Gravitationswellen II. Detektion und erste Ergebnisse.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Gravitationswellen II. Detektion und erste Ergebnisse."

Transkript

1 1 Wolfgang Gebhardt Gravitationswellen II. Detektion und erste Ergebnisse. 1. Zur Geschichte. Als im Anfang des 20. Jahrhunderts der Feldcharakter der Gravitation diskutiert wurde, war bald klar, dass sich eine Änderung des Gravitationsfelds im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten müsse stellte H. Poincaré zur Diskussion, dass in einer relativistischen Theorie der Gravitation eine beschleunigt bewegte Masse Gravitationswellen (GW) abstrahlen sollte in Analogie zu einer beschleunigten Ladung in der Elektrodynamik. Einstein nahm nach 1915 diese Idee auf, war aber zunächst skeptisch, da die Gravitation keine Dipole kennt. In einer linearen Näherung seiner Feldgleichungen fand er drei mögliche Polarisationen zeigte Eddington, dass zwei von Einsteins Lösungen Artefakte waren, welche durch die Wahl eines anderen Bezugssystems verschwanden nahm Einstein zusammen mit Nathan Rosen die Frage nach der Existenz von GW wieder auf. Die Autoren verneinten die Frage, weil die Gleichungen eine Singularität enthielten. Sie schickten die Arbeit an Phys. Rev. und bekamen sie mit der Bemerkung des Referees (H.C. Robertson) zurück, dass die Singularität nur eine harmlose Koordinatensingularität sei, bedingt durch die verwendeten Zylinderkoordinaten. Rosen erkannte das Problem und hatte Mühe, Einstein zu überzeugen, dass der Referee recht hatte. In der geänderten Fassung des Papers (die nun nicht mehr an Phys. Rev. geschickt wurde), kam man zum umgekehrten Schluss: Ja, es gibt Gravitationswellen! Die Frage wurde endgültig 1956 von F. Pirani geklärt, der ausgehend vom Riemannschen Krümmungs-Tensor eine Lösung unabhängig von Koordinatensystemen anstrebte.!957, zwei Jahre nach Einsteins Tod, fand eine Konferenz über Allgemeine Relativitätstheorie in Chapel Hill statt (The Chapel Hill Conference), wo besonders die Frage diskutiert wurde, ob eine GW Energie transportieren könne. Feynman, der anwesend war, beantwortete die Frage durch ein Gedanken-Experiment: Man nehme einen dünnen Stab auf den zwei Glasperlen beweglich aufgezogen sind. Eine vorbei laufende Gravitationswelle würde die Glasperlen entlang des Stabs bewegen. Ihre Reibung erzeugt Wärme, die der Gravitationswelle entzogen wird begann Josef Weber mi der Konstruktion eines Detektors. Seine Detektoren bestanden aus großen Aluminium-Zylindern mit aufgeklebten Piezoelementen. Die empfangenen Signale erregten zunächst großes Aufsehen, konnten aber nicht reproduziert werden. Nach heutiger Auffassung war die Empfindlichkeit und die Rauschunterdrückung nicht ausreichend.

2 publizierten Hulse und Taylor ihre Untersuchungen an dem Pulsar-Doppelstern PSR und zeigten, dass das System Energie durch Abstrahlung von GW verliert baut das MPI f. Quantenoptik in Garching einen Gravitationswellen-Detektor nach dem Prinzip eines Michelson-Interferometers mit 30 m Armlänge ist Baubeginn der beiden US-amerikanischen Detektoren LIGO in Hanford/Washington und Livingston/Louisiana, Armlänge des Laser-Interferometers 4 5 km Baubeginn des deutsch.britischen Laser-Interferometers GEO 600 mit 600 m Armlänge bei Ruthe/Hannover Erster Koinzidenz-Testlauf von LIGO und GEO Inbetriebnahme des franzosisch-italienischen Laserinterferometers VIRGO mit 2 Armen von je 3 km Länge. Es befindet sich in Santo Stefano a Macerata (Cascina It.) wurden Daten gesammelt. Seit 2011 ist Virgo außer Betrieb und wird zum Advanced VIRGO umgebaut. Der Umbau sollte längst abgeschlossen sein, aber man wartet noch auf die Bekanntgabe seiner Wiederinbetriebnahme beginnt der Umbau von LIGO zum Advanced LIGO Laser Interferometer : Mit Adv. LIGO gelingt der erste Nachweis von GW während einer der letzten Testphasen nur zwei Tage nach Beginn des Meßzyklus [1], [2]. 2. Gravitationswellen in Theorie und Praxis. Dieser Abschnitt referiert im Wesentlichen die ersten Kapitel der Arbeit von K. Riles [3] Gravitationswellen (GW) erhält man bei der Betrachtung von sehr kleinen Änderungen h der Hintergrund-Metrik η Dabei sind g und h Funktionen der Raumzeit, was wir hier der Übersichtlichkeit halber nicht besonders anzeigen. Es ist dann möglich folgende inhomogene Wellengleichung herzuleiten (s. Seminar-Beitrag: Gravitationswellen I) (1) Mit der Konstanten (2) [im m-kg-s-system] (3)

3 3 Der Vorfaktor C ist sehr klein und zeigt an, dass die Gravitation eine sehr schwache Kraft ist. Das ist einer der der Hauptgründe, warum die Erforschung dieser Effekte so solange gedauert hat. Im Vakuum außerhalb von Feldern erhält man mit T αβ = 0 die homogene Wellengleichung mit der Lösung (4) Die Komponenten der vierdimensionalen Vektoren sind mit kleinen griechischen Buchstaben notiert, die lokalen räumlichen Koodinaten mit kleinen Lateinischen Buchstaben a,b =1,2,3. Im Raum hat ka die Richtung einer Geodäten. Aus den Eichbedingungen erhält man (5) und (6) Die erste Formel ergibt die Dispersionsbeziehung der Welle in der Minkowski-Metrik die 2. Formel garantiert die Transversalität der Welle. Bei der Detektion einer Gravitationswelle ist man i.a. sehr weit von der Quelle entfernt, r >>Rsource. Deshalb können wir die Gravitationswelle als ebene Welle behandeln. Wir legen noch die z-richtung in die Ausbreitungsrichtung k = (0.0.kz). Dann haben die beiden Tensor-Komponenten der Polarisation in Gl. (5) die Form (7) (8) Man kann sie als Komponenten eines Verzerrungstensors ansehen, der in der Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung wirkt und dessen beide Komponenten in Gl. (8) in Polarkoordinaten angegeben sind. Ein Kreis von Atomen, der in der Polarisationsebene liegt, wird elliptisch wie in Fig. 1 deformiert. Der vollständige 4x4 Tensor lautet dann h+ hx 0 0 hx h+ 0 (9)

4 4 Die Spur des Tensor verschwindet! 1.a) 1.b) Fig. 1 a) Aufsicht auf die Deformation beim Durchgang einer Gravitationswelle der Polarisation h+. 1 b) Der Effekt der h+.-polarisation auf einen Materie-Kreis. Die Zeit läuft von links nach rechts. Das Vorzeichen kehrt sich nach einer halben Schwingungszeit um. Credit U. Reichert S u W [1]. Fig.2 zeigt beide Polarisationen h+ oben und hx unten. Die Zeit läuft von links nach rechts. (Credit: K. Riles [3]) Um Informationen über die Quelle zu erhalten, kehren wir zur inhomogenen Gleichung (2) zurück. In Analogie zur Elektrodynamik lässt sich die inhomogene Gleichung durch eine Greens-Funktion lösen (10) Der Integrand läßt sich nach Multipolen entwickeln. Im Unterschied zur E-Dynamik gibt es in der Gravitation keinen Dipol-Beitrag, da es keine negativen Massen gibt. Stattdessen liefert in niedrigster Näherung der Quadrupol den dominierenden Beitrag. Um den Zusammenhang mit dem Quadrupol-Moment herzustellen, müssen wir eine Reihe von Näherungen und Annahmen machen:!) die Entfernung der Quelle vom Empfänger r ist viel größer als die Ausdehnung der Quelle r < Rsource

