiegelt sich in den Standorten der Clusterpartner wider, die sich zwar zum Großteil in Rheinland- Pfalz mit dem Schwerpunkt Südpfalz befinden, darüber hinaus aber auf die Länder Baden-Württemberg, Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen erstrecken ( siehe Abb. 15 Partner des Commercial Vehicle Clusters, Stand April 2010). Einzelne Clusterpartner sind in Niedersachsen, Sachsen, Bayern und Österreich angesiedelt. Im CVC ist neben einer Reihe namhafter Nutzfahrzeughersteller (Großunternehmen), eine Vielzahl KMU der Branche vertreten. Grundsätzlich besteht keine Begrenzung hinsichtlich der Partnerzahlen. Um eine effektive Clusterarbeit zu gewährleisten, wird hinsichtlich der Entfernung der Partnerstandorte ein maximaler Radius von ca. 500 km angestrebt (Ausgangspunkt Geschäftssitz in Kaiserslautern), von dem in Ausnahmefällen abgewichen werden kann. 350 Stand April

87 Abb. 15 Partner des Commercial Vehicle Clusters, Stand April Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Analysen und Prognosen, Rheinland-Pfalz regional, Bad Ems, Online-Dokument: aufgerufen am: Zum Zeitpunkt der Etablierung im Jahr 2005 wies der Cluster etwa drei bis vier Kernunternehmen auf und konnte bis zum Ende des Jahres 2007seinen Bestand auf 38 Partner erhöhen. Mit der Gründung der CVC-Nutzfahrzeuge GmbH im Jahr 2008 und der damit einhergehenden Professionalisierung der Organisationsstruktur konnte der Partnerbestand stabil gehalten werden. Trotz der Weltwirtschaftskrise wurde die Partnerzahl im Jahr 2009 auf 50 ausgebaut. Die Folgen der Krise werden sich jedoch voraussichtlich im Jahr 2010 auf die Anzahl der Clusterpartner auswirken. Der bisherige Partnerzugewinn konnte insbesondere im Bereich der KMU, FuE-Einrichtungen und Beratungsunternehmen verzeichnet werden. 351 Zur Übersichtlichkeit wird die Anzahl der in der Karte dargestellten Clusterpartner begrenzt. Weitere, nicht abgebildete Partner befinden sich in folgenden Bundesländern/ Ländern: Niedersachsen (1), Sachsen (1), Nordrhein-Westfalen (1), Baden-Württemberg (2), Bayern (1), Österreich (1). 74

88 Aktivitäten Den im Rahmen des Clusters durchgeführten Aktivitäten wird die Zielsetzung vorangestellt, dem Wissenstransfer sowie der Kommunikation und der Vernetzung sämtlicher Clusterpartner der Wertschöpfungskette förderlich zu sein. Ein wesentlicher Bestandteil der Clusteraktivitäten sind vier jährlich durchgeführte Veranstaltungen, die sich aus drei Quartals- und einer Jahresveranstaltung zusammensetzen und auch für Außenstehende zugänglich sind. Neben Informationen über den aktuellen Stand sowie die Zukunftsperspektiven des Clusters, bilden Fachvorträge zu aktuellen Themen einen wesentlichen Bestandteil und unterstützen den Wissenserwerb der Teilnehmer. Darüber hinaus wurden vier Projektgruppen etabliert, die sich in der Regel in einem Turnus von zwei Monaten treffen und die ausschließlich Clusterpartner offen stehen. Die Projektgruppen zielen darauf ab, einen signifikanten Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder zu leisten, die Zuverlässigkeit der Nutzfahrzeuge zu optimieren und größere Fördervorhaben vorzubereiten. 352 In den Projektgruppen wird fachspezifisch an industrienahen Themen gearbeitet. Geheimhaltungsvereinbarungen gewährleisten, dass interne Informationen der Gruppenmitglieder nicht nach außen dringen. Die Beteiligung von Clusterpartnern, die in einem direkten Wettbewerb stehen, wird weitestgehend vermieden. Thematisch decken die Projektgruppen Ausfallsicherheit/Robustheit, Produktionsprozess, Supply Chain Management und Werkstoffe 353 die grundlegenden Bereiche der Nutzfahrzeugbranche ab. 354 Ab dem zweiten Quartal 2010 ist zudem eine weitere Projektgruppe E-Mobility - Alternative Antriebskonzepte geplant. Die Öffentlichkeitsarbeit des Clusters erfolgt durch einen Internetauftritt, der Veröffentlichung von drei Newslettern pro Jahr (siehe Abb. 16 Ausgewählte Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Commercial Vehicle Clusters) und einem jährlichen Infoflyer. In dem CVC-Newsletter, dessen Aufmachung und Umfang nahezu einer Zeitschrift entsprechen, haben die Partnerunternehmen die Möglichkeit über ihre Produktneuerungen zu informieren und auf diese Weise Business-to-Business-Kontakte 355 zu knüpfen. Die Teilnahme an Veranstaltungen (u. a. IAA-Nutzfahrzeuge, VDI Wissensforum Nutzfahrzeuge ) als Aussteller, Referent oder Teilnehmer, dient darüber hinaus ebenfalls der öffentlichkeitswirksamen Darstellung und generieren dem Cluster und dessen Partnern neue Kontakte Vgl. Commercial Vehicle Cluster (2010): Projektgruppen des CVC, aufgerufen am: Die Projektgruppe Werkstoffe ist in themenspezifische Kleingruppen unterteilt, die sich häufiger als die anderen Projektgruppen treffen. Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. Business-to-Business (B2B) bezeichnet Beziehungen zwischen mindestens zwei Unternehmen. 75

89 Abb. 16 Ausgewählte Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Commercial Vehicle Clusters Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Commercial Vehicle Cluster (Hrsg.): CVC News 2/09, 3/09, 1/10 Kaiserslautern; Commercial Vehicle Cluster, aufgerufen am: Neben den bereits skizzierten Aktivitäten pflegt der Cluster regionale Kooperationen mit dem, an der TU Kaiserslautern im Jahr 2007 gegründeten interdisziplinären Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT) und dem, im selben Jahr etablierten Fraunhofer Innovationscluster Digitale Nutzfahrzeugtechnologie (DNT) in Kaiserslautern. Im Wintersemester 2008/2009 wurde zudem der Masterstudiengang CVT - Commercial Vehicle Technology an der TU Kaiserslautern eingeführt, der seitens des CVCs durch Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung von Praktikantenstellen in der Nutzfahrzeugbranche aktiv unterstützt wird. Darüber hinaus bestehen hinsichtlich technischer Fragestellungen seit dem Jahr 2009 intensive Kooperationen mit dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Finanzierung Vor der derzeitigen Organisationsstruktur als GmbH finanzierte sich der Cluster maßgeblich über Projektmittel des Landes (2006: 51%; 2007: 59%). Über Mitgliedsbeiträge, 356 Sponsoring seitens der Daimler AG und Veranstaltungen konnten die weiteren Kosten des Clusters gedeckt werden. Mit der Gründung der CVC-Nutzfahrzeug GmbH im Jahr 2008 und der damit einhergehenden neugestalteten Organisationsstruktur (siehe Kap Entstehung und Struktur) ergaben sich ebenfalls Veränderung bei der Finanzierung. Zur Darstellung der Finanzierung des CVCs wird im Folgenden die prozentuale Verteilung der Einnahmen sowie der Ausgaben erläutert. Als Bezugsraum dienen 356 Die Partnerbeiträge entsprachen vor der Gründung der GmbH mit geringen Abweichungen den heutigen (siehe Anhang Abschnitt 4 Jahresbeiträge Commercial Vehicle Cluster). 76

90 die Jahre 2008 und Da die CVC-Nutzfahrzeug GmbH im Jahr 2008 gegründet wurde und erst seit diesem Zeitpunkt die derzeitige Organisationsstruktur aufweist, werden Daten aus dem Jahr 2008 zu Vergleichszwecken oder der Darstellung von Entwicklungen hinzugezogen. Die Beschreibung der Finanzierung erfolgt auf Grundlage des Lageberichts für das Geschäftsjahr Im Jahr 2009 betrugen die Einnahmen der Gesellschaft rund Euro und konnten im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30% gesteigert werden. Insgesamt verdreifachte sich das Budget des Clusters seit seiner Entstehung, was maßgeblich auf den Bezug von EFRE-Mitteln mit Beginn des Jahres 2008 zurückzuführen ist. Die Einnahmen im Jahr 2009 setzten sich zu einem maßgeblichen Anteil aus sogenannten verlorenen Zuschüssen der Gesellschafter (45%) und EFRE-Mitteln (33%) zusammen (siehe Abb. 17 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Einnahmen). Verlorene Zuschüsse bezeichnen Zuwendungen, die nicht zurückzuzahlen sind, in diesem Fall Gesellschafterbeiträge. Diese Beiträge werden etwa zu einem Fünftel von dem Land Rheinland-Pfalz, dem größten Anteilseigener der GmbH getragen. Die übrigen 80% werden in gleichen Teilen von den fünf Gesellschaftern aus der Industrie finanziert. Abb. 17 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Einnahmen Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010d): Dokument Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009, Kaiserslautern, S. 9 f. Die Partnerbeiträge, die im Jahr % der Einnahmen betrugen, sind entsprechend der Beschäftigtenzahlen der Unternehmen gestaffelt und reichen von jährlich 750 Euro bei weniger als 25 Beschäftigten bis Euro bei mehr als Beschäftigten. Verbände, wissenschaftliche Einrichtungen sowie Einzelpersonen zahlen separate Beiträge (siehe Anhang Abschnitt 4 Jahresbeiträge Commercial Vehicle Cluster). Die übrigen 10% der Einnahmen setzen sich aus Veranstaltungen, Steuerrückerstattungen etc. zusammen. Gegenüber dem Vorjahr wurde im Jahr 2009 der Anteil der EFRE-Mittel wesentlich stärker ausgeschöpft (2008: 21%) und der Anteil der Gesellschafterbeiträge an den Gesamteinnahmen signifikant reduziert (2008: 60%). Die anteilsmäßige 77

91 Verringerung der Gesellschafterbeiträge 357 im Jahr 2009 kann vorrangig auf die Verringerung der Beiträge seitens des Landes zurückgeführt werden. Während diese im Jahr 2008 noch zwei Fünftel der gesamten Gesellschafterbeiträge ausmachten, betrugen sie im Jahr 2009 nur noch ein Fünftel. Darüber hinaus wirkten sich die Folgen der Wirtschaftskrise negativ auf die finanziellen Möglichkeiten der industriellen Gesellschafter aus, deren Anteil an den Gesellschafterbeiträgen sich im Jahr 2009 nur gering erhöhte. Die Ausgaben der GmbH betrugen im Jahr 2009 rund Euro. Die Ausgaben für den Personalbereich, bzw. das Clustermanagement, welches die operative Clusterarbeit durchführt, umfassen rund 40% der Gesamtausgaben (siehe Abb. 18 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Ausgaben). Das Clustermanagement besteht aus der Geschäftsführerin, einer Assistenz, einer für die Verwaltung zuständigen Arbeitskraft, sowie einer Hilfskraft. Rund zwei Drittel der Ausgaben werden für Projekte, Dienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit u. ä. zur Verfügung gestellt und können von den Partnerunternehmen als geldwerter Nutzen wahrgenommen werden. 358 Abb. 18 Finanzierung des Commercial Vehicle Clusters - Ausgaben Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010d): a. a. O., S. 10 Der Vergleich der Ausgaben des Jahres 2009 mit denen des Vorjahres zeigt keine signifikanten Unterschiede. Die im Jahr 2008 vergleichsweise höheren Ausgaben im Bereich der Erstausstattung können mit der GmbH-Gründung und der damit einhergehenden Professionalisierung des Clusters begründet werden. Zudem können die im Jahr 2009 gestiegenen Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit u. a. darauf zurückgeführt werden, dass die Marketingaktivitäten des Clusters, beispielsweise durch die Neugestaltung des Internetauftritts sowie des Newsletters, erheblich ausgebaut wurden Die verlorenen Zuschüsse der Gesellschafter sind in der Gesellschaftervereinbarung bis zum lediglich mit Untergrenzen festgelegt und können ab einem bestimmten Niveau jährlich variieren. Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. 78

92 Fördersituation Die EFRE-Förderung ist für den CVC mit einem Anteil von 33% in 2009 und 21% im Jahr 2008 (siehe Kap Finanzierung) existenziell. 359 Ohne eine Grundförderung seitens der öffentlichen Hand könnte der Cluster nicht bestehen. 360 Für den Zeitraum vom 1. April 2008 bis zum 31. Dezember 2010 stehen dem Cluster im Rahmen des Ziels regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB), Prioritätsachse 2, Handlungsfeld 2.1 Auf- und Ausbau von Kompetenzfeldund Clusterstrukturen (siehe Kap Instrumente der Clusterförderung) Zuwendungen bis zu einer Gesamthöhe von Euro zur Verfügung. Diese jährlich rund Euro müssen von den verlorenen Zuschüssen der Gesellschafter und den Beiträgen der Partnerunternehmen des Clusters zu 50,6% kofinanziert werden. Das Land Rheinland-Pfalz fördert den Cluster in diesem Rahmen als Gesellschafter mit jährlich ca Euro. 361 Der Einsatz der EFRE-Mittel ist zweckgebunden und darf ausschließlich für den Auf- und Ausbau des Nutzfahrzeugclusters verwendet werden. Dazu zählen die hierzu benötigten überbetrieblichen Strukturen und zur Durchführung des Netzwerk- Managements (Personal- und Sachkosten) anfallenden Ausgaben im zuvor genannten Zeitraum. 362 Die Förderung wurde bisher in den Bereichen Existenzgründung und -festigung des Clusters, Finanzierung und Wachstum des Clusters, Clustermanagement, Forschung und Innovation, Vernetzung, Aus- und Weiterbildung, 363 Messen, Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops, Projekte und Werbung neuer Mitglieder eingesetzt. 364 Lediglich in den Bereichen Beratung und Infrastruktur 365 wurde bis dato keine Förderung genutzt, da seitens des Clusters in diesen Gebieten kein Bedarf bestand. Die Organe des Clusters (Aufsichtsrat, Beirat) wurden beispielsweise so besetzt, dass von weitreichenden Erfahrungen und Kontakten im Bereich Nutzfahrzeug profitiert werden kann (siehe Kap Entstehung und Struktur). Darüber hinaus wird auf bestehende Infrastrukturen von Clusterpartnern, u. a. von Forschungseinrichtungen, zurückgegriffen. In den Jahren 2008 und 2009 konnten die Fördermittel nicht komplett abgerufen werden, daher stehen dem Cluster derzeit mehr als Euro EFRE-Mittel pro Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010b): Dokument Aufnahmeantrag Kompetenznetze Deutschland, Kaiserslautern, S. 6. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg., 2008): a. a. O., S. 56. Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2008c): Dokument Zuwendungsbescheid über Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Ziels regionaler Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB) für die Förderperiode , Förderung des Auf- und Ausbaus eines Nutzfahrzeugclusters (CVC - Commercial Vehicle Cluster), Mainz, S. 2. Vorrangig in Form der (finanziellen) Unterstützung von Praktikanten im Rahmen von Studienpraktika. Derzeit kann diese Unterstützung aufgrund finanzieller Einsparungen im Zuge der Wirtschaftskrise nicht mehr angeboten werden. Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. Darunter wird beispielsweise wirtschaftsnahe Infrastruktur verstanden, wie die Erschließung und Wiederherrichtung von Industrie- und Gewerbegelände. 79

93 Jahr zur Verfügung. 366 Durch eine Erhöhung der Privateinlagen und/oder der Partnerbeiträge wären demnach eine Budgetsteigerung und eine hieraus resultierende Steigerung der Anzahl der Aktivitäten möglich. 367 Auf kommunaler Ebene bezieht der Cluster keine Unterstützung, was vorrangig in der stark überregional orientierten Ausrichtung des Clusters begründet ist. Die kommunale Ebene, beispielsweise in Form von Wirtschaftsförderungsgesellschaften, fokussiert den Einsatz ihrer derzeit eingeschränkten finanziellen Mittel vorrangig auf den Nutzen für die Kommune. Der Zuwendungsempfänger, also die Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeug GmbH hat durch ein jährliches Monitoring gegenüber der ISB Auskunft über Erfolgsindikatoren zu geben. Diese Indikatoren umfassen Angaben wie beispielsweise die Anzahl der Clusterpartner, die Anzahl der durch die Vernetzung entstandenen Kooperationen, die Anzahl der Veranstaltungen sowie die Höhe der Investitionen in die personelle Ausstattung. Für das Jahr 2010 (voraussichtlich August 2010) ist eine Evaluation des Clusters durch ein externes Unternehmen u. a. zur Eruierung von Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Schwerpunktsetzung des Clusters vorgesehen. Im Rahmen der Evaluation werden die Wahrnehmungen und Wirkungen der bisherigen Clusterarbeit auf die Partner und auf die Region erhoben, darüber hinaus wird die Anzahl und Zusammensetzung der Clusterpartner analysiert und das Clustermanagement bewertet. 368 Basierend auf den Ergebnissen der Evaluation befindet das MWVLW, ob die EFRE-Förderung fortgesetzt wird. Im Falle eines positiven Resultats entscheiden die Gesellschafter über das weitere Fortbestehen oder Änderungen hinsichtlich der Organisationsstruktur oder Ausrichtung der GmbH. 369 Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle angemerkt, dass der Cluster seit 2010 als Partner in die Initiative Kompetenznetze Deutschland des BMWi aufgenommen wurde (siehe Kap Instrumente der Clusterförderung). Die Initiative fördert immateriell die Vernetzung von Industrie und Forschung und stellt für die Partner ein Gütesiegel dar Entwicklungsperspektiven Innerhalb der nächsten Jahre wird der CVC insbesondere von den Folgen der Wirtschaftskrise beeinträchtigt, die wesentlich stärkere Auswirkungen auf die Nutzfahrzeugindustrie und die Landtechnik haben wird, als auf die PKW-Branche. Für das Jahr 2010 wird davon ausgegangen, dass die Wirtschaftskrise maßgebliche Effekte auf die Lieferanten bedingt. Wider Erwarten reflektiert die Entwicklung der Partnerzahlen jedoch nicht die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, vielmehr trägt die Krise durch niedrigere Kapazitätsauslastungen bei den Partnern zunächst zu einem erhöhten Engagement im Cluster bei. 370 Nichtsdestotrotz ist von Einschränkungen in Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. Vgl. Expertengespräch Dr. Barbara Jörg (2010), Geschäftsführerin des Commercial Vehicle Clusters. Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010c): Dokument Evaluation des CVC - Skizze, Kaiserslautern. Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010d): a. a. O., S. 11. Vgl. Ebenda. 80

