Auf Umwegen zum Berufsabschluss

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1 Modellprojekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss Servicestelle Nachqualifizierung W estbrandenburg Fachtagung Auf Umwegen zum Berufsabschluss 11. Dezember 2008 Servicestelle Nachqualifizierung Westbrandenburg Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert

2 Impressum Fachtagung Auf Umwegen zum Berufsabschluss am in Potsdam Herausgeber: BBJ Servis ggmbh Redaktion/ Layout: Ellen Pfeiffer, Andreas Schelk, Toni Becker Fotos: Ewald Schürmann Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen. 1

3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Programm 3. Grußwort, Wolfgang Spieß IHK Potsdam 4. Beiträge der Referenten Das Modellprojekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss in Westbrandenburg, S. Kretschmer Weiterkommen mit Bildung! Perspektiven Lebenslangen Lernens im Land Brandenburg, Dr. Alexandra Bläsche Das Bundesprogramm Perspektive Berufsabschluss - Förderinitiative 2 Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung, Natascha Knoll Das Projekt in seinem europäischen Bezugsrahmen: Validierung und Vergleichbarkeit beruflicher Kompetenzen, Prof. Dr. Holger Reinisch 5. Arbeitsgruppe 1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufabschluss 6. Arbeitsgruppe 2 Lernen am Arbeitsplatz 7. Podiumsdiskussion 8. Impressionen 2

4 Einleitung 1. Einleitung Die BBJ Servis ggmbh ist Trägerin des Modellprojektes Auf Umwegen zum Berufsabschluss Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung in Westbrandenburg, das im Rahmen des Programms Perspektive Berufsabschluss des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Fachveranstaltung Auf Umwegen zum Berufsabschluss am wurde gemeinsam von der BBJ Servis ggmbh und der IHK Potsdam durchgeführt. Ziel war es, das Modellprojekt der breiten Öffentlichkeit vorzustellen und für das Thema zu sensibilisieren. Angesichts demographischer Entwicklungen und damit verbundenem Fachkräftemangel rückt die berufliche Nachqualifizierung für junge Menschen stärker in den Mittelpunkt der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik des Landes Brandenburg. An- und Ungelernte sollen sich deutlich häufiger als bisher nachträglich qualifizieren. Etwa 20 bis 25 Prozent der Auszubildenden in Brandenburg fallen jedes Jahr durch die Abschlussprüfung. Viele von ihnen nutzen die Möglichkeiten zur zweiten und dritten Wiederholung der Prüfung nicht. Diese jungen Menschen und diejenigen, die aus anderen Gründen bisher keinen anerkannten Beruf erlernt haben, sind Zielgruppe des Modellprojektes. Für sie sollen die Rahmenbedingungen vereinfacht werden, auf Umwegen einen anerkannten Beruf zu erlernen. Die Idee ist, abschlussorientierte Nachqualifizierung als Regelangebot des Lebenslangen Lernens und damit als zweite Chance für junge Menschen in Brandenburg zu etablieren. Die Möglichkeit durch Nachqualifizierung einen anerkannten Berufsabschluss zu erlangen, hebt sich in ihrem organisatorischen Aufwand und ihrer Komplexität deutlich von bekannten Maßnahmen ab. Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung fordert ein modularisiertes Curriculum, individuell anpassbare Zeitpläne, Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Lernorten, kontinuierliche Lernbegleitung und verlässliche, d.h. ggf. langfristige Finanzierung. Auf der Fachtagung wurde in Arbeitsgruppen über die verschiedenen Handlungsfelder der abschlussorientierten Nachqualifizierung informiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. In einem abschließenden Podiumsgespräch wurde sich der Frage angenommen, welche Rahmenbedingungen für die abschlussorientierte Nachqualifizierung erforderlich sind und wie diese finanziert werden können. Dank reger Beteiligung ist es gelungen, die Baustellen zu benennen, denen sich die Akteure aller Bereiche annehmen müssen, um die Möglichkeiten für das Erreichen eines Berufsabschlusses auf Umwegen zu verbessern. 1

5 Einleitung Hierzu gehört die Optimierung der Verfahren zur Feststellung und Dokumentation der vorhandenen Kompetenzen, des Qualifizierungsbedarfs und absolvierter Qualifizierungsanteile. Auf der Tagung war man sich einig, dass abgestimmte Verfahren sowohl den Zulassungsprozess zur Prüfung, als auch die Sicherung der notwendigen Finanzierung deutlich vereinfachen würden. Die Vertreter der Arbeitsagentur und der ARGE erläuterten ihre Möglichkeiten und Grenzen bei der Finanzierung der auftretenden Kosten der Nachqualifizierung. Dazu gehören die Sicherung des Lebensunterhalts und die Finanzierung der Qualifizierungsmaßnahmen. Gerade für junge Menschen, die mehr Zeit bis zur Prüfungszulassung benötigen, sind die vorhandenen Finanzierungsinstrumente und Rahmenbedingungen für eine gesicherte Unterstützung nicht ausreichend. Dies schließt insbesondere die Finanzierung einer kontinuierlichen Lernbegleitung und Lebensberatung ein. Es wurde die Erwartung geäußert, vor Einführung eines Regelangebotes die Verfahren, Begleitprozesse und Zusammenarbeit der jeweils beteiligten Akteure an Einzelfällen modellhaft zu erproben. Die BBJ Servis ggmbh wird im Rahmen des Modellprojekts den notwendigen Diskussionsprozess zu den genannten Handlungsbedarfen in Gang halten und moderieren. Wie freuen und auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Susanne Kretschmer BBJ Servis ggmbh 2

6 Programm 2. Programm Veranstaltungsort: Breite Straße 2 a-c, Potsdam 09:30 bis 15:30 Ab 09:00 Registrierung der Teilnehmer/innen 09:30 10:30 09:30 Begrüßung Wolfgang Spieß, IHK Potsdam, Leiter Aus- und Weiterbildung 09:40 Das Modellprojekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss in Westbrandenburg Modulare abschlussorientierte Nachqualifizierung Vom Modellvorhaben zum Regelangebot des Lebenslangen Lernens Vor welchen Herausforderungen stehen Akteure und Partner des Projektes? Susanne Kretschmer, BBJ Servis ggmbh 10:00 Weiterkommen mit Bildung! Perspektiven Lebenslangen Lernens im Land Brandenburg Dr. Alexandra Bläsche, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg 10:15 Das Bundesprogramm Perspektive Berufsabschluss Förderinitiative 2 Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Zielsetzung des Programms und Erwartungen an die geförderten Projekte Natascha Knoll, f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung, Nürnberg 10:30 10:45 Kaffeepause 10:45 11:15 Das Projekt in seinem europäischen Bezugsrahmen Validierung und Vergleichbarkeit beruflicher Kompetenzen Prof. Dr. Holger Reinisch, Friedrich-Schiller-Universität Jena 1

7 Programm 11: parallele Arbeitsgruppen jeweils ein 15-min. Impulsreferat, Diskussion AG 1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufabschluss Welche Rolle kann Bildungsberatung und -begleitung im Prozess der Motivierung von un- und angelernten jungen Menschen einnehmen? Karen Schober, Nationales Forum Beratung in Bildung Beruf und Beschäftigung e.v. (nfb) AG 2 Lernen am Arbeitsplatz Ist der Betrieb der Schlüssel zur Motivierung der Zielgruppe? Prof. Dr. Peter Dehnbostel, Helmut-Schmidt Universität Hamburg bis 13:45 Mittagspause 13:45 15: :30 Auf Umwegen zum Berufsabschluss Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich und wie können diese finanziert werden? Podiumsgespräch Prof. Dr. Holger Reinisch, Friedrich-Schiller-Universität Jena Karen Schober, nfb Prof. Dr. Peter Dehnbostel, Helmut-Schmidt Universität Hamburg Michael Zaske, MASGF des Landes Brandenburg Eva-Maria Gatzky, Handwerkskammer Potsdam Peter Limpächer, Agentur für Arbeit, Potsdam Jörg Bindheim PAGA Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende Moderation: Susanne Kretschmer, BBJ Servis ggmbh 15:30 Ende der Fachtagung Veranstalter BBJ Servis ggmbh in Kooperation mit der IHK Potsdam Die Fachtagung wird gefördert vom 2

8 Grußwort 3. Grußwort Wolfgang Spieß, IHK (Leiter Fachbereich Aus- und Weiterbildung) Sehr geehrte Frau Dr. Bläsche, sehr geehrte Frau Kretschmer, sehr geehrte Frau Knoll, verehrte Damen und Herren, liebe Kollegen, ich begrüße Sie auf das aller Herzlichste hier im Saal der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam. Die IHK Potsdam ist eine der zuständigen Stellen, wenn es darum geht das Berufsbildungsgesetz (BBiG) in die Praxis umzusetzen. In vielen Jahren haben sich Projekte überwiegend damit befasst, ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot zur Ausbildung zu unterbreiten. Die neuen Bundesländer haben auf Grund der demographischen Herausforderung in den Regionen besonders innovative aber auch kritisierte Modellprojekte auf den Weg gebracht. Dabei ging es in erster Linie um Angebote für junge Erwachsene in Erwerbstätigkeit aber, und das besonders aus der Sicht einer Industrie- und Handelskammer, um Fachkräfte für Mitgliedsunternehmen zu qualifizieren. Verschiedenste Modelle wurden entwickelt, erfunden, erprobt, evaluiert, verworfen usw., um das Land Brandenburg wirtschaftlich nach vorn zu bringen. Nicht immer ist es gelungen jeden auf diesen Weg mitzunehmen und zu erreichen. Individuelle Bedürfnisse der Jugendlichen, fehlende Ausbildungsreife oder mangelnde Chancen in strukturschwachen Regionen, teilweise Mutlosigkeit und viele andere Gründe führten dazu, neue Wege zum Berufsabschluss zu suchen und zu erproben. Betrachten wir die demographische Entwicklung im Land Brandenburg stehen wir ohnehin vor besonderen Herausforderungen. In diesem Jahr hatten wir Schulabgänger weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2009 werden es nochmals Schulabgänger weniger sein. Den Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg ist es vor diesem Hintergrund gelungen, die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze auf dem Niveau des Vorjahres zu halten, aber mit deutlich erhöhtem Aufwand. Genannt sei an dieser Stelle das Projekt Externes Ausbildungsmanagement (EXAM), das sehr erfolgreich gewirkt hat. Erfolg hat viele Mütter und Väter, auf alle Fälle herzlichen Dank an das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie (MASGF), besonders an Herrn Michael Zaske. Vor diesem demographischen Hintergrund hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft Aus- und Weiterbildung der IHKs des Landes Brandenburg aufgemacht Regelungen zu finden, um Jugendlichen, die nicht auf geraden Weg zum Berufsabschluss gelangen konnten, einen Berufsabschluss auf Umwegen zu ermöglichen. Wir nennen dieses Papier: 1

9 Grußwort Vereinbarung über die Anerkennung von Qualifizierungsbausteinen im Rahmen von Nachqualifizierungsangeboten für junge Erwachsene. Mit dieser Vereinbarung haben sich die IHKs im Land Brandenburg in enger Abstimmung mit den Handwerkskammern einen verbindlichen Rahmen gegeben. Im Vordergrund steht das gemeinsame Bemühen dem Nachholen von anerkannten Bildungsabschlüssen zum Erfolg zu verhelfen. Die heutige Auftaktveranstaltung zur Durchführungsphase des Projektes Auf Umwegen zum Berufsabschluss ist zugleich Beginn der Fachdiskussion zum Thema Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung als Regelförderung Lebenslangen Lernens im Land Brandenburg. Die Diskussion darum, wie jungen Menschen zu einem anerkannten Berufsabschluss verholfen werden kann, die ihre erste Chance dafür nicht nutzen konnten oder nicht genutzt haben, gewinnt unter dem zunehmenden Fachkräftemangel an Bedeutung. Die Akteure beruflicher Bildung (Unternehmen, Weiterbildungsträger, Beratungsstellen, aber auch die Politikebene) sollen durch das Modellprojekt unterstützt werden, die Voraussetzungen und Möglichkeiten zur Erlangung von Berufsabschlüssen eine zweite Chance zu schaffen. Gleichzeitig aber geht es darum, die Abschlüsse des dualen Systems nicht zu verwässern oder zu Abschlüssen zweiter Qualität werden zu lassen. Es sind Qualitätsstandards auf dem Weg zur Externenprüfung einzuhalten. U.a. ist abzusichern, dass für die Vermittlung fehlender Kompetenzen bei den Nachzuqualifizierenden ausreichend Zeit zur Verfügung steht und der festgelegte Qualifizierungsweg nicht aus finanziellen Gründen unterbrochen oder gar abgebrochen werden muss. Die Fachtagung will die Diskussion hierzu zwischen Experten und den regionalen und überregionalen Akteursgruppen und Interessierten eröffnen, gemeinsam mit Ihnen Bedarfe identifizieren und erste Fragen und Lösungsmöglichkeiten formulieren. Zahlen sprechen ihre eigene Sprache, die Recherche hat ergeben, dass in den Bezirken der Agenturen für Arbeit Potsdam und Neuruppin immerhin Arbeitslose unter 25 Jahren registriert sind. Der Anteil der Geringqualifizierten unter 25 Jahren liegt im Land Brandenburg seit Jahren bei etwa 23 Prozent. Hier liegen Potentiale von Fachkräften die es zu entwickeln gilt, eine Herausforderung für alle. Ich wünsche der Fachtagung vorzeigbare Ergebnisse. Vielen Dank! 2

10 Redebeiträge 4. Beiträge der Referenten Susanne Kretschmer Dr. Alexandra Bläsche Natascha Knoll Dr. Holger Reinisch 1

11 Redebeiträge Das Modellprojekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss in Westbrandenburg Susanne Kretschmer, BBJ Servis ggmbh Das Projekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss Servicestelle Nachqualifizierng Westbrandenburg Susanne Kretschmer BBJ Servis ggmbh Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. Ziel des Projektes: Nachqualifizierung als Regelangebot im Weiterbildungssystem Nachqualifizierung = 2. Chance für junge Menschen einen Berufsabschluss nachzuholen Erfahrungshintergrund: BIBB Modellversuch Differenzierte Wege zum Nachholen des Berufsabschlusses im Programm 501/301 ( /2006) Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. 2

