4 Das RSA public-key System der Kryptographie 5

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "4 Das RSA public-key System der Kryptographie 5"

Transkript

1 Inhaltsverzeichnis 1 Kurze Einführung 1 2 Teibarkeit,größter gemeinsamer Teiler und der Algorithmus von Euklid Der euklidische Algorithmus Laufzeit des euklidischen Algorithmus Erweiterter Euklid Modulare Arithmetik 4 4 Das RSA public-key System der Kryptographie 5 5 Primzahltests Der Pseudoprimzahltest Der Miller Rabin Test Der AKS-Test Primes is in P Kurze Einführung Zahlentheoretische Algorithmen gehören zusammen mit geometrischen Konstruktionen zu den ältesten niedergeschriebenen Algorithmen überhaupt. Die Zahlentheorie wurde lange Zeit wegen ihrer theoretisch sehr interessanten Problemstellungen von Mathematikern sehr geschätzt, dabei waren das Finden von Primzahlen und die Zerlegung großer Zahlen in ihre Primfaktoren, welche nach Gauß zu den interessantesten Aufgaben der Arithmetik gehören ohne jede Bedeutung für die Anwendung. Heute spielen Verfahren zur Lösung dieser Probleme eine zentrale Rolle in der Kryptographie. Die Sicherheit vieler dieser Verfahren beruht nämlich darauf, dass es vergleichsweise wesentlich einfacher ist große Primzahlen zu bestimmen als ihr Produkt, falls man erstere nicht kennt, zu zerlegen. In diesem Vortrag wird als Beispiel für ein solches Verfahren, das RSA-Verfahren vorgestellt. Außerdem werden einige grundlegende Zahlentheoretische Algorithmen zusammen mit den Begriffen und Konzepten, auf denen sie basieren besprochen. 1

2 2 Teibarkeit,größter gemeinsamer Teiler und der Algorithmus von Euklid Mit Zahlen seien in diesem und den folgenden Kapiteln nur ganze Zahlen gemeint. Bei Zahlentheoretischen Algorithmen werden Laufzeiten sowohl in arithmetischen als auch in Bit-Operationen betrachtet,diese Laufzeiten werden hier mit entsprechend O A und O B bezeichet. Defintion 1 Wir nennen die größte Zahl,die 2 Zahlen a und b teilt,den grössten gemeinsamen Teiler und bezeichnen sie mit ggt(a,b) Hier ist eine kurze Zusammenstellung einiger Eigenschaften,der Teilbarkeitsrelation und des ggt s. Teilbarkeit ist reflexiv und transitiv aber nicht symmetrisch d a d b = d ggt (a, b) Satz 1 Wenn a und b beliebige von 0 verschiedene Zahlen sind,dann ist der ggt(a,b) die kleinste positive Zahl,die in der Menge {ax + by x, y Z} enthalten ist. 2

3 Folgerung 1 Für beliebige Zahlen a und b gilt: d a und d b d ggt (a, b) Folgerung 2 Für alle Zahlen a,b und n 0 gilt: ggt (na, nb) = nggt (a, b) Folgerung 3 Für alle positiven Zahlen n,a und b gilt: n ab ggt (a, n) = 1 n b 2.1 Der euklidische Algorithmus Stammt in seiner ürsprünglichen Form von Euklid(ca 300 v Chr) Er basiert auf der Rekursion : ggt(a,b)=ggt(b,a mod b) Welche sich mit den vorangehenden Sätzen beweisen lässt. Der Algorithmus hat als Pseudocode die Gestalt Euclid(a,b) 1 if b=0 2 then return a 3 else return Euclid (b,a mod b) 2.2 Laufzeit des euklidischen Algorithmus Lemma 1 Sei a>b 1 und k 0 die Anzahl in rekursiven Aufrufen,die Euclid(a,b) benötigt, dann gilt: a F k+2 und b F k+1 Als direkte Folgerung ergibt sich der Satz von Lamé mitdessen Hilfe wir die Laufzeit(in Rekursionsaufrufen) über die Folge der Fibonacci Zahlen abschätzen können. Satz 1 (Satz von Lamé) Für jede Zahl k 1 mit a > b 1 benötigt Euclid(a,b) weniger als k rekursive Aufrufe Dies ist die bestmögliche obere Schranke. Denn benachbarte Fibonacci Zahlen sind ein Worst-Case Input für Euclid Da Euclid (F 3, F 2 ) genau einmal die Rekursion aufruft und wir für k grösser 2, F k+1 mod F k = F k 1 haben,folgt ggt (F k+1, F k ) = ggt (F k, (F k+1 modf k )) = ggt (F k, F k 1 ) 3 (2)

4 Euclid(F k+1, F k )) benötigt also genau k-1 rekurive Aufrufe. Für F k haben wir: F k ϕ k / 5 mit ϕ = (1+ 5) 2 Wir erhalten als Abschätzung für die Laufzeit(Rekursive Aufrufe)O (log b). Haben beide Eingaben bei Euklid β-bit,so haben wir: O A = O(β) und O B = (β 3 ). 2.3 Erweiterter Euklid Der erweiterte euklidische Algorithmus gibt zusammen mit dem größten gemeisamen Teiler d auch die Koeffizienten x,y dessen Darstellung als Linearkomination von a und b aus. Input:a,b Output:(d,x,y) Extended Euclid(a,b) Output:(d,x,y), d = ggt (a, b) = ax + by 1.Schritt: Setze d = a mod b, x = 1, y = a b 2.Schritt: Fahre so fort bis d = d. x = x, y = y Extended Euclid(a,b) 1 if b=0 2 return(a,1,0) 3 (d,x,y ) Extended Euclid(b,a mod b) 4 (d,x,y) ( d, x, y foor( a)y) b 3 Modulare Arithmetik Zum Verständnis des RSA Verfahrens und der Primzahltests benötigen wir noch ein paar Begriffe und Konzepte aus der modularen Arithmetik. 4

