Querschnittsaufgabe Gesundheitsförderung
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- David Waldfogel
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1 Querschnittsaufgabe Gesundheitsförderung Maßnahmen der Personalentwicklung in der Bremischen Evangelischen Kirche EFAS Fachforum Arbeitswelt Kirche gemeinsam gesund führen am 30. September 2016 in Dresden
2 Grundgedanken Gesundheitsförderung ist Teil der Personalentwicklung, ein Prozess, der es ermöglicht, die Fähigkeiten der MA zu erkennen, zu erhalten und in Abstimmung mit den Anforderungen und Zielen der Kirche, der Gemeinden und Einrichtungen zu fördern. (BEK-Leitlinien zur Personalentwicklung) Gesundheitsförderung in der BEK orientiert sich an den Erkenntnissen aus dem Ansatz der Salutogenese nach Aaron Antonovsky. Personalentwicklung und Gesundheitsförderung nehmen von Anfang an alle Berufsgruppen in den Blick
3 Warum Gesundheitsförderung? Zunehmende Belastungen Demographische Entwicklung Übernahme des TV Sozial- und Erziehungsdienst
4 Ziele Bestandsaufnahme der vorhandenen Instrumente zur Gesundheitsförderung Entwicklung weiterer Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung von Mitarbeitenden. Vernetzung von Akteuren und Maßnahmen Nachwuchsgewinnung
5 Stationen auf dem Weg der Gesundheitsförderung Personalentwicklungs-Konzept mit Einrichtung von Stellen für die Koordination und für Beauftragte der einzelnen Berufsgruppen Erarbeitung und Beschluss eines Konzeptes zur Gesundheitsförderung 2011 Steuerung durch den Koordinationskreis Gesundheitsförderung Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen Bestandsaufnahme Strukturentwicklung Einrichtung von Gesundheitszirkeln
6 Konkrete Maßnahmen Suchtberatung 55 plus für Reinigung und Hauswirtschaft Gesundheitszirkel Arbeits und Gesundheitsschutz in der KiTa In Vorbereitung: Betriebliches Gesundheitsmanagement für Kindertageseinrichtungen Gesundheitszirkel Arbeits und Gesundheitsschutz in der Gemeinde Einführungstag Neu in der BEK mit TOP Prävention Integration von Gesundheitsthemen in die Berufsgruppentreffen Gesundheitstage 2015 und 2016 Gesundheitszirkel Gefährdungsbeurteilung Betriebliches Eingliederungsmanagement neues Verfahren
7 Drei Beispiele 1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 2. Gesundheitszirkel Arbeitsplatz Orgelspieltisch 3. Bedarfsabfrage zur Gesundheitsförderung der BEK am Beispiel einer Gemeinde
8 1. Vereinbarkeit Nach evangelischem Verständnis ist die Familie der maßgebliche Ort, an dem Autonomie und Angewiesenheit, Freiheit und Bindung gleichzeitig erfahren und gelebt werden können. [ ] Alle familiären Beziehungen, in denen sich Menschen in Freiheit und verlässlich aneinander binden, füreinander Verantwortung übernehmen und respektvoll miteinander umgehen, müssen auf die Unterstützung der evangelischen Kirche bauen können. (Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken: Eine Orientierungshilfe des Rates der EKD 2013, S. 141)
9 Handlungsfelder Kinderbetreuung Pflegebedürftigkeit naher Angehöriger gute Balance von Arbeit und Leben Vier Säulen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Leben: gesetzliche Regelungen tarifrechtliche Rahmenbedingungen zusätzliche freiwillige Maßnahmen der BEK Servicestelle Familie & Beruf
10 Servicestelle Familie und Beruf Personalausstattung: 10 Wochen-Stunden Aufgaben: Beratung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie Hilfe bei der Suche nach Kinderbetreuung (Kitas, Krippen, Schule) Vermittlung von Kinderbetreuung in Notsituationen, bei Betreuungslücken, Fortbildungen und Gemeindeveranstaltungen Hilfe bei der Suche nach Versorgung für alte, akut oder dauerhaft erkrankte Angehörige (Pflegedienste, Heime etc.) Beratung und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen zum Beispiel bei Trennung, Krankheit, Tod, Problemen in der Partnerschaft, Stress und Konflikten Beratung von Kirchenvorständen und anderen leitenden Personen in Bezug auf familienfreundliche Maßnahmen
11 Mitarbeitendenbefragung zu Familienfreundlichkeit und Lebensqualität 2015 Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Leben (IFKA Institut für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.v. Hochschule Bremen) in % Vereinbarkeit Beruf und Leben Schwierigkeiten nach der Arbeit zu entspannen 43,3% Gesundheit leidet unter Arbeitsbelastung 42,5% zu wenig Freizeit und Zeit für soziale Kontakte 34,0% wechselnde Arbeitszeiten 25,8% gefühlte Überforderung 22,6% lange Arbeitswege 21,4% gefühlte Unterforderung 4,7% vermisster Sinn im Leben 3,0% Sonstiges 16,3% Gesamt 100,0% 30
