Chancen und Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung: Diagnose vor Therapie und Abwägung vor Versand
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- Elizabeth Winter
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1 Chancen und Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung: Diagnose vor Therapie und Abwägung vor Versand Prof. Dr. Franz Porzsolt Versorgungsforschung an der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm und Institute of Clinical Economics (ICE) e.v., Ulm
2 Chancen und Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung Risiken Chancen Schlußfolgerungen Zusammenfassung
3 Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung Daten zu erheben, welche 1. weder von Patienten noch von Ärzten interpretiert werden können 2. die Ärzte und Patienten verunsichern, 3. die Gesundheitsausgaben steigern ohne einen Mehrwert zu generieren
4 Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Interpretationsprobleme von Daten: Datenerhebung dient dem Screening oder Diagnostik Screening: Suche nach einem Zeichen als Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung Diagnostik: Be-Wertung / Bezeichnung einer Erkrankung oder eines Befundes
5 Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Interpretationsprobleme mit Testergebnissen (Screening oder Diagnostik) Ein Test kann entweder Eine Erkrankung / einen Umstand einschließen oder Eine Erkrankung / einen Umstand ausschließen oder Beide oder keine dieser Eigenschaften aufweisen: Hohe Spezifität eines Testes schließt ein (SpIn) Hohe Sensitivität eines Tests schließt aus (SnOut)
6 Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Alle Gesundheitsleistungen bestehen aus Methoden der Erkennung (Screening / Diagnostik) und / oder Behandlung. Wenn die Ziele und Zielgruppen dieser Leistungen nicht bekannt sind, entstehen vermeidbare Ausgaben für alle und vermeidbare Belastungen für den Einzelnen
7 Zielgruppen, Ziele und Methoden der Primären, Sekundären und Tertiären Prävention Primäre Prävention Prävention (vorbeugen) Sekundäre Prävention Früherkennung (früh erkennen) Tertiäre Prävention Palliation (lindern) Zielgruppen der Prävention Ziele der Prävention Früherkennungs- Methoden Diagnostische Methoden Behandlungs- Methoden Risikogruppe für eine Erkrankung Verhinderung einer Erkrankung Patienten im Frühstadium Verhinderung von Spätstadien, (Heilung) Patienten im Spätstadium Verzögerung, Linderung Nein Ja Nein Nein Ja Ja Ja Ja Ja
8 Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung (2+3) bestehen, wenn unstrukturiert Daten ohne klare Zielsetzung erhoben werden, weil Ärzte und Patienten durch diese Daten verunsichert werden, und die Gesundheitsausgaben steigern ohne einen Mehrwert zu generieren
9 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung Daten zu erheben, die konventionell kaum erhoben werden können [dva digital path]. 1. Zu Risiko und Sicherheit von Patienten und Health Care Professionals 2. Zur 2 0 Prävention (Screening-Diagnostik-Therapie) 3. Zur Arzneimitteltherapie unter Alltagsbedingungen
10 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Quantifizierung von Risiko und Sicherheit Risiko als Produkt aus Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens: R = (H S ) x (W S ) Vergleichende Risikobewertung Sicherheit ist nicht messbar. Psychometrisch messbar ist die Gefühlte Sicherheit (GeSi) GeSi = Individuelle Wahrnehmung eines Risikos GeSi = Entscheidungsrelevante Information!
11 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Darstellung unterschiedlicher Risiken in einer Vierfeldertafel Eintrittswahrscheinlichkeit (W) hoch Niedrig/unklar Schadenshöhe (H) Hoch Hoch Virtual hoch Gering Gering Virtual gering
12 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Risiko Zirkels Risikokommunikation Konsequenzen Darstellung des Risiko- GeSi
13 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Empfohlene Konsequenzen Eintrittswahrscheinlichkeit (W) hoch Niedrig/unklar Hoch Prävention Risiko- Schadens- sinnvoll kommunikation Höhe (H) Gering Schadens- Keine regulierung Maßnahme
14 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (1) Gefühlte Sicherheit ist die Stellschraube des Risikomanagements
15 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (2) Quantitative Dokumentation der Versorgungsergebnisse am Beispiel der Screening-Mammographie Nicht alle, die eingeladen sind, nehmen teil Nicht alle, die teilnehmen, sind eingeladen Nicht alle ohne Befund sind gesund Nicht alle mit Befund sind krank
16 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (2) Dokumentation der Versorgungsergebnisse der Screening-Mammographie Geeignete Zielgruppe Geeigneter Endpunkt Geeignete Screening-Methode Geeignete Diagnostik-Methode Geeignete Therapie-Methode
17 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (2) Klinisch-ökonomische Eckdaten zur Bewertung des Nutzens der Sekundärprevention Positives Screening Ergebnis (R-Pos oder F-Pos) Alle Screening Teilnehmer Negatives Screening Ergebnis (R-Neg oder F-Neg) Positives Diagnostik Ergebnis (R-Pos oder F-Pos) Negatives Diagnostik Ergebnis (R-Neg oder F-Neg) Keine Diagnostik durchgeführt Indizierte und nicht-indizierte Therapien verabreicht. Anteil Spätstadien? Auf indizierte und nichtindizierte Therapien verzichtet. Anteil Spätstadien? Auf indizierte und nichtindizierte Therapien verzichtet. Anteil Spätstadien?
18 Chancen der digitalen Gesundheitsversorgung (3) Dokumentation der Therapie unter Alltagsbedingungen (Pragmatic Controlled Trial; PCT) RCTs und PCTs werden in 13 Schritten beschrieben 8 von 13 Schritten sind in RCTs und PCTs verschieden PCTs sind risiko-stratifiziert, nicht randomisiert Arzt und Patient wählen die optimale Therapie PCTs beschreiben effectiveness, nicht efficacy
19 RCT Not randomized part of population Total population PCT: pragmatic controlled trial Total population is stratified according to risk and treatment PCT RCT: explanatory trial Sample of total population is randomized Low risk Interm risk High risk Randomized to treatment Allocated to treatment A B A B any other
20 Chancen und Risiken der digitalen Gesundheitsversorgung Zusammenfassung Risiken bestehen in der Erfassung von Daten, die für Ärzte nicht interpretierbar, für die Patienten besorgniserregend und für die Krankenkassen kostensteigernd sind Chancen bestehen in der Erfassung auswertbarer Daten, die beschreiben, was sich unter Alltagsbebedingungen ereignet, nicht was erwartet wird!
21 Der Verein bietet allen Interessierten Leistungen und den Mitgliedern die Kooperation in wissenschaftlichen Projekten an. Danke für Ihr Interesse
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