5 (Z n, + n ) ist abelsche Gruppe (Z n, n)) ist abelsche Gruppe Eulersche Funktion: ϕ(n) := Z n = p n ggt (n,p)=1 p Satz von Euler: n 2 : a ϕ(n) 1 (mod n) a Z n + Satz von Fermat:p P a p 1 1 p Z p Chinesischer Restsatz n = r i=1 n 1,..., n r Npaarweise teilerfremd. dann folgt:ϕ :Z n Z n1,..., Z nr ϕ (a (mod n)) := ((a (mod n 1 ))..., (a (mod n r ))) ist Isomorphismus. = ϕ ((pq)) = ϕ (p) ϕ (q),falls ggt (p, q) = 1 4 Das RSA public-key System der Kryptographie Jeder Teilnehmer hat einen public key P und einen secret key S Im RSA System besteht jeder Schlüssel(key) aus einem Zahlenpaar. Der secret key wird an keine andere Person weitergegen. Der public key kann an jede beliebige Person weitergegeben werden. D bezeichne die Menge der möglichen Nachrichten Public-und Secret key sind Funktionen D D mit S (P (d)) = d undp (S (d)) = d. d D Beispiel: Bob möchte eine Nachricht N an Alice senden ohne das eine dritte Person,die die Nachricht abfängt erfährt worum es geht bzw was der Inhalt ist. 5

6 Hierfür verschickt Alice an Bob ihren public key,mit dem Bob die Nachricht verschlüsselt, behält aber ihren secret key für sich, mit,dem sie die von Bob ihr zugesandte verschlüsselte Nachricht wieder öffnet. Im wesentlichen hängt die Sicherheit des Systems davon ab, dass eine Person, die Alice s secret key nicht besitzt, die Funktion nicht in einer realistischen Zeitspanne berechnen kann. Es stellt sich also das Hauptproblem: Wie findet man eine Funktion,die man jedem mitteilen kann, ohne das jemand, der sie kennt, aus ihr auf einfache Art und Weise die Umkehrfunktion berechnen könnte. Das RSA System macht hier sich zu Nutze, dass es relativ einfach ist große Primzahlen zu finden, währendessen es sehr schwer ist eine große zusammengesetzte Zahl zu faktorisieren. Das RSA(System) 1 Wähle zwei große( 512-Bits) Primzahlen p und q, p q 2 Setze n = pq 3 Wähle eine kleine ungerade Zahl e die teilerfremd zu ϕ (n) ist 4 Finde e invers zu e modulo ϕ (n) bezüglichmultiplikation 5 Setze P = (e, n) RSA public key 6 Setze S = (e, n) RSA secret key Wir haben D= Z n mit P (N) = N e (mod n) und S (N) = N e (mod n) für N D 6

7 Das RSA-Verfahren funktioniert,denn für N gilt stets P (S (n)) = S (P (n)) = N ee Da e, e bezüglich der Multiplikation modulo ϕ (n) = (p 1) (q 1) zueinander invers sind,gibt es eine Zahl k mit ee = 1 + k(p 1)(q 1). Aber für N 0 (modp) erhalten wir dann N ee N ( N p 1) k(q 1) (mod p) (3) N (1) k(q 1) (mod p) (4) N (mod p) Ausserdem gilt auch N ee, falls N 0 (mod p) Also N ee N (mod p) Analog erhält man N ee N (mod q), nachdem Chinesischem Restastz also N ee N (mod n) q.e.d 5 Primzahltests Das Problem des Unterschiedens von Primzahlen und zusammengesetzten Zahlen und das Zerlegen von grossen Zahlen in ihre Primfaktoren ist eine der wichtigsten und interessantesten Aufgaben der Arithmetik. C.F.Gauß Wir wollen möglichst einfache Methoden entwickeln um große Prim- Zah- 7

8 len zu bestimmen. Eine Möglichkeit ist,das wir zufällig irgendwelche ungeraden großen Zahlen wählen und testen ob es Primzahlen sind oder nicht. Hierfür müssen wir aber effiziente Verfahren entwickeln. Wir untersuchen zunächst die Dichte der Primzahlen innerhalb der natürlichen Zahlen um die Wahrscheinlichkeit, dass wir unter den Zahlen n zufällig eine Primzahl ziehen, zu schätzen. Dichte der Primzahlen: π (n) := {p P, p n} Primzahlsatz:lim n π(n) n/ ln(n) = 1 Schon für n = 10 9 (Zahlentheoretisch gesehen kleine Zahl) erhält man hiermit eine auf 6 prozent genaue Approximation π (n) = 50, 847, 534; n/ln 48, 254, 924 Die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Zahl Primzahl ist, ist also Schätzungsweise:1/ ln (n) Wir lernen jetzt 3 Primzahltests kennen 5.1 Der Pseudoprimzahltest Defintion 2 n heißt Pseudoprimzahl zur Basis a,falls n zusammengesetzt ist und und a n 1 1 (mod n) 8

9 Pseudoprime(n) 1 if Modular-Exponentation (z, n 1, n) 1 (mod n) 2 then return Composite Sicher 3 else return Prime Wahrscheinlich Modular-Exponentation(a,b,n)gibt die Potenz a b mod n Nur 22 Werte 10 4 für die der Test versagt. Irrtumswahrscheinlichkeit 0 für 5.2 Der Miller Rabin Test Der Miller-Rabin-Test mehrere zufällig ausgewählte Basen a,anstatt einer festen Basis Wird bei Modular-Exponentation während des Quadrierens eine eine nichttriviale Wurzel von 1 (mod n) entdeckt Composite Hilfsmethode Witness(a,n) testet ob durch a die Zusammengesetztheit von n gezeigt wird, indem falls a n 1 1 (mod n) gilt,n sicher zusammengesetzt ist,sonst aber nicht sicher ist das n Prim ist. Witness(a,n) 1 let n 1 = 2 t where t 1 and n is odd 2 x 0 Modular-Exponentation(1,n,n) 3 for i 1 to t 4 do x i x 2 i 1 (mod n) 5 if x i = 1 and x i 1 1 x i 1 n 1 6 then return TRUE 7 return False X := x 0,..., x t 9

10 Miller-Rabin(n,s) 1 for j to s 2 do a Random(1,n-1) 3 if Witness(a,n) 4 then return Composite Sicher 5 return Prime nahezu Sicher (Beispiel) : n = 561 n 1 = 561 = Angenommen a=7 wird als Basis gewählt Dann berechnet Witness x 0 a Also X = 241, 298, 166, 67, 1 Eine nichtriviale Wurzel von 1 wird bei der letzten Quadrierung entdeckt, da a (mod n) und (mod n) Deshalb beweist a=7 die Zusammengesetztheit von n. Witness(a,n) gibt also TRUE aus. Miller-Rabin gibt Composite aus. Für eine Zahl n der Bitgröße β erhalten wir: O A = O (sβ) und O B = O (sβ 3 ). Satz 2 Ist n eine ungerade zusammengesetzte Zahl,dann gibt es mindestens n 1 2 Zahlen mit Witness(a,n)=TRUE. 5.3 Der AKS-Test Primes is in P Das Problem einen deterministischen Primzahltest zu finden, der in polynomieller Zeit läuft, wurde erst vor kurzem von drei indischen Wissenschaftlern gelöst. Nach diesen ist er benannt AKS: Agrawal, Saxena, Kayal 10

