Merkblatt Heben, Tragen und Transport von Hand

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1 Merkblatt Heben, Tragen und Transport von Hand Vermeidung von Fehlhaltungen am Arbeitsplatz, rückenschonende Tragetechniken und der Einsatz von Hilfsmitteln 1

2 Belastungen und Gefährdungen Auch heute noch gibt es in der Arbeitswelt zahllose Vorgänge, bei denen Menschen schwere Last von Hand bewegen. Schweres Heben und Tragen birgt immer die Gefahr, dass die Gesundheit geschädigt wird. Die Folgen sind bekannt. Von 100 Beschäftigen leiden 30 unter Rückenschmerzen. Die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit sind Rückenbeschwerden verursacht durch Heben und Tragen. Entsprechend hoch sind die Kosten, die dem Betrieb durch fehlende oder nicht voll einsetzbare Beschäftigte entstehen. In vielen Bereichen treten im Rahmen des Transportes von Waren und Arbeitsmitteln als auch beim Polstern gesundheitlich relevante Belastungen durch das Heben und Tragen schwerer Lasten auf. Es werden je nach Tätigkeit Lasten von 10 bis über 50 kg gehandhabt, oft unter schwierigen Bedingungen und ohne entsprechende Transportmittel. Typische Tätigkeiten mit Belastungen für den Rücken An- und Abtransport schwerer Geräte, Verbrauchsmittel (z.b. Farbeimer von ca. 25 kg) und unhandlicher Gegenstände (Rollen neuer Bodenbeläge) Annahme von Materiallieferungen im Geschäft Anbringung von Markisen An- und Ablieferung von Möbeln Umgang mit Möbeln auf Polsterböcken Mögliche Gefährdung Überbeanspruchung des Rückens, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule Wann liegt eine Gefährdung vor: Heben und Tragen von Spachtelmasse, Farbeimern etc. häufiger als 40mal bzw. weiter als 1 km insgesamt pro Arbeitstag Annahme von Materiallieferungen im Geschäft ohne Hilfe oder Hilfsmittel Heben und Tragen schwerer unhandlicher Lasten, z.t. unter erschwerenden Bedingungen (verwinkelte Treppenhäuser, auf der Leiter u. a.) mehr als 1 2mal pro Arbeitstag manuelles Umsetzen schwerer Polstermöbel ( kg ggf. zu zweit) während der Bearbeitung Maßnahmen Planung der Aufgaben vor Ort, Aufgabenwechsel mit Kollegen Planung von Heben und Tragen schwerer evtl. unhandlicher Lasten (z.t. unter erschwerenden Bedingungen) für einen Arbeitstag Planung von nicht mehr als 1 2 Möbeltransporten für einen Arbeitstag Planung von Materiallieferungen möglichst zu Zeiten, an denen mehrere Arbeitnehmer anwesend sind vorheriges Abgehen des Transportweges, um Engpässe zu erkennen und zu prüfen, ob Hilfsmittel einsetzbar oder vorhanden sind Planung der Arbeitsschritte, so dass ein Umsetzen seltener nötig ist auch bei leichteren (ggf. unhandlichen) Möbelstücken Umsetzen zu zweit Einsatz von Hubtischen und/oder Hebehilfen Beachten der allgemeinen Hinweise zum Heben und Tragen und zum Einsatz von Hilfsmitteln Rückenschule und Ausgleichsübungen 2

