Depressive Störungen
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- Elvira Albrecht
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Depressive Störungen Neuropsychologische Aspekte Dr.med.Dr.rer.nat.ReinerBeck
2 Depressive StörungenA.Böcklin
3 Neuropsychologie: Depressive Störungen
4 Neuropsychologie: Depressive Störung
5 Neuropsychologie: Depressive Störung Verlaufsformen leichte Form 50%Rezidiv schwere Form 75% Rezidiv 2/3 der erkrankten Pat. 4-6 Episoden Episodendauer 5-12 Monate 1/3 chron.depression Dysthymie WHO Studien 2-7 % (340Mill.)global 1Mill. Depressive Pat. begehen Suizid =60% der Suizide BRD : 10% einmal oder mehrmals im Leben schwere D. 15% aller depressiv Erkrankten Suizid = 1996:7000 Suizide durch Depression (8800 Verkehrstote)
6 Neuropsychologie: Depressive Störung
7 Neuropsychologie:Depressive Störung - Serotonin -Noradreanlin Wirkung
8 Neuropsychologie: Depressive Störung Lerntheoretische Modellvorstellungen gelernte Hilflosigkeit (Seligman) Verstärkerverlustmodell unfähig positive Konsequenzen des eigenen Verhaltens wahrnehmen zu können frühkindliche Mangelerfahrung emotionale Überbedürftigkeit übermäßige Suche nach Zuwendung(Nähe,Verständnis) bei stark ausgeprägtem Leistungswunsch (anerkannt werden und unabhängig sein)
9 Neuropsychologie: Depressive Störungen Liotti,M, Mayberg,H.S., 2001 top-down-model negative Gedanken bedingen negative Stimmung (Beck,A.T., u.a., 1979) bottom-up model neuropsychologisch bedeutsame Mechanismen durch die eine negative Stimmung die Kognitionen beeinflusst.
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12 Neuronale Korrelate der Depression Präfrontaler Cortex: Bewußte Handlungsplanung, aktives Denken, Steuerung planvollen Handelns links: beherbergt positive Ziele und generiert positive Emotionen Rechts: Vermeidungsziele und negative Emotionen Bei Depressiven ist der linke PFC sowohl absolut als auch relativ zum rechten PFC unteraktiv. Insgesamt ist der PFC bei Depressionen eher hypoaktiviert.» Grawe, K.:Neuropsychotherapie, 2004
13 Abb.: aus Grawe, 2004
14 Neuronale Korrelate der Depression Anteriorer Circularer Cortex (ACC) Monitoring von Konflikten Überwachungssystem wenn Inkonsistenz im neuronalen Geschehen auftaucht Affektive Subregion mit Verbindungen zum limbischen System Regulierung autonomer und visceraler Reaktionen auf stressvolle Erfahrungen Regulierung des Emotionsausdrucks und sozialer Verhaltensweisen Kognitive Subregion mit Verbindungen zum dorsolateralen PFC und motorischen Arealen Verarbeitung kognitiv anforderungsreicher Informationen Bestimmung darüber, wie auf eine Situation reagiert werden soll Bei Depressiven ist der ACC notorisch unteraktiv. (Grawe)
15 Neuronale Korrelate der Depression Typologie der Depression nach Davidson u.a.(2002) ACC-Subtyp:resignierte Patienten-nehmen keine Konflikte zwischen ihrem Zustand und den Anforderungen der Umwelt wahr; kein Veränderungswille (Antrieb) PFC-Subtyp: leiden unter dem Konflikt zwischen dem Zustand und den Anforderungen der Umwelt; können die PFC gebundenen Funktionen des zielgeleiteten Verhaltens nicht situationsändernd aktivieren.
16 Neuronale Korrelate der Depression Hippokampus und Depression enthält viele Glucocorticoidrezeptoren»reguliert den Corticoidspiegel herunter»bei Depressiven funktioniert der negative Feedbackmechanismus nicht (mehr) Hippokampus hilft bei der Kontextregulation von Emotionen»Störung als Risikofaktor für psychische Störungen Volumenreduktion des Hippokampus als Folge von langanhaltendem Stress bei Depressionn, bipolaren Störungen und BorderlineStrörungen Unter Behandlung (Medikation) relative Reversibilität
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18 Neuronale Korrelate der Depression Amygdala Kontinuierliche Bewertung aller einströmenden Reize im Hinblick auf ihre Wertigkeit und für die motivationalen Ziele Aktiviert bei überraschenden, uneindeutigen und ungewissen Situationen Bei Depressionen ist die Amygdala oft vergrößert; zeigt erhöhte Stoffwechselaktivität Nach medikamentöser Behandlung Aktivität vermindert Nach Absetzten der Medikation bei familiär erhöhter Amygdala Aktivität stellt sich der vorherige Zustand wieder her.