94 finanzieller und personeller Hinsicht auszugehen, wodurch die Projektgruppenarbeit beeinträchtigt wird. Kurzfristiges Ziel des Clusters ist es daher, durch die Wahl anwendungsorientierter, zukunftsträchtiger Themenfelder die Attraktivität des Clusters für die Partner und für neue Unternehmen beizubehalten und zu steigern. Diesbezüglich müssen den Clusterpartnern verstärkt geldwerte Vorteile vermittelt werden, um die Rentabilität des Clusters sowie der Partnerbeiträge zu visualisieren. Ferner könnte durch die Steigerung der Partnerzahlen und einer damit einhergehenden Steigerung der Einnahmen aus Partnerbeiträgen auch die Abhängigkeit von verlorenen Zuschüssen verringert werden. Der CVC konkurriert in der deutschen Nutzfahrzeugbranche mit dem Cluster Nutzfahrzeuge Schwaben (CNS) 371 mit Sitz in Ulm. Beide Cluster weisen ähnliche Zielgruppen auf, wobei der CNS stärker regional agiert. Zwischen beiden Clustern bestehen Kommunikationsverbindungen, darüber hinaus existiert aber keine weitere Zusammenarbeit. Auch im Hinblick auf diese Konkurrenzsituation gilt es, die Position des CVC zukünftig weiter zu stärken. Mittelfristig beabsichtigt der Cluster Kooperationen mit anderen Nutzfahrzeugherstellern oder -clustern auf europäischer Ebene einzugehen. Auf diesem Weg sollen die Kooperationsmöglichkeiten für die Clusterpartner und diesbezüglich insbesondere für KMU, auf europäischer Ebene verbessert sowie Voraussetzungen für den Zugang zu EU-geförderten FuE-Projekten geschaffen werden. 372 Für das Jahr 2010 ist eine Evaluation der EFRE-Mittel vorgesehen (siehe Kap Fördersituation). Da sich die Förderung für den Erhalt des Clusters existenziell darstellt (siehe Kap Fördersituation), ist ein positives Ergebnis für das weitere Bestehen des Clusters entscheidend. Zusätzlich erhalten das Clustermanagement und die Gesellschafter anhand der Evaluation Aufschluss über Optimierungspotenziale. Nicht zuletzt die Terminierung der Gesellschafterverträge bis Ende des Jahres 2010, nach der die Gesellschafter über ihre weitere Beteiligung an der CVC-Nutzfahrzeug GmbH entscheiden und Regelungen bezüglich der Basisfinanzierung getroffen werden, stellen den Cluster in diesem Jahr vor erhebliche Herausforderungen Der Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff Bei dem zweiten rheinland-pfälzischen Cluster, das im Rahmen dieser Arbeit als Fallbeispiel herangezogen wird, handelt es sich um den Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff. Dieser, derzeit noch im Aufbau befindliche Cluster, orientiert sich vorrangig an den historisch bedingten Kompetenzen des Westerwaldes im Bereich Metall, Keramik und Kunststoff. Der Verbund dieser drei Werkstoffe innerhalb eines Clusters soll Innovationen beispielsweise im Feuerfestbereich Der Cluster Nutzfahrzeuge Schwaben ist eine gemeinsame Initiative der IHK Ulm und der IHK Schwaben. Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010b): a. a. O., S. 10. Feuerfeste Werkstoffe bezeichnen im Allgemeinen keramische Erzeugnisse und Werkstoffe mit einer Einsatztemperatur von über 600 C. Die Feuerfest-Industrie ist eine reine B2B-Industrie, die Werkstoffe und Produkte herstellt, welche für industrielle Prozesse mit extrem hohen Temperaturen benötigt werden 81

95 generieren. Im Folgenden wird der Cluster, mit besonderer Berücksichtigung der Finanzierung und Förderung, dargestellt Geographische Lage Im Gegensatz zur größtenteils aus Verdichtungsräumen bestehenden Region des CVC, 374 erstreckt sich der IMKK räumlich sowohl über verdichtete als auch ländliche Gebiete. 375 Die Wirtschaftszweige Metallindustrie, Maschinenbau sowie Keramik- Industrie sind die drei wichtigsten Branchen der eher kleinbetrieblich strukturierten Region Mittelrhein-Westerwald (siehe Abb. 13 Rheinland-Pfalz, Planungsregionen und Oberzentren). Abb. 19 Region Mittelrhein-Westerwald Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Analysen und Prognosen, Rheinland-Pfalz regional, Bad Ems, Online-Dokument: aufgerufen am: Mit einem Jahresumsatz von ca. 4,4 Mrd. Euro und über 200 Unternehmen mit etwa Beschäftigten, 376 operiert etwa ein Drittel aller rheinland-pfälzischen, diesen Branchen zugehörigen Unternehmen, in der Region Westerwald. 377 (siehe Abb. 19 Region Mittelrhein-Westerwald). 378 Darüber hinaus finden sich in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied sowie Westerwaldkreis hohe Beschäftigtenkonzentrationen Diese Aussage bezieht sich auf den rheinland-pfälzischen Teilbereich. Vgl. Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2008): Landesentwicklungsprogramm IV (LEP IV), Mainz, S. 40. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): a. a. O., S Vgl. Rhein-Zeitung (Hrsg., 2010): Innovationscluster Metall und Keramik, Westerwald - Stark vernetzt in die Zukunft, in: Rhein-Zeitung, Sonderveröffentlichung, S. 2. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): a. a. O., S

96 im Bereich der Kunststoffbranche, dem viertgrößten Wirtschaftszweig der Region Mittelrhein-Westerwald. 379 Diese hohe Dichte in den Bereichen Metall/Maschinenbau, Keramik und Kunststoff wird durch fachlich relevante FuE- Einrichtungen vorrangig im Bereich der Werkstoff- und Oberflächentechnik ergänzt. Ferner befinden sich die Universität Koblenz-Landau, die Fachhochschule Koblenz und die Universität Siegen mit themenrelevanten Lehrstühlen in der näheren Umgebung der Landkreise. Um diese hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung der drei Branchen weiterzuentwickeln, wurde, basierend auf der bereits bestehenden regionalen Spezialisierung, der Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff (IMKK) etabliert. Der Cluster orientiert sich räumlich vorrangig an den Gebietsgrenzen der drei rheinland-pfälzischen Landkreise Altenkirchen, Neuwied sowie Westerwaldkreis. Grenzüberschreitende Partner, wie beispielsweise die Universität Siegen, werden darüber hinaus in die Clusterentwicklung einbezogen Entstehung und Struktur Im Zuge der Clusterbildung, dem strategischen Ansatz der rheinland-pfälzischen Wirtschaftspolitik, wurden im Norden von Rheinland-Pfalz die Branchen Metall, Maschinenbau und Keramik als regionalspezifische Wachstumsbranchen mit Netzwerkstrukturen identifiziert. 380 Aus diesem Grund wird seit Ende des Jahres 2007 in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied sowie Westerwaldkreis, in denen die wirtschaftlichen Schwerpunkte verortet wurden, der Innovationscluster Metall & Keramik entwickelt Die Zielsetzung der Clusterentwicklung besteht in dem Aufbau eines regionalen Netzwerks aus Unternehmen der Produktion, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Dienstleistern. Der Verbund der Werkstoffe Metall, Keramik und Kunststoff sollen branchenübergreifende Innovationen ermöglichen, durch die der Westerwald zu einer der führenden Innovationsregionen in diesem Segment entwickelt werden soll. 381 Maßgeblicher Initiator und federführend im Bezug auf die Koordination der Clusterentwicklung ist das MWVLW. Im Verlauf des Jahres 2008 konnten erste clusterrelevante Aktivitäten in den Bereichen Kommunikation, Wirtschaft, FuE-Infrastruktur und Bildung konzeptioniert werden, die sich derzeit in der Umsetzung befinden (siehe Kap Aktivitäten). Ende des Jahres 2009 wurde der Bereich Kunststoff in den Cluster integriert, wodurch der Name zu Beginn des Jahres 2010 in Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff geändert und die Zielsetzung des Clusters auf den Bereich Kunststoff erweitert wurde. Der Cluster ist derzeit im Aufbau befindlich, kann jedoch auf originär gewachsenen regionalen Strukturen, insbesondere im Bereich Metall und Keramik, sowie auf bereits bestehenden Netzwerkansätzen aufbauen (siehe Kap Potenzielle Teilnehmer/Partner). Entsprechend der historisch gewachsenen Kompetenzen der Landkreise, ist im Landkreis Altenkirchen der Werkstoff Metall, im Landkreis Neuwied der Bereich Vgl. Ebenda, Einleger: Industrie in den rheinland-pfälzischen Planungsregionen auf einen Blick, Region Mittelrhein-Westerwald. Vgl. Luetkefedder, Klaus (2009): a. a. O., S. 44. Vgl. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz (Hrsg., 2009b): a. a. O., S

97 Kunststoff und im Westerwaldkreis der Werkstoff Keramik angesiedelt. Die Organisation des Clusters erfolgt durch ein übergreifendes sowie ein regionales Clustermanagement. Das übergeordnete Management erfolgt durch die IMKK- Geschäftsstelle im MWVLW. Für die regionale Organisation wurden in den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Landkreise Regionalbüros mit Clustermanagern 382 aufgebaut (siehe Abb. 20 Organisationsstruktur Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff, Bereich Kommunikation/ Koordination). Sie übernehmen in Verantwortung der Wirtschaftsförderungsgesellschaften das Clustermanagement vor Ort. 383 Die eng zusammenarbeitenden Regionalbüros dienen als Anlaufstelle für Institute, Fachhochschulen, Verbände und Unternehmen und vernetzen diese branchenübergreifend miteinander. 384 Abb. 20 Organisationsstruktur Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Altenkirchen mbh (2010): Dokument Übersicht Innovationscluster, Altenkirchen; Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz Neben den Regionalbüros umfasst die Organisation des Clusters drei, als GmbH organisierte Technologie- bzw. Forschungsinstitute, die bereits bei der Konzeption des Clusters mitwirkten. Für den Werkstoff Metall erfolgte die Gründung des Technologie-Instituts für Metall und Engineering (TIME) im Westerwaldkreis, im Im Rahmen der Clusteraktivitäten werden je Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Personalkosten für 1,5 Stellen vom Land zu einem bestimmten Prozentsatz gefördert. Die Clustermanager in den Regionalbüros haben Arbeitsverträge mit den jeweiligen Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Vgl. Luetkefedder, Klaus (2009): a. a. O., S. 44. Vgl. Rhein-Zeitung (Hrsg., 2010): a. a. O., S

98 Landkreis Neuwied wird für den Bereich Kunststoff/Oberflächentechnik das Technologie-Institut für Funktionale Kunststoffe und Oberflächen (TIFKO) etabliert. Im Bereich Keramik ist das seit 24 Jahren bestehende Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe -Glas/Keramik- (FGK) aus dem Westerwaldkreis in den Cluster eingebunden. Diese Institute bieten Unternehmen die Möglichkeit Projekte durchzuführen oder Forschungsvorhaben gemeinsam mit Hochschulen und anderen Forschungsinstituten zu initiieren und steigern auf diese Weise die Innovativität und Vernetzung in der Region. Bei dem Innovationscluster handelt es sich derzeit noch um einen nichtinstitutionalisierten losen Verbund. Eine Organisationsform wurde bisher nicht festgelegt. Diesbezüglich existieren Überlegungen den Cluster schrittweise in einen e. V. zu überführen. 385 Ferner besteht die Idee, zur zentralen Koordination des IMKK, einen zentralen Clustermanager einzusetzen, dessen Funktion derzeit vom Staatssekretär Prof. Dr. Englert im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium ausgeübt wird Potenzielle Teilnehmer/Partner Aufgrund der frühen Entwicklungsphase des Clusters und dessen derzeit relativ losen Struktur (siehe Kap Entstehung und Struktur), besteht im IMKK derzeit nicht die Möglichkeit einer Mitglied- oder Partnerschaft. Partnerbeiträge, wie sie beispielsweise im CVC bestehen, werden in der momentanen Aufbauphase nicht erhoben, sind aber im Zuge der Weiterentwicklung des Cluster nicht ausgeschlossen. Wie bereits erwähnt, (siehe Kap Entstehung und Struktur) baut der Cluster auf bereits bestehenden Netzwerkstrukturen, insbesondere in den Bereichen Keramik und Metall auf (siehe Abb. 20 Organisationsstruktur Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff, Bereich Kommunikation/ Koordination). Im Landkreis Altenkirchen kann der Cluster hinsichtlich der metallverarbeitenden Industrie von dem im Jahr 2005 gegründeten Netzwerk Brancheninitiative Metall (BIM) profitieren, dessen Stärken durch den Cluster weiter ausgebaut und werkstoffübergreifend vernetzt werden sollen. Im Bereich Keramik bestehen zwei relevante Netzwerke. Zum einen der Westerwald Keramik Verband e. V., dem ca. 50 keramische Betriebe angehören, zum anderen das Bildungs- und Forschungszentrum Keramik e. V. (BFZK), einem Dachverband von sieben keramischen Instituten in Höhr-Grenzhausen, dem das FGK angehört und der eine internationale Vernetzung aufweist. Aufgrund der stark ausgeprägten Spezialisierung des Landkreises im Bereich Keramik, verstand sich dieser bereits vor der Etablierung des IMKK als Keramik-Cluster Aktivitäten Die Aktivitäten des IMKK stellen sich aufgrund der Aufbauphase äußerst umfangreich dar und lassen sich hinsichtlich der Umsetzung in den einzelnen Landkreisen untergliedern. Darüber hinaus ist die große Anzahl der Aktivitäten, vor allem im Bereich des Aufbaus der clusterrelevanten Infrastruktur, u. a. auf die zum Teil ländliche Lage des Clusters (siehe Kap Geographische Lage) Vgl. Luetkefedder, Klaus (2009): a. a. O., S. 44. Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. 85

99 zurückzuführen. Hierdurch kann, im Gegensatz zum CVC, nur begrenzt auf bereits vorhandene Strukturen zurückgegriffen werden. Die Zuständigkeit des Regionalbüros Altenkirchen erstreckt sich sowohl auf den Aufbau der Homepage ( als auch auf die Implementierung einer Datenbank sowie einer Suchmaschine für regionale Unternehmen (siehe Abb. 21 Ausgewählte Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff). Darüber hinaus wurde im Rahmen des Clusters im Jahr 2009 die TIME GmbH gegründet, deren maßgebliche Aufgabe darin besteht, KMU aus dem Umfeld der metallverarbeitenden Industrie bei der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren zu unterstützen. In diesem Rahmen besteht u. a. die Möglichkeit Simulationen durchzuführen und Prototypen anzufertigen. Ferner zählt die regionale Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu dem Aufgabenspektrum der TIME GmbH. 387 Abb. 21 Ausgewählte Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff, aufgerufen am: Im Zuständigkeitsbereich des Regionalbüros im Landkreis Neuwied liegt die Koordination von Messen, Öffentlichkeits- und Pressearbeit. Ferner wird im Technologiezentrum für Oberflächentechnik (TZO) in Rheinbreitbach seit Anfang des Jahres 2008 das Projekt Inkubator- und Innovationszentrum (I²Z) durchgeführt. Das voraussichtlich Ende 2010 abschließende Projekt richtet sich an Existenzgründer aus dem Bereich Oberflächentechnik, die sich im TZO für einen begrenzten Zeitraum ansiedeln (Bereich Inkubation) und die Einrichtungen des Zentrums für FuE nutzen können (Bereich Innovation). Ziel des Projekts ist es, Gründungsaktivitäten zu unterstützen und Innovationen zu fördern. Eine weitere 387 Vgl. Rhein-Zeitung (Hrsg., 2010): a. a. O., S

100 Aktivität im Rahmen der Clusterentwicklung ist der Aufbau der TIFKO GmbH mit Sitz in Neuwied. Die GmbH soll zur Erforschung und Entwicklung von Kunststoffen, Oberflächen und Materialverbünden, Materialeigenschaften und Verbindungstechniken beitragen. Darüber hinaus soll sie Unternehmen Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich der Materialprüfung oder Simulationsberechnung, anbieten. Ziel der TIFKO ist es, sich zu einer Art Schwesterinstitut der TIME zu entwickeln. Das Regionalbüro des Westerwaldkreises befasst sich mit der Erstellung von Flyern, Broschüren und dem Marketing des Innovationsclusters (siehe Abb. 21 Ausgewählte Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Innovationsclusters Metall- Keramik-Kunststoff). Des Weiteren konnte Anfang 2010 ein Film fertiggestellt werden, der Informationen zu den verschiedenen Einrichtungen des IMKK sowie dem regionalen Image bietet. Ferner werden Möglichkeiten für die berufliche Ausund Weiterbildung im Rahmen des Clusters aufzeigt. Dieser Film kann beispielsweise im Ausbildungsbereich eingesetzt werden. Ein zentraler Baustein im Rahmen des Segments Keramik bildet die Entwicklung des Europäischen Zentrums für Feuerfest-Technologien (European Centre for Refractories ggmbh - ECREF) in Höhr-Grenzhausen. In Folge dessen wird der Verband der Deutschen Feuerfest-Industrie e. V. (VDFFI), die Forschungs-Gemeinschaft Feuerfest e. V. (FGF) sowie das Deutsche Institut für Feuerfest und Keramik GmbH (DIFK), die zusammen das sogenannte Haus der Feuerfestindustrie in Bonn bilden, nach Höhr- Grenzhausen verlagert. Dort werden sie gemeinsam mit dem FGK in einem neu errichteten Europäischen Institut für Feuerfest-Technologie angesiedelt, welches voraussichtlich im Jahr 2011 fertiggestellt sein wird. Der Aufgabenbereich des ECREF liegt in der Unterstützung von anwendungsnahen und grundlagenorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit besonderem Fokus auf KMU innerhalb der Feuerfestbranche. Durch die räumliche Nähe des ECREF sowohl zum WesterWald Campus der Fachhochschule Koblenz mit den Studiengängen Freie Kunst Keramik/Glas und Werkstofftechnik sowie der Nähe zum CeraTechCenter (CTC), einem Technologie- und Gründerzentrum für keramische Werkstoffe, soll ein europaweit einzigartiger Keramik-Campus entstehen. 388 Im Zuständigkeitsbereich des Regionalbüros des Westerwaldkreises liegt ferner die Einrichtung von Stiftungsprofessuren, Lehrstühlen, Kompetenzzentren an Universitäten und Fachhochschulen (siehe Abb. 22 Maßnahmen im Rahmen des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff). Diese Vorhaben wurden zum Teil bereits umgesetzt. 388 Vgl. Luetkefedder, Klaus (2009): a. a. O., S