3 Vorschläge zur Arbeitsorganisation Mit einer durchdachten Arbeitsorganisation können Arbeitsabläufe vereinfacht und die körperliche Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auf längere Zeit erhalten werden. Begrenzen der Lasten Traglasten unter Berücksichtigung von Lebensalter, Geschlecht, körperlicher Verfassung, Hubhöhe, Hubzeit, Transportweg und Häufigkeit festlegen. Häufigkeit des Hebens und Tragens gelegentlich häufiger Lebensalter Zumutbare Last in kg Zumutbare Last in kg Frauen Männer Frauen Männer 15 bis 18 Jahre bis 45 Jahre älter als 45 Jahre gelegentlich bedeutet: Heben und Tragen der Last höchstens 1 x pro Stunde bei einem Transportweg bis längstens 4 Schritte häufiger bedeutet: Heben und Tragen der Last wenigstens 2 x pro Stunde bei einem Transportweg von 5 und mehr Schritten Beladen des Fahrzeugs Schwere Gegenstände werden zuerst eingeladen, damit sie unten liegen und leichte Dinge werden darauf gelegt. Beim Ausladen werden auf dem ersten Weg zum Arbeitsplatz die leichten, meist auch weniger sperrigen Gegenstände transportiert. Dadurch wird das Muskel-Skelett-System nach dem Sitzen während der Anfahrt aufgewärmt, bevor schwere Lasten gehandhabt werden. Außerdem können Engpässe, Gefahrenstellen, Pausenstationen und mögliche Alternativen zum Weg oder manuellen Transport ausfindig gemacht werden, um dann den Transport der schwereren Gegenstände zum Arbeitsplatz zu planen. Planung des Transportweges Sind Transportwege frei und begehbar, z.b. hinsichtlich Sturz-, Rutsch- oder anderer Verletzungsgefahren? An welchen Stellen kann die Last günstig abgestellt werden, um auf langen Transportwegen und bei schweren Lasten Pause zu machen? Gibt es alternative Zugänge, z.b. zum Untergeschoss über den Garten etc.? Sind vor Ort (bei großen Aufträgen) eventuell Transporthilfen anderer Gewerke nutzbar? Materialtransport ohne Hilfsmittel Nach Möglichkeit werden kleinere Gebinde von Verbrauchsmaterialien mitgenommen (25 kg statt 50 kg), bzw. Teppich, Linoleum o.ä. wird vorher zugeschnitten. Das Erkennen von Risiken auf dem Weg ermöglicht es, unter Umständen, diese zu beseitigen oder zu umgehen, indem z.b. feuchte oder nasse Stellen auf glattem Boden entfernt oder Stolperschwellen überbrückt werden. Damit wird Stolper-, Sturz- und Rutschunfällen vorgebeugt. Sind die Transportwege lang und/oder die Last sehr schwer, plant man am besten vor Transportbeginn einen Halt, an dem die Last abgesetzt werden kann. Eventuell kann man einen Bock oder ähnliches dort aufstellen, so dass die Last auf Hüfthöhe abgesetzt werden kann. Gelegentlich lassen sich andere Zugänge finden, die den Transportweg verkürzen oder ein enges Treppenhaus umgehen lassen. Durch die Nutzung von vor Ort vorhandenen Transporthilfen (Kräne, Bauaufzug, Ameisen, Stapler etc.) erleichtert man sich den Arbeitsablauf. Insgesamt führen diese Maßnahmen zu einer Belastungsreduktion des Muskel-Skelett-Systems. Durch diese Vorgehensweise wird das Gewicht und/oder das Volumen bzw. die Ausmaße einer Last reduziert und damit auch die Arbeitslast während des Tragevorgangs; zwar muss dann entsprechend öfter der Transportweg gegangen werden, dies jedoch unter verbesserten Ausführungsbedingungen. Zusätzlich kann so die Aufgabe des Transports besser zwischen Kollegen aufgeteilt werden. 3

4 Einsatz von Transporthilfsmitteln Tätigkeiten, die den Körper stark beanspruchen, können nicht gleichmäßig den gesamten Tag über ausgeführt werden. Morgens wird motiviert und mit Vollgas gearbeitet. Der menschliche Akku wird aber im Laufe eines Arbeitstages leerer und die Arbeitsgeschwindigkeit nimmt immer weiter ab, wobei der Bedarf an Pausen zunimmt. Unabhängig von der Konstitution des Arbeitnehmers ist eine gleichmäßige körperliche Arbeit, die das Heben, Tragen und Bewegen von Lasten beinhaltet, über den Tag gesehen nicht möglich. Die Batterie einer Hebehilfe ist im Gegensatz zum menschlichen Akku hingegen schnell wieder aufladbar. Ergonomische Transporthilfsmittel sollen den Mitarbeiter schützen und den wirtschaftlichen Output erhöhen. Ein Arbeitsgerät ist mit der Kleidung vergleichbar es muss wie angegossen passen, also auf den Anwender und die zu verrichtende Tätigkeit ausgerichtet sein. Nur wenn alle Voraussetzungen stimmen, können Arbeitsabläufe optimiert und Produkte wirtschaftlich hergestellt werden. Ergonomische Arbeitsmittel zum Handhaben und Transportieren von Lasten bieten diese Erleichterung und Unterstützung für die Arbeitnehmer zum Wohle ihrer Gesundheit und so schlussendlich auch zum Wohle der Betriebe. Eine Auswahl solcher Hilfsmittel ist nachfolgend abgebildet. CargoMaster mit 24-V-Elektroantrieb für schwere Lasten, Tragkraft bis 310 kg umgesteckte Griffe für das Anheben einer Karre zu zweit Karre für den Transport schwerer Lasten, Tragkraft bis 350 kg Treppenkarren, Tragkraft bis 200 kg (links in Alu, deutlicher leichter) 4

