Nachklausur Gynäkologie (30 Fragen)
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- Helene Dittmar
- vor 7 Jahren
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1 Nachklausur Gynäkologie (30 Fragen) Name: Matrikel-Nr: 1. Eine Patientin in der regelanamnestisch 7. Schwangerschaftswoche stellt sich wegen Blutungen und ziehenden Unterbauchbeschwerden vor. Im Ultraschall ist intrauterin ein Embryo mit Herzaktion erkennbar. Bei der vaginalen Untersuchung ist der Muttermund geschlossen. Welche Diagnose trifft am ehesten zu? A Abortus completus B Abortus incompletus C Abortus incipiens D Abortus imminens E Missed abortion 2. Bei einer 38-jährigen schwangeren Diabetikerin, deren errechneter Geburtstermin erreicht ist, wird ein Fundusstand des Uterus zwei Querfinger unterhalb des Rippenbogens ertastet. Geburtswehen haben bislang nicht eingesetzt. Der Diabetes mellitus war während der Schwangerschaft unter einer medikamentösen Therapie gut eingestellt. Wie ist der Tastbefund am ehesten zu werten? A Es handelt sich um einen normalen Befund. B Der Tastbefund spricht für eine schwere Plazentainsuffizienz. C Der Tastbefund lässt eine Querlage des Kindes vermuten. D Der Tastbefund lässt eine Geburtsunmöglichkeit aufgrund Makrosomie des Kindes befürchten. E Der Uterus ist für die errechnete Schwangerschaftswoche zu klein. Entweder besteht ein Oligohydramnion oder der Geburtstermin wurde falsch berechnet. 3. Der Fundus uteri steht am 1. Tag nach Spontangeburt A an der Symphyse B 2 Querfinger oberhalb der Symphyse C in der Mitte zwischen Nabel und Symphyse D etwa in Höhe des Nabels E 2 Querfinger oberhalb des Nabels
2 4. Für die postoperative Therapie und Prognose eines Mammakarzinoms werden histopathologische Parameter bestimmt. Welcher Parameter ist dabei von geringster Bedeutung? A Größe des Primärtumors (T-Stadium) B Nachweis und Ausmaß einer Lymphknotenmetastasierung (N-Stadium) C Hormonrezeptorstatus und Expression des Her2-Transmembranrezeptors D Ausmaß der intratumoralen Lymphozyteninfiltration E Nachweis von histologisch gesicherten Fernmetastasen (M-Stadium) 5. Welche der operativen Vorgehensweisen entspricht am ehesten einer Staging-Operation bei Ovarialkarzinom? A Adnexektomie beidseits mit Lymphknotenbiopsie B Hysterektomie mit Adnexektomie beidseits, Omentektomie, pelviner und paraaortaler Lymphonodektomie, Appendektomie, Spülzytologie und ggf. Peritoneektomie C Wertheim-Meigs-Operation mit radikaler Hysterektomie mit Entnahme der Parametrien, Adnexektomie, pelviner und paraaortaler Lymphonodektomie D Hysterektomie mit Adnexektomie beidseits E Laparoskopie mit Probebiopsie der Ovarien 6. Ursache des Vulvakarzinoms der Frau im jüngeren und mittleren Alter ist vorrangig: A eine Mutation des Tumorsupressorgens p53 B eine Infektion mit HPV 6 und 11 C eine Infektion mit HPV 16 und 18 D ein vorangegangener Lichen sclerosus E Entstehung im Rahmen eines HNPCC (hereditäres non-polypöses Kolonkarzinom)
3 7. Eine 49-jährige Frau wird von ihrem betreuenden Gynäkologen zur Mammographie geschickt. Welcher der folgenden Befunde gilt am ehesten als malignomverdächtig? A Verdickung der Haut B runde solide Struktur C vermehrte Gefäßzeichnungen D zystische Strukturen E gruppierte Mikroverkalkungen 8. Eine 28-jährige Frau, die seit einer Woche einen neuen Partner hat, kommt in Ihre Praxis. Sie klagt über starkes Brennen und Jucken im Genitalbereich. Bei der gynäkologischen Untersuchung fallen an den großen Labien multiple, flüssigkeitsgefüllte, gruppiert angeordnete Bläschen