5 5 2) die Wellenlänge ist viel größer als die Ausdehnung der Quelle λ > Rsource. Bei dem ersten registrierten LIGO-Ereignis war v = 100 Hz und λ = c/v = 3000 km. Andererseits ist die Ausdehnung der Quelle im Allgemeinen größer als die Summe der Schwarzschildradien der Komponenten RSource > RS1 + RS2 = 220 km. Wir nehmen als Beispiel Rsource = 2000 km. Diese Bedingung ist nur knapp zu erfüllen. Realistisch ist es eher anzunehmen, dass λ und Rsource von gleicher Größenordnung oder sogar von gleicher Größe sind. Das führt dazu, dass Gravitationswellen kohärent sind, was bei ihrem Nachweis sehr vorteilhaft ist. 3) Energie und Impuls sollen lokal erhalten bleiben. In der speziellen Relativitätstheorie ist das Quadrat des Vierer-Impulses eine Invariante und für v << c ergibt sich (11) Die Invarianz von Impuls und Energie gilt in der Allg. Relativitätstheorie nicht, weil die g α β von den Werten +1 und -1 abweichen, also eine affine Geometrie statt einer pseudo-euklidischen beschreiben. Wir gehen hier davon aus, dass diese Abweichungen genügend klein bleiben, so dass (11) weiterhin näherungsweise gilt. Die Events, welche bisher beim Empfang von GW beobachtet wurden, verändern das System der Quelle. Ein Doppelsternsystem ist nach einem Merger-Prozess verschwunden und nur noch ein kompaktes Objekt (Schwarzes Loch oder Neutronenstern) vorhanden. So kann also von einer Energieerhaltung keine Rede mehr sein. Wir können uns deshalb hier nur auf stationäre und schwach gedämpfte Prozesse beschränken. Dazu erhalten wir aus Gl. (10) näherungsweise Nach Integration in Teilen folgt (12) Die Entwicklung nach Multipolen ergibt für die Gravitation das Quadrupol-Moment als wesentlichen Beitrag. Da es keine negativen Massen gibt, entfällt das Dipolmoment. Wir benutzen hier das Trägheitsmoments. Es ist wie folgt definiert (13)

6 6 wobei μ die Ruhmassendichte bedeutet. Wir können jetzt h ij durch die 3. Ableitung des Trägheitsmoments ausdrücken (14) Man beachte auch die lineare Abhängigkeit von der Entfernung. Wir messen hier die Verzerrungs- Amplitude, keinen Energiefluss. Als Beispiel für die Größe des Effekts seien 2 Neutronensterne mit 1,4 Sonnenmassen ( M = 1,4 M O) im Abstand von 20 km gegeben. Ihre Umlaufsfrequenz um den gemeinsamen Schwerpunkt beträgt 400 Hz. Sie sollen sich im Abstand von 15 Mps befinden, was etwa dem Abstand des Virgo- Haufens entspricht. Das zu erwartende Signal ist h ~ bei einer Empfangsfrequenz von 800 Hz. Man beachte, dass das Signal die Verzerrung (strain) angibt also eine unbenannte Größe ist Wie groß ist der Energiefluß [W/m 2 ] einer Gravitationswelle? Wir wollen das wie folgt abschätzen und setzen dazu h ~ und die Frequenz v =100 Hz ein. Das Ergebnis versetzt uns in Staunen F =1,6 mw/ m 2 Wenn wir etwa vergleichen mit dem Strahlungsstrom der Sonne, der auf der Erde ankommt und ca. F = 1400 W/m 2 beträgt, dann finden wir (nur) einen Unterschied von 6 Größenordnungen. Vergleichen wir jedoch die Entfernung Erde-Sonne und Erde-Virgohaufen, so sind das 12 Zehnerpotenzen. Der Energiefluß der GW, der auf der Erde ankommt, erscheint ungewöhnlich hoch. Riles vergleicht zusätzlich noch mit einer bekannten intensiven Röntgenquelle, dem Crab-Nebel, der gern als Referenz für die Intensität kosmischer Röntgenstrahlung benutzt wird. Der Röntgen-Strahlungsstrom beträgt beim Crab im Energieberich von 2 10 kev nur W/m 2. Die elektromagnetische Strahlung ist inkohärent. Aber die Quantenenergie der Photonen ist groß (kev) und damit leicht zu detektieren. Im Gegensatz dazu haben Gravitonen bei 100 Hz eine Quantenenergie von 10-9 ev. Die Strahlung ist kohärent. Bei den LIGO-Ereignissen ist die Wellenlänge der GW λ = km und die Dimension der Quelle km. GW durchdringen leicht alle Arten von Materie, was einerseits ein Vorteil ist, wenn wir Informationen von kosmischen Katastrophen bei extremer Materiedichte aus großer Entfernung empfangen wollen. Andererseits bleiben die Schwierigkeiten der Detektion bleiben bestehen; insbesondere können wir keinen Nutzen aus dem erstaunlich großen Energiefluss der GW ziehen.

7 7 3. Die Konstruktion der Interferometer Die beiden LIGO-Observatorien für Gravitationswellen bilden riesige Michelson- Interferometer. Sie bringen zwei 4 km lange Lichtwege miteinander zur Interferenz. Dabei sind die beiden rechtwinklig zueinander stehende Arme des Interferometers mit je 2 zusätzlichen Spiegel ausgestattet, welche den Lichtstrahl hin und her laufen lassen (und bilden 2 Fabry-Perot-Interferometer). Beide 4 km langen Arme sind durch 2 zusätzliche Spiegel (Reflektivität 0,99999) begrenzt und bilden jeweils eine Cavity, welche sowohl die Lichtleistung als auch den Gangunterschied der Teilstrahlen um Größenordnungen erhöht. Die Speicherzeit des Lichts in einem Interferometer-Arm beträgt ca. 1 ms. Die Lichtquelle ist ein Nd-YAG-Laser (Wellenlänge λ = 1068 nm ) mit einer ursprünglichen Leistung von 10 W. Er wird noch von unerwünschten Moden gereinigt, durch einen Strahlteiler aufgeteilt und in beide Arme des Interferometers geschickt. Tab. 1. Die Tabelle enthält die Parameter von LIGO nach ursprüglicher Planung und Konstruktion. H1 und H2 sind die beiden in Hanford aufgestellten Interferometer, L1 das von Livingston [2].

8 8 Fig. 4. Arbeiten in dem Vakuum- Rohr, in welchem das Interferometer untergebracht ist [2]. Fig. 5. Prinzip-Skizze des Laser-Interferometers. Die beiden Arme sind mit zwei zusätzlichen Spiegeln als Fabry-Perot-Interferometer ausgebildet, wobei diese Spiegel auch die Funktion von Testmassen haben [2]..

9 9 Jedes Interferometer befindet sich mit seinen Komponenten im Ultrahochvakuum, wobei ein Volumen von m 3 ausgepumpt und mit Kryopumpen auf Ultrahochvakuum gebracht werden muß. Ein besonderes Kapitel ist auch die mechanische Entkopplung des Systems von der Umgebung. Das wird mit 2 Systemen erreicht, ein äußeres, das mit hydraulischen Dämpfern arbeitet und einem inneren, welches die einzelnen optischen Komponenten isoliert. Fig.6. Äußere hydraulische Dämpfung des Interferometers [2], Credit:

10 10 Fig. 3. Fig.7. Luftaufnahmen der beiden LIGO-Observatories in Livingston/ Louisiana (oben) in Hanford/ Washington (unten). Die Umrüstung auf das Advanced LIGO System, die fast 5 Jahre in Anspruch nahm, betraf fast alle Komponenten. Das Ziel war vor allem die Unterdrückung des Photonen-Rauschens

11 11 und die Kompensation des Strahlungsdrucks. Das erste Ziel wurde durch Erhöhung der Laserleistung von 10 auf 200 W erreicht. Die zweite Aufgabe wurde gelöst durch Erhöhung der Testmasse der Spiegel, welche die Cavity abschließen von 11 kg auf 40 kg. Die Durchmesser der Spiegel wurden von 25 auf 34 cm vergrößert. Die Aufhängung an dünnen Stahldrähten wurde durch Quarzfäden ersetzt. Die Aufhängung bildet jetzt ein 5-stufiges Pendel. Durch die erheblich größere Laserleistung in den Interferometerarmen stieg die gespeicherte Leistung von 60 kw auf 1 MW. In der Folge war man genötigt, sich um eventuelle Aufwärmungen durch Absorption im System zu kümmern. Das italienisch-französische Interferometer ist nach den gleichen Prinzipien mit recht ähnlichen Maßen gebaut wie LIGO und bisher noch im Umbau auf Avanced Virgo.Es soll aber Ende 2016 messbereit sein. Das deutsche Vorhaben GEO 600 musste von vornherein mit einem (zu) kleinen Budget auskommen. Sein Bewilligungstermin lag in der Zeit kurz nach der Wiedervereinigung, als das Bundesforschungsministerium plötzlich auch für die Finanzierung der Institute in den neuen Bundesländern zuständig war. Die Armlänge der beiden Teilstrahlen von GEO 600 wurde deshalb auf 600 m begrenzt. Andererseits stand im MPI für Quantenoptik, das für Planung und Ausführung zuständig war, ein wertvolles Knowhow zur Verfügung, das von 1997 an durch Beitritt zur LIGO Scientific Cooperation auch den anderen Forschern an den internationalen Projekten der Gravitationswellenphysik zur Verfügung stand übernimmt das MPI für Gravitationsphysik in Potsdam (Albert-Einstein-Institut) die Aktivitäten des MPI für Quantenoptik in Hannover. Ein erster Testlauf zur Koinzidenz von GEO 600 und LIGO wird 2002 absolviert. Hannover liefert die höchst stabilen Nd-YAG-Laser für LIGO und steuert die Technik der Quarzfasern bei der Spiegel-Aufhängung bei fand ein gemeinsamer Testlauf von GEO 600 und Virgo statt. 4. Das erste direkte Gravitationswellensignal und zwei Folgende. Am 11 Februar 2016 gab das internationale LIGO.Team in einer offiziellen Stellungnahme und Pressekonferenz die erste wohlbestätigte und gesicherte Messung eines GW-Ereignisses bekannt. Durch Vergleich des empfangenen Signals mit einer Serie von Modell-Rechnungen des Albert-Einstein-Instituts konnte man schließen, dass es sich um die Vereinigung von zwei Schwarzen Löchern (Black Holes = BH) mit Massen von 36 und 29 Sonnenmassen gehandelt haben musste. Der Erste, der das Signal bemerkte, war Marco Draco, ein italienischer Postdoktorand, der die LIGO-Datenströme in Hannover im MPI für Gravitationsphysik überwachte. Er bemerkte am 14. September 2015 gegen 11:50 h MEZ (Sommerzeit) ein Alarmsignal des Systems. In Louisiana war es erst um 3h morgens in Washington 5h. War das ein Test-Alarm, wie er immer mal wieder ausgelöst wird und in welchen nur wenige eingeweiht waren? Aber um diese Zeit? Von dem Signal, das den Alarm ausgelöst hatte, konnte man nur sagen: Es ist zu schön, um wahr zu sein!. Einer der leitenden Wissenschaftler von LIGO sagte später, es wäre auch zu schön gewesen, um es so im System zu simulieren: das wäre nämlich verdammt