5 Hubtischwagen mit Fußpedal, Tragkraft bis 150 kg Möbelhubroller mit Handspindelwinde für 1-Mann-Transport, Tragkraft bis 600 kg Möbelroller links mit Polyamidrollen, Tragkraft bis 600 kg rechts mit Vollgummirollen, Tragkraft bis 500 kg Alurohrwagen mit klappbarem Schiebebügel, Tragkraft bis 150 kg Scheren-Gabelhubwagen mit hydraulischer Handpumpe, Tragkraft bis kg universell einsetzbarer Paketroller, Tragkraft bis 125 kg 5

6 Schwachstelle Körperhaltung Ungünstige Haltungen bei der Arbeit erhöhen, neben der Wahrscheinlichkeit, Beschwerden an Muskeln, Knochen oder Gelenken auszulösen, den Energieverbrauch. Bezüglich der Ergonomie gilt daher, nicht immer nur die vordergründig, zeitlich günstigste Arbeitsweise zu wählen. Sollte also der Arbeitsvorgang in einer günstigen Haltung mehr Zeit benötigen, könnte die Arbeit über den Tag hinweg immer noch effektiver sein, weil die körperliche Leistungsfähigkeit länger aufrechterhalten bleibt. Aus diesem Grund sollte man seine gewohnten Arbeitsschritte genau betrachten und ermitteln, an welcher Stelle ungünstige Körperhaltungen oder Arbeitsabläufe vermieden werden können. Durch geeignete Maßnahmen sollen gesundheitsgerechtes Verhalten entwickelt und die persönlichen körper lichen Fähigkeiten gestärkt werden. Schon in der Ausbildung junger Mitarbeiter sollte durch die Vermittlung geeigneter Arbeitstechniken einer Risikovermeidung Rechnung getragen werden. Mit gespreizten Beinen und gestrecktem, geradem Rücken in der Hocke die Last anheben Last nicht ruckartig anheben Last gleichmäßig absetzen Gleichmäßige Verteilung der Last Last nahe am Körper tragen Freie Sicht auf den Transportweg ungünstige Körperhaltung ungünstige Körperhaltung Last nicht mit verdrehtem Oberkörper umsetzen Umsetzen durch Standwechsel vornehmen 6

7 Medizinische Informationen Anatomie und Physiologie der Wirbelsäule Die Wirbelsäule hat mehrere Aufgaben. Sie dient dem Stützen und Aufrechthalten des Körpers unter Beibehaltung der Beweglichkeit des Rumpfes und Kopfes, bietet der Rückenmuskulatur Ansatzpunkte und schützt das darin enthaltene Rückenmark, sowie die austretenden Nerven. Die Wirbel sind über Wirbelgelenke miteinander verbunden; Bänder, Sehnen und Muskeln vervollständigen die stabile und zugleich bewegliche Konstruktion. Zwischen zwei Wirbeln liegt die Bandscheibe als eine Art Puffer. Die Dicke der Bandscheiben nimmt entsprechend der Größe der Wirbel ebenfalls zu N 1500 N 1000 N 500 N 7 Halswirbel Flüssigkeitsaufnahme Flüssigkeitsabgabe Auftretende Druckkräfte bei alltäglichen Körperhaltungen 12 Brustwirbel 5 Lendenwirbel 5 Kreuzbeinwirbel Bereiche der Wirbelsäule Besonders Druck auf das Nervengewebe (Rückenmark, Nervenwurzeln) im Wirbelkanal kann ausstrahlende Schmerzen, Krämpfe, Gefühlsstörungen (Ameisenlaufen, Kribbelgefühl, Taubheit) bis hin zu Lähmung in den Beinen und Blasenfunktionsstörungen auslösen. Ein ähnliches Beschwerdebild mit meist sehr heftigen, sowohl lokalen als auch ausstrahlenden Schmerzen, kann durch so genannte Blockaden in den sehr empfindlichen Wirbel gelenken verursacht werden und wird landläufig als Hexen schuss bezeichnet. Neben diesen akut auftretenden Rückenbeschwerden können hohe Belastungen die Rückenmuskulatur derart beanspruchen, dass Muskelverspannungen Schmerzen auslösen. 4 Steißbeinwirbel Flüssigkeitsaufnahme Gesundheitliche Störungen und Krankheitsbilder Hohe und lang andauernde Druckbelastungen auf die Bandscheibe können beim Heben und Tragen von Lasten, sitzender Zwangshaltung, starkem Vorbeugen oder auch Überstrecken des Oberkörpers nach hinten auftreten. Wenn sehr hohe Belastungen dauerhaft eingewirkt haben, kann also die Bandscheibe rissig und spröde werden. Nun kann es durch eine zufällige, ruckartige Bewegung oder starke Belastung plötzlich zur Bandscheibenvorwölbung oder sogar zum -vorfall kommen. Die Bandscheibenvorwölbung bzw. der Bandscheibenvorfall können Beschwerden und Schmerzen unterschiedlicher Stärke auslösen, diese treten jedoch nicht zwingend auf. Flüssigkeitsabgabe Flüssigkeitsaufnahme und Flüssigkeitsabnahme 7