12 Redebeiträge Klärung der Rahmenbedingungen für abschlussorientierte Nachqualifizierung: Wer sind die Ansprechpartner in der Region? Wie funktionieren die Strukturen? Welche Regelungen gibt es? Welches Organisationsmodell ist sinnvoll und realisierbar? Wie erreichen wir die Zielgruppe? Wie wird finanziert? Welche Qualitätsstandards sind erforderlich? Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. Komplexes Bausteinsystem der Nachqualifizierung: Motivation der Zielgruppe Lernen am Arbeitsplatz Lernen im Rahmen von Beschäftigungsverhältnissen Module als Orientierung für Lernschritte Vorbereitung auf Prüfungssituationen (Externenprüfung) Beratung und Lernbegleitung (berufsbegleitende) Vermittlung der erforderlichen Fachtheorie Dokumentation erworbener Kompetenzen Kooperation der Akteure Finanzierung Qualitätsstandards Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. 3

13 Redebeiträge Aktivitäten der Servicestelle Nachqualifizierung: Information regionale Bestandsaufnahme Einbindung in vorhandene Strukturen Kampagnen Lobbyarbeit für das Thema Handlungsleitfäden Fachtagungen Workshops zu den o.g. Bausteinen Beratung Projektbeirat: MASGF, MBJS, HWK Potsdam, IHK Potsdam, Agentur für Arbeit Potsdam, Regionaldirektion BA Berlin-Brandenburg Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. Bildungsgipfel: Bund und Länder verabreden, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zur modularen Nachqualifizierung von Personen ohne bzw. ohne verwertbaren Berufsabschluss weiter zu verbessern. Dresden, 22. Oktober 2008 Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond der der Europäischen Union gefördert. 4

14 Redebeiträge Weiterkommen mit Bildung! Perspektiven Lebenslangen Lernens im Land Brandenburg Dr. Alexandra Bläsche, MASGF des Landes Brandenburg Vorab: Lebenslanges Lernen, d.h. (Weiter-)Lernen und sich ein Leben lang bilden, finden wir als Zielsetzung in verschiedenen politischen Programmen. Häufig begegnet man dem Vorwurf, es handelt sich doch nur um ein Lippenbekenntnis. Damit Lebenslanges Lernen für alle Realität wird, bedarf es Modellprojekte, wie jenes von BBJ das meine Vorrednerin Frau Kretschmer beschrieben hat. Das hier angesprochene Thema Auf Umwegen zum Berufsabschluss weist darauf hin, dass vor allem für junge Menschen ohne Schul- und/ oder Berufsabschluss was getan werden kann und muss. Das duale Ausbildungssystem ist zwar reformbedürftig, faktisch aber immer noch eine gut funktionierende Beschäftigungsversicherung. (Günther Schmid 2008) Wie es geht, welche Unterstützungsangebote vorhanden sind oder benötigt werden, wird Ziel der heutigen Tagung sein. (u.a. Ausloten der notwendigen Rahmenbedingungen) Brandenburg steht vor großen Herausforderungen Erstens zeigen sich Anzeichen des demografischen Wandels in BB, der sich insbesondere auf das Angebot auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt (hier in Kürze): Angesichts zurückgehender Schülerzahlen wird die Alterskohorte der nachwachsenden Generation kleiner. Hinzukommt die Abwanderung junger Menschen. Insgesamt Rückgang an jüngeren Erwerbspersonen. Anteil der Älteren an den Erwerbstätigen hat zugenommen, deren Erwerbsquote und das faktische Renteneintrittsalter sind gestiegen. Regionen sind unterschiedlich betroffen, besonders periphere Regionen erleben hohe Wanderungsverluste. Zuwanderung nimmt an Bedeutung zu. Künftiges Arbeitskräfteangebot nimmt ab, zu diesem Problem kommt hinzu, dass die Zahl derjenigen, die keine schulische oder berufliche Ausbildung aufweisen, nicht schrumpft. Auswertung aktueller Mikrozensusdaten für das Land BB mit folgenden besorgniserregenden Aussagen: In Brandenburg ist die Generation der 16 bis 25jährigen sehr viel häufiger geringer qualifiziert als die älteren Generationen. 19,4 % der jungen Männer und 14,6 % der jungen Frauen weisen fehlende Qualifikationen auf. Geringe berufliche Qualifikationen gehen mit einer Vielzahl an Benachteiligungen im Berufsleben einher: häufiger arbeitslos, deutlich geringeres Einkommen, keine Vollzeitstellen und kaum Teilnahme an Weiterbildung dies wirkt sich somit auf die Lebenssituation aus: leben häufiger allein, häufig alleinerziehend. Der geringen Qualifikation gehen in der Regel schon schlechte Schulkarrieren voraus, die den Einstieg in qualifizierte Ausbildungsberufe verhindert. Gering qualifizierte Jobs und Arbeitslosigkeit sind die Folge. 5

15 Redebeiträge Zweitens wird sich künftig die Nachfrage nach Fachkräften verändern. Schon heute fehlen in einigen Branchen Fachkräfte. Fachkräfteengpässe sind vor allem eine Folge von Mismatch- Situationen zwischen Fachkräftenachfrage und Angebot. Die personalpolitische Praxis der Unternehmen hat zur Unterjüngung der Betriebsbelegschaften geführt, d.h. deutliches Übergewicht an mittleren und älteren Jahrgängen. Wissensintensivierung von Produktionsprozessen hat zum Bedarf an höher- und hochqualifizierten Arbeitskräften geführt. Tendenz zunehmend. Ausbildungs- und Weiterbildungsaktivitäten der Unternehmen sind unterdurchschnittlich siehe IAB-Betriebspanel. In der Konsequenz heißt dies, dass vorhandene Ressourcen besser genutzt werden müssen. Auf individuelle Ebene, für geringqualifizierte Jugendliche und junge Erwachsene, bedeutet das Nachholen von schulischen und beruflichen Abschlüssen nicht nur eine bessere Teilnahme am Erwerbsleben, sondern auch ein Zuwachs an Lebensqualität. Auf betrieblicher Ebene Intensivierung und Weiterentwicklung von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten für alle Beschäftigtengruppen. Arbeitspolitische Schwerpunkte auf Landesebene Durch die Nutzung des Europäischen Sozialfonds werden eigene für das Land Brandenburg zugeschnittene Schwerpunkte gesetzt. Die Strategie der BB-Arbeitspolitik beinhaltet die Stärkung der Humanressourcen und sieht u.a. die Eröffnung von mehr und neuen Zugängen zu Lebenslangen Lernen für Menschen ohne formale Qualifikationsabschlüsse vor. Gleichzeitig sollen die Unternehmen bei ihrer Personalplanung und -entwicklung unterstützt werden. Dafür hat das Land Förderprogramme aufgelegt. Die Unterstützung durch INNOPUNKT, die Richtlinie zur Kompetenzentwicklung durch Qualifizierung und die Ausbildungsförderung ist für viele Betriebe notwendig vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, des künftigen Fachkräftebedarfs. Betriebliche Ausbildung ist nicht zu ersetzen. Sie sichert den besten Übergang in anschließende Beschäftigung. Der Vorrang der betrieblichen Ausbildung im dualen System muss daher nachdrücklich befördert werden. Es muss versucht werden, Ausbildungsressourcen in Unternehmen durch den abgestimmten Einsatz von Förderinstrumenten, ausbildungsvorbereitenden und ausbildungsunterstützenden Maßnahmen im Rahmen von regionalen, branchenspezifischen Ausbildungsmodellen noch besser auszuschöpfen. Auch hier sind die Unternehmen gefragt, an der Ausbildungsqualität zu arbeiten und sich verstärkt Kooperationen mit anderen Unternehmen, Schulen und Bildungsanbietern zu öffnen, um gute und verwertbare Ausbildungen anzubieten. Die Verwertbarkeit der Ausbildung ist für Unternehmen und Jugendliche gleichermaßen wichtig. Die Ausbildungschancen der Jugendlichen nehmen zu. Seit Jahren hatten wir in ganz Brandenburg nicht mehr so viel betriebliche Ausbildungsstellen wie gegenwärtig. Voraussetzung: gute Schulabschlussnoten und die persönliche Motivation 6

16 Redebeiträge Aber die derzeitige Situation zeigt: 14 Prozent eines Jahrgangs an der ersten Schwelle scheitern und bleiben ohne Ausbildungsplatz 24 Prozent der Ausbildungsverträge werden vorzeitig gelöst und 25 Prozent der Auszubildenden fallen bei den Abschlussprüfungen der Kammern durch. Wege und Ansatzpunkte für Qualifizierung und Beschäftigung von jungen Geringqualifizierten Gestaltungsfeld Übergang Schule/ Ausbildung: Herkunft und soziale Benachteiligung dürfen die Berufswegeplanung nicht hemmen. Deshalb werden für benachteiligte Jugendliche Ausbildungslotsen gebraucht, die sowohl in der Schule als auch während des Übergangs Schule/Ausbildung als auch noch während der Ausbildung als Ansprechpartner und Ratgeber sowohl für den Schüler/die Schülerin als auch später für das Unternehmen fungieren. Das MASGF hat dieses Instrument bereits erfolgreich im Rahmen eines INNOPUNKT-Wettbewerbes getestet. Herausforderung an das duale System (verkürzt): Das duale System kann gegenwärtig nicht in ausreichendem Maße Ausbildungsplätze bereitstellen und muss sich verstärkt um nicht vollständig ausbildungsfähige Jugendliche bemühen. Die Vermittlungschancen der immer älter werdenden Altbewerber/innen auf dem betrieblichen Ausbildungsstellenmarkt werden mit zunehmender Suchdauer nach einem Ausbildungsplatz immer ungünstiger. Hierfür spricht auch der hohe Anteil arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahren, der über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt. Das duale System hat Probleme, Schulabgänger mit Defiziten in die Ausbildung zu integrieren. Ausbildende Unternehmen haben nur ein geringes wirtschaftliches Interesse an der Ausbildung von jungen Menschen, deren berufliche Leistungsfähigkeit angesichts erheblicher Defizite kaum vorhersehbar ist. Hier setzt auch die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung mit einer Reihe von individuellen Förderungen für Benachteiligte und Altbewerber an. Die Differenzierung der Ausbildungsberufe in zwei- und dreijährige Berufe, die erweiterten Möglichkeiten von Stufenausbildungen und die verstärkte Nutzung von Ausbildungsbausteinen gerade für Altbewerber sind Elemente für die Weiterentwicklung des dualen Systems vor diesem Hintergrund. Das MASGF hat im Bereich von Wellness- und Gesundheitsberufen dazu schon beispielhaft gezeigt, dass Stufenausbildung auch in verschiedenen Lernorten (hier: 2 Jahre Schule als Referentin für Gesundheitstourismus und 1 Jahr Betrieb als Kauffrau für Freizeit und Tourismus) erfolgreich sein kann. Ebenso ist die verstärkte individuelle Begleitung von Benachteiligten und Lernschwachen durch individuelle Einstiegshelfer ein Erfolg versprechendes Modell. Das duale System muss Entwicklungsmöglichkeiten bieten. 7

17 Redebeiträge Für Geringqualifizierte: Als Einstieg sind 2-jährige Ausbildungen geeignet. Diese dürfen aber nicht zur Endstation der beruflichen Bildung werden und müssen offen für weitere Stufenausbildung gestaltet werden. Das Duale System darf nicht zur Sackgasse werden und muss sich in seinen Modulen weiter durch hohe Qualität und verstärkt durch Flexibilität und Durchlässigkeit gegenüber dem Bachelor und schulischen Angeboten behaupten. Gestaltungsfeld Übergang Ausbildung/ Beschäftigung: Die Europäische Berufsbildungspolitik sieht BB als Chance für mehr Durchlässigkeit und Flexibilität in der beruflichen Bildung: Die Anforderungen, die im europäischen und globalen Raum an die Verwertbarkeit und Vergleichbarkeit beruflicher Qualifikationen gestellt werden, sind eine weitere Herausforderung an unser duales System. Obwohl das deutsche Berufsbildungssystem in vielen europäischen Ländern anerkannt ist, fehlt ihm im europäischen Vergleich eine angemessene Einstufung. Schulisch dominierte Erstausbildungen sind in der EU weithin üblich und werden schon deshalb oft besser bewertet. Insgesamt bieten jedoch die Diskussionen über den europäischen und nationalen Qualifikationsrahmen viele Chancen zur Weiterentwicklung des dualen Systems wird das Land eine INNPOPUNKT-Initiative starten, die Modelle zur verstärkten Durchlässigkeit im Berufsbildungssystem praktisch erprobt und transnational einordnet. Damit ist Brandenburg eines der ersten Bundesländer, das sich frühzeitig dieser notwendigen Diskussion stellt. Durchlässigkeit kann auch für die Gruppe der Geringqualifizierten ein wichtiges Thema sein. Die Anerkennung und Transparenz erworbener Kompetenzen spielt im deutschen Bildungssystem eine große Rolle. Gestaltungsfeld Übergang Arbeitslosigkeit/ Beschäftigung: Neben der Integration in Arbeit rückt zunehmend die Frage in den Mittelpunkt, wie gelingt es Geringqualifizierten im Betrieb zu verbleiben und Aufstiegschancen zu erhalten? Von wissenschaftlicher Seite wird empfohlen, Geringqualifzierte in Lernprozesse einzubinden. Ein großer Teil der Geringqualifizierten ist in der traditionellen Bildung gescheitert, sie sind aber nicht per se lernunfähig. Lernen bzw. Weiterlernen muss Sinn machen, idealerweise in der Arbeit. Dafür müssen Voraussetzungen geschaffen werden. Im Ergebnis vorliegender Erfahrungen wissen wir: Für die Verbesserung der Beschäftigungssituation der Geringqualifizierten gibt es kein Patentrezept. Dafür ist die Gruppe auch zu heterogen und Maßnahmen können sehr unterschiedlich erfolgversprechend sein. Wir brauchen auf politischer Ebene mehr an Gestaltungswissen, was sind richtige Ansätze, um die Einstellung und Weiterbeschäftigung von formal Geringqualifizierten für die Unternehmen attraktiv zu machen. Was sind geeignete Wege um für Geringqualifizierte das Dilemma der nicht vorhandenen und erkennbaren Qualifikationen aufzulösen und sie zum 8