11 Satz von AKS Sei n N und r, q N mit q (r 1) und n r 1 q mod r 2. S Z n mit ggt (n, a a ) = 1 a, a S und ( ) q+s 1 s n 2 r. Dann gilt: (x a) n x n a mod (x r 1, n) S = n ist Primzahlpotenz. Algorithmus(Strukturell) 1 if n echte Primzahlpotenz 2 then return FALSE 3 Wähle (q,r,s) wie im Satz von AKS 4 Für a S do a) if ggt (a, n) 2 return FALSE b) if (x a) n x n a mod(x r 1, n) return FALSE return TRUE Literatur Euklid Bücher(VII-X) Cormann Introduction to Algorithms Primes is in P(A Breakthrough for Everyman 11

Aufgabe der Kryptografie

Aufgabe der Kryptografie Aufgabe der Kryptografie Eve möchte die Unterhaltung mithören und/oder ausgetauschte Informationen ändern. Alice & Bob kommunzieren über einen unsicheren Kanal. Alice & Bob nutzen Verschlüsselung und digitale

Mehr

3: Zahlentheorie / Primzahlen

3: Zahlentheorie / Primzahlen Stefan Lucks Diskrete Strukturen (WS 2009/10) 96 3: Zahlentheorie / Primzahlen 3: Zahlentheorie / Primzahlen Stefan Lucks Diskrete Strukturen (WS 2009/10) 97 Definition 37 (Teiler, Vielfache, Primzahlen,

Mehr

Diskrete Mathematik 1

Diskrete Mathematik 1 Ruhr-Universität Bochum Lehrstuhl für Kryptologie und IT-Sicherheit Prof. Dr. Alexander May M. Ritzenhofen, M. Mansour Al Sawadi, A. Meurer Lösungsblatt zur Vorlesung Diskrete Mathematik 1 WS 008/09 Blatt

Mehr

Kryptographie und Komplexität

Kryptographie und Komplexität Kryptographie und Komplexität Einheit 4.2 Primzahltests 1. Deterministische Primzahltests 2. Der Primzahltest von Solovay-Strassen 3. Der Milner-Rabin Test Wozu Primzahltests? RSA Schlüssel benötigen sehr

Mehr

Probabilistische Primzahltests

Probabilistische Primzahltests 23.01.2006 Motivation und Überblick Grundsätzliches Vorgehen Motivation und Überblick Als Primzahltest bezeichnet man ein mathematisches Verfahren, mit dem ermittelt wird, ob eine gegebene Zahl eine Primzahl

Mehr

Der Primzahltest von Agrawal, Kayal und Saxena. Dr. Gerold Jäger

Der Primzahltest von Agrawal, Kayal und Saxena. Dr. Gerold Jäger Der Primzahltest von Agrawal, Kayal und Saxena Dr. Gerold Jäger Habilitationsvortrag Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Institut für Informatik 19. Januar 2011 Dr. Gerold Jäger Habilitationsvortrag

Mehr

El. Zahlentheorie I: Der kleine Satz von Fermat

El. Zahlentheorie I: Der kleine Satz von Fermat Vorlesung 7 Universität Münster 25. September 2007 El. In Vorlesung 4 haben wir Modulo-Arithmetik behandelt. Definition Sei n N 1. Auf Z ist eine Äquivalenzrelation Kongruenz modulo n definiert durch x

Mehr

Vorlesung 7. Tilman Bauer. 25. September 2007

Vorlesung 7. Tilman Bauer. 25. September 2007 Vorlesung 7 Universität Münster 25. September 2007 El. In Vorlesung 4 haben wir Modulo-Arithmetik behandelt. Definition Sei n N 1. Auf Z ist eine Äquivalenzrelation Kongruenz modulo n definiert durch x

Mehr

Public Key Kryptographie

Public Key Kryptographie 3. Juni 2006 1 Algorithmen für Langzahlen 1 RSA 1 Das Rabin-Kryptosystem 1 Diskrete Logarithmen Grundlagen der PK Kryptographie Bisher: Ein Schlüssel für Sender und Empfänger ( Secret-Key oder symmetrische

Mehr

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra Seminar Hallo Welt für Fortgeschrittene 2008 Matthias Niessner June 20, 2008 Erlangen 1 von 29 Matthias Niessner Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra Übersicht 1

Mehr

Primzahltests und Faktorisierung. Primzahltests. Nuria Brede Universität Potsdam - Kryptographie SoSe 2005 Seite 1

Primzahltests und Faktorisierung. Primzahltests. Nuria Brede Universität Potsdam - Kryptographie SoSe 2005 Seite 1 Primzahltests und Faktorisierung Primzahltests Primzahltests Nuria Brede 16.06.2005 16.06.2005 Universität Potsdam - Kryptographie SoSe 2005 Seite 1 Primzahltests und Faktorisierung Primzahltests Inhalt

Mehr

Kapitel 3 Elementare Zahletheorie

Kapitel 3 Elementare Zahletheorie Kapitel 3 Elementare Zahletheorie 89 Kapitel 3.1 Ganze Zahlen, Gruppen und Ringe 90 Die ganzen Zahlen Menge der ganzen Zahlen Z={..., 3, 2, 1,0,1,2,3,...} Es gibt zwei Operationen Addition: Z Z Z, (a,b)

Mehr

Algorithmentheorie Randomisierung. Robert Elsässer

Algorithmentheorie Randomisierung. Robert Elsässer Algorithmentheorie 03 - Randomisierung Robert Elsässer Randomisierung Klassen von randomisierten Algorithmen Randomisierter Quicksort Randomisierter Primzahltest Kryptographie 2 1. Klassen von randomisierten

Mehr

Proseminar Datensicherheit & Versicherungsmathematik RSA-Verfahren

Proseminar Datensicherheit & Versicherungsmathematik RSA-Verfahren Proseminar Datensicherheit & Versicherungsmathematik RSA-Verfahren Herwig Stütz 2007-11-23 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Das RSA-Verfahren 2 2.1 Schlüsselerzeugung.................................

