Differenzierung des Hochschulsystems und die Rolle der Fachhochschulen
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- Christian Kalb
- vor 6 Jahren
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1 Hans BöcklerStiftung / Fachhochschule Dortmund 12. November2012 Differenzierung des Hochschulsystems und die Rolle der Fachhochschulen aus Sicht des Wissenschaftsrates Struktur des Wissenschaftsrates Vorsitzender Generalsekretär 2 Vollversammlung Wissenschaftliche Kommission 32 Stimmen davon 24 Wissenschaftler 8 Persönlichkeiten des öffentl.. Lebens Verwaltungskommission 32 Stimmen werden geführt von 16 Ländern (1 Stimme je Land) 16 vom Bund Geschäftsstelle rund 80 Mitarbeiter davon ca. 40 wissenschaftliche in 5 Referaten ent senden Mit gl ieder bet r eut Ausschüsse und Arbeitsgruppen zur Vorbereitung von Empfehlungen und Stellungnahmen, ergänzt um externe Sachverständige 1
2 3 Ausgangslage Doppelte Expansion I: Quantitativ _ Anstieg der Studierendenzahlen und der Zahl der Studienanfänger/innen _ Hochschulbildung erreicht andere Schichten und Adressat/innen: z.b. junge Frauen! _ Massenuniversität ist ein Erfolgsprodukt! Entwicklung der Anzahl Studierender von W S1992/93 bis W S2010/ Studierende WS1992/ 93 WS1993/ 94 WS1994/ 95 WS1995/ 96 WS1996/ 97 WS1997/ 98 WS1998/ 99 WS1999/ 00 WS2000/ 01 WS2001/ 02 WS2002/ 03 WS2003/ 04 WS2004/ 05 WS2005/ 06 WS2006/ 07 WS2007/ 08 WS2008/ 09 WS2009/ 10 WS2010/ 11 Quelle: Statistisches Bundesamt, Hauptberichte; für WS2010/ 11 vorläufigeergebnisse. 2
3 Vergleich der Studierendenzahlen von WS 1992/93 zu WS 2010/11 5 WS 1992/ 93 WS 2010/ 11 Allg. FH % VerwFH % Allg. FH % VerwFH % Univ. (einschl. PH, TH, KMH) % Univ. (einschl. PH, TH, KMH) % Quelle: Statistisches Bundesamt, Hauptberichte; für WS2010/11 vorläufige Ergebnisse aus Schnellmeldung. 6 Ausgangslage Doppelte Expansion II: Rollenexplosion _ Wissenschaftliche Weiterbildung _ Akademisierung von Berufsbildern _ Angebote für heterogenere Studierendenschaft _ Anschluss an internationale Spitzeneinrichtungen ( Leuchttürme ) _ Technologietransfer, Innovationsinkubator, gesellschaftliches Engagement _ In der Summe: Überforderung jeder einzelnen Institution 3
4 7 Ausgangslage Doppelte Expansion: Differenzierung _ Differenzierung als Reaktion auf die Ausweitung der Hochschulbildung _ Fachhochschulgründungen seit den siebziger Jahren _ Typenspezifische Aufgabenteilung, Rekrutierung unterschiedlicher Studierendengruppen _ International erfolgreiches Modell: Adaptation der Fachhochschulen in Österreich, Finnland, Schweiz, den Niederlanden _ Aber: Binäre Typologie stößt an Grenzen 8 Ausgangslage Institutionelle Eigendynamiken _ Forschungsauftrag für die Fachhochschulen in den Landeshochschulgesetzen _ Strukturelle Neuerungen: Bologna-Prozess, Duale Studiengänge, _ Ausdifferenzierung des Fachhochschul- und des Universitätssektors _ Neue Hochschulformate im privaten Sektor 4
5 9 Folgerungen Funktionale Differenzierung _ Differenzierung nicht nur vertikal (Stratifizierung), sondern in unterschiedlichen Dimensionen _ Differenzierung betrifft die Leistungsgüte und die Leistungsdimensionen _ Ziel: Leistungssteigerung des Systems mit Blick auf multiple Anforderungen _ Komplementarität der Hochschultypen und -orientierungen _ Aber: Grenzen im Blick behalten! Übersichtlichkeit ist auch funktional 10 Folgerungen Typologie _ Keine Aufhebung der Typendifferenz, sondern Abkehr vom tertium non datur _ Öffnung des Systems für institutionelle Weiterentwicklungen und Ausdifferenzierungen _ Experimente mit alternativen institutionellen Formen 5