8 Ausgleichsübungen zur Vorbeugung von Erkrankungen Grundhaltung Im Folgenden werden einige einfache Übungen beschrieben, die im Stehen und ohne besondere Hilfsmittel ausgeführt werden können. Mit Hilfe dieser Anleitungen können Sie ein eigenes kurzes Trainingsprogramm zusammenstellen und beispielsweise in einer Pause durchführen. Grundhaltung Stehen Haltungsfehler Hohlkreuz Haltungsfehler Rundrücken, Kopf im Nacken, Schulter zu hoch Hinweise zu den Ausgleichsübungen Für Ihr Trainingsprogramm ist es ausreichend, wenn Sie die Übungen ca. eine Viertelstunde täglich durchführen. Eine Mischung aus Übungen zur Kräftigung bzw. zur Dehnung und Mobilisation ist günstig. Achten Sie dabei darauf, dass der Untergrund eben ist. Behalten Sie die nachfolgend beschriebene Grundhaltung bei und atmen Sie bei der Übung selbst gleichmäßig weiter. Bei Übungen, die nur eine Körperseite betreffen, ist die Wiederholung der Übung für die andere Seite Pflicht. Ansonsten können die Übungen bis zu dreimal wiederholt werden. Ein erfolgreiches Training wird dadurch gefördert, wenn Sie nach und nach verschiedene Übungen durchführen. Dabei sollten Sie erst mit einer neuen Übung beginnen, wenn die erste schon sicher und aus dem Gedächtnis abrufbar ausgeführt werden kann. So erlernen Sie alle Übungen und können sich ein individuelles Trainingsprogramm zusammenstellen. Liegen bereits Beschwerden oder Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems vor oder verursachen bestimmte Übungen Beschwerden, müssen die Übungen unterbrochen und Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Grundhaltung Stehen Beine schulterbreit auseinanderstellen Fußspitzen leicht nach außen, gesamten Fuß gleichmäßig belasten Knie leucht beugen (locker) Oberkörper aufrichten, der Kopf zieht in der Verlängerung der Wirbelsäule in Richtung Decke, Bauch anspannen Schulterblätter nach unten in Richtung Wirbelsäule ziehen, Arme locker hängen lassen, die Daumen zeigen nach vorne Körperspannung halten und gleichmäßig und ruhig atmen Haltungsfehler beim Stehen vermeiden Es ist wichtig, dass alle Übungen in einer korrekten Haltung durchgeführt werden. Nur so können die gewünschten Effekte erzielt werden. Achten Sie auf die Spannung im Bauch und halten Sie den Rücken gerade. Sehr wichtig ist die ruhige und gleichmäßige Atmung. Häufige Haltungsfehler sind: Hohlkreuz oder Rundrücken, Kopf im Nacken, Schulter zu hoch- und nach vorne gezogen, Handrücken zeigt nach vorne, Knie sind durchgestreckt. 8