12 12 schwer. Deswegen war ihm bald klar, dass die Signale echt sein müssten. Gegen alle Zweifel und Vorsicht bestätigte sich in den folgenden Wochen, dass den Signaldn in Hanford und Louisiana tatsächlich ein reales Ereignis entsprach, das in 500 Millionen Lichtjahren Entfernung am Südhimmel stattfand. Zwei BH, größer als die stellaren Schwarzen Löcher hatten sich vereinigt. Die in der Analyse bestimmten Daten finden sich in Tab. 2. Das Ereignis hat jetzt die offizielle Bezeichnung GW Fig.8. Die drei im September, November und Dezember 2015 registrierten LIGO Events. Credit: LIGO Cooperation und Primary BH mass 36 (+5-4) solar masses Secondary BH mass 29 (±4) Final BH mass 62(+4-1) Final BH Spin 0,67 (+0,05-0,07) Luminosity distance 410 ( ) Mpc Source Redshift z 0,09 (+0,03-0,04) Chirp mass 30 Solar mass Tab.2. Die Daten des ersten mit LIGO entdeckten GW-Ereignisses. Die ganze zeitliche Dauer des Ereignisses GW betrug nur wenig mehr als 150 ms, wobei die Aufzeichnungen von Livingston und Hanford wegen der Laufweit der Welle um ca. 1 ms gegen einander verschoben waren [4].

13 13 Ein zweites Ereignis GW wurde nach Filterung mit einem Hz Bandpass in den Daten vom Dezember 2015 gefunden (online matched filtering) und durch eine zweite nachträgliche Filterung bestätigt. Die Signifikanz wurde hoch eingeschätzt. Die Unsicherheit, es könnte sich um ein Untergrundrauschen handeln, wurde mit einer Wahrscheinlichkeit von eins in Jahren angegeben. Das Ereignis passierte LIGO in einer Sekunde und änderte dabei die Frequenz um 55 Hz. Fig. 9. GW Oberste Zeile: die gemessenen Signale von Hanford /Washington und Livinston/Louisiana, die um 10 ms zueinander versetzt sind. Zweite Reihe von oben: Computer-Simulation der Signale. Dritte Reihe von oben: Der Rauschuntergrund. Unterste Zeile: Die Frequenzänderung während des Ereignisses zur Bestimmung der Chirp Frequency = dν/dt. [4] Primary BH mass 14,2 (+8,3-1,7) Secondary BH mass 7,5 ±2,3 Total BH mass 21,8 (+5,9-1,7)- Final BH mass 20.8 (+6,1-1,7) Radiated GW energy 1,0 ±0,2 Peak juminosity 3,3 (+0,5-1,6) Final BH spin 0,74

14 14 Luminosity distance 140 ( ) Mpc Source redshift 0,09 (+0,03-0,04) Chirp mass 8,9 ±0,3 Tab. 3. GW Die an Hand von Modellrechnungen ermittelten Daten [6].. Fig. 10. GW OberstZeile: Die Signale in beiden Detektoren, die zeitlich um 1,1 ms zueinander verschoben sind. Zweite Zeile von oben: Akkumuliertes Signal-zu-Rausch- Verhältnis. Dritte Zeile: Signal-zu-Rauschen im zeitlichen Verhalten, Unterste Zeile: Frequenzänderung während des Ereignisses [6]. Wir schließen den Aufsatz mit einem kurzen Blick auf die Astrophysik, welche durch die GW einen neuen Beobachtungskanal gewonnen hat [5]. Denn es ist nun im Prinzip möglich, einen direkten Blick in die Vereinigung und die Nachschwingungen von BH Löchern zu erhalten, ohne Störung oder Abschirmung durch die Strahlung eines heißen Plasmas. Die GW sind unabhängig von der elektromagnetischen Wechselwirkung und bilden somit einen unabhängigen Kanal, der nur auf Ereignisse starker Gravitation anspricht. Wie häufig ähnliche Ereignisse mit BH oder Neutronensternen am Ende sind, wird sich in naher Zukunft entscheiden, wenn sich eine Statistik der Ereignisse aufstellen läßt. Immerhin konnten in reichlich 2 Monaten zwei bestätigte Ereignisse und ein Vermutetes nachgewiesen werden.

15 15 5. Anhang. Newtonsche Gravitation. Chirp.Masse Wir wollen am Schluss die BH-Doppelsterne noch durch ein paar elementare physikalische Betrachtungen veranschaulichen. Die Anregungen dazu verdanke ich den Arbeiten von H. Mathur [8] und J. Bland-Hawthorn & R. Sudiwala [9]. Zwei Massen M1 und M2 umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Mit der reduzierten Masse läßt sich die Bewegungsgleichung (in der Newtonschen Gravitation) wie folgt schreiben oder A1 A2 Verdeutlichung durch ein Zahlenbeispiel: M1 + M2 = 20 Sonnenmassen, Summe der großen Halbachsen R1 + R2 = 200 km Dann wird die Frequenz v = 92 Hz. Achtung: LIGO würde die doppelte Frequenz messen, weil es auf die Frequenz des Quadrupols anspricht. Für größere Entfernungen der beiden (Punkt-)Massen sind Werte der Frequenzen bzw. Umlaufszeiten in der Tabelle angegeben (R 1 + R 2 ) km v Hz 92 2,91 92 mhz 2,91 mhz 0,0919 mhz T sek 10,8 sek 434 s = 7, s = min T Stunden 3 Stunden Tab. 9. Umlaufsfrequenzen ind Zeiten von zwei Massen M1 = M2 = 20 solaren Massen Neben der Frequenz v ist auch die zeitliche Änderung der Frequenz direkt meßbar, die sogenannte Chirp-Frequenz. Mit Hilfe von Frequenz und Chirpfrequenz lässt sich eine Masse ableiten, die Chirp-Masse [4]:

16 16 A3 Wenn M1 = M2 ist, wird die Chirp-Masse besonders einfach Wie man sieht, ist die Chirp-Masse so etwas wie eine mittlere Masse, und ws wichtig ist: Sie ist Modell unabhängig. Im Folgenden skizzieren wir die elementare aber etwas umständliche Ableitung von A3. Wir gehen von der Gesamtenergie des Binärsystems in Newtonscher Gravitation aus A4 Wir fügen noch die Bewegungsgleichung hinzu Hier ist µ die reduzierte Masse des Systems. Setzt man sie ein und löst nach auf, so erhält man A5 Da R1 und R2 nicht direkt meßbar sind, eliminieren wir sie mit der Gleichung A6 Aus der Gesamtenergie und bekommen Daraus leiten wir die zeitliche Änderung ab A7