auf. Welche Therapie leiten Sie ein? A Doxycyclin B Nystatin C Aciclovir D Penicillin E Metronidazol 9. Eine 43-jährige Postzustellerin kommt zu Ihnen in die Sprechstunde und berichtet, dass sie erstmals nach dem Verkehr Blutflecken im Schlüpfer bemerkt habe. Ihre normale Menstruationsblutung würde sie erst in ca. 2 Wochen erwarten. Sie nimmt regelmäßig die Pille ein und hat darunter einen normalen Zyklus alle 28 Tage. Sie fühlt sich körperlich wohl, ist allerdings wegen der jetzt aufgetretenen Blutung sehr beunruhigt. Zusätzlich gibt sie auf Nachfragen an, dass sie nicht mehr so wie früher körperlich belastbar sei. In der Spekulumeinstellung erkennen Sie einen von der Zervix ausgehenden exophytisch wachsenden Tumor, der bei Berührung leicht blutet. Um welche Erkrankung handelt es sich am wahrscheinlichsten? A Myom in statu nascendi B Korpuskarzinom C Carcinoma in situ der Zervix D Zervixkarzinom E Verletzung des Muttermundes nach dem Geschlechtsverkehr
4 10. Welches ist in diesem Fall (siehe Frage 9) die mit höchster Sicherheit aber geringstem Aufwand zur Diagnose führende Diagnostik? A Probebiopsie aus dem Tumor B fraktionierte Kürettage C Messer-Konisation D Hysterektomie E Elektro-Konisation (LLETZ) 11. Eine 21-jährige Frau klagt ca. vier Stunden nach dem Verzehr von Grillgut über Druck im Bauch und Übelkeit. Wegen Schwindelgefühls und zunehmender Blässe wird sie von ihrem Ehemann in die Klinik gebracht, wo sie bei der Aufnahme erbricht. Aus der gynäkologischen Anamnese ist eine Adnexitis bekannt, welche mittels Antibiotika behandelt wurde. Die letzte Regel war vor 7-8 Wochen. Bei der klinischen Untersuchung ist das Abdomen gespannt und insbesondere im Bereich des linken Unterbauches druckschmerzhaft. Der Puls beträgt 110 bpm und der Blutdruck 80/ 50 mmhg. Es besteht eine leichte vaginale Schmierblutung. Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten? A stielgedrehte Ovarialzyste B Endometriose C erneute Adnexitis D Tubarabort E gastro-intestinale Verstimmung 12. Welche der folgenden zusätzlichen Maßnahmen ist bei Nachweis einer Chlamydieninfektion am ehesten geeignet, den Therapieerfolg zu sichern? A Sexualpartnermitbehandlung B Tragen von Baumwollunterhosen im täglichen Wechsel C Anwendung von vaginalen Essigspülungen D Verzicht auf zuckerhaltige Nahrungsmittel E orale Antibiotikabehandlung
5 13. Bei einer 28-jährigen Patientin wurde eine ausgeprägte Salpingitis diagnostiziert und mit einer i.v. Antibiose entsprechend behandelt. Es muss mit einem möglichen Tubenverschluss gerechnet werden. Mit welcher der folgenden Untersuchungen können Funktion und Durchgängigkeit der Tuben bei bestehendem Kinderwunsch am ehesten zuverlässig geprüft werden? A diagnostische Hysteroskopie B diagnostische Laparoskopie mit Chromopertubation C diagnostische Salpingoskopie D Kombination aus abdominaler und vaginaler Sonographie E operative Hysteroskopie 14. Es wird Ihnen eine Patientin zur Adnexektomie eingewiesen. Vor dem operativen Eingriff führen sie routinemäßig einen vaginalen Ultraschall durch. Welcher der sonomorphologischen Befunde spricht am ehesten für das Vorliegen eines benignen Prozesses und gegen ein Malignom? A Zystengröße von mehr als 5 cm durchmessend B verdickte Septen innerhalb der zystischen Raumforderung C glatte Zystenwände D solide Anteile innerhalb der zystischen Raumforderung E irreguläre Binnenechos innerhalb der zystischen Raumforderung 15. Um ein Malginom ausschliessen zu können (siehe Frage 14), entscheiden Sie sich sicherheitshalber den Tumormarker für ein Ovarialkarzinom zu bestimmen. Welchen wählen Sie? A CEA B CA 15-3 C SCC D beta-hcg E CA 125
