GLP, SP und FDP im Aufwind SVP, CVP und GPS im Gegenwind

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1 GLP, SP und FDP im Aufwind SVP, CVP und GPS im Gegenwind Im Zweifelsfall für die Bilateralen und gegen die Masseneinwanderungsinitiative Medienbericht zum Wahlbarometer 2015, September 2014 Studie im Auftrag von SRG SSR Projektteam Claude Longchamp Politikwissenschafter, Lehrbeauftragter der Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen Martina Imfeld Politikwissenschafterin Stephan Tschöpe Politikwissenschafter Meike Müller Soziologin und Medienwissenschafterin Philippe Rochat Politikwissenschafter Cloé Jans Politikwissenschafterin Johanna Schwab Sekretariat und Administration

2 Inhaltsverzeichnis 1 WICHTIGES IN KÜRZE EINLEITUNG BEFUNDE Mobilisierung Vorläufige Teilnahmeabsichten Beteiligungswanderungen seit Zwischenbilanz Entscheidungsabsichten Aktueller Stand Wahlabsichten Veränderung Parteistärken gegenüber Auswirkungen von Mobilisierungseffekten Wählerstromanalyse Soziologisches Profil der Parteien Zwischenbilanz Weltanschauliche Positionierung der Parteien Links/Rechts-Achse Die Kombination mit Werthaltungen Zwischenbilanz Themen und Parteienkompetenzen Themenorientierung der Schweizer Wählerschaft Themenorientierung nach Parteiwählerschaften Parteienkompetenz zur Problemlösung Zwischenbilanz Spezialthema: Bilaterale und Masseneinwanderung Umsetzung von Volksinitiativen allgemein Umsetzung der Volksinitiative gegen Masseneinwanderung Szenarien der schweizerischen EU-Politik Zwischenbilanz Parteipräsidenten Glaubwürdigkeit nach Aussen Glaubwürdigkeit nach Innen Glaubwürdigkeit nach Sprachregion Zwischenbilanz SYNTHESE ANHANG Bern, 01. Oktober 2014 Copyright by gfs.bern Sperrfrist: 03. Oktober 2014, 17h 2

3 1 Wichtiges in Kürze 1.1 Mobilisierung und Parteistärken Wäre am 18. September 2014 gewählt worden, hätten sich die Wahlberechtigten, die sich bestimmt an der Wahl beteiligt hätten, wie folgt auf die verschiedenen Parteien verteilt: Grafik 1 Die SVP wäre die wählerstärkste Partei gewesen und auf rund 25 Prozent der Stimmen gekommen. An zweiter Stelle wäre die SP mit 20 Prozent gelegen. Dahinter eingereiht hätten sich die FDP.Die Liberalen mit 16 und die CVP mit 11 Prozent. Je 7 Prozent erreicht hätten die GPS und GLP; 5 wären es bei der BDP gewesen. Sicher beteiligt hätten sich 46 Prozent der wahlberechtigten Personen. Definiert man den Wahlsieg aufgrund der Parteistärke, wäre die SVP die eindeutige Siegerin gewesen. Die Reihenfolge der Parteien wäre gleich geblieben, allerdings hätte die GLP zur GPS aufgeschlossen. 3

4 Versteht man Wahlsieg als positive Veränderung der Wahlstärke, egal auf welchem Niveau, hätte die GLP (+1,9%) gewonnen, gefolgt von der SP (+1,4%). Im Plus gelegen wäre auch die FDP.Die Liberalen (+0,7%). Am meisten verloren hätte die SVP (-2.0%), gefolgt von der GPS, der CVP (je -1,1%) und der BDP (-0.6%). Grafik 2 Addierte man die Anteile von CVP und BDP, wären beide Parteien zusammen knapp vor der FDP.Die Liberalen gewesen. Diese wiederum hätten die SP nicht überholt und ihr formuliertes Wahlziel somit verpasst. Eine allfällige Öko-Allianz aus GPS und GLP wäre zwar in den Bereich der Regierungsparteien gelangt, aber hinter CVP/BDP und FDP.Die Liberalen zu liegen gekommen. Die Polarisierung der Parteienlandschaft wäre damit nicht neu aufgeflammt, denn ausser der SP hätte keine Polpartei zulegen können. Dafür hätte eine breit definierte Mitte um rund 1 Prozentpunkt zugelegt. Ohne die FDP.Die Liberalen wäre das Zentrum indessen nur wenig gewachsen. Das jetzige Regierungslager wäre ebenfalls um rund 1 Prozentpunkt geschwächt worden, vor allem wegen den Gewinnen der GLP. Nach wie vor gibt es einen Trend zur Mitte, allerdings mit wechselnden Zugpferden. Gegenwärtig sind dies die GLP und die FDP.Die Liberalen. Festgehalten sei hier, dass die meisten aller Veränderungen im Stichprobenfehler liegen, wenn dieser an eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit der Aussagesicherheit geknüpft wird. Die Wählerstrom-Analyse legt nahe, dass mit Ausnahme der SP alle Parteien Mobilisierungsprobleme hätten. Akzentuiert erscheinen diese bei der SVP, aber auch bei der FDP.Die Liberalen. Beschränkt kommen sie bei der CVP vor, bei der GPS und neuerdings auch bei der GLP. Keine Trends in diese Richtung orten wir bei der BDP und gegenteiliger Natur fällt er bei der SP aus. Attraktiv für WechselwählerInnen sind vor allem die GLP und die FDP.Die Liberalen. Sie können so die Demobilisierung kompensieren und an Wählerstärke zulegen. Negative Wechslerbilanzen haben vor allem die SP, GPS und die SVP sowie die CVP zu verzeichnen. 4

5 Grafik 3 Wählerstromanalyse aufgrund der aktuellen Parteistärken und der Positionierung auf der Links-Rechts-Achse In % Wahlberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen und eine Parteipräferenz haben SVP 20 SP Parteistärke CVP FDP. Die Liberalen 5 GPS GLP BDP 0 Links EVP Nicht-Wählende SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, (n = 862) Auszug 2 bis 8 aus Skala 0 bis 10 Bemerkung: abgebildet sind Bilanzen der Wanderung. Die Dicke symbolisiert die Stärke der Bilanzen. Rechts 1.2 Themenlage im Banne von Personenfreizügigkeit und Bilateralen Klar wichtigstes Problem der Wahlberechtigten waren Themen rund um die Migration, gefolgt von solchen die das Gesundheitswesen betreffen, die Arbeitslosigkeit, die sozialen Sicherheit und die Europa-Frage. Alle anderen Themen waren von geringerer Dringlichkeit; das gilt neuerdings ebenso für Umweltfragen wie auch für die Energiewende. Grafik 4 5

6 Grafik 5 In Fragen der Migration neigen die Themenwählenden klar zur SVP (41% denken, dass sie am meisten zur Lösung des Problems beitragen). Bei den sozialund wirtschaftspolitischen Themen tendieren sie zur SP (32% Gesundheitswesen, 32% Arbeitslosigkeit und 30% bei sozialer Sicherheit). In der Europa-Frage werden die FDP.Die Liberalen am häufigsten genannt, gefolgt von der SVP und der SP. Überblickt man alle Themengebiete, ist die SP die führende Themenpartei (23%), gefolgt von der SVP (20%). Es folgen mit Abstand die FDP.Die Liberalen (9%) und die CVP mit 7 Prozent. BDP, GPS und GLP haben ein zu geringes Themenprofil in den Top-Themen, als dass sich ein Vergleich anbieten würde. Bei der Umsetzung von Volksinitiativen wünschten sich die Wahlberechtigten in erster Linie ein eher flexibles Vorgehen (45%), weitere 11 Prozent sind für eine sehr flexible Umsetzung. 22 Prozent neigen zu einer eher strikten und weitere 14 Prozent zu einer sehr strikten Handhabung. Eine davon klar abweichende Position haben die WählerInnen der SVP. Sie sind zu 78 Prozent für eine strikte Umsetzung. Am pragmatischsten sind die SP-Wählenden; sie befürworten zu 73 Prozent ein flexibles Vorgehen. 6

7 Grafik 6 Wenn der Bundesrat aktuell versucht, die Masseneinwanderung umzusetzen und die bilateralen Verträge mit der EU zu bewahren, sind 73 Prozent sehr oder eher einverstanden damit. Widerspruch kommt von 19 Prozent. Auch hier weichen die SVP-Wählenden in der Deutlichkeit etwas ab, es sind jedoch auch in diesem Lager 56 Prozent einverstanden. Die stärkste Unterstützung findet das bundesrätliche Vorgehen an der Basis der BDP, wo 92 Prozent ihr Einverständnis signalisieren. 7

8 Grafik 7 Mit Blick in die Zukunft befürworten die Wahlberechtigten eine Bevorzugung der Bilateralen auf Basis der bisherigen Verträge, gefolgt von den Bilateralen mit einer institutionellen Regelung. Klar weniger Unterstützung erfährt der Alleingang, der aber beliebter ist als ein EWR- oder EU-Beitritt. Man kann das auch so formulieren: Mit der Kritik an der Personenfreizügigkeit hat die SVP den Zeitgeist getroffen. Die Probleme, die sich die Schweiz seit Annahme der Masseneinwanderungsinitiative eingehandelt hat, gingen nicht spurlos an der Partei vorbei, denn eine klare Mehrheit der Wahlberechtigten, aber auch etwas mehr als 50 Prozent der SVP-WählerInnen, wollen auf die Zusammenarbeit mit der EU nicht verzichten. 8

9 Grafik 8 Stellt man die Gretchenfrage einer harten Entscheidung zwischen den bilateralen Verträgen einerseits, der Masseinwanderungsinitiative andererseits, fallen die Mehrheiten ebenfalls eindeutig zugunsten der Bilateralen aus. 1.3 Personenprofile: Christophe Darbellay mit überparteilicher Glaubwürdigkeit vorne Nach der Ansicht der Wahlberechtigten ist Christophe Darbellay der glaubwürdigste Präsident; er bringt es bei den Wahlberechtigen mit fester Teilnahmeabsicht auf 56 Prozent Glaubwürdigkeit, denen 13 Prozent Unglaubwürdigkeit gegenüber stehen. Als Zweiter rangiert Christian Levrat (54% zu 21%), vor Philipp Müller (44% zu 12%) und Toni Brunner (38% zu 41%). Damit polarisiert der SVP-Präsident am meisten, während Müller beschränkt ein Handicap mit der Bekanntheit hat. Anders ausgedrückt: Vom Spitzenpersonal aus betrachtet, ist Mitte/Links etwas besser aufgestellt als das rechte Lager. 9

10 Grafik Thesen Beantworten wir zum Schluss die einleitend gestellten Grundfragen: Wer wählt, wen und warum? These 1: Wer wählt? Die aktuellen Beteiligungsabsichten sind tiefer als die Wahlteilnahme Das ändert sich aber in aller Regel mit dem Wahlkampf, der mobilisierend wirkt. Denkbar ist ein Beteiligungswert um die 50 Prozent. Gegenwärtig profitiert die linke Seite vom Stand der Mobilisierung. Bei steigender Beteiligung haben SVP und FDP.Die Liberalen die besten Aussichten zu zulegen. Generell gilt, dass die Teilnahme an Wahlen schicht- und altersabhängig ist, kaum mehr aber geschlechtsspezifisch. These 2: Wer wählt wen? Die Dynamik im Parteiensystem erscheint aktuell etwas geringer als Das hat vor allem damit zu tun, dass die Polparteien, aber auch die BDP an Attraktivität für volatile WählerInnen verloren haben. Geblieben ist die Bereitschaft, zur GLP zu wechseln. Neu zeichnen sich im Umfeld der FDP.Die Liberalen bewegliche Wählermärkte ab, zum Schaden von SVP und CVP. Hinzu kommt ein Wählermarkt zwischen GPS und GLP, mit Vorteilen für die gemässigtere der grünen Parteien. Soziologisch gesehen bleibt das Profil der Schweizer Parteien erhalten. Im Umbruch befinden sich aber die grösseren Agglomerationen. Polarisiert wird die Mittelschicht. Mittlere Einkommensklassen tendieren nach rechts, jene der unteren Mitte nach links. Männer und Frauen haben ihre Standorte im Parteiensystem weitgehend gefunden. Männer sind etwas rechter, Frauen etwas linker. 10

11 These 3: Wer wählt wen warum? Ganz offensichtlich besteht ein Einfluss zwischen der Europa-Entscheidung anfangs Jahr und den Gründen, eine bestimmte Partei zu wählen. Migrationsthemen dominieren die Agenda, sie werden aber nicht mehr gleichermassen von der SVP beherrscht noch vor den Wahlen Dafür ist die Umwelt- und Energiefrage aus den Top-Themen gefallen. Generell steigt die Bedeutung der Themen für den Parteientscheid. An den Polen spielt längerfristige Identifikation über Werte und Grundhaltungen eine grössere Rolle. Im Zentrum ist dafür die Personenorientierung wichtiger. 11

12 2 Einleitung 2.1 Zielsetzung und Fragestellungen Ziel des Wahlbarometers 2014/2015 ist es, den Prozess der Meinungsbildung zu den Nationalratswahlen aufgrund einer Serie repräsentativer Befragungen von Wahlberechtigten, die untereinander vergleichbar sind, so zuverlässig wie möglich zu analysieren. Getragen wird das Projekt von der SRG ChefredaktorInnen-Konferenz realisiert wird es vom Forschungsinstitut gfs.bern. Verbreitet wird es von den SRG- Medien. Bis zu den Wahlen erscheinen nach dem vorliegenden Bericht periodisch verteilt vier weitere Wahlbarometer. Die generelle Fragestellung des Wahlbarometers lautet dabei: Wer wählt wen, warum und mit welcher Wirkung? Konkret meint dies: Wer beteiligt sich an den Wahlen? Wer wählt welche Partei? Was sind die Gründe für den Wahlentscheid? Welches sind die (beabsichtigten) Folgen des Wahlentscheids? Dazu kommt jeweils ein variables Schwerpunktthema, das sich aus der Situation ergibt. Jeder Bericht basiert auf einer eigens durchgeführten Befragung, die jeweils mindestens 2000 Wahlberechtigte umfasst. Damit ist auch gesagt, was das Wahlbarometer nicht leisten will: Es liefert keine kantonalen Analysen. Die Stichprobe ist national und sprachregional gebildet; sie reicht nicht, um Aussagen je Kanton zu machen. Sie kann deshalb auch nicht verwendet werden, um die Ständeratswahlen zu untersuchen, beziehungsweise die Sitzverteilung bei den Nationalratswahlen nach Kantonen (und damit insgesamt) zu bestimmen. Das ist unseres Erachtens auch sinnvoll, denn die Kommunikation in Wahlkämpfen verläuft zunehmend national koordiniert, allenfalls sprachregional differenziert. Das so gewonnene Material wird im vorliegenden Fall wie folgt ausgebreitet: Wahlbeteiligung Parteienentscheidung Position der Parteien auf ausgewählten Werteachsen Themenhierarchie und Parteienkompetenzen Schwerpunktthema: Personenfreizügigkeit und Bilaterale ParteipräsidentInnen Abgeschlossen wird der Bericht mit einer Synthese, welche die Diskussion der Fragestellungen in verdichteter Form präsentiert. Die zentralsten Fakten werden in einem Kurzbericht, dem "Wichtiges in Kürze" vorab behandelt. 12

