Evaluation im HAW-Projekt FitWeiter
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- Elizabeth Gehrig
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1 Evaluation im HAW-Projekt FitWeiter Konzepte, Ergebnisse und Visionen Gender Mainstreaming Dr. Katja Weidtmann Johannes Balke Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) Themenworkshop Qualitätsmanagement in der wissenschaftlichen Weiterbildung der wissenschaftlichen Begleitung, DUW Berlin, 14. November 2014
2 Übersicht Vortrag Gender Mainstreaming an der HAW Hamburg HAW-Projekt FitWeiter, Gender Mainstreaming dort Teilprojekt Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung Teilprojekt M.A. Angewandte Familienwissenschaften Evaluationskonzept, Datenlage & Optimierungsansätze Visionen
3 Gender Mainstreaming an der HAW Hamburg Gleichstellungsrichtlinie, Gleichstellungspläne: Gender-Indikatoren als Teil der Ziel- und Leistungsvereinbarungen Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie zentrales Problem gerade für Teilnehmende in berufsbegleitenden Studiengängen HAW Hamburg mehrmals als familienfreundliche Hochschule ausgezeichnet Ziele (u. a.): Erhöhung des weiblichen Studierendenanteils in MINT-Fächern, Erhöhung des männlichen Anteils im Gesundheits- und Sozialbereich Lehrveranstaltungen zum Themenkomplex Gender bspw. aus dem Department Soziale Arbeit als Teil gemeinsamer Lehrangebote Hamburger Hochschulen (Gleichstellungsplan der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg )
4 HAW-Hamburg-Projekt FitWeiter Projekt-Titel: Fit für Soziale Netzwerke: Neue Studienformate und Zielgruppen an der HAW Hamburg Projekt-Ziele: Entwicklung und Erprobung von drei Weiterbildungs- Studiengängen und übergreifender Angebote Studiengänge 1) IGV Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung (B.Sc.) 2) Next Media (M.A.) 3) MAF Angewandte Familienwissenschaften (M.A.) übergreifende Angebote z. B. zielgruppenspezifische Weiterbildungs- und Karriereberatung, Betreuungsmöglichkeiten, Brückenmodule
5 Gender Mainstreaming bei FitWeiter Angebot IGV und MAF: Neue Studiengänge für Berufsfelder mit hohem Frauenanteil Angebot Next Media: Qualifizierung in Männerdomäne (Schnittstelle IT- Journalismus); stark durch Journalistinnen gefragt Zielrichtung: Verbesserung der Karrieremöglichkeiten der Zielgruppe (meist Frauen) Lebenslanges Lernen nicht-traditionell Studierender: In Fit Weiter werden dadurch Frauen (und Männer in frauendominierten Berufen) gefördert.
6 TP Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung Erprobung von vier Modulen im Vorfeld (BWL I&II, Wissenschaft & Forschung I&II) als zertifizierte akademische Weiterbildung Kenngröße Info-Veranstaltungen, n = 21 Zertifikatsmodul I+II BWL, n = 24 Zertifikatsmodul III+IV W & F, n = 22 Geschlecht 90% weiblich 92% weiblich 96% weiblich Alter 66 % über 45 J. 29% % % über 45 J. Kinder (nicht erfragt) 8 Personen mit Kindern (jüngstes 9 J.) 29% % % über 45 J. 9 Personen mit Kindern (jüngstes 6 J.) Wochenarbeitszeit 62% über 31h 90% über 31h 68% über 35h Beschäftigungsverhältnis 18 angestellt, 5 freiberuflich (Mehrfachnennungen) 14 angestellt, 10 freiberuflich 18 angestellt, 7 freiberuflich (Mehrfachnennungen)
7 Weiterbildungs-Master Angewandte Familienwissenschaften interdisziplinäre Betrachtung von Familie Ziel: Ausbildung von Fach- und Führungskräften Tätigkeitsfelder: Familienhilfe, Familienberatung, Familienbildung, Familienförderung, Familienforschung, Familienpolitik Merkmale des Programms 5 Semester Präsenszeit: 1 Wochenende und 2 Blockwochen pro Semester Selbststudium (Blended Learning, Gruppenarbeiten) Lernprozessbegleitung