6 16. Welche Pathologie gehört typischerweise nicht zum Syndrom polyzystischer Ovarien (PCOS)? A Hirsutismus B sonographisch polyzyzstische Ovarien C latente Hypothyreose D Akne E Oligomenorrhoe 17. Der Handgriff nach Zangemeister dient der Feststellung: A der kindlichen Stellung B der Distantia spinarum C eines Missverhältnisses zwischen Becken und kindlichem Kopf D der Conjugata vera E des Symphysen-Fundus-Abstandes 18. Eine 32-jährige II Gravida/ I Para kommt in der 38+5 Schwangerschaftswoche zur Kreissaalaufnahme. Sie verspürt regelmäßige Kontraktionen, während der Ultraschalluntersuchung (Fetometrie) kommt es zum Blasensprung mit Blutung. Worauf weist Sie das am ehesten hin? A tiefsitzende Plazenta B Insertio velamentosa C Einriss eines mütterlichen Plazentagefäßes D raschen Geburtsfortschritt (Zeichnen) E vorzeitige Plazentalösung
7 19. Eine schwangere Patientin kommt am Geburtstermin mit einer frischen Herpes simplex Typ 2 Erstinfektion wegen einsetzender Wehen zur Aufnahme. Der Muttermund ist geschlossen, die Fruchtblase intakt. Welches Vorgehen ist zu bevorzugen? A Aciclovir Therapie der Mutter beginnen, spontane Entbindung abwarten B spontane Entbindung abwarten, anschließend Aciclovier Therapie beim Neonaten C Geburtsbeschleunigung durch Gabe von Oxytocin, um eine Aciclovir Therapie des Neonaten umgehend beginnen zu können D umgehende Sectio caesarea zur Verhinderung einer Infektion des Neugeborenen E Wehenhemmung zur Durchführung einer Antikörpertherapie gegen Herpes über mindestens 3 Tage. 20. Ein Hydramnion (Polyhydramnion) kommt am ehesten vor bei einem/einer A Diabetes mellitus der Mutter B intrauterinen Wachstumsrestriktion C Übertragung D Potter-Syndrom (Nierenagenesie) E Plazentainsuffizienz 21. Welche sonographische Bestimmung gilt im ersten Schwangerschaftstrimenon für die Berechnung des Gestationsalters als die zuverlässigste? Bestimmung von A Humeruslänge B transversalem Thoraxdurchmesser C Femurlänge D Scheitel-Steiß-Länge E transversalem Abdomendurchmesser
8 22. Im Kreißsaal befindet sich eine 18-jährige Erstschwangere am Geburtstermin unter Wehen zur Entbindung. Sie hat eine Unterhaltung zwischen zwei im Kreißsaal tätigen Ärzten verfolgt und fragt Sie nun was unter einer Manualhilfe nach Bracht zu verstehen sei. Welches ist die richtige Erklärung? A Feststellung der intrauterinen Lage des Kindes B Lösung der Plazenta in Kombination mit Zug an der Nabelschnur C Entwicklung des Kindes aus Beckenendlage D Entwicklung des Kindes aus Gesichtslage E äußeren Wendung des Kindes bei Querlage 23. Was entwickelt sich aus den Müller-Gängen? A die Ovarien B die Ductus deferentes C das Corpus uteri D die Ligamenta teretia uteri E die Labia minora 24. Eine 54-jährige Patientin mit solitären Wirbelkörpermetastasen bei Zustand nach Mammakarzinom vor 4 Jahren kommt zu Ihnen zur Beratung der weiteren Therapie. Sie haben ein komplettes Staging veranlasst, welches bis auf die bekannten Knochenmetastasen unauffällig war. Welche Aussage trifft am ehesten zu? A Eine Radiatio stellt auf keinen Fall eine mögliche Therapieoption dar. B Knochenschmerzen sind eine Indikation zur Radiatio. C Eine Radiatio ist kontraindiziert, da bei der Patientin zuvor eine Hormontherapie durchgeführt wurde. D Eine Applikation von Bisphosphonaten ist nicht indiziert, da bereits eine Metastasierung vorliegt. E Eine mögliche Therapie der ersten Wahl stellt eine Kombinationschemotherapie dar.