13 2.2 Der Analyserahmen Ausgangspunkt unserer Analysen bilden die grossen Trends in den Parteistärken und der Wahlbeteiligung. Zunächst gilt: Die Wahlbeteiligung ist im internationalen Vergleich tief; sie ist aber, anders als weltweit, nicht mehr sinkend. Tiefpunkt bei der Teilnahme an nationalen Wahlen war das Jahr Seither steigt sie konstant, wenn auch nicht im kontinuierlichen Masse. Der Effekt war zwischen 2003 und 2007 erheblich; 2011 hat er etwas nachgelassen. Damals nahmen 48,5 Prozent der Wahlberechtigten an den Nationalratswahlen teil. Grafik 10 Teilnahme an Nationalratswahlen im Trend in % Wahlberechtigte SRG SSR/gfs.bern/Bundesamt für Statistik, provisorische Resultate vom Bei der Ursachenklärung wird im Wesentlichen zwischen Effekten des Wahlrechts einerseits, der Mobilisierung durch Konflikte andererseits unterschieden. Denn die Chancen einer Partei überhaupt einen Sitz zu erringen, hängt zuerst von der Grösse des Wahlkreises ab. Die konkreten Chancen der Partei wiederum bestimmen sich aufgrund der Konfliktlinien und ihrer Positionierung in diesen. Generell gilt: Je kleiner die Wahlkreise sind, umso rigider ist die parteipolitische Zusammensetzung. Chancen haben nur regional dominante Parteien, die über eine überparteilich akzeptierte Kandidatur verfügen. Pluralistischer werden Parteiensysteme letztlich erst ab 4 oder 5 Sitzen. Kantone mit mehr als 10 Sitzen kennen eine ausgebildet pluralistische Parteienlandschaft, die namentlich bei ganz grossen Wahlkreisen, wie beispielsweise Zürich, fragmentiert sein können. Was die Konfliktlinien betrifft, geht die politikwissenschaftliche Analyse davon aus, dass postindustrielle Gegensätze an Bedeutung gewinnen oder gewonnen haben. Das zeichnet sich einerseits durch die Folgen des postmaterialistischen Wertewandels aus, der Fragen wie den Umweltschutz, die Lebensqualität und Geschlechtergleichheit hervorgebracht hat. Zeichen finden sich aber auch in den neuen nationalistischen Bewegungen gegen die Auswirkungen der Globalisierung und Europäisierung der Parteien. Die Hypothese ist, dass vor allem jene Parteien Aussicht auf Erfolg haben, die sich auf mindestens einer dieser beiden grossen Konfliktlinien eindeutig aufstellen können. 13

14 Tabelle 1 Konfliktlinien nach Lipset/Rokkan (1967) und Caramani (2008) Kritische Schwelle Reformation & Gegenreformation Nationale Revolution Industrielle Revolution Postindustrielle Revolution Zeitpunkt Konfliktlinie umstrittene Themen und Ereignisse 16. und 17. Jahrhundert seit 1789 (französische Revolution) 19. Jahrhundert spätes 20. Jahrhundert Zentrum vs. Peripherie Staat vs. Kirche Stadt vs. Land Kapital vs. Arbeit Materialismus vs. Postmaterialismus offene vs. geschlossene Gesellschaft Konfessionelle Spaltung, Tradition oder Moderne, Regeneration Bundesstaat, Kulturkampf Säkulares vs. kirchlich kontrolliertes Bildungssystem Schutzzölle für landwirtschaftliche Produktion, industrielle im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Produktion Staatlich regulierte vs. freie, durch Märkte koordinierte industrielle Produktion, Entstehung Zauberformel, Generalstreik 1918 Generationen über politische Prioritäten: Bürgerrechte, Pazifismus, Feminismus, Umwelt Globalisierung der Wirtschaft; Öffnung der Arbeitsmärkte; Druck durch Billiglohnländer in Asien; wirtschaftliche Integration in Europa; Anti- Amerikanismus Parteifamilien Freisinn, katholisch Konservative SPS, FDP, DP, KP, LP SPS, FDP, DP, KP, LP SPS, FDP, DP, KP, LP, EVP, Nationale Front, BGB, LdU, PdA, Nationale Aktion Grüne Partei; ökologische Parteien Protestparteien; nationalistische Parteien; extreme Rechte, neopopulistische Parteien gfs.bern, Quellen: Lipset und Rokkan (1967): Party Systems and Voter Alignments. Cross-National Perspectives. New York: Free Press. Caramani, Daniele (2008): Comparative Politics. Oxford: Oxford University Press. Vatter (2014): Das politische System der SChweiz Baden-Baden: Nomos. Die grosse Übersicht zu den zentralen, die Parteienlandschaft strukturierenden, Konfliktlinien liefert die obenstehende Tabelle. Sie belegt den Aufstieg neuer Parteien wie der GPS seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, allerdings mit etwas auslaufender Tendenz. Denn in den 00er Jahren des 21. Jahrhunderts sind mit der GLP aber auch der BDP weitere Parteien hinzugekommen, die wenigstens teilweise in Konkurrenz stehen. Die Grafik belegt zudem die Polarisierung zwischen den beiden grossen Parteien, der SVP einerseits und der SP anderseits. Ab 1991 profitierten beide Parteien davon, wenn auch unterschiedlich lange. Bei der SP war 2003 die Spitze erreicht, bei der SVP Insgesamt hat die Polarisierung der Schweizer Politik zu einer Entwicklung nach Rechts geführt. Praktisch unabhängig davon gehören CVP und FDP.Die Liberalen zu den Verliererparteien. Hauptgrund ist hier, dass sich die Voraussetzungen für grosse Volksparteien nahe dem Zentrum gewandelt haben und heute nur noch in bestimmten Wahlkreisen gegeben sind. 14

15 Grafik 11 Zur Klassierung der Wahlen haben wir ein einfaches Schema entwickelt, das die mittelfristigen Trends in der Beteiligungs- wie auch der Parteientscheidung berücksichtigt. Es unterscheidet zwischen sinkender und steigender Teilnahme einerseits und zwischen typischen Gewinnen und Verlusten der Parteien anderseits. Das wiederum kann man auf aggregierter wie auch auf individueller Ebene analysieren. Aggregierte Ebene: Wenn die Polparteien (SVP, SPS, GPS) gleichzeitig zulegen, sprechen wir von einer Polarisierung. Ist das nur auf einem Pol der Fall, gehen wir von einem Trend nach rechts respektive links aus. Legt keiner der beiden Pole zu, so sprechen wir von einer Zentrierung. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die Parteien der Mitte insgesamt zulegen. Individuelle Ebene: Selbst wenn die Parteien auf aggregierter Ebene insgesamt gleich stark bleiben, heisst das nicht, dass es keine Verschiebungen bei den Wählenden selber gegeben hat. Denn es gibt auch das Zirkulationsmodell, wonach sich vor allem die Linke durch Neumobilisierungen verstärkt, während sie WechselwählerInnen nach rechts verliert, die Rechte wiederum aber durch Demobilisierungseffekte nicht zwingend stärker werden muss. Schliesslich kennen wir ein viertes Modell, das im Wesentlichen dadurch bestimmt ist, dass die Wahlbeteiligung sinkt - und zwar zulasten aller Parteien. In der nachstehenden Grafik sind die vier Modelle schematisch festgehalten, gekennzeichnet durch die zentralen Wählerströme. Zur Vereinfachung haben wir die Blöcke zusammengefasst. 15

16 Grafik 12 Modell zur Analyse von Wählerbewegungen gfs.bern 2014 Nimmt man dieses Analyseschema zur Hand, sprechen dafür, dass 2011 eine neue Phase in der Formierung von Parteien eingetreten ist. Viel war von der neuen Mitte die Rede, zuerst weil erstmals beide Polparteien Wähleranteile verloren, dann aber auch, weil mit der BDP und der GLP zwei Parteien erfolgreich waren, die sich bewusst auf die Mitte hin bewegt hatten. Zwischenzeitlich kann man die damaligen Wahlergebnisse besser beurteilen: Eine breite Allianz der Mitte ist über vereinzelte Sachthemen hinaus nicht entstanden. Der Versuch, ausgehend von der CVP eine grosse Zentrumsfraktion zu bilden, ist 2011 am Austritt der GLP gescheitert. Seither nähern sich CVP und BDP vorsichtig an und kooperieren mit der EVP. Zaghafte Versuche gibt es zudem neuerdings zwischen GLP und GPS, wenigstens eine schlagkräftige Öko-Allianz zu bilden. Unklarer sind die Allianzen bei der SP und FDP.Die Liberalen. Die SozialdemokratInnen koalieren normalerweise mit der GPS, selten auch mit anderen, während die FDP.Die Liberalen von der SVP Angebote erhält, die indessen je nach kantonalen Voraussetzungen unterschiedlich beurteilt werden. Fasst man das unter formalen Gesichtspunkten zusammen, kann man von einer wachsenden Volatilität in den Beziehungen zwischen Parteien einerseits, Wählenden anderseits sprechen. Der Index, der die Stabilität von Parteien über zwei Wahlen hinweg misst, kannte bei den Wahlen 2011 einen Spitzenwert, und zwar sowohl bei den National- wie auch bei den Ständeratswahlen. Mit anderen Worten: Die Volatilität ist heute grösser denn je. 16

17 Grafik 13 Volatilität der Sitze Volatilität Nationalrat Volatilität Ständerat Wahl 1971 Wahl 1975 Wahl 1979 Wahl 1983 Wahl 1987 Wahl 1991 Wahl 1995 Wahl 1999 Wahl 2003 Wahl 2007 Wahl 2011 Bemerkung Nationalrat: Auflistung erst ab 1971 wegen Einführung des Frauenstimmrechts Bemerkung Ständerat: wird erst ab den Wahlen 1983 berechnet, da der Ständerat durch den Kanton Jura von 44 auf 46 Mitglieder vergrössert wurde. gfs.bern, Parteienbarometer, Dezember 2011, Datenquelle: Allerdings bedeutet das nicht zwingend, dass die Summe der Parteibindungen rückläufig sein müssen, wie das in vielen Demokratien mit einer vorherrschenden Dealignment 1 -Trend diskutiert wird. Denn es sind auch Realignment 2 - Entwicklung möglich, konkret Neueinbindungen ins Parteiensystem. Diese müssen nicht mehr aus der jugendlichen Sozialisation heraus entstehen und von lebenslanger Bedeutung sein. Vielmehr ist denkbar, dass sich in mehreren Zyklen während des Lebens entstehen, vor allem unter dem Eindruck stark medialisierter Ereignisse. Analytischer gesprochen diente das nachstehende, aus der theoretischen Wahlforschung entlehnte, Schema dazu, das Konzept des Wahlbarometers zu erstellen, aber auch die relevanten Fragestellungen zu eruieren. Namentlich geht es darum, die Wahlentscheidung hinsichtlich Sachkompetenz, Personenprofile, taktischen Überlegungen und Medienimages der Parteien zu analysieren. Die sollen aufgrund dahinter liegender Parteibindungen mit weltanschaulichen Komponenten untersucht werden. Empirisch ist unsere Studie, weil wir das nicht theoretisch beantworten, sondern aufgrund beobachtbarer Zusammenhänge bei einem repräsentativen Querschnitt von befragten Wahlberechtigten respektive von teilnahmewilligen BürgerInnen. 1 Dealignment: Bezeichnet die Lockerung, den Rückgang und/oder die Auflösung der über Sozialstruktur, Milieus und Parteiidentifikation vermittelten strukturellen und stabilen Bindungen in der Wählerschaft an die Parteien (Nohlen 1998, Band 7: 106) 2 Realignment: Fachterminus der US-amerikanischen Wahlforschung für solche Wahlen, bei denen es nach einer kurzfristigen Phase der Auflösung der über Sozialstruktur, Milieus und Parteiidentifikation vermittelten langfristig stabilen Bindungen der Wählerschaft an die politischen Parteien (Dealignment) zur Herausbildung einer neuen dauerhaften Formierung in Wählerschaft und Parteiensystem kommt (Nohlen 1998, Band 7: 535). 17

18 Grafik 14 Neues Wahlmodell gfs.bern Mikrosoziologische Modelle Makrosoziologische Modelle Sozialpsychologische Modelle Rational Choice Modelle Kampagne Sozial-strukturelle Faktoren Gruppenbindung Links/Rechts- Position Werthaltungen Regierungsvertrauen Kandidatenorientierung Wahlkampf, Ereignisse, Image Taktik, Machtüberlegungen Themenorientierung Wahl- Verhalten gfs.bern Die Hypothesen, die mit dem Forschungsvorhaben überprüft werden sollen, lauten: Die Wahlabsichten (Teilnahme- und Parteientscheid) können beeinflusst sein durch das Image der parteibezogenen Wahlkampagnen, durch taktische Überlegung zur Machtverteilung, namentlich der Zusammensetzung des Bundesrates, durch das Bild von den SpitzenpolitikerInnen der Parteien, durch die Themenpriorität und -kompetenz in relevanten Fragen, durch das Vertrauen in den Bundesrat, durch die Werthaltungen, durch die Position auf der Links/Rechts-Achse oder durch die soziokulturellen, sozioökonomischen, soziodemografischen und räumlichen Mitgliedschaften und Merkmale der BürgerInnen. 2.3 Methodische Grundlagen Theoretisch beträgt der statistische Stichprobenfehler 2.2 Prozentpunkte. Damit ist gemeint, dass bei 2020 Befragten und einem Ergebnis von 50:50 der effektive Wert auch zwischen 47.8 und 52.2 schwanken kann. Die gebräuchliche Interpretation dieses Unsicherheitsintervalls besagt, dass Veränderungen ausserhalb des Stichprobenfehlers hart sind, dass heisst interpretiert werden können, während solche im Stichprobenfehler nicht weiter analysiert werden dürfen. Bei Parteien von 30, 20, 10 oder 5 Prozent Wähleranteil verringert sich der Wert. Je kleiner eine Partei ist, desto grösser ist auch der statistische Stichprobenfehler. Vor allem wenn es um die Veränderung der gemessenen Parteistärken vom letzten Wahlergebnis geht, ist das von Belang. Allerdings sind die Aussagen, 18

19 Grafik 15 Wahrscheinlichkeit von Gewinnen Eintreffenswahrscheinlichkeit wie sie hier zitiert worden sind, nicht die einzig möglichen. Denn der statistische Unsicherheitsbereich kann nicht absolut berechnet werden, sondern nur bei zugelassener Irrtumswahrscheinlichkeit. In den Sozialwissenschaften arbeitet man konventionell mit einer solchen von 5 Prozent (d.h. mit einer Sicherheit von 95 Prozent). Das muss jedoch nicht sein. Wenn man die Sicherheit variiert, kann man auch kleinere Abweichungen interpretieren. Die Übersicht hierzu findet sich in der untenstehenden Grafik %-Partei 25%-Partei 20%-Partei 15%-Partei 10%-Partei 5%-Partei 1%-Partei gfs.bern (Annahme N = 1000) Abweichung gegenüber letzten Wahlen [Prozentpunkte] Auf das jetzige Wahlbarometer und die gemessenen Parteistärken angewendet, heisst das: Tabelle 2 Wahrscheinlichkeit der Gewinne und Verluste Partei Wählendenanteil 2011 Gewinne Veränderung gemäss aktuellem Wahlbarometer Wahrscheinlichkeit von Gewinnen respektive Verlusten GLP 5.4% % SP 18.7% % FDP 15.1% % Stabilität Verluste BDP 5.4% % CVP 12.3% % GPS 8.4% % SVP 26.6% % SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Oder sprachlich ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit, dass die GLP heute stärker ist als vor drei Jahren beträgt 99 Prozent. Bei der SVP liegt der Wert bei 94 Prozent, bei dieser Partei aber, dass sie schwächer abschneidet als Um kein Missverständnis entstehen zu lassen. Dass bedeutet nicht, dass die GLP 2015 zu 99 Prozent gewinnt, sondern dass sie heute stärker wäre als

