Thoraxdrainagen. H.-S. Hofmann Thoraxchirurgisches Zentrum Regensburg Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Universitätsklinikum Regensburg

Transkript

1 Thoraxdrainagen H.-S. Hofmann Thoraxchirurgisches Zentrum Regensburg Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Universitätsklinikum Regensburg

2 Inspiration und Exspiration 2A 2B

3 Definition Thoraxdrainagen sind Kunststoffkatheter, welche im Pleuraspalt zwischen der Pleura visceralis und der Pleura parietalis platziert werden. Funktionen 2A - Ableitung von Blut, Sekret, Eiter, Lymphflüssigkeit - Absaugung von Luft beim Pneumothorax - Schaffung eines negativen Druckes zur Entfaltung der kollabierten Lunge 2B

4 Anlage einer Thoraxdrainage Absolute Indikationen Spannungspneumothorax Nach thoraxchirurgischen Eingriffen Relative Indikationen 2A Pneumothorax Hautemphysem Rippenserienfraktur Hämatopneumothorax Prophylaktische Anlage bei Beatmung 2B

5 Pneumothorax Luftansammlung im Pleuraraum Unterteilung: offener und geschlossener P. Cave: Spannungspneumothorax Jeder offene P.: lebensgefährlich 2A 2B therapiebedürftig Therapie: Einlage einer Thoraxdrainage Spannungspneu: Druckentlastung

6 Pathophysiologie: Shunts in minderperfundierten Arealen Ventilations-Perfusions missmatch Kompression der Venae cavae Kompression des rechten Herzens Verminderung der diastolischen Füllung Low cardiac output syndrom

7 2 Faktoren, die den kardiogenen Schock bestimmen: 1. Signifikante Hypoxämie (früh, aggressiv) Ursache: - Kompression der Alveolen - Verschlechterung Ventilation/Perfusion 2. Kompression des rechten Herzens

8 Diagnostik: 1. Klinik 2. Hypersonorer KS 3. Abgeschwächtes AG 4. Röntgen

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12 Hämatothorax Blutansammlung zwischen Pleura parietalis und visceralis Gefäßverletzung: Aorta, Interkostalarterien, V.cava, Lungengefäße 2A Blutverlust: Thoraxwand 2B ca. 450ml Lunge ca. 600 ml. Therapie: Thoraxdrainage 4-5.ICR anteroaxil. Op.indikation: initial 2000ml oder 200ml/h (über 2-3 h)

13 Legung einer Thoraxdrainage 2A 2B Großlumige Drainage verwenden!!! Bei Erwachsenen 24 Ch Bei Kindern Ch

14 Das Einflaschensystem (Wasserschloss) einfachste Thoraxdrainagesystem 5 cm Ziel: - Luft und Sekret aus dem Pleuraspalt entfernen - verhindern, dass die Luft in den Pleuraspalt kommt Cave: Der steigende Flüssigkeitsspiegel in der Flasche bzw. in dem Steigrohr stellt einen wachsenden Widerstand dar, so dass das Steigrohr immer zurückgezogen werden muß.

15 Das Zweiflaschensystem Die Sekretsammelflasche fängt das drainierte Sekret auf und die Luft entweicht über das Unterwasserschloss Cave: Da das Sekret nur aufgrund der Schwerkraft abfließen kann, muss auch dieses System unterhalb des Patientenbrustkorbs angebracht werden.

16 Das Dreiflaschensystem Beim Dreiflaschensystem wird aktiv gesaugt. Da es mit den in Krankenhäusern üblichen Saugquellen (Vakuumanschluss, Druckumwandler) in der Regel nicht möglich ist, den Sog zu regulieren und zu begrenzen, benötigt man hierfür eine dritte Flasche, die so genannte Saugkontrollflasche. Der eigentliche Sog wird über die Eintauchtiefe des Steigrohrs bzw. die Höhe der Wassersäule reguliert. Meist: 20 cm

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18 Procedere für Thoraxdrainagen: Regelmäßige Röntgenkontrollen (a.p.-strahlengang ausreichend) Drainage dürfen auf dem Transport (z.b. zum Röntgen) nicht abgeklemmt werden! 2A Drainage (Hämatothorax) ausrollern! 2B Drainageverluste genau messen ( wichtig bei Hämatothorax anfangs stündlich, später täglich)! Drainage erst Ziehen, wenn Drainageverluste <100 ml

19 Procedere für Thoraxdrainagen: Dauer der Drainagebehandlung: Individuell abhängig von Erkrankung (Hämatothorax/Pneumothorax) Verlauf: 2-3 Tage Sog (-20 cm Wassersäule) 1 Tag Wasserschloss (Verlängerung mgl.) 1 Tag Abklemmen (kann auch mal fehlen) Ziehen der Drainage unter Sog - Einatmen/Ausatmen/Nicht mehr atmen! Ziehen der Drainage! Luftdichtheit mir Beta-Salbe unterstützen!