9 25. Die primäre lymphogene Metastasierung des Vulvakarzinoms erfolgt am ehesten in die A paraaortalen Lymphknoten B sakralen Lymphknoten C inguinofemoralen Lymphknoten D parazervikalen Lymphknoten E axillären Lymphknoten 26. Beim Krukenberg-Tumor des Ovars handelt es sich von den Genannten am ehesten um A ein Adenofibrom B ein Adenosarkom C einen malignen mesodermalen Mischtumor D einen malignen Keimzelltumor E die Metastase eines Magenkarzinoms 27. Eine 43-jährige Patientin kommt mit einer anhaltenden Regelblutung seit 2 Wochen in Ihre Sprechstunde. Sie verbrauche im Durchschnitt 8-10 Vorlagen am Tag. Bis dato war die Blutung immer alle 4 Wochen für 4-5 Tage aufgetreten und deutlich schwächer gewesen. Sie kontrollieren das Blutbild: Hb 6,7 mmo/ l, Leukozyten 4,3 Gpt/ l und Thrombozyten 153 Gpt/ l. Welche Diagnose können Sie stellen? A Hypermenorrhoe B Oligomenorrhoe C Dysmenorrhoe D Amenorrhoe E Polymenorrhoe 28. Welche weitere Maßnahme ergreifen Sie beim oben genannten Fall (Frage 27) am unwahrscheinlichsten? A gynäkologische Untersuchung B vaginaler Ultraschall C diagnostische Hysteroskopie mit fraktionierter Kürettage D Computertomographie - Abdomen und kleines Becken E venösen Zugang schaffen und Gabe von Flüssigkeit intravenös
10 29. Welche Aussage zur Kardiotokographie (CTG) trifft am wenigsten zu? A Die Kardiotokographie dient der Suche nach Hinweisen auf eine intrauterine fetale Hypoxämie. B Zeigt sich in der Kardiotokographie eine anhaltende fetale Tachykardie, so kann diese durch eine Amnioninfektion bedingt sein. C Mögliche Ursache für eine eingeschränkte Oszillation kann eine vorangegangene Gabe von Medikamenten (z.b. Opiate) sein. D Zeigt das Kardiotokogramm eine fetale basale Herzschlagfrequenz von unter 100 Schlägen/min so liegt eine fetale Bradykardie vor. E Typisches kardiotokographisches Zeichen für das Bestehen einer Nabelschnurumschlingung mit Gefäßkompression sind undulatorische Oszillationen, ein so genanntes Schmetterlings-CTG. 30. Sie beraten eine gesunde junge Frau mit Kinderwunsch. Ihre Patientin hat in der Zeitung etwas von einer Prophylaxe mit Folsäure gelesen und möchte von Ihnen hierzu nähere Auskünfte haben. Welche Aussage ist am ehesten zutreffend? A Die prophylaktische Gabe von Folsäure dient in erster Linie der Vermeidung von fetalen Neuralrohrdefekten. B Die prophylaktische Gabe von Folsäure dient in erster Linie der Vermeidung von fetalen Bauchwanddefekten. C Die prophylaktische Gabe von Folsäure dient in erster Linie der Vermeidung einer fetalen Ösophagusatresie. D Zur Erzielung des erstrebten protektiven Effektes beginnt man mit der Prophylaxe in der zweiten Schwangerschaftswoche. E Zu den aufklärungspflichtigen Risiken der prophylaktischen Folsäuregabe zählt die Möglichkeit einer fetalen Azidose.
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