Mehr

Ganzzahlige Division mit Rest

Ganzzahlige Division mit Rest Modulare Arithmetik Slide 1 Ganzzahlige Division mit Rest Für a,b Æ mit a b gibt es stets eine Zerlegung von a der Form a = q b+r mit 0 r b 1. Hierbei gilt q = a b (salopp formuliert: b passt q-mal in

Mehr

Erweiterter Euklidischer Algorithmus

Erweiterter Euklidischer Algorithmus Erweiterter Euklidischer Algorithmus Algorithmus ERWEITERTER EUKLIDISCHER ALG. (EEA) EINGABE: a, b N 1 If (b = 0) then return (a, 1, 0); 2 (d, x, y) EEA(b, a mod b); 3 (d, x, y) (d, y, x a b y); AUSGABE:

Mehr

3 Public-Key-Kryptosysteme

3 Public-Key-Kryptosysteme Stand: 05.11.2013 Vorlesung Grundlagen und Methoden der Kryptographie Dietzfelbinger 3 Public-Key-Kryptosysteme 3.1 Verschlüsselung von Nachrichten Wir betrachten ganz einfache Kommunikationsszenarien.

Mehr

Der RSA-Algorithmus. 2. Anschließend ist n = p q und ϕ (n) = (p 1) (q 1) zu berechnen.

Der RSA-Algorithmus. 2. Anschließend ist n = p q und ϕ (n) = (p 1) (q 1) zu berechnen. Kapitel 4 Der RSA-Algorithmus Der RSA-Algorithmus ist das heute bekannteste Verfahren aus der Familie der Public-Key-Kryptosysteme. Es wurde 1978 der Öffentlichkeit vorgestellt und gilt bis heute als der

Mehr

Hallo Welt für Fortgeschrittene

Hallo Welt für Fortgeschrittene Hallo Welt für Fortgeschrittene Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra 1 Florian Habur Informatik 2 Programmiersysteme Martensstraße 3 91058 Erlangen Übersicht Modulare Arithmetik Rechenregeln Fast Exponentiation

Mehr

Probabilistische Primzahltests

Probabilistische Primzahltests Probabilistische Primzahltests Daniel Tanke 11. Dezember 2007 In dieser Arbeit wird ein Verfahren vorgestellt, mit welchem man relativ schnell testen kann, ob eine ganze Zahl eine Primzahl ist. Für einen

Mehr

ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe.

ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe. ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe. Das heißt, um den ggt von zwei 1000-Bit-Zahlen zu ermitteln,

Mehr

RSA-Verfahren Schnelle Ver- / Entschlüsselung Zusammenhang mit dem Faktorisierungsproblem. RSA-Verfahren. Herwig Stütz

RSA-Verfahren Schnelle Ver- / Entschlüsselung Zusammenhang mit dem Faktorisierungsproblem. RSA-Verfahren. Herwig Stütz 2007-11-23 Überblick 1 2 Schnelle modulare Exponentiation Chinesischer Restsatz 3 Allgemeines Public-Key Methode Rivest, Shamir und Adleman 1977 Sicherheit des Verfahrens beruht auf Schwierigkeit der Primfaktorenzerlegung

Mehr

Form der Äquivalenzklassen

Form der Äquivalenzklassen Form der Äquivalenzklassen Anmerkung: Es gilt a = a ± m = a ± 2m =... = a + km mod m für alle k Z. Wir schreiben auch {x Z x = a + mk, k Z} = a + mz. Es gibt m verschiedene Äquivalenzklassen modulo m:

Mehr

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra 1

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra 1 Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra 1 Monika Huber 24.6.2015 Monika Huber Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra 1 24.6.2015 1 / 52 Übersicht Modulare Arithmetik Größter gemeinsamer Teiler Primzahlen

Mehr

Das RSA-Verfahren. Proseminar Kryptographische Protokolle SS Armin Litzel

Das RSA-Verfahren. Proseminar Kryptographische Protokolle SS Armin Litzel in der Praxis Proseminar Kryptographische Protokolle SS 2009 5.5.2009 in der Praxis Gliederung 1 Grundlegendes über RSA 2 in der Praxis Allgemeine Vorgehensweise zur Verschlüsselung Signieren mit RSA 3

Mehr

Kryptographie und Komplexität

Kryptographie und Komplexität Kryptographie und Komplexität Einheit 4.4 Semantische Sicherheit 1. Sicherheit partieller Informationen 2. Das Verfahren von Rabin 3. Sicherheit durch Randomisierung Semantische Sicherheit Mehr als nur

Mehr

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I. Felix Teufel Hallo Welt! -Seminar - LS 2

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I. Felix Teufel Hallo Welt! -Seminar - LS 2 Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Felix Teufel 26.07.2017 Hallo Welt! -Seminar - LS 2 Überblick Modulare Arithmetik Größter gemeinsamer Teiler Primzahlen Eulersche Φ-Funktion RSA Quellen 26.07.2017

Mehr

Das RSA Kryptosystem

Das RSA Kryptosystem Kryptografie Grundlagen RSA Institut für Mathematik Technische Universität Berlin Kryptografie Grundlagen RSA mit geheimem mit öffentlichem Schlüssel Realisierung Kryptografie mit geheimem Schlüssel Alice

Mehr

Vortrag zum Proseminar: Kryptographie

Vortrag zum Proseminar: Kryptographie Vortrag zum Proseminar: Kryptographie Thema: Oliver Czernik 6.12.2005 Historie Michael Rabin Professor für Computerwissenschaft Miller-Rabin-Primzahltest Januar 1979 April 1977: RSA Asymmetrisches Verschlüsselungssystem

Mehr

Gewinnung und Test großer Primzahlen

Gewinnung und Test großer Primzahlen 16. Mai 2007 1 Einführung 2 Primzahlgewinnung 3 Primzahlentest 4 Aktuelles 5 Appendix 1 Einführung Anwendung Notation und Grundlagen Ordnung Eulersche φ-funktion Kleiner Satz von Fermat Anwendung Verwendung

Mehr

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Ulrich Rabenstein 18.06.2013 Ulrich Rabenstein Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I 18.06.2013 1 / 34 1 Modulare Arithmetik 2 Teiler 3 Primzahlen Ulrich Rabenstein