20 2.4 Gewichtungen Die Ergebnisse, wie sie im Wahlbarometer 2014 publiziert werden, durchlaufen verschiedene Stufen der üblichen Gewichtung. Die wichtigste Veränderung betrifft die so genannte Designgewichtung. Um sprachregionale Analysen vornehmen zu können, werden in den Sprachminderheiten mehr Personen befragt, als anteilsmässig nötig wäre. Diese entspricht einer Übergewichtig im Datendesign, die für nationale Aussagen aller Art rückgängig gemacht werden muss. Da es nicht erlaubt ist, die Fallzahlen insgesamt zu verändern, werden diese ausgewiesen, wie sie in der sprachregional asymmetrisch zusammengesetzten Stichprobe waren, was nicht zwingend identisch sein muss mit der gewichteten Anzahl Befragter (n) in der designierten Stichprobe. Die wichtigste Form der Plausibilisierung entspricht dem aus der Methodenliteratur bekannten Recall-Verfahren. Dabei werden die Interviewten gebeten, eine Angabe zu machen, wie sie bei der letzten Wahl gestimmt haben. Die so ermittelten Werte werden mit den Resultaten der Wahlen 2011 verglichen, um zu sehen, ob es systematische Abweichungen gibt. Schliesslich eichen wir unsere Stichprobenbildung einmal alle vier Jahre mit der Wahltagsbefragung, die im unmittelbaren Nachgang zur Wahlentscheidung telefonisch durchgeführt wird. Bei dieser Gelegenheit können die meist frischen, effektiven Wahlentscheidungen mit den referierten verglichen werden. Das gibt zusätzliche Hinweise, ob alle Parteiwählerschaften gleich gut befragt werden können. Tabelle 3 Abweichungen von Wahlergebnissen in den letzten Wahlbarometer-Wellen 2003 bis 2011 insgesamt und nach Parteien. SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Beide Formen der Plausibilisierung lehren uns, dass die Abweichungen über alle Parteien recht gering ausfallen. Je grösser eine Partei ist, desto schwieriger ist es, sie mit Umfragen genau analysieren zu können. Das gilt insbesondere dann, wenn kurzfristige Mobilisierungseffekte von Belang sind. Davon unabhängig gilt, dass frühe Messwerte weniger Anspruch auf Genauigkeit haben, denn sie sind Bestandsaufnahmen und nehmen die nachfolgende Meinungsbildung nicht vorweg. Um das auszugleichen werden die Messwerte um die regelmässigen Abweichungen korrigiert. Das gilt auch für die Wahlbeteiligung nach genau gleichem Verfahren. 20

21 2.5 Berichterstattung Der Bericht gliedert sich nach der Einleitung in den Befunde- und den Synthesenteil. Der Befundeteil referiert die Ergebnisse zu den Beteiligungs- und Wahlabsichten, der sozialstrukturellen Zusammensetzung der Parteiwählerschaften, ihrer wertemässigen Positionierung, Themen- und Personenfragen sowie dem Schwerpunktthema. Über das Projektteam, das die Berichterstattung vornimmt, orientiert der Anhang des Berichtes. Geleitet wurde das Projekt von Claude Longchamp, Institutsleiter gfs.bern, Lehrbeauftragter an den Universitäten St. Gallen, Zürich und Bern. Verfasst wurde der Bericht gemeinsam von ihm und Martina Imfeld, Projektleiterin am Forschungsinstitut gfs.bern. Die Datenanalyse und grafische Aufarbeitung leistete Stephan Tschöpe. Die Grafiken stammen von Meike Müller und Johanna Lea Schwab, während Cloe Jans den Anhang mit den Vergleichsinstrumenten erarbeitet hat. Johanna Lea Schwab besorgte zudem das Layout des Berichtes. Die Grafikdatenbank auf Internet wird von Stephan Tschöpe betrieben. 21

22 3 Befunde 3.1 Mobilisierung Die Mobilisierung ist eine der zentralen Aufgaben des Wahlkampfes. Sie soll die Wählerschaft einerseits zum Wählen bewegen, anderseits die Parteientscheidungen beeinflussen. Obwohl noch kein eigentlicher Wahlkampf stattfindet, behandeln wir dieses Thema hier kurz. Denn die Ausführung in diesem und im folgenden Kapitel werden zeigen, dass der Grad an Beteiligung das Ergebnis beeinflussen kann Vorläufige Teilnahmeabsichten Aus ausländischer Sicht erstaunt die tiefe Wahlbeteiligung mit hoher Regelmässigkeit; aus schweizerischen Perspektive handelt es sich aber um einen hohen Wert. Anders als der weltweite Trend verringert sich die Wahlteilnahme in der Schweiz seit den 90er Jahren nicht mehr, sondern sie nimmt zu, wenn auch auf deutlich geringerem Niveau. Grafik 16 Aktuell würden sich 46 Prozent der Wahlberechtigten an der Nationalratswahl beteiligen. Weitere 23 Prozent können sich eine Teilnahme vorstellen. Eine Beteiligung von nahezu 80 Prozent ist wenig wahrscheinlich; eine von 50 Prozent jedoch schon. Denn bei der letzten Wahl lag der Teilnahmewert bei 48.5 Prozent, gemäss den aktuellen Werten wäre die Tendenz für die Wahlen 2015 somit leicht steigend. Deshalb stellen wir in der Folge vor allem auf jene ab, die sich sicher beteiligen wollen, werfen aber auch einen Blick auf die BürgerInnen, die angeben, eher teilnehmen zu wollen. 22

23 Grafik 17 Der Mobilisierungsgrad der Parteilager fällt unterschiedlich aus. Rotgrün ist im frühen Stadium eindeutig stärker bereit, sich an den Wahlen zu beteiligen. Den höchsten Wert finden wir mit 73 Prozent bei der GPS, gefolgt von der GLP mit 72 Prozent und SP mit 70 Prozent. Gemeint sind damit die Anteile der bekennenden ParteiwählerInnen, die heute teilnehmen wollen. Klar tiefer fallen die Vergleichswerte im bürgerlichen Lager aus. Der tiefste Wert findet sich bei der BDP (39%), gefolgt von der FDP.Die Liberalen (42%) und von der SVP (51%). Bei der CVP würden sich heute 55 Prozent der Parteiwählerschaften beteiligen. Mit anderen Worten: alle Ergebnisse, die wir in der Folge auf der Grundlage der "bestimmt Teilnahmewilligen" präsentieren, haben eine leichte Verzerrung nach links. Denn es ist zu erwarten, dass sich die Unterschiede mit dem Abstimmungskampf verringern oder auch ausgleichen. Erfahrungsgemäss geschieht dies von den Polen her, also zuerst bei der SVP, abgeschwächt bei der FDP.Die Liberalen, während sich bei der CVP am wenigsten ändern. Damit werden die Ergebnisse auf die Wahlen hin polarisierter, aber auch rechter, wie dies in den letzten Wahljahren mehrfach der Fall war. Zu den politischen Prädispositionen, welche die Beteiligung(-sabsichten) beeinflussen, zählt namentlich auch das Regierungsvertrauen. Man kann es auch so sagen: Je mehr sich misstrauische BürgerInnen beteiligen, umso eher kommt der Wahl ein Protestmoment zu. Ohne spezifische Kampagnen, die genau darauf zielen findet das aber meist nicht statt. Nun zeigt die Auswertung hierzu, dass es ein Jahr vor der Wahl nicht wirkliche Unterschiede gibt. BürgerInnen mit Regierungsvertrauen würden sich zu 48 Prozent beteiligen, solche ohne zu 47 Prozent. Tiefer sind die Teilnahmeabsichten vor allem bei Menschen zwischen diesen beiden Positionen. Das Auffällige dabei ist, dass sich die Verhältnisse gegenüber der Umfrage 2013 etwas verschoben haben. Misstrauische Menschen sind 2014 teilnahmebereiter als dies noch 2013 der Fall war. 23

24 Grafik 18 Bei Schweizer Wahlen ist bekannt, dass die Beteiligung überkantonal nach Schulbildung, Alter und Geschlecht variiert. Sozio-ökonomische Einflüsse auf die politische Partizipation finden sich in den allermeisten Ländern. SchweizerInnen mit einem Schulabschluss auf der Hochschulstufe würden sich gegenwärtig zu 57 Prozent an den Wahlen beteiligen. Ihr Teilnahmewert liegt damit 11 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Wählenden. Ganz anders ist dies bei Personen mit einer Berufsausbildung oder einem obligatorischen Schulabschluss. Die aktuellen Beteiligungsabsichten liegen bei 38 respektive 35 Prozent oder 8 respektive 11 Prozent unter dem Schnitt. 24

25 Grafik 19 Man kann das auch anhand der Teilnahmeabsichten nach Einkommensklassen der Haushalte zeigen. Wo der Verdienst über 11'000 CHF monatlich ist, will man zu 61 Prozent teilnehmen. Bei einem Haushaltseinkommen von 9-11'000 CHF liegt der Vergleichswert bei 57 Prozent. Ist der Verdienst geringer, fallen auch die Beteiligungsabsichten schwächer aus. Sie sind überall nahe dem Mittel oder darunter. Grafik 20 25

26 Grafik 21 Der Einfluss der Schicht auf das Stimmverhalten bestätigt sich demnach recht eindrücklich. Der Abstimmungskampf kann zwei Auswirkungen zeigen: Entweder hebt er die Beteiligung aller Gruppen etwas, womit der Konnex zwischen sozio-ökonomischer Positionen einerseits, Wahlbeteiligung anderseits bleibt. Oder aber er führt zur Mobilisierung bestimmter Gruppen, was das Profil und den Zusammenhang ändert. In diesem Zusammenhang erwähnen wir, dass namentlich die Beteiligung von Berufsleuten und tieferen Bildungsschichten durch Kampagnen der Parteien beeinflusst werden kann, während die der höheren Bildungsschichten eher durch persönliche Normen wie das längerfristige politische Interesse beeinflusst ist. Die zweite Selektion erfolgt in der Schweiz nach Alter. So wollen sich RentnerInnen zu 62 Prozent beteiligen und auch bei den 40- bis 64-Jährigen resultiert ein überdurchschnittlicher Wert. Unter dem Mittel sind die Beteiligungsabsichten dagegen bei den unter 40-Jährigen. Damit bestätigt sich auch dieser Zusammenhang. Der Einfluss des Abstimmungskampfes kann auch hier eine der beiden oben beschriebenen Formen annehmen. Aktuell wird viel getan, um die Wahlbeteiligung der jüngeren BürgerInnen zu heben, sodass hier auch ein Ausgleich der Unterschiede möglich wird. Praktisch nicht mehr nachweisbar sind Unterschiede in der Wahlbeteiligungsabsicht nach Geschlecht. Die Differenz beträgt genau 1 Prozent bei der bestimmten Teilnahme und ist damit nicht mehr signifikant. Zwar muss das bis zum Wahltag nicht ganz so bleiben; die grossen Unterschiede, die sich nach der Einführung des Frauenwahlrechts ergaben, sind aber in den letzten 10 Jahren weitgehend verschwunden. Die Anstrengungen, die politische Beteiligung der Frauen zu verbessern, tragen demnach Früchte. 26

27 Grafik Beteiligungswanderungen seit 2011 In der Folge beschäftigen wir uns mit den Wählerströmen, wie sie auf individueller Ebene beobachtet werden können. Unterschieden wird zwischen zwei Formen der Wanderung zwischen Beteiligung und Nicht-Beteiligung einerseits, und die mit verändertem Parteientscheid anderseits. Vorab ist erwähnt, dass die Effekte der Mobilisierung deutlich grösser sind als jene durch das Wechselwählen. Da die aktuellen Beteiligungsabsichten etwas tiefer ausfallen, als sie 2011 waren, ist von einem Überhang an Demobilisierung auszugehen. Am stärksten demobilisiert ist die Wählerschaft der SVP aus dem Jahre Aktuell würden sich 22 Prozent der damals Teilnehmenden nicht beteiligen. Mit andern Worten: Gut ein Fünftel der jüngsten WählerInnen der SVP würden ihr heute fehlen. Dies allerdings nicht, weil sie zu einer anderen Partei neigen würden, sondern weil sie von der Notwendigkeit wählen zu gehen, nicht (mehr) überzeugt sind. Bei der CVP beträgt der Vergleichswert 20 Prozent, bei BDP und GLP je 16 Prozent. Erstmals nicht in der Spitzengruppe mit Demobilisierungsproblemen figuriert die FDP.Die Liberalen. Üblich ist es, dass die rotgrünen Parteien hier tiefe Werte haben. 27

28 Grafik 23 Ohne einen Blick auf die Neumobilisierung sagt dies alleine aber nicht viel aus. Darunter versteht man Personen, die 2015 wählen wollen, dies aber 2011 aus welchen Gründen auch immer nicht taten. Hier schneidet die SP am besten ab. Oder anders gesagt: Ihr gelang es seit den Wahlen 2011 am besten, sich elektoral zu erneuern. Ein Sechstel der Personen, die heute diese Partei wählen würde, tat dies 2011 nicht. Das ist aber nicht deswegen so, weil sie eine andere Partei wählten, sondern weil sie sich nicht beteiligten. Alle anderen Parteien weisen um einiges tiefere Werte für Neumobilisierung aus. Üblich sind Anteile von 6 bis 10 Prozent an der jetzigen Wählerschaft. Grafik 24 28

29 Tabelle 4 Mobilisierungsbilanzen der Parteien Die untenstehende Tabelle vermittelt die Übersicht über alle Einzelbefunde zu den Veränderungen der Mobilisierung. Sie legt nahe, dass die SP als einzige Partei eine positive Bilanz hat. Neutral ist sie bei der BDP, während alle anderen, wie der Schnitt eine negative Bilanz kennen. Wanderung SP GPS GLP CVP BDP FDP SVP Demobilisierung gering gering mittel stark mittel gering stark Mobilisierung stark mittel gering mittel mittel mittel mittel Bilanz positiv negativ negativ negativ neutral negativ negativ SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Grafik 25 Hier drängt sich ein Vergleich mit der Wahlbarometer-Befragung ein Jahr vor den Wahlen 2011 auf. Ins Auge stechen die folgenden Unterschiede: Zunächst ist die Neumobilisierung schwächer als vier Jahre zuvor. Gestiegen ist dafür die Demobilisierung. Die SP hatte auch damals die besten Voraussetzungen, teilte dies allerdings mit GPS und GLP, was jetzt nicht mehr so ist. Verbessert hat sich die FDP.Die Liberalen, verschlechtert haben sich die CVP und vor allem die SVP. Bei der BDP ist kein Vergleich möglich, denn sie nahm 2011 erstmals an nationalen Wahlen teil, sodass Mobilisierungsveränderungen nicht bestimmt werden konnten. Wählerstromanalyse aufgrund der aktuellen Parteistärken und der Positionierung auf der Links-Rechts-Achse In % Wahlberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen und eine Parteipräferenz haben SVP 20 SP Parteistärke CVP FDP. Die Liberalen 5 GPS GLP BDP 0 Links EVP Nicht-Wählende SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, (n = 862) Auszug 2 bis 8 aus Skala 0 bis 10 Bemerkung: abgebildet sind Bilanzen der Wanderung. Die Dicke symbolisiert die Stärke der Bilanzen. Rechts Oder anders gesagt: Die grünen Parteien starten weniger mobilisiert in die Wahlen 2015 als sie das vier Jahre zuvor machten. Das gilt auch für SVP und CVP. Vergleichbar gut ist das bei der SP der Fall, verbessert bei der FDP.Die Liberalen. Klar ist jetzt schon, dass das Muster, das eine Polarisierungssituation kennzeichnen würde, vorerst jedenfalls nicht gegeben ist. Denn unter dieser Bedingung müsste die Mobilisierungsbilanz nicht nur der SP, sondern auch der SVP positiv sein. Ein direkter Schluss auf die neuen Parteistärken ist das noch nicht. Denn die bisherigen Ausführungen lassen die Effekte des Wechselwählens ausser Acht. Das komplettieren wir bei der Analyse der Parteiwahlabsichten. 29

30 3.1.3 Zwischenbilanz Aktuell sind die Beteiligungsabsichten tiefer als das Wahlbeteiligung Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme mit dem Wahlkampf etwas zunimmt. Ein Beteiligungswert von rund 50 Prozent ist damit gut möglich. Von der frühen Mobilisierung profitiert die linke Seite. SP, GPS und GLP können ihre denkbare Wählerschaft besser ausschöpfen. Üblich ist allerdings, dass sich dieser Effekt mit dem Wahlkampf ausgleicht. Modellrechnungen legen nahe, dass von einer erhöhten Mobilisierung namentlich SVP und FDP.Die Liberalen profitieren würden. Wie auf der ganzen Welt, hängt die politische Partizipation auch in der Schweiz vor allem von der sozialen Stellung ab. Je höher diese ist, desto eher nimmt man an Wahlen teil. Hinzu kommt in der Schweiz eine Altersabhängigkeit der Teilnahme(-absichten). Dafür ist der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Teilnahme weitgehend verschwunden. 30

