Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden"

Transkript

1 Z. pädagog. U. Psychol. Klusmann 20 (3) et al.: 2006 Lehrerbelastung Verlag Hans Huber, und Unterrichtsqualität Hogrefe AG, Bern Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 20 (3), 2006, Originalartikel Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Lehrenden und Lernenden Uta Klusmann, Mareike Kunter, Ulrich Trautwein und Jürgen Baumert Forschungsbereich Erziehungswissenschaft und Bildungssysteme, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin Zusammenfassung. Der Fragebogen zu Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM; Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997) erfasst anhand von 11 Subskalen personale und soziale Ressourcen bei der Bewältigung berufsbezogener Anforderungen. In Clusteranalysen mit Lehrerinnen und Lehrern resultierten in den meisten vorliegenden Studien vier Typen (Gesundheitstyp, Schontyp, Risikotyp A, Risikotyp B). Bisherige Arbeiten zum Zusammenhang zwischen dieser Typologie und Unterrichtsverhalten verwendeten ausschließlich Selbstberichtsdaten von Lehrkräften. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit sich die erlebte Belastung von Mathematiklehrkräften auch in dem von den Schülern berichteten Unterrichtsverhalten dieser Lehrkräfte widerspiegelt. Datenbasis ist eine Stichprobe von 314 Klassen der 9. Jahrgangsstufe und ihrer Mathematiklehrkräfte, die im Rahmen der nationalen PISA-Erhebung 2003 befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen zum einen die clusteranalytische Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie. Zum zweiten fanden sich auf vier von sechs untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität signifikante Unterschiede zwischen den Typen, die zeigen, dass Schüler den Unterricht des Gesundheitstypus am positivsten beurteilen. Schlüsselwörter: Lehrerbelastung, Lehrerburnout, Unterrichtsqualität, Unterrichtswahrnehmung. Teachers Stress and the Quality of Instruction: Linking Teachers and Students Perception Abstract. The Occupational Stress and Coping Inventory (AVEM; Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997) is a diagnostic instrument comprising 11 subscales designed to measure personal and social resources used to cope with occupational demands. Cluster analyses of teacher data identified four types (the «healthy-ambitious» type; the «unambitious» type; risk type A: the «excessively-ambitious» type; risk type B: the «resigned» type), who are assumed to differ in terms of both the occupational stress they experience and instructional behavior. Previous research seeking to validate this typology has drawn on teachers self-report data. The present article examines the extent to which the stress experienced by mathematics teachers is reflected in students reports of these teachers instructional behavior. Data were obtained from a sample of 314 ninth-grade classes and their mathematics teachers in the context of the German national extension to the PISA 2003 study. The results indicate, first, that the Schaarschmidt & Fischer typology can be replicated in the present sample. Second, on four of the six dimensions of instructional quality examined, significant differences were found between the four types, indicating that students perceive the instruction provided by teachers under stress to be of lower quality. Keywords: teacher stress, teacher burnout, instructional quality, perception of instruction 1 Einleitung Die Forschung zum beruflichen Belastungserleben von Lehrkräften besitzt aus mindestens zwei Gründen eine besondere Relevanz. Zum einen sind die erlebte psychische Belastung und die damit zusammenhängenden körperlichen Beeinträchtigungen als wesentliche Ursache für die DOI / auffällig große Zahl von Frühpensionierungen und vorübergehender bzw. dauerhafter Dienstunfähigkeit bei Lehrkräften zu betrachten (Rudow, 1999). Zum anderen besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich physisches und psychisches Belastungserleben von Lehrkräften auch im Unterrichtsverhalten widerspiegelt und die Unterrichtsqualität beeinträchtigt (Maslach & Leiter, 1999). Zur Erfassung des beruflichen Belastungserlebens hat

2 162 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität sich neben dem klassischen Burnout-Inventar von Maslach und Jackson (1981) im deutschsprachigen Raum ein zweites Instrument, der so genannte Fragebogen zu Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM; Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997), etabliert. Dieser Fragebogen fokussiert aus stresstheoretischer Perspektive auf die mehrdimensionale Erfassung personaler Ressourcen. Obwohl der AVEM berufsübergreifend konzipiert ist, wurde er insbesondere in der Forschung zum Belastungserleben bei Lehrerinnen und Lehrern eingesetzt (z. B. Schaarschmidt & Fischer, 1997; Schaarschmidt, Kieschke & Fischer, 1999; van Dick & Wagner, 2001). Über die Profilverläufe von elf Dimensionen konnten clusteranalytisch vier Lehrertypen identifiziert werden (Gesundheitstyp, Schontyp, Risikotyp A, Risikotyp B), die sich durch den Ausprägungsgrad von berufsbezogenen Ressourcen unterscheiden und in ihrem Risiko für psychische und physische Erkrankungen divergieren sollen. Eine Reihe von Validierungsstudien mit Lehrkräften bestätigte den vermuteten Zusammenhang zwischen der Zuordnung zu einem Risikotyp und der selbst berichteten Belastung (vgl. Schaarschmidt & Fischer, 1997; van Dick & Wagner, 2001). Die Vermutung liegt nahe, dass sich die von Lehrkräften wahrgenommene Belastung auch in der Qualität ihres Unterrichts sowie der Beziehungsqualität mit den Schülerinnen und Schülern manifestiert (Maslach & Leiter, 1999; Schaarschmidt, 2001). Überprüft wurde dieser Zusammenhang bislang jedoch nur mit Selbstberichten durch Lehrkräfte (z. B. Schaarschmidt et al., 1999), was u. a. auf Grund von gemeinsamer Methodenvarianz zu einer Überschätzung des Zusammenhangs von Belastung und Unterrichtsverhalten führen dürfte. Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Forschungsziele. Erstens wird die Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie an einer großen, repräsentativ ausgewählten Mathematiklehrerstichprobe mittels einer Kurzversion des AVEM untersucht. Zweitens wird im Sinne einer Validierung dieser Typologie der Frage nachgegangen, inwieweit sich das Unterrichtsverhalten der verschiedenen Lehrertypen unterscheidet. Dazu werden die Beurteilungen hinsichtlich zentraler Dimensionen der Unterrichtsqualität durch die Schüler verwendet (Baumert, Kunter, Brunner, Krauss, Blum & Neubrandt, 2004; Gruehn, 2000; Kunter, 2005). 1.1 Klassische Belastungskonzepte und die Rolle beruflicher und personaler Merkmale Der Begriff des Burnouts hat seit den 1980er Jahren weite Verbreitung zur Beschreibung von Belastungssymptomen bei Angehörigen von sozialen und helfenden Berufen sowie bei Lehrerinnen und Lehrern gefunden (vgl. Enzmann & Kleiber, 1989). Die klassische Konzeption stammt von Maslach, die Burnout «as a psychological syndrome in response to chronic interpersonal stressors on the job» (Maslach, Schaufeli & Leiter, 2001, S. 399) definiert. Gekennzeichnet ist dieses Belastungssyndrom durch drei Symptomdimensionen: Emotionale Erschöpfung, Dehumanisierung bzw. Depersonalisierung und das Gefühl verminderter Leistungsfähigkeit. Das charakteristische Leitsymptom bildet dabei die Erfahrung einer Emotionalen Erschöpfung. Darunter wird das Gefühl der emotionalen Überforderung und der Ermüdung verstanden. Die Komponente der Dehumanisierung beschreibt eine zunehmend zynische und negative Einstellung bezüglich der anvertrauten Klienten, Patienten oder Schüler. Die dritte Dimension beschreibt die leistungsbezogene Selbstevaluation im Sinne der Wahrnehmung einer verminderten Leistungsfähigkeit. Nach Maslach et al. (2001) wird nur dann von Burnout gesprochen, wenn alle drei Dimensionen beeinträchtigt sind, wobei es jedoch an verbindlichen Normen zur Klassifikation fehlt. Ein Modell, welches in Anlehnung an das Stressmodell von Lazarus (1966) weniger auf die Beschreibung der Symptome als auf die Ätiologie des Belastungserlebens fokussiert, stammt von Cherniss (1980). Zentral ist hierbei die Annahme, dass Burnout das Ergebnis eines transaktionalen Prozesses ist, der durch ein wahrgenommenes Ungleichgewicht von beruflichen Anforderungen und entsprechenden Ressourcen eingeleitet wird. Als Reaktion darauf kommt es zu einer kurzfristigen Stressreaktion (Erschöpfung, Müdigkeit, Angst); eine defensive Bewältigung führt längerfristig zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen im Sinne der oben beschriebenen Burnout- Symptomatik. Diese Konzeptualisierung inspirierte neben der Erforschung der beruflichen Anforderungsstrukturen die Analyse der personenseitigen sozialen und personalen Ressourcen. Bezogen auf den Lehrerberuf werden auf institutioneller Seite in der Literatur als zentrale Risikofaktoren für Burnout Arbeitsüberlastung (work overload, z.b. Zeitdruck, große Klassen, heterogenes Leistungsniveau in der Klasse), Rollenkonflikt (role conflict, z.b.schüler unterstützen und fördern bei gleichzeitiger Selektion durch die Notengebung) und Unklarheiten in den gestellten Aufgaben (role ambiguity) genannt (Byrne, 1999; Maslach et al., 2001; Rudow, 1999). Den beruflichen Anforderungen stehen auf Seite der Person potenzielle soziale und personale Ressourcen gegenüber, die sowohl die Einschätzung der Situation als auch den Umgang mit beruflichen Anforderungen beeinflussen. Als relevante personale Faktoren im Burnoutprozess werden in der Literatur emotionale Stabilität, internale Kontrollüberzeugungen, Selbstwertgefühl, Hardiness, Typ-A-Verhalten und Selbstwirksamkeitserwartungen angeführt (Byrne, 1999; Maslach et al., 2001; Rudow, 1999; Schmitz & Schwarzer, 2000; Schwarzer & Greenglass, 1999). Diese allgemeinen Persönlichkeitsmerkmale werden als Moderatoren konzeptualisiert, um interindividuelle Unterschiede im Stresserleben bei gleichen situationalen Anforderungen zu erklären.