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20 Neuropsychologie: Depressive Störungen Neurobiologische Grundlagen rechte präfrontalercortex vigilanz/daueraufmerksamkeit Interaktion von Stimmung/Aufmerksamkeit anteriorergyrus cinguli selektive Aufmerksamkeit
21 Neuropsychologie: Depressive Störungen subcortical dementia Aufmerksamkeit/Konzentration Reaktionszeit, stroop test exekutive Funktionen Go/No-go; CPT Merkfähigkeit/Arbeitsgdächtnis VLMT u.a. Defizite beim visuell-räumlichen Erkennen Defizite beim links - motorischen reagieren Vorrangig: Beeinträchtigung kognitiver Flexibilität (Fluency- Leistungen)
22 Neuropsychologie: Depressive Störung Depressive Störungen Depression interagiert mit dem rechtshemisphärischen dorsalen cortico-limbischen Netzwerk Aufmerksamkeit/ arousal dorsolateralpräfrontaler cortexund inferiorer parietaler c. Angststörungen Angst interagiert mit dem ventralen corticolimbischen Netzwerk fokusierte Aufmerksamkeit inferiorer temporaler cortexund orbitofrontaler c. (Liotti und Tucker, 1995)
23 Neuropsychologie: Depressive Störung Schematisches Model der Verläufe emotionaler Regulierung: Rechtecke: cognitive/dorsaleregion Ovale: Limbisch/paralimbische Region/ventral Aktivation +; Deaktivierung -; Traurigkeit - Deaktivierungcortical/dorsaler Regionen Angst: Deaktivierungventrtaler corticaler Regionen R dpf9 =reight dorsolateral prefrontal9 ipar40= inferior parietal 40 pcg31=pst.cinguligi31 GH36=parahipocampal gysrus dins=dorsal Insula OF-aT=Orbitofrontaler cortex-angterior temporal cortex
24 Neuropsychologie: Depressive Störungen
25 Neuropsychologie: Depressive Störung Cortico -limbisches Modell der Emotionsregulation CorticaleRegionen präfrontal rechts (B9); inferior parietal rechts (B40); temporal rechts (B20/37); parahipocampalercortex Wahrnehmung, Bewertung, Aufmerksamkeit, Gedächtnisencodierung/emotionale Stimuluserkennung hemmen ( turn-off ) korrespondierende emotionale R. über efferrenteverbindungen zum limbischensystem Gyrus cinguli (B25); orbitofrontalercortex; anteriorer temoralercortex; Inselregion;Amygdala; (Lotti,M., Mayberg,H., 2001)
26 Neuropsychologie: Depressive Störung Cortico -limbischer Regelkreis der Emotionsregulation ERP (VEP)-Vigilanzaufgaben 10 gesunde Frauen 8 remittierte depressive F 7 akut depressive F. P300 Amplitude reduziert (weniger konsistent verlängerte P300 Latenzen) bei Zielobjekt RT vermindert bei depressiven F. PET - Untersuchung stroop-task-paradigma dorsaler anteriorer G.cinguli Konfliktmonitoring Hemmung unangemessener Reaktionen Hypothese: Deaktivierung des anterioren G. cinguli kognitive Störung der selektiven Aufmerksamkeit bei Depressiven
27 Depressionsmodell nach Drevetsu. Raichle, 1992 (aus Lautenbacher, Gauggel, 2004, S.191) Depressionsgenese: 2 Schleifensysteme a) Amygdala, dorsomedialer Thalamus, präfrontaler Cortex Aufrechterhaltung kognitiver und emotionaler Erregungsmuster b) Amygdala, Striatum, ventrales Pallidum, mediodorsaler Thalamus Neuronales Korrelat der beeinträchtigten kognitiven Flexibilität: Enthemmung des ersten Schleifensystems
28 Depressionsmodell nach Drevetsu. Raichle, 1992 (aus Lautenbacher, Gauggel, 2004, S.191) Enthemmung der ersten Schleife: Amygdala, dorsomedialer Thalamus, präfrontaler Kortex infolge Reduktion inhibitorischer (hemmender Projektionen) a) inhibitorische Einflüsse aus Substantia nigra aus ventralem Tegmentum b) Hemmung der ersten Schleife aus der zweiten: inhibitorische Einflüsse aus Substantia nigra und ventralem Tegmentumverringern die Aktivität des Striatum und dadurch wird der hemmende Einfluss auf das vetrale Pallidumvermindert.»Gesteigerte Pallidumaktivität führt zu einer verstärkten Hemmung des Thalamus Verhaltensebene: Verharren in den Gedankenmustern und depressiven Stimmungen
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