Effizienz im Gesundheitswesen aus der Sicht internationaler Systemvergleiche. Dr. Monika Riedel Krems, Mai 2017
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1 Effizienz im Gesundheitswesen aus der Sicht internationaler Systemvergleiche Dr. Monika Riedel Krems, Mai 2017
2 Aufbau Übersicht Wozu Effizienzvergleiche? Was ist Effizienz im Gesundheitswesen? Konzepte der Messung und welchen Unterschied sie machen
3 Wozu Effizienzvergleiche? Wozu Effizienzvergleiche? Information für Anbieter, Financiers, KonsumentInnen, Politik Transparenz Verantwortlichkeit Je nach Stakeholder unterschiedlicher Detailgrad und Art der Information Best Practice identifizieren
4 Effizienz Was ist Effizienz im Gesundheitswesen? Effizienz: optimale Nutzung der Ressourcen zur Erbringung maximaler Ergebnisse Technische Effizienz: Maximierung eines Outputs bei gegebenen Inputs oder Minimierung des Inputs für gegeben Output Allokative Effizienz: optimaler Mix an Inputs bei gegebenen Input-Preisen, der die Kosten minimiert, oder optimaler Mix an Outputs bei gegebenen Output-Preisen, der den Ertrag maximiert Ansatzpunkt für Messung: Gesamtes Gesundheitssystem / einzelne Anbieter / einzelne PatientInnen
5 Effizienzmessung Konzeptionelle Fragen bei der Effizienzmessung Was ist das Ziel des Gesundheitswesens, und wie ist es zu messen? Ist es ein Ziel, oder gibt es mehrere oder Nebenziele?
6 Effizienzmessung
7 Quelle: Czypionka et al. (2010) nachsmith P. C., MossialosE., PapanicloasI, Leatherman S. (2010): Performance Measurement for Health System Improvement. Experiences, Challenges and Prospects. Cambridge. Cambridge University Press Beispiele für Indikatoren nach Zielbereichen Effizienzmessung
8 Effizienzmessung Konzeptionelle Fragen bei der Effizienzmessung Was ist das Ziel des Gesundheitswesens, und wie ist es zu messen? Ist es ein Ziel, oder gibt es mehrere oder Nebenziele? Im Sinn der WHO ist Effizienz ein Zwischenziel und kein Ziel per se Wie eindeutig ist der Zusammenhang G-System Gesundheit?
9 Effizienzmessung
10 Effizienzmessung Konzeptionelle Fragen bei der Effizienzmessung Was ist das Ziel des Gesundheitswesens, und wie ist es zu messen? Ist es ein Ziel, oder gibt es mehrere oder Nebenziele? Im Sinn der WHO ist Effizienz ein Zwischenziel und kein Ziel per se Wie eindeutig ist der Zusammenhang G-System Gesundheit? Die Abhängigkeit von vielen Faktoren außerhalb des G- Wesens macht Indikatorenwahl bedeutsam
11 Effizienzmessung Bedeutung der Wahl von Indikatoren und Methoden am Beispiel der OECD Publikation Doing better for children(2009) Quelle: Czypionka et al. (2010) Performance von Gesundheitssystemen, Health System Watch 4
12 Effizienzmessung MöglicheMethoden Kosteneffizienz Technische Effizienz o Schätzung von Outputeffizienz o Erklärung der Effizienzen: controlling for environment factors (non-discretionary inputs). Produktivität Total Factor Productivity Partielle Indikatoren Deterministisch (COLS) Parametric Frontier Analyse Stochastisch (SFA) Ausweitungen für Panel Data FDH Fixed Effects GLS Random Effects generalised least squares Quelle: Afonso, A. (2009) Quality of public finances: some illustrations. Política fiscal y coordinación de políticas San Sebastian. Non-parametric Berücksichtigung nicht-diskretionärer Inputs Stochastic Frontier Analysis Two-step analysis Malmquist Indizes DEA siehe: Spinks & Hollingsworth 2011 VEA Value Efficiency Analysis siehe: Fidalgo et al. 2010: (constraints on weights) Free Disposable Hull & Data Envelopment Analysis: z.b. Afonso2005; 2006 Tobit Bootstrap siehe Afonso 2011 Erklärung für Ineffizienzen
13 Internationale Systemvergleiche Institutionen Wissenschaftliche Publikationen
14 Internationale Vergleiche Mirror, mirroron thewall Verfasser: Commonwealth Funds Fokus: Einschätzung der USA im Vergleich ausgewählter Länder (2014: Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Schweiz, UK, USA) Letzter Bericht 2014 (2010, 2007, 2006, 2004) Daten aus eigenen Erhebungen u.a. aus PatientInnenund ärztlicher Sicht, kombiniert mit Daten von WHO und OECD
15
16 Internationale Vergleiche European Health Consumer Index (EHCI) Seit 2004, letzter Januar 2017 Vergleich von 35 Ländern aus KonsumentInnen/PatientInnensicht 48 Indices in 6 Sub-Disziplinen Bewertung Prozentgewichtung Länderwerte von 333 bis 1000 Indikator Anzahl Gewicht Indikator Anzahl Gewicht Patient rights, information and e-health Range & reach of services provided Waiting times, access Prevention Outcomes Pharmaceuticals deployment 7 100
17
18 Ist die US-Performance wirklich so schlecht? Seit WHO 2000, schneiden USA bei Performance-Vergleichen sehr schlecht ab Obama Reform als Anlass, Validität von Effizienzmessungen zu hinterfragen OECD Daten für 25 Länder Output: Lebenserwartung, Lebenserwartung mit 60 (m/f) Methoden: SFA, FE variierende Inputs Vergleich >30 Modelle
19 breite Variation von Ergebnissen Internationale Systemvergleiche
20 Internationale Systemvergleiche Stimmen Ergebnisse überein? Meta-Analyse der Effizienzanalysen von OECD Ländern in Peer-reviewed Journals 22 Studien Parametrische und nicht-parametrische (13 Studien) Verfahren 7 Studien rechnen nur ein Modell, in Summe 75 Modelle (Variationen von Methoden oder Variablen) Qualitätseinschätzung der Studien nach einheitlichen Kriterien Probleme: Fehlen von Theorie und Diskussion der Limitations, Ausreißerkontrolle, uneinheitliche Dimensionen
21 Verwendete Variablen Meta-Analyse
22 Meta-Analyse Nur sehr schwache Übereinstimmung zwischen Ergebnissen
23 Internationale Systemvergleiche Sind Effizienzvergleiche daher sinnlos? Nein, aber sie sollen nur informieren, nicht alleinige Entscheidungsgrundlage sein und sind kritisch zu lesen: Zielsetzung und Wahl der Indikatoren prüfen Robustheit der Ergebnisse prüfen Vergleichsländer prüfen Beim US-Vergleich wurden genau einige jener Länder eliminiert, die sonst oft gut abschneiden! Werthaltungen in Analyse hinterfragen Relevante Hintergrundinformationen einbeziehen, die Teilergebnisse erklären können
24 Before I came here I was confused about this subject. Having listened to your lecture I am still confused. But on a higher level. Enrico Fermi Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Monika Riedel Institut für Höhere Studien, Wien riedel@ihs.ac.at
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