8 Juni 2012 Oktober 2012 April 2013 September 2013 Jan März 2014 September 2014 März 2015 Vorphase Erprobung Studium Interessierte n = 94 Bewerber/ innen n = 92 Eingangsbefragung n = 33 Evaluation 1. Sem. n = 33 Evaluation 2. Sem. n = 21 Evaluation 3. Sem. n = 20 Evalua 4. Se n = Studiengangsanalyse (EQA) n = 21 Befragung Abbrecher/innen, n = 10
9 Pilot-Kohorte Geschlecht Alter Partnerschaft Kinder (überwiegend im Haushalt) weitere Familienpflichten (z.b. Pflege von Angehörigen) Familienpflichten insgesamt Beschäftigung weiblich 30 (91%) 27 bis 54 Jahre (M = 42 Jahre) Ehe / feste Partnerschaft 25 (76%) ja 17 (53%) ja 7 (21%) Kinder und weitere Familienpflichten 20 (61%) männlich 3 (9%) keine feste Partnerschaft 8 (24%) nein 16 (47%) nein 26 (79%) keine Kinder oder weitere Familienpflichten 12 (36%) überwiegend unbefristet Angestellte in Teilzeit, Netto-Einkommen zwischen 1000 und 2000 Motivation Weiterbildungsstudium / Zufriedenheit im Erwerbszusammenhang
10 Zufriedenheit mit der Integration des Studiums in den Alltag 1. Semester M = 4,21 2. Semester M = 4,11 3. Semester M = 4,22 Skala: 1= sehr zufrieden bis 6 = sehr unzufrieden 33% 28% 17% 17% 5% 0% sehr zufrieden sehr unzufrieden Evaluation 3. Semester (SoSe 2014)
11 Gibt oder gab es Schwierigkeiten, die eine Hürde für die Bewältigung des Studiums darstellen? 17% 22% 28% 32% 61% 40% Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium; Zeitmanagement Berufliche und private Veränderungen (auch familiäre Krankheiten und Todesfälle) Anforderungen des Studiums zu hoch/ berufl. Perspektive unklar 2. Semester: ja : 81% Zustimmung: 1. Semester 69% 2. Semester 81% 3. Semester 78%
12 Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Studiums & Gründe für einen Studienabbruch - Zitate enger Zeitplan neben Beruf und Privatleben, wenn eine Komponente nicht normal funktioniert, z.b. durch Krankheit, wird es schwierig mein persönliches Zeitmanagement, ich habe es einfach unterschätzt, mit Familie zu studieren Zeitprobleme; Energielosigkeit durch Dauerbelastung: fehlender Urlaub, fehlende freie Wochenenden [ ], Sorge um mehrere sehr kranke Familienangehörige [ ] berufliche Perspektive fehlt, großer Zeit- und Energieaufwand [ ] Zur Zeit kann ich nicht einschätzen, ob das Studium meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Ich befürchte jetzt, hinterher noch eine weitere, anwendungsbezogene Fort- und Weiterbildung machen zu müssen zeitintensiv; nicht die volle Konzentration und Energie für das Studium aufgrund der Arbeit; Unsicherheit bzgl. der Wertigkeit des Abschlusses
13 Befragung der Abbrecher/innen Zeitmanagement / Vereinbarkeit unvorhergesehene private oder berufliche Belastungen negative Bilanzierung zum Nutzen des Studiums: erwartete Verwertbarkeit unter welchen Kosten; Aufstiegsmöglichkeit, Vergütung Zeit, Energie (n= 10, insgesamt 13 Abbrecher/innen, offene Leitfadeninterviews; keine Systematik hinsichtlich sozialer Kenndaten)
14 Entscheidung für Studium Unterstützung durch den Arbeitgeber Synergieeffekte Beruf - Studium (z.b. Praxisbezug) Beratung / Unterstützung durch Lehrende & HAW Beruf Studium Bilanzierung Kosten-Nutzen des Studiums Privatleben/ Familienpflichten Entlastung/ Unterstützung bei Betreuung und Pflege Angehöriger Beratung / Unterstützung durch Lehrende & HAW Optimierung Studienprogramm positiv negativ positiv Optimierung Studienprogramm Abbruch
15 Optimierungsansätze Zeitstruktur & Flexibilisierung Ausbau zeitlich flexibler Angebote, z.b. Lernwerkstätten Flexibilität bei Inhalten und Prüfungsmodalitäten, z.b. Themenwahl bei Projektarbeiten, Auswahl bei Prüfungsformen, Fristenverschiebung Studiengang modular aufbauen, Wiederholungen von Kursen zulassen etc. Austausch & Unterstützung Förderung der Netzwerkbildung, z.b. ausreichend Zeit, Mentoring- Programm, E-Learning-Plattform Intensivierung der Lernprozessbegleitung, v.a. bei Master-These Angebot vorbereitender Kurse, z.b. Zeitmanagement, wiss. Arbeiten