31 3.2 Entscheidungsabsichten Aktueller Stand Wahlabsichten Hätten am 18. September 2014, dem mittleren Befragungstag, Nationalratswahlen stattgefunden, so hätten sich die Wahlberechtigten, die sich bestimmt an der Wahl beteiligt hätten, wie folgt auf die verschiedenen Parteien verteilt: Grafik 26 Die SVP wäre die wählerstärkste Partei gewesen. Sie wäre auf 25 Prozent der Stimmen gekommen. An zweiter Stelle wäre die SP mit 20 Prozent gelegen. Dahinter eingereiht hätten sich die FDP.Die Liberalen mit 16 und die CVP mit 11 Prozent. Je 7 Prozent hätten GPS und GLP gehabt, während die BDP auf 5 Prozent gekommen wäre. Einiges dahinter hätten sich die EVP mit 2 sowie die EDU, die äusseren Linksparteien und die Lega mit je 1 Prozent eingereiht. Definiert man den Wahlsieg aufgrund der Parteistärke, wäre die SVP die eindeutige Siegerin gewesen. Die Reihenfolge der Parteien wäre gleich geblieben wie 2011, allerdings hätte die GLP zur GPS aufgeschlossen. Addierte man die Anteile von CVP und BDP, wären beide Parteien zusammen knapp vor der FDP.Die Liberalen zu verordnen gewesen. Die FDP.Die Liberalen wiederum hätten die SP nicht überholt und dementsprechend ihr formuliertes Wahlziel nicht erreicht. Eine allfällige Öko-Allianz aus GPS und GLP wäre zwar in den Anteilsbereich der Regierungsparteien gekommen, aber dennoch hinter CVP/BDP und den FDP.Die Liberalen zu liegen gekommen. 31

32 3.2.2 Veränderung Parteistärken gegenüber 2011 Versteht man Wahlsieg als positive Veränderung der Wahlstärke, egal auf welchem Niveau, hätte die GLP (+1,9%) die Nationalratswahl 2015 gewonnen, gefolgt von der SP (+1,4%). Im Plus gelegen wäre auch die FDP.Die Liberalen (+0,7%). Am meisten verloren hätte die SVP (-2.0%), gefolgt von der GPS (- 1,1%) und der CVP (-1.1%). Nur leicht im Minus wäre die BDP (-0.6%) gewesen, während die Werte für die anderen Parteien noch geringer ausgefallen wären. Grafik 27 Das jetzige Regierungslager wäre insgesamt um rund 1 Prozentpunkt geschwächt worden, insbesondere wegen den Gewinnen der GLP. Von einer Polarisierung hätte man jedoch nicht sprechen können, denn ausser der SP hätte keine Polpartei zugelegt. Dafür hätte eine breit definierte Mitte um rund 1 Prozentpunkt zugelegt. Ohne die FDP.Die Liberalen hätte das Zentrum indessen nur wenig an Terrain gut machen können. Im Vergleich zum Wahlbarometer, das wir vor einem Jahr erstellt haben, verliert vor allen die BDP alles, was sie damals gewinnen konnte. Der Aufstieg der Partei scheint damit gebremst, jedoch ohne dass es zu einem eindeutigen Abstieg gekommen wäre. Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass der Rückgang der FDP.Die Liberalen ausgelaufen ist und auch die SP leicht zulegen kann. Bei den anderen Parteien setzen sich diejenigen Trends fort, die wir schon vor Jahresfrist benannten. 32

33 Grafik 28 Eine Prognose des Wahlausgangs sind die Angaben nicht, da dies unterstellen würde, dass sich in den kommenden 12 Monaten nichts ändern wird. Das ist angesichts der wachsenden Volatilität und des steigenden Einflusses von Wahlkampagnen auf die Ergebnisse keine sinnvolle Annahme (mehr) Auswirkungen von Mobilisierungseffekten Nicht zu unterschätzen sind überdies die Auswirkungen von Veränderungen in der Beteiligung. Eine hypothetische Auswertung der aktuellen Befragungswerte zeigt dies eindrücklich. Beziehen wir uns nicht auf jene, die bestimmt teilnehmen würden, sondern ziehen wir auch all jene mit ein, die sich eher beteiligen würden, so ändert sich der Eindruck erheblich. Erstens würde die SVP ihr Ergebnis von 2011 wiederholen und sie würde kaum an Wählerstärke verlieren. Zweitens würden die FDP.Die Liberalen die SP überholen. Drittens läge die GLP minimalst vor der GPS. Das Ergebnis der Wahl wäre deutlicher rechter als momentan angenommen. Klare Verliererin der Wahl wäre, im Vergleich zu 2011, die GPS, gefolgt von der SP und CVP. Deutliche Siegerin wäre dafür die FDP.Die Liberalen, einiges vor der GLP. Ähnlich wie im Szenario ohne so starke Mobilisierung fällt der Befund zum Regierungslager insgesamt aus, denn es würde ebenfalls gestärkt - wenn auch mit einem klar rechteren Akzent. 33

34 Grafik Wählerstromanalyse Vervollständigt sei an dieser Stelle die Wählerstromanalyse. Bisher liegen die Ergebnisse aus der veränderten Mobilisierung vor. Hier ergänzen wir die Auswirkungen des Wechselwählens. Als erstes haben wir eruiert, zwischen welchen Parteien es einen nennenswerten WählerInnen-Markt gibt also wo eine genug grosse Zahl von Personen auffindbar ist, die in ihrem Wahlentscheid schwankt. Das Ergebnis dieser Abklärungen legt zwei Bereiche mit Volatilität offen: Erstens, rund um die FDP.Die Liberalen ist eine neue Dynamik entstanden, die es 2011 nicht gab. Zweitens, rund um die GLP gibt es unveränderte Bereitschaft zum Wechselwählen. Das heisst auch, dass es einen volatilen Bereich nicht mehr gibt, der 2011 die Wahlen mitgeprägt hatte: Die Attraktivität der BDP für Wechselwähler ist weitgehend verschwunden und die neue politische Grenzziehung rund um diese Partei ist demnach erfolgt. Typisch ist auch, dass keine Polpartei mehr einen volatilen Bereich kennt: SVP und SP scheinen neu formiert und kämpfen allenfalls mit gewissen Abwanderungen. Konkretisiert man diese Befunde, kann man drei eindeutige Bilanzen benennen: Die GLP gewinnt WechselwählerInnen zulasten der GPS. Die FDP.Die Liberalen legen zu Lasten der SVP an WechselwählerInnen zu. Die FDP.Die Liberalen können sich auch auf Kosten der CVP verstärken. 34

35 Tabelle 5 Bilanzen Wählerwanderungen Mit anderen Worten: Statt der allgemeinen Polarisierung der Parteilandschaft dominiert heute der Wettbewerb zwischen verschiedensten Parteien. Die Übersicht über die Wanderungsbewegungen zwischen den Parteien sieht damit wie folgt aus: GPS SP GLP CVP BDP FDP SVP Zuwanderung nein ja ja ja nein ja nein Abwanderung ja ja nein nein ja nein ja Bilanz negativ leicht negativ positiv negativ neutral positiv leicht negativ SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Grafik 30 Kombiniert man nun die Wanderungen zwischen den Parteien einerseits und den Mobilisierungseffekten anderseits, resultiert die nachstehende Grafik die eigentliche Wählerstromanalyse. Wählerstromanalyse aufgrund der aktuellen Parteistärken und der Positionierung auf der Links-Rechts-Achse In % Wahlberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen und eine Parteipräferenz haben SVP 20 SP Parteistärke CVP FDP. Die Liberalen 5 GPS GLP BDP 0 Links EVP Nicht-Wählende SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, (n = 862) Auszug 2 bis 8 aus Skala 0 bis 10 Bemerkung: abgebildet sind Bilanzen der Wanderung. Die Dicke symbolisiert die Stärke der Bilanzen. Rechts Klar ist, dass das Polarisierungsmodell nicht mehr stimmt. Denn es würde voraussetzen, dass die Polparteien wachsen und zwar um Neumobilisierung und positive Wechselbilanzen. Die SP erfüllt noch das Kriterium der Neumobilisierung, was ihren Zuwachs im Wähleranteil begründet, ohne dass die weiteren Kennzeichen erfüllt wären. Bei SVP und GPS ist keines der Merkmale gegeben. Das Modell der neuen Mitte (neue Angebote) stimmt aber auch nicht mehr eindeutig. Denn es würde bedingen, dass GLP und BDP mehr Neu- als Demobilisierung hätten, und ihre Wechslerbilanzen positiv wären. Letzteres ist bei der GLP weiterhin der Fall, aber die junge Partei verliert neuerdings Wählende an die NichtwählerInnen. Bei der BDP ist das zwar kaum feststellbar, sie hat aber an Attraktivität für Wechselwillige verloren. Der jetzige Stand der Abklärungen kann auch nicht auf die anderen Modelle, die theoretisch bekannt sind, reduziert werden. Am ehesten gilt heute das Zirkulationsmodell, mit Neumobilisierung links, einem zentralen Trend in den Wechselbewegungen nach rechts und einer Demobilisierung ganz rechts. 35

36 Grafik 31 Wählerstromanalyse aufgrund der aktuellen Parteistärken und der Positionierung auf der Links-Rechts-Achse In % Wahlberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen und eine Parteipräferenz haben SVP 20 SP Parteistärke CVP FDP. Die Liberalen 5 GPS GLP BDP 0 Links EVP Nicht-Wählende SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, (n = 862) Auszug 2 bis 8 aus Skala 0 bis 10 Bemerkung: abgebildet sind Bilanzen der Wanderung. Die Dicke symbolisiert die Stärke der Bilanzen. Rechts Mit anderen Worten können wir die Gewinne und Verluste der Parteien in der aktuellen Umfrage wie folgt begründen: Die GLP legt zu, weil sie als neue Partei vor allem für enttäuschte Parteiwählerschaften interessant bleibt. Die SP legt zu, weil sie sich elektoral erneuert hat. Die FDP.Die Liberalen legen zu - obwohl sie Mühe mit der Neumobilisierung bekundet, hat die Partei Wechslerattraktivität neu erarbeitet. Die SVP verliert, vor allem wegen Demobilisierung, schwach auch wegen einer negativen Bilanz beim Wechselwählen. Die CVP und die GPS verlieren, weil beide Faktoren der Wählerstromanalyse gegen sie sprechen. Schliesslich hält sich die BDP, weil keine grösseren Bewegungen feststellbar sind. Allerdings wurde der Aufschwung von 2011, der sich bis vor einem Jahr noch zeigte, gebremst. Wie gesagt, hängt diese Einschätzung aber davon ab, dass sich bei der Beteiligung nichts ändert. Genau das aber ist vom Wahlkampf zu erwarten. 36

37 3.2.5 Soziologisches Profil der Parteien Zum Abschluss der Entscheidungsabsichten spiegeln wird das gesellschaftliche Profil der Parteiwählerschaften. Konkret geht es darum, wo die Befunde, die wir obenstehend allgemein für die teilnahmewilligen BürgerInnen formuliert haben, differenziert werden müssen. Namentlich interessiert uns, wo die Parteien statistisch signifikant stärker respektive schwächer sind. Dabei klären wir die Verteilungen nach Geschlecht, Alter, Konfession, Schulbildung, Haushaltseinkommen und Siedlungsart. Bezogen auf die einzelnen Parteien, heben wir die folgenden Merkmalsgruppen heraus. 37

38 SVP: Fünf der sechs Unterscheidungsmerkmals zeigen signifikante Unterschiede: die Siedlungsart, das Haushaltseinkommen, die Schulbildung, das Geschlecht, das Alter. Nirgends ist die SVP so stark wie bei den untersten EinkommensbezügerInnen. In deren Haushalten erreicht sie einen Wähleranteil von 42 Prozent. Auch in den untern Mittelklasse-Einkommen bringt sie es auf 30 Prozent. Dafür ist sie bei Haushalten mit überdurchschnittlichen Einkommen auffällig schwach. Sie bringt es hier auf 13 Prozent Marktanteil. 31 Prozent der Männer würden SVP wählen, aber nur 19 Prozent der Frauen. Bei den jüngeren WählerInnen geniesst die SVP eine Unterstützung von 32 Prozent, bei den RentnerInnen jedoch nur ein solche von 18 Prozent. Schliesslich zeigt sich, dass die Zustimmung zur SVP im ländlichen Gebiet über dem Mittel liegt, in den grossen Agglomerationen aber darunter. Grafik 32 Verglichen mit 2011 stimmen die Ergebnisse beim Geschlecht und Haushaltseinkommen weitgehend überein. Profilieren konnte sich die SVP in den Agglomerationen und bei den Jungen. Dafür ist sie auf dem Land weniger gut verankert als vor drei Jahren. Grafik 33 38

39 SP: Schicht, Geschlecht, Alter, Siedlungsart und Konfession beschreiben das Profil der SP-Wählerschaft. Nirgends ist die SP stärker als bei Konfessionslosen. Hier bringt sie es auf einen Anteil von 32 Prozent. 3 von 10 wählen SP, wenn sie über ein Haushaltseinkommen von 5-7'000 CHF monatlich verfügen. In den grossen Agglomerationen bringt es die Partei auf einen Anteil von einem Viertel. Frauen wählen mit einer Wahrscheinlichkeit von 24 Prozent diese Partei. Am schwächsten schneidet die SP auf dem Land ab; Gleiches gilt für die die unteren Bildungsschichten. Schwach vertreten ist sie zudem bei KatholikInnen und bei den obersten EinkommensbezügerInnen. Grafik 34 Wirklich geändert hat sich das Profil der SP gegenüber 2011 nicht. Etwas besser steht die Partei bei den 40- bis 64-Jährigen da. Zudem hat sie mehr Anteile bei den unteren Einkommen und bei Reformierten. Grafik 35 39

40 FDP.Die Liberalen: Die Wählerschaft der FDP.Die Liberalen wird durch Schicht, Alter, Geschlecht und Konfessionszugehörigkeit bestimmt. Am stärksten ist die FDP.Die Liberalen in der obersten Einkommensklasse. Sie bringt es da auf einen Anteil von 29 Prozent. Über ihrem Mittel liegt sie bei Personen mit 7-9'000 CHF Haushaltseinkommen. Das gilt auch für ganz tiefe Einkommen. Das heisst allerdings nicht, dass dies arme Leute sein müssen, aber solche, die kein Einkommen (mehr) erzielen wie beispielsweise RentnerInnen. Klare Schwächen zeigt die FDP.Die Liberalen dafür bei tiefen Bildungsschichten, bei jüngeren Menschen und bei Konfessionslosen. Grafik 36 Gegenüber 2011 konnte die FDP.Die Liberalen ihre Schwächen ausserhalb der reichsten Bevölkerungsschichten etwas verbessern. Dafür hat sie weniger Anteile in den grossen Agglomerationen. Grafik 37 40

41 Grafik 38 CVP: Konfession, Siedlungsart, Einkommen und Alter sind die ausschlaggebenden Determinanten einer CVP-Wahl. Über dem Mittel stark ist sie bei KatholikInnen (22%); vor allem aber gilt, dass sie bei Reformierten und Konfessionslosen klar unterdurchschnittlich gewählt wird. In mittleren und kleineren Agglomeration hat sie gewisse Hochburgen (16%), in den grossen eindeutig nicht (4%). Zudem ist sie bei den jüngeren Menschen unterdurchschnittlich akzeptiert (8%). Umgekehrtes zeigt sich vor allem bei einem mittleren Haushaltseinkommen (17%). Gegenüber 2011 hat die CVP vor allem in den untersten Bildungsschichten an Stärke verloren. Grafik 39 41