Mehr

Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 11) 17.07.2006 1

Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 11) 17.07.2006 1 Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 11) 17.07.2006 1 1 Primzahltest 1.1 Motivation Primzahlen spielen bei zahlreichen Algorithmen, die Methoden aus der Zahlen-Theorie verwenden, eine zentrale Rolle. Hierzu

Mehr

Folien der 14. Vorlesungswoche

Folien der 14. Vorlesungswoche Folien der 14. Vorlesungswoche Ein Beispiel: Z 6 Im allgemeinen ist der Ring Z m kein Körper. Wie uns aus der allerdings nichtkommutativen Situation der Matrixringe M n (R) schon bekannt ist, kann das

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 10.01.2014 Alexander Lytchak 1 / 9 Erinnerung: Zwei ganz wichtige Gruppen Für jede Gruppe (G, ) und jedes Element g

Mehr

p Z >1 ist Primzahl, wenn gilt Euklid:

p Z >1 ist Primzahl, wenn gilt Euklid: Grundlegende Tatsachen über den Ring Z Z; +, ist ein nullteilerfreier Ring Divisionseigenschaft a Z, b Z > q, r Z : a = b q + r, r < b Arithmetik Grundlegende Tatsachen über den Ring Z Euklidischer Algorithmus

Mehr

RSA Verfahren. Kapitel 7 p. 103

RSA Verfahren. Kapitel 7 p. 103 RSA Verfahren RSA benannt nach den Erfindern Ron Rivest, Adi Shamir und Leonard Adleman war das erste Public-Key Verschlüsselungsverfahren. Sicherheit hängt eng mit der Schwierigkeit zusammen, große Zahlen

Mehr

4 Kryptologie. Übersicht

4 Kryptologie. Übersicht 4 Kryptologie Übersicht 4.1 Der erweiterte euklidische Algorithmus................................ 38 4.2 Rechnen mit Restklassen modulo p................................... 39 4.3 Der kleine Satz von

Mehr

Kapitel 2: Zahlentheoretische Algorithmen Gliederung

Kapitel 2: Zahlentheoretische Algorithmen Gliederung Gliederung 1. Grundlagen 2. Zahlentheoretische Algorithmen 3. Sortierverfahren 4. Ausgewählte Datenstrukturen 5. Dynamisches Programmieren 6. Graphalgorithmen 7. String-Matching 8. Kombinatorische Algorithmen

Mehr

. Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I. Tobias Polzer. Tobias Polzer Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I.. /

. Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I. Tobias Polzer. Tobias Polzer Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I.. / Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Tobias Polzer Tobias Polzer Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I / Modulare Arithmetik Motivation Rechenregeln schnelle Potenzierung Gemeinsame Teiler euklidischer

Mehr

Vorlesung Sicherheit

Vorlesung Sicherheit Vorlesung Sicherheit Dennis Hofheinz ITI, KIT 12.05.2014 1 / 26 Überblick 1 Hashfunktionen Erinnerung Angriffe auf Hashfunktionen Zusammenfassung Hashfunktionen 2 Asymmetrische Verschlüsselung Idee Beispiel:

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

Kryptographie und Komplexität

Kryptographie und Komplexität Kryptographie und Komplexität Einheit 4 Public Key Kryptographie mit RSA 1. Ver- und Entschlüsselung 2. Schlüsselerzeugung und Primzahltests 3. Angriffe auf das RSA Verfahren 4. Sicherheit von RSA Probleme

Mehr

Primzahltest in Polynomialzeit Der Algorithmus von Agrawal, Kayal und Saxena

Primzahltest in Polynomialzeit Der Algorithmus von Agrawal, Kayal und Saxena Primzahltest in Polynomialzeit Der Algorithmus von Agrawal, Kayal und Saxena 1. Worum geht es? Das Problem, um das es geht, heißt PRIMES. Es entscheidet für eine vorgegebene Zahl n > 2 die Frage, ob n

Mehr

Proseminar SS08 - Miller-Rabin-Primzahltest

Proseminar SS08 - Miller-Rabin-Primzahltest Proseminar SS08 - Miller-Rabin-Primzahltest von Technische Unviersität München Vorlesung Perlen der Informatik 2, 2008 Professor Tobias Nipkow 17. April 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Primzahltests

Mehr

1.Vortrag: Rechnen mit Restklassen/modulo einer Zahl

1.Vortrag: Rechnen mit Restklassen/modulo einer Zahl Westfälische Wilhelms-Universität Münster Mathematik Sommersemester 2017 Seminar: Verschlüsselungs- und Codierungstheorie Leitung: Thomas Timmermann 1.Vortrag: Rechnen mit Restklassen/modulo einer Zahl

Mehr

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I

Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I Viktoria Ronge 04.06.2014 Viktoria Ronge Zahlentheorie, Arithmetik und Algebra I 04.06.2014 1 / 63 Übersicht 1 Modulare Arithmetik 2 Primzahlen 3 Verschiedene Teiler

Mehr

Vorlesung Sicherheit

Vorlesung Sicherheit Vorlesung Sicherheit Dennis Hofheinz ITI, KIT 15.05.2017 1 / 25 Überblick 1 Hashfunktionen Angriffe auf Hashfunktionen Zusammenfassung Hashfunktionen 2 Asymmetrische Verschlüsselung Idee Beispiel: RSA

Mehr

Kryptographische Protokolle

Kryptographische Protokolle Kryptographische Protokolle Lerneinheit 4: Schlüsselvereinbarung Prof. Dr. Christoph Karg Studiengang Informatik Hochschule Aalen Sommersemester 2017 8.5.2017 Einleitung Einleitung In dieser Lerneinheit

Mehr

Bemerkung: der goldene Schnitt ϕ ist die positive Lösung der Gleichung: x 2 = 1 + x

Bemerkung: der goldene Schnitt ϕ ist die positive Lösung der Gleichung: x 2 = 1 + x Rekursive Definition der Fibonacci-Zahlen Erste Werte f 0 = 0, f 1 = 1, f n = f n 1 + f n 2 (n 2) n 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10... 25... f n 0 1 1 2 3 5 8 13 21 34 55... 75025... Exakte Formel (de Moivre, 1718)

Mehr

Gewinnung und Test großer Primzahlen

Gewinnung und Test großer Primzahlen Gewinnung und Test großer Primzahlen Martin Heinzerling 16. Mai 2007 Zusammenfassung Dieser Vortrag entstand im Rahmen des Proseminars Kryptographische Grundlagen der Datensicherheit SS-2007 der Technischen