16 Visionen Berufsbegleitendes Studieren an der HAW Hamburg: Ressourcen notwendig (Beratungs- und Unterstützungsbedarf zur Work-/Study-/Life- Balance) Nachteilsausgleich bei familiären Verpflichtungen Gendergerechte Didaktik: (vgl. Kaschuba 2005) Inhalte: Thematisierung von Geschlechterverhältnissen und Lebenswelten in Curricula Methoden: Unterschiedliche Interessen, Ausgangsbedingungen, Kommunikationsstile, Interaktionsweisen der Teilnehmenden Leitungshandeln: Sensibilität gegenüber eigenem geschlechtsbezogenem Verhalten Rahmenbedingungen: siehe Work-/Life-/Study-Balance Teilnehmende: den Individuen gerecht werden (Geschlechterstereotypen )
17 Vielen Dank! Dr. Katja Weidtmann Johannes Balke Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) Themenworkshop Qualitätsmanagement in der wissenschaftlichen Weiterbildung der wissenschaftlichen Begleitung, DUW Berlin, 14. November 2014
18 Zeitverwendung Sonstiges 9,1 Studium 3,2 Erwerbstätigkeit 6,8 Familienpflichten 4,9 am Wochenende (in Stunden/Tag) Sonstiges 10,3 unter der Woche (in Stunden/Tag) Studium 4,7 Familienpflichten 7,4 Erwerbstätigkeit 1,6
19 Vereinbarkeit Beruf & Studium Unterstützt Ihr Arbeitgeber Ihr Weiterbildungs- Studium? Genehmigung Bildungsurlaub Abbau Überstunden als Fortbildung anerkannt flexible Arbeitszeiten und -orte, Freistellung unbezahlter Urlaub moralische Unterstützung Übernahme Fahrtkosten u.a. nein 16% ja 84% Q.: Eingangsbefragung 2013, n = 33
20 Geschlechterverhältnis weiblich männlich k. A. total Interessierte Juni % 6 11% % Bewerber/innen Oktober % 8 8% 1 1% % Pilot-Kohorte April % 3 9% % Abbrecher/innen Juni % 2 15% % Teilnehmende September % 1 5% %
21 Bislang keine Fortbildung, weil Hinderungsgründe Häufigkeit Teilnehmende Prozent Kosten Familienpflichten berufliche Belastung keine nützlichen/ ausreichend praxisorientierten Angebote anderes 2 6 Q.: Eingangsbefragung 2013, Mehrfachnennung möglich
22 Kinder und weitere Familienpflichten keine Kinder und weitere Familienpflichten k. A. total Bewerber/innen Oktober % 37% 2% 100 % Eingangsbefragung April % 12 36% 1 3% % Abbrecher/innen Stand Juni % 5 38% % Teilnehmende Juni % 35% 5% 100%
23 Zusammenfassung wenig Erkenntnisse zum Zusammenhang von wissenschaftlicher Hochschulweiterbildung und Familienpflichten Umfang Beteiligung Absolvent/innen an außerhochschulischer und kürzerer hochschulischer Weiterbildung in Deutschland stark von Elternschaft abhängig
24 Motivation für Weiterbildungsstudium Vorbereitung Wiedereinstieg Vorbereitung Berufspraxis 9 22 Q.: Eingangsbefragung 2013, n = 29, Mehrfachnennung möglich, in Prozent Prestigegewinn 34 Erwerb akademischer Abschluss 62 Verbesserung finanzielle Situation 75 Qualität Berufsausübung 87 Erweiterung des Netzwerks 90 Verbesserung Karrierechancen 91 Horizonterweiterung 91 berufliche Spezialisierung 91 Erweiterung Persönlichkeit
25 Zufriedenheit im Erwerbszusammenhang mit Aufstiegschancen Lohn Q.: Eingangsbefragung 2013, n = 33, Mehrfachnennung möglich, in Prozent persönl. Weiterentwicklung 41 Arbeitsbelastung Vereinbarkeit mit Familie Arbeitszeit zu Umfang Einsatz eigener Expertise Sicherheit Arbeitsplatz derzeitigem Arbeitsplatz
26 Q.: Studiengangsanalyse (EQA) 2014, n= 21
27 Q.: Studiengangsanalyse (EQA) 2014, n= 21
28 Modultableau
29 Zusammenfassung Motivation der MAF-Teilnehmer/innen v.a. intrinsisch und auf berufliche Spezialisierung, Karriere und Netzwerke zielend Schwierigkeiten im Studium v.a. Zeitmanagement und persönliche private oder berufliche Krisen Abbruch v.a. bei Verunsicherung der Perspektive durch Studium praktische Optimierungsansätze des Studienprogramms bezüglich Zeitstruktur sowie didaktischem Design und Kontaktmöglichkeiten
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