42 Grafik 40 Grafik 41 GPS: Schicht und Konfession, beschränkt auch Siedlungsart, Alter und Geschlecht bestimmen die Wahl der GPS. Ähnlich wie die SP kennt auch die GPS-Wählerschaft einen weit überdurchschnittlichen Anteil bei konfessionslosen Menschen. Zudem ist sie in den grossen Agglomerationen überdurchschnittlich akzeptiert. Ihr Support findet sich bei den überdurchschnittlichen Haushaltseinkommen war die GPS vor allem bei Frauen stärker vertreten. Rückläufig ist der Support auch bei den mittleren Altersgruppen und den Mittelschichten. 42

43 Grafik 42 Grafik 43 GLP: Schicht, Siedlungsart, Konfession beschränkt auch Alter bestimmen die Wahlchancen der GLP. Genauso wie die GPS, geniesst die GLP bei höheren Haushaltseinkommen und in den höchsten Bildungsschichten einen hohen Zuspruch. Das gilt auch für die grossen Agglomerationen und bei Reformierten. Derweil ist sie bei tieferen Einkommensklassen und in den kleinen Agglomerationen wenig beliebt. Anders als 2011 sind die jungen WählerInnen kein besonderes Reservoir mehr für die GLP. Sie hat in tieferen Bildungsschichten verloren, sich dafür namentlich bei Frauen profilieren können. 43

44 Grafik 44 Grafik 45 BDP: Einkommen, Siedlungsart, Konfession und auch ein wenig das Alter determinieren die Wahl der BDP. Hat ein Haushalt ein Monatseinkommen von 7-9'000 CHF beträgt die Wahrscheinlichkeit der BDP-Wahl 10 Prozent. Bei Reformierten beträgt sie 8 Prozent und bei LandbewohnerInnen 7 von Hundert. Schwach vertreten ist die BDP bei den jungen Menschen, in mittleren und kleineren Agglomerationen und in den oberen Einkommensschichten. Hinzu kommt die tiefste Einkommensklassen bis 3'000 CHF. 44

45 Gegenüber 2011 hat die BDP vor allem ihr Profil bei Frauen verloren und sie ist bei Jungen nicht mehr gleich stark. Dafür hat sie sich in den mittleren Bildungsund Einkommensklassen verbessert Zwischenbilanz In der aktuellen Umfrage legen GLP, SP und FDP.Die Liberalen zu, es verlieren SVP, GPS und CVP. Die anderen Parteien sind weitgehend stabil. Trotzdem bleibt die SVP klar stärkste Partei. Neu ist, dass GPS und GLP gleichauf liegen. Wählermärkte gibt es wie bisher rund um die GLP, neu auch um die FDP.Die Liberalen. Dagegen hat die BDP ihre Attraktivität für Wechselwählende weitgehend eingebüsst. Das gilt auch für die Polparteien. Die grössten Verschiebungen finden sich von der GPS zur GLP und von der SVP zur FDP.Die Liberalen. Die Effekte durch die Mobilisierung sind allerdings wichtiger als die des Wechselwählens. Aktuell bevorteilen sie nur die SP und sie schaden tendenziell der SVP. 1. Die neuen Parteien, die GLP und die BDP, haben ihre Anziehungskraft auf jüngere Menschen eingebüsst. Diese finden sich heute polarisierter, bei der SVP und der SP. Gespaltener denn je erschienen die grossen Agglomerationen. SVP und SP geben hier je den Ton an. Die SP bleibt in den Kernstädten führend, die SVP macht in den Agglomerationen Boden gut. Das Land zeigt, anders als auch schon, einen stärkeren Hang zum Zentrum. 2. Vor allem haben sich die tiefen Bildungsschichten, auch Teile der mittleren Einkommenskassen nach rechts verschoben. Derweil zeichnet sich in den obersten Einkommensgruppen ein Trend von der GPS zur GLP ab. Untere Einkommensklassen tendieren dafür wieder vermehrt zur SP. 3. Klarer denn je polarisieren linke und rechte Parteien zwischen den Geschlechtern. Einzig die GPS kann nicht mehr im gleichen Masse wie bisher davon profitieren. 45

46 3.3 Weltanschauliche Positionierung der Parteien Zu den Hintergrundfaktoren einer Wahl, die wir im Wahlbarometer untersuchen, gehören die Weltanschauungen. Sie kommen in den Positionen der Parteiwählerschaft auf der Links/Rechts-Achse einerseits, den damit verbundenen Werthaltungen anderseits zum Ausdruck Links/Rechts-Achse 84 Prozent der Wahlberechtigten verorten sich inhaltlich auf der Links/Rechts- Achse. Für elf Prozent hat diese Achse keine Bedeutung; weitere fünf Prozent können oder wollen keine Angabe dazu machen. Unter jenen, die sich verorten können, dominiert die Mitte-Position und wir sehen ausserdem einen leichten Überhang rechter BürgerInnen vergleichen mit linken. Grafik 46 Verglichen mit den Werten unmittelbar nach der Wahl 2011 respektive vor einem Jahr, macht sich eine deutliche Entwicklung bemerkbar: Die Mitte-Position gewinnt auf Kosten der Pole, wobei der linke und der rechte Pol in ähnlichem Ausmass von dieser Entwicklung betroffen sind. 46

47 Grafik 47 Die Mobilisierung der Potenziale ist allerdings nicht ganz identisch. Unter den bestimmt teilnahmewilligen BürgerInnen ist die Rechte am stärksten. Allerdings ist sie über die vergangen zwei Jahre hinweg von Verlusten zu Gunsten der Mitte betroffen. Solche Verluste lassen sich für die Linke nicht feststellen, sie bleibt aber weniger stark mobilisiert als die rechte. Grafik 48 47

48 Wird die Links-/Rechts-Positionierung nach Parteiwählerschaften getrennt ausgewertet, so ist das ein aufschlussreiches Portrait der Selbsteinschätzung der Parteiwählerschaften. Letztlich hängt diese jedoch auch vom Kurs der Parteien ab, die entweder klar links oder rechts oder dann moderat in der Mitte Wählende ansprechen können. Bei den Polparteien ist die Sache klar; SVP- WählerInnen positionieren sich eindeutig rechts, WählerInnen der GPS und der SP eindeutig links. Im Vergleich zu den Werten vor einem Jahr haben sich WählerInnen der SVP etwas vom rechten Pol weg hin zur Mitte bewegt, GPS- WählerInnen dagegen haben sich wieder mehr zum Pol hin bewegt. Die SympathisantInnen der Mitte-Parteien sind relativ stabil in ihrer Selbstzuordnung. FDP.Die Liberalen-, CVP- und BDP-WählerInnen positionieren sich knapp rechts der Mitte, Wählende der GLP dagegen knapp links davon. Grafik 49 Am nächsten an der Mitte-Position zu liegen kommt also die BDP, dicht gefolgt von CVP und FDP.Die Liberalen. Dabei sind die FDP.Die Liberalen gemessen an den Wahlabsichten in der Mitte führend, gefolgt von der CVP. Die Wählerschaft der GLP positioniert sich tendenziell links der Mitte, steht dieser aber deutlich näher als dem linken Lager. Am linken Ende der politischen Achse finden sich die GPS und die SP, wobei der Abstand zur Mitte hier etwas grösser ist als beim Counterpart auf der rechten Seite, der SVP. Die Übersicht zeigt, dass die Polarisierung seit 2011 nicht mehr zunimmt. Das hat vor allem damit zu tun, dass sich die SVP-Wählerschaft etwas in die Mitte bewegt hat. Oder anders gesagt: Die SVP mobilisiert heute die ganz rechte Wählerschaft weniger gut als Selbstredend kann sich dies auch ändern, beispielsweise wenn der Wahlkampf auf den rechten Themen polarisiert und damit die spezifische Beteiligung in diesem Segment steigert. 48

49 Grafik Die Kombination mit Werthaltungen Die neuere Wahlforschung zeigte, dass es zwischenzeitlich Wählende gibt, die sich zwar auf der Links/Rechts-Achse positionieren können, aber keine eindeutige Parteibindung mehr haben. Vielmehr identifizieren sie sich mit Werthaltungen, die sie verwenden, um Kandidierende, mit denen sie diesbezüglich übereinstimmen, auszuwählen. Unsere Analyse mit drei solchen Werthaltungen (Öffnen vs. Verschliessen; Verantwortung beim Einzelnen vs. beim Staat; Umweltschutz vs. Wohlstand) zeigt, dass die Polarisierungen nach Werten geringer ist als auf der Links/Rechts- Achse. Hauptgrund für diesen Befund ist die Existenz einen Mainstreams bei Werthaltungen: Die aktiven SchweizerInnen sind wertmässig eher für Öffnung als für Abschottung, sie neigen verbreitet zur ökologischen Präferenz und sie befürworten die Betonung der Selbstverantwortung. Die Extrempositionen markieren in Fragen der Öffnung und Verschliessung der Schweiz die SVP und die SP. Interessanterweise stellt sich selbst die SVPaffine Wählerschaft tendenziell hinter eine offene Schweiz, verglichen mit den anderen Wählergruppen wie auch im Vergleich mit dem Schweizer Durchschnitt allerdings klar weniger deutlich. 49

50 Grafik 51 Bewertet man das alles, kommt man für die heutige Zeit zu folgendem Schluss: Die Werte zwischen offener und verschlossener Schweiz korrespondieren auf BürgerInnen-Ebene am deutlichsten mit ihrer Links/Rechts-Position. Linke SchweizerInnen und solche in der Mitte befürworten Öffnung generell, derweil diese Frage vor allem die Rechte spaltet und zwar in ein grösseres rechtskonservatives Lager, das zur SVP neigt, und eine kleineres rechtsliberales Lager, das am ehesten durch die FDP.Die Liberalen vertreten wird. 50

51 3.3.3 Zwischenbilanz Vergleichen wir die aktuellen Werte mit denen am Wahltag 2011, ist die Polarisierung der Wählerschaft auf der Links/Rechts-Achse etwas geringer als damals. Das hängt primär mit Verschiebungen an den Polen zusammen. Sowohl die SVP-Wählerschaft als auch jene der SP haben sich leicht der Mitte-Position angenähert. Weiter stellen wir für die FDP.Die Liberalen- und BDP-Wählenden leichte Bewegungen fest, die sich in ihrer Selbstdeklaration im Vergleich zu 2011 der Mitte etwas angenähert haben. Grafik 52 Bestätigt wird damit die in der Einleitung geäusserte Annahme, dass die Polarisierung ausgelaufen ist. Dies stellte man schon 2011 fest, heute erscheint es noch deutlicher. Umgekehrt findet sich eine Konzentration in der Mitte, von der auch die FDP.Die Liberalen betroffen ist. Denn ihre WählerInnen stehen weltanschaulich der CVP und BDP näher als der SVP. 51

52 3.4 Themen und Parteienkompetenzen Themenorientierung der Schweizer Wählerschaft Das Themenspektrum der Schweizer Wahlberechtigten ist ein Jahr vor den Wahlen 2015 vordergründig ähnlich geprägt wie kurz vor den letzten Wahlen: Der Problemdruck im Bereich Migration bleibt ungebrochen hoch, die Migrationsthematik wird am häufigsten als dringendstes Problem, das die Schweizer Politik lösen soll, genannt. Grafik 53 Dahinter folgen drei Problembereiche, die annähernd gleich dringlich erscheinen: Die Sorge um Krankenkassen und das Gesundheitswesen im Allgemeinen, Arbeitslosigkeit sowie soziale Sicherheit und Sozialwerke. Das fünftdringendste gennannte Problem ist die EU und Europa, und dieses Thema rangiert neu in den Top fünf. Dahinter folgen Löhne, Bildung, Umwelt sowie Steuern und Finanzen und das Bevölkerungswachstum. Die Hierarchisierung des Problemdrucks ist somit, von der Migrationsthematik einmal abgesehen, nicht eindeutig. Und sie ist deutlich von der Aktualität geprägt, denn Krankenkassen und das Gesundheitswesen wiegen als Sorge klar stärker als noch vor einem Jahr. 52

53 Grafik 54 Interessant ist im Vergleich zur Problemlage der Wählerschaft unmittelbar vor den Wahlen 2011, dass sich Sorgen um Umwelt deutlich verringert hat und nicht mehr in den Top fünf Sorgen vorzufinden ist. Sie wurde von der Perzeption der EU als dringendes Problem der Schweiz verdrängt. Die Erfahrung lehrt uns, dass die Problemlast eine fluktuative Grösse ist, die von der Tagesaktualität stark mitgeprägt werden kann. Das war im Wahljahr 2011 gerade für die Umweltthematik der Fall, denn die Nennhäufigkeit dieses Themas stieg im Nachgang zur Reaktorkatastrophe in Japan sprunghaft an. Nichtsdestotrotz finden sich aber auf den Spitzenrängen Konstanten der Problemwahrnehmung, es variiert aber auch hier die Nennhäufigkeit. Eindeutige Trend finden sich einzig für die EU-Thematik und die Zuwanderung und beide laufen Richtung Verschärfung der Problemlage. Die Situation im September 2014 lässt sich neben dem Dauerbrenner Migration als stärker EU-orientiert beschreiben mit einer Tendenz zu grösseren Schutzbedürfnissen: Sozialversicherungen und Arbeitslosigkeit sind für die Schweizer Wahlberechtigten dringende Probleme, bei denen man sich politische Lösungen wünscht. 53

54 3.4.2 Themenorientierung nach Parteiwählerschaften Nach Parteiwählerschaften aufgeschlüsselt zeigen sich Unterschiede in der Problemwahrnehmung. Grafik 55 GPS-WählerInnen sorgen sich auch 2014 deutlich stärker um die Umwelt als der Schweizer Durchschnitt, allerdings ist es nicht mehr das Topthema der GPS, denn die Migrationsthematik dominiert den Sorgenhaushalt nun auch in diesem Wählerumfeld. Gemessen am nationalen Schnitt wird die Migrationsthematik bei WählerInnen der GPS allerdings unterdurchschnittlich betont. Stärker als vom nationalen Durchschnitt betont werden hingegen Probleme rund um die EU, das Bevölkerungswachstum, die Zersiedelung sowie des Bildungswesens. Weniger oft als der Schweizer Durchschnitt bezeichnen sie hingegen Arbeitslosigkeit als Problem, die erst auf dem sechsten Rang der Probleme zu finden ist. Klar angestiegen sind bei GPS-WählerInnen Nennungen rund um die EU. 54

55 Grafik 56 Die Wählerschaft der SP sieht ebenfalls in der Migrationsthematik den dringendsten Handlungsbedarf der Schweizer Politik, allerdings etwas schwächer als der Schweizer Durchschnitt. Zu betonen ist allerdings, dass gerade im SP- Umfeld die Sensibilitäten für dieses Thema seit den letzten Wahlen klar angestiegen sind. Überdurchschnittlich häufig genannt werden von SP-SympathisantInnen die Problembereiche soziale Sicherheit und Schule/Bildung. Etwas weniger oft als der Schweizer Durchschnitt bezeichnen sie hingegen Arbeitslosigkeit als Problem. Klar weniger häufig wird in diesem Wählerumfeld die Umweltthematik als dringendstes Problem genannt. 55

56 Grafik 57 Umweltthemen scheinen bei der GLP etwas in den Hintergrund zu treten, die Migrationsthematik und die EU dominieren auch hier die Problemwahrnehmungen deutlich. GLP-SympathisantInnen erachten Umweltprobleme aber immer nach wie vor überdurchschnittlich als dringend, das Themenprofil ist aber weniger eindeutig erkennbar als bei der GPS. Ähnlich wie bei GPS-affinen WählerInnen findet eine starke Betonung der Dimension Schule und Bildung statt, zudem betonen GLP-WählerInnen auch die Familie überdurchschnittlich. Die noch 2011 vorherrschende Wirtschaftslastigkeit der Themenwelt von GLP-WählerInnen ist 2014 einer etwas stärker aussenpolitisch und sozial geprägten Themenwelt gewichen. Da wir es jedoch bei diesem Wählersegment mit tiefen Fallzahlen zu tun hatten, sollte nichts überbewertet werden. 56