Mehr

2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion. 18. April 2017

2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion. 18. April 2017 2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion 18. April 2017 Rekursiver Algorithmus Ein rekursiver Algorithmus löst ein Problem, indem er eine oder mehrere kleinere Instanzen des gleichen Problems löst. Beispiel

Mehr

Der chinesische Restsatz mit Anwendung

Der chinesische Restsatz mit Anwendung Der chinesische Restsatz mit Anwendung Nike Garath n.garath@gmx.de Martrikelnummer: 423072 Seminar: Verschlüsslungs- und Codierungstheorie Dozent: Dr. Thomas Timmermann Sommersemester 2017 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Lösungen der Aufgaben

Lösungen der Aufgaben Lösungen der Aufgaben Aufgabe 1.3.1 Es gibt 42 mögliche Verschlüsselungen. Aufgabe 2.3.4 Ergebnisse sind 0, 4 und 4 1 = 4. Aufgabe 2.3.6 Da in Z 9 10 = 1 ist, erhalten wir x = c 0 + + c m = c 0 + + c m.

Mehr

3.5 Kryptographie - eine Anwendung der Kongruenzrechnung

3.5 Kryptographie - eine Anwendung der Kongruenzrechnung 1 3.5 Kryptographie - eine Anwendung der Kongruenzrechnung Das Wort Kryptographie leitet sich aus der griechischen Sprache ab, nämlich aus den beiden Worten κρυπτ oς(kryptos)=versteckt, geheim und γραϕɛιν(grafein)=schreiben.

Mehr

Elementare Zahlentheorie II

Elementare Zahlentheorie II Schülerzirel Mathemati Faultät für Mathemati. Universität Regensburg Elementare Zahlentheorie II Der Satz von Euler-Fermat und die RSA-Verschlüsselung Die Mathemati ist die Königin der Wissenschaften,

Mehr

Die Primheit von Primzahlen kann man effizient verifizieren. oder. Primes NP. Die Zahl

Die Primheit von Primzahlen kann man effizient verifizieren. oder. Primes NP. Die Zahl Historisches Die Zahl Die Primheit von Primzahlen kann man effizient verifizieren oder Primes NP n = 114381625757888867669235779976146612010218296721242 362562561842935706935245733897830597123563958705

Mehr

IT-Sicherheit Kapitel 4 Public Key Algorithmen

IT-Sicherheit Kapitel 4 Public Key Algorithmen IT-Sicherheit Kapitel 4 Public Key Algorithmen Dr. Christian Rathgeb Sommersemester 2014 1 Einführung Der private Schlüssel kann nicht effizient aus dem öffentlichen Schlüssel bestimmt werden bzw. die

Mehr

MGI Exkurs: RSA-Kryptography

MGI Exkurs: RSA-Kryptography MGI Exkurs: RSA-Kryptography Prof. Dr. Wolfram Conen WS 05/06, 14.+17.10.2005 Version 1.0 Version 1.0 1 Angenommen, Sie heißen ALICE...... haben Geheimnisse......und wollen mit einem Bekannten namens BOB

Mehr

Public Key Kryptographie mit dem RSA Schema. Karsten Fischer, Sven Kauer

Public Key Kryptographie mit dem RSA Schema. Karsten Fischer, Sven Kauer Public Key Kryptographie mit dem RSA Schema Karsten Fischer, Sven Kauer Gliederung I. Historischer Hintergrund II. Public Key Kryptographie III. Beispielszenario IV. Einweg-Funktion V. RSA Verfahren VI.

Mehr

7 Asymmetrische Kryptosysteme

7 Asymmetrische Kryptosysteme 10 7 Asymmetrische Kryptosysteme 7 Asymmetrische Kryptosysteme Diffie und Hellman kamen 1976 auf die Idee, dass die Geheimhaltung des Chiffrierschlüssels keine notwendige Voraussetzung für die Sicherheit

Mehr

Student: Alexander Carls Matrikelnummer: Aufgabe: Beschreibung des euklidischen Algorithmus Datum:

Student: Alexander Carls Matrikelnummer: Aufgabe: Beschreibung des euklidischen Algorithmus Datum: Berufsakademie Stuttgart / Außenstelle Horb Studienbereich Technik Studiengang Informationstechnik Kurs IT2006, 2.Semester Dozent: Olaf Herden Student: Alexander Carls Matrikelnummer: 166270 Aufgabe: Beschreibung

Mehr

Vorlesung Diskrete Strukturen Gruppe und Ring

Vorlesung Diskrete Strukturen Gruppe und Ring Vorlesung Diskrete Strukturen Gruppe und Ring Bernhard Ganter Institut für Algebra TU Dresden D-01062 Dresden bernhard.ganter@tu-dresden.de WS 2009/10 1 Bernhard Ganter, TU Dresden Modul Einführung in

Mehr

Elementare Zahlentheorie. Jörn Steuding (Uni Würzburg) Wintersemester 2016/17

Elementare Zahlentheorie. Jörn Steuding (Uni Würzburg) Wintersemester 2016/17 Elementare Zahlentheorie Jörn Steuding (Uni Würzburg) Wintersemester 2016/17 D C E A B Literaturempfehlungen J. Appell, K. Appell: Mengen - Zahlen - Zahlbereiche, Spektrum 2005 K. Reiss, G. Schmieder:

Mehr

Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson. 8 Der Satz von Euler

Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson. 8 Der Satz von Euler Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson In diesem Kapitel wollen wir nun die eulersche -Funktion verwenden, um einen berühmten Satz von Euler zu formulieren, aus dem wir dann mehrere interessante

Mehr

Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321) SoSe 06

Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321) SoSe 06 Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321) SoSe 06 Klausur am 19.08.2006: Lösungsvorschläge zu den Aufgaben zu Aufgabe I.1 (a) Das numerische Äquivalent zu KLAUSUR ist die Folge [10, 11, 0, 20, 18,

Mehr

Kleiner Fermatscher Satz, Chinesischer Restsatz, Eulersche '-Funktion, RSA

Kleiner Fermatscher Satz, Chinesischer Restsatz, Eulersche '-Funktion, RSA Kleiner Fermatscher Satz, Chinesischer Restsatz, Eulersche '-Funktion, RSA Manfred Gruber http://www.lrz-muenchen.de/~gruber SS 2009, KW 15 Kleiner Fermatscher Satz Satz 1. Sei p prim und a 2 Z p. Dann

Mehr

Kapitel 2: Multiplikative Funktionen. 3 Multiplikative Funktionen. Definition 2.1 (arithmetische Funktion, (vollständig) multiplikative Funktion)

Kapitel 2: Multiplikative Funktionen. 3 Multiplikative Funktionen. Definition 2.1 (arithmetische Funktion, (vollständig) multiplikative Funktion) Kapitel 2: Multiplikative Funktionen 3 Multiplikative Funktionen Definition 2.1 (arithmetische Funktion, (vollständig) multiplikative Funktion) (a) Eine Funktion α : Z >0 C heißt arithmetisch (oder zahlentheoretisch).