17 17 A8 Die Energieänderung muss gleich der Strahlungsleistung der Abstrahlung von GW sein A9 Die 6. Potenz der Frequenz kommt vom Quadrat der dritten Trägheitsmoments Ableitung des Wir erinnern uns dabei an die Strahlungsleistung eines elektrischen Dipols, welche das Quadrat der zweiten Ableitung des Dipolmoments enthält und auf die 4. Potenz der Frequenz führt. Die Konstante C = 32/5 A11 stammt aus der strengen relativistischen Ableitung. Mit diesen Vorgaben und der Eliminierung von (R1 + R2) erhalten wir für die Strahlungsleistung Durch Gleichsetzen A12 bekommt man auf der rechten und linken Seite etwas umständliche Ausdrücke. Man sammelt die Massenfunktionen links. Die resultierende Massenfunktion hat noch nicht die Dimension einer Masse. Dazu potenzieren wir ( Zähler und Nenner!) auf beiden Seiten mit 3/5 und erhalten den gesuchten Ausdruck für die Chirp-Masse A13

18 18 Siehe auch in Gl. A3 oben den vollständigen Ausdruck 6. Literatur [1] Sterne u. Weltraum 4, 2016, S.24 [2] LIGO: An overview of detector upgrades. [3] K. Riles. Gravitational Waves. arxiv: [4] B.P. Abbott et al. Observation of gravitational waver from a binary black hole. Phys. Rev. Lett. 116, , 2016 [5] Emanuelle Berti: The first sound of merging black holes, Physics Viewpoint. American Physical Society. 15. Febr [6] B.P. Abbott et al. GW Observation of Gravitational Waves from a Binary 22- Solar-Mass Black Hole Coalescence. Phys. Rev. Lett. 116, [7] MPI f. Radioastronomie. [8] H. Mathur: An analysis of the LIGO discoverybased on Introductory Physics. ArchiV: [9] J. Bland-Hawthorn and R. Sudiwala. Student project:of spinning coins and merging black holes. archxiv:

19 19

Gravitationswellen & -strahlung. Seminarvortrag zur Vorlesung Allgemeine Relativitätstheorie, Jens P. Herwig, 17. März 2010

Gravitationswellen & -strahlung. Seminarvortrag zur Vorlesung Allgemeine Relativitätstheorie, Jens P. Herwig, 17. März 2010 , Der Effekt der Raumstauchung ist so klein, dass man Gravitationswellen wohl nie beobachten wird (A. Einstein) - Inhalt 1. Was sind Gravitationswellen und warum sind sie für uns wichtig? 2. Wo entstehen

Mehr

Laserinterferometer. Quadrupoleigenschaft der Wellen Michelson-Interferometer! (bekannt als empfindliches Instrument zur Messung von Längenänderungen)

Laserinterferometer. Quadrupoleigenschaft der Wellen Michelson-Interferometer! (bekannt als empfindliches Instrument zur Messung von Längenänderungen) Laserinterferometer Quadrupoleigenschaft der Wellen Michelson-Interferometer! (bekannt als empfindliches Instrument zur Messung von Längenänderungen) Vorschlag als Gravitationswellendetektor bereits in

Mehr

Beobachtung von Gravitationswellen

Beobachtung von Gravitationswellen Beobachtung von Gravitationswellen Johannes Hölzl johannes.hoelzl@sternwarte.uni-erlangen.de Uni Erlangen-Nürnberg Allgemeine Relativitätstheorie 24. Juli 2009 Johannes Hölzl (FAU) Gravitationswellen 24.

Mehr

Michelson Interferometer: Aufbau und Anwendungen. 21. Mai 2015

Michelson Interferometer: Aufbau und Anwendungen. 21. Mai 2015 Michelson Interferometer: Aufbau und Anwendungen 1. Mai 015 1 Prinzipieller Aufbau eines Michelson Interferometers Interferenz zweier ebener elektromagnetischer Wellen gleicher Frequenz, aber unterschiedlicher

Mehr

Gravitationswellen. Der Klang des Universums

Gravitationswellen. Der Klang des Universums Gravitationswellen Der Klang des Universums Schülervorlesung: Einstein und der Kosmos Physikalischer Verein, Frankfurt a.m. 2004 Peter Aufmuth Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)

Mehr

Gigantische Explosionen

Gigantische Explosionen Gigantische Explosionen Gammaastronomie - das Universum bei höchsten Energien Gernot Maier Credit: Stephane Vetter (Nuits sacrees) Kollidierende Galaxien Licht = Elektromagnetische Strahlung Welle Teilchen

Mehr

Gravitationswellenastronomie

Gravitationswellenastronomie Gravitationswellenastronomie Gravitationswellenastronomie Andreas Wetscherek Betreuer: Dr. Wolfram Schmidt Albert Einstein (1879-1955) 1 / 29 Ein Gedicht Ein Gedicht Oh Gravity Wave, No searcher has yet

Mehr

Formulierung einer relativistisch invarianten Definition der Energie von Gravitationswellen - ein unerwarteter Zusammenhang zur Quantenmechanik

Formulierung einer relativistisch invarianten Definition der Energie von Gravitationswellen - ein unerwarteter Zusammenhang zur Quantenmechanik Formulierung einer relativistisch invarianten Definition der Energie von Gravitationswellen - ein unerwarteter Zusammenhang zur Quantenmechanik Von Torsten Pieper Mannheim 11. November 2013 Zusammenfassung

Mehr

Einführung in die Physik der Neutronensterne. I. Sagert Institut für Theoretische Physik/ Astrophysik Goethe Universität, Frankfurt am Main

Einführung in die Physik der Neutronensterne. I. Sagert Institut für Theoretische Physik/ Astrophysik Goethe Universität, Frankfurt am Main Einführung in die Physik der Neutronensterne I. Sagert Institut für Theoretische Physik/ Astrophysik Goethe Universität, Frankfurt am Main Leben und Sterben von Sternen Supernova Geburt eines Neutronensterns

Mehr

Michelson - Interferometer

Michelson - Interferometer Michelson - Interferometer Matthias Lütgens 9. April 2005 Partner: Christoph Mahnke Betreuer: Dr. Enenkel Datum der Versuchsdurchführung: 5. April 2005 0.1 Ziel Experimentelle Nutzung des Michelson-Interferometers

Mehr

Welle-Teilchen-Dualismus am Beispiel der

Welle-Teilchen-Dualismus am Beispiel der 1 Welle-Teilchen-Dualismus Tatzel Welle-Teilchen-Dualismus am Beispiel der wechselwirkungsfreien Messung : 1. Der Aufbau des Mach-Zehnder-Interferometers. 2. Grundidee der wechselwirkungsfreien Messung.

Mehr

Protokoll zum Anfängerpraktikum

Protokoll zum Anfängerpraktikum Protokoll zum Anfängerpraktikum Michelson Interferometer Gruppe 2, Team 5 Sebastian Korff Frerich Max 26.06.06 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung -3-1.1 Allgemeines -3-1.2 Funktionsweise -4-1.3 Relative

Mehr

im Zyklus: Experimental Gravitation Burkhard Zink Theoretische Astrophysik Universität Tübingen

im Zyklus: Experimental Gravitation Burkhard Zink Theoretische Astrophysik Universität Tübingen im Zyklus: Experimental Gravitation Burkhard Zink Theoretische Astrophysik Universität Tübingen Verschmelzung von Neutronensternen Verschmelzung Schwarzer Löcher Neutronenstern-Oszillationen Gamma-ray

Mehr

Längeneinheit und Längenmessung - Deutschlands nationales Metrologieinstitut

Längeneinheit und Längenmessung - Deutschlands nationales Metrologieinstitut Längeneinheit und Längenmessung - Deutschlands nationales Metrologieinstitut - 1 - - 2 - Längenmessung ist Zeitmessung Wie weit ist ein Gewitter weg? Donner breitet sich mit Schallgeschwindigkeit v 343

Mehr

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR.