101 Abb. 22 Maßnahmen im Rahmen des Innovationsclusters Metall-Keramik- Kunststoff Entwurf: Veränderte Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (2010): Dokument Maßnahmen Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff - Stand 03/10, Mainz Neben den zuvor aufgeführten Aktivitäten wird als Leuchtturmveranstaltung jährlich eine Clusterkonferenz organisiert, zu der über die drei Themenfelder Metall, Keramik und Kunststoff hinweg eingeladen wird und für deren Durchführung jeweils einer der drei Landkreise zuständig ist. Ferner bietet jede Wirtschaftsförderungsgesellschaft für ihre Zielgruppe spezielle Veranstaltungen und Projekte an, wie beispielsweise den Metallgipfel im Landkreis Altenkirchen Finanzierung Die Darstellung der Finanzierung des IMKK kann nicht, wie beim CVC, differenziert nach Einnahmen und Ausgaben erfolgen. Hinsichtlich des Innovationsclusters bestehen derzeit der Pionierphase, in der sich der Cluster derzeit befindet, noch keine klar zuzuordnenden Einnahmen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird lediglich Geld in den Clusteraufbau investiert. Im Weiteren erfolgt daher eine Schilderung der geplanten anteiligen Finanzierung der Projekte, wobei die Finanzierung einiger Projekte derzeit noch nicht abschließend geklärt ist. Die angegebenen Werte dienen somit lediglich zur Orientierung. 88

102 Der Aufbau des Innovationsclusters wird insgesamt mit rund 42 Mio. Euro Fördermitteln und Privatinvestitionen finanziert. 389 Etwa 28% der gesamten Aufwendungen werden über EFRE-Mittel gefördert, wobei nicht jedes Projekt EFRE-Mittel bezieht und der Anteil jeweils variiert. (siehe Kap Fördersituation). Das größte Projekt, mit einem Anteil von 42% an den Gesamtkosten, befasst sich mit dem Aufbau des sogenannten Kompetenzverbundes Hochtemperatur (siehe Abb. 23 Kostenstruktur des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff). Dieses Vorhaben umfasst zu vier Fünfteln den Neubau eines Labor- und Hörsaalgebäudes an der Universität Koblenz-Landau. 390 Diese rund 15 Mio. Euro, entsprechen insgesamt nahezu 36% der Gesamtaufwendungen des Clusters. Weitere Projekte für den Aufbau des Kompetenzverbundes sind u. a. die Einrichtung von Stiftungsprofessuren an der FH Koblenz und der Universität Koblenz-Landau. Abb. 23 Kostenstruktur des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2009a): Dokument Struktur Clusterprojekte - Stand 09/09, Mainz Etwa 26% der Gesamtkosten werden für die Baumaßnahmen im Zuge des Keramik- Campus Höhr-Grenzhausen eingesetzt. Diese Ausgaben beinhalten zu etwa drei Fünfteln den Neubau des Europäischen Instituts für Feuerfest-Technologie (56%) und zu weiteren zwei Fünfteln den Ausbau des FGK im Hinblick auf den clusterspezifischen Bedarf (42%). Die Kosten für die Gründung des Metallinstituts TIME sowie die Durchführung von Projekten umfassen mit 12% den drittgrößten Anteil der Investitionen. Ähnlich verhält es sich mit der Gründung des Kunststoffinstituts TIFKO, das nach dem Vorbild der TIME aufgebaut werden soll (siehe Kap Aktivitäten) Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. Vgl. Universität Koblenz-Landau (2010): Neues Labor- und Hörsaalgebäude richtungsweisend, Meldung vom , Online-Dokument: /spatenstich-koblenz /, aufgerufen am:

103 Die Clusterorganisation (die das Clustermanagement und die Clustermitarbeiter in den drei Wirtschaftsförderungsgesellschaften umfasst), die Gründung, Ausstattung und Betrieb der ECREF ggmbh sowie das Projekt I²Z und die Gründerberatung nehmen vergleichsweise geringe Anteile an den Gesamtaufwendungen des Innovationsclusters ein. Insgesamt werden zur Finanzierung des Cluster auf Mittel des Landes (MWVLW, MBWJK), des EFRE sowie der eingebundenen Landkreise, Kommunen und Wirtschaftsförderungsgesellschaften zurückgegriffen. Ferner sind an der Finanzierung die Handelskammer Koblenz sowie die in die Projekte des Clusters involvierten Institute der FH Koblenz und der Universitäten Koblenz und Siegen 391 beteiligt Fördersituation Derzeit fließt nur ein sehr geringer Anteil von 4% der Gesamtaufwendungen im Rahmen des Clusteraufbaus in die Clusterorganisation. Dies ist vorrangig auf die frühe Entwicklungsphase des Clusters zurückzuführen, die hohe Kosten für die Umsetzung clusterrelevanter Aktivitäten in den Bereichen Kommunikation, Wirtschaft, FuE-Infrastruktur sowie Bildung bedingt. Der große Umfang der Kosten ist u. a. auf die baulichen Maßnahmen zurückzuführen. Das Clustermanagement in den drei Regionalbüros wird mit jeweils Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert ( bis ). Diese Fördersumme setzt sich zu 50% ( Euro) aus EFRE-Mitteln (im Rahmen der Prioritätsachse 2, Handlungsfeld 2.1 Auf- und Ausbau von Kompetenzfeld- und Clusterstrukturen) sowie 25% ( Euro) Landesmitteln und einem kommunalen Anteil von ebenfalls 25% zusammen. Von diesen Mittel wird neben den Clustermanagern (1,5 Stellen pro Wirtschaftsförderungsgesellschaft) u. a. auch die Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Die Förderung ermöglicht den jeweiligen Landkreisen umfangreichere und finanziell aufwändige Aktivitäten hinsichtlich des Clusterauf- und -ausbaus vorzunehmen. 392 Die kofinanzierten EFRE-Mittel sind, analog zum CVC, zweckgebunden und können ausschließlich für den Auf- und Ausbau des Innovationsclusters verwendet werden. Die Fördermittel werden in den Bereichen Existenzgründung und -festigung, Wachstum und Finanzierung, Clustermanagement, Forschung und Innovation, Infrastruktur, Vernetzung, Aus- und Weiterbildung, Messen, Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops und Projekte eingesetzt. 393 Die Bereiche Beratung und Werbung neuer Mitglieder wurden bisher nicht unterstützt, wobei öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, wie beispielsweise Veranstaltungen und Workshops indirekt Mitgliederwerbung implizieren. Die Beratung erfolgt derzeit vorrangig von Seiten des Wirtschaftsministeriums sowie weiterer, in den Cluster eingebundener Institutionen und muss somit nicht seitens Externer kostenpflichtig erbracht werden Die Universität Siegen ist über die TIME in den Cluster eingebunden. Vgl. Expertengespräch Oliver Schrei (2010), Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Altenkirchen mbh. Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. 90

104 Entsprechend dem CVC, wird die EFRE-Förderung durch einen jährlichen Monitoringbogen begleitend evaluiert. Bestandteile des Monitorings sind die Entwicklung der Anzahl der an der Clusterbildung beteiligten Unternehmen, Wissenschaftler und sonstigen Akteure sowie die in Folge der Vernetzung induzierten Kooperation. Ferner wird die Anzahl neu geschaffener bzw. gesicherter Arbeitsplätze erhoben. Von den Gesamtinvestitionen des Innovationsclusters werden etwa 28% über Mittel des EFRE finanziert (siehe Kap Finanzierung), wobei diese nicht zwangsläufig explizit zur Clusterförderung vorgesehen sind. Die Fördermittel können sich beispielsweise, unabhängig vom Clusteraufbau, auf die Prioritätsachse 1, Handlungsfeld 1.1 Förderung betrieblicher Investitionen und Gründungen beziehen. Da diese Mittel ebenfalls zum Aufbau des Clusters beitragen, werden sie im Rahmen der Arbeit zur Förderung des Cluster hinzugezählt. Während der CVC seitens der EU- und Landesebene finanzielle Unterstützung erfährt, werden der Aufbau und die Entwicklung des IMKK sowohl auf Ebene der EU, als auch zu einem erheblichen Teil auf Ebene des Landes als auch der Kommunen unterstützt. Die zusätzliche kommunale Unterstützung ist auf die historisch bedingte Spezialisierung der Region zurückzuführen. Aufgrund der starken Verwurzelung der Branchen Metall, Keramik und Kunststoff in den drei Landkreisen ist auch zukünftig von einer Konzentration der Clusteraktivitäten auf die Region der drei Landkreise auszugehen. Somit ergibt sich für die einzelnen Kommunen aus der Clusterförderung ein wahrnehmbarer Nutzen, wodurch die kommunale Bereitschaft, die Clusterarbeit aktiv zu unterstützen, steigt Entwicklungsperspektiven Entsprechend der Zielsetzung des Clusters, soll der Westerwald anhand des IMKK zu einer der führenden Innovationsregionen in den Branchen Metall, Keramik und Kunststoff entwickelt werden. Diesbezüglich gilt es, insbesondere den Know-how- Vorsprung in der Region weiter auszubauen. Um diesen Vorsprung zu vergrößern, müssen die Potenziale der KMU im Bereich Metall, Keramik und Kunststoff erhoben werden. 394 Ein wesentlicher Schritt in der Clusterentwicklung sollte es daher sein, zunächst eine Vertrauensbasis im Cluster herzustellen, damit die Potenziale unter Mitwirken der Unternehmen untersucht werden können. Aufgrund der Pionierphase, in der sich der Cluster aktuell befindet, müssen zunächst die grundlegenden Aktivitäten in den Bereichen Kommunikation, Wirtschaft, FuE-Infrastruktur und Bildung abgeschlossen werden. Des Weiteren wird zukünftig beabsichtigt, den Cluster in eine geeignete Organisationform zu überführen. In Folge dessen, sollen die Aufgaben, die derzeit seitens des MWVLW übernommen werden, aus dem Wirtschaftsministerium hinaus verlagert werden. 395 Neben dieser Herausforderung könnte sich ein möglicher Regierungswechsel bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl 2011 ebenfalls auf die Clusterentwicklung Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. 91

105 auswirken. Von einer veränderten politischen Ziel- und Schwerpunktsetzung einer neuen Landesregierung könnte auch die Clusterpolitik betroffen sein, 396 wodurch die Entwicklung des derzeit noch stark im Wirtschaftsministerium verankerten IMKK erheblich beeinträchtigt wäre. Grundsätzlich bietet der Cluster zukünftig zahlreiche Potenziale für die Region. Durch die Spezialisierung der Region auf die Branchen Metall, Keramik und Kunststoff können beispielsweise Vorteile im regionalen Wettbewerb um Arbeitskräfte entstehen und auf diesem Weg die Anziehungskraft des Westerwaldes gesteigert werden. Letzteres bietet insbesondere für ländliche Räume erhebliche Entwicklungspotentiale, da hierdurch Abwanderungstendenzen entgegengewirkt werden kann und die Region auf diese Weise eine Aufwertung erfährt. 397 Darüber hinaus sind die Entwicklungspotenziale des Clusters vielversprechend, da die Clusterentwicklung auf originären Kompetenzen der Region beruht und von der Fokussierung auf allgemeine Schlüsseltechnologien abgesehen wird. Diesbezüglich besteht eine geringere Gefahr einer verschärften Wettbewerbssituation mit anderen, ähnlich strukturierten Clustern (siehe Kap Herausforderungen und Grenzen der Clusterförderung) Vgl. Expertengespräch Peter Koch-Sembdner (2010), Referent für Innovations- und Gründerzentren des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. Vgl. Expertengespräch Slawomir Swaczyna (2010), Projektkoordinator, Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Altenkirchen mbh. 92

106 5 Wirkungen der Clusterförderung 5.1 Strukturierung des Kapitels Die Ziele der Clusterförderung auf den verschiedenen politischen Ebenen sind weitestgehend kongruent gestaltet, sehr allgemein formuliert und bezwecken durch den Aufbau und die Entwicklung des Clusters übergeordnet die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Beide Cluster beziehen ihre ausschließlich finanzielle Förderung zu einem maßgeblichen Anteil durch das Zusammenwirken mehrerer Förderebenen. Beispielsweise werden EFRE-Mittel etwa hälftig von der EU und dem Land bzw. im Fall des IMKK zusätzlich seitens der Kommunen, finanziert. Daher können in den folgenden Kapiteln keine Differenzierungen zwischen den Wirkungen der Förderung der verschiedenen Ebenen vorgenommen werden. Lediglich im Hinblick auf Kritikpunkte bezüglich des Förderprozesses an sich (Antragsverfahren, Förderrichtlinien etc.) kann zwischen den verschiedenen Ebenen unterschieden werden. Hinsichtlich der Effekte der Förderung kann zwischen drei Wirkungsrichtungen unterschieden werden. Auswirkungen werden sowohl auf Ebene der geförderten Clusterinitiative insgesamt, der einzelnen Mitgliedsorganisationen als auch auf Ebene der jeweiligen Region erwartet und im Folgenden anhand der Beispielcluster untersucht (siehe Abb. 24 Wirkungsrichtungen der Clusterförderung). Dazu werden die Effekte auf den drei verschiedenen Wirkungsebenen jeweils zunächst für den CVC und darauffolgend für den IMKK dargestellt. Abb. 24 Wirkungsrichtungen der Clusterförderung Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Die in diesem Kapitel analysierten Wirkungen basieren, sofern nicht anderweitig vermerkt, auf Befragungen des Clustermanagements sowie Vertretern der, in die Clusterarbeit eingebundenen Unternehmen im Rahmen der Wirkungsanalyse (siehe Kap Methodik der Arbeit). Die Wirkungsanalyse in diesem Kapitel erfolgt qualitativ als verbal-argumentative Analyse (siehe Kap Methodik und Indikatoren der Wirkungsanalyse). Der Aufbau der folgenden Kapitel strukturiert sich hierbei jeweils grob wie folgt: Vorhandene Wirkungen Zukünftig erwartete Wirkungen Negative, unbeabsichtigte Wirkungen Wirkungsgrad der einzelnen Clusteraktivitäten Kritikpunkte im Kontext der Förderung 93

107 Zu Beginn des jeweiligen Kapitels werden zunächst im Bereich der vorhandenen Wirkungen grundlegende Effekte der Förderung, wie beispielsweise die Entwicklung der Anzahl der Aktivitäten und Veranstaltungen auf die Cluster erläutert. Alle weiteren, tiefergehenden Wirkungen basieren weitestgehend auf Einschätzungen des im Rahmen der Wirkungsanalyse befragten Clustermanagements 398 oder der Vertreter der Mitgliedsorganisationen. In diesem Bereich sind Wirkungen, wie zum Beispiel die Steigerung der Innovativität, schwer messbar und/oder lassen sich nicht ausschließlich der Clusterförderung zuordnen (siehe Kap Methodik und Indikatoren der Wirkungsanalyse). Dennoch können über die Einschätzungen erste Erkenntnisse gewonnen werden, die Tendenzen in der Wirksamkeit aufzeigen. Eindeutig nachweisbare Effekte werden sich voraussichtlich erst nach längerer Entwicklung der Cluster zeigen. Aber auch zukünftig werden die Wirkungen nur schwer bestimmten Fördermaßnahmen ausschließlich zuzuordnen sein. Die Förderung erstreckt sich aufgrund ihrer weitgehenden Zweckungebundenheit auf alle Aktivitäten der beiden Cluster. Neben der Darstellung der Auswirkungen der Förderung auf das gesamte Cluster werden für eine detaillierte Betrachtung die einzelnen Clusteraktivitäten (u. a. Veranstaltungen, Projektgruppentreffen, siehe Kap und Kap Aktivitäten) hinzugezogen und hinsichtlich ihres Wirkungsgrads analysiert. Die Effekte wurden hierzu anhand einer fünfstufigen Skala erhoben, die von wenig wirksam bis sehr wirksam reicht. Um die Zielerreichung und die Wirksamkeit der Clusterförderung zu prüfen, werden Erfolgsindikatoren herangezogen. Beispiele hierfür sind eine höhere Marktreichweite sowie eine gesteigerte Innovativität. Diese möglichen Wirkungen der Clusterförderung wurden, aufbauend auf den konzeptionellen Grundlagen (Kap. 2 Konzeptionelle Grundlagen) und den, in Kapitel 3 und 4 geschilderten Zielen der Clusterförderung sowie den Ausführungen von Eisebith und Fromhold-Eisebith, 399,400 herausgearbeitet (Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung). Mit Ausnahme der Wirkungen auf die Region (Kap. 5.4 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region) dienen diese Indikatoren im Folgenden zur Bewertung der Wirksamkeit der Clusterförderung. Die Wirkungen lassen sich hinsichtlich ihres zu erwartenden Eintritts in vornehmlich kurz-, mittel- und langfristig eintretende Auswirkungen differenzieren und stehen damit in Abhängigkeit vom jeweiligen Entwicklungsgrad des Clusters Wie bereits zuvor dargestellt, besteht im Fall des IMKK kein zentrales übergeordnetes Clustermanagement. Diese Funktion wird sowohl von den jeweiligen Regionalbüros in den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Landkreise sowie dem zuständigen Referat im MWVLW wahrgenommen. Um die Einschätzungen des Clustermanagement zu erhalten wurde die Befragung (im Rahmen der Wirkungsanalyse) mit dem Projektkoordinator im Regionalbüro Altenkirchen sowie ergänzend mit dem zuständigen Referenten des MWVLW durchgeführt. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008b): Looking behind facades: evaluating effects of (automotive) cluster promotion, in: Regional Studies, Vol , December 2008, S ff. Vgl. Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S. 90 ff. 94