6 11 Folgerungen Kooperationsplattformen _ Plädoyer für mehr arbeitsteilige und kooperative Strukturen im Hochschulsystem _ Kooperationsplattformen als institutionelle Basis für nachhaltige Zusammenarbeit (verbindlich und verlässlich), insbesondere zwischen Fachhochschulen und Universitäten _ regional- und länderspezifisch unterschiedliche Ausgestaltung 12 Institutionelle Alternativen: Beispiele Karlsruhe Institute of Technology (KIT) _ Synergien durch Zusammenführung von Universität und Forschungszentrum _ eigene gesetzliche Grundlage (KIT-Gesetz) Duale Hochschule Baden-Württemberg _ Aufwertung der Berufsakademien _ Hochschulwerdung als Akademisierungstreiber _ wissenschaftliche Fundierung? 6
7 13 Institutionelle Alternativen: Beispiele Themenorientierte Hochschule _ HafenCity Universität, Bauhaus-Universität, Deutsche Sporthochschule _ Arizona State University mit transdisziplinären Organisationseinheiten (wie School of Sustainability ) _ Aalto Universität Finnland 14 Institutionelle Alternativen: Beispiele Professional School _ berufsfeldbezogene Einheit innerhalb einer Hochschule oder eigene Institution _ im Spektrum der Hochschultypen hinsichtlich Forschungsintensität und Anwendungsbezug _ Klarer Gegenstandsbereich erkennbar: Verwaltung, Lehramt, Gesundheit, Sicherheit, _ Beispiele: Hertie School of Governance, Pädagogische Hochschulen 7
8 15 Differenzierung innerhalb der Hochschultypen _ Schwerpunktbildungen von Hochschulen _ Nicht Vervielfältigung der Typen, sondern der Orientierungen! _ Stärkung von Funktionsbereichen innerhalb der jeweiligen Hochschule (School of Education, Fakultät für Weiterbildung etc.) _ Anwendung auch an Universitäten selbstverständlich! Grundlagen auch an Fachhochschulen selbstverständlich! Folgerungen für Fachhochschulen 16 Quantitative Entwicklung, Fächerspektrum und Personalstruktur _ Kapazitätsaufwuchs muss dauerhaft sichergestellt werden _ Fächerspektrum erweitern unter Prämissen Gesellschaftlicher Bedarf und Berufsfeldorientierung _ forschungsorientierte Masterstudiengänge im Kontext mit Forschungsschwerpunkten _ Einrichtung von Professuren mit Schwerpunkt Forschung 8
9 17 Empfehlungen zur Promotion (Kooperative) Promotionen _ Kooperationspflicht der Universitäten _ verbindliche Ausgestaltung gemeinsamer Graduiertenschulen (neues Strukturelement Kooperationsplattform) _ Forschungsleistung muss auch an der FH erbracht werden können _ in Ausnahmefällen Verleihung eines kooperativ auszuübenden Promotionsrechts an ausgewählte Bereiche 18 Differenzierung und dann? Baden-Württemberg als Zukunftslabor _ Ausdifferenzierung weit fortgeschritten: Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, Kunsthochschulen, Duale Hochschule, Kirchliche Hochschulen, Popakademie, Private Hochschulen _ Unter neun staatlichen Universitäten drei geförderte Zukunftskonzepte (Heidelberg, Konstanz, Tübingen) 9
10 19 Differenzierung und dann? Baden-Württemberg als Zukunftslabor Anschlussfragen _ Entstehen Spannungen zwischen den Hochschulen? Wie eine Mehrklassen-Gesellschaft verhindern? _ Unübersichtlichkeit? _ Abgrenzung der Dualen Hochschule von der Fachhochschule? _ Ansprüche der Studierenden? _ Ansprüche der Arbeitgeber? 20 Wenn die Fachhochschulen die an sie gestellten Herausforderungen bewältigen sollen, müssen sie adäquat ausgestattet und zeitgemäß weiterentwickelt werden. Peter Strohschneider 10
Hannover Die Zukunft der Fachhochschulen im Hochschul syst em
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