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Messung von c und e/m Autor: Noé Lutz Assistent:

Mehr

c f 10. Grundlagen der Funktechnik 10.1 Elektromagnetische Wellen

c f 10. Grundlagen der Funktechnik 10.1 Elektromagnetische Wellen 10.1 Elektromagnetische Wellen Ein Strom mit einer Frequenz f größer als 30kHz neigt dazu eine elektromagnetische Welle zu produzieren. Eine elektromagnetische Welle ist eine Kombination aus sich verändernden

Mehr

Interferometer OPL 29

Interferometer OPL 29 Interferometer OPL 29 Material: 1 Interferometer nach Michelson DL408-2I 1 Rundfuß mit Klemmsäule DS100-1R Theoretische Grundlagen: Beim Interferometer nach Michelson wird das von der Lichtquelle L kommende

Mehr

Gravitationswellen Gezeitenwellen, die sich mit c ausbreiten. Max Camenzind Senioren Uni Würzburg Sommer 2015

Gravitationswellen Gezeitenwellen, die sich mit c ausbreiten. Max Camenzind Senioren Uni Würzburg Sommer 2015 Gravitationswellen Gezeitenwellen, die sich mit c ausbreiten Max Camenzind Senioren Uni Würzburg Sommer 2015 Aktuell: Mission Pluto 14.7.2015 @ 12.500 km New Horizons trifft Pluto 14.7.15 Hubble's view

Mehr

Physik 4. Felder Aufgaben Anhang

Physik 4. Felder Aufgaben Anhang Physik 4 Die meisten Teile von Physik 1-4 (MB/Diplom) sind in Physik 1 und Physik 2 (MB/Bachelor) eingegangen. Kapitel 2 von Physik 4 ist der Bachelor-Schere zum Opfer gefallen und findet sich hier: Felder

Mehr

Physikalisches Praktikum II Bachelor Physikalische Technik: Lasertechnik Prof. Dr. H.-Ch. Mertins, MSc. M. Gilbert

Physikalisches Praktikum II Bachelor Physikalische Technik: Lasertechnik Prof. Dr. H.-Ch. Mertins, MSc. M. Gilbert Physikalisches Praktikum II Bachelor Physikalische Technik: Lasertechnik Prof. Dr. H.-Ch. Mertins, MSc. M. Gilbert O07 Michelson-Interferometer (Pr_PhII_O07_Michelson_7, 5.10.015) 1.. Name Matr. Nr. Gruppe

Mehr

Versuch 35: Speckle. F-Praktikum Versuch 35: Speckle N. Lindlein

Versuch 35: Speckle. F-Praktikum Versuch 35: Speckle N. Lindlein Versuch 35: Speckle Norbert Lindlein nstitut für Optik, nformation und Photonik (Max-Planck-Forschungsgruppe) Universität Erlangen-Nürnberg Staudtstr. 7/B, D-958 Erlangen E-mail: norbert.lindlein@optik.uni-erlangen.de

Mehr

Vortrag 2: Kohärenz VON JANIK UND JONAS

Vortrag 2: Kohärenz VON JANIK UND JONAS Vortrag 2: Kohärenz VON JANIK UND JONAS Vortrag 2: Kohärenz Inhalt: Kohärenz im Allgemeinen Kohärenzlänge Kohärenzbedingungen Zeitliche Kohärenz Räumliche Kohärenz MICHELSON Interferometer zum Nachweis

Mehr

Physikalischen Gesetze der Informationsverarbeitung

Physikalischen Gesetze der Informationsverarbeitung Physikalischen Gesetze der Informationsverarbeitung Ildar Klassen 4. Juli 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 1.1 Mooresche Gesetzt........................ 2 1.2 Was ist Information/Informationsverarbeitung?........

Mehr

Teilchen sichtbar machen

Teilchen sichtbar machen Teilchen sichtbar machen PD Dr. M. Weber Albert Einstein Center for Fundamental Physics Laboratorium für Hochenergiephysik Physikalisches Institut Universität Bern 1 PD Dr. M. Weber Physik Masterclasses

Mehr

O10 PhysikalischesGrundpraktikum

O10 PhysikalischesGrundpraktikum O10 PhysikalischesGrundpraktikum Abteilung Optik Michelson-Interferometer 1 Lernziele Aufbau und Funktionsweise von Interferometern, Räumliche und zeitliche Kohärenz, Kohärenzeigenschaften verschiedener

Mehr

Dieter Suter - 337 - Physik B3

Dieter Suter - 337 - Physik B3 Dieter Suter - 337 - Physik B3 6.6 Interferenz 6.6.1 Linearität für Felder, nicht für Intensitäten Wie mehrfach betont sind die Maxwell Gleichungen oder auch andere Wellengleichungen lineare Gleichungen

Mehr

Atomic Force Microscopy

Atomic Force Microscopy 1 Gruppe Nummer 103 29.4.2009 Peter Jaschke Gerd Meisl Atomic Force Microscopy Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 2 2. Theorie... 2 3. Ergebnisse und Fazit... 4 2 1. Einleitung Die Atomic Force Microscopy

Mehr

Laserinterferometrie

Laserinterferometrie Laserinterferometrie Seminar: Wechselwirkung intensiver Laser- und Ionenstrahlen mit Materie Marco Möller 29.05.2008 1 of 22 Marco Möller Laserinterferometrie Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Doppelspalt

Mehr

Radioaktivität II. Gamma Absorption. (Lehrer AB) Abstract:

Radioaktivität II. Gamma Absorption. (Lehrer AB) Abstract: Radioaktivität II Gamma Absorption (Lehrer AB) Abstract: Den SchülerInnen soll der Umgang mit radioaktiven Stoffen nähergebracht werden. Im Rahmen dieses Versuches nehmen die SchülerInnen Messwerte eines

Mehr

Licht + Licht = Dunkelheit? Das Mach-Zehnderund das Michelson-Interferometer

Licht + Licht = Dunkelheit? Das Mach-Zehnderund das Michelson-Interferometer Licht + Licht = Dunkelheit? Das Mach-Zehnderund das Michelson-Interferometer Inhalt 1. Grundlagen 1.1 Interferenz 1.2 Das Mach-Zehnder- und das Michelson-Interferometer 1.3 Lichtgeschwindigkeit und Brechzahl

Mehr

Wechselstrom (Widerstand von Kondensator, Spule, Ohmscher Widerst.) Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen (Hertzscher Dipol)

Wechselstrom (Widerstand von Kondensator, Spule, Ohmscher Widerst.) Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen (Hertzscher Dipol) Heutiges Programm: 1 Wechselstrom (Widerstand von Kondensator, Spule, Ohmscher Widerst.) Elektrischer Schwingkreis Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen (Hertzscher Dipol) Elektromagnetische Wellen

Mehr

5.8.8 Michelson-Interferometer ******

5.8.8 Michelson-Interferometer ****** 5.8.8 ****** Motiation Ein wird mit Laser- bzw. mit Glühlampenlicht betrieben. Durch Verschieben eines der beiden Spiegel werden Intensitätsmaxima beobachtet. Experiment S 0 L S S G Abbildung : Aufsicht

Mehr

08 Aufgaben zur Wellenoptik

08 Aufgaben zur Wellenoptik 1Profilkurs Physik ÜA 08 Aufgaben zur Wellenoptik 2011 Seite 1 A Überlagerung zweier Kreiswellen Aufgabe A 1 08 Aufgaben zur Wellenoptik Zwei Lautsprecher schwingen mit f = 15 khz und befinden sich im

Mehr

Die Keplerschen Gesetze

Die Keplerschen Gesetze Die Keplerschen Gesetze Franz Embacher Fakultät für Physik der Universität Wien Didaktik der Astronomie, Sommersemester 009 http://homepage.univie.ac.at/franz.embacher/lehre/didaktikastronomie/ss009/ 1

Mehr

Moderne Themen der Physik. Photonik. Dr. Axel Heuer. Exp. Quantenphysik, Universität Potsdam, Germany

Moderne Themen der Physik. Photonik. Dr. Axel Heuer. Exp. Quantenphysik, Universität Potsdam, Germany Moderne Themen der Physik Photonik Dr. Axel Heuer Exp. Quantenphysik, Universität Potsdam, Germany Übersicht 1. Historisches und Grundlagen 2. Hochleistungslaser 3. Diodenlaser 4. Einzelne Photonen 2 LASER

Mehr

Was ist Gravitation?

Was ist Gravitation? Was ist Gravitation? Über die Einheit fundamentaler Wechselwirkungen Hans Peter Nilles Physikalisches Institut Universität Bonn Was ist Gravitation, Stuttgart, November 2010 p. 1/19 Wie gewiss ist Wissen?...die

Mehr

31-1. R.W. Pohl, Bd. III (Optik) Mayer-Kuckuck, Atomphysik Lasertechnik, eine Einführung (Physik-Bibliothek).

31-1. R.W. Pohl, Bd. III (Optik) Mayer-Kuckuck, Atomphysik Lasertechnik, eine Einführung (Physik-Bibliothek). 31-1 MICHELSON-INTERFEROMETER Vorbereitung Michelson-Interferometer, Michelson-Experiment zur Äthertheorie und Konsequenzen, Wechselwirkung von sichtbarem Licht mit Materie (qualitativ: spontane und stimulierte

Mehr

Polarimetrie. I p I u. teilweise polarisiert. Polarimetrie

Polarimetrie. I p I u. teilweise polarisiert. Polarimetrie E B z I I p I u I I p 2 I u teilweise polarisiert unpolarisiertes Licht: Licht transversale, elektromagnetische Welle Schwingung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung elektr. Feldstärke E und magnet. Feldstärke

Mehr

Allg. u. Anorg. Chemie

Allg. u. Anorg. Chemie Allg. u. Anorg. Chemie Übungsaufgaben Atommodell SoSe 2014, Amadeu Daten: h=6,6 10-34 J.s, C=3 10 8 m/s. 1) Stellen Sie das klassische Modell für die elektromagnetische Strahlen graphisch dar. Erklären

Mehr

Transformation der Anregungsenergie zwischen Bezugssystemen.

