Erfolg im Fahrradhandel planen und sichern
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- Käthe Bieber
- vor 6 Jahren
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1 1 Erfolg im Fahrradhandel planen und sichern Eurobike Academy on tour 2017 Alle Rechte bei. Keine Vervielfältigung jedweder Art noch öffentliche Vorführung. by LBU 2017
2 3 Die Themen Womit verdiene ich als Händler mein Geld? Welches Segment ist am lukrativsten? Welche Kennzahlen erhebe ich wie - und wie nützen mir die Zahlen? Wie steuere ich meinen Betrieb zukunftssicher in der (bzw. in die) Gewinnzone?
3 4 Zustand des Fahrradfachhandels Geschäfts- und Vermögensentwicklung - Idealfall Kredit - Tilgungen wurden erwirtschaftet Abschreibungen wurden erwirtschaftet zusätzliche Gewinne wurden erwirtschaftet Nach angemessenem Unternehmergehalt!!! neue Investitionen können getätigt werden - Normalfall (Einzelhandel insgesamt) Kredit - Tilgungen wurden erwirtschaftet Abschreibungen nicht erwirtschaftet für Reinvestitionen müssen neue Kredite aufgenommen werden neue Investitionen können u.u. nicht getätigt werden
4 5 Zustand des Fahrradfachhandels Geschäfts- und Vermögensentwicklung - Normalfall (in großen Teilen des Fahrradhandels) langfristige Kredit - Tilgungen wurden erwirtschaftet kurzfristige (Lieferanten-) Kredite wurden nicht getilgt die Bank verweigert weitere Kredite, bestenfalls zu hohen Zinsen notwendige Investitionen können nicht mehr getätigt werden Einrichtung und Ausstattung überaltern es findet ein Kapitalverzehr statt - Abrutschen des Betriebes langfr. Kredit - Tilgungen wurden nicht (vollständig) erwirtschaftet Banken und Lieferanten kürzen die Kontokorrentlinien totale Abhängigkeit von Banken und Lieferanten (fast) keine Liquidität mehr drohende (private) Überschuldung
5 6 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Wirtschaftlichkeit - Wirtschaftlichkeit ist gegeben, wenn der Quotient aus Ertrag und Aufwand gleich oder größer 1 ist. Gewinn - Der Gewinn ist der Unterschied zwischen dem Betriebsvermögen zum Ende des Wirtschaftjahres und dem Betriebsvermögen zum Ende des vorangegangenen Wirtschaftsjahres, vermehrt um die Entnahmen und vermindert um die Einlagen. - Daumenformel: Umsatz-(Wareneinsatz)-Kosten = Gewinn
6 7 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Aufwand - sind die Ausgaben einer Unternehmung, für die während einer Abrechnungsperiode verbrauchten Güter, Dienstleistungen und öffentlichen Abgaben. Diese werden in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV,Erfolgsrechnung) den Erträgen gegenübergestellt. Ertrag - ist die Summe von Einnahmen einer Unternehmung, die der Erstellung von Gütern oder Dienstleistungen zugerechnet werden kann.
7 8 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Kosten - Variable Kosten = Wareneinkauf, Beschaffungskosten Wareneinkauf in Prozent = Wareinsatzquote - fixe Kosten = nicht direkt vom Umsatz abhängig, regelmäßig Personalkosten Raumkosten Werbung Versicherungen KFZ - Kosten Kosten der Warenabgabe sonstige - Kosten % 4-10 % 0-7 % 1-3 % 0-4 % 0-3 % 3-5 % Gesamtdurchschnitt ca. 30 %
8 9 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Investitionen - sind keine Kosten - belasten in voller Höhe die Liquidität - die Abnutzung stellt den Güterverzehr dar - über die Abschreibung wird eine Investition zu fixen Kosten im Laufe der folgenden Jahre
9 10 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Umsatz Brutto (incl. MwSt.)./. Mehrwertsteuer = Umsatz Netto./. variable Kosten (Wareneinsatz, nicht Wareneinkauf) = Rohertrag (Rohgewinn)./. fixe Kosten = betriebswirtschaftliches Ergebnis./. Neutrale Aufwendungen (z.b. Zinsen)./. Neutrale Erträge (z.b. Zuschüsse) = Gewinn (steuerliches o.a. operatives Ergebnis) Wirtschaftlichkeitsrechnung./. Körperschaftsteuer (nur bei Kapitalgesellschaften, z.b. GmbH) + Abschreibungen = Cash Flow (eigenerwirtschafteter Zufluß / Refinanzierungskraft)./. Kredittilgung./. Investitionen / Warenlager- bzw. Bestandszunahme = Überschuss./. Privatentnahmen, Einkommenssteuer etc. = frei verfügbarer Überschuss Liquiditätsrechnung
10 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Umsatz Brutto (incl. MwSt.)./. Mehrwertsteuer = Umsatz Netto./. variable Kosten (Wareneinsatz, nicht Wareneinkauf) = Rohertrag (Rohgewinn)./. fixe Kosten = betriebswirtschaftliches Ergebnis./. Neutrale Aufwendungen (z.b. Zinsen)./. Neutrale Erträge (z.b. Zuschüsse) = Gewinn (steuerliches Ergebnis) Wirtschaftlichkeitsrechnung 119 % 19 % 100 % 65 % 35 % 30 % 5 % 2 % 3 (7) % 11
11 12 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Aufschlag - Kalkulationsfaktor - Handelsspanne Mehrwertsteuer 19 % = 28,50 178, % = Endverbraucherpreis Aufschlag netto 50 % = 50,- 150,- 100 % = VK netto Kalkulationsfaktor 1,785 = 78,5 % Wareneinkauf 100 % = 100,- 100,- 33,33 % = Handelsspanne 66,66 % = Wareneinsatz
12 13 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Rabatt MwSt. = 285,- 1785,- 119% = EVP 3 % 1731,- notwend. Umsatzerhöhung 1903,- Mehrumsatz 6,6 % MwSt. = 276,- / -9,- Aufschl. = 500,- 1500,- 100% = VK net 1455,- Rohertrag = 455,- / -45,- Kalk. = 1,785 WEK = 1000,- 1000,- 33,3% = Hsp 66,6% = WE 1000,- 31,3% = Handelssp. / -2% 66,6% = WE
13 14 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Rabatt MwSt. = 285,- 1785,- 119% = EVP 10 % notwend. Umsatzerhöhung 2295,- Mehrumsatz 28,6 % Aufschl. = 500,- 1500,- 100% = VK net 1607,- MwSt. = 257,- / -28,- 1350,- Rohertrag = 350,- / -150,- Kalk. = 1,785 WEK = 1000,- 1000,- 33,3% = Hsp 66,6% = WE 1000,- 25,9% = Handelssp. /-7,4% 66,6% = WE
14 15 Steuerung über Kennzahlen Erfassung von Betriebsdaten Auswertung der gewonnenen Daten (z.b. in der BWA) Bildung von Kennzahlen Vergleich der Kennzahlen mit Kollegen oder im ERFA-Kreis
15 16 Steuerung über Kennzahlen Warengruppenvergleich Daten über Einkauf/Verkauf aus der WAWI Welche Artikel sind welcher Erlösgruppe zurechenbar?