18 Redebeiträge Lernen zu ermutigen und zu befähigen? Und wie kann die Aufwärtsmobilität für diese Zielgruppe erhöht werden, wie lassen sich innerbetrieblichen Aufstiegsperspektiven stärken und aktivieren? Mit der Ende 2007 gestarteten INNOPUNKT-Initiative Nachhaltige Zugangswege für formal Geringqualifzierte in Beschäftigung unter Einbeziehung europäischer Erfahrungen werden in dreijähriger Laufzeit verschiedene Pilotlösungen zur besseren Integration von GQ erprobt. Die Initiative hat die Zielstellung: Verbesserung der nachhaltigen Integration durch Zugang in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Entwicklung und Förderung von Qualifizierung und betriebliche Weiterbildung, Anerkennung und Dokumentation der erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen. Die betrieblichen Zugangswege sollen also mit Bildungsangeboten für Geringqualifizierte gekoppelt werden, darunter fällt der Ansatz des arbeitsintegrierten Lernens. Ausgangspunkt ist, dass Geringqualifizierte auf Tätigkeiten vermittelt werden, bei denen Weiterlernen und Kompetenzzuwachs Sinn machen. Das heißt, es sollen lernförderliche Arbeitsstrukturen in Betrieben bereitgestellt werden. Durch die Verbindung von Arbeit und Lernen soll eine Motivationsgrundlage geschaffen werden. Lernen folgt hier der Tätigkeitslogik und die Arbeit steht im Vordergrund. Wie arbeitsintegriertes Lernen funktionieren kann, welche Voraussetzungen geschaffen sein müssen, welche Bereitschaft es seitens der Unternehmen gibt dazu werden die Modellprojekte Antworten liefern. Fünf Projektträger arbeiten mit unterschiedlichen Konzepten und unter Zuhilfenahme europäischer Erfahrungen in verschiedenen Branchen und Regionen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 9

19 Redebeiträge Das Bundesprogramm Perspektive Berufsabschluss Natascha Knoll, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung ggmbh (f-bb) Das Bundesprogramm Perspektive Berufsabschluss Auf Umwegen zum Berufsabschluss BBJ Servis ggmbh Potsdam 11. Dezember 2008 Natascha Knoll Perspektive Berufsabschluss - Rahmendaten Vorhabenlaufzeit: Aufstieg durch Bildung - Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung Seite 2 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 10

20 Redebeiträge Perspektive Berufsabschluss Grundlagen Modellvorhaben zur Berufsbegleitenden Nachqualifizierung betreut vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) BMBF-Programm Kompetenzen fördern. Berufliche Qualifizierungen für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm) Empfehlungen des Innovationskreises Berufliche Bildung (IKBB) zur strukturellen Verbesserung des Übergangsmanagements Schule-Ausbildung und zur Nachqualifizierung junger Erwachsener Seite 3 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Perspektive Berufsabschluss Idee Zum erfolgreichen Einstieg Jugendlicher und junger Erwachsener mit Förderbedarf in Ausbildung und ihrer dauerhaften Integration in das Beschäftigungssystem sind sowohl präventive Maßnahmen zum Erreichen von Bildungsund Berufsabschlüssen als auch reintegrative Maßnahmen zur nachträglichen Qualifizierung und zum Nachholen von Berufsabschlüssen notwendig. Seite 4 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 11

21 Redebeiträge Perspektive Berufsabschluss Zwei Förderinitiativen Förderinitiative 1: Regionales Übergangsmanagement (172 Skizzen 27 Vorhaben) Förderinitiative 2: Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung (211 Skizzen 22 Vorhaben) Seite 5 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Perspektive Berufsabschluss Standorte der Vorhaben Seite 6 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 12

22 Redebeiträge Perspektive Berufsabschluss Strukturprogramm Das Programm Perspektive Berufsabschluss versteht sich als Strukturprogramm: Alle relevanten regionalen Akteure sollen an der Strukturentwicklung mitarbeiten. Die regionalen Förderstrukturen sollen optimiert und die Möglichkeiten bestehender Förderangebote stärker genutzt werden. Seite 7 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Perspektive Berufsabschluss Bedarfsgerechte Orientierung Mit dem Programm wird eine neue Qualität der Förderung angestrebt: Stärkung der betrieblichen Orientierung Orientierung der Förderung am individuellen Bedarf Orientierung der zur Anwendung kommenden Förderansätze an den Querschnittsaufgaben Cultural Mainstreaming (CM) und Gender Mainstreaming (GM) Seite 8 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 13

23 Redebeiträge Förderinitiative 2 Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Hintergrund Die abschlussbezogene Nachqualifizierung für gering Qualifizierte liegt auf einem quantitativ niedrigen Niveau: Vorhandene Förderinstrumente werden nur unzureichend genutzt. Bestehende Fördermöglichkeiten sind nicht hinreichend bekannt. Seite 9 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Förderinitiative 2 Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Aufgaben der Vorhaben (1) Vorhaben werden gefördert: die den Auf- und Ausbau auf Dauer ausgerichteter Strukturen zur Beratung von Betrieben sowie von an- und ungelernten jungen Erwachsenen unterstützen. die regional tätige Arbeitsmarktakteure zusammenführen und Förderstrategien entwickeln, die sich am Bedarf der Region orientieren. die Förderungen anregen, die jungen Erwachsenen eine flexible, modulare und abschlussorientierte Nachqualifizierung ermöglichen unter Nutzung bereits entwickelter und erfolgreich erprobter Ansätze. Seite 10 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 14

24 Redebeiträge Förderinitiative 2 Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Aufgaben der Vorhaben (1) Vorhaben werden gefördert: die den Auf- und Ausbau auf Dauer ausgerichteter Strukturen zur Beratung von Betrieben sowie von an- und ungelernten jungen Erwachsenen unterstützen. die regional tätige Arbeitsmarktakteure zusammenführen und Förderstrategien entwickeln, die sich am Bedarf der Region orientieren. die Förderungen anregen, die jungen Erwachsenen eine flexible, modulare und abschlussorientierte Nachqualifizierung ermöglichen unter Nutzung bereits entwickelter und erfolgreich erprobter Ansätze. Seite 10 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Perspektive Berufsabschluss Programm-Management Seite 12 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 15

25 Redebeiträge Perspektive Berufsabschluss weitere Informationen Für weitere Informationen zum Programm Perspektive Berufsabschluss besuchen Sie die Programm-Homepage unter Seite 13 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Natascha Knoll Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh Obere Turnstrasse 8, Nürnberg (0911) Seite 14 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ggmbh 16

26 Redebeiträge Das Projekt in seinem europäischen Bezugsrahmen: Validierung und Vergleichbarkeit beruflicher Kompetenzen Prof. Dr. Holger Reinisch, Friedrich Schiller Universität Jena Prof. Dr. Dietmar Frommberger Dipl.-Hdl. Anita Milolaza Lehrstuhl für Berufspädagogik Institut für Berufs- und Betriebspädagogik Fakultät für Sozial- und Erziehungswissenschaften Prof. Dr. Holger Reinisch Dipl.-Hdl. Stefanie Schiller Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Friedrich-Schiller-Universität Jena Validierung und Vergleichbarkeit beruflicher Kompetenzen Holger Reinisch Potsdam 11. Dezember 2008 Fachtagung Auf Umwegen zum Berufsabschluss Veranstalter: BBJ Service ggmbh Gliederung 1. Grundzüge des ECVET-Systems 2. DECVET - Pilotinitiative im Auftrag des BMBF 3. Nachqualifizierung und ECVET/DECVET 2 17

27 Redebeiträge 1. Was ist ECVET? ECVET (+ EQF/DQR) als Instrumente zur Erreichung wichtiger bildungs- und europapolitischer Ziele: Mobilität der Fachkräfte Internationale Anschlussfähigkeit Durchlässigkeit Transparenz Förderung des Lebenslangen Lernens Gleichwertigkeit beruflicher Bildung Grundsätze des ECVET Das ECVET-System ermöglicht die Beschreibung einer Qualifikation in Form übertragbarer und akkumulierbarer Lerneinheiten (Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen) sowie die Zuordnung von Leistungspunkten soll die Übertragung und Akkumulierung der Lernleistungen einer Person erleichtern, die sich von einem Lernkontext in einen anderen, von einem Qualifikationssystem in ein anderes begibt stützt sich auf die freiwillige Teilnahme der Mitgliedstaaten und deren Akteure in den jeweiligen Qualifikations- und Berufsbildungssystemen soll die Synergie zwischen den Berufsbildungsanbietern fördern 4 18

28 Redebeiträge 1.2 Wie soll ECVET funktionieren? 1. Definition von Lerneinheiten und Zuordnung von Leistungspunkten 2. Bestimmung der zuständigen Stellen für die Vergabe und Anerkennung von ECVET-Punkten und Zertifikaten 3. Bildung von ECVET-Partnerschaften in und zwischen den Mitgliedsstaaten 4. Abschluss eines pädagogischen Vertrags zwischen einer Person und zwei Bildungsträgern 5. Zuteilung und Dokumentation (z.b. im Europass) von Lernergebnissen und Leistungspunkten 6. Übertragung, Bewertung und Akkumulierung der Lernkredite ECVET und DECVET ECVET DECVET Gesamtsystem zwischen verschiedenen europäischen Ländern sowie innerhalb der Länder auf unterschiedlichen Ebenen Zunächst: Pilotinitiative, die die Schnittstellen unterschiedlicher Ebenen (Subsysteme) innerhalb Deutschlands betrachtet 6 19

29 Redebeiträge 2. ECVET und das deutsche Berufsbildungssystem Das deutsche dual-kooperative Berufsbildungssystem weist insbesondere folgende Stärken auf: Beruflichkeit (Ausbildungsberuf als geordneter und ganzheitlicher Ausbildungsgang), Vergleichsweise geringe Quote der Jugendarbeitslosigkeit Hohe Anerkennung eines Berufsabschlusses auf dem Arbeitsmarkt und in den Systemen der sozialen Sicherung, Gemeinsame Steuerung des Systems durch die Sozialpartner, den Bund und die Länder Verknüpfung betrieblicher Arbeits- und Lernprozesse mit funktions- und betriebsübergreifenden Ausbildungsanteilen Diese Stärken müssen im Rahmen des Modernisierungsprozesses der Berufsbildung erhalten werden Aktuelle Herausforderungen im deutschen Berufsbildungssystem Berufliche Fortbildung Durchlässigkeit Abbruch Wechsel Berufsausbildung im dualen System Bildungsschleifen Berufsausbildung vollzeitschulisch Abbruch Berufsausbildungsvorbereitung Anrechenbarkeit der Kompetenzen Zu prüfen ist, ob die Instrumente des ECVET zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen können. 8 20

30 Redebeiträge 2.1 Bisherige Lösungsansätze der Schnittstellenprobleme Abkürzung der Ausbildungszeit ( 8 BBiG) Anrechnung beruflicher Vorbildung ( 7 BBiG) Zulassung zur Abschlussprüfung in besonderen Fällen ( 45 BBiG) Zulassung zur Abschlussprüfung aufgrund eines der Berufsausbildung äquivalenten Bildungsganges ( 43, 2 BBiG) Zusatzqualifikationen ( 49 BBiG) Gleichstellung von Prüfungszeugnissen ( 50 BBiG) Bisherige Lösungsansätze der Schnittstellenprobleme sind intransparent, mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden, begründen häufig keinen Rechtsanspruch für die Auszubildenden, nicht europakompatibel. Es wäre daher gut, ein einfaches, transparentes, rechtsverbindliches und europataugliches System zur Lösung der Schnittstellenprobleme zu haben! Könnte [D]ECVET die Grundlage für dieses System liefern? 10 21

31 Redebeiträge 2.3 Bildungspolitische Ziele Attraktivität beruflicher Qualifizierungswege erhöhen + Warteschleifen, redundante Qualifizierungen und "Bildungs-Sackgassen" vermeiden ABER WIE? indem Lernergebnisse/Kompetenzen, die in anderen Bildungsgängen oder Lernorten erworben wurden, auf angestrebte Berufsbildungsabschlüsse angerechnet werden können Bildungswege geöffnet und durchgängiger gestaltet werden eine bessere Verknüpfung verschiedener Lernformen erfolgt Bildungsinstitutionen stärker kooperieren DECVET Pilotinitiative des BMBF Im Auftrag des BMBF: Entwicklung und Erprobung eines Leistungspunktesystems in der beruflichen Bildung auf der Basis des bestehenden Bildungssystems einschließlich nationaler Besonderheiten (duales System, Berufskonzept etc.) unter Berücksichtigung der auf europäischer Ebene entwickelten Rahmenbedingungen und Eckpunkte Ziel: Systematische Entwicklung von Verfahren zur Erfassung und Anrechnung von Lernergebnissen und Kompetenzen Um ein praktikables, transferierbares Modell zu entwickeln, ist eine beispielhafte praktische Erprobung im Rahmen der Lose dieses Auftrages erforderlich 12 22

32 Redebeiträge Los 5: Wissenschaftliche Begleitung - Projektkonsortium der Universitäten Magdeburg und Jena Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg Lehrstuhl für Berufspädagogik Prof. Dr. Dietmar Frommberger Dipl.-Hdl. Anita Milolaza Berufsbild 2 Berufliche Fortbildung Los 4: Schnittstelle zwischen dualer Berufsausbildung und beruflicher Fortbildung: BAQ Forschungsinstitut für Beschäftigung Arbeit Qualifikation, Bremen BCM - Bremer Centrum für Mechatronik & aib - arbeitswissenschaftliches institut bremen, Universität Bremen QFC - Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH, Halle Los 2: Schnittstelle gemeinsamer berufsbildübergreifender Qualifikationen in einem Berufsfeld: f-bb - Forschungsinstitut Betriebliche Bildung ggmbh Nürnberg SAZ - Schweriner Ausbildungszentrum e.v. Schwerin Berufsbild 1 Duale Berufsausbildung Los 1: Schnittstelle zwischen Berufsausbildungsvorbereitung und dualer Berufsausbildung: Los 3: Schnittstelle zwischen dualer und vollzeitschulischer Berufsausbildung: AFBB - Akademie für berufliche Bildung ggmbh Dresden Arbeitsgemeinschaft des Baden-Württembergischen Industrieund Handelskammertages, des Baden-Württembergischen Handwerkstages e.v. und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg BWHW - Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.v. & INBAS GmbH - Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Deutsche Bahn, DB Training, Berlin / Frankfurt a.m. ÜAG - Überbetriebliche Ausbildungsgesellschaft, Berufs- und Arbeitsförderungsgesellschaft Jena ggmbh Berufsausbildungsvorbereitung Vollzeitschulische Berufsausbildung Friedrich-Schiller- Universität Jena Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik Prof. Dr. Holger Reinisch Dipl.-Hdl. Stefanie Schiller 2.5 BMBF- Pilotinitiative DECVET- Entwicklung eines Leistungspunktesystems in der beruflichen Bildung Organigramm BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung Projektkoordinator im BIBB: Dr. Egon Meerten Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung = 4 Schnittstellen des Projekts Stand: 04. Juli Start und Laufzeit der Pilotinitiative Projekte: ab November Monate Wissenschaftlichen Begleitung: ab Januar Monate 14 23

