Qualitätssicherung von BM-Geodaten bei Ent- und Versorgungsunternehmen (EVU)
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- Lorenz Burgstaller
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1 Qualitätssicherung von BM-Geodaten bei Ent- und Versorgungsunternehmen (EVU) 43. Sitzung der Arbeitsgruppe Automation in der Kartographie Potsdam, September 2006 Dipl.-Geol. Simone Stürmer Universität der Bundeswehr München Einführung und Überblick Spannungsfeld Datenerfassung Qualität Nutzung I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation II. Managementmethoden zur Sicherung der Qualität III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der Qualitätsmodell für die Prozessqualität Qualitätsmodell für die Produktqualität Qualitätskriterien Qualitätsmaße Metadaten für Qualitätsmerkmale bei der Datenerfassung QM-Dokumente IV. Methodik zur integrierten systemunterstützten Qualitätssicherung 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 2 Umfeld des NIS S. Stürmer 1
2 Erfahrungen aus dem EVU-Bereich Warum ist PQM notwendig? Verpflichtung zur Dokumentation als lagebezogenen Nachweis der BM Netzdokumentation als nicht wertschöpfender Prozess Alle Nutzer möchte ihre Qualitätsanforderungen erfüllt sehen ernsthafte Betrachtung von Qualitätsaspekten erst bei der Nutzung Der Prozess der Datenerfassung wird häufig organisationsbedingt isoliert betrachtet Qualität ist ein strategisches Ziel (Zielvereinbarungen existieren) Technische Probleme und ökonomische Aspekte im Vordergrund aber: nicht wie und in welchem Umfang! kostenintensive und wertsichernde Aufgabe keiner fühlt sich für die Qualität der Daten direkt verantwortlich (Kollektivgut- Problem) Fehlerdetektion Fehlerprävention und mangelndes Kunden-/Lieferantenbez. zusammenhängende Betrachtung komplexer Prozesse in ihren Wechselwirkungen notwendig inkonsequente operative Umsetzung, fehlende Q-Kriterien u. Q-Maße Prioritäten driften ab 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 3 I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation Referenzmodell über GIS-gestützte Geschäftsprozesse (DVGW) 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 4 Umfeld des NIS S. Stürmer 2
3 I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation betrieblicher Workflow bei EVU 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 5 I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation Datenfluss von Betriebsmittelinformationen in Richtung Netzdokumentation und NIS Reale Betriebsmittel Planung/ Projektierung Bauüberwachung Bauausführung intern/extern Datenerhebung/ Vermessung Integration Aktualisierung/ Homogenisierung Nachbearbeitung Ersterfassung Primäre Erfassungsquellen Fehler in EQ Fortführung BM-Dokumentation/ Archivierung Sekundäre Erfassungsquellen BM-Daten erfassen/ aktualisieren Fehlende amtl. o. sonstige Sparteneigene Recherchemanagement Spartenübergreifende Ereignis, Entscheidung Beauftragung GIS/ NIS QM Netzdokumentation Andere IT-Systeme 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 6 Umfeld des NIS S. Stürmer 3
4 I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines PQM bei EVU Ersterfassung Projektvorbereitung Pilotphase zusätzliche Quellen + Dokumente Archivzugriff- und RM Datenübernahme aus anderen IT-Systemen Fehlerdokumentation, -klassifikation im NIS Kommunikationsdienst Postprozess (Nacharbeit) Fortführung während der Ersterfassung Hybride Darstellung Fortführung Daten der Planung/Projektierung Datenerhebung Fehlermanagement Systemintegration/Migration 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 7 I. Prozessmodelle für die Netzdokumentation Charakteristika der einzelnen Erfassungsphasen bzgl. Postprozessing Ursachen: funktionelle und System-Erweiterungen regelbasierte Änderungen im Verfahren Regeländerungen und Erweiterungen in der Erfassungsanweisung Erweiterung und Konkretisierung von Prüfroutinen zusätzliche bzw. neue Anforderungen der Anwender Abgrenzung der Bestandsdatenerfassung und nachgeschalteter Abgleich mit anderen (Übersichts-)Planwerken -update und daraus resultierende Anpassung der BM- Daten offene inhaltliche Fragestellungen (Fehlertexte) Konsolidierung der BM-Daten 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 8 Umfeld des NIS S. Stürmer 4
5 II. Managementmethoden zur Sicherung der Qualität Die Sicherung der Qualität ist ein kontinuierlicher und iterativer Prozess geeignete Managementmethoden? Anforderungsmanagement Für alle beteiligten Bereiche Fehlermanagement Controlling Recherchemanagement Nachbearbeitung Verbesserungsmanagement Konzeption und Test Zeitnahe Umsetzung Kommunikation/Dokumentation Interaktive Informationsplattform Transparenz für alle Beteiligten gewährleisten Wissen und Kompetenzen organisieren u. konzentrieren 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 9 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 1. Qualitätsmodell für Prozessqualität QS-Prüfverfahren festlegen formeller Ablauf systemunterstützte Prüfung manuelle Sichtprüfung Vorgabe der Prüfmethode auf Attributebene Umfang festlegen Dokumentation der Datenfehler und Aktivitäten der QS Problem: Ist die Quantität der Fehler das einzige Entscheidungskriterium? Problem: Zeitpunkt der Überschreitung der max. zul. Fehlerrate Fehlercharakteristik differenzierte Entscheidungsszenarien 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 10 Umfeld des NIS S. Stürmer 5