16 17
17 18
18 19
19 20 Steuerung über Kennzahlen Systematik in den Warengruppen Jedes Teil wird Teil des Baumes Klare Strukturierung von Erlösgruppen Abgrenzung von Ersatzteil zum Zubehör Dadurch klare Aussage was wie gut geht
20 21 Der Warengruppenvergleich
21 22 Steuerung über Kennzahlen Was sind Kennzahlen - und wie werden sie gebildet?! Schwierige Kennzahlen: Umsatz/Fläche, -Verkaufspreis eines Rades Aussagekräftige Kennzahlen: -Umsatz/Reparatur, Anteil von AW und Ersatzteil im Rep.Betrag in Abhängigkeit zum Std.Verrechnungssatz
22 23 Steuerung über Kennzahlen Produktivität in der Werkstatt: Quotient aus Anwesenheit und produktiver (verschraubter) Zeit d. MA Maßnahmen: Einführung von Arbeitszeiterfassung Anlegen von Artikeln in der WaWi für Werkstattarbeitsprozesse: Neuradaufbau, kostenlose Montage f. d. Verkauf etc.
23 24 Steuerung über Kennzahlen In welchen Segmenten /Erlösgruppen läuft es? Was macht die Werkstatt? Daraus folgt dann ggf. Verändere ich den / einen Schwerpunkt meiner Geschäftsausrichtung? Was macht mein Personal?
24 25 Kennzahl Betrieb A Betrieb B Betrieb C Betrieb D Werksattumsatz , , , ,00 anteilige Arbeitswerte in %, Kunden o. Lieferanten berechnet 80,37 % 87,19 % 94,22 % 83,36 % Umsatz pro Reparatur AW+Teile 48,51 55,81 53,32 50,57 Umsatz pro Reparatur nur AW 24,64 29,11 25,86 15,66 Produktive Zeit in der Werkstatt (%) 55,35 % 38,64 % 63,58 % 76,24 % Anzahl der Werkstattaufträge
25 26 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Empfehlungen und Hinweise - bei Umsatzrückgang sofort reagierten Personaleinsatz reduzieren (im Winter) Mietminderung (im Winter) - Mischkalkulation - Problem Vororder bei Finanzierung über Bank-Dispo bei 12 % Zinsen / Jahr überschlägig mit 1% / Monat die Lagerbestände sind DIE Achillesverse der ges. Branche das Lagerrisiko ist kaum noch kalkulierbar - vollständige Entschuldung von den (normalen) Investestitionen ist innerhalb von ca Jahren möglich - Bildung von Rücklagen für Modernisierung ca. alle 6-8 Jahre - Der Unternehmerstundenlohn
26 27 Wirtschaftlichkeit und Liquidität Stellhebel für Wirtschaftlichkeit und Liquidität - Umsatz Werbung, Flächenvergr., Standortverlag. etc. - Wareneinsatz Konzentr. d. Einkaufs, Drehzahlerhöhung - Rohertrag Erhöhung der Aufschläge, Mischkalkulation - Personalkosten Arbeitsbedingungen / Effizienz verbessern - Raumkosten Miete nachverhandeln / umziehen - sonst. Kosten Einsparpotentiale eruieren - Tilgungsraten Umschuldung, Streckung der Laufzeiten - Investitionen Bedarf genau prüfen, Alternativen suchen - Warenlager minimieren, Drehzahl erhöhen, Lieferantenauswahl optimieren (nach Lieferfähigkeit) - Privatentnahme auf das notwendige Maß reduzieren
27 28 Positionierung am Markt Erkenntnisse zur aktuellen Marktentwicklung - der Wettbewerb wird härter auf allen Ebenen - der Internethandel im großen Stil ist nicht mehr zu bremsen - der Aufwand ein stationäres Geschäft zu betreiben wir immer größer - das Kundenverhalten ist nicht mehr einschätzbar - die Produktvielfalt ist nicht mehr zu überblicken - durch den zunehmenden Anteil der Elektroräder ist die Kapitalbindung stark steigend - das Lager- / Vororderrisiko ist kaum noch kalkulierbar - die starke Konzentration auf der Anbieterseite macht es schwer die richtigen Lieferanten zu finden
28 29 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
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