3 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität Ressourcenorientierte Identifikation von Risikogruppen der Typenansatz von Schaarschmidt Als Alternative zu Ansätzen, in denen die Funktionen einzelner allgemeiner personaler Merkmale im Burnout-Prozess untersucht werden, haben Schaarschmidt und Kollegen (Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997) einen mehrdimensionalen ressourcenorientierten Ansatz entwickelt, der auf das Zusammenspiel berufsbezogener personaler Einstellungen und Verhaltensweisen bei der Bewältigung beruflicher Anforderungen fokussiert. Ressourcen werden hierbei als «Einstellungen, Ansprüche und Erwartungen gegenüber der Arbeit» verstanden (Schaarschmidt et al., 1999, S. 245). Primäres Ziel der Arbeiten von Schaarschmidt ist die Identifikation von bestimmten Verhaltensund Erlebensmustern, die mögliche Risiken i. S. psychischer und psychosomatischer Gefährdungen (z. B. für Burnout) darstellen und im Rahmen einer primären und sekundären Intervention modifiziert werden können. Dieser ressourcenorientierte Ansatz findet seine Operationalisierung in einem persönlichkeitsdiagnostischen Instrument, dem so genannten Fragebogen zur Erfassung Arbeitsbezogener Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM; Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997). Dieses Instrument erfasst auf 11 Dimensionen berufsbezogenes Bewältigungsverhalten. In Anlehnung an gesundheits- und arbeitspsychologische Konzepte werden drei Primärfaktoren postuliert. Der Faktor des Arbeitsengagements umfasst die Subskalen Bedeutsamkeit der Arbeit, Beruflicher Ehrgeiz, Verausgabensbereitschaft, Perfektionsstreben und Distanzierungsfähigkeit. Ein ausgeglichenes Arbeitsengagement im Sinne einer hohen subjektiven Bedeutsamkeit bei gleichzeitiger Fähigkeit, sich auch distanzieren zu können, wird als adaptiv angesehen. Der Aspekt der Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen wird durch die Skalen geringe Resignationstendenz bei Misserfolg, offensive Problembewältigung sowie innere Ruhe und Ausgeglichenheit erfasst. Die dritte Komponente bilden die berufsbegleitenden Emotionen, die durch die Skalen Erfolgserleben im Beruf, Lebenszufriedenheit und das Erleben sozialer Unterstützung repräsentiert werden. Der AVEM ermöglicht neben einer variablenorientierten Auswertung auch die Zuordnung von Lehrerinnen und Lehrern zu «Typen», die sich durch ein jeweils spezifisches Erlebens- und Verhaltensmuster unterscheiden sollen. In mehreren Arbeiten konnten Schaarschmidt und Kollegen in Clusteranalysen eine Typologie von vier trennscharfen Profilverläufen über die elf Skalen identifizieren. Diese Typen, die die Autoren auch als Muster bezeichnen, werden als unterschiedlich gefährdet für psychische und psychosomatische Beschwerden angesehen. Schaarschmidt unterscheidet zum einen den Gesundheitstyp (Typ G), der sich im Sinne eines geringen psychosozialen Risikos für Belastungssymptome durch eine günstige Kombination des Arbeitsengagements, der Widerstandsfähigkeit und der Emotionen auszeichnet. Personen, die diesem Typ zugehörig sind, zeigen ein hohes Arbeitsengagement bei gleichzeitiger Distanzierungsfähigkeit, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber beruflichen Problemen und eine hohe Ausprägung an positiven Emotionen aus. Insbesondere unter dem Aspekt der Arbeitsmotivation ist der so genannte Schontyp (Typ S) von Interesse. Charakteristisch für Vertreter dieser Gruppe ist, dass sie ein sehr geringes Arbeitsengagement mit ausgeprägter Distanzierungsfähigkeit, hoher Widerstandsfähigkeit und einer hohen allgemeinen Zufriedenheit aufweisen. Zwei weitere Muster werden als Risikomuster bezeichnet, da ihre Verhaltensmuster als wenig adaptiv für die Bewältigung beruflicher Anforderungen angesehen werden. Der Risikotyp A in expliziter Anlehnung an das gesundheitspsychologische Typ-A-Verhaltenskonzept (Friedman & Rosenman, 1974) ist gekennzeichnet durch ein überhöhtes Arbeitsengagement im Sinne der Bedeutsamkeit der Arbeit, der Verausgabensbereitschaft und des Perfektionsstrebens. Gleichzeitig weist dieser Typ jedoch die niedrigste Distanzierungsfähigkeit, geringe Problembewältigungsfähigkeiten und eine relativ geringe Lebenszufriedenheit auf. Das Profil des Risikotyps B zeigt dagegen eine geringe Ausprägung des Arbeitsengagements, eine hohe Resignationstendenz, geringe Problembewältigung und innere Ruhe sowie negative Emotionen. Laut Schaarschmidt et al. (1999) sind Personen, die dieser Gruppe angehören, besonders gefährdet für Burnout im Sinne des Konzeptes von Maslach. Zur Validierung des Typenkonzeptes im Sinne eines differenziellen Belastungserlebens wurden verschiedene Außenkriterien herangezogen und auf bedeutsame Unterschiede zwischen den vier Typen untersucht. In Lehrerstichproben konnten signifikante Mittelwertsunterschiede zwischen den vier Typen hinsichtlich der Ausprägung körperlicher und psychischer Beschwerden dokumentiert werden; unter anderem beschreibt sich der Gesundheitstyp als deutlich weniger belastet als der Risikotyp B. Auch in der Anzahl von Krankentagen und Pensionierungsabsichten und in den Skalen des Burnout-Inventars von Maslach und Jackson (1981) fanden sich bedeutsame Unterschiede zwischen den vier Typen. Erwartungsgemäß berichten besonders Personen des Typ B eine erhöhte emotionale Erschöpfung, verstärkte Dehumanisierungstendenzen und eine verminderte Leistungsfähigkeit (Schaarschmidt et al., 1999; van Dick & Wagner, 2001). 1.3 Belastungserleben und Unterrichtsqualität Die Bedeutsamkeit beruflicher Belastung ergibt sich nicht nur aus den unmittelbaren negativen Folgen für das subjektive Erleben der betroffenen Personen, sondern auch durch die Konsequenzen für ihr berufliches Handeln. So nennen Maslach et al. (2001) als allgemeine arbeitsbezogene Folgen erhöhte Fehlzeiten, geringere Produktivität/Effektivi-

4 164 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität tät, geringere Arbeitszufriedenheit, negativen Einfluss auf die Kollegen und eingeschränktes Commitment gegenüber der Organisation. Bezogen auf Burnouterleben bei Lehrkräften entwickelten Maslach und Leiter (1999) ein Modell, in welchem das subjektive Belastungserleben zu problematischen Verhaltensveränderungen der Lehrkräfte führt, was wiederum die Wahrnehmung der Lehrkraft durch die Schüler negativ beeinflusst und schädliche Konsequenzen für das Verhalten der Schüler und ihre Leistung hat. Die Autoren vermuteten, dass sich eine höhere Burnoutbelastung besonders im Sozialverhalten gegenüber den Schülern (z. B. «less frequency in recognizing and responding encouragingly to students accomplishment, more criticism», S. 298) und in einer geringeren Gründlichkeit bei der Unterrichtsvorbereitung ausdrückt. Dies wiederum sollte einen negativen Effekt auf das Verhalten und die Leistung der Schüler haben und sich in Merkmalen wie geringer Selbstwirksamkeitserwartung, geringem Kompetenzgefühl und geringer intrinsischer Motivation der Schülerinnen und Schüler manifestieren. Arbeiten, die den Zusammenhang zwischen Belastungserleben im Sinne des Burnoutkonzeptes und der Unterrichtsqualität untersuchten, beschränken sich bislang auf Selbstberichte von Lehrkräften. So überprüften beispielsweise Schaarschmidt et al. (1999), ob sich die vier Lehrertypen hinsichtlich der selbstberichteten fachlichen und erzieherischen Kompetenz unterscheiden. Lehrkräfte, die dem Risikotyp B zuzuordnen waren, schätzten sich deutlich schlechter hinsichtlich ihrer fachlichen und erzieherischen Kompetenz ein als Personen des Gesundheitstyps. Keine Unterschiede ergaben sich interessanter Weise zwischen dem Risikotyp B und dem Risikotyp A. Diese Befunde können jedoch lediglich als erster Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Belastungserleben und Unterrichtsqualität interpretiert werden, da schon auf konzeptueller Ebene eine Konfundierung der Selbstbewertung mit der erlebten Belastung deutlich wird. So ist eine Komponente von Burnout (Maslach et al., 2001) die negative Selbstevaluation, womit eher das Erleben von Burnout- Symptomen seitens der Risikotypen bestätigt wird, als dass eine valide Aussage über das Unterrichtsverhalten getroffen werden kann. Der zu erwartende Zusammenhang zwischen dem Belastungserleben der Lehrkräfte und ihrem Unterrichtshandeln lässt sich theoretisch ergänzen und genauer spezifizieren, indem man Strukturanalysen des Unterrichts und Konzepte der Unterrichtsqualität der empirischen Unterrichtsforschung integriert (Baumert et al., 2004; Brophy, 1999; Doyle, 1986; Helmke, 2003). Doyle (1986) wies auf die Komplexität der Unterrichtssituation hin, indem er die spezifische Anforderungsstruktur des Klassenkontextes analysierte. Er postuliert sechs die Unterrichtssituation konstituierende Merkmale, die unabhängig von der Unterrichtsform und den beteiligten Personen den Rahmen für jegliches pädagogisches Handeln bilden. Dies sind zum einen die Multidimensionalität und Simultanität der Aufgabenstruktur. Darunter ist zu verstehen, dass in der Unterrichtssituation stets unterschiedliche Schülerinteressen und Fähigkeiten auf Individual- und Gruppenebene gleichzeitig berücksichtigt werden müssen. Als weiteres Charakteristikum nennt Doyle die hohe Interaktionsdichte des Unterrichtes (Unmittelbarkeit der Ereignisse), die von der Lehrkraft direkte Handlungen erfordert. Ein weiteres spezifisches Merkmal der Unterrichtssituation ist laut Doyle die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse. Der Autor betont, dass es auch sorgfältige Planung einer Unterrichtseinheit nicht ermöglicht, Schülerverhalten in Hinblick auf Mitarbeit und potenzielle Störungen genau vorherzusagen. Zusätzlich finden alle Handlungen und Ereignisse im Klassenzimmer in einer gewissen Öffentlichkeit statt. Diese besteht darin, dass jegliches Lehrerverhalten von der gesamten Klasse jederzeit beobachtbar ist. So werden Interaktionen zwischen Lehrkraft und einzelnen Lernenden stets auch von allen anderen Schülerinnen und Schülern der Klasse miterlebt, sodass deren zukünftige Handlungen durch die Verhaltensbeobachtung durchaus beeinflussbar sind. Dieser Punkt ist unmittelbar mit dem Charakteristikum der gemeinsamen Geschichte aller am Unterricht beteiligten Personen verknüpft. Da eine Klasse mindestens über ein Schuljahr regelmäßig durch dieselben Lehrkräfte unterricht wird, können deren Fehler und Inkonsistenzen von den Schülern erinnert werden und die Handlungen einer einzelnen Unterrichtseinheit möglicherweise das zukünftige Schülerverhalten beeinflussen. Vor dem Hintergrund dieser komplexen sozialen Situation identifizierte Doyle (1986) zwei zentrale Aufgaben für die Lehrkraft: zum einen die Herstellung von Ordnung, d. h. die routinierte Regelung von Handlungen und effektive Zeitnutzung, und zum anderen die anspruchsvolle Steuerung der Lehr-Lern-Prozesse. Eine effektive Klassenführung wird als notwendige Voraussetzung für die sinnvolle Auseinandersetzung mit Lerninhalten betrachtet. Allerdings kann nach Doyle beobachtet werden, dass viele Lehrkräfte zur Wahrung eines reibungslosen Ablaufes in der Klasse sich eher repetitiver Unterrichtsformen bedienen und anspruchsvolle Inhalte und Lernformen vernachlässigen. Mögliche Gründe hierfür könnten z. B. mangelnde Management-Fähigkeiten, erhöhte Ängstlichkeit aufgrund emotionaler Belastung, aber auch die Vorstellung einer an Disziplin und Ruhe orientierten Idealform effektiver Klassenführung sein. Die Forderung nach effizienter Klassenführung bei gleichzeitig hohen kognitiven Anforderungsstrukturen findet sich auch in der jüngeren Literatur zur Unterrichtsqualität (z. B. Baumert et al., 2004; Brophy, 1999; Helmke, 2003). Als zentrale, fächerübergreifende Dimensionen der Unterrichtsqualität werden hier neben der Effektivität der Klassenführung ein adäquates Unterrichtstempo, welches den Schülern Zeit zum Nachdenken lässt, selbstständigkeitsfördernde und kognitiv aktivierende Aufgabenstellungen, die soziale Orientierung des Unterrichts und die Wahrnehmung der pädagogischen Verantwortung im Sinne emotionaler und motivationaler Unterstützung der Schüler angesehen (Baumert et al., 2004). Als Optimalform gilt dabei ein Unterrichtsmuster, welches durch eine effektive Klassenführung und ein hohes Maß an kognitiver Heraus-