12 Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Leben Nennung unterteilt nach Berufsgruppen Angaben in % der Berufsgruppe lange Arbeitswege 26,3 7,7 10,0 26,3 20,0 5,6 10,5 20,5 wechselnde Arbeitszeiten 30,7 46,2 50,0 7,9 33,3 26,3 17,9 Gesundheit leidet unter Arbeitsbedingungen 48,3 30,8 23,3 39,5 35,0 16,7 31,6 47,3 gefühlte Überforderung 22,4 30,8 26,7 18,4 35,0 22,2 15,8 21,4 gefühlte Unterforderung 2,4 7,7 6,7 10,5 5,0 22,2 5,3 3,6 Schwierigkeiten nach der Arbeit zu entspannen 48,8 46,2 60,0 34,2 40,0 27,8 31,6 34,8 zu wenig Freizeit für soz. Kontakte 40,0 23,1 50,0 13,2 30,0 33,3 31,6 30,4 vermisster Sinn im Leben 2,0 3,3 2,6 5,0 10,5 4,5 Sonstige Doppelbelastungen 12,2 30,8 20,0 21,1 diakonisch-pädagogische MA Pastor/innen Hauswirtschaft Reinigung 20,0 11,1 15,8 21,4 Kirchenmusik Sekretariat Küster/HausmeisterInnen Sonstige
13 Freiwillige Maßnahmen der BEK Kontaktpflege & Wiedereinstieg Elternzeitfrühstück & Pflegelunch Fortbildungen Ferienbetreuung Vermittlung von Betreuungspersonen Inhouse-Betreuung Checkliste und Handreichung für Familiengerechte Bewerbungsverfahren
14 2. Gesundheitszirkel Arbeitsplatz Orgelspieltisch Ziel: Entwicklung eines Unterstützungssystems Zielgruppe: Kirchenvorstände Aufgaben: Beschreibung des Arbeitsplatzes und Gefährdungsanalyse Ergonomische Bedingungen Entlastungsmöglichkeiten Schimmelbefall Analyse mittels Checkliste und Vorgehensweise
15 Gefährdungsbeurteilung Arbeitsumgebung, Verkehrswege an und in der Orgel Umgang mit elektrischen Geräten und Anlagen Belastung durch ungünstige klimatische Bedingungen Überschreitung von Lärmgrenzwerten Unzureichende Beleuchtung beim Lesen von Noten Ergonomische Belastung durch Zwangshaltung, ergonomisch ungeeignete Orgelbank, gesonderte Bewegungsanforderungen und unzureichenden Sichtkontakt zum Altar Gesundheitsgefahr durch Schimmelbildung in der Orgel, Schimmelsporen in der Raumluft und Stäube Psychische Gefährdung durch die Arbeitsaufgabe (unklare Zuständigkeiten und Absprachen, Zeitdruck, Informationsdefizite) Soziale Belastungen (Konflikte, fehlende Anerkennung, mangelndes Führungsverhalten)
16 Handlungsempfehlungen für den Arbeitsplatz Empfehlungen zur Gestaltung des Arbeitsplatzes, zugeschnitten auf die ermittelten Gefährdungen Unterstützungs- und Beratungsangebote durch Bauabteilung, Arbeitsschutz, Haustechnikpool, Orgelsachverständigen, Gesundheitsprävention Zusammenstellung von Informationen zu Grundlagen der Arbeitssicherheit und der Arbeitsmedizin, Adressen, Orgelwartung und Generalüberholung/Instandsetzung
17 3. Pilot-Projekt Bedarfsabfrage zur Gesundheitsförderung der BEK am Beispiel einer Gemeinde Teilauftrag des Konzeptes zur Gesundheitsförderung ist eine beteiligungsorientierte Mitarbeitendenbefragung mit dem Ziel, die Datenbasis über subjektive und objektive Parameter zum Thema zu erweitern. Die Erhebung soll exemplarisch und nicht mit allen MA der BEK stattfinden. Teilauftrag des Konzeptes zur Gesundheitsförderung ist eine beteiligungsorientierte Mitarbeitendenbefragung mit dem Ziel, die Datenbasis über subjektive und objektive Parameter zum Thema zu erweitern. Die Erhebung soll exemplarisch und nicht mit allen MA der BEK stattfinden.
18 Rahmen und Verfahren des Projektes Verfahren: Auftraggeber Koordinationskreis GF Begleitung durch Projektgruppe Auswahl der Gemeinde durch Projektgruppe Konzept und Durchführung extern. Rahmenbedingungen: Arbeitszeit Informationsfluss Beteiligung der MAV Kosten
19 Prozess Vorbereitung, Abstimmung, Konzept und Auftragserteilung durch die Projektgruppe Briefing mit den Leitungskräften aus Gemeinde und KiTa Resilienzvortrag für ehrenamtliche Leitungspersonen die eigene Widerstandskraft stärken Resilienztraining für Leitungskräfte und Mitarbeitende inklusive Impulstest (1,5 und 0,5 Tage) Zwischenauswertung durch die Projektgruppe Auswertung mit MA und Leitungskräften Auswertung der Ergebnisse in der Projektgruppe Dauer von der Vorbereitung bis zur Auswertung insgesamt 8 Monate
20 Inhalte Präsentation des Resilienz-Schutzschirmmodells Bewältigungsstile Definition von Feel good-faktoren und Feel bad Faktoren Selfcare-Apotheke und große Dankbarkeitsliste Bedarfsabfrage Gemeinde/KiTa getrennt Priorisierung der drei wichtigsten Faktoren Weg von hin zu in zwei Gruppen wertschätzende Interviews Impulstest Review zur Sicherung von Nachhaltigkeit
21 Auswertung Ehrenamtliche: Wertschätzung, Akzeptanzsicherung des Themas Hauptamtliche: Positiver Einfluss auf die Teamentwicklung, Herausarbeitung von Konflikten und Stressoren. Projektgruppe: Engagierte Beteiligung der Haupt- und Ehrenamtlichen, nachhaltige Aktivierung.
22 Die Vorstellung, es könnte sich etwas verändern!
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