33 Redebeiträge 2.7 Auswahl der bearbeiteten Branchen und Berufe Bereiche: Metall, Verkehrswirtschaft, Kaufmännischer Bereich, Tourismus, Handel, Kunststoffverarbeitung, Technik, Bauwirtschaft, Industrie, Chemie Berufe: Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer, Verfahrensmechaniker Kunststoff- / Kautschuktechnik, Kfz-Berufe, Kaufmann Groß- und Außenhandel, Anlagenmechaniker in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Wirtschaftsassistent (Informationsverarbeitung), Internationaler Touristikassisent, Reiseverkehrskaufmann, Polier, Industriemeister, Chemiemeister Herausforderungen für die Projektpartner Berücksichtigung europäischer Bezugsrahmen Berücksichtigung nationaler Bezugsrahmen und Besonderheiten Berücksichtigung von anderen Projekten Anforderungen an das zu entwickelnde Leistungspunktesystem Umsteuerung von Input- zu Outcomeorientierung Operationalisierung der Lerneinheiten Identifikation von Überschneidungsbereichen unterschiedlicher Qualifikationen 16 24

34 Redebeiträge 2.9 Zentrale Problemstellungen Bedingungsfelder DECVET Rahmenlehrpläne Definition LE EU Deutschland EU Ausbildungsordnungen Prüfungsordnungen DQR EQR ECVET Lerneinheit (LE) Validierung LE Zertifizierung LE Dokumentation LE Vergabe Leistungspunkte Anerkennung / Anrechnung Dipl.-Hdl. Stefanie Schiller Nachqualifizierung und ECVET/DECVET Prinzipiell bietet ein Leistungspunktesystem in der beruflichen Bildung durch die Anerkennung von Vorleistungen die Chance, Nachqualifizierungsmaßnahmen/ Umschulungen inhaltlich und zeitlich auf die individuellen Bedingungen jedes Teilnehmers anzupassen. ABER: Dazu müssten die Ausbildungsrahmenpläne und Rahmenlehrpläne der anerkannten Ausbildungsberufe in kompetenz- und outcome-basierte Lerneinheiten ausdifferenziert werden. Die Zuständigen Stellen nach BbiG, die Träger der Maßnahmen und die Teilnehmer Verträge über die Anerkennung von Vorleistungen miteinander abschließen

35 Redebeiträge Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Prof. Dr. Dietmar Frommberger Dipl.-Hdl. Anita Milolaza Lehrstuhl für Berufspädagogik Institut für Berufs- und Betriebspädagogik Fakultät für Sozial- und Erziehungswissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Prof. Dr. Holger Reinisch Dipl.-Hdl. Stefanie Schiller Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Friedrich-Schiller-Universität Jena 19 26

36 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss 5. Arbeitsgruppe 1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss 27

37 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss Moderation Susanne Kretschmer, BBJ Servis ggmbh Bildung lohnt sich! Warum Bildungs- und Berufsberatung gerade bei Umwegen so wichtig ist Karen Schober (nfb) Thesen zum Impulsreferat in der Arbeitsgruppe 2 Vorbemerkung Sehr geehrte Damen und Herren, gestatten Sie mir eine Vorbemerkung zum Titel der Veranstaltung und zum Namen des Programms: Umwege können manchmal die besseren Wege sein und wir sollten sehr darauf achten, dass diese Bezeichnung nicht zum Stigma für diejenigen wird, die diesen Umweg und nicht den Königsweg gehen. Wir wissen aus vielfältigen Erfahrungen mit dem Zweiten Bildungsweg oder der sozialpädagogisch orientierten Berufsausbildung in der Benachteiligtenförderung, dass in solchen für spezifische Zielgruppen entwickelten Bildungsmaßnahmen nicht selten die besseren pädagogischen Konzepte der Förderung entwickelt wurden, die durchaus auch Vorbildcharakter für die Regelmaßnahmen der allgemeinen oder beruflichen Bildung erlangt haben und dort übernommen wurden. 1. Ausgangslage Die Ausgangslage ist sehr eindeutig: Als Resultat von mindestens 15 Jahren Ungleichgewichten am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben gegenwärtig rd. 1,6 Mio. der 20- bis 30jährigen in Deutschland keinen Berufsabschluss. Neben dem hohen Arbeitslosigkeitsrisiko, das diese Personengruppe zu tragen hat, mit allen individuellen und gesellschaftlichen Folgeproblemen, bringt diese Situation auch für die Volkswirtschaft und für die einzelnen Unternehmen die Gefahr eines gravierenden Fachkräftemangels mit sich. Die seit der 2. Hälfte der neunziger Jahre zu beobachtende Bildungsstagnation hat dazu geführt, dass die heute 20 30järhigen deutlich schlechter ausgebildet sind als die Generation vorher. Die demographische Entwicklung der kommenden Jahre wird daher den Fachkräftemangel noch verstärken. Es sind also aus individuellen wie gesamtgesellschaftlichen Gründen alle Anstrengungen erforderlich, um die nachwachsende Generation besser als die vorhergehende auszubilden und um diejenigen, die den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung aus welchen Gründen auch immer verpasst haben, auf vielfältigen Wegen einer beruflichen Nachqualifizierung zu beruflich verwertbaren Abschlüssen zu bringen. Das Programm Perspektive Berufsabschluss leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. 2. Haben die Beratungssysteme versagt? Damit sich diese Entwicklungen nicht wiederholen und damit nun sinnvoll gegengesteuert werden kann, müssen auch die Gründe und Ursachen betrachtet werden. Dabei stehen die Arbeitsmarktungleichgewichte mit ihren Folgewirkungen für den Ausbildungsstellenmarkt, der Mangel an Ausbildungsplätzen und diverse strukturelle Defizite des Bildungswesens mit Sicherheit an erster Stelle. Aber daneben werden immer wieder auch andere Gründe genannt: Versäumnisse der allgemein bildenden Schule, mangelnde Ausbildungsreife, unzureichende Berufsorientierung in der Schule und mangelnde Berufswahlvorbereitung, die mit dazu beitragen, dass Jugendliche schlecht vorbereitet ihre Berufswahlentscheidungen 28

38 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss treffen, sich falsche Vorstellungen vom Beruf machen, den Anforderungen nicht gewachsen sind oder aus anderen Gründen die Ausbildung vorzeitig abbrechen. Eine frühzeitig einsetzende, umfassende und kontinuierlich begleitende Bildungs- und Berufsberatung während der Sekundarstufe I und in der Übergangsphase Schule Beruf kann auf jeden Fall dazu beitragen, manche Fehlentscheidungen und Brüche in den Bildungs- und Berufsbiographien der jungen Erwachsenen zu vermeiden und die Probleme beim Übergang von der Schule in den Beruf besser zu meistern auch wenn klar ist, dass noch so gute Beratung nicht die Probleme des Arbeitsmarktes lösen kann. 3. Fragmentierte, wenig vernetzte Beratungsstrukturen Ein gut ausgebautes, kohärentes, Bildungsbereich übergreifendes und gut vernetztes Beratungssystem, das junge Menschen kontinuierlich auf ihren Bildungs- und Berufsweg bis ins Erwachsenenalter hinein begleitet und unterstützt, gibt es in Deutschland nicht. Unsere Beratungsstrukturen sind durch institutionelle Zersplitterung, unterschiedliche Zuständigkeiten und Finanzierungsmodalitäten und geringe Vernetzung gekennzeichnet. Dabei folgt jede Beratungseinrichtung - entsprechend ihrer gesetzlichen und institutionellen Einbindung - ihrer eigenen System- und Handlungslogik und das sind leider häufig nicht in erster Linie die Interessen der Nutzer und Ratsuchenden. Neben einigen traditionell verankerten Vernetzungen, wie z.b. den Rahmenvereinbarungen der der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) über die Zusammenarbeit in der Schule, gibt es in jüngster Zeit eine Reihe von Programmen und Initiativen auf lokaler, regionaler oder auch Bundesebene, die sich um eine stärkere Vernetzung der Unterstützungsangebote im Übergang Schule Beruf und im Rahmen der Weiterbildungsberatung bemühen. Beispiele sind u.a. das BMBF-Programm Schule/Wirtschaft Arbeitsleben, das BMBF-Programm Lernende Regionen, und jetzt in jüngster Zeit das Programm Perspektive Berufsabschluss mit dem Förderschwerpunkt 1 Regionales Übergangsmanagement sowie das noch im Aufbau befindliche Programm Lernen vor Ort. Die vielfältigen Länderprogramme und lokalen Initiativen kann ich an dieser Stelle nicht alle nennen. So verdienstvoll diese Ansätze sind, bleibt doch festzuhalten, dass sie als befristete Projekte angelegt sind und die Nachhaltigkeit selten gesichert ist. Fraglich ist ebenfalls, ob eine Vielzahl von parallelen Unterstützungs- und Beratungsangeboten für den einzelnen hilfreich ist und zur Effektivität und Effizienz der Systeme beitragen. Neben den bisherigen Regelsystemen der Begleitung beim Übergang Schule Beruf, also der Berufsberatung der Arbeitsagenturen, der Schule und der Jugendhilfe, gibt es nun mittlerweile vielfältige neue Institutionen und Betreuungspersonen für dieses Handlungsfeld: Berufswegebegleiter, Bildungsbegleiter, Berufseinstiegsbegleiter, Bildungscoach, Jobcoach, Ausbildungslotsen, Kompetenzagenturen usw., die alle in diesem sogenannten Übergangssystem in unterschiedlichen, befristeten Programmen bei verschiedenen Institutionen und Trägern angesiedelt sind, tragen wohl eher zum Kompetenzwirrwarr und zur Verunsicherung der Nutzer bei. Ich appelliere daher an die Programmgestalter und den Gesetzgeber, klare und auch nachhaltige Strukturen für die Begleitung des Übergangs Schule Beruf zu schaffen! 29

39 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss Das Programm Perspektive Berufsabschluss soll so wollen es die Erfinder ein Regelinstrument der Förderung Lebenslangen Lernen werden. Lebenslanges Lernen kann ohne kontinuierlich abgesicherte, transparente und kohärente Beratungs- und Unterstützungsstrukturen nicht gelingen! Dies geht u.a. auch aus den europäischen Dokumenten zum Lissabon-Prozess und den Nachfolge-Prozessen eindeutig hervor: Beratung kann einen wichtigen Beitrag für die Implementierung einer Strategie Lebenslangen Lernens leisten! 1 Die modulare, abschlussorientierte Nachqualifizierung ist ein zentraler Baustein in der Strategie Lebenslangen Lernens und bedarf zu ihrem Gelingen einer qualifizierten, professionellen und dauerhaften Beratungsinfrastruktur, damit junge Menschen dafür gewonnen und erfolgreich zu einem Abschluss gebracht werden können! 4. Beratungs- und Unterstützungsbedarf in der modularen Nachqualifizierung In der modularen, abschlussorientierten Nachqualifizierung haben wir es mit einer Vielzahl sehr verschiedener junger Erwachsener in sehr heterogenen Lebenslagen und mit sehr unterschiedlichen Bildungs- und Berufserfahrungen zu tun. Allen gemeinsam dürfte lediglich der gescheiterte Einsteig in eine berufliche Erstausbildung oder der verfehlte Abschluss einer Ausbildung sein. Während bei den einen Lernschwierigkeiten oder soziale Probleme das erfolgreiche Absolvieren einer Ausbildung verhindert haben, waren es bei anderen möglicherweise besondere Lebensumstände, der Migrationshintergrund oder finanzielle Probleme, weshalb sie keine Ausbildung absolviert haben. Eine zentrale Frage ist daher: Wie erreichen wir die Zielgruppe? Die Mehrzahl der für das Programm in Frage kommenden jungen Erwachsenen ist jedenfalls vom Lebensalter und den Lebensumständen nicht in einer Situation, in der eine reguläre berufliche Erstausbildung in einem Betrieb das Mittel der Wahl ist. Die meisten haben Misserfolgserlebnisse, Arbeitslosigkeit oder andere negative Erfahrungen gemacht, die ihre Lernmotivation und ihr Durchhaltevermögen stark beeinträchtigen. Außerdem steht für sehr viele von ihnen das Geldverdienen an oberster Stelle. In einer solchen Situation bedarf es eines hohen beraterischen Einsatzes, um diese jungen Menschen wieder für das Lernen zu motivieren und sie auf dem langen Weg auch bei der Stange zu halten. Dies erfordert eine kontinuierliche Begleitung durch feste Bezugspersonen. Die Vorteile der Modularisierung, die darin liegen, dass in kleineren Schritten gelernt werden kann und durch Zertifizierung von Modulen auch in kürzeren Zeiten Erfolgserlebnisse vermittelt werden können, können aber auch zum Nachteil geraten. Denn nach der Absolvierung eines Moduls muss immer wieder neu nach einem Träger oder Betrieb gesucht werden, bei dem das nächste Modul absolviert werden kann, oder es geht um die Suche nach einer Anschlussfinanzierung für die Fortsetzung. Ein häufiger Wechsel ist somit vorprogrammiert, die Konditionen der Vertragsgestaltung, die Bezahlung und der Status 1 Vgl. hierzu zusammenfassend: CEDEFOP (Hrsg.), Von der Politik zur Praxis. Ein systemischer Wandel der lebensbegleitenden Beratung in Europa" (erstellt von Ronald G. Sutana), Cedefop Panorama Serie, Nr. 154; Link: 30