5 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität 165 forderung bei gleichzeitiger persönlicher Unterstützung gekennzeichnet ist. 1.4 Ableitung der Fragestellung Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer Stichprobe von über 300 Mathematiklehrkräften und ihrer Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen der PISA-2003-Studie befragt wurden (vgl. Baumert et al., 2004; Prenzel et al., 2004). Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen zwei Fragestellungen. In einem ersten Schritt soll untersucht werden, ob sich die vier von Schaarschmidt (Schaarschmidt & Fischer, 1996, 1997) identifizierten Typen auch in der vorliegenden Stichprobe replizieren lassen. In bisherigen Studien von Schaarschmidt wurden die vier Typen sehr konsistent gefunden; allerdings gingen in diese Studien meist eine Reihe unterschiedlicher Berufsgruppen bzw. Lehrerinnen und Lehrer mit ganz unterschiedlichen Fächern ein. Eine an einer reinen Lehrerstichprobe durchgeführte Analyse von van Dick und Wagner (2001) konnte zwar vier Typen identifizieren, jedoch zeigten sich Abweichungen im prototypischen Profil des Risikotyps A. Angesichts dieser divergierenden Befunde überprüft die vorliegende Arbeit, ob sich die Typologie von Schaarschmidt in einer Stichprobe von Mathematiklehrkräften, die eine hohe Repräsentativität beanspruchen kann, replizieren lässt. Zum zweiten wird der Zusammenhang zwischen den Typen und der Unterrichtsqualität aus der Perspektive der Schüler untersucht. Dies erscheint aus zwei Gründen besonders relevant. Zum einen fehlt es bei der bisherigen Validierung der Typologie an Kriterien, die über Selbstberichtsdaten der Lehrkräfte hinausgehen (vgl. die Kritik von Sarges, 2000). Zum anderen ist gerade die Frage nach der Unterrichtsmanifestation von Belastungserleben der Lehrkräfte eine noch offene Frage der allgemeinen Belastungsund Burnoutforschung (vgl. Maslach & Leiter, 1999). Die vorliegende Arbeit greift bei der Beurteilung des Unterrichtsgeschehens auf die Schülerwahrnehmung in der Lerngruppe zurück, der aufgrund der Expertise der Schüler bei der Beobachtung und dem Vergleich von Unterrichtsprozessen eine hohe Validität zugesprochen werden kann (Gruehn, 2000; Kunter, 2005). Besonders für die Beurteilung affektiver und sozialer Merkmale des Unterrichts besitzen die Schülerurteile eine hohe Validität (vgl. Clausen, 2002). Welche Unterschiede in der Unterrichtsqualität sind zwischen den vier Typen zu erwarten? In Anlehnung an Maslach und Leiter (1999) und an die Befunde von Schaarschmidt et al. (1999) lässt sich vermuten, dass Lehrkräfte mit geringem Arbeitsengagement (Typ S, Typ B) und/oder geringen Fähigkeiten auf den Dimensionen Distanzierungsfähigkeit (Typ A, Typ B), Resignationstendenz (Typ A, Typ B), Problembewältigung (Typ B) und innerer Ausgeglichenheit (Typ A, Typ B) den multiplen Anforderungen zur Gestaltung eines qualitätsvollen Unterrichts kaum gerecht werden können. Vor dem Hintergrund der Komplexität der Anforderungen in der Unterrichtssituation (Doyle, 1986) und dem Modell von Maslach und Leiter (1999) wird erwartet, dass sich behaviorale Konsequenzen des Belastungserlebens im Unterrichtsgeschehen manifestieren und von den Schülern wahrgenommen werden. Dabei kann in Anlehnung an Doyle (1986) spekuliert werden, dass zumindest Lehrkräfte, die den beiden Risikotypen (Typ A und Typ B) angehören, einen besonderen Schwerpunkt auf die Aufrechterhaltung des normalen Unterrichtsgeschehens (d. h. Klassenführung) legen. Diese Schwerpunktsetzung dürfte jedoch auf Kosten anderer Facetten von Unterrichtsqualität gehen. So ist beispielsweise zu vermuten, dass belastete Lehrkräfte nur beschränkt in der Lage sein werden, einen «risikoreichen» Unterrichtsstil (vgl. Doyle, 1986) zu praktizieren, bei dem von Schülerinnen und Schülern bei einem angemessen langsamen Interaktionstempo hohe kognitive Selbstständigkeit abverlangt und gefördert wird. Zudem dürfte ein erhöhtes Belastungserleben auf Seiten der Lehrkraft auch deren Bereitschaft und Fähigkeit, eine fürsorgliche, positive Lehrer-Schüler- Beziehung aufzubauen und aufrecht zu erhalten, beeinträchtigen. Keine a priori Hypothesen sollen in Hinblick auf das Unterrichtsprofil des Schontypus aufgestellt werden. Während die psychosoziale Anpassung des Schontypus insgesamt als eher positiv zu bewerten ist, erscheint es durchaus plausibel, dass sich das insgesamt niedrige Engagement des Schontyps in einer kritischen Beurteilung der Unterrichtsqualität durch die Schülerinnen und Schüler widerspiegeln könnte. 2 Methode 2.1 Stichprobe Die Datenbasis für die vorliegende Untersuchung stellt das Projekt «Professionswissen von Lehrkräften, kognitiv aktivierender Mathematikunterricht und die Entwicklung mathematischer Kompetenz» dar (COACTIV; Baumert et al., 2004). Anliegen dieser Studie ist die Untersuchung der professionellen Kompetenz von Mathematiklehrkräften. COACTIV ist konzeptionell in die nationale PISA-Erhebung 2003/04 eingebunden (Prenzel et al., 2004). Die Ausgangsstichprobe bilden die 386 Klassen der 9. Jahrgangstufe der nationalen PISA-Erweiterung 2003 und ihre dazugehörigen Mathematiklehrkräfte (da einige Lehrer zwei Klassen unterrichten, bezieht sich die Ausgangsstichprobe auf 371 Lehrkräfte). Aus organisatorischen Gründen (Krankheit, unvollständige Fragebögen) sowie aufgrund von Teilnahmeverweigerungen und dem Nicht- Bearbeiten einzelner Testinstrumente weicht die COAC- TIV-Lehrerstichprobe von der ursprünglichen PISA-Klassenstichprobe ab. Zudem wurden zur Sicherung der Reliabilität der Unterrichtsbeurteilungen nur diejenigen Lehrkräfte berücksichtigt, in deren Klassen die Schülerur-

6 166 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität Tabelle 1 Beispielitems, Mittelwerte und Standardabweichungen der 11 Skalen des AVEM (Schaarschmidt & Fischer, 1996) Skala Beispielitem M SD α Bedeutsamkeit der Arbeit Die Arbeit ist der wichtigste Lebensinhalt Beruflicher Ehrgeiz Für meine berufliche Zukunft habe ich mir viel vorgenommen Verausgabensbereitschaft Ich neige dazu über meine Kräfte hinaus zu arbeiten Perfektionsstreben Meine Arbeit soll stets ohne Fehl und Tadel sein Distanzierungsfähigkeit Nach der Arbeit kann ich ohne Probleme abschalten Resignationstendenz Berufliche Fehlschläge können mich leicht entmutigen Offensive Problembewältigung Nach Misserfolgen sage ich mir, jetzt erst recht Ausgeglichenheit Mich bringt so leicht nichts aus der Ruhe Erfolgserleben im Beruf Mein bisheriges Leben ist durch beruflichen Erfolg gekennzeichnet Lebenszufriedenheit Im Großen und Ganzen bin ich glücklich und zufrieden Erleben sozialer Unterstützung Bei meiner Familie finde ich jede Unterstützung Anmerkung: N = 314. teile auf mindestens zehn Personen beruhten (range Schüler, M = 13). In die hier berichteten Analysen konnten schließlich die Daten von 314 Mathematiklehrkräften (56.7 % männlich) im Alter zwischen 25 und 64 Jahren (M = 47.9, SD = 9.0) einfließen. Ihre Lehrerfahrung reichte von 1 bis 41 Jahren (M = 21.36, SD = 10.5). Die Lehrerinnen und Lehrer stammten aus 179 Schulen und verteilten sich über alle Schulformen (Hauptschulen: 22.9 %; Sekundarschulen: 10.9 %; Realschulen: %; Gesamtschulen: 10.0 %; Gymnasium: 31.4 %). Zur Überprüfung der Generalisierbarkeit der Befunde wurde die Ausgangsstichprobe der COACTIV-Studie (371 Lehrkräfte), von denen die Daten der Schüler vorliegen, mit der für diese Studie zur Verfügung stehenden Stichprobe (314 Lehrkräfte und ihre Klassen) verglichen. Es zeigte sich kein bedeutsamer Unterschied in der relativen Häufigkeit der Schulform. Darüber hinaus glichen sich die berücksichtigten und nicht-berücksichtigten Klassen hinsichtlich ihrer mittleren Mathematikleistung und kognitiven Grundfähigkeit, der intrinsischen Motivation und des Interesses für Mathematik. In Bezug auf die Schülerurteile über die Unterrichtsqualität zeigten sich auf den Dimensionen «Kognitive Selbstständigkeit», «Störungen im Unterricht» und «Interaktionstempo» keine bedeutsamen Unterschiede zwischen der Gruppe der teilnehmenden und nichtteilnehmenden Lehrkräfte. Lediglich für die Dimensionen Kränkung [t (367) = 2.58, p <.01], Gerechtigkeitserleben [t (367) = -2.73, p <.01] und Sozialorientierung [t (367) = 2.27, p <.05] resultierten signifikante, wenn auch eher schwache Effekte. Die Lehrkräfte, von welchen keine bzw. keine vollständigen Angaben zur Verfügung standen, wurden von ihren Schülern als kränkender, weniger gerecht und mit weniger Sozialorientierung im Unterrichtsgeschehen beurteilt. 2.2 Instrumente Lehrerbefragung Zur Erfassung der berufsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster wurde eine von Schaarschmidt entwickelte Kurzversion 1 des Instruments «Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster» (AVEM), bestehend aus 44 anstelle von 66 Items, eingesetzt. Mittels eines fünfstufigen Antwortformates (1 = trifft überhaupt nicht zu, 5 = trifft völlig zu) sollten die Lehrkräfte einschätzen, inwieweit die jeweiligen Items auf sie persönlich zutreffen. In Tabelle 1 sind die 11 Dimensionen mit jeweils einem Beispielitem, ihren Mittelwerten, Standardabweichungen und internen Konsistenzen dargestellt. Die Skalen besaßen bei einem mittleren α von.81 (range.73 bis.86) eine zufrieden stellende bis gute interne Konsistenz. Schülerbefragung Die Schüler der PISA-Klassen 2003 wurden gebeten, ihre Mathematiklehrkräfte und den Mathematikunterricht hinsichtlich verschiedener Merkmale der Unterrichtsqualität jeweils auf einem vierstufigen Antwortformat (1 = trifft nicht zu,4= trifft völlig zu) zu beurteilen. Die Auswahl der Instrumente orientierte sich hierbei an den in der Literatur genannten zentralen Dimensionen der Unterrichtsqualität (Baumert et al., 2004; Gruehn, 2000). Im Folgenden werden diese Skalen kurz beschrieben. Da in den hier berichteten Analysen die auf Klassenebene aggregierten Schülerurteile verwendet werden, gilt es, die Reliabilität der Klassenmittelwerte zu berücksichtigen. Es werden zu diesem Zweck zwei Maße der Intraklassenkorrelation (ICC) verwendet (vgl. Lüdtke, Trautwein, Kunter & Baumert, 2006). 1 Die Autoren bedanken sich herzlich bei Uwe Schaarschmidt für die Bereitstellung dieser Kurzversion.