Transformation der Anregungsenergie zwischen Bezugssystemen. Einsteins Relativitätstheorie kontra klassische Mechanik Paul Marmet übersetzt von Mathias Hüfner Kapitel Zwei letzte Durchsicht 01.08.12 Transformation der Anregungsenergie zwischen Bezugssystemen. 2.1

Mehr

Moderne Physik: Elementarteilchenphysik, Astroteilchenphysik, Kosmologie

Moderne Physik: Elementarteilchenphysik, Astroteilchenphysik, Kosmologie Moderne Physik: Elementarteilchenphysik, Astroteilchenphysik, Kosmologie Ulrich Husemann Humboldt-Universität zu Berlin Sommersemester 2008 Klausur Termine Prüfungsordnung sieht zweistündige Klausur vor

Mehr

Die Physik Albert Einsteins im Schülerlabor. Dr. Thomas Trefzger Jörg Kühnel Universität Mainz

Die Physik Albert Einsteins im Schülerlabor. Dr. Thomas Trefzger Jörg Kühnel Universität Mainz Die Physik Albert Einsteins im Schülerlabor Dr. Thomas Trefzger Jörg Kühnel Universität Mainz Einsteinjahr 2005 KinderUni Wissenschaftsmarkt 2005, zweitägige Veranstaltung der Uni mit 20.000 Besuchern

Mehr

D = 10 mm δ = 5 mm a = 0, 1 m L = 1, 5 m λ i = 0, 4 W/mK ϑ 0 = 130 C ϑ L = 30 C α W = 20 W/m 2 K ɛ 0 = 0, 8 ɛ W = 0, 2

D = 10 mm δ = 5 mm a = 0, 1 m L = 1, 5 m λ i = 0, 4 W/mK ϑ 0 = 130 C ϑ L = 30 C α W = 20 W/m 2 K ɛ 0 = 0, 8 ɛ W = 0, 2 Seminargruppe WuSt Aufgabe.: Kabelkanal (ehemalige Vordiplom-Aufgabe) In einem horizontalen hohlen Kabelkanal der Länge L mit einem quadratischen Querschnitt der Seitenlänge a verläuft in Längsrichtung

Mehr

IU3. Modul Universalkonstanten. Lichtgeschwindigkeit

IU3. Modul Universalkonstanten. Lichtgeschwindigkeit IU3 Modul Universalkonstanten Lichtgeschwindigkeit Die Vakuumlichtgeschwindigkeit beträgt etwa c 3.0 10 8 m/s. Sie ist eine Naturkonstante und soll in diesem Versuch bestimmt werden. Weiterhin wollen wir

Mehr

Physikalisches Praktikum 4. Semester

Physikalisches Praktikum 4. Semester Torsten Leddig 18.Mai 2005 Mathias Arbeiter Betreuer: Dr.Enenkel Physikalisches Praktikum 4. Semester - Michelson Inteferometer - 1 1 Vorbetrachtung: zwei wellen heißen kohärent wenn sie bis auf eine Phase

Mehr

Der schwingende Dipol (Hertzscher Dipol): Experimentalphysik I/II für Studierende der Biologie und Zahnmedizin Caren Hagner V6 17.01.

Der schwingende Dipol (Hertzscher Dipol): Experimentalphysik I/II für Studierende der Biologie und Zahnmedizin Caren Hagner V6 17.01. Der schwingende Dipol (Hertzscher Dipol): 1 Dipolachse Ablösung der elektromagnetischen Wellen vom Dipol 2 Dipolachse KEINE Abstrahlung in Richtung der Dipolachse Maximale Abstrahlung senkrecht zur Dipolachse

Mehr

MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR GRAVITATIONSPHYSIK ALBERT-EINSTEIN-INSTITUT

MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR GRAVITATIONSPHYSIK ALBERT-EINSTEIN-INSTITUT MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR GRAVITATIONSPHYSIK ALBERT-EINSTEIN-INSTITUT Presseinformation Hannover, 12. August 2010 Deutsche und US-amerikanische Amateurwissenschaftler entdecken mit Einstein@Home einen neuen

Mehr

07.03.2015. Stromkreis aus Kondensator und Spule. U c =U L

07.03.2015. Stromkreis aus Kondensator und Spule. U c =U L 1 Stromkreis aus Kondensator und Spule 0 U c =U L -1 1 2 Elektrischer Schwingkreis 1 0 Volt 0,5 U = L I& U = 1/ C Q 1/ C Q = L Q& Einheit 1 Volt Spule 1 Volt Kondensator 1 Volt Schwingungsgleichung 3 Schwingkreis

Mehr

Seiko Instruments GmbH NanoTechnology

Seiko Instruments GmbH NanoTechnology Seiko Instruments GmbH NanoTechnology Röntgenfluoreszenz Analyse Eine Beschreibung der Röntgenfluoreszenzanalysetechnik mit Beispielen. 1. Prinzip Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, ähnlich

Mehr

Institut für Elektrische Messtechnik und Messignalverarbeitung. Laser-Messtechnik

Institut für Elektrische Messtechnik und Messignalverarbeitung. Laser-Messtechnik Strahlungsquellen Laser-Messtechnik Thermische Strahlungsquellen [typ. kont.; f(t)] Fluoreszenz / Lumineszenzstrahler [typ. Linienspektrum; Energieniv.] Laser Gasentladungslampen, Leuchtstoffröhren Halbleiter-Dioden

Mehr

Michelson Interferometer zur Wegmessung mit Komponenten aus dem 3D Drucker

Michelson Interferometer zur Wegmessung mit Komponenten aus dem 3D Drucker Michelson Interferometer zur Wegmessung mit Komponenten aus dem 3D Drucker Dieses Projekt wurde mit Unterstützung realisiert. Unterstützung durch: Projektarbeit : UNI Hannover, Hannoversches Zentrum für

Mehr

K2 MATHEMATIK KLAUSUR. Aufgabe PT WTA WTGS Darst. Gesamtpunktzahl Punkte (max) 28 15 15 2 60 Punkte Notenpunkte

K2 MATHEMATIK KLAUSUR. Aufgabe PT WTA WTGS Darst. Gesamtpunktzahl Punkte (max) 28 15 15 2 60 Punkte Notenpunkte K2 MATHEMATIK KLAUSUR 26.2.24 Aufgabe PT WTA WTGS Darst. Gesamtpunktzahl Punkte (max 28 5 5 2 6 Punkte Notenpunkte PT 2 3 4 5 6 7 8 9 P. (max 2 2 2 4 5 3 3 4 3 Punkte WT Ana A.a b A.c Summe P. (max 7 5

Mehr

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR.

DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Physiklabor 4 Michel Kaltenrieder 10. Februar

Mehr

Laser B Versuch P2-23,24,25

Laser B Versuch P2-23,24,25 Vorbereitung Laser B Versuch P2-23,24,25 Iris Conradi und Melanie Hauck Gruppe Mo-02 20. Mai 2011 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Fouriertransformation 3 2 Michelson-Interferometer 4 2.1 Magnetostriktion...............................

Mehr

Planspiegelinterferometer

Planspiegelinterferometer B Planspiegelinterferometer Das Planspiegelinterferometer des ZLM 700 stellt für viele spezielle linear-messtechnische Aufgaben, die eine höhere Auflösung verlangen, eine optimale Lösung dar. Bei der Weg

Mehr

Fotoeffekt 1. Fotoeffekt. auch: äußerer lichtelektrischer Effekt, äußerer Fotoeffekt

Fotoeffekt 1. Fotoeffekt. auch: äußerer lichtelektrischer Effekt, äußerer Fotoeffekt Fotoeffekt 1 Versuch: Fotoeffekt auch: äußerer lichtelektrischer Effekt, äußerer Fotoeffekt Vorbereitung: Platte gut abschmirgeln Mit Ladungslöffel negativ aufladen. Durchführungen: 1. Licht einer Quecksilberdampflampe

Mehr

Der Big Bang Was sagt die Relativitätstheorie über den Anfang unseres Universums?