57 Grafik 58 Migrationsfragen sind auch in der Problemwahrnehmung der CVP-WählerInnen klar angestiegen. Auch schient sich in diesem Wählersegment eine Affinität für Umweltthemen herausgebildet zu haben, denn das Problem Umwelt schafft es hier wie bei der GLP und der GPS in die Top Fünf. Auffällig ist bei der CVP- Wählerschaft der im Vergleich zum Wählerdurchschnitt der hohe Stellenwert sozialer Sicherheit und die zeitliche Konsistenz in den dringendsten Problemen. Gerade auch die EU-Thematik hat in diesem Wählerumfeld nicht an Brisanz gewonnen. 57

58 Grafik 59 Interessant ist die BDP-Wählerschaft, die klar über dem Mittel und vor allem anderen die Dringlichkeit der Probleme im Gesundheitswesen betont. Weiter wird Arbeitslosigkeit hier überdurchschnittlich als dringendes Problem angesehen und belegt den zweiten Rang. Das ist neu, das Thema ist bei BDP- WählerInnen klar im Aufwind. Gerade das Gegenteil gilt für die Migrationsthematik, welche unterdurchschnittlich häufig genannt und auf dem dritten Rang landet. Ebenfalls BDP-spezifisch ist die hohe Dringlichkeit von Löhnen und Lohnunterschieden. Es gelten allerdings aufgrund der tiefen Fallzahlen auch hier gewisse Vorbehalte. 58

59 Grafik 60 Bei der FDP.Die Liberalen Wählerschaft führen wiederum Migrationsfragen das Feld der dringendsten Probleme an, der Abstand zu anderen dringenden Problemen fällt dabei allerdings klar geringer aus als bei der Gesamtwählerschaft, denn das Thema wird weniger häufig genannt. Wenig erstaunlich werden im wirtschaftsaffinen Wählersegment der FDP.Die Liberalen die Probleme Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsentwicklung, EU und Steuern stärker betont, als in der Gesamtwählerschaft. Ein leicht geringerer Problemdruck ist in diesem Milieu hingegen zu Fragen der Ökologie und für das Bildungswesen auszumachen. 59

60 Grafik 61 Für die SVP-Wählerschaft fällt als erstes der überdurchschnittlich stark ausgeprägte Problemdruck im Bereich der Migrationspolitik auf; dem klaren Kernthema der Partei. Die Topthemen sind ansonsten inhaltlich deckungsgleich mit jenen der Gesamtwählerschaft, wenn auch die Rangierung etwas variiert. Schwächer betont als vom nationalen Mittel werden bei SVP-affinen WählerInnen weiter die Arbeitslosigkeit, Löhne, Umwelt sowie das Bildungswesen. Leicht stärker aber ist der Problemdruck punkto Migration und soziale Sicherheit. 60

61 Nachfolgende Tabelle fasst die Problemlagen der Parteiwählerschaften zusammen. Tabelle 6 Themenübersicht nach Parteien Top über dem Mittel SVP Migration Migration, AHV/soziale Sicherheit, EU, FDP Migration Arbeitslosigkeit, Krankenkassen/Gesundheitswesen, EU, Familie, Wirtschaftsentwicklung BDP Krankenkassen/ Gesundheitswesen Krankenkassen/Gesundheitswesen, Arbeitslosigkeit, Löhne, EU CVP Migration Migration, Umwelt, Schulen, Wirtschaftsentwicklung GLP Migration Migration, EU, Umwelt, Schulen, Familie, Energiewende SP Migration AHV/soziale Sicherheit, Schulen, Umwelt, Bevölkerungswachstum, Wirtschaftsentwicklung, GPS Migration Umwelt, EU, Schulen, Bevölkerungswachstum, Energiewende, Gewalt/Kriminalität Trend Top 5: Zunahme AHV/soziale Sicherheit - Arbeitslosigkeit, EU, Krankenkassen Arbeitslosigkeit, Krankenkassen, AHV/soziale Sicherheit Migration, Krankenkassen Migration, EU Migration, Arbeitslosigkeit EU - Trend Top 5: Abnahme - Migration Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit - SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Parteienkompetenz zur Problemlösung Die Frage nach den dringendsten Problemen der Schweizer Politik wurde mit der Frage nach der Kompetenz der Parteien, dieses zu lösen, abgerundet. Als prioritär werden dabei die ersten fünf von der Gesamtwählerschaft genannten dringendsten Probleme erachtet. Diese Betrachtungsweise erlaubt zunächst eine Zuspitzung des Themenprofils der Parteien und zeigt auf, dass sowohl bei der SVP wie auch bei der SP und beschränkt auch bei der FDP.Die Liberalen klar eines dieser fünf Top-Themen dominiert, während das Themenprofil der übrigen Parteien weniger geschärft ist. Kaum überraschend treten dabei die eigentlichen Kernthemen der genannten Parteien zum Vorschein. Für die SVP ist und bleibt dies unangefochten die Migrationsthematik, für die SP die Arbeitslosigkeit und die FDP.Die Liberalen kann sich beschränkt rund um die EU profilieren. Gerade im Bereich der EU wird allerdings eigentlich eine überparteiliche Lösung bevorzugt, was auch für die Themen soziale Sicherheit und Krankenkassen gilt. Bewertet man die Kompetenz in den prioritären Themen für jede Partei einzeln ergibt sich folgendes Bild: SVP: Verfügt wie ihr Gegenpol über eine klare Kernkompetenz, nämlich im Bereich der Migrationspolitik. Es finden sich weiter Kompetenzzuschreibungen bei der Arbeitslosigkeit, AHV und EU-Fragen der sozialen Sicherheit. Nur sehr eingeschränkte Kompetenzzuschreibungen im Gesundheitswesen. FDP.Die Liberalen: Höchste Parteikompetenz in den EU-Fragen, am Rande aber auch in den anderen Top-Themen, was zu einer breiten Aufstellung führt. 61

62 Grafik 62 BDP: Kein eindeutiges Themenprofil, am ehesten noch rund um das Gesundheitswesen. Die BDP ist bei drei der fünf meistgenannten Problemen als Partei mit einer gewissen Lösungsbefugnis vertreten. CVP: Kein eindeutiges Themenprofil, am ehesten Kompetenzzuschreibungen in sozialen Fragen, rund um die EU und Arbeitslosigkeit. Durch zusätzlich vorhandene Kompetenzzuschreibungen in den Bereichen Migration und Gesundheitswesen aber in allen prioritären Themen präsent. GLP: Nur ein schwaches Themenprofil, Kompetenzzuschreibungen ganz am Rande im Bereich Migration und EU. SP: Kernkompetenzen im Gesundheitswesen, bei sozialer Sicherheit und Arbeitslosigkeit, beschränkt auch in Migrationsfragen hingegen weniger rund um die EU-Problematik. GPS: Kernkompetenz in Umwelt- und Energiefragen, ganz am Rande Kompetenzzuschreibungen bei Arbeitslosigkeit und Europafragen. Keine Lösungskompetenz in Migrationsfragen, im Gesundheitswesen und beim Thema soziale Sicherheit. Im Folgenden werden die dynamischen Entwicklungen der Parteikompetenzen zu den fünf prioritären Problemen nachgezeichnet, was hilft, die Trends der durchschnittlichen Themenkompetenz inhaltlich zu füllen. Beim dringendsten Problem der Schweizer Politik, der Mirgationsfrage, ist eine Entwicklung augenfällig; die Themenkompetenz der SVP ist innert Jahresfrist klar zurückgegangen (-15%-punkte). Wirklich profilieren konnte sich aber keine andere Partei, vielmehr setzt man verstärkt auf eine überparteiliche Lösung (+8%-punkte). Beschränkt profilieren konnte sich die SP (+5%-punkte) und die FDP.Die Liberalen (+4%-punkte). 62

63 Grafik 63 Deutlicher noch gelang der SP die Profilierung beim Thema Arbeitslosigkeit, wo sie das Feld zwischenzeitlich anführt (+6%-punkte). Für dieses Problem sind überparteiliche Lösungen rückläufig (-9%-punkte) und die FDP.Die Liberalen hat ebenfalls klar eingebüsst (-12%-punkte). Grafik 64 Profilieren konnte sich die FDP.Die Liberalen allerdings, wenn es um Problemlösungskompetenz in EU-Fragen geht (+7 %-punkte). Die beiden Polparteien SP (-6%-punkte) und SVP (-13%-punkte) haben in dieser Frage eingebüsst. Die SVP, welche noch vor einem Jahr das Feld anführte, wurde von einer überparteilichen Lösung (+13 %-punkte) vom Spitzenrang verdrängt. 63

64 Grafik 65 Ähnlich erging es der SP auf einem ihrer Kernthemen, der sozialen Sicherheit (-16%-punkte). Auch hier steht mittlerweile eine gemeinschaftliche Lösung aller Parteien (+14%-punkte) zuoberst und hat der SP ihren ehemaligen Spitzenrang strittig gemacht. Die CVP hat leicht eingebüsst (-3%-punkte), ebenso leicht haben SVP (+3%-punkte) und FDP.Die Liberalen (+4%-punkte) zulegen können. Grafik 66 64

65 Grafik 67 Auch in Fragen des Gesundheitswesens setzt man verstärkt auf überparteiliche Lösungen (+6%-punkte), die FDP.Die Liberalen hingegen hat eingebüsst (-8%- punkte), alle anderen Parteien verhalten sich stabil. Die Betrachtung der dynamischen Entwicklungen der Kompetenzeinschätzung auf den verschiedenen prioritären Themen legt dar, dass oft eine gegenläufige Tendenz zwischen einer bestimmten Partei oder einer überparteilichen Lösung vorliegt. Aktuell ist das mit Ausnahme des Problems Arbeitslosigkeit für alle prioritären Themen der Fall und es sind überparteiliche Lösungen die bevorzugt werden. Die beschriebene Tendenz weg von einzelnen Parteien, hin zu einer überparteilichen Lösung, bestätigt sich auch in der verdichtenden und dynamischen Betrachtung der Themenkompetenz. Die gemittelten Parteiwerte der Problemlösungskompetenz über die fünf prioritären Themen hinweg zeigen, dass vorwiegend und nochmals verstärkt auf alle Parteien gemeinsam gesetzt wird. Diese hohe Themenkompetenz für alle Parteien gemeinsam nährt sich vorwiegend aus der ausserordentlich hohen zugeschriebenen Kompetenz in den Bereichen EU, soziale Sicherheit, Gesundheitswesen und Arbeitslosigkeit. Doch auch in den übrigen Themen erreichen alle Parteien gemeinsam gute Werte. Neben der rückläufigen Themenkompetenz der GPS (-9 %-punkte), die sich vor allem durch den Wegfall von Umwelt als eines der Top fünf Themen erklärt, ist dieser Anstieg der Themenkompetenz aller Parteien zusammen die einzige nennenswerte Veränderung in den durchschnittlichen Themenkompetenzen. Stabil folgen auf den Rängen zwei und drei die SP und die SVP, dahinter ebenso stabil die Mitteparteien. 65

66 Grafik Zwischenbilanz Die Themenhierarchie und das Kompetenzprofil der Parteien haben sich verändert. Klar dominantes Thema ist die Migrationsfrage. Darin spiegelt sich die durch die Masseneinwanderungsinitiative ausgelöste Debatte zu Jahresbeginn. Die Vorherrschaft dokumentiert sich nicht nur in einem steigenden Anteil, der das Thema nennt. Es zeigt sich auch daran, dass bei allen Parteiwählerschaften Migrationsfragen höchste Priorität geniessen. Als Folge davon ist die Umweltfrage generell, aber auch die Energiewende im speziellen aus der Top-Liste der Themen verschwunden. Auch hier zählt, dass das nicht nur ein allgemeines Phänomen ist, sondern auch bei den grünen Parteien gleiches festgemacht werden kann. Allerdings, und das ist die zweite grosse Botschaft aus dem Thema, mit der neuen Themenhierarchie hat sich auch das Parteienprofil verändert. Die Migrationsfrage "gehört" nicht mehr im gleichen Masse der SVP. Vielmehr wird sie kontroverser beurteilt, mit wachsenden Anteilen für SP und FDP.Die Liberalen einerseits, für eine überparteiliche Behandlung anderseits. Generell halten wir fest, dass der Wunsch nach einer Lösungssuche jenseits von Parteien innert Jahresfrist zugenommen hat. Das gilt für das Migrationsthema, aber auch für die Soziale Sicherheit, das Gesundheitswesen und die Europa-Frage. Einzig bei der Arbeitslosigkeit zeigt sich dieser Trend nicht. Da konnte sich die SP profilieren. Schliesslich sei erwähnt, dass die FDP.Die Liberalen vor allem im Europa- Dossier zulegen konnte. Gerade hier erwartet man von dieser Partei eine Führungsaufgabe, Mit anderen Worten: Unverändert betreibt die SVP am effektivsten die politische Agenda. Indes, ihre Lösungsvorschläge sind nicht mehr unbestritten. Vielmehr zeigt sich eine Reaktion bei unterschiedlicher Parteiwählerschaft, einen Gegenpunkt zu setzen. Es zeichnet sich aber auch der Wunsch ab, übergeordnete Lösungen zu arbeiten, die jenseits der Parteiprofilierung gut für die Schweiz sind. 66

67 3.5 Spezialthema: Bilaterale und Masseneinwanderung Umsetzung von Volksinitiativen allgemein Grundsätzliche Fragen zum Funktionieren des politischen Systems interessieren Wahlberechtigte im Allgemeinen nur mässig. Entsprechend ist die Meinungbildung zur strikten oder flexiblen Umsetzung von Volksentscheidungen nur beschränkt fortgeschritten. Nur ein Viertel der Wahlberechtigten äussert eine klare Präferenz und die Gewichte sind da mit leichten Vorteilen für die auf jeden Fall strikte Umsetzung (14 Prozent) gegenüber einer auf jeden Fall flexiblen Umsetzung (11 Prozent) noch ähnlich verteilt. Allerdings sind mehr als doppelt soviel Wahlberechtigte eher für eine flexible (45 Prozent) als eher für eine strikte Umsetzung (22 Prozent). Insgesamt kommt eine leichte Mehrheit von 56 Prozent für eine eher flexible Umsetzung zustande. Grafik 69 67

68 Nur bei den Wählenden der SVP kann von einer mässig fortgeschrittenen Meinungsbildung gesprochen werden, allerdings hier mit einer klar unterschiedlichen Richtung im Vergleich zu allen anderen Wählenden in Richtung klar strikter Umsetzung. 78 Prozent der SVP-Wählenden wünschen den strikten Weg. Erst weit dahinter folgen die CVP-Wählenden, die noch exakt zu einem Drittel eine strikte Umsetzung der Volksrechte wünschen. Alle anderen Gruppen inklusive die Parteiungebundenen haben eine Präferenz in Richtung Flexibilität. Grüne und SP-Wählende ziehen mit 72 respektive 73 Prozent am klarsten die flexible Umsetzung von Volksentscheidungen vor. Grafik 70 68

69 3.5.2 Umsetzung der Volksinitiative gegen Masseneinwanderung Der Bundesrat will die Masseneinwanderungsinitiative umsetzen und gleichzeitig die bilateralen Verträge mit der EU bewahren. Damit verfolgt er eine in der Wahlbevölkerung mehrheitsfähige Strategie. Die Meinungen in der Bevölkerung sind bei diesem konkreten Verfahren auch deutlicher gemacht als bei der Umsetzung von Volksinitiativen generell. 73 Prozent unterstützen die Strategie des Bundesrats sehr oder eher, während nur 19 Prozent mit einer auf Vereinbarkeit ausgelegten Strategie voll oder eher nicht einverstanden sind. Grafik 71 Nur bei der SVP gibt es namhafte Opposition gegen den Bundesrats-Kurs. Aber selbst bei der SVP-Wählerschaft sind 56 Prozent damit einverstanden, wenn versucht wird, die Masseneinwanderungsinitiative konform zu den Bilateralen umzusetzen. Bei den anderen Wählerschaften und bei Parteiungebunden sind es nochmals deutlich mehr. Am meisten Unterstützung erhält der Kurs seitens der BDP-Wählerschaft, die zu 92 Prozent Einverständnis damit äussert. 69