7 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität 167 Während die ICC 1 angibt, wie repräsentativ ein einzelnes Schülerurteil für die Gesamtklasse ist, lässt sich über die ICC 2 die Reliabilität der über eine Klasse gemittelten Beurteilung des Unterrichts abschätzen. Je höher die ICC 1 und je größer die Schülerzahl pro Klasse, desto größer fällt die ICC 2 aus. Als befriedigender Wert kann eine ICC 2 von >.70 gelten. Störungen im Unterricht Als ein Aspekt der Dimension «effektive Klassenführung» (classroom management) wurde die Anzahl der wahrgenommenen Unterrichtsstörungen im Fach Mathematik («In Mathematik wird der Unterricht oft sehr gestört»; ICC 1 =.38, ICC 2 =.89) mit drei Items mittels eines vierstufigen Antwortformates erfragt (vgl. Fend & Specht, 1986). Interaktionstempo Diese Skala (Gruehn, 2000) bezieht sich auf das wahrgenommene Tempo im Unterrichtsgeschehen. Es wurde mit drei Items erfasst, inwieweit die Schüler die Geschwindigkeit der Interaktionen zwischen Lehrer und Schüler als unangemessen schnell empfinden («Unser Mathematiklehrer lässt einem bei Fragen zu wenig Zeit zum Nachdenken»; ICC 1 = 0.20, ICC 2 = 0.76). Kognitive Selbstständigkeit Mit vier Items beurteilten die Schülerinnen und Schüler, inwieweit sie den Mathematikunterricht als selbstständigkeitsfördernd und kognitiv herausfordernd («Im Mathematikunterricht lässt uns der Lehrer auch einmal mit unseren eigenen Vermutungen in die Irre gehen, bis wir es selbst merken»; ICC 1 = 0.13, ICC 2 = 0.68) erleben (Baumert, Gruehn, Heyn, Köller & Schnabel, 1997). Wahrnehmung der pädagogischen Verantwortung Basierend auf der Annahme, dass sich die erlebte Belastung der Lehrkräfte vor allem auch in ihrem sozialen Interaktionsverhalten mit den Lernenden äußern sollte, wurden zur Operationalisierung der «Wahrnehmung der pädagogischen Verantwortung» drei verschiedene Aspekte berücksichtigt. Zum einen wurde mit der Skala «Sozialorientierung der Lehrkraft» mittels drei Items das wahrgenommene Interesse der Lehrkraft an den persönlichen Bedürfnissen und Problemen der Schüler («Unser Mathematiklehrer kümmert sich um die Probleme der Schüler»; ICC 1 = 0.28, ICC 2 = 0.84) erfasst (in Anlehnung an von Saldern, Littig & Ingenkamp, 1986; Gruehn, 2000). Zum zweiten wurde das «Gerechtigkeitserleben» der Schüler in der Beurteilung durch die Mathematiklehrkraft erfragt («Unser Mathelehrer behandelt mich immer gerecht»; ICC 1 = 0.18, ICC 2 = 0.75). Das Erleben von «Kränkungen» der Schüler durch den Mathematiklehrer wurde aus der Schülerperspektive mit drei Items («Unser Mathematiklehrer behandelt Schüler manchmal verletzend»; ICC 1 = 0.26, ICC 2 = 0.82) erfragt. 3 Ergebnisse 3.1 Überprüfung der Replizierbarkeit der Lehrertypologie Im ersten Schritt wurde die Replizierbarkeit der Typologie von Schaarschmidt überprüft. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurde in Anlehnung an Schaarschmidt und Kollegen ein clusteranalytisches Verfahren auf der Ebene der 11 Skalen des AVEM gewählt. Den Empfehlungen von Bortz (1999) und Bacher (1996) folgend, wurde zunächst das hierarchisch-agglomerative Ward-Verfahren (Distanzmaß: quadrierte euklidische Distanz) zur Bestimmung vorläufiger Clusterzentroide für eine Clusterlösung mit einem bis sechs Clustern durchgeführt. Diese Clusterlösungen wurden anschließend durch eine iterativ partitionierende Clusteranalyse nach der k-means-methode optimiert, indem die Clusterzentroide aus der Ward-Lösung als Startwerte für den k-means-algorithmus vorgegeben wurden. Die Gütekriterien zur Bestimmung der optimalen Anzahl von Clustern nach Bacher (1996) ließen eine Drei- oder Vier-Clusterlösung zu (durch k-cluster erklärte Varianz ETA 2 2 6:.18,.30,.36,.38,.41; durch k-cluster erzielte relative Verbesserung gegenüber der vorausgegangenen Lösung PRE 2 6 :.18,.15,.08,.04,.04; Verhältnis von erklärter zu nicht erklärter Varianz F-MAX 2 6: 70.73; 67.92; 57.53; 48.31; 43.02). Neben den nicht ganz eindeutigen formalen Gütekriterien sprach die inhaltliche Interpretierbarkeit der Mittelwertsprofile für eine Vier-Clusterlösung. In Abbildung 1 sind die Mittelwertsprofile der vier Cluster über die 11 Skalen des AVEM veranschaulicht (vgl. Schaarschmidt & Fischer, 1997). In Tabelle 2 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der vier Cluster dargestellt. Insgesamt zeigen sich über die vier Cluster Mittelwerteprofile, die den von Schaarschmidt identifizierten Mustern entsprechen. Das erste Cluster mit N = 98 (31.2 %) entspricht dem Profil des Gesundheitstypen und ist durch ein relativ hohes Arbeitsengagement (Bedeutsamkeit der Arbeit, Ehrgeiz, Verausgabensbereitschaft, Perfektionsstreben) bei gleichzeitig niedriger Resignationstendenz, hoher Problembewältigungsfähigkeit, hohem Erfolgserleben, hoher Lebenszufriedenheit und hoher sozialer Unterstützung gekennzeichnet. Das zweite Cluster (N = 73; 23 %) entspricht dem Profil des Schontypus. Hier ist die Bedeutsamkeit der Arbeit gering, bei gleichzeitig höchster Distanzierungsfähigkeit, niedriger Resignationstendenz und hohen Werten auf der Skala Lebenszufriedenheit. Cluster 3 (N = 60; 19 %) entspricht weitgehend dem Risikomuster A der Autoren des AVEM. Es zeigen sich in dieser Gruppe hohe Werte in der Bedeutsamkeit der Arbeit, die niedrigste Ausprägung in der Distanzierungsfähigkeit und eine relativ hohe Resignationstendenz. Zusätzlich er-

8 168 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 Typ G 30,62% Typ S 22,32% Typ A 19,22% Typ B 23,87% 1 Bedeutsamkeit Arbeit Ehrgeiz Verausgabung Perfektionsstreben Distanzierungsfähigkeit Resignationstendenz Problembewältigung Ausgeglichenheit Erfolgserleben im Beruf Lebenszufriedenheit Soziale Unterstützung Abbildung 1. Mittelwerteprofil der vier identifizierten Cluster über die 11 Skalen des AVEM. Tabelle 2 Mittelwerte und Standardabweichungen der Skalen des AVEM in den vier Clustern sowie Ergebnisse der varianzanalytischen Vergleiche Skala Cluster Typ G Typ S Typ A Typ B N = 98 N = 73 N = 60 N = 83 F (3, 310) η 2 Bedeutsamkeit Arbeit M A.G > B > S SD Ehrgeiz M G > A > B.S SD Verausgabung M A > G > B > S SD Perfektionsstreben M A.G > B > S SD Distanzierungsfähigkeit M S > G.B > A SD Resignationstendenz M A > B > G.S SD Problembewältigung M G > A.S > B SD Ausgeglichenheit M G > S > B > A SD Erfolgserleben im Beruf M G > S > A > B SD Lebenszufriedenheit M G.S > B.A SD Soziale Unterstützung M G.S > A.B SD Anmerkung: G = Gesundheitstyp, S = Schontyp, A = Risikotyp A, B = Risikotyp B.

9 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität 169 Tabelle 3 Prozentualer Anteil der mittels Diskriminanzanalyse vorhergesagten Gruppenzugehörigkeit in der Reklassifikation und der Kreuzvalidierung* (in Klammern) Aus Diskriminanzfunktion vorhergesagte Gruppenzugehörigkeit Gruppenzugehörigkeit nach Ward und K-Means Typ G Typ S Typ A Typ B Typ G (97.1 (92.9) Typ S ( 2.2 (0.0) Typ A ( 2.6 (4.5) Typ B (0.0) Reklassifikation: Anteil korrekt klassifizierter Fälle: 97.2 % ( 2.9 (3.6) (97.8 (88.9) (0.0) (0.0) (3.6) (0.0) (97.4 (86.4) ( 3.4 (4.0) Kreuzvalidierung*: Anteil korrekt klassifizierter Fälle: 91.2 % *Aus 70 % wird die Diskriminanzfunktion geschätzt, an welcher die restlichen 30 % den Clustern zugeordnet werden. (0.0) (11.1) (9.1) (96.6 (96.0) gaben sich im Vergleich mit Typ G und Typ S niedrige Werte beim Erfolgserleben, der allgemeinen Zufriedenheit und der sozialen Unterstützung. Der Risikotyp B findetsich in dem Muster des vierten Clusters wieder (N = 83; 26 %). Dieser ist wie auch der Schontyp gekennzeichnet von einer geringen Bedeutsamkeit der Arbeit und im Unterschied zum Schontypen nur mittlerer Distanzierungsfähigkeit, geringer Problembewältigungsfähigkeit und relativ geringem Erfolgserleben, geringer Zufriedenheit und sozialer Unterstützung. Zur Überprüfung der Güte bzw. der Stabilität der Clusterzuordnung (vgl. Bacher, 1996) wurde anschließend eine Diskriminanzanalyse berechnet. Im Rahmen der Kreuzvalidierung wurde die Diskriminanzfunktion mit 70 % zufällig ausgewählten Probanden geschätzt und anhand der restlichen 30 % der Fälle die Häufigkeit der richtigen Clusterzuordnung bestimmt. Die Diskriminanzanalyse ergab drei signifikante Diskriminanzfunktionen (Wilks λ:.093,.345,.908). Die größte diskriminatorische Bedeutung wiesen anhand der mittleren Diskriminanzkoeffizienten die Skalen Bedeutsamkeit der Arbeit (.34), Ausgeglichenheit (.34) und Distanzierungsfähigkeit (.27) auf. Die Befunde der Reklassifikation und Kreuzvalidierung in Tabelle 3 zeigen, dass der prozentuale Anteil der auf Basis der Diskriminanzfunktion richtig geschätzten Clusterzugehörigkeit 97.2 % betrug. Bei der Kreuzvalidierung dieser Zuordnung konnten im Mittel 91.2 % der Fälle korrekt klassifiziert werden. Insgesamt spricht dies für eine zufrieden stellende Güte und Stabilität der Clusterzuordnung. Mittels Varianzanalysen und χ²-tests wurden die identifizierten Cluster auf Geschlechter-, Alters- und Schulformunterschiede geprüft. Es zeigten sich signifikante Geschlechterunterschiede zwischen den vier Clustern, χ² (3) = 9.74, p =.021. Die prozentuale Verteilung ergab, dass 28.7 % der männlichen Lehrkräfte verglichen mit 13.7 % der weiblichen Lehrkräfte dem Cluster Schontyp angehören. Von den Frauen entfielen dagegen mehr Personen (30.5 %) auf das Cluster Risikotyp B als bei den Männern (24.2 %). Auch zeigten sich deutliche Altersunterschiede zwischen den vier Typen, F(3, 302) = 4.103, p =.007, wobei der Gesundheitstyp mit einem mittleren Alter von 45.4 Jahren (SD = 9.4) um beinahe eine halbe Standardabweichung unter dem durchschnittlichen Alter des Risikotyps B(M = 49.5; SD = 8.4) und des Schontyps (M = 49.3; SD = 9.4) lag. Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich hinsichtlich der Häufigkeit der vier Typen in den unterschiedlichen Schulformen der Lehrerstichprobe, χ²(9) = 10.86, p = Lehrertypologie und Unterrichtsqualität Das zweite Forschungsanliegen dieser Arbeit war, Unterschiede zwischen den vier Typen im Unterrichtsverhalten beurteilt aus der Perspektive der Schüler zu untersuchen. Dazu wurden einfaktorielle Varianzanalysen mit anschließenden Post-hoc-Tests (Student-Newman-Keuls) über die Clustermittelwerte der Unterrichtsbeurteilungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 in Form von Mittelwerten, Standardabweichungen, F-Werten und Effektstärken dargestellt. Es fanden sich auf vier der sechs untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität bedeutsame Unterschiede zwischen den Lehrkräften der vier Cluster. So beurteilten die Schülerinnen und Schüler die «Kognitive Selbstständigkeitsförderung» im Mathematikunterricht des Gesundheitstyp höher als in den Mathematikklassen des Risikotyps B, F(3, 305) = 3.033, p =.033. Gefragt nach der Angemessenheit des von der Mathematiklehrkraft forcierten «Interaktionstempo» mit den Schülern, zeigten sich ebenfalls divergierende Mittelwerte zwischen den vier Clustern, F(3, 305) = , p =.005. Es fand sich ein höherer Wert für das unangemessen hohe Interaktionstempo beim Schontyp, Risikotyp A und Risikotyp B im Vergleich zum Gesundheitstyp. Vergleicht man die Mittelwertsdifferenz zwischen dem Gesundheitstypen und dem Risikotyp B, ergibt Cohens d einen mittleren Effekt (d G-B =.50). Auch bei der Wahrnehmung der «Gerechtigkeit» der Mathematiklehrkräfte ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den vier Typen,