108 Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserlautern Wirkungen der Clusterförderung auf die Clusterinitiative im Gesamten Bei der Darstellung der Effekte der Förderung auf die Beispielcluster im Gesamten handelt es sich um Einschätzungen der Wirkungen seitens des Clustermanagements. Die Wirkungen beziehen sich auf das gesamte Clusterkollektiv, welches sämtliche Mitgliedsorganisationen einbezieht. Zwischen Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und sonstigen Organisationen wird nicht unterschieden Wirkungen der Clusterförderung auf den Commercial Vehicle Cluster Der CVC ist in seiner aktuellen Entwicklungsphase auf Fördermittel angewiesen (siehe Kap Fördersituation) und könnte ohne diese in seiner vorhandenen Struktur nicht bestehen. Seit Beginn seiner Entwicklung im Jahr 2005 konnte der CVC stetig Partnerzuwächse verzeichnen (siehe Kap Partner). So konnten diese beispielsweise von 2008 auf 2009 einen Anstieg von knapp 60% verzeichnen. Darüber hinaus wurden die Projektsitzungen im selben Zeitraum um sieben gesteigert. Demnach intensivierte sich die Projektarbeit des Clusters. Die Teilnahme des Clusters an Veranstaltungen erhöhte sich innerhalb dieses Zeitraums von sieben auf zehn und die Anzahl der B2B-Kontakte wurde fast verdoppelt. 401 Grundsätzlich wird hierdurch das Wachstum des Clusters ersichtlich, woraus sich positive Effekte aus der Clusterförderung ableiten lassen. 401 Partnerzahlen: , ; Projektgruppen- oder Projektgruppensitzungen: , ; Teilnahme an Veranstaltungen: , ; B2B-Kontakte: , Vgl. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2009c): a. a. O.; Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010d): a. a. O. 95

109 Die tiefergehende Betrachtung der Wirkungen zeigt, dass kurzfristig zu erwartende Auswirkungen, wie die Steigerung der Kommunikation, der Information und der Kooperation sowie eine stärkere Vernetzung bereits eingetreten sind (siehe Tab. 6 Wirkungen der Clusterförderung auf den Commercial Vehicle Cluster). Auch ein Großteil der tendenziell mittelfristigen Wirkungen ist bereits in unterschiedlicher Intensität vorhanden. Hierzu sind beispielsweise eine höhere Außenwirkung sowie eine höhere Marktreichweite zu zählen. Darüber hinaus sind, laut dem Clustermanagement, bereits eher langfristig eintretende Effekte, wie eine höhere Produktivität und Kostensenkung, wenn auch in geringer Ausprägung, vorhanden. Tab. 6 Wirkungen der Clusterförderung auf den Commercial Vehicle Cluster Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, Februar 2010 Sämtliche, derzeit nicht vorhandene Wirkungen der Clusterförderung werden zukünftig erwartet. Hierzu zählen die tendenziell mittelfristigen Effekte Investitionssteigerungen, mehr Aus- und Weiterbildung und gesteigertes Outsourcing sowie die eher langfristig eintretende Wirkung der Beschäftigungssteigerung. Somit wird jegliche der aufgeführten Wirkungen der Clusterförderung seitens des Clustermanagements als bereits eingetreten oder zumindest zukünftig erwartet eingeschätzt. Selbst im Bereich Aus- und Weiterbildung bestanden in der Vergangenheit bereits Aktivitäten, u. a. in Form der Unterstützung von Praktikanten/Studenten, die aufgrund finanzieller Einschränkungen zum Erliegen kamen. Das derzeitige Fehlen von Investitionssteigerungen seitens der Partner sowie Beschäftigungssteigerungen sind laut Aussagen des Clustermanagements maßgeblich auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zurückzuführen, durch die sich die Clusterpartner zu Einsparungen gezwungen sehen. Im Zusammenhang mit der Förderung wurden keine negativen oder unbeabsichtigten Wirkungen für den Cluster genannt. 96

110 Die Betrachtung der einzelnen Aktivitäten des Clusters (siehe Kap Aktivitäten) hinsichtlich ihres Wirkungsgrads zeigt, dass die Jahresveranstaltungen, die Projektgruppenarbeit, das Mitwirken und die Teilnahme an einigen speziellen Nutzfahrzeugveranstaltungen sowie der Newsletter seitens des Clustermanagements als in besonderem Maße effektiv eingestuft werden. Weiterhin wurden auch die Quartalsveranstaltungen des Clusters, der Infoflyer und der Internetauftritt als wirksam, wenn auch etwas weniger wirksam als die zuvor genannten Aktivitäten, beurteilt. Lediglich die Teilnahme an einer Veranstaltung, die sich nicht vorrangig auf die Thematik Nutzfahrzeuge oder Cluster bezog, wurde als wenig wirksam eingeschätzt. Werden die einzelnen Aktivitäten des CVC im Hinblick auf die jeweiligen erzielten Effekte (Wirkungen nach Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung) betrachtet, zeigt sich, dass das Clustermanagement den Aktivitäten vorrangig tendenziell kurzfristig eintretende, grundsätzlich mit der Vernetzung in Verbindung stehende Wirkungen, zuordnet. Hierzu zählen beispielsweise der Newsletter sowie die Quartalsveranstaltungen, denen Effekte wie Kommunikations- und Informationssteigerung zugeschrieben werden. Eher mittelfristige Wirkungen der Clusterförderung, wie eine Zunahme der Forschungsaktivitäten, eine gesteigerte Innovativität und eine höhere Außenwirkung/Marketing werden knapp der Hälfte der Aktivitäten zugeordnet. Lediglich einzelne Aktivitäten zielen punktuell auf tendenziell langfristig eintretende Wirkungen, wie beispielsweise eine höhere Produktivität und Effizienz, eine Steigerung des Umsatzes sowie eine Kostensenkung ab. Positiv ist anzumerken, dass insgesamt nur ein sehr geringer Teil der Wirkungen nicht durch die Aktivitäten abgedeckt wird. Bei diesen Wirkungen handelt es sich um eine Wettbewerbssteigerung, ein gesteigertes Outsourcing und eine höhere Standortbindung. Kritikpunkte im Kontext der Förderung sieht das Clustermanagement lediglich im Zusammenhang mit dem Förderprozess an sich. Generell gestaltet sich das Antragsverfahren von EFRE-Mitteln im Vergleich zu Fördermitteln auf Bundes- oder Landesebene sehr zeitaufwändig. Darüber hinaus bestehen bezüglich der Zuteilung der Fördermittel zum Teil sehr lange Wartezeiten. Diese Verzögerungen stellten den Cluster, insbesondere in der Anfangsphase, aufgrund erheblicher finanzieller Engpässe vor große Herausforderungen. Neben dieser Problematik besteht hinsichtlich der EFRE-Förderung, u. a. aufgrund des aufwändigen Berichtswesens, 402 ein erheblicher Bürokratieaufwand, der durch eine Vielzahl an Rückfragen, betreffend die Förderwürdigkeit spezieller Vorhaben, verstärkt wird. Der jährliche Rechnungsschluss für EFRE-Mittel am 31. Oktober bedingt, dass Vorhaben, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht bei der Rechnungsstelle (ISB) eingereicht wurden, erst im Folgejahr zur Auszahlung beantragt werden können. Insgesamt kann festgestellt werden, dass nach Einschätzung des Clustermanagements bereits zahlreiche kurz- bis langfristige Wirkungen, der Clusterförderung, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, eingetreten sind. Die bislang noch nicht eingetretenen Wirkungen werden zukünftig erwartet. Seitens des 402 Das Berichtswesen umfasst u. a. jährliche Monitoring-Bögen sowie die Durchführung einer Evaluation. 97

111 Clustermanagements besteht daher eine sehr optimistische Sicht im Bezug auf die Auswirkungen der Förderung des CVC. Darauf basierend kann die Förderung des Clusters als wirkungsvoll eingestuft werden. Dennoch sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Sichtweise des Managements aufgrund der Funktion im Cluster beeinflusst sein kann. Dies könnte beispielsweise ein Grund dafür sein, dass die vorhandenen Wirkungen nicht den durch die Clusteraktivitäten angestrebten Wirkungen entsprechen Wirkungen der Clusterförderung auf den Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff In der Aufbauphase des Innovationsclusters sind die Wirkungen der Förderung, insbesondere durch den Neuaufbau clusterrelevanter Infrastruktur, sichtbar. In diesem Kontext konnte der Aufbau von Instituten, die Einrichtung von Lehrstühlen und Stiftungsprofessuren konzipiert und zum Teil bereits umgesetzt werden. (siehe Kap Aktivitäten). Aufgrund der momentan nicht vorhandenen Möglichkeit der Clustermitgliedschaft oder -partnerschaft konnte in diesem Zusammenhang keine Entwicklung erfasst werden. Aus dem Aufbau einzelner Einrichtungen sowie die Durchführung weiterer Aktivitäten lassen sich erste positive Wirkungen der Clusterförderung ableiten. Im Weiteren erfolgt eine tiefergehende Betrachtung der Effekte. Trotz seiner frühen Entwicklungsstufe (siehe Kap Entstehung und Struktur) weist der IMKK laut Einschätzungen des Clustermanagements bereits sämtliche grundlegenden, kurzfristig zu erwartenden Wirkungen der Clusterförderung auf. Diese umfassen eine gesteigerte Kommunikation, mehr Informationen und Kooperationen sowie eine stärkere Vernetzung (siehe Tab. 7 Wirkungen der Clusterförderung auf den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff) und sind derzeit maßgeblich auf Veranstaltungen, wie die jährliche Clusterkonferenz zurückzuführen. Hierbei wird Unternehmen aus dem Bereich Metall, Keramik und Kunststoff die Möglichkeit geboten, sich auszutauschen und zu vernetzen. Die Vernetzung, die insbesondere in den Landkreisen Altenkirchen sowie dem Westerwaldkreis innerhalb der Branchen Metall und Keramik bereits vor dem Clusteraufbau bestand, konnte im Zuge der Etablierung des Clusters über alle drei Landkreise hinweg ausgebaut sowie auf Forschungseinrichtungen und Hochschulen erweitert werden. Darüber hinaus sind bereits weitere, tendenziell mittelfristig eintretende Wirkungen, wie eine Zunahme der Forschungsaktivitäten, der Innovativität, eine höhere Außenwirkung/Marketing sowie eine Steigerung der Investitionen feststellbar. Die Steigerung der Forschungsaktivitäten ist u.a. auf die Einrichtung der Lehrstühle zurückzuführen (siehe Kap Aktivitäten). Die Innovativität hingegen konnte vorrangig durch die Etablierung von Instituten, wie der TIME GmbH, gesteigert werden. In diesem Kontext wurden ebenfalls Fach- und Führungskräfte, beispielsweise der Leiter des im Rahmen des Clusters etablierten TIME Instituts, angeworben. Die Investitionen resultieren vor allem aus dem Aufbau der Clusterinfrastruktur und werden seitens der EU, des Landes, der Kommunen sowie der in die Projekte des Clusters eingebundenen Institute getätigt. In der Regel treten gesteigerte Investitionen erst zu einem späteren Zeitpunkt der Clusterentwicklung auf, da diese üblicherweise von clusterinternen Organisationen vorgenommen werden. Zum Aufbau der clusterrelevanten Infrastruktur, waren beim IMKK aber 98

112 bereits in einer frühen Entwicklungsphase erhebliche Investitionen notwendig. Dies ist u. a. auf die zum Teil ländliche Bezugsregion und die spezielle Themenkombination (Metall, Keramik, Kunststoff) zurückzuführen. Tab. 7 Wirkungen der Clusterförderung auf den Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, März 2010 Der Innovationscluster zeichnet sich in seiner Aufbauphase durch eine optimistische Sicht und sehr hohe Erwartungshaltung angesichts der zukünftigen Wirkungen der Clusterförderung aus. Jede mögliche positive Wirkung der Clusterförderung wird zukünftig auch erwartet. Negative Wirkungen oder unbeabsichtigte Wirkungen der Förderung des Innovationsclusters konnten analog zum CVC bisher nicht verzeichnet werden. Dies lässt sich u. a. auf die frühe Entwicklungsstufe des Clusters zurückführen. Aufgrund des frühen Stadiums und der teilweise noch in der Umsetzung befindlichen Aktivitäten können die Wirkungen der einzelnen Aktivitäten (siehe Kap Aktivitäten) derzeit nicht abschließend analysiert werden. Dennoch wurden die bisher durchgeführten Aktivitäten (u. a. Clusterkonferenzen, Aufbau des TIME- Instituts, Koordination von Messen, Öffentlichkeitsarbeit, Pressearbeit) seitens des Clustermanagements als sehr effektiv eingeschätzt. Anhand der detaillierten Betrachtung der einzelnen Aktivitäten hinsichtlich der jeweils angestrebten Wirkungen (Wirkungen siehe Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung) wird ersichtlich, dass diese maßgeblich auf eher kurzfristige Wirkungen abzielen. Bei diesen, vorrangig mit der Vernetzung im Zusammenhang stehenden Effekten handelt es sich um die Steigerung der Information und Kommunikation, die beispielsweise durch den Aufbau einer Homepage sowie der Ausrichtung der 99

113 Clusterkonferenz erzielt werden. Ferner werden den Aktivitäten ebenfalls tendenziell mittelfristig eintretende Wirkungen, wie eine Steigerung der Forschungsaktivitäten, der Innovativität sowie eine höhere Außenwirkung zugeordnet. Aktivitäten mit einem langfristigen Wirkungshorizont bestehen ebenfalls, allerdings ist deren Anzahl aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums sehr begrenzt. Entsprechend dem CVC, ergeben sich ebenfalls Probleme im Kontext des Förderverfahrens. Die Förderanträge und Mittelabrufung auf EU-Ebene werden als sehr komplex eingeschätzt. Der Förderprozess stellt sich als teilweise intransparent dar und führt im Gegensatz zum Verfahren auf Landesebene zu einem erheblichen Mehraufwand. Wie zuvor aufgeführt, sind laut Einschätzung des Clustermanagements die grundlegenden, kurzfristigen Wirkungen der Clusterförderung bereits vorhanden. Trotz oder auch insbesondere aufgrund der frühen Entwicklungsphase des Clusters herrscht eine sehr optimistische Sicht und große Erwartungshaltung im Bezug auf die zukünftig erhofften Wirkungen der Clusterförderung vor. Die derzeit erreichten Wirkungen der Clusterförderung werden durch die angestrebten Wirkungen der Aktivitäten abgedeckt. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt momentan auf der Vernetzung der Clusterakteure. Weitere, tendenziell mittelfristige Wirkungen werden darüber hinaus durch verschiedene Aktivitäten ebenfalls angestrebt. Somit lassen sich bereits in der frühen Entwicklungsphase des Clusters seitens des Clustermanagements erste positive, wenn auch gering ausgeprägte Effekte der Clusterförderung ableiten. 5.3 Wirkungen der Clusterförderung auf die, in die Clusterarbeit eingebundenen Organisationen Neben den direkten Wirkungen der Förderung auf die Clusterinitiative als Ganzes, sollen die Einschätzungen der Wirkungen der, von der Clusterarbeit profitierenden Mitgliedsorganisationen in diesem Kapitel ebenfalls Berücksichtigung finden. Während beim CVC ausgewählte Partner hinsichtlich der Wirkungen des Clusters befragt wurden, erfolgte die Einschätzung beim IMKK aufgrund der frühen Entwicklungsphase durch in die Clusterarbeit eingebundene Institute. Die Möglichkeit einer Mitglied- oder Partnerschaft ist bei dem Innovationscluster derzeit noch nicht gegeben (siehe Kap Potenzielle Teilnehmer/Partner). Seitens der Mitgliedsorganisationen wird die Förderung des Clusters nicht direkt wahrgenommen. Sie profitieren in der Regel indirekt über die im Rahmen der Cluster durchgeführten, geförderten Aktivitäten. Um Rückschlüsse auf die Wirkungen der Förderung zu erhalten, wurden Vertreter der Mitgliedsorganisationen hinsichtlich der Auswirkungen der Cluster befragt (siehe Kap Methodik der Arbeit). Wie bereits in dem vorhergehenden Unterkapitel handelt es sich hierbei um Einschätzungen der Vertreter der jeweiligen Unternehmen bzw. Institute des Clusters. Zur Darstellung der Effekte werden erneut die, in Kap. 5.2 herausgestellten, möglichen Wirkungen der Clusterförderung (siehe Tab. 5 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung im Allgemeinen - vereinfachte Darstellung) herangezogen. 100

114 5.3.1 Wirkungen der Clusterförderung auf ausgewählte Partner des Commercial Vehicle Clusters Für die Darstellung der Wirkungen der Clusterförderung wurden Vertreter von drei Partnerunternehmen, die sich sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch ihrer Ausrichtung unterscheiden, befragt. Das Kleinstunternehmen unter ihnen ist als Dienstleister tätig, während das mittlere Unternehmen außerdem Wissenschaft und Forschung betreibt. Das Großunternehmen, ein Gesellschafter des CVC, ist insbesondere im Bereich Produktion tätig. 403 Der CVC weist insbesondere für das Großunternehmen umfangreiche positive Wirkungen auf (siehe Tab. 8 Wirkungen des Commercial Vehicle Clusters auf ausgewählte Partner). An dieser Stelle sind besonders die vorhandene Kostensenkung und die höhere Standortbindung als in der Regel tendenziell langfristig eintretende Wirkungen eines Clusters hervorzuheben. Neben den bereits eingetretenen Wirkungen des Clusters weist das Großunternehmen eine hohe Erwartungshaltung hinsichtlich zukünftig erhoffter Wirkungen auf. Die Auswirkungen für die, dem Mittelstand zuzuordnenden Kleinstunternehmen und mittleren Unternehmen stellen sich wesentlich geringer dar. Diese profitieren vor allem von den, vorrangig mit der Vernetzung im Zusammenhang stehenden Wirkungen. Hierzu zählen eine gesteigerte Kommunikation, mehr Information und Kooperation. Ferner bietet der Cluster diesen auch eher mittelfristig eintretende Wirkungen, wie eine gesteigerte Außenwirkung, Marketing und Marktreichweite. Diese Auswirkungen werden u. a. im Zuge der Präsenz des Clusters auf Messen, durch den Newsletter oder den Internetauftritt erhöht. Ferner können, insbesondere durch die Projektgruppenarbeit im CVC auch Wirkungen, wie eine Steigerung der Forschungsaktivitäten und ein damit einhergehender Zuwachs an Innovativität, verzeichnet werden. Der unterschiedliche Umfang der Wirkungen des Clusters auf die KMU und das Großunternehmen, lässt sich u. a. auf die Steuerungsfunktion des Großunternehmens als Gesellschafter zurückführen (siehe Kap Entstehung und Struktur). Über diese kann das Unternehmen maßgeblichen Einfluss auf die Programmgestaltung und Themenwahl des CVC ausüben und Wirkungen gezielter herbeiführen. Darüber hinaus ist das Großunternehmen relativ breit aufgestellt und profitiert daher in besonderem Maße von den verschiedenen Wirkungen des Clusters. 403 Abgrenzung der KMU gemäß einer Empfehlung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften. Demnach sind Kleinstunternehmen, Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten und einen Jahresumsatz von bis 2 Mio. Euro, mittlere, Unternehmen bis 249 Beschäftigten sowie einen Jahresumsatz von bis 50 Mio. Euro und Großunternehmen, Unternehmen mit über 249 Beschäftigten und einen Jahresumsatz von über 50 Mio. Euro. Vgl. Europäische Kommission (Hrsg., 2003): Amtsblatt der Europäischen Union, Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (2003/361/EG), Brüssel, Online-Dokument: :0041:de:PDF, aufgerufen am:

115 Tab. 8 Wirkungen des Commercial Vehicle Clusters auf ausgewählte Partner Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, April 2010 Effekte, wie eine Steigerung der Information, Kommunikation und Vernetzung, wurden von den Befragten zum Teil als derzeit nicht vorhandene, aber zukünftig erwartete Wirkungen angegeben. Das Fehlen dieser tendenziell kurzfristig eintretenden Wirkungen ist darauf zurückzuführen, dass diese im Vorfeld der Clusterpartnerschaft bereits sehr stark ausgeprägt waren und im Zuge der Clusterpartnerschaft nicht signifikant gesteigert werden konnten. Dennoch werden an diese Effekte zukünftig weitere Erwartungen gestellt. Darüber hinaus betrachten die Partner diese eher kurzfristigen Effekte nicht als maßgeblichen Nutzen des Clusters, dieser wird in den vorrangig mittel- bis langfristigen Wirkungen gesehen. Laut der ursprünglichen Definition von Clustern (Kap Definition und Kern des Clusterkonzepts) bilden sowohl der Kooperations- als auch der Wettbewerbsaspekt grundlegende Bestandteile eines Clusters. Durch den Wettbewerb innerhalb des Clusters sollen u. a. Innovationen generiert werden. Wie sich anhand der Wirkungen des Clusters auf die Partnerunternehmen zeigt, kann lediglich das Kleinstunternehmen eine Zunahme des Wettbewerbs verzeichnen. Diese trägt, 102

116 flankiert von Konkurrenzdenken und -ängsten, nach Aussagen des Unternehmens zur Steigerung der Innovativität des Unternehmens bei. Sowohl das Kleinstunternehmen als auch das mittlere Unternehmen zeichnen sich durch eine relativ niedrige Erwartungshaltung bezüglich der zukünftig erwarteten Auswirkungen des Clusters aus. Bei beiden Unternehmen herrscht eine gewisse Resignation, die sich insbesondere in Schwierigkeiten hinsichtlich der Fördermittelakquise für Forschungsvorhaben in den Projektgruppen begründet. Die Projektgruppen des CVC zielen u. a. darauf ab, größere Fördervorhaben vorzubereiten um durch die finanzielle Unterstützung Forschungsprojekte anzustoßen. In der Durchführung dieser Projekte sehen die befragten mittelständischen Unternehmen einen maßgeblichen Nutzen des Clusters. Das Scheitern einiger Projektanträge, deren Erstellung mit einem erheblichen Zeitaufwand in Verbindung stand, reduzierte die Erwartungshaltung gegenüber den Wirkungen des Clusters. In diesem Kontext wurde seitens der Befragten angemerkt, dass die Nutzfahrzeugbranche bezüglich der Fördergelder zum Teil mit der KFZ- Branche konkurriert, die aufgrund einer stärkeren Lobby einen Großteil der Zuschläge erhält. Die negativen, ursprünglich unbeabsichtigten Wirkungen des Clusters sind begrenzt. Für das Kleinstunternehmen stellt der mit dem CVC in Verbindung stehende Zeitaufwand (für Arbeitsgruppen etc.) aufgrund der geringen Beschäftigtenzahl die einzig negative Wirkung dar. Für das mittlere Unternehmen zeigten sich bisher keine derartigen Effekte, während das Großunternehmen hauptsächlich die Gefahr des Abschöpfens von Wissen seitens anderer, ähnlich orientierter Cluster sieht. Auch im Hinblick auf die Bewertung der einzelnen Clusteraktivitäten (siehe Kap Aktivitäten), werden diese im Gesamten seitens des Großunternehmens mit Abstand am effektivsten eingeschätzt und als durchweg wirksam bewertet. Dies lässt sich, wie zuvor bereits erwähnt, maßgeblich auf die Steuerungsfunktion des Unternehmens im Cluster zurückführen. Durch diese kann das Unternehmen Einfluss auf die Ausgestaltung und Umsetzung der Aktivitäten ausüben. Nach Einschätzungen aller Partner zählen sowohl die Jahres- als auch Quartalsveranstaltungen, u. a. aufgrund der Möglichkeit des Networkings sowie der präsentierten Themen zu den besonders effektiven Aktivitäten des Clusters. Außerdem werden auch themenspezifische Veranstaltungen, wie beispielsweise das Commercial Vehicle Technology Symposium Kaiserslautern, seitens der Partner als sehr wirksam eingeschätzt. Für die Partner steht bei diesen Veranstaltungen nicht ausschließlich das kommunizierte Wissen, sondern vielmehr das Knüpfen neuer Kontakte im Vordergrund. Aufgrund der bereits zuvor erwähnten Schwierigkeiten im Bezug auf die Fördermittelakquise für Forschungsvorhaben bewerten das Kleinstunternehmen und das mittlere Unternehmen die Projektgruppenarbeit als eingeschränkt wirksam. Ebenso verhält es sich bezüglich des Newsletters, der hinsichtlich seiner Effekte als weniger wirksam eingeschätzt wird. Dies liegt vorrangig in der geringen direkten Resonanz auf den Newsletter begründet. Laut Angaben der Clusterpartner ist dies nicht auf eine wenig ansprechende Gestaltung des Letters zurückzuführen. Ähnlich verhält es sich mit dem Internetauftritt des Clusters, dessen Wirksamkeit seitens 103

117 des Kleinstunternehmens und des mittleren Unternehmens aufgrund fehlender Resonanz lediglich als durchschnittlich bewertet wird. Insgesamt zeigt sich eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Wirkungen einerseits auf das Großunternehmen und andererseits auf die mittelständischen Unternehmen. Während die KMU ihren derzeitigen Nutzen insbesondere aus den vorrangig mit der Vernetzung im Zusammenhang stehenden Wirkungen erzielen, verfügt das Großunternehmen aufgrund seiner Steuerungsfunktion bereits über viele tendenziell mittelfristig eintretende Wirkungen und zeichnet sich durch eine hohe Erwartungshaltung hinsichtlich zukünftig eintretender Wirkungen aus. Auf Seiten der KMU besteht derzeit eine gewisse Resignation bezüglich des Nutzens des Clusters. Aufgrund der geringen Beschäftigtenzahl bedeutet die Clusterpartnerschaft insbesondere für das Kleinstunternehmen einen erheblichen Zeit- und damit im Zusammenhang stehenden finanziellen Aufwand. Da die Förderung von Clustern in Rheinland-Pfalz und auf EU-Ebene u. a. maßgeblich darauf ausgerichtet ist KMU zu stärken (siehe Kap Strategie und Ziele der Clusterförderung sowie Kap Instrumente der Clusterförderung), besteht diesbezüglich im CVC konkreter Handlungsbedarf. Hinsichtlich der im Rahmen des Clusters durchgeführten Aktivitäten zeigen sich laut der mittelständischen Unternehmen Schwächen im öffentlichkeitswirksamen Bereich (Newsletter, Internetauftritt), die die Unternehmen maßgeblich auf eine geringe Resonanz auf diese Medien zurückführen Wirkungen der Clusterförderung auf ausgewählte, in den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff eingebundene Institute Um die Wirkungen des Clusters auf die, in den Aufbau eingebundenen Institute herauszustellen, wurden im Rahmen der Wirkungsanalyse Vertreter der drei maßgeblich eingebundenen Institute befragt. Diese Institute lassen sich den drei Schwerpunktbereichen in den Landkreisen zuordnen (siehe Kap Entstehung und Struktur) und sind jeweils in den Bereichen Wissenschaft und Forschung sowie Dienstleistung tätig. Das Institut im Landkreis Altenkirchen ist im Bereich Metall, das im Landkreis Neuwied gelegene im Gebiet Kunststoff und das im Westerwaldkreis befindliche Institut im Bereich Keramik tätig. Die drei, jeweils als GmbH organisierten, Einrichtungen sind seit Beginn in den Aufbau des Clusters eingebunden. Während das Institut im Landkreis Altenkirchen Mitte 2009 im Zuge des Clusteraufbaus gegründet wurde und bereits erste Projekte mit Unternehmen durchführt, konnte im Rahmen des Instituts im Landkreis Neuwied ein Projekt initiiert werden. Das im Westerwaldkreis angesiedelte Institut ist das größte, mit Abstand am längsten etablierte Institut und ist in eine Vielzahl an Clusteraktivitäten eingebunden. 104

118 Tab. 9 Wirkungen des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff auf ausgewählte, in den Cluster eingebundene Institute Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, März/April 2010 Die Auswirkungen des IMKK werden seitens der Institute sehr unterschiedlich eingeschätzt (siehe Tab. 9 Wirkungen des Innovationsclusters Metall-Keramik- Kunststoff auf ausgewählte, in den Cluster eingebundene Institute). Obgleich der frühen Entwicklungsphase des Clusters weist das Institut im Landkreis Altenkirchen bereits viele eher kurzfristig sowie teilweise mittel- und langfristig eintretende Effekte auf. Die Institute im Landkreis Neuwied und Westerwaldkreis verzeichnen dahingegen nur wenige bereits bestehende Wirkungen. In diesem Zusammenhang fällt in besonderem Maße auf, dass das Institut im Westerwaldkreis den Wirkungen des Cluster lediglich eine höhere Außenwirkung, Marketing und gesteigerte Investitionen (durch Fördermittel) zuordnet. Die Ursachen für das geringe Vorhandensein von Wirkungen liegen in der ausgeprägten Spezialisierung des Landkreises im Bereich Keramik. Dieser verstand sich bereits vor der Etablierung des IMKK als Keramik-Cluster (siehe Kap Potenzielle Teilnehmer/Partner). Das seit Jahrzehnten bestehende Institut verfügt daher bereits über zahlreiche tendenziell kurz- sowie langfristig mit einem Cluster in Verbindung 105

119 stehende Wirkungen, die durch den IMKK nur auf lange Sicht zu steigern sind. Dennoch ist die Erwartungshaltung gegenüber den zukünftigen Wirkungen des Clusters relativ groß. Diesbezüglich erhofft sich das Institut insbesondere im werkstoffübergreifenden Bereich (Metall, Keramik, Kunststoff) eine Intensivierung der Effekte. Das Institut im Landkreis Neuwied bestand ebenfalls bereits im Vorfeld des Clusteraufbaus und ist hauptsächlich im Zuge der Durchführung eines einzelnen Projekts am Innovationscluster beteiligt. Grundlegende, tendenziell kurzfristig eintretende Effekte, wie eine Steigerung der Kommunikation und der Information, sind vorhanden. Ferner werden dem Cluster zusätzlich eher mittelfristig eintretende Wirkungen, wie eine Steigerung der Forschungsaktivitäten, der Innovativität, der Außenwirkung und des Marketings zugeordnet. Die Risikominderung (eher langfristig eintretend) ist auf das Projekt des Instituts zurückzuführen, dessen Zielsetzung u. a. darin besteht, Unternehmensneugründungen auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen. Das geringe Vorhandensein zukünftig erwarteter Effekte liegt in der zeitlichen Begrenzung des Projekts begründet. Darüber hinaus sind derzeit keine weiteren Projekte geplant. Das Institut im Landkreis Altenkirchen ordnet dem Cluster bereits zahlreiche, sowohl tendenziell kurz-, mittel- als auch langfristig eintretende Wirkungen zu. Hinsichtlich der kurzfristigen Wirkungen des Clusters, sind bereits sämtliche Effekte vorhanden. Weiterhin bestehen ebenfalls mittelfristige Wirkungen, wie gesteigerte Forschungsaktivitäten, eine leichtere Kundenakquise, mehr Aus- und Weiterbildung. Darüber hinaus werden dem Cluster derzeit bereits eher langfristig eintretende Wirkungen, wie eine höhere Produktivität/Effizienz, eine Senkung der Kosten, eine Minderung des Risikos sowie eine höhere Standortbindung zugesprochen. Die große Anzahl vorhandener Wirkungen ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass das Institut im Zuge des Clusteraufbaus gegründet wurde und bereits Projekte durchführt. Auffällig ist, ähnlich der Wirkungen des CVC auf die Partnerunternehmen (siehe Kap Wirkungen der Clusterförderung auf ausgewählte Partner des Commercial Vehicle Clusters), dass beim IMKK kein Institut eine Steigerung des Wettbewerbs als zukünftige Wirkung erwartet. Unbeabsichtigte oder negative Wirkungen im Zusammenhang mit dem Aufbau des Clusters sind bei keinem der drei Institute genannt worden. Die Betrachtung der Wirksamkeit der einzelnen Aktivitäten (siehe Kap Aktivitäten) auf die Institute ist in der derzeitigen Entwicklungsphase nur eingeschränkt möglich. Der überwiegende Anteil der Aktivitäten befindet sich momentan in der Umsetzungsphase und ist aufgrund dessen derzeit noch ohne Wirkungen. Die bereits umgesetzten Aktivitäten hingegen sind erst seit kurzem realisiert und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit nur bedingt einzuschätzen. Zusätzlich wurde die Bewertung dadurch erschwert, dass die Clusteraktivitäten den Instituten derzeit nicht im vollen Umfang bekannt sind. Dennoch wurden die bereits realisierten Aktivitäten im Durchschnitt als wirksam, mit Tendenz in Richtung sehr wirksam, bewertet. Ferner wurde auf die Schwierigkeit hingewiesen, bei Unternehmen das Interesse für eine zukünftige Mitgliedschaft im Innovationscluster zu wecken. Diese konnten ihre Leistungen bislang auch ohne das Vorhandensein 106

120 eines Clusters von den Instituten beziehen und könnten daher gegebenenfalls keinen Anreiz in einer Clustermitgliedschaft erkennen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei den Instituten bereits einige Wirkungen des Clusters eingetreten sind, obwohl sich der IMKK derzeit im Aufbau befindet. Obgleich eine lange Entwicklung vor dem Cluster liegt, können bereits erste positive, wenn auch gering ausgeprägte Wirkungen von der Förderung abgeleitet werden. Hinsichtlich der Effekte lassen sich insbesondere bei dem im Rahmen des Clusters gegründeten Institut im Landkreis Altenkirchen neben eher kurzfristigen Wirkungen bereits tendenziell mittel- und langfristige Wirkungen konstatieren. Da die Institute in den Landkreisen Neuwied sowie Westerwaldkreis bereits im Vorfeld des Clusteraufbaus bestanden, stellen sich die Auswirkungen des IMKK derzeit noch begrenzt dar. Dessen ungeachtet erhoffen sich beide Institute insbesondere durch Aktivitäten im werkstoffübergreifenden Bereich eine Intensivierung der Effekte. Die im Zuge des Clusteraufbaus durchgeführten Aktivitäten können derzeit nur beschränkt bewertet werden, da diese bislang nur teilweise realisiert wurden. Dennoch betrachten die in den IMKK eingebundenen Institute diese ersten Ansätze als weitestgehend wirksam. 5.4 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region Neben den Auswirkungen auf die Clusterinitiative im Gesamten sowie die in die Clusterarbeit eingebunden Organisationen, wirkt sich die Clusterförderung ebenfalls auf die Region des jeweiligen Clusters aus. Im Fall des IMKK umfasst die zugehörige Region die drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied sowie Westerwaldkreis. Im Rahmen des CVC erstreckt sich die Region überregional auf Rheinland-Pfalz, mit dem Schwerpunkt Südpfalz, und Teilbereiche von Baden- Württemberg, dem Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Wie bereits in den vorangehenden Kapiteln wurde, basierend auf den Kapiteln 2 bis 4, ein Katalog möglicher Wirkungen der Clusterförderung auf eine Region erstellt. Dieser gestaltet sich wie folgt: Tab. 10 Überblick über die möglichen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region im Allgemeinen Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, Februar/März 2010 Die Wirkungen der Clusterförderung auf die Region sind als tendenziell langfristig eintretend einzuschätzen, da sie erst in Folge einer positiven Clusterentwicklung 107

121 entstehen. Wie bereits in den vorangehenden Kapiteln handelt es sich bei den Auswirkungen der Förderung auf die Region lediglich um Einschätzungen. Diese wurden seitens des jeweiligen Clustermanagements vorgenommen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Commercial Vehicle Clusters Laut dem Clustermanagement ist aufgrund der Förderung des CVC bereits eine Vielzahl der mit der Clusterentwicklung in Verbindung stehenden Wirkungen in der Region eingetreten (siehe Tab. 11 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Commercial Vehicle Clusters). Neben Effekten, wie der Imagesteigerung der Nutzfahrzeugbranche in der Region, der Stärkung des regionalen Images sowie der Stärkung der regionalen Innovationskraft, siedelten sich u. a. aufgrund des Vorhandenseins des CVC vereinzelt neue Unternehmen in der Region an. Ferner wird der Förderung des CVC derzeit bereits sowohl eine Steigerung der regionalen Beschäftigung als auch Wettbewerbsfähigkeit zugeschrieben. Von den gegenwärtigen, wenn auch nur gering ausgeprägten Effekten, lassen sich erste Rückschlüsse auf eine wirksame Clusterförderung ableiten. Tab. 11 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Commercial Vehicle Clusters Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, Februar 2010 Die Wirkung eines Clusters, zu einer Beschleunigung des regionalen Strukturwandels beizutragen, 404 wird zukünftig seitens des Clustermanagements erwartet. Der Cluster erstreckt sich, wie bereits zuvor erwähnt, überregional, wodurch die Einstellung dieses Effekts aufgrund der Größe der Region zusätzlich erschwert und räumlich differenziert erfolgen wird. Dennoch wird dieser Effekt seitens des Clustermanagements langfristig angestrebt. Im Hinblick auf die Region des CVC stellt sich heraus, dass bereits eine große Anzahl, wenn auch gering ausgeprägter Effekte der Clusterförderung vorhanden 404 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon Online, Stichwort Regionaler Strukturwandel, aufgerufen am:

122 sind. Obgleich die gesamte Region, zu der ebenfalls Teilbereiche des Saarlandes und Baden-Württembergs zählen, von den Wirkungen der Clusterförderung profitieren soll, wird der CVC auf Landesebene ausschließlich von Rheinland-Pfalz gefördert. In diesem Bereich besteht Handlungsbedarf, die Belastung ausgewogener zu verteilen Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Die Wirkungen der Clusterförderung beziehen sich derzeit vorwiegend auf die Region der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied sowie Westerwaldkreis. Somit ist die Region des Clusters im Vergleich zu der des CVC räumlich wesentlich enger gefasst und klarer abgegrenzt. Im Zuge der Weiterentwicklung des Clusters ist aufgrund der teilweise grenzüberschreitenden Verbindungen, wie beispielsweise zu der Universität Siegen (siehe Kap Geographische Lage), von einer räumlichen Ausdehnung des Clusters auszugehen. Diese wird sich voraussichtlich aufgrund der starken regionalen Gebundenheit sowie der originären Kompetenzen begrenzt darstellen. Wider Erwarten sind in Anbetracht der frühen Entwicklungsphase des IMKK die Wirkungen der Förderung auf die Region bereits recht umfassend, wenn auch von geringer Intensität (siehe Tab. 12 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff). Effekte, wie der Imagegewinn der Branchen Metall, Keramik und Kunststoff in der Region sowie die Stärkung des regionalen Images sind bereits vorhanden. Diese werden u. a. auf die zahlreichen öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten des Clustermanagements zurückgeführt (siehe Kap Aktivitäten). Des Weiteren stehen mit dem Aufbau des IMKK bereits eine Steigerung der regionalen Innovationskraft und die Ansiedlung eines neuen Unternehmens in der Region in Verbindung. Tab. 12 Wirkungen der Clusterförderung auf die Region des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff Entwurf: Eigene Darstellung, Kaiserslautern 2010 Quelle: Eigene Erhebung, März 2010 Mit der Förderung des Innovationsclusters in Verbindung stehende Wirkungen, wie die Steigerung der regionalen Beschäftigung, der Wettbewerbsfähigkeit und die 109

123 Beschleunigung des regionalen Strukturwandels sind derzeit noch nicht eingetreten, werden seitens des Clustermanagements aber zukünftig erwartet. Im Vergleich zum CVC stellt sich die Anzahl der eingetretenen Wirkungen der Clusterförderung im IMKK geringer dar. Dies ist vornehmlich auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien zurückzuführen. Analog zum CVC sind bereits regionale Effekte vorhanden, die jedoch bei beiden Clustern durch eine geringe Intensität gekennzeichnet sind. Darüber hinaus besteht seitens des Clustermanagements eine hohe Erwartungshaltung bezüglich zukünftig eintretender regionaler Effekte. In Anbetracht der bereits bestehenden und der zukünftig erwarteten regionalen Effekte der Clusterförderung, können unter Berücksichtigung des frühen Entwicklungstands des IMKK erste positive Rückschlüsse auf eine wirksame Clusterförderung gezogen werden. 5.5 Zwischenfazit Die Betrachtung der Clusterförderung anhand der zwei ausgewählten Fallbeispiele CVC und IMKK zeigt, dass die Wirkungen der Förderung, wenn auch in geringer Intensität, den angestrebten Zielen bereits teilweise entsprechen, bzw. deren Erreichung zukünftig angestrebt wird. Bei beiden Clustern lassen sich u. a. anhand der Steigerung der Aktivitäten erste Effekte der Clusterförderung ableiten. Aufgrund des unterschiedlichen Entwicklungsgrads der Cluster variiert die Anzahl, Art und Intensität weiterer bereits eingetretener Wirkungen. Bei dem vergleichsweise weit entwickelten CVC sind nach Einschätzung des Managements bereits viele tendenziell kurz- bis langfristig entstehende Wirkungen der Clusterförderung eingetreten, obgleich die Clusteraktivitäten größtenteils auf eher kurz- bis mittelfristige Effekte abzielen. Die Einschätzung der Wirkungen seitens der Clusterpartner zeigt ein teilweise abweichendes Bild. Während das Großunternehmen bereits viele bestehende und zukünftig erwartete Wirkungen verzeichnet, beschränken sich die Auswirkungen des Clusters im Bezug auf das Kleinstunternehmen und das mittlere Unternehmen auf eher kurz- bis mittelfristige Effekte sowie eine niedrige Erwartungshaltung. Die eingetretenen Wirkungen im Bereich des Mittelstands stehen im Gegensatz zu den erwarteten Nutzen eines Clusters, der vorrangig in mittel- bis langfristigen Wirkungen gesehen wird. Bei der Betrachtung der Clusteraktivitäten zeigen sich ähnliche Tendenzen, die sich vorrangig in der Zuordnung einer höheren Effizienz seitens des Großunternehmens ausprägt. Obgleich nicht vernachlässigt werden sollte, dass die im Rahmen der Arbeit betrachteten Partner nur einen Ausschnitt der Mitgliedsorganisationen des Clusters darstellen, sollten die geringen Wirkungen im Bezug auf das Kleinstunternehmen und mittlere Unternehmen nicht unterschätzt werden. Dies gilt insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass auf EU- und Landesebene ein maßgebliches Ziel der Clusterförderung darin gesehen wird, KMU von der Förderung profitieren zu lassen, bzw. diese zu stärken. In diesem Zusammenhang sollte insbesondere für KMU ein größerer Nutzen entstehen. Nach Einschätzung des Clustermanagements sind bereits regionale Effekte der Förderung des CVC, wenn auch gering ausgeprägt, eingetreten. Bei dem im Aufbau begriffenen IMKK sind laut Einschätzung des Clustermanagements bereits sowohl grundlegende, mit der Vernetzung im Zusammenhang stehende Wirkungen der Clusterförderung, als auch einige eher 110

124 mittelfristig entstehende Effekte vorhanden. Das Clustermanagement zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Erwartungshaltung gegenüber den Wirkungen der Clusterförderung aus. Die Institute schätzen die Wirkungen des Clusters sehr unterschiedlich ein. Die länger bestehenden Institute, die bereits viele Auswirkungen, wie beispielsweise eine hohe Marktreichweite oder eine hohe Innovativität aufweisen, schätzen die vorhandenen Wirkungen des Clusters im Vergleich zum neu etablierten Institut geringer ein. Die bereits im Vorfeld des Clusteraufbaus bestehenden Institute erhoffen sich insbesondere durch werkstoffübergreifende Clusteraktivitäten einen weiteren Zugewinn an Wirkungen. Bei den in den Aufbau des IMKK eingebundenen Instituten zeigt sich, dass einige Clusteraktivitäten nicht gänzlich bekannt waren. Die bereits umgesetzten Aktivitäten wurden jedoch als weitestgehend wirksam eingeschätzt. Die regionalen Effekte der Clusterförderung legen dar, dass bereits viele Wirkungen vorhanden sind, wenn auch in geringer Intensität, was in Anbetracht der frühen Entwicklungsphase des Clusters als positiv zu bewerten ist. Generell kann der Förderung beider Cluster nach eingehender Analyse eine grundlegende Wirksamkeit zugesprochen werden und ist dem Entwicklungsstand der Cluster als angemessen einzuschätzen. Um die positiven Effekte von Clustern zukünftig auszuschöpfen, müssen die aus der Clusterförderung generierten Wirkungen um ein Vielfaches intensiviert werden. Bis zum Erreichen des übergeordneten Ziels der Clusterförderung, der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, bedarf es somit langfristig ausgerichteter Förderstrategien. Clusterförderung sollte daher, insbesondere, um langfristige Wirkungen zu erreichen, über zeitliche Kontinuität verfügen. 111

125 6 Handlungsempfehlungen 6.1 Handlungsempfehlungen für Clusterförderinstitutionen Aufbauend auf den im Verlauf der Arbeit gewonnenen Erkenntnissen über die Clusterförderung und deren Wirkungen werden im Folgenden Handlungsempfehlungen für Clusterförderinstitutionen (Fördergeber) formuliert. Diese beziehen sich thematisch sowohl auf die Entwicklung einer Clusterförderstrategie als auch auf die begleitende Förderung im Verlauf des Clusterauf- und -ausbaus. Ferner werden Handlungsempfehlungen hinsichtlich des Förderprozesses an sich gegeben. Die im Rahmen dieses Kapitel genannten Vorschläge bzw. Empfehlungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dennoch sollen die grundlegenden Themen abgedeckt werden. Orientierung an regionalen Spezifika Ausgangspunkt für eine sinnvolle und effektive Clusterförderstrategie sollte grundsätzlich eine Analyse der regionalen Kompetenzen bilden. Dies kann beispielsweise anhand von Methoden, wie der Ermittlung des Lokalisationsquotienten oder SWOT-Analysen erfolgen. Vielfach werden Cluster definiert, die mehr auf den Wünschen der beteiligten Akteure in Politik und Verwaltung basieren, als auf den tatsächlich in der Region vorhandenen Kompetenzen und Netzwerkstrukturen. Solche Cluster sind oftmals langfristig nicht wettbewerbsfähig. Das Ziel einer Strategie der Clusterförderung sollte daher darin bestehen, zunächst mögliche Alleinstellungsmerkmale einer Region zu identifizieren, diese zu entwickeln und auszubauen. Grundsätzlich sei angemerkt, dass es sich bei der Entwicklung von Clustern nicht um ein Standardinstrument zur Generierung von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit handelt. Aus diesem Grund sollte im Vorhinein abgewogen werden, inwiefern gegebenenfalls die Förderung anderer Formen der Vernetzung zielführender erscheint. Vermeidung von Monostrukturen Die regionalwirtschaftliche Spezialisierung durch die Förderung von Clustern beinhaltet nicht ausschließlich Vorteile. In Folge einer einseitigen Fokussierung können Monostrukturen entstehen, die zu einer starken branchenspezifischen Abhängigkeit der Region führen können. In diesem Kontext erscheint es daher von Vorteil, mehrere unterschiedliche Branchenfelder zu unterstützen. Dennoch sollte die Anzahl der zu entwickelnden Cluster begrenzt sein. Die Förderung einer zu großen Anzahl von Clustern kann einerseits zur Überforderung der Leistungsfähigkeit der regionalen Wirtschaftsförderung führen. Andererseits erschwert eine zu umfangreiche Spezialisierung eine klare Profilbildung der Region und beeinträchtigt auf diese Weise die internationale Vermarktung der Cluster. Entwicklung einer langfristig angelegten, zielgerichteten Förderstrategie Grundsätzlich besteht ein Konflikt zwischen politisch orientierten Fördermaßnahmen, die häufig an kurzfristigen Erfolgen innerhalb einer Legislaturperiode orientiert sind, und der Clusterentwicklung an sich, bei der es sich um einen langfristigen, kontinuierlichen Prozess handelt. In diesem Kontext gilt es, erreichbare, klar formulierte, strategische Ziele zu definieren und sich an kleinen Fortschritten zu orientieren. Ferner sollte die Förderung an den Entwicklungsstand sowie die regionalen und sektoralen Besonderheiten des Clusters angepasst sein 112

126 und sich die Schwerpunktsetzung demzufolge im Verlauf der Jahre individuell verändern. Das Ziel der Förderstrategie sollte immer darin bestehen, einen sich selbst finanzierenden Cluster zu entwickeln. Ein degressiver Förderansatz erscheint daher sinnvoll und notwendig. Aufbauen auf bereits vorhandenen Netzwerkstrukturen Bei der Umsetzung einer Clusterförderstrategie sollte auf bereits bestehenden clusterähnlichen Strukturen, wie beispielsweise regionalen Branchenverbänden oder auch Vereinen, aufgebaut werden. Auf diesem Weg werden Doppelstrukturen vermieden und es kann an bestehenden Netzwerkstrukturen, also bereits vorhandenen Kooperationen und Wissenskanälen, angeknüpft und aufgebaut werden. Interregionale und internationale Vernetzung Neben der Stärkung der clusterinternen Vernetzung, beispielsweise durch die Organisation von Branchendialogen und -plattformen, sollte darüber hinaus die interregionale und internationale Vernetzung von Clustern gefördert werden. Diese sind insbesondere für Lernprozesse und zur Verhinderung von Lock-in-Effekten von Bedeutung. In diesem Kontext stellt beispielsweise die Ausrichtung von überregional ausstrahlenden Fachkongressen eine Umsetzungsmöglichkeit dar. Ferner wird zukünftig auf EU-Ebene das Vorhandensein internationaler Kooperationen für die Förderung von Clustern ausschlaggebend sein, was eine zunehmende Einbindung von Clustern in internationale Wertschöpfungsketten erfordert. Clusterförderinstitutionen könnten die interregionale und internationale Vernetzung von Unternehmen u. a. durch die Herstellung von Kontakten zu externen Organisationen unterstützen. Stärkung des clusterinternen Wettbewerbs Die Förderung von Clustern sollte nicht ausschließlich auf die Vernetzung von Unternehmen sowie den Aufbau und die Entwicklung von Institutionen ausgerichtet sein. Sie sollte darüber hinaus ebenfalls den Wettbewerb stärken. Die Wettbewerbsfähigkeit eines Clusters begründet sich u. a. darin, dass Wettbewerb innerhalb des Clusters ständig praktiziert wird und auf diese Weise Innovationen angeregt werden. Daher sollten Clusterförderstrategien neben der Stimulierung von Kooperationen auch immer die Stärkung des regionalen Wettbewerbs beinhalten. Übernahme einer weitgehend begleitenden Rolle Wie bereits geschildert, besteht hinsichtlich der zeitlichen Orientierung politischer Fördermaßnahmen und der Clusterentwicklung ein grundlegender Gegensatz. Für die effektive Entwicklung eines Clusters scheint es daher auf lange Sicht sinnvoll, dass die an der Clusterentwicklung beteiligten zentralen Akteure aus der Wirtschaft bzw. dem Cluster stammen. Die Politik sollte im Rahmen der Clusterentwicklung eine begleitende Rolle übernehmen, die sich vorrangig auf die Initiierung erster Aktivitäten und die Gestaltung von Rahmenbedingungen beschränkt. Inspiration durch Best- und Bad-Practice-Beispiele Best-Practice-Beispiele können als Orientierung zur Entwicklung einer Clusterförderstrategie dienen. Daneben birgt die Analyse von Bad-Practice- Beispielen, also von problematischen oder schlechten Beispielen, zahlreiche Möglichkeiten, aus bereits erfolgten Fehlern oder entstandenen Problemen zu 113

127 lernen. Aufgrund zum Teil gänzlich unterschiedlicher Voraussetzung erscheint das ausschließliche Heranziehen von Best-Practice-Beispielen, wie das Paradebeispiel Silicon Valley, gegebenenfalls nicht zielführend. Die Betrachtung anderer Regionen, in denen die Clusterförderung nicht unbedingt optimal verläuft, bietet dagegen Potenziale, Bezüge zum eigenen regionalen Kontext herzustellen und eventuelle Problembereiche bereits im Vorhinein zu identifizieren und diesen frühzeitig zu begegnen. Optimierung auf den Förderebenen Grundsätzlich sollte eine einheitliche Clusterdefinition und somit eine gleiche Ausgangsbasis sämtlicher Akteure geschaffen werden. Bisher bestehen diesbezüglich (beispielsweise in Rheinland-Pfalz zwischen den Ministerien) divergierende Einschätzungen. 405 In diesem Kontext erscheint darüber hinaus eine intensivere verwaltungsinterne und -übergreifende Zusammenabreit sinnvoll. Die Clusterentwicklung muss von sämtlichen Akteuren der verschiedenen Fachressorts und politischen Gremien getragen und unterstützt werden. Durch mehr Synergien und Komplementaritäten zwischen den unterschiedlichen Programmen und Initiativen kann die Clusterförderung möglichst optimal und wirkungsvoll erfolgen. Einbeziehung der kommunalen Ebene Neben der Ebene der EU, des Bundes und des Landes sollte die kommunale Ebene in den Prozess der Clusterförderung integriert werden. Dies ist insbesondere bei überregional orientierten Clustern nur eingeschränkt möglich, da sich für die einzelnen Kommunen kein direkter Nutzen ableiten lässt. Ferner sehen sich die Kommunen angesichts der zum Teil prekären Lage ihrer Haushalte zur Konzentration ihrer Mittel gezwungen. Dennoch sollte insbesondere bei Clustern mit einem geringen räumlichen Umgriff die jeweilige Kommune intensiver in den Förderprozess einbezogen werden. Steigerung der Transparenz und Verschlankung auf EU-Ebene Insbesondere hinsichtlich des Bezugs von EFRE-Mitteln auf EU-Ebene bestehen u. a. ein vergleichsweise aufwändiges Antragsverfahren, lange Wartezeiten bezüglich der Fördermittelzuteilung sowie ein aufwändiges Berichtswesen. Um eine gerechtfertigte Verteilung der Fördermittel zu gewährleisten, bildet ein exaktes und nachvollziehbares Berichtwesen eine grundlegende Voraussetzung. Dennoch sollte dieses in einem ausgewogenen Verhältnis zum Aufwand seitens der Leistungsempfänger stehen. Diesbezüglich wäre eine Steigerung der Transparenz, beispielsweise im Hinblick auf die Förderwürdigkeit spezieller Vorhaben, dienlich. Ferner stellen aufwändige Antragsverfahren und lange Wartezeiten bezüglich der Mittelzuteilung vor allem neu etablierte Cluster, die auf die finanzielle Unterstützung in besonderem Maße angewiesen sind, vor erhebliche Herausforderungen. Hierbei wäre eine praxisfreundlichere Gestaltung des Förderprozesses auf EU-Ebene hilfreich. 405 Vgl. Expertengespräch Heinz Kolz (2010), Referent für Investitionsgüterindustrie (Referat 8303) des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland- Pfalz. 114