70 Grafik 72 Falls die parallele Umsetzung nicht möglich ist, besteht eine mit 58 Prozent mehrheitliche Präferenz für die Bilateralen, wobei eine namhafte Minderheit von 30 Prozent die Masseneinwanderungsinitiative wichtiger findet. 12 Prozent sind noch nicht entschieden, was für eine erst mässig fortgeschrittene Meinungsbildung bei dieser einfachen Dilemma-Frage spricht. Grafik 73 70

71 Die Dilemma-Frage polarisiert aber sehr klar. Grüne- und SP-Wählende ziehen gerade einmal zu 7 respektive 12 Prozent die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative vor. Auch die BDP-Anhängerschaft zieht nur zu 10 Prozent die Umsetzung der Initiative vor. Bei der SVP votiert eine klare Mehrheit von 73 Prozent für die Initiative und damit für eine Bevorzugung der Kontingente gegenüber der Personenfreizügigkeit. Alle anderen Parteianhängerschaften bevorzugen klar mehrheitlich die Bilateralen. Grafik Szenarien der schweizerischen EU-Politik Auch für die Zukunft der schweizerischen EU-Politik ist die Bewahrung des Status quo mit einer Zusammenarbeit auf Basis der bisherigen Bilateralen Verträge mehrheitlich unterstützt. 54 Prozent nennen dies als erste Priorität von insgesamt fünf zur Diskussion gestellten Varianten. Weitere 22 Prozent würden in zweiter Linie diesen Weg wählen. Eine Weiterentwicklung der Bilateralen mit der Einführung von einem neuen EU-Recht ist für 15 Prozent die erste- und für weitere 33 Prozent die zweite Priorität. Damit wird diese Entwicklung gegenüber einem Alleingang der Schweiz ohne Anbindung an die EU klar vorgezogen. Trotzdem kann sich mit 11 Prozent in erster- und 12 Prozent in zweiter Linie immerhin ein Viertel der Wahlberechtigten den Alleingang mehr oder weniger gut vorstellen. Der EWR- Beitritt mit 16 Prozent und der EU-Beitritt mit 8 Prozent liegen vergleichsweise nochmals weit dahinter. 71

72 Grafik 75 Die SVP-Wählerschaft exponiert sich bei den Szenarien gegenüber der EU weniger deutlich als anderswo. Auch innerhalb der SVP-Wählerschaft geniessen die Bilateralen die höchste Priorität. Dahinter folgt aber bereits der Alleingang. Addiert man erste und zweite Priorität ist dieser in den Kreisen der SVP durchaus eine diskutable Option. Die Weiterentwicklung der Bilateralen mit neuem EU-Recht ist dagegen klar umstritten weitergehende Integrationsschritte sind kaum präferiert. Grafik 76 72

73 Die Grünen-Wählerschaft äussert als einzige in erster und zweiter Linie betrachtet nicht den Status quo als erster Präferenz, denn sie liebäugelt ähnlich stark mit der Weiterentwicklung und neuem EU-Recht. Gleichauf mit deutlich mehr Anteilen in erster Priorität folgt dann der Status quo. Ein Viertel der Grünen-Wählerschaft würde den EWR-Beitritt unterstützen und etwas weniger den EU-Beitritt. Praktisch nicht in Frage kommt hier der Alleingang. Grafik 77 73

74 Der Alleingang ist für die SP-Wählerschaft auch kaum eine Option. Den EU- Beitritt wünschen 21 Prozent in erster oder zweiter Linie, den EWR-Beitritt immerhin ein Drittel. Die Präferenz der SP-Anhängerschaft ist aber klar bei den Bilateralen oder allenfalls deutlich dahinter bei einer Weiterentwicklung der Bilateralen mit neuem EU-Recht. Grafik 78 74

75 Status quo oder Weiterentwicklung der Bilateralen stehen auch für die GLP- Wählerschaft im Vordergrund. Den EWR sehen 29 Prozent als erste oder zweite Präferenz. Der Alleingang ist weniger attraktiv als der EWR- aber attraktiver als die EU-Mitgliedschaft. Grafik 79 75

76 Die CVP-Wählerschaft hat die gleiche Präferenzfolge wie die GLP-Wählerschaft und steht sehr klar hinter den Bilateralen oder allenfalls hinter einer Weiterentwicklung davon. Grafik 80 76

77 Auch die BDP-Wählerschaft präferiert Bilaterale vor EWR und Alleingang. 88 Prozent und damit am meisten von allen Wählerschaften wünschen sie den Status quo in erster und zweiter Linie. Eine Weiterentwicklung erscheint im Vergleich dazu weniger attraktiv. Grafik 81 77

78 Sehr ähnlich ist das Bild bei den FDP.Die Liberalen. Mit 67 Prozent in erster Priorität votieren sie ebenfalls sehr klar für die Zusammenarbeit auf der Basis der bisherigen Bilateralen. Dahinter folgen Weiterentwicklung und EWR. Der EWR-Beitritt ist gleich attraktiv wie der Alleingang (je 16 Prozent in erster und zweiter Priorität). Grafik Zwischenbilanz In der veränderten Themenhierarchie des Jahres 2014 spielt die Umsetzung der angenommenen Initiative "gegen Masseneinwanderung" eine zentrale Rolle. Das hier herausgegriffene Schwerpunktsthema lehrt uns, dass die Bilateralen ein halbes Jahr nach der Volksentscheidung wieder höher im Kurs sind. Im Zweifelsfall optieren die Wahlberechtigten klar für die Beibehaltung des Vertragswerkes der Schweiz mit der EU. Sie rangieren geregelte Verhältnisse mit der Europäischen Union höher als die Umsetzung der ursprünglichen SVP- Initiative. Das ist selbst bei der SVP tendenziell so. Gründe hierfür gibt es zwei: Zunächst tendieren die BürgerInnen dazu, einer pragmatischen Umsetzung von Volksinitiativen den Vorzug zu geben. Bei den Aktiven sind die Verhältnisse zwar polarisierter, beim Medianwähler fällt das Urteil aber eindeutig aus. Das gilt ganz allgemein, unabhängig von der Frage der Masseneinwanderung. Sodann geniessen alle Optionen jenseits der Bilateralen keine Priorität. Das gilt sowohl für den Alleingang, als auch Integrationsschritte Richtung EWR und EU. Gespalten ist die Anhängerschaft der Bilateralen allerdings in der Frage, ob die jetzigen Verträge die Basis sein soll oder eine erweiterte Version mit einem Dach für institutionelle Fragen. Die Linke tendiert zu letzterem, die Rechte zu ersterem. Insgesamt hat die rechte Präferenz etwas mehr Support. 78

79 3.6 Parteipräsidenten Glaubwürdigkeit nach Aussen Die höchste Glaubwürdigkeit erlangt im September 2014 der CVP-Parteipräsident Christophe Darbellay (49%), gefolgt von Christian Levrat (44%). Auf den Rängen drei und vier folgen quasi gleichauf Philipp Müller und Toni Brunner (38% und 39%), wobei beim SVP-Parteipräsidenten am deutlichsten auch negative Voten im Raum stehen. Immerhin ein Drittel der Schweizer Wählerschaft attestiert Toni Brunner Unglaubwürdigkeit, den nächsthöchsten Vergleichswert erreicht Christian Levrat. Mit 17 Prozent Unglaubwürdigkeit bewegt er sich aber auf einem anderen Niveau. Auf dem letzten Rang der Glaubwürdigkeitsskala ist das Grüne Co-Präsidium zu finden. Bei diesem wird die Glaubwürdigkeit nicht grundlegenden in Frage gestellt, aber es mangelt an Bekanntheit der beiden Präsidentinnen. Grafik 83 79

80 3.6.2 Glaubwürdigkeit nach Innen Deutlich anders präsentiert sich das Bild allerdings, werden nur die Angaben der jeweiligen Parteiwählerschaften zu ihren Parteipräsidenten berücksichtigt: So betrachtet, schneidet Toni Brunner klar am besten ab, was bedeutet, dass seine eigene Wählerschaft keine Zweifel an seiner Integrität hegt, das weitere Elektorat hingegen schon. Christophe Darbellay und Christian Levrat schneiden auch in dieser Betrachtungsweise gut ab und gelten für klare Mehrheiten von mindestens drei Viertel ihrer Wählerschaft als glaubwürdig. Die Bekanntheitsschwächen der Parteispitzen von FDP.Die Liberalen und GPS finden sich selbst bei der eignen Wählerschaft, die Glaubwürdigkeit ist aber mehrheitlich intakt. Grafik 84 80

81 3.6.3 Glaubwürdigkeit nach Sprachregion Nach Sprachregionen aufgeschlüsselt zeigt sich, dass die Parteipräsidenten mit Ausnahme von Toni Brunner in der Westschweiz die höchsten Glaubwürdigkeitswerte erzielen und dass in der Deutschschweiz am kritischsten geurteilt wird. Dem Tessin ist die hohe Glaubwürdigkeit des SVP-Parteipräsidenten eigen und die tiefe des Grünen Co-Präsidiums. Grafik 85 Die erzielten Werte der Parteipräsidenten ausserhalb ihrer eigenen Wählerschaft, gibt Aufschluss darüber, wie weit die Glaubwürdigkeit der jeweiligen Person über das eigene Lager hinausreicht. Nachfolgende Tabelle fasst die Kennzahlen hierzu zusammen. Die höchste Glaubwürdigkeit erlangen alle Parteipräsidenten innerhalb der Sympathisierenden ihrer jeweiligen Partei, was nicht überrascht. Am weitesten über die eigene Wählerschaft hinaus verankert ist Christophe Darbellay, was sein gutes Abschneiden insgesamt erklärt. Er vermag bis ins linke Spektrum zu überzeugen, jedoch nur beschränkt, wenn man sich auf der politischen Achse weiter nach rechts bewegt. Konkret halten ihn absolute Mehrheiten der Wählerschaften der GPS, SP, GLP, BDP und der FDP.Die Liberalen für glaubwürdig. Interessant ist Christian Levrats weitere Verankerung, denn er hat eine gewisse Strahlkraft im rechten Spektrum, namentlich bei WählerInnen der BDP und der SVP, nicht aber in die Mitte oder im linken Umfeld. Toni Brunner überzeugt schliesslich einzig seine eigene Wählerschaft von seiner Glaubwürdigkeit, dies aber in aller Deutlichkeit (83%). Ansonsten polarisiert seine Person deutlich und insbesondere von den linken Parteien erhält er mehrheitlich kritische Einschätzungen (SP: 59% unglaubwürdig, GPS: 60% unglaubwürdig, GLP: 60% unglaubwürdig). Einzig Parteiungebundene (31%) halten ihn noch in relativer Mehrheit für glaubwürdig. 81

82 Philipp Müller hingegen vermag im bürgerlichen Umfeld zu überzeugen, nicht aber im linken Spektrum. WählerInnen der BDP und der SVP schätzen ihn neben seiner eigenen Wählerschaft mehrheitlich als glaubwürdig ein. Links und in der Mitte überzeugt er jedoch nur relativ Mehrheiten. Das Co-Präsidium der Grünen schliesslich ist neben der eigenen Wählerschaft für keine weitere Gruppe mehrheitlich glaubwürdig. Es ist allerdings auch nicht so, dass man der GPS-Parteispitze nicht glaubt, denn relative Mehrheiten aller Wählersegmente ausser der SVP attestieren relativmehrheitliche Glaubwürdigkeit. Das Problem ist hier eher im geringen Bekanntheitsgrad der beiden Frauen zu. Tabelle 7 Akzeptanz der Parteipräsidenten in Zielgruppen (in % glaubwürdig) Präsident Total eigene Partei gesicherte Mehrheit in anderen Parteien C. Darbellay (CVP) GPS (60), SP (62), GLP (62), BDP (57), FDP (55) C. Levrat (SP) BDP (57), SVP (52) T. Brunner (SVP) P. Müller (FDP) BDP (57), SVP (52) A. Thorens/R. Rytz (GPS) SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, Zwischenbilanz ParteipräsidentInnen sind vor allem nach Innen wichtig. Mit der Dauer ihrer Amtszeit steigt ihre Akzeptanz innerhalb der eigenen Partei. Bei Polparteien ist das noch verstärkt der Fall, in der Mitte etwas erschwert. Dennoch gilt: Alle drei Parteipräsidenten, die spätestens 2008 in ihr Amt gewählt wurden, kennen innerparteilich eine breite Abstützung. Bei ParteipräsidentInnen, die erst kurze Zeit im Amt sind, liegen die Werte für die Unterstützung in der Partei tiefer. Das hat seinen Grund weniger in einer grösseren Opposition als in einer geringere Bekanntheit. Vor allem die Sprachräume bilden da nachhaltige Grenzen, die es zu überwinden gilt. Anders verhält es sich mit der Akzeptanz nach aussen. Ein überparteiliches Glaubwürdigkeitsprofil hat nur Christophe Darbellay. Denn bei allen Parteien ausser der SVP ist er mehrheitlich anerkannt. Ganz anders werden die anderen Parteipräsidenten beurteilen. Denn sie polarisieren bei den meisten anderen Wählerschaften erheblich. So kommen die ParteipräsidentInnen der SVP und der GPS bei den AnhängerInnen aller anderen Parteien mehrheitlich nicht gut an. 82

83 4 Synthese 4.1 Übersicht über die Wirkungsfaktoren Grafik 86 Wenn wir keine Angabe zu den Wahlabsichten einer Person haben, sind wir dann in der Lage, ihre Wahlabsichten zu schätzen? Das ist die Frage, die wir uns am Schluss unserer Auswertungen stellen. Konkret arbeiten wir mit dem Wahlmodell, dass wir in der Einleitung theoretisch vorgestellt haben. Damit fragen wir uns, welche der Informationen, die wir oben stehend ausgebreitet haben, den Entscheid für eine Partei statistisch signifikant erklärt, und zwar wenn wir Variable für Variable betrachten respektive wenn wir alle Informationen gleichzeitig zu Rate ziehen. Wir gehen dabei gleich wie in früheren Umfragen vor, allerdings mit einer Einschränkung: Das taktische Element, die Bundesratszusammensetzung, haben in dieser Befragung nicht geklärt, sodass die Effekte in der Modellierung nicht bestimmt werden können. Neues Wahlmodell gfs.bern Mikrosoziologische Modelle Makrosoziologische Modelle Sozialpsychologische Modelle Rational Choice Modelle Kampagne Sozial-strukturelle Faktoren Gruppenbindung Links/Rechts- Position Werthaltungen Regierungsvertrauen Kandidatenorientierung Wahlkampf, Ereignisse, Image Taktik, Machtüberlegungen Themenorientierung Wahl- Verhalten gfs.bern Die Übersicht findet sich in der nachstehenden Tabelle, die sich wie folgt liest: In der ersten Spalte sind die Indikatoren, die in die Analyse miteinbezogen wurden, in den Spalten danach folgen die Angaben zur Wichtigkeit für die Parteien. Wenn einer Parteispalte nichts steht, heisst das, der Indikator trägt nichts Eigenständiges zur Klärung der Parteiwahl bei. Um nicht missverstanden zu werden: Das heisst nicht, dass es keinen Zusammenhang gibt, nur, dass der Zusammenhang durch einen der anderen Indikatoren gleich gut oder besser abgedeckt wird. Wenn also etwas steht, handelt es sich um Einflussgrössen, die bei der Partei wirken, und zwar in der Reihenfolge wie sie mit Nummern aufgeführt sind. Die finale Information findet sich in der untersten Zeile. Demnach können wir die Wahl der SVP am besten erklären. 61 Prozent der Entscheidungen lassen 83