10 170 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität Tabelle 4 Mittelwerte und Standardabweichungen der Unterrichtsmerkmale in den vier Clustern sowie die Ergebnisse der varianz und kovarianzanalytischen Mittelwertsvergleiche Skala Cluster ANOVA Varianzanalyse Typ G N = 98 Typ S N = 73 Typ A N = 60 Typ B N = 83 ANCOVA Mit Kovariaten F (3, 305) η 2 F (3, 305) η 2 Störung im Unterricht M < < SD Interaktionstempo M 2.30 a 2.46 b 2.48 b 2.49 b 4.37** * SD Kognitive Selbstständigkeit M 2.80 a 2.75 ab 2.73 ab 2.69 b 3.03* * SD Sozialorientierung M 2.79 a 2.56 b 2.54 b 2.46 b 7.39** ** SD Gerechtigkeitserleben M 3.14 a 3.02 ab 2.99 ab 2.93 b 4.32** * SD Kränkung M SD Anmerkung: Als Kovariate wurden Alter und Schulform (dummy-kodiert: Hauptschule ja/nein; Realschule ja/nein; Gymnasium ja/nein) aufgenommen. Mittelwerte mit unterschiedlichen Subskripts unterscheiden sich in der ANOVA mit Student-Newmann-Keul-Post-Hoc Test signifikant voneinander. *p <.05, **p <.01. F(3, 305) = 4.32, p =.005. Und auch hier zeigte sich, dass Lehrkräfte, die dem Gesundheitstypen angehören, von ihren Schülern als gerechter im Unterrichtsgeschehen beurteilt wurden als Lehrkräfte des Schontyps und der beiden Risikotypen (d G-B =.55). Der größte Effekt der Clusterzugehörigkeit der Lehrkräfte auf die Unterrichtsbeurteilung resultierte bei der Skala «Sozialorientierung», F(3, 305) = 7.390, p <.001. Demnach wurden Lehrkräfte des Gesundheitstyps als deutlich engagierter und interessierter an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler wahrgenommen als die übrigen Lehrkräfte (d G-B =.72). Keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den vier Typen ergaben sich bei der Einschätzung der «Störungen im Unterricht» und bei der Beurteilung der «Kränkung» der Schüler durch die Lehrkräfte. Da vorab durchgeführte Analysen signifikante Effekte des Alters der Lehrkräfte und der Schulform auf die Unterrichtsbeurteilung seitens der Schüler zeigten (siehe auch Baumert et al., 2004), wurden diese Merkmale in einem weiteren Schritt zur statistischen Kontrolle als Kovariate in die Varianzanalysen aufgenommen. Die aus diesen Analysen resultierenden F-Werte und Effektstärken sind ebenfalls in Tabelle 4 dargestellt. Der Einbezug der Kovariaten hatte keinen bedeutsamen Einfluss; die zuvor berichteten Unterschiede zwischen den vier Typen blieben auf allen Unterrichtsdimensionen erhalten. 4 Diskussion Die vorliegende Arbeit verfolgte zwei Forschungsanliegen. Zunächst wurde die Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie anhand der elf Skalen des AVEM an einer Stichprobe von Mathematiklehrkräften untersucht, die nach Repräsentativitätsgesichtspunkten gezogen wurde. Es zeigte sich dabei, dass eine Vier-Cluster-Lösung am besten interpretierbar war und die von Bacher (1996) vorgeschlagenen statistischen Gütekriterien erfüllte. Die vier identifizierten Cluster entsprachen in ihren mittleren Ausprägungen auf den Skalen des AVEM dem von Schaarschmidt postulierten und empirisch bestätigten Muster. Es fand sich ein Cluster mit dem typischen Mittelwertsprofil des Gesundheitstypen, des Schontypen, des Risikotypen A und des Risikotypen B. Betrachtet man die Auftretenshäufigkeit der vier Typen in der vorliegenden Studie (Typ G = 31 %; Typ S = 23 %; Typ A = 19 %, Typ B = 26 %), zeigen sich Unterschiede zu den von Schaarschmidt (2001) zusammenfassend berichteten Befunden besonders hinsichtlich des Gesundheitstypen (15 %) und des Risikotypen A (30 %). Dies könnte zum einen auf Unterschiede in der zugrunde liegenden Stichprobe zurückzuführen sein. Während bisherige Studien häufig auf Gelegenheitsstichproben mit Lehrkräften unterschiedlicher Fächer und bestimmter regionaler Zugehörigkeit zurückgreifen mussten, war in der vorliegenden Studie der Versuch gemacht worden, eine repräsentative Stichprobe von Mathematiklehrkräften zu untersuchen; systematische Ausfallanalysen belegten die Repräsentativität in Hinblick auf Bundeslandzugehörigkeit und Schultyp sowie für die Mehrzahl der Qualitätscharakteristika des Unterrichts. Zum anderen gilt es zu bedenken, dass die Häufigkeitsverteilung der Cluster auch abhängig von der angewendeten Methode ist und für eine generalisierbare Aussage eher probabilistische Clusterverfahren wie die Latent Profile-

11 U. Klusmann et al.: Lehrerbelastung und Unterrichtsqualität 171 Analyse zu bevorzugen wären (Bauer & Curran, 2004; Gibson, 1959). Aufgrund der Frage der Replizierbarkeit der Schaarschmidtschen Typologie (Schaarschmidt & Fischer, 1996) und der damit einhergehenden Notwendigkeit eines vergleichbaren methodischen Ansatzes, wurde analog zu bisherigen Arbeiten ein clusteranalytisches Verfahren gewählt. Wie bei Schaarschmidt (2001) fand sich in der vorliegenden Studie ein höherer Anteil der Frauen beim Risikotyp B. Gleichzeitig berichtete Schaarschmidt von einem höheren Anteil der Männer beim Gesundheitstyp, wohingegen in dieser Studie ein signifikant größerer Prozentsatz der Männer auf den Schontyp entfiel. Abweichungen ergaben sich auch hinsichtlich der Alters- und Schulformeffekte im Vergleich zu den bisherigen Arbeiten (Schaarschmidt, 2001; Schaarschmidt et al., 1999), welche zwar Schulformunterschiede, aber keine Altersunterschiede zwischen den Mustern berichteten. Dagegen zeigten sich in der vorliegenden Arbeit bedeutsame Altersunterschiede, aber keine Schulformunterschiede. Auch diese divergierenden Befunde könnten auf Unterschiede in der untersuchten Stichprobe zurückzuführen sein. Die zweite Forschungsfrage galt dem Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeit zu einem der vier identifizierten Lehrertypen und der Unterrichtsqualität, die über die geteilte Schülerwahrnehmung der jeweiligen Klasse erfasst wurde. Ausgehend von der theoretischen Konzeptualisierung und bisherigen empirischen Befunden eines differenziellen Belastungserlebens zwischen den vier Typen wurde angenommen, dass sich auch Unterschiede auf der Verhaltensebene im Unterrichtsgeschehen, in Abhängigkeit von der Musterzugehörigkeit, zeigen sollten. Diese Annahme konnte für vier von sechs Dimensionen der Unterrichtsqualität auch nach Kontrolle von Schulform und Alter bestätigt werden. Insbesondere diejenigen Lehrkräfte, die dem Risikotyp B zugehörig waren, förderten nach Beobachtung ihrer Schüler weniger stark die kognitive Selbstständigkeit, wiesen häufiger ein unangemessen schnelles Interaktionstempo auf und wurden von ihren Schülern im Mittel als weniger gerecht und weniger interessiert an den Belangen der Schüler eingeschätzt als Lehrkräfte des Gesundheitstyps. Lehrkräfte des Risikotyps A und des Schontyps unterschieden sich signifikant von Lehrkräften des Gesundheitstyps hinsichtlich eines unangemesseneren Interaktionstempos und einer geringeren Sozialorientierung. Interessanter Weise fielen die Unterschiede zwischen dem Schontyp und den zwei Risikotypen auf den untersuchten Dimensionen der Unterrichtsqualität gering aus; bei keiner Dimension erreichten sie die Signifikanzgrenze. Keine Unterschiede in den Schülerurteilen zwischen den vier Lehrertypen ergaben sich darüber hinaus zwischen der wahrgenommenen Unterrichtsstörung als Indikator für effektive Klassenführung und der erlebten Kränkung durch die jeweilige Lehrkraft. Die vorliegenden Befunde erscheinen in zweierlei Hinsicht besonders bedeutsam. Zum einen wurden erstmals Validitätshinweise für die Schaarschmidtsche Typologie erbracht, die über die Selbstangaben der Lehrkräfte hinausgehen. Zum anderen wurde versucht, der viel diskutierten Frage nach den Verhaltenskorrelaten von Belastungserleben im Unterrichtsgeschehen nachzukommen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich zwischen dem Gesundheitstyp und dem Risikotyp B deutliche Unterschiede im Unterrichtsverhalten ergeben. Dabei fällt auf, dass entsprechend der Annahmen von Maslach und Leiter (1999) besonders diejenigen Dimensionen der Unterrichtsqualität betroffen sind, welche die Fähigkeit der Lehrkraft zur Adaptivität an die Bedürfnisse der Schüler beschreiben. So könnte man die kognitive Selbstständigkeitsförderung und das Interaktionstempo als eine Anpassung auf kognitiver Ebene und die Sozialorientierung und das Gerechtigkeitserleben als Adaptivität auf sozialer Ebene interpretieren. Auch dass sich keine signifikanten Unterschiede in der Klassenführung (Störungen im Unterricht) zwischen den vier Typen nachweisen ließen, lässt sich mit Bezug auf Doyle (1986) theoretisch gut begründen. Demnach kann man vermuten, dass belastete, ängstliche Lehrkräfte einen besonderen Schwerpunkt auf die Wahrung eines störungsfreien Unterrichts legen und die Risiken eines adaptiven, individualisierenden, kognitiv aktivierenden Unterrichts vermeiden; dies jedoch geht langfristig zu Lasten der Instruktionsqualität. Dass sich auf keiner der Unterrichtsdimensionen Unterschiede zwischen dem Schontyp und den beiden Risikotypen ergaben, überrascht angesichts der deutlichen Abweichungen in den jeweiligen Profilen. Man hätte annehmen können, dass sich die geringe Arbeitsmotivation des Schontyps bzw. die psychosozialen Belastungen der beiden Risikotypen deutlicher und differenziell im Unterrichtsgeschehen widerspiegeln könnte. Während aus der Sicht der Burnoutforschung die Schontypen keine problematische Klientel darstellen, dürfte der Schontypus für die Lehr- Lern-Forschung eine besondere Herausforderung darstellen, die bislang nur unzureichend angegangen wurde. Als Einschränkung der vorliegenden Arbeit muss zum einen das Querschnittsdesign der Studie genannt werden. Damit können die Ergebnisse Unterschiede zwischen den vier Typen anzeigen, die aber keine Rückschlüsse auf die Kausalität zulassen. Gerade in Modellen zur Ätiologie von Burnout (vgl. Barth, 1997) wird auch das Schülerverhalten als eine wichtige Quelle des Belastungserlebens genannt. Somit könnten die Beurteilungen der Lehrer durch ihre Schüler auch als Indikatoren für mögliches «stressinduzierendes Schülerverhalten» im Sinne von ablehnendem oder störendem Verhalten interpretiert werden. Dieser Annahme widersprechen jedoch die Beurteilungen der Unterrichtsstörungen, bei der sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Lehrertypen ergaben. Zum anderen kann die Beschränkung auf Mathematiklehrkräfte sowohl als Stärke als auch als eine Einschränkung der vorliegenden Studie gesehen werden. Einerseits erlaubt diese Zusammensetzung es auszuschließen, dass die Typologie von Schaarschmidt auf Unterschiede zwischen Lehrkräften mit unterschiedlichen Fächern zurück-

Siegfried Seeger Lehrer/innen-Gesundheit

Siegfried Seeger Lehrer/innen-Gesundheit Siegfried Seeger Lehrer/innen-Gesundheit Navigationshilfen für Lehrer/innen zwischen Ein-lassen und Aus-brennen Siegfried Seeger Freier Bildungsreferent für Gesundheitsförderung und Schulentwicklung si.seeger@t-online.de

Mehr

Arbeitsbelastungsstudie an niedersächsischen Schulen 2016

Arbeitsbelastungsstudie an niedersächsischen Schulen 2016 Arbeitsbelastungsstudie an niedersächsischen Schulen 2016 Qualität der Arbeitsbedingungen und psychische Belastungen von Lehrerinnen und Lehrern in Niedersachsen - Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster

Mehr

Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B

Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B Zusammenhang der Bewertung des Burnout Risikos im Maslach Burnout Inventory und der Ausprägung in der AVEM Risikogruppe B Beatrice Thielmann 1, Maryna Iakymenko 1, Igor Zavgorodnij 2, Katrin Bessert 1,