128 Landesgrenzen überschreitende Förderung Die Region eines Clusters orientiert sich nicht an administrativen, sondern vielmehr an wirtschaftlichen Regionsgrenzen. Cluster können sich daher über den Bereich eines Bundeslandes hinaus erstrecken. In diesem Kontext wird die finanzielle Förderung von Clustern vor Herausforderungen gestellt, da die zur Verfügung gestellten Landesmittel häufig nur innerhalb des entsprechenden Bundeslandes verausgabt werden dürfen. Um die Clusterstrukturen auch außerhalb der Landesgrenzen zu fördern, kann lediglich auf weiche Instrumente der Clusterförderung, wie beispielsweise Netzwerkbildung zurückgegriffen werden. Darüber hinaus stehen der grenzüberschreitenden Förderung oftmals unterschiedliche wirtschaftspolitische Ausrichtungen und Schwerpunktsetzungen entgegen. Diesbezüglich sollten Umsetzungsmöglichkeiten geschaffen werden, Cluster auch Landesgrenzen überschreitend zu fördern. Beibehaltung eines kontinuierlichen Monitorings Während einige Strategien der Clusterförderung bereits relativ frühzeitig umfassende positive Wirkungen erzeugen, kann auch das entgegengesetzte Extrem eintreten. Einige Strategien können sich als falsch, nicht umsetzbar oder schlichtweg als nicht mehr notwendig erweisen. Um solche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und diesen gegebenenfalls entgegen zu wirken oder die Förderung rechtzeitig um- oder einzustellen, erscheint ein kontinuierliches Monitoring der Wirkungen der Clusterförderung essentiell. 6.2 Handlungsempfehlungen für Clusterinitiativen im Allgemeinen Entsprechend dem vorhergehenden Kapitel basieren die an die Clusterinitiativen adressierten Empfehlungen auf den im Rahmen der Arbeit gewonnenen Erkenntnissen hinsichtlich der Clusterförderung im Allgemeinen sowie deren Wirkungen. Einen Bestandteil der formulierten Handlungsempfehlungen bilden Vorschläge zur Verwendung der Fördermittel, die während des Clusterauf- und - ausbaus relativ flexibel eingesetzt werden können. Strategische Besetzung des Clustermanagements Die Besetzung des Clustermanagements ist aufgrund der leitenden Funktion für die Entwicklung eines Clusters entscheidend. (Die) Wirksamkeit jedes regionalen Förderansatzes (ist) entscheidend von den persönlichen Qualitäten der verantwortlichen Akteure (abhängig). 406 Aus diesem Grund sollte der Clustermager über umfangreiche Erfahrungen und Kontakte zu clusterrelevanten Akteuren (Politik, Wirtschaft, Verwaltung etc.) sowie über ein umfassendes Wissen im Bezug auf die jeweilige Clusterbranche und die Region verfügen. Je mehr Kontakte und Wissen der Manager beispielsweise bezüglich der Möglichkeiten der Clusterförderung mit sich bringt, desto weniger muss auf externe (kostenintensive) Beratung zurückgegriffen werden. 406 Eisebith, Günter/ Fromhold-Eisebith, Martina (2008a): a. a. O., S

129 Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Neuerungsprozesses Clusterinitiativen sollten einen kontinuierlichen Neuerungsprozess durchlaufen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sich fortwährend gegenüber anderen, ähnlichen ausgeprägten Clustern abzuheben. Diesbezüglich müssen die Entwicklungsstrategie sowie die Ausrichtung des Cluster kontinuierlich überprüft, die Wünsche der Mitglieder erhoben und die Meinung Externer eingeholt werden. Die Einbeziehung externer Einflüsse kann beispielsweise im Rahmen von Vorträgen auf clusterinternen Veranstaltungen oder durch punktuelles Mitwirken bei Projektgruppensitzungen erfolgen und dazu beitragen, dass eine Abschottung des Cluster und damit einhergehende Lock-in-Gefahren vermieden werden. Ausrichtung der Clusteraktivitäten Clustermitglieder nehmen hauptsächlich mittel- bis langfristig mit einem Cluster in Verbindung stehende Wirkungen, wie beispielsweise die Steigerung der Forschungsaktivitäten oder die Umsatzsteigerung, als Vorteile wahr. Grundsätzlich gilt es daher, die Aktivitäten im Cluster auf die Generierung solcher Effekte auszurichten. Dies kann beispielsweise durch das gezielte Anbahnen von Interaktionen zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Akteuren geschehen. Generierung von Win-win-Situationen und Kommunikation der Wirkungen Unabhängig von der Organisationsstruktur eines Clusters muss eine Win-win- Situation für alle Mitglieder entstehen. Diese sollte, unabhängig von der Unternehmensgröße und -ausrichtung sämtliche Mitglieder umfassen und möglichst einen Vorteil, der die Mitgliedsbeiträge rechtfertigt, bedingen. Grundsätzlich sollte den Mitgliedern einer Clusterinitiative durch Quick-Wins, also Vorhaben, die schnell zu sichtbaren Ergebnissen führen, kontinuierlich der Nutzen der Mitgliedschaft im Cluster sichtbar gemacht werden. Messbare Wirkungen eines Clusters treten in der Regel erst langfristig ein. Dieses ist den einzelnen Clustermitgliedern zu kommunizieren, damit zu hohe Erwartungshaltungen relativiert und die Gefahr eines Ausscheidens im Zuge unbefriedigender Erwartungen minimiert wird. Einbindung bzw. Ausbau der Beziehungen zu relevanten Akteuren in der Region Für eine möglichst effiziente und optimale Entwicklung eines Clusters bilden der persönliche Kontakt mit den maßgeblichen Akteuren vor Ort sowie die Förderung von vertrauensvollen und zielgerichteten Austauschbeziehungen eine wesentliche Voraussetzung. Eine möglichst breite Unterstützung der Clusterinitiative seitens der Politik und Verwaltung führt zu einem regionalen Commitment bezüglich der Aktivitäten und der Bedeutung der Clusterinitiative. Ferner tragen gute Kontakte zu maßgeblichen Akteuren der Förderinstitutionen dazu bei, im Vorfeld über ausstehende Calls (der Bekanntgabe eines Aufrufs zur Einreichung von Förderanträgen) informiert zu werden. Auf diesem Weg können frühzeitig Projektskizzen zum Antrag auf Gewährung von Fördermitteln vorbereitet werden, wodurch eine höhere Wahrscheinlichkeit der Bewilligung erzielt werden kann. 116

130 Initiierung neuer Kooperationen Für die Clusterentwicklung gewinnen überregionale Kooperationen, beispielsweise zu anderen Clustern, zunehmend an Bedeutung. Die Initiierung solcher Kontakte und auch internationaler Kooperationen sollten seitens der Clusterinitiative kontinuierlich angestrebt werden. Hinsichtlich des Bezugs von Mitteln zur Clusterförderung auf EU-Ebene wird das Vorhandensein internationaler Kooperationen zukünftig eine wesentliche Voraussetzung darstellen. Stärkung des Wettbewerbsaspekts Der Wettbewerbsaspekt ist neben dem der Kooperation ein Grundbestandteil von Clustern. Innerhalb von Clusterinitiativen wird er dennoch meist vernachlässigt und sollte eine höhere Gewichtung erfahren. Innovationskonkurrenz hat sich als eine treibende Kraft für die Fortentwicklung von Clustern erwiesen. Dies ist vorrangig auf die durch die Kooperation konkurrierender Mitglieder entstehenden Anreize zur Diversifizierung, Variation und Innovation zurückzuführen. Für Clusterinitiativen ist es daher von Bedeutung, Austauschpotenziale konkurrierender Unternehmen, die aus eigener Initiative nicht zu engen Verflechtungen tendieren, zu identifizieren und kommunizieren. Themenfelder könnten in diesem Kontext Forschungsausstattung, Arbeitsmarktpolitik etc. darstellen. Als vertrauensbildende Maßnahmen wären diesbezüglich Geheimhaltungsvereinbarungen denkbar. Kommunikation der Erwartungen Der Bezug von Fördermitteln allein ist kein Garant für die erfolgreiche Entwicklung einer Clusterinitiative. Ein Cluster lebt insbesondere durch das freiwillige Engagement seiner Mitglieder. Clustermitglieder profitieren in der Regel gerne von den Vorteilen eines Cluster, sind aber nur eingeschränkt gewillt, sich im Cluster selbst zu engagieren. Diesbezüglich gilt es, den (potenziellen) Mitgliedern eines Clusters neben den Vorteilen einer Clustermitgliedschaft, auch die Erwartungen, die an sie gestellt werden, zu kommunizieren und diese entsprechend einzufordern. Inspirationen durch Best- und Bad-Practice-Beispiele Auch im Hinblick auf die Clusterinitiativen gilt es, begleitend Best- und Bad-Practice- Beispiele zu analysieren und von diesen zu lernen. Dabei sollte insbesondere berücksichtigt werden, dass Beispiele erfolgreicher Clusterinitiativen nicht unmittelbar auf ein bestehendes Cluster übertragen werden können. Best-Practices sollten als Inspirationsquelle, nicht als Rezeptur für die erfolgreiche Entwicklung von Clustern angesehen werden. Bad-Practice-Beispiele können Aufschluss über potenzielle Problemfelder beim Aufbau von Clusterinitiativen geben und helfen, diese im Vorfeld zu beseitigen. Ein positiver Nebeneffekt der Betrachtung anderer Clusterinitiativen liegt darüber hinaus in dem Verfolgen der Entwicklung anderer, evtl. sogar konkurrierender Cluster. Kontinuierliche Information über Fördermittel Auf den verschiedenen Förderebenen bestehen umfassende Angebote der Clusterförderung, die durch themenbezogene Förderung ergänzt werden können. Diesbezüglich gilt es, sich ständig über das Förderangebot zu informieren. Auch die Teilnahme an Zusammenschlüssen, wie beispielsweise der bundesweiten Initiative Kompetenznetzwerke Deutschland, deren maßgeblicher Nutzen in der Vernetzung besteht, stellen hilfreiche Maßnahmen dar, um sich öffentlichkeitswirksam zu 117

131 präsentieren. Darüber hinaus sollte untersucht werden, inwiefern bei einer grenzübergreifenden Ausdehnung einer Clusterinitiative Unterstützungen aller nutznießenden Bundesländer erhalten werden kann. Sicherstellung der Finanzierung größerer Forschungsvorhaben Da insbesondere die Realisierung größerer Forschungsvorhaben eine zunehmende Spezialisierung des Clusters bewirkt, in dem durch das Zusammenwirken eigene Produkte kreiert bzw. optimiert werden, sollte die Finanzierung solcher Vorhaben sichergestellt sein. Neben der Akquise themenbezogener Fördermittel könnte diesbezüglich die Etablierung eines Projektfördertopfes unterstützend wirken. Stärkung der Lobby Die Lobbyarbeit sollte vermehrt in den Fokus der Clusterinitiativen gerückt werden. Eine Interessensstärkung der Clusterbranche kann neben dem Clustermanagement ebenfalls durch die Mitglieder (beispielsweise Großunternehmen) erfolgen. Hierdurch kann langfristig dazu beigetragen werden, dass u. a. die Wahrscheinlichkeit der Bewilligung von Förderanträgen steigt. Die Stärkung der jeweiligen Clusterlobby sollte als ein kontinuierlich begleitender Prozess ausgestaltet sein. 6.3 Handlungsempfehlungen für den Commercial Vehicle Cluster Grundlage für die an die beiden Beispielcluster aus Rheinland-Pfalz adressierten Handlungsvorschläge in Kap. 6.3 und 6.4 bilden die im Verlauf der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse über die Clusterförderung und deren Wirkungen. Grundsätzliche Unterschiede der beiden Cluster, die sich zum Teil auch im Rahmen der Handlungsempfehlungen abzeichnen, bestehen u. a. in der Entwicklungsphase, der Clusterbranche/n, der Lage und der Organisationsform. Unter den Handlungsempfehlungen befinden sich erneut Vorschläge hinsichtlich der Verwendung der Fördergelder, die, wie bereits aufgeführt, relativ zweckungebunden eingesetzt werden können (siehe Kap und Kap Fördersituation). Langfristigen Nutzen des Clusters kommunizieren Die Erwartungshaltung der Clusterpartner bezieht sich vorrangig auf mittel- bis langfristig angelegte Effekte, wie bspw. Beschäftigungssteigerung, leichtere Kundenakquise und höhere Marktreichweite. Hierbei handelt es sich um komplexe Wirkungen, die nicht innerhalb eines kurzen Zeithorizonts erzielt werden können. Um unrealistischen Erwartungshaltungen entgegenzuwirken, sollte den Partnern der mittel- bis langfristige Wirkungshorizont verstärkt kommuniziert werden. Eine maßgebliche Voraussetzung zum Erreichen der zuvor genannten Erwartungen stellt das Zusammenwirken der einzelnen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Akteure dar, durch die sich erst die erforderliche Eigendynamik des Clusters entwickelt. Steigerung des Nutzens für KMU Das Ergebnis der im Rahmen der Arbeit durchgeführten Erhebung zeigte, dass insbesondere das Großunternehmen mit Steuerungswirkung (Gesellschafter) von bereits eingetretenen Effekten der Clusterförderung profitiert. Beim mittelständischen und im besonderen Maße beim Kleinstunternehmen stellen sich die bereits eingetretenen sowie die zukünftig erwarteten Wirkungen gegenüber dem Cluster begrenzt dar. Dies entspricht nicht der auf den politischen Ebenen (EU, 118

132 Bund, Land) propagierte Zielsetzung, laut der insbesondere KMU von der Förderung profitieren sollen. Ein wesentliches Augenmerk sollte daher zukünftig darauf gerichtet sein, den Nutzen und die Wirkungen des Clusters stärker auf die mittelständischen und vor allem die Kleinstunternehmen auszurichten. Falls dies nicht zeitnah umsetzbar ist, könnte das Engagement der Großunternehmen zumindest vermehrt in Anspruch genommen (beispielsweise durch ein stärkeren Einsatz bei der Projektgruppenarbeit) oder die Partnerbeiträge der Kleinstunternehmen anteilsmäßig weiter reduziert werden. Optimierung der internen Kommunikation Im Rahmen der Arbeit stellte sich heraus, dass dem Management nicht gänzlich die Wirkungen des Clusters auf die Partner bekannt sind. Diesbezüglich erscheint es sinnvoll, den clusterinternen Informationsfluss zu optimieren und einen gezielten Austausch der positiven und negativen Wirkungen des Clusters zu initiieren. Seitens der Partner wurde sowohl der Newsletter als auch der Internetauftritt des Clusters positiv bewertet, wobei in diesem Zusammenhang auf die geringe Resonanz (beispielsweise im Rahmen von Unternehmensvorstellungen) aus diesen Aktivitäten hingewiesen wurde. Ein regelmäßiges Feedback seitens des Clustermanagements über die Verbreitung dieser Medien, beispielsweise in Form von Zugriffszahlen und Rückmeldungen, könnte den Nutzen dieser Aktivitäten widerspiegeln. Dies könnte in Form eines monatlichen clusterinternen E-Newsletter erfolgen. Ausbau erfolgreicher Aktivitäten Besonders erfolgreiche Clusteraktivitäten wie u. a. die Jahres- und Quartalsveranstaltungen sowie spezifische Nutzfahrzeug-Veranstaltungen, wie beispielsweise das Commercial Vehicle Symposium Kaiserslautern, werden seitens der Partner als besonderes effektiv angesehen. Der Vorteil wird hierbei nicht ausschließlich an dem kommunizierten Wissen festgemacht, sondern insbesondere in dem praktizierten Networking gesehen. Eine Verstärkung der Teilnahme an Veranstaltungen oder der Ausrichtung von Veranstaltungen, die explizit auf die Nutzfahrzeugbranche ausgerichtet sind, könnte eine erfolgreiche Clusterentwicklung fördern. Stärkere Ausrichtung der Aktivitäten auf mittel- bis langfristige Wirkungen Der Nutzen des Clusters für die Partnerunternehmen wird weniger in tendenziell kurzfristig eintretenden Wirkungen, wie beispielsweise einer Kommunikationssteigerung oder einem verstärkten Informationsaustausch gesehen. Diese, maßgeblich mit der Vernetzung im Zusammenhang stehenden Wirkungen, bieten den Partnern angesichts der Beitragszahlungen auf Dauer nicht genügend Nutzen. Die Durchführung größerer Forschungsvorhaben, anhand derer mittel- bis langfristige Nutzen für die Partner generiert werden könnten, wie beispielsweise eine höhere Standortbindung oder eine höhere Produktivität sind für die weitere Entwicklung des CVC ausschlaggebend. Hierdurch kann sowohl die Zufriedenheit als auch das eingebrachte Engagement der Partnerunternehmen gesteigert werden. Wettbewerb forcieren (sowohl clusterintern als auch zu anderen Clustern) Wie bereits mehrfach erwähnt, erhält der Wettbewerbsaspekt innerhalb eines Clusters obgleich seiner innovationssteigernden Wirkung häufig keine bzw. nur eine untergeordnete Beachtung, so auch im CVC. Vor allem konkurrierende Unternehmen profitieren jedoch in besonderem Maße durch die auf diesem Weg 119