40 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss können wechseln usw.. Dies könnte viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer überfordern, so dass gerade in solch einem Programm eine kontinuierliche Begleitung und Unterstützung unverzichtbar ist, um die modulare Qualifizierung auch wirklich zum Abschluss und damit für die Jugendlichen zum Erfolg zu bringen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Programmdurchführer vor Ort und an die Bildungsberater und begleiter. Um so wichtiger ist auch hier Kontinuität und eine Vertrauensbeziehung. Besonderes Augenmerk ist auch auf den sozialrechtlichen Status der Programmteilnehmer zu richten. Ein wachsender Anteil der in Frage kommenden Personengruppe gehört mittlerweile einer Bedarfsgemeinschaft mit ALG II-Bezug an mit all den Zusatzproblemen, die sich allein daraus ergeben. Ich zitiere aus einer aktuellen Studie des IAB zur Dauer des ALG II-Bezugs bei jungen Erwachsenen 2 : Etwa 40 Prozent der 18- bis 29-jährigen, die im Januar 2005 erstmalig Arbeitslosengeld II bezogen hatten, waren bis Ende 2006 durchgängig im Leistungsbezug. Am häufigsten ist die anhaltende Bedürftigkeit auf Langzeitarbeitslosigkeit zurückzuführen. Vor allem Geringqualifizierte und junge Menschen ohne Erwerbserfahrung tragen ein hohes Risiko, keinen dauerhaften Zugang zum Erwerbsleben zu finden. Sie sind auf Betreuungsund Qualifizierungsangebote der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. Gerade in diesen Fällen bedarf es einer besonders engen Vernetzung der Programmverantwortlichen mit den zuständigen Fallmanagern und persönlichen Ansprechpartnern, um den länger andauernden Prozess der Nachqualifizierung nicht aus leistungsrechtlichen Gründen zu gefährden. All diese Rahmenbedingen erfordern ausreichende Ressourcen für Beratungspersonal und eine hohe Qualität und Professionalität der Beraterinnen und Berater in dem Programm. Dazu gehört auch die besondere Kompetenz, im Beratungsprozess den Interessen, Wünschen und Fähigkeiten der jungen Menschen auch vor dem Hintergrund drohender Sanktionen gerecht zu werden. 5. Anforderungen an die Qualität und Professionalität der Beratung und des Beratungspersonals in der Nachqualifizierung Wie steht es nun mit den Standards und der Professionalität des Beratungspersonals? In Deutschland gibt es bislang keine von allen Akteuren im Handlungsfeld gemeinsam geteilten Leitlinien und Standards für Qualität und Professionalität in der Bildungs- und Berufsberatung. Jede Institution definiert ihre Qualitäts- und Professionalitätsstandards entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag, ihren geschäftspolitischen Zielen und der daraus erwachsenden Handlungslogik. Die Zersplitterung der Zuständigkeiten im Beratungsbereich findet somit seine Entsprechung in sehr heterogenen Qualitäts- und Professionalitätsstandards. Dies hat bereits die Ramboll-Studie 3 gezeigt und war Anlass für 2 IAB-Kurzbericht Nr. 22/2008: Junge Erwachsene und Arbeitslosengeld II Hilfebezug in jungen Jahren verfestigt sich viel zu oft von Brigitte Schels 3 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), Bestandsaufnahme in der Bildungs-, Berufs- und Beschäftigungsberatung und Entwicklung grundlegender Qualitätsstandards. Abschlussbericht, Mai 2007, durchgeführt von Ramböll-Management im Auftrag des BMBF 31

41 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss die Bundesbildungsministerin, Frau Dr. Schavan, bei der Veröffentlichung der Ergebnisse auf den Handlungsbedarf in Sachen Qualität der Bildungsberatung hinzuweisen. Das BMBF hat daraufhin im Innovationskreis Weiterbildung einen Arbeitskreis Bildungsberatung eingerichtet, der Empfehlungen u.a. zu Transparenz und verbessertem Zugang zu Beratungsdiensten sowie zu gemeinsamen Anstrengungen zur Qualitätsentwicklung ausgesprochen hat. Hierzu hat das BMBF eine Studie an die Universität Heidelberg vergeben, die vor kurzem erschienen ist und in der Qualitätsstandards, ein Qualitätsentwicklungsrahmen sowie ein Kompetenzprofil für BeraterInnen in der Bildungs- und Berufsberatung vorgeschlagen werden. 4 Die Studie zeigt auch auf der Basis internationaler Konzepte und Praxis, dass es durchaus eine Reihe Institutionen übergreifender, für alle Beratungstätigkeiten in dem Feld von Bildung, Beruf und Beschäftigung geltende Standards guter und professioneller Beratung gibt, die als Mindeststandard überall erfüllt sein sollten. Dazu gehören folgende Gruppen oder Kategorien von Standards : o o o o o Standards, die sich auf die Person des Beraters/der Beraterin, ihre Werteinstellungen und personalen Kompetenzen beziehen (z.b. Zuwendung, Empathie), Standards, die sich auf den Prozess des Beratungsgeschehens und den Ablauf sowie die institutionellen Rahmenbedingungen der Beratung beziehen (z.b. leichter, niedrigschwelliger Zugang, Transparenz des Vorgehens, Vereinbarungen, Dokumentation, den Beratungsprozess förderliche Gesprächstechniken), Standards, die sich auf Leitbild und geschäftspolitische Ziele der Organisation beziehen (z.b. Dienstleistungsorientierung), Standards, die sich auf die individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen des Beratungshandelns beziehen (z.b. Verbesserung der beruflichen Entscheidungskompetenz, Realisierung von Bildungs- und Berufswünschen, Vermeidung von Arbeitslosigkeit und unterwertiger Beschäftigung), Standards, die sich auf ethische Grundsätze des Beratungshandelns beziehen (z.b. Verbot der Diskriminierung nach Geschlecht, Rasse, Religion). Diese groben Kategorien müssen in Zusammenarbeit mit den Experten aus verschiedenen Beratungsbereichen noch weiter ausdifferenziert, operationalisiert und ein Stück weit auch feldspezifisch, d.h. auf die unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Beratungseinrichtungen und Beratungssettings, angepasst werden. Auf der Basis dieser Standards wurden in der Studie ein Kompetenzprofil sowie Vorschläge für die Aus- und Fortbildung der Beratungsfachkräfte entwickelt. Auf einem gemeinsamen Workshop von BMBF und Nationalem Forum Beratung mit zahlreichen Experten aus der Beratungspraxis, -wissenschaft und politik im November 2008 haben sich die Akteure und Stakeholder vereinbart, einen Prozess der gemeinsamen Qualitätsentwicklung in Angriff zu nehmen, um für den Bereich der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung gemeinsam geteilte Leitlinien und Standards für Qualität und 4 Christiane Schiersmann, Miriam Bachmann, Alexander Dauner, Peter Weber, Qualität und Professionalität in Bildungs- und Berufsberatung, Bielefeld

42 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss Professionalität zu entwickeln und umzusetzen. Allen Akteuren war klar, dass gesetzliche Regelungen im Sinne eines Berufsgesetzes oder gesetzlich vorgeschriebener Qualitätsstandards keine Realisierungschance haben und auch nicht von allen gewollt sind. Es besteht vielmehr die Hoffnung, dass in einem gemeinsamen Prozess im Konsens entwickelte Standards eine hohe Eigendynamik auslösen und sich in der Praxis durchsetzen werden. Klar war aber auch, dass es einen politischen Willen zur Qualität geben muss, denn Qualität hat seinen Preis! Und diejenigen, die für eine öffentlich verantwortete Bildungsund Berufsberatung verantwortlich sind, müssen auch bereit sein, diesen Preis zu zahlen. 6. Von internationalen Erfahrungen lernen Andere Länder sind uns diesen Weg schon mit gutem Erfolg vorausgegangen: Es gibt mittlerweile zwei EU-Ratsentschließungen zur lebensbegleitenden Beratung 5 sowie konkrete Empfehlungen, in denen grundlegende Anforderungen an Beratungssysteme und standards formuliert wurden 6. Im Vereinigten Königreich und in Kanada besteht ein solcher allgemein akzeptierter Standardkatalog von Leitlinien und Kriterien für Qualität und Professionalität. Viele Staaten haben Mindestanforderungen an die Aus- und Fortbildung des Beratungspersonals. Hieraus können und sollten wir in Deutschland im Interesse einer hohen Beratungsqualität und im Interesse des Gelingens solcher Programme wie dem heute vorgestellten lernen! 5 Rat der Europäischen Union: Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten über den Ausbau der Politiken, Systeme und Praktiken auf dem Gebiet der lebensbegleitenden Beratung in Europa, 18. Mai 2004; Doc. 9286/04; Council of the European Union, Council Resolution on better integrating lifelong guidance into lifelong learning strategies th Education, Youth and Culture Council meeting, Brussels, 21 November 2008; Quelle: 6 CEDEFOP (Hrsg.), Verbesserung der Politik und Systeme lebensbegleitender Bildungs- und Berufsberatung. Anhand von gemeinsamen europäischen Bezugsinstrumenten, Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaft, Luxemburg

43 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss Positionen während der anschließenden Diskussion: - Es wurde angeregt, nicht nur den Begriff Geringqualifizierte zu benutzen, da der Begriff negativ besetzt ist und die Zielgruppe häufig doch über Qualifikationen verfügt, die nur im aktuellen Bildungszusammenhang nicht passen. - Bildungsträger stehen vielfach vor der schwierigen Aufgabe, die Versäumnisse der Schulen auszugleichen. Viele junge Menschen kommen mit sehr schlechten Kenntnissen in den Grundlagenfächern und Lernblockaden aus der Schule. Die Aufgabe von Schulen sollte es jedoch auch sein, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie sie (mit Spaß und ohne Angst) lernen können. - Bildungsberatung lässt sich oft nicht von Lebensberatung trennen: Häufig müssen im Prozess der Beratung erst persönliche Hindernisse und/oder Lernblockaden beseitigt werden, um die jungen Menschen für eine Ausbildung bereit zu machen. Bisher setzt Bildungs- und Lebensberatung (z.b. in Kompetenzagenturen) häufig erst dann an, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Es sollte verstärkt umfassende Coachingangebote geben, die schon sehr früh in der Schule ansetzen, da auch die Problemfälle immer jünger werden. - Der Erfolg von Bildungsangeboten (z.b. Überbetriebliche Ausbildung) wird durch die Tatsache gefährdet, dass sich während einer MAE- Maßnahme oder teilweise durch SGB II-Bezug mehr verdienen lässt. - Es gibt mittlerweile neben den Berufsberatungsstellen der Arbeitsagenturen auch weitere Anbieter, die Qualität variiert jedoch stark. - Lokal gelingt die Vernetzung zwischen den Akteuren für Nachqualifizierung häufig besser als auf regionaler oder Bundes- Ebene. Dies hängt stark von Personen und persönlichem Engagement der einzelnen Mitarbeiter ab. Es gilt prinzipiell verlässliche und generalisierte Strukturen zu schaffen, die den Prozess der Nachqualifizierung bis hin zur Prüfungszulassung unterstützen. - Die praktische Arbeit wird durch die Unüberschaubarkeit der einzelnen Projekte und Finanzierungstöpfe erschwert. In der Praxis findet bei den Kammern daher häufig eine Empfehlung der Jugendlichen in Bereiche statt, die die Berater kennen und als verlässlich bewerten. - Es wurde Kritik an der Ausschreibungspraxis der Bundesagentur für Arbeit geäußert, wo es in erster Linie um den Preis geht. Wegen der begrenzten Förderzeiträume ist ein kontinuierliches Arbeiten mit den jungen Menschen nicht möglich. Ausbilder/innen und Ansprechpartner/innen bei den Trägern wechseln häufig und so geht nicht nur das erworbene Fachwissen verloren, auch die Jugendlichen leiden unter der Fluktuation. Das hat negative Auswirkungen auf das Durchhaltevermögen und die 34

44 AG1 Bildung lohnt sich! Auf Umwegen zum Berufsabschluss Erfolgsquote bei den Bildungsgängen. Häufig wechselnde Ansprechpartner/innen in den Agenturen für Arbeit sind ein weiteres Problem. Zusammenfassung der wichtigsten Punkte: - Ein ganzheitliches Beratungsverständnis ist notwendig. Es muss neben der Bildungsberatung auch eine Lebensberatung beinhalten. Der Mensch ist nicht unteilbar. - Es werden klare Strukturen hinsichtlich der Fördermöglichkeiten und Beratungsstrukturen gewünscht. - Verlässliche, langfristig angelegte Strukturen und Finanzierung gegen hohe Fluktuation unter den Mitarbeitern der Beratungsstellen (auch bei den Agenturen) und Bildungsträgern - Qualitätsstandards für Qualität und Professionalität in der Bildungsberatung sind notwendig. Ausgangspunkt jeder Beratung muss immer sein, den Ratsuchenden/die Ratsuchende zu befähigen, den eigenen Bildungsweg und die eigene Lebensplanung selbst in die Hand zu nehmen, Entscheidungen zu fällen, hinter denen er oder sie stehen kann. - Es ist notwendig mit Beratungs-/ Coaching -Angeboten frühzeitig (präventiv) zu beginnen. Fazit: Es gibt gute Beispiele in Brandenburg. Es gilt nun, diese guten Beispiele weiter zu verfolgen sowie zu verbreiten und enger zusammenzuarbeiten. Damit ist noch viel Arbeit zu tun. 35

45 AG2 Lernen am Arbeitsplatz 6. Arbeitsgruppe 2 Lernen am Arbeitsplatz Ist der Betrieb der Schlüssel zur Motivierung der Zielgruppe? 36

46 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Moderation Ellen Pfeiffer, BBJ Servis ggmbh Einführung: Für die abschlussorientierte Nachqualifizierung ist der Nachweis ausreichender fachpraktischer und fachtheoretischer Erfahrung und Kompetenz für die Zulassung zur Externenprüfung zwingend. Bezogen auf das Ziel, abschlussorientierte Nachqualifizierung als Regelangebot im Land Brandenburg zu verankern, stellt sich daher die Frage: Wie kann die bereits in Unternehmen oder in den Werkstätten von Bildungsträgern erworbene Kompetenz ermittelt und verbindlich abgebildet werden? Wie kann fehlendes berufliches Wissen am Arbeitsplatz zielgerichtet nachgeholt und die erworbene Kompetenz verbindlich dokumentiert werden? Die Bundesregierung will die Anzahl der Geringqualifizierten bis 2015 von 17 auf 8,5% halbieren. Unser Augenmerk muss sich also auf zwei Zielgruppen richten, diejenigen, die sich durch eine (bestehende) Erwerbstätigkeit so viel Kompetenz angeeignet haben, dass die Gesellen-/Facharbeiterprüfung recht zügig angestrebt werden kann und diejenigen, die eher zu den Demotivierten oder vom Lernen Genervten gehören. Ihr Weg hin zur Prüfung wird deutlich länger dauern und auch mehr Unterstützung verlangen. Abschlussorientiertes Lernen am Arbeitsplatz stellt Unternehmen und Bildungsträger daher vor sehr unterschiedliche Herausforderungen, die gerade von Klein- und Mittelbetrieben allein häufig nicht zu bewältigen sind. Einerseits dürfte der Betrieb die entscheidende Rolle bei der Motivierung der letztgenannten Gruppe darstellen, denn einer richtigen Beschäftigung nachgehen zu können, ist gerade für sozial benachteiligte junge Menschen der Schlüssel für ihre berufliche (Weiter)Entwicklung. Andererseits wissen wir, dass diese Zugkraft immer wieder mit neuer Energie gespeist werden muss, weil sie zwischendurch erlahmt. Gegenwärtige Aktivitäten zur Nachqualifizierung von un- und angelernten Mitarbeiter/innen wurden von großen Firmen vorgestellt. Wie das bei kleinen Unternehmen funktionieren kann, hört man nicht so häufig. Ziel dieser Arbeitsgruppe war, gemeinsam erste Fragestellungen herauszufiltern, die zu beantworten sind, damit Lernen am Arbeitplatz auch in kleinen Unternehmen ein erfolgreicher Baustein des zu entwickelnden Regelangebots der 2.Chance für einen Berufsabschluss werden kann. Dabei interessierte: Wie kann Lernen am Arbeitsplatz in kleineren Unternehmen funktionieren bzw. erfolgreich durchgeführt werden? Welches sind die wichtigsten Probleme/ Herausforderungen? Können regionale Netzwerke Lernen am Arbeitsplatz qualifizieren bzw. fördern und wie müssten sie zusammengesetzt sein? 37