Der Big Bang Was sagt die Relativitätstheorie über den Anfang unseres Universums? Der Big Bang Was sagt die Relativitätstheorie über den Anfang unseres Universums? Wir leben in einem Universum, das den Gesetzen der von Einstein gegründeten Relativitätstheorie gehorcht. Im letzten Jahrhundert

Mehr

Kreisprozesse und Wärmekraftmaschinen: Wie ein Gas Arbeit verrichtet

Kreisprozesse und Wärmekraftmaschinen: Wie ein Gas Arbeit verrichtet Kreisprozesse und Wärmekraftmaschinen: Wie ein Gas Arbeit verrichtet Unterrichtsmaterial - schriftliche Informationen zu Gasen für Studierende - Folien Fach Schultyp: Vorkenntnisse: Bearbeitungsdauer Thermodynamik

Mehr

Gitterherstellung und Polarisation

Gitterherstellung und Polarisation Versuch 1: Gitterherstellung und Polarisation Bei diesem Versuch wollen wir untersuchen wie man durch Überlagerung von zwei ebenen Wellen Gttterstrukturen erzeugen kann. Im zweiten Teil wird die Sichtbarkeit

Mehr

E1 Mechanik Lösungen zu Übungsblatt 3

E1 Mechanik Lösungen zu Übungsblatt 3 Ludwig Maximilians Universität München Fakultät für Physik E1 Mechanik en zu Übungsblatt 3 WS 014 / 015 Prof. Dr. Hermann Gaub Aufgabe 1 Sonnensystem Abstände innerhalb des Sonnensystems werden häufig

Mehr

Inelastische Lichtstreuung. Ramanspektroskopie

Inelastische Lichtstreuung. Ramanspektroskopie Inelastische Lichtstreuung Ramanspektroskopie Geschichte / Historisches 1920er Forschung von Wechselwirkung der Materie mit Elektromagnetischer-Strahlung 1923 Compton Effekt (Röntgen Photonen) Hypothese

Mehr

Trägheit, Masse, Kraft Eine systematische Grundlegung der Dynamik

Trägheit, Masse, Kraft Eine systematische Grundlegung der Dynamik Trägheit, Masse, Kraft Eine systematische Grundlegung der Dynamik Die grundlegenden Gesetze der Physik sind Verallgemeinerungen (manchmal auch Extrapolationen) von hinreichend häufigen und zuverlässigen

Mehr

22 Optische Spektroskopie; elektromagnetisches Spektrum

22 Optische Spektroskopie; elektromagnetisches Spektrum 22 Optische Spektroskopie; elektromagnetisches Spektrum Messung der Wellenlänge von Licht mithilfedes optischen Gitters Versuch: Um das Spektrum einer Lichtquelle, hier einer Kohlenbogenlampe, aufzunehmen

Mehr

Urknall im Tunnel: Urknall im Tunnel: das Large Hadron Collider Projekt VDI GMA-Kongress Baden-Baden, 12. Juni 2007 S.Bethke, MPI für Physik, München

Urknall im Tunnel: Urknall im Tunnel: das Large Hadron Collider Projekt VDI GMA-Kongress Baden-Baden, 12. Juni 2007 S.Bethke, MPI für Physik, München Urknall im Tunnel: Urknall im Tunnel: das Large Hadron Collider Projekt VDI GMA-Kongress Baden-Baden, 12. Juni 2007 S.Bethke, MPI für Physik, München 1 Urknall im Tunnel: das Large Hadron Collider Projekt

Mehr

Mathematische Modellierung des Gaußgewehrs (Coilgun)

Mathematische Modellierung des Gaußgewehrs (Coilgun) Mathematische Modellierung des Gaußgewehrs (Coilgun) Alexios Aivaliotis, Christopher Rieser 30. Juni 2013 1 1 Beschreibung des Projekts In dieser Arbeit beschreiben wir die physikalische und mathematische

Mehr

FT-IR-Spektroskopie. Jean-Pierre Lindner Thies Nolte

FT-IR-Spektroskopie. Jean-Pierre Lindner Thies Nolte FT-IR-Spektroskopie Jean-Pierre Lindner Thies Nolte Übersicht - Aufbau und Funktionsweise eines FT-IR- Spektrometers - Beispiele verschiedener Anwendungen - Apparativer Versuch Aufbau eines FT-IR-Spektrometers

Mehr

Polarisation und Doppelbrechung

Polarisation und Doppelbrechung Fortgeschrittenen Praktikum Technische Universita t Darmstadt Betreuer: Dr. Mathias Sinther Durchfu hrung: 06.07.2009 Abgabe: 28.07.2009 Versuch A 3.3 Polarisation und Doppelbrechung Oliver Bitterling

Mehr

Linsen und Linsensysteme

Linsen und Linsensysteme 1 Ziele Linsen und Linsensysteme Sie werden hier die Brennweiten von Linsen und Linsensystemen bestimmen und dabei lernen, wie Brillen, Teleobjektive und andere optische Geräte funktionieren. Sie werden

Mehr

Ausdehnung des Nahfeldes nur durch Strukturgrösse limitiert

Ausdehnung des Nahfeldes nur durch Strukturgrösse limitiert 6.2.2 Streulicht- Nahfeldmikroskop Beleuchtung einer sub-wellenlängen grossen streuenden Struktur (Spitze) Streulicht hat Nahfeld-Komponenten Detektion im Fernfeld Vorteile: Ausdehnung des Nahfeldes nur

Mehr

Innere Reibung von Gasen

Innere Reibung von Gasen Blatt: 1 Aufgabe Bestimmen Sie die Viskosität η von Gasen aus der Messung der Strömung durch Kapillaren. Berechnen Sie aus den Messergebnissen für jedes Gas die Sutherland-Konstante C, die effektiven Moleküldurchmesser

Mehr

400 - Mikrowellen. 1. Aufgaben. 2. Grundlagen

400 - Mikrowellen. 1. Aufgaben. 2. Grundlagen 400 - Mikrowellen 1. Aufgaben 1.1 Überzeugen Sie sich qualitativ von der Richtstrahlcharakteristik des Hornstrahlers. Messen Sie die Abhängigkeit der empfangenen Mikrowellenleistung vom Abstand zum Sender

Mehr

PO - Doppelbrechung und elliptisch polarisiertes Licht Blockpraktikum Herbst 2005

PO - Doppelbrechung und elliptisch polarisiertes Licht Blockpraktikum Herbst 2005 PO - Doppelbrechung und elliptisch polarisiertes Licht Blockpraktikum Herbst 00 Assistent Florian Jessen Tübingen, den. Oktober 00 1 Vorwort In diesem Versuch ging es um das Phänomen der Doppelbrechung

Mehr

Kepler sche Gesetze. = GMm ; mit v = 2rπ. folgt 3. Keplersches Gesetz

Kepler sche Gesetze. = GMm ; mit v = 2rπ. folgt 3. Keplersches Gesetz Kepler sche Gesetze 1. 3. Keplersche Gesetz (a) Wie kann man das 3. Keplersche Gesetz aus physikalischen Gesetzen ableiten? Welche vereinfachenden Annahmen werden dazu gemacht? (b) Welche Verfeinerung

Mehr

Einfache Differentialgleichungen

Einfache Differentialgleichungen Differentialgleichungen (DGL) spielen in der Physik eine sehr wichtige Rolle. Im Folgenden behandeln wir die grundlegendsten Fälle 1, jeweils mit einer kurzen Herleitung der Lösung. Dann schliesst eine

Mehr

Physikalisches Praktikum

Physikalisches Praktikum Physikalisches Praktikum Versuchsbericht M13 Schwingende Saite Dozent: Prof. Dr. Hans-Ilja Rückmann email: irueckm@uni-bremen.de http: // www. praktikum. physik. uni-bremen. de Betreuer: Yannik Schädler

Mehr

2.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

2.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik 2.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik ist ein Satz über die Eigenschaften von Maschinen die Wärmeenergie Q in mechanische Energie E verwandeln. Diese Maschinen

Mehr

MS Michelson-Interferometer

MS Michelson-Interferometer MS Michelson-Interferometer Blockpraktikum Herbst 2007 (Gruppe 2b) 24. Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Grunlagen 2 1.1 Aufbau.................................... 2 1.2 Interferenzmuster...............................

Mehr

Polarimetrie - Deutschlands nationales Metrologieinstitut

Polarimetrie - Deutschlands nationales Metrologieinstitut Polarimetrie - Deutschlands nationales Metrologieinstitut - 1 - Anwendungen der Polarimetrie In vielen Bereichen wird Polarimetrie eingesetzt, um optisch aktive Substanzen nachzuweisen und deren Konzentration

Mehr

Der Bipolar-Transistor und die Emitterschaltung Gruppe B412

Der Bipolar-Transistor und die Emitterschaltung Gruppe B412 TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Der Bipolar-Transistor und die Emitterschaltung Gruppe B412 Patrick Christ und Daniel Biedermann 16.10.2009 1. INHALTSVERZEICHNIS 1. INHALTSVERZEICHNIS... 2 2. AUFGABE 1...

Mehr

Teilchen, Urknall und theoretische Physik

Teilchen, Urknall und theoretische Physik Vom Little Bang zum Big Bang Teilchen, Urknall und theoretische Physik Hendrik van Hees Fakultät für Physik Universität Bielefeld http://theory.gsi.de/ vanhees/index.html Vom Little Bang zum Big Bang p.