6 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 2. Qualitätsmodell für Produktqualität 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 11 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 2. Qualitätsmodell für Produktqualität Qualitätsmaße max. zul. Fehlerrate je Qualitätskriterium Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) 1. Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Fehlers unwahrscheinlich sehr gering gering = 1 = 2-3 = 4-6 mäßig = 7-8 hoch = a. Bedeutung des Fehlers -Anwender- 2b. Bedeutung des Fehlers -QS- (Korrekturaufwand) 3. Wahrscheinlichkeit der Entdeckung (Kontrollmethode) 2. Bedeutung des Fehlers kaum wahrnehmbar = 1 3. Wahrscheinlichkeit der Entdeckung vor Auslieferung an den Kunden hoch mäßig gering Sehr gering unwahrscheinlich = 1 unbedeutend bzw. gering = 2-3 = 2-5 mäßig schwer = 4-6 = 6-8 Wertesystem der FMEA schwere Auswirkungen = 7-8 = 9 äußerst schwere Auswirkungen = 9-10 = 10 Risikoprioritätszahl (RPZ) max. zul. Fehlerrate hoch = ,5% mittel = 125 1,0% keine Priorität = 1 2,0% 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 12 Umfeld des NIS S. Stürmer 6
7 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 2. Qualitätsmodell für Produktqualität Strom Trasse Korrelation der Ergebnisse der FMEA-Bewertung mit der durchschnittl. Objektanzahl Fokus auf kritische OKL erweiterte Kriterien für die Entscheidung zur Annahme oder Ablehnung von Daten Kalkulation von Korrekturaufwand bei QS E Beleuchtunsschaltstelle E Detail E Fremdleitung E Generierungsvorschrift E Gleichrichterstation E Gleichstromkabelverteiler E Kabelring Sammlung E Kraftwerk E Leitungshöhenpunkt E Leuchte E Kabelmerkpunkt E Korrosionsschutzanlage E Mast E MSP-Netzstation E Muffe Sammlung E Nachrichtenendgerät E Nachrichtenkabelverteiler E NSP-Hausanschluss E NSP-Kabelverteilerschrank Objektklasse n E Schacht E Erder E Trassenabschnitt E Trassenquerschnitt E Übergang/Einführung E Umspannwerk E Öldruckmeßanlage E Temperaturmeßanlage E Zeichnungsobjekt Strom Trasse Bemaßung Vollständigkeit Objekt Richtigkeit Attribut/Geometrie Genauigkeit Lage Darstellung durchscnittl. Objektanzahl je 1000 Trassenabschnitte 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 13 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 3. Metadaten zweckgebundene Metadaten für die Qualitätsmerkmale bei der Datenerfassung (manipulationsfreie) Fehlerregistrierung im System quantitative Fehlerstatistik Fragen: Metadaten auf Attributebene? Welche Priorisierung wird für Mehrfachfehler vorgenommen, wenn die Metadaten auf Objektklassenebene erfasst werden? Metadaten direkt in der Objektklasse verwalten? Müssen andere Systemkomponenten bei der manuellen Erfassung der Metadaten eingebunden werden (Autorisierung, Konfigurationsumgebung etc.) Gibt es Fehler, die nicht im System über Metadaten registrierbar sind? 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 14 Umfeld des NIS S. Stürmer 7
8 III. Qualitätsmodelle für die Qualitätssicherung der 4. QM-Dokumente Aktivität Dokumente VA AA Datenersterfassung/ Qualitätskontrolle (QK) Fortführung VA für die Datenerfassung*) VA für QK Recherchemanagement (RM) Erfassungsanweisung (EA) Qualitätssicherung (QS) VA für QS Recherchemanagement (RM) Abrechnung Integritäts-Checker AR CL FB Datenübergabe an AN Datenlieferung vom AN (inkl. Begleitdokumente) Archivierung der Daten Lieferschein für EG Empfangsbestätigung für EG Legende: Dokument für AG Dokument für AN Dokument für AN und AG analoge/digitale Zeichenanweisung Tätigkeitsübersicht u. Fortschrittsbeleg zur QS Quantitative und qualitative Fehlerauswertung Übersicht zur Entwicklung 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 15 IV. Methodik zur integrierten systemunterstützten Qualitätssicherung Wichtige Faktoren: DBMS objektrelational Einsatz von Methoden Performanz Versionsverwaltung, Nutzerverwaltung Datenmodell Fachschalen Zwangsbedingungen, default-werte, Kataloge (code_lists) ausgeprägte Topologie Administration, Visualisierung Entwicklung und Verfügbarkeit von Programmen zur Integritätsprüfung Konsistenz Plausibilität Einsatz von Triggern Intelligente Regelverwaltung Automatisierte Korrektur- und Konfliktlösungen 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 16 Umfeld des NIS S. Stürmer 8
9 wichtige Erkenntnisse Die prozessorientierte Sicht auf das QM bedarf: einer eigenen Struktur bzw. eigenen Rollen, sie muss organisationsübergreifend sein, der gesamte Prozess muss entsprechend begleitet und betreut werden und er erfordert flexible Strukturen für dynamische Veränderungen im Prozess Die Maßnahmen des PQM dürfen nicht in erster Linie betriebswirtschaftlich bewertet werden. Nutzenpotentiale sind nicht direkt quantifizierbar 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 17 PQM für Geobasisdaten? 43. AgA-Sitzung Potsdam Simone Stürmer 18 Umfeld des NIS S. Stürmer 9
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