47 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Gibt es in Westbrandenburg bereits Beispiele funktionierender Kooperationen/ Netzwerke. Impulsreferat: Prof. Dr. Peter Dehnbostel, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg: Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Ist der Betrieb der Schlüssel zur Motivierung der Zielgruppe der Anund Ungelernten? Potsdam, 11. Dezember 2008 Prof. Dr. P. Dehnbostel: Institut für Berufsbildung, Weiterbildung und Telematik (IBWT) Helmut Schmidt Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg 1 Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Entwicklungs- und Forschungsprojekte Infos zu den Projekten:

48 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz 3 Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Informelles Lernen Bedeutung für die betriebliche Wissensaneignung formell 27% informell 73% 4 39

49 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Instruktionistische Auffassung von Lehren und Lernen Lehren als instruktionistischer Prozess (Unterweisung, Vierstufen-Methode, Frontalunterricht...) Aktive Rolle des Lehrenden Instruktion Gestaltung systemvermittelnder Lernumgebungen Lehren als rezeptiver Prozess Passive Rolle des Lernenden 5 Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Konstruktivistische Auffassung von Lehren und Lernen Lehren als konstruktivistischer, situierter Prozess (Projektmethode, Leittext, Teammethode...) Aktive Position des Lernenden Konstruktion Gestaltung situierter Lernumgebungen Lehren: Begleiten, Moderieren,... Reaktive Rolle des Lehrenden 6 40

50 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Berufliche Handlungskompetenz Fachkompetenz Personalkompetenz berufliche Handlungskompetenz Sozialkompetenz 7 Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Verbundmodelle TYP 1: Verbund über Delegation TYP 2: Verbund als Konsortium TYP 3: Verbund als Leitbetrieb TYP 4: Verein als Verbund 8 41

51 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Merkmale von Verbünden und Netzwerken im Vergleich Hohe regulierte Verbindlichkeit Lehrplanbezogene Lehr- und Lernmaterialien Verbünde in der Berufsbildung Berufsbildungsnetzwerke Flexible prozessbezogene Strukturen Offene Lehr- und Lernmaterialien Klare Hierarchien Heterarchie Traditionelle Angebotsstruktur Dominante Nachfragestruktur 9 Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. P. Dehnbostel: Institut für Berufsbildung, Weiterbildung und Telematik (IBWT) Helmut Schmidt Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg 10 42

52 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Fachtagung: Auf Umwegen zum Berufsabschluss AG 3: Lernen am Arbeitsplatz 11 Kernaussagen des Vortrags In der Berufs- und Arbeitspädagogik sowie der Reformpädagogik ist seit fast 100 Jahren bekannt, dass gerade für sozial Benachteiligte Lernen über Tun, Lernen durch Arbeit hohe Bedeutung für die Lern- und Arbeitsmotivation hat. Es ist der geeignete Weg, diese Gruppe, gleichgültig welchen Alters, in die Arbeitswelt zu integrieren und zu einem Berufsabschluss zu führen. Die ehemals für die berufliche Integration sozial Benachteiligter für viel Geld eingerichteten Förderlehrgänge fern von der realen Arbeit (bspw. an teuren CNC- Maschinen bei Bildungsträgern) haben sich nicht bewährt. Diese Lehrgänge sind sinnvoll für die Weiterbildung, nicht aber für den Erwerb eines beruflichen Abschlusses. Berufliches/ Experten-Wissen wird in der betrieblichen Arbeit erworben, und zwar zu Prozent durch informelles Lernen. Diese Erkenntnis machen Unternehmen für sich nutzbar. Dem informellen Lernen kommt ein hoher Stellenwert zu, der für die Qualifizierung zu nutzen ist, zugleich bietet informelles Lernen eine Grundlage für betriebliches Wissensmanagement und Innovationen. Welche Lernmethode ist für sozial Benachteiligte günstig? Die Lerntheorie kennt zwei Auffassungen: a) die instruktionistische Auffassung, in der dem Lernenden eine eher passive Rolle zugebilligt wird und Wissen wie ein Nürnberger Trichter durch Frontalunterricht und in systemvermittelnden Lernumgebungen weiter gegeben wird, b) die konstruktionistische Auffassung, in der der Lernende hingegen eine aktive Position einnimmt und sich sein Wissen über Arbeits- und Lernaufgaben und in situativ gestalteten Lernumgebungen aneignet. 43

53 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Es ist bekannt, dass die konstruktivistische Form des Lehrens und Lernens für die berufliche Qualifizierung der Zielgruppe sozial Benachteiligter besser geeignet ist als die instruktionistische. Sie wird in Großbetrieben durch die Einrichtung von Lernformen wie Lerninseln und Lernstationen, in Kleinbetrieben durch die Ausführung komplexer Lern- und Arbeitsaufgaben und besondere Formen der Lernprozessbegleitung umgesetzt. Die reaktive Rolle des Lehrenden in der konstruktivistischen Form verlangt dem/der Ausbilder/in bzw. Berufspädagogen/in Kompetenzen ab, die stärker auf die Begleitung von Lernprozessen gerichtet sind. Es wurde daher das Berufsbild des/der Lernprozessbegleiters/in in verschiedenen Bundesländern entwickelt. Im Jahre 2009 soll der Lernprozessbegleiter auch als bundesweit geltender Fortbildungsberuf über das BIBB eingeführt werden. Leitziel beruflicher Kompetenzvermittlung in der beruflichen Qualifizierung ist der Erwerb der beruflichen Handlungskompetenz. Ihre Teilkompetenzen sind Fachkompetenz Personalkompetenz und Sozialkompetenz. Fachkompetenz wird als Fähigkeit definiert, Aufgaben selbständig, zielgerichtet und sachgerecht zu erledigen und das Ergebnis zu kontrollieren. Fachkräftesicherung unter den Voraussetzungen des demografischen Wandels und steigende Anforderungen fachlich komplexer werdender Berufsbilder verlangen zunehmend nach verstärkter Kooperation unter den Akteuren der beruflichen Bildung besonders für die Qualifizierung sozial Benachteiligter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Akteure: Kooperation, Verbünde, Netzwerke. An alle sind bestimmte Gütekriterien zu stellen. Insbesondere Netzwerke sind teilweise Mogelpackungen. Hinter ihnen verbergen sich häufig Kooperationen oder Verbünde. Gütekriterien für Netzwerke, Verbünde bzw. Kooperationen im Rahmen eines Regelangebots zur abschlussorientierten Nachqualifizierung wären daher festzulegen. Bei Verbundmodellen werden vier Typen unterschieden. Alle Typen sind in Veröffentlichungen vielfach beschrieben. Leitfäden für die Einrichtung und die Gestaltung von Verbundmodellen sind beim BIBB 7 zu erhalten. Die Entwicklung eines Regelangebots abschlussorientierter Nachqualifizierung ist Leitziel des Projektes Auf Umwegen zum Berufsabschluss Servicestelle Nachqualifizierung. Dabei sollen bereits vorhandene Unternehmens-Strukturen und Organisationen genutzt und evtl. zusammengeführt werden. Fehlende Angebote bzw. Strukturen sollen ggf. ergänzt werden. 7 u.a. der Rechtsratgeber Verbundausbildung : u.a. Walter Schlottau, Verbundausbildung sichert hochwertige Ausbildungsplätze: 44

54 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Wortbeiträge In Brandenburg gibt es die Möglichkeit, Ausbildungsverbünde einzurichten. Die Förderung erfolgt durch die LASA Brandenburg im Rahmen einer Richtlinie zur Verbundausbildung. Sowohl im Bereich der IHK als auch der HWK ist es inzwischen üblich, Berufsausbildung im dualen System über Ausbildungsverbünde zu gestalten, zumeist in Form eines Konsortiums. Für die Implementierung der Nachqualifizierung könnten Ausbildungsverbünde evtl. nicht ausreichend sein. Die Besonderheit der Zielgruppe (Motivation, kognitive und soziale Voraussetzungen) stellt erhöhte Anforderungen an die gemeinsame Gestaltung von Lernprozessen und Strukturen. Die Voraussetzung wäre eine langjährige bzw. vertrauensvolle Zusammenarbeit und Überwindung von Konkurrenzen. Verbundausbildung kommt bei der Nachqualifizierung an ihre Grenzen. Benötigt werden individuelle Bildungspläne auf Basis aussagefähiger Kompetenzanalysen. Evtl. könnten dann einige Lehrgänge der Verbundausbildung in Betracht kommen. Ein von vornherein vorgesehenes Eingliedern wird kritisch betrachtet. Gut an dem Modellprojekt ist, dass nicht etwas Neues etabliert wird, sondern vorhandene Erfahrungen genutzt und zusammengefügt werden sollen. Dabei scheinen Netzwerkstrukturen geeigneter zu sein als Verbundstrukturen, da für die Nachqualifizierung die Bildungspläne sehr individuell auszurichten sind. Wenn Ausbildungsverbünde nicht wirklich geeignet sind, um den notwendigen Handlungsbedarfen in der individuell ausgerichteten Nachqualifizierung gerecht zu werden, könnten dann Elemente daraus genutzt und in flexiblere Organisationsformen überführt/ integriert werden? Sowohl für die Erstausbildung als auch die Nachqualifizierung werden Verbünde/ Netzwerke bestehend aus Betrieben und Trägern beruflicher Bildung benötigt, da ein Betrieb alleine in der Regel die Ausbildungsanforderungen eines Ausbildungsplanes nicht zu 100 Prozent erbringen kann (z.b. Elektrobereich). Bei der Organisation der Nachqualifizierung ist es evtl. sehr hinderlich, wenn Qualifizierungsinhalte detailliert mit Ausbildungsrahmenplänen abgeglichen werden. Es scheint notwendig Abstand von der Gleichartigkeit, auch der zeitlichen, zu nehmen, und zur Gleichwertigkeit der Bewertung erworbener Kompetenzen zu gelangen. Bisher haben dies die bestehenden Institutionen meist verhindert. Internationale Studien bestätigen, dass Deutschland im Vergleich eher schlecht dasteht. Daran ist zu arbeiten. Brandenburg ist den Vorgaben und Empfehlungen des BIBB gefolgt und hat die Prüfungsordnungen (IHK und HWK) geändert. Damit besteht die Möglichkeit erworbene Vorerfahrungen anzuerkennen. Aber es ist genau so wichtig, dass diese Anerkennung nicht irgendwer vornimmt, sondern dass gleichzeitig geklärt wird, ob derjenige/ diejenige, der/die eine externe Abschlussprüfung anstrebt, diese auch erfolgreich abschließen kann. Dabei geht es insbesondere um theoretische Kenntnisse. Diese können in der Regel nicht durch die Betriebe vermittelt werden. Hier gilt es, ein Netz mit Bildungsträgern und Lehrwerkstätten aufzubauen, das junge Menschen gesichert zu einem Abschluss führen kann. Da in Brandenburg nicht 45

55 AG2 Lernen am Arbeitsplatz davon ausgegangen werden kann, dass die Teilnehmergruppe Maßnahmestärke erreichen wird, ist dies die größte Herausforderung vor der das Projekt stehen wird. Wie ordnet sich das Projekt Auf Umwegen zum Berufsabschluss in bestehende Programme ein, z.b. in das Bundesprogramm Lernen vor Ort 8? und wie kann die Weiterführung positiver Erkenntnisse aus Modellprojekten gesichert werden? Es gibt viele Erfahrungen und Instrumente zur Nachqualifizierung aus früheren Modellphasen, wie modularisierte Berufe, Verfahren zur Kompetenzfeststellung, Qualifizierungspässe. Berlin nutzt fast flächendeckend den Qualifizierungspass, der in einem von BBJ geleiteten Mollprojekt gemeinsam mit Kammern, Bildungsträgern und zuständigen Senatsverwaltungen entwickelt wurde. Betriebe selber kann man nur dann für dieses Thema aufschließen, wenn sie erkennbare Nachwuchsprobleme haben. Mit dem Begriff geringqualifiziert sollte sehr vorsichtig umgegangen werden. Oft ist er nicht richtig, weil Qualifikationen vorliegen, sie nur nicht passend sind. Es besteht die Gefahr der Stigmatisierung. Wer honoriert die erworbene Qualifikation, wer stellt sicher, dass Betriebe die Weiterbildungsinteressierten auch unterstützen, wer finanziert die notwendige Qualifizierung? Bei diesen Fragen wären die Gewerkschaften einzubeziehen. In den einzelnen Kammerbezirken Brandenburgs werden jeweils etwa 30 bis 40 Teilnehmer/innen nach 45,2 BBiG zur Externenprüfung zugelassen, d.h. nach Absolvierung der 1,5-fachen Beschäftigungszeit des gewählten Berufsabschlusses. Wie kann hier für mehr Interesse geworben werden? Etwa 80 bis 90 Prozent der Betriebe in Brandenburg sind Klein- bzw. Kleinstunternehmen. Ihnen muss ein Prozessbegleiter an die Seite gegeben werden, sonst sind sie den Anforderungen, die die nachzuqualifizierende Zielgruppe an sie stellen wird, nicht gewachsen. Resümee Zielgruppengewinnung und Qualität der Bildungsbegleitung: Da sich jährlich nur 10 bis max. 40 Personen je Kammer zur Externenprüfung nach 45,2 BBiG anmelden, muss mehr Interesse für die Nachqualifizierung geweckt werden. Bildungsbegleitung muss fachlich, personell und finanziell verbessert werden, um Motivation zu erhalten und neben der Lernbegleitung auch die soziale Begleitung zu gewährleisten. Die Erstellung von Kompetenzanalysen und individueller Bildungspläne sowie die Abstimmung unter allen Beteiligten darüber ist zwingend notwendig. Hier bestehen hohe Anforderungen, denn es ist sicherzustellen, dass der junge Mensch die Prüfung auch bestehen kann, wenn er den Bildungsplan abgearbeitet hat. Die dafür notwendigen Verfahren und Qualitätsstandards müssen (weiter)entwickelt werden. 8 link zum Programm Lernen vor Ort : 46