Mehr

1 Das RSA-Verfahren und seine algorithmischen Grundlagen

1 Das RSA-Verfahren und seine algorithmischen Grundlagen 1 Das RSA-Verfahren und seine algorithmischen Grundlagen Das wichtigste d. h., am weitesten verbreitete und am meisten analysierte asymmetrische Verfahren ist das RSA-Verfahren, benannt nach seinen Erfindern

Mehr

1.1.1 Konstruktion der ganzen Zahlen, Vertretersystem (nicht-negative und negative ganze Zahlen)

1.1.1 Konstruktion der ganzen Zahlen, Vertretersystem (nicht-negative und negative ganze Zahlen) Zahlentheorie LVA 405.300 C. Fuchs Inhaltsübersicht 26.06.2013 Inhaltsübersicht Die Zahlentheorie gehört zu den Kerngebieten der Mathematik und steht historisch und thematisch in ihrem Zentrum. Es geht

Mehr

Grundlagen der Arithmetik und Zahlentheorie

Grundlagen der Arithmetik und Zahlentheorie Grundlagen der Arithmetik und Zahlentheorie 1.0 Teilbarkeit In diesem Abschnitt werden wir einerseits die ganzen Zahlen an sich studieren und dabei besonders wichtige Zahlen, die Primzahlen, entsprechend

Mehr

3-9 Elementare Zahlentheorie

3-9 Elementare Zahlentheorie 3-9 Elementare Zahlentheorie 332 Satz (Charakterisierung zyklischer Gruppen) Sei G eine Gruppe der Ordnung n Die folgenden Aussagen sind äquivalent: (1) G ist zyklisch (2) Die Anzahl der Elemente der Ordnung

Mehr

Der kleine Satz von Fermat

Der kleine Satz von Fermat Der kleine Satz von Fermat Luisa-Marie Hartmann 5. Mai 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Hauptteil 4 2.1 Prime Restklassengruppen............................ 4 2.2 Ordnung von Gruppenelementen........................

Mehr

Primzahlen und Pseudoprimzahlen

Primzahlen und Pseudoprimzahlen 1 Primzahlen und Pseudoprimzahlen Holger Stephan Weierstraß Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS), Berlin 20. Tag der Mathematik 9. Mai 2015, Beuth Hochschule für Technik Berlin Primzahlen

Mehr

Der Miller-Rabin Primzahltest Florian Rienhardt Alle Rechte vorbehalten.

Der Miller-Rabin Primzahltest Florian Rienhardt Alle Rechte vorbehalten. 1 Der Miller-Rabin Primzahltest Der Miller-Rabin Primzahltest 2002-2009 Florian Rienhardt Alle Rechte vorbehalten. Zusammenfassung Für viele moderne Computeranwendungen, etwa für die Kryptographie, benötigt

Mehr

Public-Key Kryptographie mit dem RSA Schema. Torsten Büchner

Public-Key Kryptographie mit dem RSA Schema. Torsten Büchner Public-Key Kryptographie mit dem RSA Schema Torsten Büchner 7.12.2004 1.Einleitung 1. symmetrische-, asymmetrische Verschlüsselung 2. RSA als asymmetrisches Verfahren 2.Definition von Begriffen 1. Einwegfunktionen

Mehr

n ϕ n

n ϕ n 1 3. Teiler und teilerfremde Zahlen Euler (1707-1783, Gymnasium und Universität in Basel, Professor für Physik und Mathematik in Petersburg und Berlin) war nicht nur einer der produktivsten Mathematiker

Mehr

5 Grundlagen der Zahlentheorie

5 Grundlagen der Zahlentheorie 5 Grundlagen der Zahlentheorie 1 Primfaktorzerlegung Seienm, n N + := {k N k > 0} Man schreibt n n, gesprochen m teilt n oder m ist ein Teiler von n, wenn es eine positive natürliche Zahl k gibt mit mk

Mehr

7 Die Sätze von Fermat, Euler und Wilson

7 Die Sätze von Fermat, Euler und Wilson 53 7 Die Sätze von Fermat, Euler und Wilson Es gibt einige Sätze aus der elementaren Zahlentheorie, die Spezialfälle von Aussagen über endliche Gruppen sind. Z.B. gilt für ein beliebiges Element x einer

Mehr

Lenstras Algorithmus für Faktorisierung

Lenstras Algorithmus für Faktorisierung Lenstras Algorithmus für Faktorisierung Bertil Nestorius 9 März 2010 1 Motivation Die schnelle Faktorisierung von Zahlen ist heutzutage ein sehr wichtigen Thema, zb gibt es in der Kryptographie viele weit

Mehr

Computeralgebra in der Lehre am Beispiel Kryptografie

Computeralgebra in der Lehre am Beispiel Kryptografie Kryptografie Grundlagen RSA KASH Computeralgebra in der Lehre am Beispiel Kryptografie Institut für Mathematik Technische Universität Berlin Kryptografie Grundlagen RSA KASH Überblick Kryptografie mit

Mehr

Kryptographie und Komplexität

Kryptographie und Komplexität Kryptographie und Komplexität Einheit 5.2 ElGamal Systeme 1. Verschlüsselungsverfahren 2. Korrektheit und Komplexität 3. Sicherheitsaspekte Das ElGamal Verschlüsselungsverfahren Public-Key Verfahren von

Mehr

Primzahlen im Schulunterricht wozu?