84 sich mit einem der zehn aufgeführten, relevanten Indikatoren statistisch signifikant herleiten. Das Modell funktioniert auch bei der SP recht gut. Hier können wir 47 Prozent der Wahlentscheidungen erklären. Geringer sind die Effekte bei der GPS, der FDP.Die Liberalen und der CVP. Mit anderen Worten: Abgesehen von der GPS sind wir in der Lage, die Wahl für eine Polpartei besser zu erklären als für Zentrumsparteien. Ebenso treffen wir den Entscheid für eine grössere Partei besser als für eine kleinere. Das hat auch damit zu tun, dass es weitere parteispezifischen Faktoren gibt, die wir in der Übersicht nicht untersuchen können, wie regionale Eigenheiten, zum Beispiel durch das KandidatInnen-Feld bei National- und Ständeratswahlen. Immerhin, alles was über 0.3 ist, gilt bei Repräsentativ-Befragungen mit über 1'000 Teilnehmenden als gut. Bei der CVP sind wir eindeutig darunter, bei der FDP.Die Liberalen tendenziell. Ganz weggelassen haben wir die Auswertungen für die GLP und BDP, weil sie letztlich zu klein sind. 4.2 Ergebnisse zu den Wirkungsfaktoren nach Parteien Als Erstes fällt auf, dass bei allen Parteien eine oder mehrere Parteienkompetenz der Hauptgrund sind, weshalb man sie wählten. Ausser bei der CVP liefern Prädispositionen den zweiten Erklärungsansatz für die Parteientscheidung. Personenidentifikationen folgen als Drittes und sie sind ausser bei den Grünen, überall für die Wahl mitentscheidend. SVP-Wahl: Wer die SVP wählt, macht das am häufigsten wegen dem Programm: Migrationsthemen, Sozialsysteme und Wirtschaftspolitik bilden die nachweislichen Ansatzpunkte. Bei den Prädispositionen zählten die rechte Positionierung in der Parteienlandschaft, die Präferenz für Selbstverantwortung vs. Staatsaufgaben und das Misstrauen in die Behörden. Etwa gleichauf rangiert die Identifikation mit Toni Brunner, dem Parteipräsidenten. SP-Wahl: Auch bei der SP entscheidet das Programm Europa, Arbeitslosigkeit, soziale Sicherheit, Bildung und Migration geben die Stichworte. Darüber hinaus wählt man SP wegen ihrer linken Positionierung und ihrem Engagement für eine offene Gesellschaft. Die Personenorientierung ist auch hier vorhanden, wenn klar schwächer als bei den anderen Parteien. FDP.Die Liberalen-Wahl: Bei der FDP.Die Liberalen bilden Europa, Gesundheitspolitik und Migrationsfragen die Identifikationsansätze. Deutlich verbessert hat die FDP.Die Liberalen ihr Profil in weltanschaulichen Fragen, man wählte sie, weil sie sich von der Mitte abgewendet hat, weil sie für Eigenverantwortung steht und der Ökonomie eine Präferenz einräumt. Ferner kann sie bei BürgerInnen punkten, die sich eine offene Schweiz wünschen. Die Personenorientierung ist mittelstark ausgeprägt. CVP-Wahl: Verbessert hat sich die CVP bei der Themen-Identifikation. Ihre Positionen in der Europa-Frage, in sozialen Fragen und bei der Migrationsproblematik dienen der Wähleransprache. Zudem ist die Bedeutung der Personenidentifikation vergleichsweise am höchsten. Dagegen ist die CVP in Grundfragen der Politik nicht genügend fassbar. Selbstredend ist das auch der Links/Rechts- Achse, doch es gilt auch für Werte, wo sie zu wenig einheitlich positioniert ist. GPS-Wahl: Das Gegenteil der CVP findet sich bei der GPS. Für ihre Wahl entscheidend sind weitgehend Prädispositionen wie Ökologie, Offenheit, Staatsbezug und linke Position. Personen- und Themeneffekte sind dagegen nur schwach ausgebildet. Vor allem letzteres war bisher in aller Regel anders. 84

85 Tabelle 8 Regression Parteiwahl nach Indikatoren Indikatoren GPS SP CVP FDP SVP Themenkompetenzen Migration Gesundheitswesen Arbeitslosigkeit soziale Sicherheit 3 2 EU & Europa Löhne 1 1 Schul-/Bildungswesen 5 Personenidentifikation ParteipräsidentIn Prädispositionen Werthaltung: Öffnen/Verschliessen 4 (öffnen) 8 (öffnen) 8 (öffnen) 9 (schliessen) Werthaltung: Ökologie/Ökonomie 2 (Umwelt) 7 (Ökonomie) Werthaltung: Eigenverantwortung/ Gemeinschaftsverantwortung 5 (Staat) 5 (Einzelner) 7 (Einzelner) Links/Rechts 3 (links) 7 (links) 4 (rechts) 5 (rechts) Regierungsvertrauen/-misstrauen 8 (Misstrauen) Gesamterklärung (r 2 ) SRG SSR/gfs.bern, Wahlbarometer 2014, (n = 1086) Lesebeispiel: Die obenstehende Tabelle zeigt auf, welche Erklärungsansätze für die Wahl einer Partei signifikant sind, und zwar in der multivariaten Analyse. Diese schätzt die Wirkungen eines Ansatzes unter Berücksichtigung aller anderen. Die Wahl der GPS erklärt sich demnach, erstens durch die zugeschriebene Kompetenz der Partei in Lohnfragen, zweitens durch die Haltung in Ökologiefragen allgemein, drittens durch die linke Position, viertens durch die Bevorzugung einer offenen (vs. verschlossenen) Schweiz und fünftens durch die Bevorzugung staatlicher (vs. markwirtschaftlicher) Lösungen. Zuammengefasst kann man so 31 Prozent der Wahlentscheidungen zugunsten der GPS erklären. Der Rest erklärt sich durch Faktoren, die hier nicht untersucht wurden. Vergleicht man die identifizierten Erklärungsansätze mit dem, was wir 2011 bilanziert haben, stechen zunächst die zahlreichen Übereinstimmungen hervor. Die wichtigsten Unterschiede ergeben sich in der Themen-Orientierung. Das hat zunächst mit dem weitgehenden Verschwinden der Umwelt- und Energie- Issues zu tun. Tendenziell gilt das auch für die Steuerfrage, 2011 noch ein Profilierungsfeld. Dafür sind die Positionen der Parteien in der EU-Frage wichtiger geworden, wie die Resultate der SP, FDP.Die Liberalen und CVP nahelegen. 4.3 Ergebnisse zu den Wirkungsfaktoren insgesamt Verdichtet man die Befunde, wie sie hier in geraffter Form vorgesellt worden sind, ist die grundlegende Bedeutung der Debatte, die durch die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative ausgelöst worden ist, unverkennbar. Migrationsfragen aller Art bestimmen die politische Agenda aus Sicht der Wahlberechtigten. Problematisiert worden ist auch die Europa-Frage. Dazwischen platziert haben sich soziale Fragen wie die Arbeitslosigkeit, die Gesundheit und die soziale Sicherheit. Aus den Top-Positionen verdrängt worden sind Umwelt- und Energiefragen. 85

86 Bei der Lösung des gestörten Verhältnisses der Schweiz zur EU bilden die Bilateralen, die klar mehrheitsfähige Richtschnur. Im Zweifelsfalle gilt es für eine Mehrheit, die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative dieser Vorgabe unterzuordnen. Erweiterungen der Integration, aber auch Reduktionen sind umstritten. Das gilt auch für eine generelle Regelung der institutionellen Fragen, denn das spaltet die Freunde der Bilateralen rechts und links. Was die konkreten Parteipositionen betrifft, bleibt die SVP in der Perspektive der Wählberechtigten die Leaderin, doch ist ihre Spitzenposition deutlich umstrittener als auch schon. Generell hat dies zu einer Schärfung der Brille geführt, mit der man die Parteiprogramme betrachtet. Profitiert haben davon die FDP.Die Liberalen und die SP, weniger jedoch die CVP, kaum die GPS. Bei der SP steigt die Bedeutung der Antworten auf soziale Fragen, bei der FDP.Die Liberalen die zur Position bei den Bilateralen. Die neue Themenorientierung, verbunden mit einem verstärkten Wettbewerb um Lösungen, hat das einfache Schwarz-Weiss-Muster, das für die Polarisierung der Parteienlandschaft so wirksam ist, vorerst ganz in den Hintergrund treten lassen. Wechselwählen und Neumobilisierung hilft nicht mehr eindeutig den Polparteien und es schadet auch nicht mehr eindeutig der Mitte. Die SVP wirkt aktuell isoliert. So hat sie keine positive Wechselwählerbilanz mehr. Das gilt abgeschwächt auch für die SPS und die GPS. Die neuen Wählermärkte finden sich um Umfeld der GLP und der FDP.Die Liberale. Letzteres ist neu. Neu ist zudem, dass die BDP keine Attraktion mehr auf volatile Wählerschichten hat. Wichtiger noch als das ist aber die Mobilisierung der bisherigen Wählerschaft oder einer neuen. Diese Erneuerung zwischen zwei Wahlen gelingt der SP am besten ebenfalls kein überraschender Befund. Alle anderen Parteien haben aktuell Mühe, Verluste durch Demobilisierung mit Neumobilisierung zu kompensieren. Das ist namentlich bei der GLP neu, die hier nicht mehr so ausstrahlt wie auch schon. Von den Wählerströmen her kann man heute am ehesten von einem Zirkulationsmodell ausgehen, wie man es vor der Phase der Polarisierung in den 90er Jahren kannte. Die Linke gewinnt durch die Ansprache bisheriger WählerInnen, die nicht wählten, die Rechte kann diesen Effekt durch Wechselwählen mindern, hat aber ihrerseits Mobilisierungsprobleme. Das nützt aktuell nicht mehr der SVP und der BDP, am ehesten aber der FDP.Die Liberalen. Beschränkt durchbrochen wird dieses Schema durch die GLP, die als Repräsentantin der neuen Mitte noch etwas profitieren kann. Dafür spricht, dass die Wahlen, hätten sie im Herbst 2014 stattgefunden, den rechten wie den linken Pol in die Schranken gewiesen hätte, das Regierungslager, ob mit oder ohne BDP, leicht gestärkt worden wäre, zu Mitte/Links sich aber ein neuer Pol rund um die FDP.Die Liberalen abzeichnet. Deutlich gesagt sei aber, dass die Bereitschaft zur Beteiligung an den Wahlen meist erst mit dem Wahlkampf selber ansteigt. Insofern skizzieren wir hier nur die Ausgangslage während des Vorwahlkampfes, nicht die Ergebnisse der Kampagnen von Parteien und KandidatInnen. Das hat, wie wir zeigen können, vor allem auf das Ergebnis auf der Links/Rechts-Achse einen Einfluss. Denn bei hoher Mobilisierung profitiert eindeutig die rechte Seite der politischen Landschaft, was die Linke mehr unter ruck setzen kann. 86

87 4.4 Thesen Beantworten wir zum Schluss die einleitend gestellten Grundfragen: Wer wählt, wen und warum? These 1: Wer wählt? Die aktuellen Beteiligungsabsichten sind tiefer als die Wahlteilnahme Das ändert sich aber in aller Regel mit dem Wahlkampf, der mobilisierend wirkt. Denkbar ist ein Beteiligungswert um die 50 Prozent. Gegenwärtig profitiert die linke Seite vom Stand der Mobilisierung. Bei steigender Beteiligung haben SVP und FDP.Die Liberalen die besten Aussichten zu zulegen. Generell gilt, dass die Teilnahme an Wahlen schicht- und altersabhängig ist, kaum mehr aber geschlechtsspezifisch. These 2: Wer wählt wen? Die Dynamik im Parteiensystem erscheint aktuell etwas geringer als Das hat vor allem damit zu tun, dass die Polparteien, aber auch die BDP an Attraktivität für volatile WählerInnen verloren haben. Geblieben ist die Bereitschaft, zur GLP zu wechseln. Neu zeichnen sich im Umfeld der FDP.Die Liberalen bewegliche Wählermärkte ab, zum Schaden von SVP und CVP. Hinzu kommt ein Wählermarkt zwischen GPS und GLP, mit Vorteilen für die gemässigtere der grünen Parteien. Soziologisch gesehen bleibt das Profil der Schweizer Parteien erhalten. Im Umbruch befinden sich aber die grösseren Agglomerationen. Polarisiert wird die Mittelschicht. Mittlere Einkommensklassen tendieren nach rechts, jene der unteren Mitte nach links. Männer und Frauen haben ihre Standorte im Parteiensystem weitgehend gefunden. Männer sind etwas rechter, Frauen etwas linker. These 3: Wer wählt wen warum? Ganz offensichtlich besteht ein Einfluss zwischen der Europa-Entscheidung anfangs Jahr und den Gründen, eine bestimmte Partei zu wählen. Migrationsthemen dominieren die Agenda, sie werden aber nicht mehr gleichermassen von der SVP beherrscht noch vor den Wahlen Dafür ist die Umwelt- und Energiefrage aus den Top-Themen gefallen. Generell steigt die Bedeutung der Themen für den Parteientscheid. An den Polen spielt längerfristige Identifikation über Werte und Grundhaltungen eine grössere Rolle. Im Zentrum ist dafür die Personenorientierung wichtiger. 87

88 5 Anhang 5.1 gfs.bern-team CLAUDE LONGCHAMP Verwaltungsratspräsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung gfs.bern, Verwaltungsrat gfs-bd, Politikwissenschafter und Historiker, Lehrbeauftragter der Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen, Dozent an der Zürcher Hochschule Winterthur, am MAZ Luzern und am VMI der Universität Fribourg und am KPM der Universität Bern. Schwerpunkte: Abstimmungen, Wahlen, Parteien, politische Kultur, politische Kommunikation, Lobbying, öffentliche Meinung, Rassismus, Gesundheits- und Finanzpolitik Zahlreiche Publikationen in Buchform, in Sammelbänden, wissenschaftlichen Zeitschriften MARTINA IMFELD Projektleiterin, Politikwissenschafterin Schwerpunkte: Analyse politischer Themen und Issues, nationale Abstimmungen und Wahlen (SRG-Trend, VOX-Analysen, Wahlbarometer), Image- und Reputationsanalysen, Integrierte Kommunikationsanalysen, Medieninhaltsanalysen, Qualitative Methoden, Gesellschaftsthemen (Jugendforschung, Rassismus, Familien, Mittelschicht) STEPHAN TSCHÖPE Leiter Analyse und Dienste, Politikwissenschafter Schwerpunkte: Koordination Dienstleistungen, komplexe statistische Datenanalytik, EDV- und Befragungs-Programmierungen, Hochrechnungen, Parteien- und Strukturanalysen mit Aggregatdaten, Integrierte Kommunikationsanalysen, Visualisierung MEIKE MÜLLER Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Soziologin und Medienwissenschafterin Schwerpunkte: Datenanalyse, Programmierungen, Integrierte Kommunikationsanalysen, Qualitative Datenanalysen, Koordination Dienstleistungen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisierungen 88

89 PHILIPPE ROCHAT Datenanalytiker, Politikwissenschafter Schwerpunkte: Datenanalyse und Datenbanken, Programmierungen, Integrierte Kommunikationsanalysen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisierungen, Hochrechnungen CLOÉ JANS Projektassistentin, Politikwissenschafterin Schwerpunkte: Recherchen, Referatsunterstützung, Lehrassistenz, Datenanalyse, Programmierungen, Medienanalysen, Visualisierungen JOHANNA LEA SCHWAB Sekretariat und Administration, Kauffrau EFZ Schwerpunkte: Desktop-Publishing, Visualisierungen, Projektadministration, Vortragsadministration 89

90 gfs.bern Hirschengraben 5 Postfach 6323 CH 3001 Bern Telefon Telefax info@gfsbern.ch Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufsoder Bestellabsichten durchgeführt werden. Mehr Infos unter

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