56 AG2 Lernen am Arbeitsplatz Dabei kann auf bestehende Erfahrungen ehemaliger Modellversuche und der in ihrem Zusammenhang erarbeiteten Instrumente zurückgegriffen werden. Die durch informelles Lernen erworbenen Kompetenzen sind stärker auf ihre Möglichkeiten für die Anerkennung/ Anrechnung als vorhandene Qualifikation zu prüfen. Einbindung/Gewinnung von Unternehmen Betriebe werden leichter für eine Mitwirkung an der Nachqualifizierung interner Mitarbeiter/innen oder externer Interessierter gewonnen, wenn Sie bei sich einen zukünftigen Mitarbeiterbedarf erkennen, sie also selber unter Nachwuchssorgen leiden. Unternehmen können nicht alle Qualifizierungsbedarfe fachlich abdecken. Sie benötigen im Prozess der Nachqualifizierung bei der zu erwartenden Zielgruppe Unterstützung. Dies betrifft die Theorievermittlung (Kooperation mit Bildungsträgern) und die Begleitung der Teilnehmenden. Hier werden qualifizierte (und finanzierte) Prozessbegleiter/innen von Bildungsdienstleistern benötigt. Bei der Kommunikation mit den Unternehmen sollte darauf geachtet werden, dass dies in einer für die Mitarbeiter/innen verständlichen Sprache geschieht. Organisationsform: Zwar gibt es in Brandenburg eine gute Verbundstruktur, allerdings scheinen Verbünde in ihren Strukturen etwas zu starr zu sein. Nachqualifizierung verlangt nach zeitlich und inhaltlich stark individualisierten Angeboten. Erschwerend kommt hinzu, dass Maßnahmestärke für Qualifizierungsangebote bei den erwarteten Teilnehmergruppen voraussichtlich nicht zu erreichen ist. Netzwerkstrukturen könnten sich daher als geeigneter für die Realisierung eines Regelangebots abschlussorientierter Nachqualifizierung herausstellen. Zu klären ist, wie derartige Netzwerke zu managen wären und wer dies auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, also nach Ende des Modellprojektes Auf Umwegen zum Berufsabschluss - tun kann/ sollte. Es sollen keine neuen Strukturen eingerichtet werden, sondern bestehende Unternehmen und Organisationen zusammengeführt werden. Kontinuität und Finanzierung Für die Teilnehmenden abschlussorientierter Nachqualifizierung stellt die Sicherung der Kontinuität des Ablaufs einzelner Qualifizierungsabschnitte und deren Finanzierung häufig ein Problem dar. Um unangemessenen Abstimmungsbedarf und gar Abbrüche zu vermeiden, ist auf dieses Problem von Anfang an das Augenmerk zu richten. 47

57 Podiumsdiskussion 7. Podiumsdiskussion Auf Umwegen zum Berufsabschluss Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich und wie könne diese finanziert werden? 48

58 Podiumsdiskussion Gesprächspartner/innen: Prof. Dr. Holger Reinisch, Karen Schober, Michael Zaske, Eva-Maria Gatzky, Peter Limpächer, Jörg Bindheim, Friedrich-Schiller-Universität Jena Nationales Forum Beratung in Bildung Beruf und Beschäftigung e.v. MASGF des Landes Brandenburg Handwerkskammer Potsdam Agentur für Arbeit, Potsdam PAGA - Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende Moderation Susanne Kretschmer BBJ Servis ggmbh Positionen: Frau Gatzky stellte die Beweggründe der Handwerkskammer Potsdam dar, sich im Projektbeirat für das Projekt auf Umwegen zum Berufsabschluss zu engagieren: 1. Bisher ist das Handwerk in Bezug auf das mögliche Problem des Nachwuchsmangels noch gut aufgestellt: Es profitiert davon, dass es in den Nachwendejahren zunächst über den Eigenbedarf ausgebildet hat, aber auch davon, dass viele Umschulungsmaßnahmen durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert wurden. Das Problem entsteht für die Zukunft, da es jetzt aufgrund sinkender Schülerzahlen weniger Auszubildende gibt. Gleichzeitig besitzen jedoch viele Schulabgänger nicht die erforderliche Ausbildungsfähigkeit. Bereits in diesem Ausbildungsjahr konnten 190 freie Ausbildungsplätze in 49 Berufen nicht besetzt werden. 2. Hinzu kommt eine problematische Situation der Altbewerber, die aus unterschiedlichsten Gründen bisher keinen Ausbildungsvertrag abschließen konnten. Die HWK hat für diese Zielgruppe ein spezielles Berufsberatungsangebot durchgeführt. Es verlief aus mehreren Gründen erfolglos: Einerseits war die Zielgruppe trotz Unterstützung durch die ARGE und Arbeitsagentur nicht zu erreichen. Andererseits stellte sich bei einem sehr hohen Prozentsatz derjenigen, die beraten werden konnten heraus, dass eine Berufs- oder Bildungsberatung allein viel zu kurz greifen würde. Wegen vielfältiger persönlicher Probleme war eine ergänzende Lebensberatung notwendig. Dieses konnten weder die Berater/innen der Kammer noch die Ausbilder der Betriebe leisten. Eine engere Zusammenarbeit mit den ARGEN und Optionskommunen (zkt) konnte nicht in dem gewünschten Umfang erfolgen, da für die Förderung der Einzelpersonen seitens der ARGEN/zkT eine Vorabzusage für die Zulassung zur Externenprüfung durch die Kammern notwendig war. Diese Zusagen können aber nicht im Vorfeld abgegeben werden. Das Projekt wurde nach einem Jahr eingestellt. 3. Die Kammern, IHK und HWK, sind flexibel bei der Zulassung zur Externenprüfung für diejenigen, die eine Eignung nachweisen können. Hierzu haben die Vereinbarung zur Externenprüfung der IHKen im Land Brandenburg sowie die neue Gesellen- und 49

59 Podiumsdiskussion Abschlussprüfungsordnung der HWKen, die 2008 in Kraft getreten ist, einen wichtigen Beitrag geleistet. 4. Die Zulassungen in Brandenburg erfolgen auf Grundlage des 43,2 BBiG für diejenigen, die vorher eine schulische Ausbildung absolviert haben (Kooperatives Modell) sowie nach 45,2 BBiG, bei allen denjenigen, die das 1,5-fache betrieblicher Arbeitszeit des gewünschten Berufes und den Nachweis des Erwerbs aller Ausbildungsinhalte des zu prüfenden Berufs nachweisen können. Wirklich schwierig ist die Situation bei jungen Menschen, die zwischen den beiden genannten Systemen hin und her wandeln. Hier gibt es trotz aller Flexibilität zurzeit noch keine Lösung. Jährlich werden bei der HWK ca. 340 bis 350 Prüfungen nach 43,2 BBiG abgenommen und ca. 30 nach 45,2 BBiG. Um mehr jungen Menschen die Möglichkeit der Externenprüfung zu eröffnen, werden aus Sicht der HWK ein individueller Bildungsplan, ein Instrument zur Dokumentation erworbenen Wissens (Qualifizierungspass) und eine individuelle Begleitung im Sinne einer Lebensberatung benötigt. Um dies fördern und begleiten zu können, ist die HWK im Projektbeirat vertreten. Frau Kretschmer bestätigte aus den von ihr geführten Gesprächen mit Bildungsträgern, dass die Kammern in Brandenburg Spielräume geschaffen haben. Worum es jetzt vor allem geht, ist den Weg dorthin zu gestalten. Die Zielgruppe, für die die 2.Chance der abschlussorientierten Nachqualifizierung weiterentwickelt werden soll, weist unterschiedliche Voraussetzungen und Unterstützungsbedarfe auf. Zu unterscheiden ist beispielsweise zwischen Abbrecher/innen einer Berufsausbildung und Personen, die bisher noch gar keine Qualifikationen erwerben konnten. Für die unterschiedlichen individuellen Unterstützungsleistungen sollten geeignete und gesicherte Instrumente zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung bestätigte auf eine kleine Anfrage der Linken hierzu, dass die Finanzierung abschlussorientierter Nachqualifizierung nicht das Problem sei. Den Arbeitsagenturen würden genügend Instrumente zur Verfügung stehen. Diese seien nur bekannter zu machen und müssten genutzt werden. Die BBJ hat diese Aussage sehr ernst genommen und anhand von Einzelfällen geschaut, wie eine Finanzierung, z.b. bei längeren Förderketten, aussehen könnte. Dabei wurde deutlich, dass die Finanzierungsfrage durchaus eine komplizierte ist. Wie können also die Arbeitsagenturen hier unterstützen? Herr Limpächer bestätigte, die grundsätzliche Richtigkeit der Antwort des Bundestages auf die kleine Anfrage der Linken. Liest man das Gesetz, so hat jeder Arbeitssuchende oder Arbeitslose, der sich bei der Arbeitsagentur meldet, über keine Ausbildung verfügt und dem es nicht zuzumuten ist oder der nicht mehr in der Lage ist, eine Erstausbildung zu absolvieren, grundsätzlich einen Anspruch auf Qualifizierung. Eine weitere Unterstützung besteht für Personen ohne Berufsabschluss, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden und sich weiterqualifizieren wollen. Für sie kann der Arbeitgeber in der Zeit der Freistellung für die Qualifizierung Zuschüsse zu den Lohnkosten erhalten. Es gibt ferner die Möglichkeit für Arbeitgeber, die junge Menschen einstellen und sie in Richtung eines Berufsabschlusses qualifizieren, einen erweiterten Lohnkostenzuschuss zu erhalten. Dieser Katalog wird von den Arbeitsagenturen auch 50

60 Podiumsdiskussion eingesetzt. Allerdings weist er in seiner Ausgestaltung Grenzen auf. So bestehen nicht nur für die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen bestimmte Voraussetzung, sondern auch für die Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen. Grundlage ist hier die Anerkennungs- und Zulassungsverordnung für Weiterbildung, die ganz detailliert regelt, was eine förderfähige Maßnahme ist oder auch eine Maßnahme, die im Rahmen eines längerfristigen Prozesses, einzeln und individuell für ein Thema anerkannt werden kann (Zertifizierung). Eine Förderung durch die Arbeitsagenturen kann dann erfolgen, wenn die Dauer der Qualifizierung um 1/3 gegenüber der Regelausbildungszeit gekürzt ist. Hier kommt man aus inhaltlichen Gründen an die Grenzen der Förderung, wenn eine verkürzte Qualifizierung aus in den Personen liegenden Gründen nicht möglich ist. Für diese Zielgruppe besteht Handlungsbedarf bei der Ausgestaltung der Qualifizierung. Insofern scheint die Entwicklung von Lerneinheiten wie im DECVET vorgesehen, die die Möglichkeiten für eine Stufenqualifizierung eröffnen könnte, interessant. Herr Limpächer wies ferner auf den aktuell beschlossenen Rechtsanspruch zum Nachholen eines Hautschulabschlusses hin, entweder im Rahmen der Berufsvorbereitung (BVB), oder für Ältere - als berufliche Weiterbildung. Die Aufnahme in den Förderkatalog der beruflichen Weiterbildung ist deshalb besonders zu betonen, weil dies bisher nur für berufsbildende Inhalte möglich war. Herr Bindheim ging in seinem Betrag auf die Möglichkeiten des SGB II Rechtskreises im Zusammenhang mit abschlussorientierter Nachqualifizierung ein. Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaften ist die Kernfrage, seiner Auffassung nach, die erkennbar langfristige Begleitung der Teilnehmer/innen, um zu einem erfolgreichen Abschluss der Externenprüfung zu kommen. Auch im Rahmen des SGB II ist die Förderung von Qualifizierung möglich. Die Frage ist aber, ob diese die Qualität von Berufsabschlüssen haben kann. Die Möglichkeiten der Bildungsgutscheine bleiben oft hinter den Anforderungen für eine Nachqualifizierung zurück, da es bei der hier gemeinten Zielgruppe um einen mehrjährigen Förderzeitraum geht. Bei einer langfristigen Begleitung der Nachzuqualifizierenden ergeben sich für die Fallmanager vor allem Probleme aufgrund des internen Controllings. Die Vergabe der Integrationsmittel durch die Bundesagentur für Arbeit an den SGB II Träger ist an den Abschluss von Zielvereinbarungen gebunden. Sie betreffen bspw. die Integrationsquote oder die Dauer des Hilfebezugs. Oberstes Ziel ist die schnellst mögliche berufliche Integration. Die längerfristige Förderung einer Qualifizierung mit dem Ziel der Erreichung eines Ausbildungsabschlusses steht dem entgegen. Da bisher spezielle Rahmenbedingungen fehlen, die die spezifischen Bedarfe der Zielgruppe berücksichtigen, können die Fallmanager unter Rechtfertigungszwang geraten, wenn die jungen Menschen zu lange im Hilfebezug bleiben. Hier besteht Unterstützungsbedarf, soll das SGB II- Förderinstrumentarium uneingeschränkt auch für die Belange im Zusammenhang mit Nachqualifizierung eingesetzt werden. Anschließend nahm Frau Kretschmer in ihrer Überleitung zum Thema Bildungsberatung, die ein wesentliches Element der abschlussorientierten Nachqualifizierung ist, die Diskussion aus der Arbeitsgruppe 1 auf. Dort wurde deutlich gemacht, dass es gute Ansätze gibt, die auch mit viel Engagement umgesetzt werden, aber oft keine 51