Primzahlen im Schulunterricht wozu? Primzahlen im Schulunterricht wozu? Franz Pauer Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik Universität Innsbruck Tag der Mathematik Graz 6. Februar 2014 Einleitung Eine (positive) Primzahl ist

Mehr

Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, )

Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, ) Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, ) Manfred Gruber http://www.cs.hm.edu/~gruber SS 2008, KW 14 Gröÿter gemeinsamer Teiler Denition 1. [Teiler] Eine Zahl m N ist Teiler von n Z, wenn der

Mehr

(1 + o(1)) n ln(n) π(n) =

(1 + o(1)) n ln(n) π(n) = Satz 164. (Euklid): Es gibt unendlich viele Primzahlen Beweis. (Widerspruch:) Angenommen, es gäbe nur k < viele Primzahlen p 1,...,p k. Es ist dann q := (p 1 p 2... p k ) + 1 eine Zahl, die nicht durch

Mehr

Vorlesung Sicherheit

Vorlesung Sicherheit Vorlesung Sicherheit Dennis Hofheinz IKS, KIT 06.05.2013 1 / 25 Überblick 1 Hashfunktionen Erinnerung Angriffe auf Hashfunktionen Zusammenfassung Hashfunktionen 2 Asymmetrische Verschlüsselung Idee Beispiel:

Mehr

PRIMZAHLEN UND DIE RSA-VERSCHLÜSSELUNG

PRIMZAHLEN UND DIE RSA-VERSCHLÜSSELUNG PRIMZAHLEN UND DIE RSA-VERSCHLÜSSELUNG FLORIAN KRANHOLD Kurfürst-Salentin-Gymnasium Andernach Zusammenfassung. Verschlüsselungstechniken und -mechanismen sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr

Mehr

Ältere Aufgaben (bis 1998)

Ältere Aufgaben (bis 1998) Ältere Aufgaben (bis 1998) Es waren in den 4 Stunden jeweils nur 2 Aufgaben zu bearbeiten, die einzelnen Aufgaben waren umfangreicher. September 1998, Aufgabe 1 Sei p eine ungerade Primzahl. a) Beweise:

Mehr

Kryptographie - eine mathematische Einführung

Kryptographie - eine mathematische Einführung Kryptographie - eine mathematische Einführung Rosa Freund 28. Dezember 2004 Überblick Grundlegende Fragestellungen Symmetrische Verschlüsselung: Blockchiffren, Hashfunktionen

Mehr

Primzahlzertifikat von Pratt

Primzahlzertifikat von Pratt Primzahlzertifikat von Pratt Daniela Steidl TU München 17. 04. 2008 Primzahltests in der Informatik "Dass das Problem, die Primzahlen von den Zusammengesetzten zu unterscheiden und letztere in ihre Primfaktoren

Mehr

$Id: ring.tex,v /05/03 15:13:26 hk Exp $

$Id: ring.tex,v /05/03 15:13:26 hk Exp $ $Id: ring.tex,v 1.13 2012/05/03 15:13:26 hk Exp $ 3 Ringe 3.1 Der Ring Z m In der letzten Sitzung hatten wir die sogenannten Ringe eingeführt, dies waren Mengen A versehen mit einer Addition + und einer

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

Einführung in die Kryptographie. 20.6.2011, www.privacyfoundation.ch

Einführung in die Kryptographie. 20.6.2011, www.privacyfoundation.ch Einführung in die Kryptographie 20.6.2011, www.privacyfoundation.ch Kryptographie Name kryptós: verborgen, geheim gráphein: schreiben Verschlüsselung Text so umwandeln, dass man ihn nur noch entziffern/lesen

Mehr

Asymmetrische Kryptographie u

Asymmetrische Kryptographie u Asymmetrische Kryptographie u23 2015 Simon, Florob e.v. https://koeln.ccc.de Cologne 2015-10-05 1 Zahlentheorie Modulare Arithmetik Algebraische Strukturen Referenzprobleme 2 Diffie-Hellman Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch

Mehr

6.2 Asymmetrische Verschlüsselung

6.2 Asymmetrische Verschlüsselung 6.2 Asymmetrische Verschlüsselung (asymmetric encryption, public-key encryption) Prinzip (Diffie, Hellman, Merkle 1976-78): Statt eines Schlüssels K gibt es ein Schlüsselpaar K E, K D zum Verschlüsseln

Mehr

Zufallsprimzahlen und eine Revolution in der Kryptographie Stefan Edelkamp

Zufallsprimzahlen und eine Revolution in der Kryptographie Stefan Edelkamp Zufallsprimzahlen und eine Revolution in der Kryptographie Stefan Edelkamp Fakultät für Mathematik und Informatik Universität of Bremen Übersicht des Vortrags 1 Einfache Kryptosysteme 2 Einmalschlüssel

Mehr

Algorithmen auf Zeichenketten

Algorithmen auf Zeichenketten Algorithmen auf Zeichenketten Rabin-Karp Algorithmus Christoph Hermes hermes@hausmilbe.de Zeichenketten: Rabin-Karp Algorithmus p. 1/19 Ausblick auf den Vortrag theoretische Grundlagen... Zeichenketten:

Mehr

Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321)SoSe 06

Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321)SoSe 06 Mathematische Grundlagen der Kryptografie (1321)SoSe 06 Nachklausur am 30.9.2006: Lösungsvorschläge zu den Aufgaben zu Aufgabe I.1 (a) Der Geheimtext als Folge von Elementen aus Z/26Z ist [13, 0, 22, 3].

Mehr

Komplexität von Algorithmen

Komplexität von Algorithmen Komplexität von Algorithmen Prof. Dr. Christian Böhm WS 07/08 in Zusammenarbeit mit Gefei Zhang http://www.dbs.informatik.uni-muenchen.de/lehre/nfinfosw Ressourcenbedarf - Größenordnungen Prozesse verbrauchen

Mehr

SCHRIFTLICHE ZUSAMMENFASSUNG ZUM VORTRAG DIE GRUNDLAGEN DER RSA-VERSCHLÜSSELUNG VON DANIEL METZSCH

SCHRIFTLICHE ZUSAMMENFASSUNG ZUM VORTRAG DIE GRUNDLAGEN DER RSA-VERSCHLÜSSELUNG VON DANIEL METZSCH SCHRIFTLICHE ZUSAMMENFASSUNG ZUM VORTRAG DIE GRUNDLAGEN DER RSA-VERSCHLÜSSELUNG VON DANIEL METZSCH Freie Universität Berlin Fachbereich für Mathematik & Informatik Institut für Mathematik II Seminar über

Mehr