3. Leistungserbringer
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- Artur Fleischer
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1 3. Leistungserbringer Inhalte dieses Abschnitts 3.1 Effizienzmessung Inputs und Outputs von Leistungserbringern Data Envelopment Analysis (DEA) Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
2 3.1 Effizienzmessung Breyer/Zweifel/Kifmann 2005, Kapitel 9 Effizienz bzw. Ineffizienz hat Auswirkung auf Den Umfang von Rationierung im System Die Kosten des Systems Effizienz spielt in allen Bereichen des Systems eine Rolle, in großen Ausgabenblöcken aber von besondere Bedeutung Deshalb: Effizienzuntersuchungen oft bei Krankenhäusern, deren Kosten etwa 1/3 des Gesundheitsbudgets ausmachen. Bedeutung im Zeitverlauf zunehmend Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
3 Was bedeutet Effizienz? Patienten mit dem höchsten Bedarf sollten behandelt werden Ausreichender Umfang Angemessene Qualität Gesundheitsleistungen sollten mit der besten verfügbaren Technologie produziert werden (das ist nicht automatisch die teuerste Technologie) Allgemein: Knappe Ressourcen sollten effizient verwendet werden, d.h. nicht verschwendet werden Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
4 Effizienz im Krankenhaus? Ist Effizienz ein wichtiges Ziel, dann sollten die Krankenhäuser auch Anreize haben sich effizient zu verhalten Erster Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomik: vollständige Märkte + vollkommener Wettbewerb Effizienz Problem 1: Problem 2: Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
5 Wie misst man die Effizienz? Letztlich läuft Effizienzmessung immer auf einen Vergleich unterschiedlicher Krankenhäuser hinaus Vergleich kann zwei Formen annehmen: Parametrisch: Spezifikation und Schätzung einer Kostenfunktion brauchen Inputpreise und Outputmengen Nicht-parametrisch (Data Envelopment Analysis, DEA): - Input-orientierte DEA - Ouput-orientierte DEA Müssen Produktionsprozess verstehen (Input, Outputs?) Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
6 Output eines Krankenhauses Nicht ausreichend, die Aufgaben eines Krankenhauses zu beschreiben: Gesundheitsleistungen Pflegeleistungen Dies sind eher Inputs, die Patienten aufgrund eines Bedarfs nachfragen Der Output eines Krankenhauses ist deshalb der Umfang in dem es in der Lage ist, den Gesundheitszustand des Patienten positiv zu beeinflussen Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
7 Produktionsprozess eines Krankenhauses Gesundung Externe medizinische Effizienz Pflegetage Minimiere Anzahl von Einzelleistungen pro Tag Pflegerische Effizienz Produziere gegebenes Bündel von Einzelleistungen mit minimalem Einsatz von Inputs Zwischenprodukte Einzelleistungen technische Effizienz Produktionsfaktoren Behandlungsfälle Interne medizinische Effizienz Minimiere Anzahl von Einzelleistungen pro Fall Primärinputs: Arbeit, Kapital, Energie, Rohmaterialien Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
8 Output eines Krankenhauses Gesundheitszustand Zeit Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
9 Output eines Krankenhauses Problem: Gesundheitszustand, der sich ohne Behandlung eingestellt hätte ist nie beobachtbar, da behandelt wurde Alternativen: Output könnte sein Überlebensrate nach Operationen Komplikationsrate bei Operationen Wiedereinweisungen Informationsgehalt zumindest zweifelhaft: Komplikationsraten sind private Information Patientenselektion (Konzentration auf leichte Fälle) Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
10 Patientenheterogenität Die Anzahl der Behandlungsfälle kann als Output eines Krankenhauses verstanden werden Anzahl der Fälle bei Heterogenität der Patienten kann irreführend sein Notwendigkeit Fälle zu klassifizieren Relevante Merkmale: Art der Erkrankung (Hauptdiagnose) Schweregrad der Erkrankung Stufe des Krankheitsfortschritts Komplikationen während Behandlung Charakteristika des Patienten (Alter, Geschlecht, ) Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
11 Klassifikationssysteme International Classification of Diseases (ICD): Aktuelle Version ICD-10 mit etwa 900 Kategorien ( Patient Management Categories, gut 800 Kategorien Diagnosis Related Groups (DRGs) Deutsche 2010er Version hat etwa 1100 Gruppen DRGs weit verbreitet Kosten innerhalb einer Gruppe recht homogen DRGs geeignet um Krankenhäuser zu vergüten Deutsche Version zu finden auf Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
12 Data Envelopment Analysis Die DEA nutzt die Inputs und Outputs von mehreren Krankenhäusern um eine Effizienzgrenze zu konstruieren Input-Orientierung: Alle Krankenhäuser produzieren den selben Output in identischer Anzahl, verwenden jedoch unter Umständen unterschiedliche Input-Kombinationen Output-Orientierung: Alle Krankenhäuser verwenden identische Inputs im selben Umfang, produzieren jedoch unter Umständen unterschiedliche Output-Kombinationen In welchem Umfang könnte der Inputeinsatz (Output) durch Übergang zu einer effizienten Technologie verringert (gesteigert) werden? Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
13 DEA Input-Orientierung (technische Effizienz) x x 1 Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
14 DEA Input-Orientierung (allokative Effizienz) x x * x * x 1 5 x 1 x 1 Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
15 DEA Output-Orientierung (technische Effizienz) y y 1 Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
16 DEA Output-Orientierung (allokative Effizienz) y * y y y 1 * y 1 y 1 Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
17 DEA Skaleneffizienz y x Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
18 DEA Probleme Ineffizienz nicht eindeutig Input- und Output-Orientierung können unterschiedliche Ergebnisse liefern Der Anteil effizienter Krankenhäuser ist groß, wenn die Anzahl der untersuchten Krankenhäuser klein ist Extreme Input-Kombinationen und extreme Output- Kombinationen sind tendenziell effizient DEA gibt selbst keine Erklärung für die gemessene Ineffizienz Ineffizienz kann jedoch durch Regression erklärt werden: Regressiere Ineffizienz auf individuelle Krankenhauscharakteristika Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
19 Beispiel - Effizienz Schweizerischer Krhs. Lukas Steinmann und Peter Zweifel haben 310 Schweizerische Krankenhäuser untersucht Outputs: Krankenhausentlassungen (medizinisch, Kinder, Operationen, Gynäkologie, Intensivmedizin) Inputs: Wissenschaftliches Personal (Ärzte), Pflegedienstleistungen, Verwaltungskosten für Personal, Nicht- Arbeitskosten, Patiententage Input-orientierte DEA Ergebnis: 37 von 310 (=12%) der Krankenhäuser sind technisch effizient. Maximale Ineffizienz liegt bei 55% Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
20 Beispiel - Effizienz Schweizerischer Krhs. Gemessene Ineffizienz Histogramm Durchschnittliche Ineffizienz liegt bei 16%. Beachten Sie die hohe Anzahl effizienter Häuser. Die Verzerrung gibt es bei der DEA immer, da gewisser Anteil die Effizienzgrenze festlegt. Diese Häuser sind automatisch effizient. Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
21 Beispiel - Effizienz Schweizerischer Krhs. Regressor Vorz. Koeff. p-wert Die abhängige Variable ist die Ineffizienz der Krankenhäuser Roeder Kerstin, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/ Leistungserbringer
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