133 entstehenden Anreize zur Diversifizierung, Variation und Innovation. Schwierigkeiten bezüglich zu starker Konkurrenzen, wie beispielsweise dem Blockieren des Wissensaustauschs können durch die Identifikation und Kommunikation von Themen, die von gemeinsamer Bedeutung sind, umgangen werden. Themen gemeinsamer Relevanz könnten beispielsweise Forschungsausstattung, Arbeitsmarktpolitik und Ausbildungsangebote, Umweltschutz, Flächenpolitik etc. darstellen. Grenzüberschreitende Förderung in Betracht ziehen Da sich der CVC neben dem Bundesland Rheinland-Pfalz auch über Teilbereiche der Länder Baden-Württemberg, Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen erstreckt, sollte eine Beteiligung insbesondere des Bundeslandes Baden- Württemberg an der Clusterentwicklung angestrebt werden. Hierbei müsste es sich nicht zwangsläufig um finanzielle Fördermaßnahmen handeln. Auch weiche Instrumente, wie beispielsweise die Bereitstellung von Informationen, Beratungen, Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Herstellen von Kontakten, könnten die Entwicklung des Clusters unterstützen. Finanzierungsmöglichkeiten für Forschungsvorhaben schaffen Im CVC ist derzeit eine gewisse Resignation seitens des Mittelstands zu erkennen, da es derzeit schwer fällt Forschungsvorhaben anzustoßen. Die Ursache liegt in fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten, begleitet von erfolglosen Fördermittelakquisen. Diesbezüglich würde es sich anbieten, mittelfristig ein Projektbudget bereitzustellen, das sich beispielsweise aus Partnerbeiträgen finanziert. Der Anstoß von Forschungsvorhaben könnte zudem neue Energie in die Clusterarbeit bringen. Lobbyarbeit betreiben Die erfolglose Akquise von Fördermitteln für größere Forschungsvorhaben ist unter anderem auf die schwache Lobby der Nutzfahrzeugbranche auf den verschiedenen administrativen Ebenen zurückzuführen. Die deutsche PKW-Lobby ist diesbezüglich strategisch besser aufgestellt. Vielfach ist den verschiedenen politischen Ebenen der signifikante Unterschied zwischen beiden Branchen nicht bewusst, der sich u. a. in einer wesentlich innovativeren, komplexeren und aufwändigeren Technologie in Nutzfahrzeugen äußert. Eine stärkere Lobbyarbeit, die wesentlich durch Großunternehmen wie beispielsweise John Deere unterstützt werden könnte, würde voraussichtlich zu einer stärkeren Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Branche führen. Dadurch könnte eine stärkere Abgrenzung zum PKW-Bereich erreicht werden und höhere Chancen auf die Zuteilung von Fördermitteln entstehen. Anpassung der Partnerbeiträge Um zukünftig mehr Aktivitäten lancieren und Projektbudget bereit stellen zu können, erscheint eine Anpassung der Partnerbeiträge sinnvoll. Hierbei wäre zu beachten, dass die Beiträge für Kleinstunternehmen, die eine Beteiligung am CVC aufgrund der geringen Kapazitäten hinsichtlich Beschäftigter, finanzieller Belastung etc. vor Herausforderungen stellt, weiterhin auf einem geringen Niveau gehalten werden. Verstärkung internationaler Kooperationen Die Bedeutung der Internationalisierung von Clustern gewinnt aufgrund der internationalen Wirtschaftsverflechtungen und des Globalisierungsprozesses 120

134 zunehmend an Bedeutung. Eine Intensivierung der Maßnahmen zur internationalen Positionierung und Sichtbarkeit des Clusters, Aktivitäten zur grenzüberschreitenden Vernetzung sowie Maßnahmen, anhand derer Internationalisierungsansätze der Clusterpartner unterstützt werden, könnten diesbezüglich förderlich wirken und die Entwicklung des CVC vorantreiben. Organisation externer Impulse Um einen ständigen Neuerungsprozess im Cluster aufrecht zu erhalten, können durch externe Impulse neue Ideen und kreative Denkprozesse im Cluster generiert werden. Hierfür bieten sich (clusterinterne) Veranstaltungen an, zu denen Vertreter anderer Cluster oder Clusterexperten eingeladen werden und über ihre Erfahrungen berichten. Weiterhin könnte die Darstellung von Best-Practice- oder Bad-Practice- Beispielen den Blickwinkel auf eigene Probleme verändern und das neue Wissen Anregungen für die Clusterarbeit bringen. 6.4 Handlungsempfehlungen für den Innovationscluster Metall-Keramik- Kunststoff Die Grundlagen der Handlungsempfehlungen für den Innovationscluster Metall- Keramik-Kunststoff orientieren sich an denen des vorhergehenden Unterkapitels (siehe Kap. 6.3 Handlungsempfehlungen für den Commercial Vehicle Cluster). Schaffung klarer Organisationsstrukturen Der Aufbau des Innovationsclusters stellt sich aufgrund seiner Ausdehnung auf die drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis sehr komplex dar. Das Clustermanagement ist entsprechend der branchenspezifischen Konzentration auf die drei Landkreise verteilt, was sich hinsichtlich der einheitlichen Außendarstellung als schwierig erweisen könnte. Die Einbettung eines übergeordneten zentralen Clustermanagements, wie es bereits seitens des Wirtschaftsministeriums angedacht ist, könnte hier Abhilfe schaffen. Bei der Installation dieser übergeordneten koordinierenden Instanz wäre jedoch zu beachten, dass hierdurch keine Intransparenz und Doppelstrukturen entstehen. Nutzen des Clusters kommunizieren Im derzeitigen Entwicklungsstadium des Innovationsclusters sind den potenziellen Mitgliedern, also Unternehmen im Bereich Metall, Keramik und Kunststoff die Vorteile bzw. positiven Wirkungen des Clusters noch nicht im vollen Umfang bewusst. Insbesondere die Tatsache, dass Leistungen, die derzeit über Institute in Auftrag gegeben wurden, nun im Rahmen des Clusters, verbunden mit einem eventuellen Mitgliedsbeitrag, abgerufen werden sollen, erscheint schwer nachvollziehbar. Diesbezüglich gilt es, den potenziellen Mitgliedern verstärkt den zusätzlichen Nutzen des Clusters zu kommunizieren, der u. a. in der branchenübergreifenden Aufstellung des Clusters begründet liegt. In diesem Kontext sollte ebenfalls den bereits in die Clusterarbeit integrierten Instituten der (geldwerte) Zugewinn des Clusters kommuniziert werden, der auch für diese insbesondere in der werkstoffübergreifenden Ausrichtung des IMKK besteht. Stärkere Einbindung der maßgeblichen themenbezogenen Institute und Netzwerke Die in den drei Landkreisen bereits bestehenden oder derzeit im Aufbau befindlichen Institute in den Bereichen Metall, Keramik und Kunststoff sollten 121

135 verstärkt in die Clusterarbeit integriert werden. Die Erhebungen im Rahmen der Arbeit zeigten, dass den Instituten nicht sämtliche Aktivitäten des Clustermanagements bekannt waren. Insbesondere bietet das Anknüpfen an bereits etablierten Kooperationen/Netzwerkstrukturen, wie beispielsweise dem Bereich Keramik im Westerwald, der sich im Vorfeld des Aufbaus des IMKK als eine Art Keramik-Cluster verstand, Vorteile. Diesbezüglich kann von bereits bestehenden (internationalen) Kooperationen sowie von einem breiten Fachwissen im Bereich Keramik profitiert werden. Weiterhin stellt sich die räumliche Entfernung zwischen den, in den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Landkreise angesiedelten regionalen Clustermanagern und den maßgeblichen Instituten die Clusterentwicklung vor Herausforderungen. Eine räumliche Nähe könnte sich vorteilhaft auf die Kommunikationsstrukturen sowie den Wissensaustausch und somit letztendlich auf die Entwicklung des Innovationsclusters auswirken. Ausbau der (werkstoffübergreifenden) Aktivitäten Entsprechend der unterschiedlichen Ausprägungen der Branchen (Konzentration etc.) in den Landkreisen sollten Aktivitäten ausgebaut werden, die zu einer (werkstoffübergreifenden) Spezialisierung beitragen. Darüber hinaus sollte, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass sich der maßgebliche Nutzen der in die Clusterarbeit eingebundenen Institute durch die branchenübergreifende Vernetzung generiert, verstärkt auf die Durchführung werkstoffübergreifender Aktivitäten abgezielt werden. Identifikation mit dem Innovationscluster Obgleich sich der IMKK derzeit noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, sollten Aktivitäten zur Steigerung der Identifikation der potenziellen Mitglieder und der Region mit dem Cluster ausgebaut werden. Auf diese Weise wird durch die Förderung eines gemeinsamen Wir-Gefühls bereits im Vorfeld einer möglichen Mitgliedschaft die Grundlage für Vertrauen und Reziprozität im Cluster geschaffen. Diesbezüglich erscheint eine Verstärkung der bereits bestehenden Öffentlichkeitsarbeit u. a. durch Presseartikel, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen hilfreich. Auch Aktivitäten, die sich nicht ausschließlich an potenzielle Clustermitglieder richten, könnten zu einem regionalen Commitment gegenüber dem Innovationscluster beitragen. Inspiration durch Best-Practice- und Bad-Practice-Beispiele Das Lernen aus Erfahrungen von Best-Practice- und insbesondere Bad-Practice- Beispielen stellt sich in vielerlei Hinsicht förderlich für die Clusterentwicklung dar. Zum einen kann durch die Betrachtung von Beispielen guter Praxis Inspiration durch besonders vorteilhafte Entwicklungen erfolgen. Beispiele schlechter Praxis hingegen ermöglichen das Lernen aus bereits erfolgten Fehlern. Zum anderen kann die Analyse oder die Vorstellung anderer Clusterinitiativen, beispielsweise im Rahmen von Veranstaltungen des Innovationsclusters, dazu dienen, potenziellen Mitgliedern den Nutzen des Clusters für das eigene Unternehmen und die Region zu kommunizieren. Des Weiteren können externe Einflüsse dazu beitragen neue Impulse zu schaffen und die clusterinterne Dynamik insbesondere in der Aufbauphase steigern. 122

136 7 Fazit und Ausblick Im Zuge der Regionalisierung nimmt der Clusteransatz eine bedeutende Stellung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen ein. In diesem Kontext bilden Cluster einen wichtigen Faktor im Standortwettbewerb um mobile Produktionsfaktoren, wie beispielsweise Sach- und Humankapital sowie Wissen. Die Förderung von Clustern bietet die Möglichkeit die regionale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und trägt insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden interregionalen Konkurrenz maßgeblich zur einer nachhaltigen Regionalentwicklung bei. Die im Rahmen der Arbeit betrachteten Ansätze der Clusterförderung zeugen von einem, sämtliche politische Ebenen umfassenden, umfangreichen Angebot. Während die EU die Handlungsebene der Clusterförderung vorrangig den Ebenen der Nationen, Regionen und Kommunen zuschreibt und daher vorrangig weiche Instrumente zur Unterstützung des Aufbaus und der Entwicklung bereitstellt, wird die Förderung auf Bundesebene maßgeblich durch den Spitzenclusterwettbewerb im Zuge der Hightech-Strategie geprägt. Die im Rahmen der Clusterförderung auf Landesebene betrachteten Beispiele sind, insbesondere durch sehr unterschiedliche Unterstützungsstrategien sowie durch eine starke Orientierung an sogenannten Zukunftstechnologien, gekennzeichnet. Diese Ausrichtung kann sich zukünftig als problematisch erweisen, da viele Länder zur Spezialisierung in den gleichen Branchen neigen und der Konkurrenzdruck auf diese Weise steigt. Insgesamt betrachtet sind die Ziele der Clusterförderung sehr allgemein gehalten und ähneln sich auf allen politischen Ebenen. Mit der Förderung von Clustern soll durch die Unterstützung des Aufbaus und der Entwicklung deren Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Obgleich die Möglichkeiten der Unterstützung auch weiche, immaterielle Maßnahmen, u. a. zur Anregung von Kooperationen umfassen, beschränkt sich die Bundes- und Landesebene vorwiegend auf harte Steuerungsmittel (finanzielle Unterstützung). Die Zweckbindung der erhaltenen Fördergelder begrenzt sich dabei auf den Einsatz im Kontext des Clusterauf- und -ausbaus. Generell sind die Fördermaßnahmen mehr auf das Kollektiv der Clusterakteure als auf die einzelnen Unternehmen und Institute ausgerichtet. Auswirkungen der Förderaktivitäten werden jedoch sowohl auf Ebene der einzelnen Akteure, der jeweiligen Clusterinitiative insgesamt, als auch auf Ebene der Regionalwirtschaft erwartet. Insbesondere KMU sollen von der Clusterförderung profitieren, da diese aufgrund ihrer Unternehmensgröße darauf angewiesen sind Netzwerke mit Partnern zur Wissensgenerierung und Markterschließung zu nutzen. Das Bundesland Rheinland-Pfalz verfolgt zwar keine explizite Clusterpolitik, fördert aber im Rahmen seiner Technologie- und Innovationspolitik die Bildung zahlreicher Cluster. Neben Clustern in allgemein anerkannten Schlüsseltechnologien befinden sich unter den geförderten Branchen auch solche mit Ausrichtung auf originäre Kompetenzen, die auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Die beiden im Rahmen der Arbeit untersuchten rheinland-pfälzischen Clusterinitiativen unterscheiden sich, beginnend bei der Branchenausrichtung über die Entwicklungsstufe bis hin zur raumstrukturellen Lage, in vielerlei Hinsicht. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Verwendung der Fördergelder wider. Während der derzeitige Fokus des im Aufbau befindlichen IMKK beispielsweise vorrangig auf die 123

137 Errichtung clusterrelevanter Infrastruktur sowie Netzwerkstrukturen ausgerichtet ist, konnte das überwiegend in Verdichtungsräumen agierende CVC bereits von Beginn an u. a. von vorhandenen Forschungseinrichtungen profitieren, wodurch vergleichbare Investitionen nicht notwendig waren. Die Förderaktivitäten des CVC und IMKK wurden hinsichtlich der drei Wirkungsrichtungen Wirkungen auf den Cluster im Gesamten, Wirkungen auf die Mitgliedsorganisationen und Wirkungen auf die Region untersucht. Grundsätzlich konnte im Fall beider Cluster eine Wirksamkeit der Clusterförderung festgestellt werden, die sich allerdings gegenwärtig, selbst bei dem weiter entwickelten CVC, in einer eher geringen Ausprägung niederschlägt. Die Mitgliedsorganisationen sehen insbesondere einen Nutzen in den tendenziell mittel- bis langfristig eintretenden Wirkungen der Cluster. Zum Erreichen dieser Effekte sowie zur Intensivierung der bereits vorhandenen Wirkungen liegt noch ein langer Entwicklungsweg vor beiden Clustern. Diesbezüglich bedarf es langfristig ausgerichteter Förderstrategien. Ferner zeigte die Analyse der Wirkungen, welche Handlungsbedarfe hinsichtlich der Bereitstellung sowie der Inanspruchnahme der Fördermittel bestehen. Nichtsdestotrotz sollten die im Rahmen der Arbeit erfassten Erkenntnisse anhand weiterer Erhebungen konkretisiert werden. Wie sich die Clusterförderung in Rheinland-Pfalz zukünftig weiterentwickeln wird und welche Schwerpunkte und Ziele diesbezüglich gesetzt werden, wird nicht zuletzt von der Landtagswahl im Jahr 2011 bestimmt. Der Konflikt zwischen der einerseits auf Langfristigkeit und Kontinuität angewiesenen Clusterentwicklung, sowie der andererseits an kurzfristigen Erfolgen innerhalb einer Legislaturperiode ausgerichteten politischen Maßnahmen, würde bei einem möglichen politischen Wechsel auch die Cluster in Rheinland-Pfalz vor Herausforderungen stellen. Zukünftig gilt es, aufgrund der allgemein relativ eingeschränkten Kenntnisse hinsichtlich der Wirkungen der Clusterförderung, diese kontinuierlich systematisch zu erfassen und zu beobachten, um gegebenenfalls steuernd in den Förderprozess einzugreifen. Auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Cluster werden in diesem Kontext zu berücksichtigen sein. Diesbezüglich wird sich zeigen, ob sich die Unternehmen aufgrund von Einsparungen dazu gezwungen sehen werden ihre Beteiligung einzuschränken bzw. aus den Clustern auszutreten oder, ob die Mitglieder zukünftig gerade in Krisenzeiten ein besonderes Potenzial in der Clustermitgliedschaft sehen und ihr Engagement steigern. 124

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150 Verordnungen Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates vom 21. Juni 1999 mit allgemeinen Bestimmungen über die Strukturfonds. Dokumente Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2008a): Dokument CVC-Vorstellung, Kaiserslautern. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2008b): Dokument Partner und Gesellschafter Stand , Kaiserslautern. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2008c): Dokument Zuwendungsbescheid über Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Ziels regionaler Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB) für die Förderperiode , Förderung des Auf- und Ausbaus eines Nutzfahrzeugclusters (CVC - Commercial Vehicle Cluster), Mainz. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2009c): Dokument Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008, Kaiserslautern. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010b): Dokument Aufnahmeantrag Kompetenznetze Deutschland, Kaiserslautern. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010c): Dokument Evaluation des CVC - Skizze, Kaiserslautern. Commercial Vehicle Cluster (Hrsg., 2010d): Dokument Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009, Kaiserslautern. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2009a): Dokument Struktur Clusterprojekte - Stand 09/09, Mainz. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg., 2010): Dokument Maßnahmen Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff - Stand 03/10, Mainz. Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Altenkirchen mbh (2010): Dokument Übersicht Innovationscluster, Altenkirchen. XXI

151 - Anhang -

152 K Inhaltsverzeichnis Anhang 1 Gesprächsleitfäden zu den leitfadengestützten Experteninterviews... XXIV 1.1 Gesprächsleitfaden Clusterpolitik... XXIV 1.2 Gesprächsleitfaden EU-Ebene... XXV 1.3 Gesprächsleitfaden Bundesebene... XXVII 1.4 Gesprächsleitfaden Landesebene (CVC)... XXIX 1.5 Gesprächsleitfaden Landesebene (IMKK)... XXXI 1.6 Gesprächsleitfaden Commercial Vehicle Cluster... XXXIII 1.7 Gesprächsleitfaden Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff... XXXV 2 Fragebogen Befragung im Rahmen der Wirkungsanalyse... XXXVII 2.1 Fragebogen Clustermanagement... XXXVII 2.2 Fragebogen Clusterpartner (CVC)... XXXIX 2.3 Fragebogen in die Clusterarbeit eingebundene Institute (IMKK)... XLI 3 Auswahl clusterorientierter Förderprogramme auf Bundesebene... XLIII 4 Jahresbeiträge Commercial Vehicle Cluster... XLV XXIII

153 1 Gesprächsleitfäden zu den leitfadengestützten Experteninterviews 1.1 Gesprächsleitfaden Clusterpolitik XXIV

154 K 1.2 Gesprächsleitfaden EU-Ebene XXV

155 XXVI

156 K 1.3 Gesprächsleitfaden Bundesebene XXVII

157 XXVIII

158 K 1.4 Gesprächsleitfaden Landesebene (CVC) XXIX

159 XXX

160 K 1.5 Gesprächsleitfaden Landesebene (IMKK) XXXI

161 XXXII

162 K 1.6 Gesprächsleitfaden Commercial Vehicle Cluster XXXIII

163 XXXIV

164 K 1.7 Gesprächsleitfaden Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff XXXV

165 XXXVI

166 K 2 Fragebogen Befragung im Rahmen der Wirkungsanalyse 2.1 Fragebogen Clustermanagement XXXVII

167 XXXVIII

168 K 2.2 Fragebogen Clusterpartner (CVC) XXXIX

169 XL

170 K 2.3 Fragebogen in die Clusterarbeit eingebundene Institute (IMKK) XLI

171 XLII

172 K 3 Auswahl clusterorientierter Förderprogramme auf Bundesebene XLIII

173 XLIV

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