61 Podiumsdiskussion nachhaltige Wirkung erzielen, weil sie nach Auslaufen der Förderung im Sande verlaufen. An Frau Schober ging die Frage, welche notwendigen Forderungen an die Politik zu richten seien, um hier Verbesserungen zu erreichen. Frau Schober betonte die Notwendigkeit solider, auch präventiver Beratungsstrukturen. Hemmnisse bestehen vor allem aufgrund der einzelnen Steuerungslogiken der verschiedenen Stellen. Würde man von einer gesamtfiskalischen Betrachtungsweise ausgehen, käme man evtl. zu anderen Handlungserfordernissen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, die Steuerungsinstrumente der Politik sind aber oft eher auf Kurzfristigkeit ausgerichtet. Insofern wird es sehr schwierig werden, den positiven Effekt einer langfristigen Beratung so eindeutig nachzuweisen, dass Politik zu anderem Handeln bewogen wird. Erkennbar ist aber, dass das Problem der hohen Anzahl von Personen ohne anerkannten Berufsabschluss und der hohen Anzahl von jungen Menschen, die sich im Übergangssystem befinden (Altbewerber) inzwischen von zwei Seiten angegangen wird. Einerseits soll dem Problem Altbewerber durch präventive Maßnahmen entgegengewirkt werden. Anderseits ist den Personen, die jetzt zu den Altbewerbern oder der Gruppe ohne Berufsabschluss gehören, vermehrt Möglichkeiten zum Nachholen eines Berufsabschlusses zu eröffnen. So besteht u.a. im Innovationskreis Berufliche Bildung eine größere Offenheit in Bezug auf die Flexibilisierung der Berufsausbildung und deren Instrumente. Das Stichwort ist hier Ausbildungsbausteine, die im Programm Job Connect auch für Altbewerber erprobt werden sollen. Ein zweiter Ansatz erfolgt über das Programm Perspektive Berufsabschluss im Förderschwerpunkt abschlussorientierte Nachqualifizierung. Ergänzend zu den o.g. Programmen unterstützt auch die Bundesagentur für Arbeit diesen Prozess der Nachqualifizierung. In einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das z.zt. vom Forschungsinstitut für betriebliche Bildung (f-bb) durchgeführt wird, werden ebenfalls Module für die Anerkennung von arbeitsmarktverwertbaren Teilqualifikationen entwickelt, die mit einem anerkannten Zertifikat abschließen sollen. Sie sollen in etwa den Ausbildungsbausteinen entsprechen und werden zunächst für eine kleine Anzahl von Berufen entwickelt. Ziel ist es, die Weiterbildungsförderung der Bundesagentur für Arbeit für geringqualifizierte Arbeitslose zu optimieren und nachhaltiger zu gestalten, um die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen dauerhaft zu erhöhen. Ergänzend wurde eine Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Zertifizierung dieser Teilqualifikationen in Auftrag gegeben. Angestrebt wird eine breite Akzeptanz sowie eine generelle (bundesweite) Anerkennung der Zertifizierung durch die Betriebe und Kammern. Das Projekt der BA ist nicht primär abschlussorientiert, es soll jedoch anschlussfähig sein, so dass bei Absolvierung aller Module. auch der Erwerb eines Berufsabschlusses ermöglicht wird. Von Frau Kretschmer wurde das Thema informelles Lernen aufgegriffen. Gerade die Zielgruppe der Nachzuqualifizierenden hat ihre fachpraktische Erfahrung häufig nicht im Rahmen strukturierter Maßnahmen erworben, sondern durch praktische betriebliche Tätigkeiten in teilweise sehr unterschiedlichen Bereichen. Die OECD hat in ihrem aktuellen Bericht dargelegt, dass es für die Anerkennung der informell, durch Lernen am Arbeitsplatzt erworben Kompetenzen in Deutschland bisher kein Verfahren gibt. An 52

62 Podiumsdiskussion Professor Reinisch richtete sich die Frage, ob der DECVET ein geeignetes Instrument wäre, den Entwicklungsprozess hin zu diesem noch fehlenden Anerkennungsverfahren zu unterstützen. Professor Reinisch erinnerte zunächst daran, dass das vorrangige Ziel der europäischen Initiative zum EQR und ECVET (Europäischer Qualifizierungsrahmen und Europäisches Leistungspunktesystem für die berufliche Bildung) die Förderung der innereuropäischen Mobilität ist. Informelles Lernen hingegen ist nicht vorrangiges Motiv der Einführung eines Leistungspunktesystems. Die Ausnahme hierbei ist die Deutsche Initiative DECVET, allerdings nicht unter dem Aspekt Nachqualifizierung. Keines der Pilotprojekte beschäftigt sich mit diesem Themenbereich. Wenn Nachqualifizierung auf einen anerkannten Ausbildungsberuf abzielen soll, dürfte das aber kein wirkliches Problem darstellen. Ausgehend von den bestehenden Ordnungsmitteln wie den Ausbildungsrahmenplänen einerseits und den Rahmenlehrplänen der Berufsschulen andererseits, müsse man sowohl für den schulischen Ausbildungsteil als auch für den betrieblichen Teil, Ausbildungsinhalte in Bausteine oder Module aufteilen. Beim DECVET werden sie Lerneinheiten genannt. Dies ist verhältnismäßig unproblematisch, da bereits ansatzweise eine Aufteilung erfolgt ist, z.b. Berufsschulpläne in Lernschritte, die betrieblichen Ausbildungspläne in Ausbildungsabschnitte. Die alles entscheidende Frage ist, wie werden Teilqualifikationen geprüft, so dass sie von den zuständigen Stellen anerkannt werden, wenn eine Qualifizierung nicht zusammenhängend erfolgt, wie das für die Berufsausbildung üblich ist, sondern stückweise. Das kann dann auch für informelles Lernen gelten. Eine zweite Frage ist, wer könnte diese Prüfungen vornehmen. Für den betrieblichen Teil könnten es die Betriebe übernehmen. Der Aufwand wäre hier am geringsten. Sie könnten möglicherweise durch die Ausbildungsberater der Kammern oder ähnlicher Organisationen unterstützt werden. Dabei kommt es auf die Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen prüfendender Institution und den für die Externenprüfung zuständigen Stellen an. Weniger geeignet erscheinen durch Akkreditierungsagenturen zertifizierte Prüfungsstellen. Wenn dieses Vertrauensverhältnis hergestellt werden kann, dürfte es keine besonderen Probleme geben. Der eigentliche Aufwand besteht vielmehr darin, die Ausbildungsordnungen für fast 450 Ausbildungsberufe outcome-orientiert umzuschreiben. Frau Kretschmer wendete sich an Herrn Zaske mit der Frage, wie das Land Brandenburg den Prozess hin zu einem Regelangebot für eine abschlussorientierte Nachqualifizierung unterstützen kann und welche Prioritäten gesetzt werden sollten, um die bestehenden unterschiedlichen Baustellen zu bearbeiten. Herr Zaske stellte das Thema in den Zusammenhang mit der Frage nach dem Interesse das Landes Brandenburg an Nachqualifizierung. In der Vergangenheit verfolgte das Land mit seinen Partnern im Ausbildungskonsens eher einen defizitorientierten Ansatz. In diese Nachsteuerung flossen die meisten Mittel. Die Maßnahmen waren erfolgreich. Jetzt steht das Land aufgrund der veränderten 53

63 Podiumsdiskussion Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation, u.a. hervorgerufen durch den demographischen Wandel vor neuen Herausforderungen. Die Lehrlingszahlen verringern sich, ebenso die der gut ausgebildeten Lehrlinge. Gleichzeitig gibt es, unabhängig von Konjunkturdellen aufgrund der strukturellen Zahlen, einen steigenden Bedarf an Fachkräften im Land Brandenburg. Das bedeutet, dass auch seitens des Landes ein vitales Interesse an der Ausschöpfung der Begabungsreserven besteht, ebenso bei Personen, die nicht auf geradem Weg zu einem Abschluss gelangen können. Dies stellt größere Anforderungen an alle Beteiligten: an die Betriebe, die zunehmend lernen mit schwierigen Jugendlichen umzugehen; an die Berater/innen, Begleiter/innen auch bei SGB II und SGB III mit dieser Zielgruppe umzugehen. Aber die Institutionen im Land müssen sich genauso mit der Frage beschäftigen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit Nachqualifizierung leichter zum Erfolg kommen kann. Mit Blick auf das bestehende Übergangssystem ist zu sagen, dass es keine individuellen Hilfen für einen längeren Zeitraum vorsieht. Wir müssen also von einem Übergangssystem zu einem mittelfristig angelegten Management des Überganssystems kommen. Das würde bedeuten, dass Programme Erfolg haben, in denen die vielen Maßnahmen aufeinander bezogen werden, Bezugs- und Kulminationspunkte haben. Einer dieser Kulminationspunkte könnte sein, dass Maßnahmen derart aufeinander bezogen und abgestimmt werden, dass sie aneinandergereiht zu einem erfolgreichen Abschluss führen. In der Diskussion ergänzte Herr Bindheim, dass eine langfristige Begleitung als Kernfrage zu organisieren sei. Frau Gatzky betonte die Notwendigkeit eines individuellen Bildungsplanes mit individuellen Hilfen. Daraufhin wies Frau Schober auf vorhandene Hemmnisse in der Steuerungslogik hin. Herr Bindheim konkretisierte dies am Beispiel der Fallmanager, die bestraft werden, wenn ihr Klientel zu lange in der Betreuung bleibt. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es verschiedene Baustellen gibt, die auch im Denken der beteiligten Institutionen und bei denen, die Zielvereinbarungen treffen, zu bearbeiten sind. Aber auch im fachlichen Diskurs ist man noch nicht so weit, zu konkreten Verabredungen kommen zu können. Erkenntnisse fehlen u.a. zu folgenden Fragestellungen: o Was macht erfolgreiche Beratung und Lernbegleitung aus? o Wodurch zeichnen sich erfahrene Anbieter dieser Dienstleistungen aus? Gibt es diese bereits oder sind zunächst Qualitätsstandards für die Bewertung zu erarbeiten? o Wie werden Lernerfolge dokumentiert? Das ist besonders wichtig, wenn verschiedene Maßnahmen durchlaufen werden. Benötigt wird ein Qualifizierungspass, der die Angaben enthält, die für die Anerkennung von erworbenen Kompetenzen und für die Zulassung zur Externenprüfung relevant sind. o Wie kann die Kooperation unter den Akteuren verbessert werden? Es gibt eine hohe Flexibilität bei den Kammern, aber die Wege dahin sind noch zu ebnen. Dies betrifft u.a. Fragen der Qualitäts-, Erfassungs- und Beratungsstandards sowie der Lern- und Lebensbegleitung. 54

64 Podiumsdiskussion Weitere Diskussionsbeiträge (auch aus dem Plenum): Es ist notwendig die Qualität der Bildungsberatung zu gewährleisten. Dazu gehört die Überprüfung von Qualität, eine Sicht auf die Ganzheitlichkeit (nicht Beschränkung auf den kognitiven Bereich) und eine Hinführung der zu Beratenden, selbst zu erkennen, was sie benötigen und sich das Benötigte ggf. selbst organisieren zu können. Bei den Kammern wurde bereits einiges bewegt: So können sich Personen, die eine Ausbildung in Assistentenberufen absolviert haben nach einem Jahr Praxis auch der Kammerprüfung unterziehen. Oder es wurden Ausbildungsbausteine (z.b. im Gastronomiebereich) von der IHK Potsdam zertifiziert. Wichtig aber ist die Vergleichbarkeit der Qualität der Inhalte der Qualifizierung. Der Qualitätsanspruch an einen nachträglich erworbenen Berufsabschluss darf keinesfalls niedriger sein als der Abschluss, der im Rahmen einer Erstausbildung erworben wurde. Herr Zaske (MASGF) betonte die guten Erfahrungen mit einem Modellversuch in Brandenburg im Bereich Wellnesstourismus. Hier konnten die Teilnehmenden nach zwei Jahren schulischer Ausbildung ein reguläres betriebliches Jahr anschließen. Es muss geklärt werden, wie sich qualitativ, strukturell an dem Thema weiterarbeiten lässt. Seitens der Kammern wurde durchgängig betont, dass weder die Anerkennung von Teilqualifikationen im Prüfungsverfahren (sog. Soloteilqualifizierungen) erfolgen wird, noch Qualitätsabsenkungen akzeptiert würden. Herr Bindheim erinnerte daran, dass es bei der ARGE in Potsdam das Potsdamer System gab, wo Akteure zusammengearbeitet haben. Das ist jedoch eingeschlafen. Jetzt fehlt eine institutionalisierte Form der Förderung dieser Zielgruppe. Herr Limpächer betont, dass Einzelpersonen sowohl bei Bildungsträgern als auch bei Unternehmen gefördert werden können. Eine langfriste Förderung von Bildungsgängen sei zwar denkbar, hier wäre aber die Bundesebene einzubeziehen und gefordert. Für das MASGF ist die Beantwortung der Frage relevant, wie mit den bestehenden Instrumenten weiter umgegangen werden kann, auch um auf die individuellen Anforderungen der Nachqualifizierung kurzfristig reagieren zu können. Resumee: An das Modellprojekt wurden für die Einrichtung eines Regelangebots Nachqualifizierung folgende Erwartungen formuliert: betreffend die 55

65 Podiumsdiskussion Zielgruppe ohne Qualifikation, d.h. ohne vorhandene (Zwischen-) Prüfung oder längere berufliche Erfahrung: Entwicklung einer Organisationsstruktur mit Beratung (auch Lebensberatung) und Begleitung. Diese muss die einzelnen Akteure zusammenführen, um ein Netz zu bilden, das diese Zielgruppe wirklich auffängt und erfolgreich zu einem Berufsabschluss führt. Organisation der Bildungsplanung/ Kenntnisvermittlung: Wo soll diese angesiedelt sein, bei den Beratern der Kammern oder bei den Bildungsträgern? Teilnehmermotivierung: Entwicklung von Verfahren zur Gewinnung von Personen für die Nachqualifizierung, einschließlich Verfahren, die die Begleitung der Einzelpersonen bis zum Abschluss sichern. Erprobung von Strukturen und Kooperationen der Nachqualifizierung: exemplarische Erprobung an einer kleinen Gruppe bevor es zu einer Verallgemeinerung oder zum Regelangebot kommt. Sicherung der Kontinuität für die Teilnehmenden: Finanzierung des Lebensunterhalts und der Beratung der jungen Menschen bis zur Prüfung muss gesichert werden. Das Modellprojekt wird den Vorschlag, an Einzelfällen die Erprobung geeigneter Strukturen abschlussorientierter Nachqualifizierung vorzunehmen, umsetzen. Diese Umsetzung wird die Teilnehmerakquisition, Kompetenzermittlung, die Festlegung des individuellen Qualifikationsbedarfs und des Betreuungsbedarfs sowie die Finanzierung des jeweiligen individuellen Falles umfassen. 56

66 Impressionen 8. Impressionen 57

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