Mehr

Eine solche Anordnung wird auch Fabry-Pérot Interferometer genannt

Eine solche Anordnung wird auch Fabry-Pérot Interferometer genannt Interferenz in dünnen Schichten Interferieren die an dünnen Schichten reflektierten Wellen miteinander, so können diese sich je nach Dicke der Schicht und Winkel des Einfalls auslöschen oder verstärken

Mehr

Wie man sieht ist der Luftwiderstand -abgesehen von der Fahrgeschwindigkeit- nur von Werten abhängig, die sich während der Messung nicht ändern.

Wie man sieht ist der Luftwiderstand -abgesehen von der Fahrgeschwindigkeit- nur von Werten abhängig, die sich während der Messung nicht ändern. Wie hoch ist der - und Luftwiderstand eines Autos? Original s. http://www.arstechnica.de/index.html (Diese Seite bietet außer dieser Aufgabe mehr Interessantes zur Kfz-Technik) Kann man den Luftwiderstand

Mehr

34 5. FINANZMATHEMATIK

34 5. FINANZMATHEMATIK 34 5. FINANZMATHEMATIK 5. Finanzmathematik 5.1. Ein einführendes Beispiel Betrachten wir eine ganz einfache Situation. Wir haben einen Markt, wo es nur erlaubt ist, heute und in einem Monat zu handeln.

Mehr

Klassenstufe 7. Überblick,Physik im Alltag. 1. Einführung in die Physik. 2.Optik 2.1. Ausbreitung des Lichtes

Klassenstufe 7. Überblick,Physik im Alltag. 1. Einführung in die Physik. 2.Optik 2.1. Ausbreitung des Lichtes Schulinterner Lehrplan der DS Las Palmas im Fach Physik Klassenstufe 7 Lerninhalte 1. Einführung in die Physik Überblick,Physik im Alltag 2.Optik 2.1. Ausbreitung des Lichtes Eigenschaften des Lichtes,Lichtquellen,Beleuchtete

Mehr

Jenseits der Antimaterie

Jenseits der Antimaterie Jenseits der Antimaterie Das Higgs Teilchen eine Suche nach den Grenzen der Physik Peter Schleper Universität Hamburg 17.4.2012 Akademie der Wissenschaften in Hamburg Quantenphysik: kleinste Bausteine

Mehr

Elektromagnetische Welle

Elektromagnetische Welle Elektromagnetische Welle Thomas Schwotzer 31. Oktober 2013 Zusammenfassung Mobilfunk, Ortung mit GPS und vieles andere basiert auf elektromagnetischen Wellen. Wir wollen einmal sehr grob die Grundlagen

Mehr

Lichtbrechung. Wissenschaftliches Gebiet: Physikalische Eigenschaften von Licht. Film/Jahr: QED Materie, Licht und das Nichts (2005)

Lichtbrechung. Wissenschaftliches Gebiet: Physikalische Eigenschaften von Licht. Film/Jahr: QED Materie, Licht und das Nichts (2005) Lichtbrechung 1 Wissenschaftliches Gebiet: Physikalische Eigenschaften von Licht Film/Jahr: QED Materie, Licht und das Nichts (2005) Filmproduzent: Hans-Bernd Dreis, Besetzung: Prof. Schwerelos und sein

Mehr

SC Saccharimetrie. Inhaltsverzeichnis. Konstantin Sering, Moritz Stoll, Marcel Schmittfull. 25. April 2007. 1 Einführung 2

SC Saccharimetrie. Inhaltsverzeichnis. Konstantin Sering, Moritz Stoll, Marcel Schmittfull. 25. April 2007. 1 Einführung 2 SC Saccharimetrie Blockpraktikum Frühjahr 2007 25. April 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Theoretische Grundlagen 2 2.1 Geometrische Optik und Wellenoptik.......... 2 2.2 Linear polarisiertes Licht.................

Mehr

6.4. Polarisation und Doppelbrechung. Exp. 51: Doppelbrechung am Kalkspat. Dieter Suter - 389 - Physik B2. 6.4.1. Polarisation

6.4. Polarisation und Doppelbrechung. Exp. 51: Doppelbrechung am Kalkspat. Dieter Suter - 389 - Physik B2. 6.4.1. Polarisation Dieter Suter - 389 - Physik B2 6.4. Polarisation und Doppelbrechung 6.4.1. Polarisation Wie andere elektromagnetische Wellen ist Licht eine Transversalwelle. Es existieren deshalb zwei orthogonale Polarisationsrichtungen.

Mehr

Lösungen zum Niedersachsen Physik Abitur 2012-Grundlegendes Anforderungsniveau Aufgabe II Experimente mit Elektronen

Lösungen zum Niedersachsen Physik Abitur 2012-Grundlegendes Anforderungsniveau Aufgabe II Experimente mit Elektronen 1 Lösungen zum Niedersachsen Physik Abitur 2012-Grundlegendes Anforderungsniveau Aufgabe II xperimente mit lektronen 1 1.1 U dient zum rwärmen der Glühkathode in der Vakuumröhre. Durch den glühelektrischen

Mehr

Physikalisches Praktikum 5. Semester

Physikalisches Praktikum 5. Semester Torsten Leddig 22.Dezember 2005 Mathias Arbeiter Betreuer: Toralf Ziems Physikalisches Praktikum 5. Semester - Zeeman-Effekt - Inhaltsverzeichnis 1 Aufgabenstellung 3 2 Normaler Zeeman-Effekt 3 3 Messung

Mehr

Polarisation des Lichts

Polarisation des Lichts PeP Vom Kerzenlicht zum Laser Versuchsanleitung Versuch 4: Polarisation des Lichts Polarisation des Lichts Themenkomplex I: Polarisation und Reflexion Theoretische Grundlagen 1.Polarisation und Reflexion

Mehr

Entdeckungsmethoden für Exoplaneten - Interferometrie

Entdeckungsmethoden für Exoplaneten - Interferometrie Entdeckungsmethoden für Exoplaneten - Interferometrie Wiederholung: Der direkte Nachweis eines Exoplaneten (in dem er in einem Teleskop aufgelöst und von seinem Mutterstern getrennt wird) ist extrem schwierig

Mehr

Kählersche Geometrie auf komplexen Mannigfaltigkeiten, Skalarkrümmung und das Yamabe-Problem und Simulationen einer kryogenen Gas-Stopzelle

Kählersche Geometrie auf komplexen Mannigfaltigkeiten, Skalarkrümmung und das Yamabe-Problem und Simulationen einer kryogenen Gas-Stopzelle Kählersche Geometrie auf komplexen Mannigfaltigkeiten, Skalarkrümmung und das Yamabe-Problem und Simulationen einer kryogenen Gas-Stopzelle Technische Universität Dresden Dr. rer. nat. Frank Morherr Was

Mehr

Gravitationswellendetektion im Weltall: LISA und LISA Pathfinder

Gravitationswellendetektion im Weltall: LISA und LISA Pathfinder Garcí a Marí n, Antonio Francisco Gravitationswellendetektion im Weltall: LISA und LISA Pathfinder Astronomie/Astrophysik Gravitationswellendetektion im Weltall: LISA und LISA Pathfinder García Marín,

Mehr

Elektromagnetische Wellen

Elektromagnetische Wellen 4-1 Elektromagnetische Wellen Träger der Information entstehen durch Wechselströme zeitliche Verlauf gleicht einer Sinuskurve. Strom Zeit 4-2 Amplitude Höhe der Schwingung Maximum des Stroms oder der Spannung

Mehr

Zeit, Länge und Geschwindigkeit

Zeit, Länge und Geschwindigkeit Zeit, Länge und Geschwindigkeit Grundlegendes zur Messung physikalischer Größen: 1. Definition einer Einheit 2. Abzählen von Vielfachen dieser Einheit oder Vielfache von Bruchteilen der Einheit Oder: mittels

Mehr

21 Spezielle Relativitätstheorie

21 Spezielle Relativitätstheorie Spezielle Relativitätstheorie Hofer 1 21 Spezielle Relativitätstheorie 21.1. Raum und Zeit Die Relativitätstheorie ist neben der Quantentheorie eine der beiden großen Revolutionen der Physik des 20. Jahrhunderts.

Mehr

Protokoll O 4 - Brennweite von Linsen

Protokoll O 4 - Brennweite von Linsen Protokoll O 4 - Brennweite von Linsen Martin Braunschweig 27.05.2004 Andreas Bück 1 Aufgabenstellung Die Brennweite dünner Linsen ist nach unterschiedlichen Verfahren zu bestimmen, Abbildungsfehler sind

Mehr

umwandlungen Atommodelle, Rutherford-Experiment, Atomaufbau, Elektronen, Protonen,

umwandlungen Atommodelle, Rutherford-Experiment, Atomaufbau, Elektronen, Protonen, Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Atommodelle, Rutherford-Experiment, Atomaufbau, Elektronen, Protonen, Neutronen, Element, Ordnungszahl Thema heute: Aufbau von Atomkernen, Kern- umwandlungen

Mehr