9 Kräftigung des Rückens Diagonale kurz Grundhaltung: Stehen oder Sitzen Ausgangshaltung: Ein Bein im Knie und in der Hüfte rechtwinkelig beugen und angehoben halten, kein Hohlkreuz oder Rundrücken, Becken nicht zur Seite kippen, Hand der Gegenseite von innen gegen das Knie legen (evtl. mit der freien Hand an einer Wand abstützen) Übung: Knie und Hand gegeneinander drücken, so dass keine Bewegung entsteht Spannung in der unteren Bauch- und Rückenmuskulatur spüren, halten und langsam bis 20 zählen Spannung lösen, lockern Seite wechseln Schere Grundhaltung: Stehen Ausgangshaltung: Arme nach oben strecken, Oberarme halten die Ohren zu, Handflächen zeigen nach innen, Schultern nicht anheben Übung: kleine gegenläufige Bewegungen der Arme vor und zurück; der Oberkörper dreht sich nicht mit, Spannung und Bewegung in der Muskulatur zwischen den Schulterblättern spüren 20x Hin und Herbewegen, lockern höherer Schweregrad: wie oben, aber schnellere Bewegungen Roboter Grundhaltung: Stehen Ausgangshaltung: Arme seitlich bis zur Schulterhöhe abspreizen, Handflächen zeigen nach oben, Ellen bogen bis zum rechten Winkel beugen, Arme und Schultern beschreiben jetzt ein U, mit geradem Rücken etwa 30 nach vorne beugen, kein Hohlkreuz oder Rundrücken; Knie werden nicht durchgestreckt, Kopf in der Verlängerung des Rückens halten, nicht nach oben schauen Übung: Spannung in der Rückenmuskulatur spüren, halten und langsam bis 20 zählen Spannung lösen, lockern 9

10 Dehnung und Mobilisation Himmelsstürmer Grundhaltung: Stehen Übung: auf die Zehenspitzen stellen Arme abwechselnd nach oben strecken, als greife man nach den Sternen, Kopf nicht in den Nacken legen, Schultern nicht anheben, kein Hohlkreuz Dehnung und Bewegung in der Streckmuskulatur des Rückens spüren 20 x Greifen pro Seite, lockern Katze und Pferd Grundhaltung: Stehen Ausgangshaltung: Knie leicht beugen, Rumpf mit geradem Rücken nach vorne beugen und dabei mit den Händen oder Unterarmen auf den Oberschenkeln abstützen Übung: langsam das Becken, den unteren und oberen Rücken nach oben drücken und das Kinn zur Brust senken (Katzenbuckel) und wieder langsam das Becken, den unteren und oberen Rücken zum Hohlkreuz senken, leicht überstrecken (Pferderücken) Kopf nicht in den Nacken legen Dehnung und Bewegung in der gesamten Rückenmuskulatur spüren 20 x Katze und Pferd, lockern Schwenker Grundhaltung: Stehen Ausgangshaltung: Knie einer Seite leicht beugen und der Gegenseite leicht strecken, gleichseitigen Unterarm auf das gebeugte Bein legen, Rumpf zur Seite neigen und den freien Arm über den Kopf schwenken, Schulter und Rumpf nicht nach vorne drehen Übung: Dehnung in der seitlichen Rumpfmuskulatur spüren, halten und langsam bis 20 zählen Dehnung lösen, lockern Seite wechseln 10

11 Checkliste/Kontakt Werden mechanische Hilfsgeräte eingesetzt, um schweres Heben und Tragen zu vermeiden? J N Wird beim Heben und Tragen der Rücken gerade gehalten? J N Wird die Last aus der Hocke gehoben? J N Wird die Last möglichst nahe am Körper gehalten? J N Wird die Last nicht ruckartig angehoben? J N Werden Dauerhaltungen in einer Position vermieden? J N Werden Lasten beim Tragen gleichmäßig auf beide Arme verteilt? J N Werden schwere Lasten möglichst nicht allein getragen? J N Wird die Last beim Tragen möglichst am Körper abgestützt? J N Werden die Lasten stets so getragen, dass die Sicht auf den Weg nicht beeinträchtigt ist? Werden beim Absetzen der Last geeignete Unterlagen verwendet, um Handquetschungen zu vermeiden? J J N N Haben Sie noch Fragen? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branchenprävention Lederindustrie der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Branchenprävention Lederindustrie Lortzingstr Mainz Telefon: Fax: Mail: praevention-leder-mz@bgrci.de 11

12 Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Kurfürsten-Anlage Heidelberg Branchenprävention Lederindustrie Lortzingstr Mainz Telefon: Fax: Mail: praevention-leder-mz@bgrci.de Bildnachweise: Alber Antriebstechnik GmbH (S. 4) fetra (S. 4 5) Dieses Merkblatt ist Teil der Präventionskampagne Risiko raus!. Weitere Informationen zur Präventionskampagne finden Sie unter Stand 01/2010