Mehr

Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer

Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer - warum eigentlich? Besonderheiten des Arbeitsplatzes Schule Bürokratisch verfasst, aber nur wenig direkte Steuerung in die konkrete Arbeit von Lehrkräften Schule als lose

Mehr

Evaluationsstudie Schulpraktische Studien 2011 Studierende

Evaluationsstudie Schulpraktische Studien 2011 Studierende Evaluationsstudie Schulpraktische Studien 2011 Studierende Emmerich Boxhofer 1/15 Abstract Die Studie überprüft das Erleben von Kompetenzen von PraxislehrerInnen und PraxisberaterInnen, sowie die Einschätzung

Mehr

Ein Beispiel aus der Praxis. Risikoscreening für psychische Belastung und Beanspruchung von Mitarbeitern

Ein Beispiel aus der Praxis. Risikoscreening für psychische Belastung und Beanspruchung von Mitarbeitern Ein Beispiel aus der Praxis Risikoscreening für psychische Belastung und Beanspruchung von Mitarbeitern Referentin: Stephanie Gieringer -1- Zielsetzung Forschungsinteresse Erfassung arbeitsbedingter psychischer

Mehr

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung Fragestellung und Hypothesen 62 3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung In der vorliegenden Arbeit wird folgenden Fragen nachgegangen: 1. Existieren Geschlechtsunterschiede in der

Mehr

Krank durch Schule? Aspekte zur Lehrergesundheit

Krank durch Schule? Aspekte zur Lehrergesundheit Krank durch Schule? Aspekte zur Lehrergesundheit Dr. K. Waligora, Schulpsychologisches Beratungszentrum Mainz Folie 1 GESUNDHEIT VON LEHRERINNEN UND LEHRERN * Lehrerinnen und Lehrer sind häufiger als Vertreter

Mehr

Depression bei Pflegenden in der Psychiatrie

Depression bei Pflegenden in der Psychiatrie Depression bei Pflegenden in der Psychiatrie Dipl.-Kfm. Michael Löhr M.A. Der Pflegeberuf geht mit einer hohen emotionalen Belastung sowie einer hohen Arbeitslast einher Zunehmende Leistungsverdichtung

Mehr

ZUSAMMENHANG ARBEITSBEZOGENER VERHALTENS- UND ERLEBENSMUSTER MIT DER MOTIVATION FÜR DIE WAHL DES LEHRAMTSSTUDIUMS BEI STUDIENANFÄNGERN

ZUSAMMENHANG ARBEITSBEZOGENER VERHALTENS- UND ERLEBENSMUSTER MIT DER MOTIVATION FÜR DIE WAHL DES LEHRAMTSSTUDIUMS BEI STUDIENANFÄNGERN ZUSAMMENHANG ARBEITSBEZOGENER VERHALTENS- UND ERLEBENSMUSTER MIT DER MOTIVATION FÜR DIE WAHL DES LEHRAMTSSTUDIUMS BEI STUDIENANFÄNGERN 74. Tagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung

Mehr

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Fachtagung 17.09.2008, Luzern Alles too much! Stress, Psychische Gesundheit, Früherkennung und Frühintervention in Schulen Barbara Fäh, Hochschule für

Mehr

Teil I: Offenes Beispiel

Teil I: Offenes Beispiel Methodenlehreklausur 1/98 1 Teil I: Offenes Beispiel Sander, J. & Endermann, M. (1997). Psychotherapie bei Menschen mit geistiger Behinderung im institutionellen Rahmen: Merkmale von Therapeuten und ihren

Mehr

Muster-Auswertung. Stressmonitor.de. 1. Vorbemerkung. Beispiel-Unternehmen, 05/2013 bis 07/2013. Grundgesamtheit. Spalte "Benchmark"

Muster-Auswertung. Stressmonitor.de. 1. Vorbemerkung. Beispiel-Unternehmen, 05/2013 bis 07/2013. Grundgesamtheit. Spalte Benchmark Muster-Auswertung Beispiel-Unternehmen, 05/2013 bis 07/2013 1. Vorbemerkung Grundgesamtheit Befragungszeitraum 05/2013 bis 07/2013 2012 bis 2013 Ausgefüllte Fragebögen 449 7.567 Interviewdauer in Minuten

Mehr

Online-Befragung zum. Burn-out-Syndrom. Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom

Online-Befragung zum. Burn-out-Syndrom. Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom Online-Befragung zum Burn-out-Syndrom Online-Befragung zum Ergebnisse und Schlussfolgerungen Burn-out-Syndrom Definition von Burnout charakteristischer Erschöpfungszustand mit folgenden drei Symptomen:

Mehr

Parametrische vs. Non-Parametrische Testverfahren

Parametrische vs. Non-Parametrische Testverfahren Parametrische vs. Non-Parametrische Testverfahren Parametrische Verfahren haben die Besonderheit, dass sie auf Annahmen zur Verteilung der Messwerte in der Population beruhen: die Messwerte sollten einer

Mehr

Erwartungen an und Effekte von Supervision

Erwartungen an und Effekte von Supervision Erwartungen an und Effekte von - Eine Wirkungsanalyse in der medizinischen und psychosozialen Arbeit 1 Dr. Burkhard Gusy & Prof. Dr. Dieter Kleiber Vortrag auf dem Deutschen Psychologentag 2001 Psychologie

Mehr

Dynamische Modelle für chronische psychische Störungen

Dynamische Modelle für chronische psychische Störungen Zeno Kupper Dynamische Modelle für chronische psychische Störungen PABST SCIENCE PUBLISHERS Lengerich, Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Riga, Scottsdale (USA), Wien, Zagreb Inhaltsverzeichnis Einleitung und

Mehr

Traumatherapeutische Optionen in der Rehabilitation suchtkranker Patienten

Traumatherapeutische Optionen in der Rehabilitation suchtkranker Patienten Der Mensch im Mittelpunkt Forum 8 Traumatherapeutische Optionen in der Rehabilitation suchtkranker Patienten Gabriele Angenendt salus klinik Hürth 26. Kongress des Fachverbands Sucht Heidelberg 2013 1

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen  digitalisiert durch Inhaltsverzeichnis 1 Annäherung an ein Konstrukt 15 1.1 Lehrer-Engagement 15 1.2 Facetten des Disengagements 19 2.2.2 Typische Merkmale 19 1.2.2 Definitionen der Inneren Kündigung 22 1.3 Bisherige Erklärungen

Mehr

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (VERA), Klasse 3, für das Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2007 21. August 2007 Am 8. und 10. Mai 2007 wurden in

Mehr

Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten

Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten https://cuvillier.de/de/shop/publications/88 Copyright: Cuvillier Verlag, Inhaberin Annette

Mehr

Tab. 4.1: Altersverteilung der Gesamtstichprobe BASG SASG BAS SAS UDS SCH AVP Mittelwert Median Standardabweichung 44,36 43,00 11,84

Tab. 4.1: Altersverteilung der Gesamtstichprobe BASG SASG BAS SAS UDS SCH AVP Mittelwert Median Standardabweichung 44,36 43,00 11,84 Im weiteren wird gemäß den allgemeinen statistischen Regeln zufolge bei Vorliegen von p=,5 und

Mehr

Umgang mit Heterogenität im Deutschunterricht der Grundschule Ergebnisse aus der CHARLIE-Studie

Umgang mit Heterogenität im Deutschunterricht der Grundschule Ergebnisse aus der CHARLIE-Studie Bärbel Kopp und Sabine Martschinke Umgang mit Heterogenität im Deutschunterricht der Grundschule Ergebnisse aus der CHARLIE-Studie 29. September 1. Oktober 2010 Tagung der DGfE, Sektion Schulpädagogik,

Mehr

Beruf (Beschwerden im Bereich der Arbeit) Gesamtwert Intensität 2 48 Breite

Beruf (Beschwerden im Bereich der Arbeit) Gesamtwert Intensität 2 48 Breite Seite 1 von 13 Rohwert Norm BOSS - Burnout-Screening-Skalen - (BOSS I) Beruf (Beschwerden im Bereich der Arbeit) 0.6 45 Gesamtwert 1.5 46 Intensität 2 48 Breite Eigene Person (Beschwerden, die das Individuum

Mehr

BBI Bochumer Burnout-Indikator

BBI Bochumer Burnout-Indikator BBI Bochumer Burnout-Indikator Für Max Mustermann Hossiep & Schulz c/o Rüdiger Hossiep Fakultät für Psychologie GAFO 04/979 Universitätsstraße 150 44780 Bochum www.testentwicklung.de Burnout - Was ist

Mehr

Gottesbeziehung und psychische Gesundheit

Gottesbeziehung und psychische Gesundheit Sebastian Murken Gottesbeziehung und psychische Gesundheit Die Entwicklung eines Modells und seine empirische Überprüfung Waxmann Münster / New York München / Berlin Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 1 Einleitung

Mehr

Arbeiten trotz Krankheit

Arbeiten trotz Krankheit Arbeiten trotz Krankheit Wie verbreitet ist Präsentismus in Deutschland? Wer krank zur Arbeit geht, nimmt eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in Kauf, hat ein größeres Fehler- und Unfallrisiko

Mehr

AVEM-gestützte Förderung gesunder arbeitsbezogener Bewältigungsmuster bei beruflichen Bildungsleistungen. Zwischenergebnisse eines Modellprojekts

AVEM-gestützte Förderung gesunder arbeitsbezogener Bewältigungsmuster bei beruflichen Bildungsleistungen. Zwischenergebnisse eines Modellprojekts AVEM-gestützte Förderung gesunder arbeitsbezogener Bewältigungsmuster bei beruflichen Bildungsleistungen Zwischenergebnisse eines Modellprojekts Ricardo Baumann, 11.05.2012 Zielgruppe und Ziel der Studie

Mehr

Teil I: Offenes Beispiel

Teil I: Offenes Beispiel Methodenlehreklausur 3/98 1 Teil I: Offenes Beispiel Sperka, Markus (1997). Zur Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der Kommunikation in Organisationen (KomminO). Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie,

Mehr

Psychische Gesundheit von älteren türkischen Migrantinnen und Migranten. Fidan Sahyazici Dr. Oliver Huxhold

Psychische Gesundheit von älteren türkischen Migrantinnen und Migranten. Fidan Sahyazici Dr. Oliver Huxhold Psychische Gesundheit von älteren türkischen Migrantinnen und Migranten Fidan Sahyazici Dr. Oliver Huxhold Gliederung Bedeutung Theoretischer Hintergrund Fragestellungen Hypothesen Methode Ergebnisse Interpretation/Diskussion

Mehr

Wertschätzungserleben von Pflegekräften in deutschen Krankenhäusern

Wertschätzungserleben von Pflegekräften in deutschen Krankenhäusern gefördert durch: Produzentenstolz durch Wertschätzung Gesundheit und Leistungsfähigkeit durch Wertschätzung Wertschätzungserleben von Pflegekräften in deutschen Krankenhäusern 7. Tagung der Fachgruppe

Mehr

Achtsamkeit und Stressbewältigung. Workshop auf der BuG-Tagung Münster Referentin: Silke Rupprecht

Achtsamkeit und Stressbewältigung. Workshop auf der BuG-Tagung Münster Referentin: Silke Rupprecht Achtsamkeit und Stressbewältigung Workshop auf der BuG-Tagung Münster 07.11.12 Referentin: Silke Rupprecht Inhalte des Workshops! Achtsamkeit macht Schule! Was ist Achtsamkeit?! Aussteigen aus dem Autopilotenmodus!

Mehr

Berufliche psychische Belastungen, Ressourcen und Beanspruchungen von Altenpflegern in der stationären Dementenbetreuung

Berufliche psychische Belastungen, Ressourcen und Beanspruchungen von Altenpflegern in der stationären Dementenbetreuung 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Julia Haberstroh Berufliche psychische Belastungen, Ressourcen und

Mehr

Wolf falsch eingeschätzt und deshalb falsche Werbemaßnahmen ergriffen.

Wolf falsch eingeschätzt und deshalb falsche Werbemaßnahmen ergriffen. Aufgabenstellung Klausur Methoden der Marktforschung 0.08.004 Der Automobilhersteller People Car verkauft eine neue Variante seines Erfolgsmodells Wolf zunächst nur auf einem Testmarkt. Dabei muss das

Mehr

STUDIE: Psychologische Verfahren der externen Personalauswahl aus Sicht der Bewerber

STUDIE: Psychologische Verfahren der externen Personalauswahl aus Sicht der Bewerber STUDIE: Psychologische Verfahren der externen Personalauswahl aus Sicht der Bewerber personnel insight Deinhardplatz 3 56068 Koblenz Tel.: 0261 9213900 nicole.broockmann@personnel-insight.de Theoretischer

Mehr

Student, Persönlichkeit und Glück! Prof. Dr. Gerd Grözinger, Martin Förster, Herbsttagung des AkPolÖk: Glück in der Krise, !

Student, Persönlichkeit und Glück! Prof. Dr. Gerd Grözinger, Martin Förster, Herbsttagung des AkPolÖk: Glück in der Krise, ! Student, Persönlichkeit und Glück! 1 r Warum die Fragestellung?! Datensatz! Einige empirische Ergebnisse! Schlussfolgerungen! Fragestellung I - Hintergrund -! Ist Glückʻ (hier zu lesen als Lebenszufriedenheit,

Mehr

Wirkungen von Maßnahmen zur Lehrerprofessionalisierung

Wirkungen von Maßnahmen zur Lehrerprofessionalisierung Wirkungen von Maßnahmen zur Lehrerprofessionalisierung feststellen Unterrichtsentwicklung im SINUS- Grundschulprogramm mit verschiedenen Instrumenten und Methoden erheben EMSE-Tagung Kiel, 30. Juni 2011,

Mehr

Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen

Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen Hintergrund Videospiele stellen die in ihnen handelnden Figuren häufig stereotyp

Mehr

Evangelia Demerouti. Burnout

Evangelia Demerouti. Burnout Evangelia Demerouti Burnout Eine Folge konkreter Arbeitsbedingungen bei Dienstleistungsund Produktionstatigkeiten PETER LANG Europaischer Verlag der Wissenschaften VII lnhaltsverzeichnis 1 Burnout: Konzepte,

Mehr

Ergebnisbericht 2012/2013

Ergebnisbericht 2012/2013 Unterstellte Wirkungen Wirkungen von Unterstellungen Befragung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des Forschungsprojekts Politische Kommunikation in der Online Welt Ergebnisbericht 0/0 Düsseldorf,.

Mehr

Statistische Tests (Signifikanztests)

Statistische Tests (Signifikanztests) Statistische Tests (Signifikanztests) [testing statistical hypothesis] Prüfen und Bewerten von Hypothesen (Annahmen, Vermutungen) über die Verteilungen von Merkmalen in einer Grundgesamtheit (Population)

Mehr

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2008/2009 Englisch

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2008/2009 Englisch Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2008/2009 Englisch Im Schuljahr 2008/2009 wurde die Pilotierung der Unterrichtsbeispiele für Englisch durchgeführt. Insgesamt waren für die Pilotierung

Mehr

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008. Naturwissenschaften

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008. Naturwissenschaften Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008 Naturwissenschaften Im Schuljahr 2007/2008 wurde die Pilotierung der Unterrichtsbeispiele für die Naturwissenschaften durchgeführt. Insgesamt

Mehr

Befragung der Schulkoordinatoren

Befragung der Schulkoordinatoren Befragung der Schulkoordinatoren Die beiden Testtage liefen hervorragend!" (Schulkoordinator/in einer Realschule aus Hessen) Dieses erfreuliche Resümee über die Durchführung der PISA-Studie zog ein/e Schulkoordinator/in

Mehr

Testleiterbefragung. Einleitung. Fragestellung. Methode. Wie viele Schüler/innen zeigten das folgende Verhalten?

Testleiterbefragung. Einleitung. Fragestellung. Methode. Wie viele Schüler/innen zeigten das folgende Verhalten? Testleiterbefragung Einleitung "Ruhe bitte!" Vom Pausenhof schallt Geschrei in die Klasse, in der hinteren Reihe tauschen sich mehrere Schülerinnen und Schüler über die Lösung der letzten Frage aus, ein

Mehr

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Rasch, Friese, Hofmann & Naumann (010). Quantitative Methoden. Band (3. Auflage). Heidelberg: Springer. Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Berechnen der Teststärke a priori bzw. Stichprobenumfangsplanung

Mehr

Epidemiologie der spezifischen Phobien

Epidemiologie der spezifischen Phobien Geisteswissenschaft Marcel Maier Epidemiologie der spezifischen Phobien Studienarbeit - Review Artikel - (benotete Seminararbeit) Epidemiologie der Spezifischen Phobien erstellt von Marcel Maier (SS 2005)

Mehr

Age Diversity Management Jenseits des Homogenitätsideals

Age Diversity Management Jenseits des Homogenitätsideals Jenseits des Homogenitätsideals Ergebnisse eines repräsentativen empirischen Forschungsprojekts zur altersspezifischen Ausprägung der Handlungskompetenz und Gestaltungsempfehlungen zur Zusammenarbeit in

Mehr

Auswertungen. Indikatoren für guten Unterricht bzw. wirkungsvolle Klassenführung

Auswertungen. Indikatoren für guten Unterricht bzw. wirkungsvolle Klassenführung : 1a Hinweistext: Erläuterungen: Webseite mit Hinweisen zur Auswertung und Interpretation Berechnungsgrundlage: Fragebogen ausgefüllt: 1 - Fragebogen (vollständig) ausgefüllt: Individualfeedback zur Unterichts-

Mehr

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf:

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf: 18 3 Ergebnisse In diesem Kapitel werden nun zunächst die Ergebnisse der Korrelationen dargelegt und anschließend die Bedingungen der Gruppenbildung sowie die Ergebnisse der weiteren Analysen. 3.1 Ergebnisse

Mehr

Einsatz und Rückzug an Schulen Engagement und Disengagement bei Lehrern, Schulleitern und Schülern

Einsatz und Rückzug an Schulen Engagement und Disengagement bei Lehrern, Schulleitern und Schülern Rezension erschienen in der Zeitschrift des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen: Die berufsbildende Schule, Juni 2011, S. 209-210. von StD Ernst Rutzinger, Schulleiter Einsatz

Mehr

Leben nach Krebs. Joachim B. Weis. Belastung und Krankheitsverarbeitung im Verlauf einer Krebserkrankung

Leben nach Krebs. Joachim B. Weis. Belastung und Krankheitsverarbeitung im Verlauf einer Krebserkrankung Joachim B. Weis Leben nach Krebs Belastung und Krankheitsverarbeitung im Verlauf einer Krebserkrankung Verlag Hans Huber Bern Göttingen Toronto Seattle Inhaltsverzeichnis VORWORT. 1 KRANKHEITSVERARBEITUNG:

Mehr

Zusammenfassung "Maschinenbau"

Zusammenfassung Maschinenbau SCHOOL OF EDUCATION PARIS - LODRON UNIVERISTÄT SALZBURG Zusammenfassung "Maschinenbau" Ergebnisse der empirischen Überprüfung von Unterrichtsbeispielen Birgit Reisenhofer Gerhard Schrangl Jörg Zumbach

Mehr

Was ist ein Test? Grundlagen psychologisch- diagnostischer Verfahren. Rorschach-Test

Was ist ein Test? Grundlagen psychologisch- diagnostischer Verfahren. Rorschach-Test Was ist ein Test? Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage

Mehr

Lernstrategien in der Grundschule Wo sind die Defizite im Unterricht der Grundschule?

Lernstrategien in der Grundschule Wo sind die Defizite im Unterricht der Grundschule? Hans Merkens Lernstrategien in der Grundschule Wo sind die Defizite im Unterricht der Grundschule? Arbeitsbereich Empirische Erziehungswissenschaft Vortrag 22.11.2006 in Wünsdorf Spracherwerb in der Grundschule

Mehr

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Rasch, Friese, Hofmann & Naumann (006). Quantitative Methoden. Band (. Auflage). Heidelberg: Springer. Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Berechnen der Teststärke a priori bzw. Stichprobenumfangsplanung

Mehr

Der schwierige Patient

Der schwierige Patient Der schwierige Patient in der psychosomatischen Rehabilitation Markus Bassler DGPM-Jahrestagung: Beziehung und Gesundheit Postdam, 17.03.2016 Ideale Patienten... sehen gut aus haben eine gepflegte Erscheinung

Mehr

Mariel Musterfrau (W - 42;0 Jahre) EKF [de]: EKF-F Fremdbeurteilung. Seite 1 von 11 Test vom :24

Mariel Musterfrau (W - 42;0 Jahre) EKF [de]: EKF-F Fremdbeurteilung. Seite 1 von 11 Test vom :24 Seite 1 von 11 Rohwert Norm (Emotionale-Kompetenz-Fragebogen / Name Fremdeinschätzer/in: Markus Meier; Name der beurteilten Person: Mariel Musterfrau) Normierungsstichprobe, alters- und geschlechtsspezifisch

Mehr

Familiäre Pflege: Welche Bedeutung haben Ressourcen für pflegende Angehörige? Assessment zur Erfassung Ressourcen pflegender Angehöriger (RPA)

Familiäre Pflege: Welche Bedeutung haben Ressourcen für pflegende Angehörige? Assessment zur Erfassung Ressourcen pflegender Angehöriger (RPA) Familiäre Pflege: Welche Bedeutung haben Ressourcen für pflegende Angehörige? Assessment zur Erfassung Ressourcen pflegender Angehöriger (RPA) Prof. Dr. rer. medic. Claudia Mischke, MPH Swiss Congress

Mehr

RMK - Rehabilitanden Management Kategorien

RMK - Rehabilitanden Management Kategorien RMK - Rehabilitanden Management Kategorien Assessment und Software für die Eingangsdiagnostik 12.03.2014 buss 100. wissenschaftliche Jahrestagung 1 Inhalte RMK Zielsetzung Entwicklung des RMK Assessments

Mehr

Evaluation Textbaustein

Evaluation Textbaustein Evaluation Textbaustein Seit 2002 arbeiten wellcome-teams in Schleswig-Holstein. wellcome wurde im ersten Halbjahr 2006 durch die Universität Kiel wissenschaftlich evaluiert. Untersucht wurde u.a. die

Mehr

In Kita und Schule gesund bleiben

In Kita und Schule gesund bleiben Dr. Julia Kosinar In Kita und Schule gesund bleiben Stärkung Personaler Kompetenzen und Ressourcen Dr. Julia Kosinar Ein paar Vorgedanken Zu Lehrerbelastung und -gesundheit liegen ca. 1.700 Publikationen

Mehr

Einsatz und Rückzug an Schulen

Einsatz und Rückzug an Schulen Edgar Schmitz Peter Voreck Einsatz und Rückzug an Schulen Engagement und Disengagement bei Lehrern, Schulleitern und Schülern III VS VERLAG Inhal tsverzeichnis 1 Annäherung an ein Konstrukt.... 15 1.1

Mehr

Ergebnisse der Schülerbefragung im Schuljahr 2013/2014

Ergebnisse der Schülerbefragung im Schuljahr 2013/2014 PETER-LENNÉ-SCHULE OSZ AGRARWIRTSCHAFT INTERNE EVALUATION Ergebnisse der Schülerbefragung im Schuljahr 2013/2014 Im Dezember 2013 und Januar 2014 nahm die Peter-Lenné-Schule / OSZ Agrarwirtschaft erneut

Mehr

Chi-Quadrat Verfahren

Chi-Quadrat Verfahren Chi-Quadrat Verfahren Chi-Quadrat Verfahren werden bei nominalskalierten Daten verwendet. Die einzige Information, die wir bei Nominalskalenniveau zur Verfügung haben, sind Häufigkeiten. Die Quintessenz

Mehr

Maßnahmen zur Bewältigung von Arbeitsplatzbelastungen

Maßnahmen zur Bewältigung von Arbeitsplatzbelastungen Maßnahmen zur Bewältigung von Arbeitsplatzbelastungen Inhalte, Effekte und Ausblick Dr. Nadine Schuster Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie Universität Mainz Hintergrund Laut BARMER-Gesundheitsreport

Mehr

Copyright eidgenossenkunst. Der soziale Aspekt von Burnout

Copyright eidgenossenkunst. Der soziale Aspekt von Burnout Copyright eidgenossenkunst Der soziale Aspekt von Burnout Verantwortlich GmbH Switzerland Bertelsmann Stiftung Nordstrasse 134 8037 Zürich / Schweiz Carl-Bertelsmann-Straße 256 33311 Gütersloh / Germany

Mehr

Vom Stress zum Burnout

Vom Stress zum Burnout Vom Stress zum Burnout oder wie werde ich ein guter Burnouter eine Anleitung zum Unglücklichsein Psychisch gesund im Job, 29. September 2016 Psychotherapeut 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT

Mehr

Selbstkonstruktion und interpersonale Distanz

Selbstkonstruktion und interpersonale Distanz Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freie Universität Berlin Selbstkonstruktion und interpersonale Distanz Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der Philosophie

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG INTERNATIONALE WIRTSCHAFT

ZUSAMMENFASSUNG INTERNATIONALE WIRTSCHAFT ZUSAMMENFASSUNG INTERNATIONALE WIRTSCHAFT Ergebnisse der empirischen Überprüfung von Unterrichtsbeispielen Birgit Reisenhofer Gerhard Schrangl Jörg Zumbach 1. Einleitung: In der Entwicklung von Bildungsstandards

Mehr

K. Müller 1, P. Wagner 1 & N. Kotschy-Lang 2. Universität Leipzig, 2 BG-Klinik Falkenstein

K. Müller 1, P. Wagner 1 & N. Kotschy-Lang 2. Universität Leipzig, 2 BG-Klinik Falkenstein Erfassung von Selbstwirksamkeitserwartungen bei pneumologischen Berufskrankheiten mit der deutschen Version der COPD Self-Efficacy Scale Zusammenhänge zur körperlichen Aktivität und Depressivität 1, P.

Mehr

Standardisierte Vorgehensweisen und Regeln zur Gewährleistung von: Eindeutigkeit Schlussfolgerungen aus empirischen Befunden sind nur dann zwingend

Standardisierte Vorgehensweisen und Regeln zur Gewährleistung von: Eindeutigkeit Schlussfolgerungen aus empirischen Befunden sind nur dann zwingend Standardisierte Vorgehensweisen und Regeln zur Gewährleistung von: Eindeutigkeit Schlussfolgerungen aus empirischen Befunden sind nur dann zwingend oder eindeutig, wenn keine alternativen Interpretationsmöglichkeiten

Mehr

Ergebnisbericht zur Testbatterie für Berufseinsteiger - Persönlichkeit (START-P) (basierend auf der Norm 'Manualstichprobe')

Ergebnisbericht zur Testbatterie für Berufseinsteiger - Persönlichkeit (START-P) (basierend auf der Norm 'Manualstichprobe') Seite 1 von 7 Ergebnisbericht zur Testbatterie für Berufseinsteiger - Persönlichkeit (START-P) (basierend auf der Norm 'Manualstichprobe') Emotionale Stabilität Ihre Selbsteinschätzung bezüglich der Emotionalen

Mehr

Ministerium für Schule und Weiterbildung. Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (VERA), Klasse 3, 2009

Ministerium für Schule und Weiterbildung. Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (VERA), Klasse 3, 2009 Ministerium für Schule und Weiterbildung Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (VERA), Klasse 3, 2009 4. September 2009 Am 12. und 14. Mai 2009 wurden in Nordrhein-Westfalen zum dritten Mal in den dritten

Mehr

Kapitel 8: Verfahren für Rangdaten

Kapitel 8: Verfahren für Rangdaten Kapitel 8: Verfahren für Rangdaten Anmerkung 1 Mann-Whitney U-Test 1 Wilcoxon-Test 3 Kruskal-Wallis H-Test 3 Literatur 6 Anmerkung In Kapitel 8 der Bücher wird erwähnt, dass für nichtparametrische Daten

Mehr

Welche Arbeitsbedingungen fördern die Passung von Arbeits- und Privatleben?

Welche Arbeitsbedingungen fördern die Passung von Arbeits- und Privatleben? Welche Arbeitsbedingungen fördern die Passung von Arbeits- und Privatleben? Heinz Schüpbach & Barbara Pangert Beitrag Lanceo-Zwischentagung Freiburg, 28./29.09.2011 gefördert vom Kurzüberblick Stand der

Mehr

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de rbu leh ch s plu psych Heinz Holling Günther Gediga hogrefe.de Bachelorstudium Psychologie Statistik Testverfahren 18 Kapitel 2 i.i.d.-annahme dem unabhängig. Es gilt also die i.i.d.-annahme (i.i.d = independent

Mehr

Methodenlehre. Vorlesung 12. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

Methodenlehre. Vorlesung 12. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg Methodenlehre Vorlesung 12 Prof. Dr., Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Methodenlehre I Woche Datum Thema 1 FQ Einführung, Verteilung der Termine 1 25.9.13 Psychologie als Wissenschaft

Mehr

PISA Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland

PISA Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Jürgen Baumert, Cordula Artelt, Eckhard Klieme, Michael Neubrand,

Mehr

Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie

Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie Evaluierung von Anti-Stress Programmen innerhalb der SKEI Gewerkschaft Ergebnisse der Pilot-Studie Dr. Paulino Jiménez Mag. a Anita Dunkl Mag. a Simona Šarotar Žižek Dr. Borut Milfelner Dr.Alexandra Pisnik-Korda

Mehr

Zusammenfassung Pädagogik, Didaktik, Praxis

Zusammenfassung Pädagogik, Didaktik, Praxis Karl-Franzens-Universität Graz Zusammenfassung Pädagogik, Didaktik, Praxis Ergebnisse der empirischen Überprüfung von Unterrichtsbeispielen 04.06.2012 Prof. Dr. Manuela Paechter Mag. Silke Luttenberger

Mehr

VS PLUS

VS PLUS VS PLUS Zusatzinformationen zu Medien des VS Verlags Statistik II Inferenzstatistik 2010 Übungsaufgaben und Lösungen Inferenzstatistik 2 [Übungsaufgaben und Lösungenn - Inferenzstatistik 2] ÜBUNGSAUFGABEN

Mehr

Übungen (HS-2010): Urteilsfehler. Autor: Siegfried Macho

Übungen (HS-2010): Urteilsfehler. Autor: Siegfried Macho Übungen (HS-2010): Urteilsfehler Autor: Siegfried Macho Inhaltsverzeichnis i Inhaltsverzeichnis 1. Übungen zu Kapitel 2 1 Übungen zu Kontingenz- und Kausalurteile 1 Übung 1-1: 1. Übungen zu Kapitel 2 Gegeben:

Mehr

Items Einstellungen sportliches Engagement der Freundinnen und Freunde Frauen keinen Wenige / niemand meiner Freundinnen und Freunde sind der Meinung,

Items Einstellungen sportliches Engagement der Freundinnen und Freunde Frauen keinen Wenige / niemand meiner Freundinnen und Freunde sind der Meinung, 9 Ergebnisse: Soziales Umfeld Freundinnen und Freunde 117 9 Freundinnen und Freunde Im folgenden Kapitel wird herausgearbeitet, wie die Schülerinnen und Studentinnen die Einstellungen und das Sportverhalten

Mehr

Fhr ZINKL Thomas ABSTRACT -1-

Fhr ZINKL Thomas ABSTRACT -1- ABSTRACT -1- Inhaltsverzeichnis 1 Abstract...3 1.1 Handlungsleitendes Interesse...3 1.2 Hypothese...3 1.3 Forschungsleitende Fragen...3 1.4 Methodendiskussion...4 1.5 Ziel der empirischen Untersuchung...5

Mehr

Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3. im Schuljahr 2009/2010. randenburg

Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3. im Schuljahr 2009/2010. randenburg Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.v. VERA 3: Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3 im Schuljahr 2009/2010 Länderbericht Branden randenburg - Internetanhang - Poldi Kuhl

Mehr

Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern. Ergebnisse einer Hamburger Lehrerstudie

Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern. Ergebnisse einer Hamburger Lehrerstudie Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern Ergebnisse einer Hamburger Lehrerstudie Hamburger Lehrerstudie Februar 2006 Vorstellung von Teilergebnissen Betrachtung der Kohorte verbeamteter dienstfähiger Lehrkräfte

Mehr

Attribution. Unterschied zwischen Akteur und Beobachter

Attribution. Unterschied zwischen Akteur und Beobachter Attribution Unterschied zwischen Akteur und Beobachter Christine Faist & Carina Gottwald Seminar: Soziale Kognition 2.Fachsemester Datum: 25.04.2012, 10.00 12.00 Überblick Hypothese Nisbett und Jones Watson

Mehr

Untersuchungsarten im quantitativen Paradigma

Untersuchungsarten im quantitativen Paradigma Untersuchungsarten im quantitativen Paradigma Erkundungsstudien / Explorationsstudien, z.b.: Erfassung der Geschlechterrollenvorstellungen von Jugendlichen Populationsbeschreibende Untersuchungen, z.b.:

Mehr

Moralische Sensibilität: Entwicklung in Freundschaft und Familie

Moralische Sensibilität: Entwicklung in Freundschaft und Familie 4 Monika Keller 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Moralische Sensibilität: Entwicklung in Freundschaft

Mehr

2. Newsletter zur BGW-Studie Führung & Gesundheit in der Sozialwirtschaft

2. Newsletter zur BGW-Studie Führung & Gesundheit in der Sozialwirtschaft 2. Newsletter zur BGW-Studie Führung & Gesundheit in der Sozialwirtschaft Es gibt nicht nur ansteckende Krankheiten, es gibt auch ansteckende Gesundheit. Kurt Hahn Liebe Teilnehmer und Interessierte an

Mehr

Theorie der Schule 8. Karl-Oswald Bauer. 1

Theorie der Schule 8. Karl-Oswald Bauer.  1 Theorie der Schule 8 Karl-Oswald Bauer www.karl-oswald-bauer.de 1 Gliederung Ausgangsfragen Kriterien für guten Unterricht Multikriterialität Unterrichtsformen Ist und Soll Gute Lehrkraft www.karl-oswald-bauer.de

Mehr

Prädiktoren psychischer Gesundheit in Abhängigkeit vom Beschäftigungsumfang sächsischer Lehrerinnen

Prädiktoren psychischer Gesundheit in Abhängigkeit vom Beschäftigungsumfang sächsischer Lehrerinnen Prädiktoren psychischer Gesundheit in Abhängigkeit vom Beschäftigungsumfang sächsischer Lehrerinnen Referentin: Annerose Matz Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Institut und Poliklinik für Arbeits

Mehr

Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz

Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz Klaus Niedl Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz Eine empirische Analyse zum Phänomen sowie zu personalwirtschaftlich relevanten Effekten von systematischen Feindseligkeiten Rainer Hampp Verlag München und

Mehr

Life Balance: Förderung der persönlichen Leistungsfähigkeit durch Erholung

Life Balance: Förderung der persönlichen Leistungsfähigkeit durch Erholung Life Balance: Förderung der persönlichen Leistungsfähigkeit durch Erholung Prof. Dr. Sabine Sonnentag Universität Konstanz Ausgangspunkt Modernes Leben stellt vielfältige Anforderungen an die Menschen

Mehr

> Forschung Burn-out-Problematik bei Krankenpflegepersonal Zusammenfassung der Arbeit

> Forschung Burn-out-Problematik bei Krankenpflegepersonal Zusammenfassung der Arbeit www.inter-uni.net > Forschung Burn-out-Problematik bei Krankenpflegepersonal Zusammenfassung der Arbeit Gabriela Moosler, mit Elke Mesenholl und P.C. Endler Interuniversitäres Kolleg (college@inter-uni.net)

Mehr

Der χ 2 -Test (Chiquadrat-Test)

Der χ 2 -Test (Chiquadrat-Test) Der χ 2 -Test (Chiquadrat-Test) Der Grundgedanke Mit den χ 2 -Methoden kann überprüft werden, ob sich die empirischen (im Experiment beobachteten) Häufigkeiten einer nominalen Variable systematisch von

Mehr

WAS IST LEBENSQUALITÄT? DIPL. PGW R. BECKER

WAS IST LEBENSQUALITÄT? DIPL. PGW R. BECKER WAS IST LEBENSQUALITÄT? DIPL. PGW R. BECKER FÜR SIE PERSÖNLICH? DAS KONZEPT DER LEBENSQUALITÄT LEBENSQUALITÄT EIN MULTIDIMENSIONALES KONSTRUKT WHO KÖRPERLICHE, MENTALE, SOZIALE, SPIRITUELLE UND VERHALTENSBEZOGENE

Mehr